La Palma Nachrichten im Dezember 2022
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
News, Infos und Events im Dezember 2022 auf der Kanareninsel La Palma und Blicke über den Tellerrand auf die Kanaren, Spanien und Europa: Immer mehr weihnachtliche Events auf der Insel – Cabildo legt Etatentwurf vor – Olipalma: Olivenöl made in La Palma – Besucherzentrum Los Tilos wird renoviert – Lava-Straße Tag und Nacht geöffnet! – Metergroßer Meteorit kracht in Atlantik bei Gran Canaria – Vinos de la Palma: 2022 gute Erträge… Agenda 2030: 2. Dezember ist Jahrestag – Kanaren und La Palma: Wetterwarnung für Sonntag und Montag – Hoffnung im Blick auf Glasfaserkabel in El Paso und Fuencaliente – Nikolaustag und Maria Empfängnis sind in Spanien Feiertage – Erdbebenbericht Oktober 2022 – Regen und Gewitter: Unwetteralarm auf La Palma – Tazacorte-Hafen soll schöner werden – PEVOLCA-Mediziner schlägt kontrollierte Rückkehr nach Puerto Naos vor – Hohe Wellen auf den Kanaren am Sonntag fordern Tote und Verletzte – Erste OECD-Konferenz in Europa vom 14.-15. Dezember auf Gran Canaria – Sensationell: Forschende entwickeln Methode zur Vorhersage von Vulkanausbrüchen – Kanarenparlament verabschiedet ehrgeiziges Klimawandel-Gesetz – Vulkanbetroffene aus La Palma demonstrieren auf Teneriffa – Kanarisches Steuersystem für Unternehmen ändert sich – Facelifting für Los Cancajos – 1 Jahr Besucherzentrum Roque de Los Muchachos – Cabildo La Palma kappt Treibstoffsteuer – Sorge um La Zarza – Der Ratonero Palmero macht Karriere – Wetter an Weihnachten auf den Kanaren – Besucherzentrum San Antonio aktualisiert – Sehr gute Noten für Kanarenpräsident Torres – Corona-Ampel bleibt auf Warnstufe 1 – Regen- und Windwarnung für La Palma – Schnee auf dem Roque de Los Muchachos an Weihnachten 2022 – Zeitenwende im Aridanetal – Kanaren: Mehrwertsteuer für Fertighäuser soll gekappt werden – Los Llanos verbietet Silvesterknaller im öffentlichen Raum – Historischer Straßenbaurekord auf La Palma…
Wer hat an der Uhr gedreht?
Wirklich schon wieder ein Jahr rum? Also gut, ich mach auch Schluss, also etwas Urlaub. Mit meiner Zeitmaschine. Schnell noch auf Silvester 2030 programmieren und ab geht´s! Ich schick Euch eine Karte aus der Zukunft, Eure Gudrun! Huiiiii…….
Kampf den Invasoren in der Caldera
Das regionale Umweltministerium stellt 400.000 Euro bereit, um die Natur im Nationalpark Caldera de Taburiente gegen sich ausbreitende invasive Pflanzen zu schützen. Wie der zuständige Minister José Antonio Valbuena mitteilte, soll mit diesen Mitteln insbesondere dem Lampenputzergras Rabo de Gato, Schilf, Opuntien und Fenchel zu Leibe gerückt werden. Begonnen werde im Barranco de las Angustias. Es gelte zu verhindern, dass die Invasoren Samen verstreuen. Die Aktion ist auf zwei Jahre angelegt und wird von der Firma Tragsa durchgeführt.
Rote Karte für Knaller in Los Llanos
Los Llanos geht mit einer neuen Verordnung gegen wildes Abbrennen und Werfen von Feuerwerkskörpern in der Silvesterzeit vor. Demnach ist der Einsatz von Pyrotechnik in Fußgängerzonen, auf öffentlichen Plätzen, in Parks, Wohngebieten, auf Kinderspielplätzen, an Tankstellen, in Gesundheits- und Seniorenzentren sowie an Schulen untersagt. Das Verbot gilt nachts von 22 bis 8 Uhr morgens im gesamten Gebiet der Gemeinde Los Llanos. Bei Zuwiderhandlungen sind Bußgelder zwischen 180 und 600 Euro fällig. Die Verordnung soll dazu beitragen, Schäden bei Mensch und Tier zu vermeiden.
La Palma 2022: Noch nie wurde so viel in den Straßenbau investiert
„Beispiellos und historisch“ nennt Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo die Investitionen 2022 im Straßennetz von La Palma. In seiner Jahresbilanz erklärte er, dass rund 17,5 Millionen Euro in die neue, rund drei Kilometer lange Piste über die Lava von La Laguna nach Las Norias und die zehn Verbindungen zu den von der Lava abgeschnittenen Häuser geflossen seien.
Weitere Projekte: Die Sanierung der LP-202 in San Pedro in Breña Alta auf 5,8 Kilometern für 1,2 Millionen Euro, die Verbesserung der LP-2 zwischen Puerto de Tazacorte und Argual auf 3 Kilometern für knapp 740.000 Euro und die Asphaltierung der LP-3 auf 2,1 Kilometern bei La Grama – die am stärksten befahrene Straße von La Palma – mit einem Budget von mehr als 1,6 Millionen Euro.
Ebenfalls renoviert wurden die Carretera El Pilar (LP-301) auf 17 Kilometern für 2,1 Millionen Euro und die LP-1 im Bereich der Gallegos-Schlucht für mehr als eine halbe Million Euro. Knapp 150.000 Euro flossen in Breña Baja an der LP-2-Zufahrtstraße zum Flughafen in die Verbreiterung der Brücke, mehr als 170.000 Euro in den Ausbau der San Blas-Brücke in Mazo und über 400.000 Euro in die neue Brücke in Tazacorte, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Dazu kommen Straßenbaumaßnahmen im Bereich der LP-3 im Bereich des Krankenhauses sowie in Santa Cruz, Puntagorda, San Andrés y Sauces und Fuencaliente. Insgesamt wurden für alle Maßnahmen im Verkehrsnetz der Insel im Jahr 2022 rund 25 Millionen Euro ausgegeben.
Staat verlängert Vergünstigungen für Vulkanbetroffene
Steuervergünstigungen und andere Hilfen des Staates für vom Vulkan Betroffene werden verlängert. Dies hat in dieser Woche der Ministerrat in Madrid beschlossen. Das „Königliche Gesetzesdekret 20/2022 vom 27. Dezember über Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Krieges in der Ukraine und zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Insel La Palma und anderer gefährdeter Gebiete“ wurde am Mittwoch im Staatsanzeiger veröffentlicht.
Regionalregierung schafft Anreiz zum Kauf von Fertighäusern
Fertighäuser könnten bald ohne die Mehrwertsteuer IGIC auf den Kanarischen Inseln eingeführt werden. Dies kündigte jetzt Regionalfinanzminister Román Rodríguez an. Ein entsprechendes Gesetzesdekret werde demächst dem Regierungsrat zur Genehmigung vorgelegt. Grund für diesen Steuererlass ist der Vulkanausbruch auf La Palma. Voraussetzung für die IGIC-Befreiung laut Finanzministerium im Wortlaut: „Die Begünstigten müssen natürliche Personen sein, die Eigentümer, Nießbraucher oder Alleineigentümer von Wohnraum sind, der infolge des Vulkanausbruchs auf der Insel La Palma verloren gegangen, zerstört, unbewohnbar oder dauerhaft unzugänglich geworden ist und deren Existenz und Eigentum mit allen gesetzlich zulässigen Mitteln nachgewiesen werden muss. Die Verordnung legt fest, dass der Nullsatz nur für ein Fertighaus pro natürlicher Person angewendet werden kann und dass dieses den verlorenen Wohnraum ersetzen und vor dem 31. Dezember 2026 auf der Insel La Palma zusammengebaut und dauerhaft mit dem Boden verbunden sein muss“.
17 Stunden Fin de Gallo in Los Llanos
„Diese Veranstaltung, die auf der und rund um die Plaza España stattfindet, bietet 17 Stunden lang ununterbrochene Unterhaltung mit Musik, Humor, Sport und mehr für die ganze Familie.“ Mit diesem Versprechen lockt die Stadt Los Llanos am Samstag, 31. Dezember 2022, zum „Fin de Gallo“. Von 12 Uhr mittags bis 5 Uhr morgens darf Silvester gefeiert werden, angefangen mit dem San Silvestre-Stadtlauf bis zum Rutsch ins Neue Jahr mit vielen Bands.
Kunst shoppen im Kulturraum
Im Espacio Cultural Real 21 in Los Llanos hat die Ausstellung Real Market eröffnet. Bis zum 5. Januar 2023 können Freunde der Kunst hier Werke von Kreativen auf La Palma bestaunen und käuflich erwerben. In den Räumen in der Fußgängerzone Calle Real 21 zeigen KünstlerInnen aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Grafik und Fotografie ihr Können. Unter anderen mit dabei sind Esther Pe, Reyes José Hernández, Gara Acosta, Manu Marián, Proyecto Pintamos Mucho, Petra Bormann, Alexej Dvorak, Kathrin Grit Switala, Fátima Pérez, Nato Díaz, Anatolio Rodríguez Díaz, Javier Encinas, und Aniangela Chacón. Öffnungszeiten der Schau: montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 17 bis 20 Uhr; samstags von 10 bis 14 Uhr.
Neuer Wanderführer vom Biologen
Guía de Senderos y Naturaleza heißt ein neues Buch, für dessen Studium allerdings Spanischkenntnisse erforderlich sind. Der Biologe Juan Manuel Martínez Carmon beschreibt darin nicht nur Wanderrouten, sondern auch die jeweiligen Ökosysteme von La Palma. Obendrein gibt er Infos zu Ethnographie, Geologie, Archäologie und Geschichte entlang der Pfade. Die Präsentation findet am 28. Dezember um 20 Uhr in der Sociedad La Investigadora in Santa Cruz statt. Am Tag darauf, 29. Dezember, wird sie um 19 Uhr im Benahoarita-Museum in Los Llanos wiederholt.
Laly gibt jetzt in El Paso Gas
Ein Beispiel für Flexibilität angesichts der Zeitenwende im Aridanetal
Liebe LeserInnen und Leser,
zwischen den Jahren gibt es nicht viele Nachrichten. Deshalb erzähle ich stattdessen eine Geschichte. Eine lange Geschichte… Eine Story von der Zeitenwende, die der Vulkanausbruch im Aridanetal ausgelöst hat. Und von einer Frau, die inmitten dieses Umschwungs mit historischen Ausmaßen ganz die Alte bleibt. Und die exemplarisch zeigt, was von allen Betroffenen gefordert wird: Flexibilität.
Die Rede ist von Laly Villalba. Schwester von Manolo Villalba, der mit seiner Rockabilly-Band Tihuya Cats und als Produzent von Hirtensprung-Lanzen weit über La Palma hinaus bekannt wurde. Aber heute geht es um Laly, die im übrigen ebenso eloquent wie ihr Bruder vor der Kamera agiert und sich mit ihrer Bar Bucanero in Puerto Naos einen Namen bei Einheimischen und Inselgästen gemacht hat. Weil sie eine außergewöhnliche Vollblut-Wirtin ist. Weil sie Bands und SolistInnen aller Couleur im Bucanero oft eine Plattform und den Gästen so gute Unterhaltung bot. Und weil sie sogar ab und an zusammen mit ihrem Musiker-Freund Thomas oder anderer Begleitung für die Leute in ihrem Lokal selbst ein Liedchen ins Mikro trällerte.
Doch das Bucanero und Laly haben seit dem 19. September 2021 Sendepause. Anfangs wegen der eruptionsbedingten Evakuierung des Badeorts im Westen der Insel. Und nach dem Aus des Vulkans, weil das Cabildo bis heute – von wenigen Ausnahmen abgesehen – verbietet, Puerto Naos wegen Gasgefahr zu betreten. Also kann Laly – ebenso wie die übrige Geschäftswelt von Puerto Naos – ihren Betrieb nicht wieder öffnen.
Doch Laly wäre nicht Laly, wenn sie das alles klaglos hinnehmen und faul in irgendeiner Hängematte baumeln würde. Und so kämpft sie zum einen in der Initiative mit dem langen Namen Asociación de afectados por la evacuación de Puerto Naos y La Bombilla für Rückkehr und Rechte der Evakuierten. Zum anderen hat sie ihre Ankündigung in einem Beitrag der ZDF-Drehscheibe zum Jahrestag des Vulkans wahr gemacht: Seit Dienstag vor Weihnachten 2022 gibt sie wieder als Wirtin Gas. Im Herzen von El Paso. Auf der Plaza Francisca de Gazmira. In dem Lokal, das jetzt Volcánica Kiosco heißt.
Laly ist Geschäftsführerin, und ihr neuer Chef baut auf ihre Qualifikation und Erfahrung. Deshalb hat sie ihr Bucanero-Konzept kurzerhand in den vulkanischen Kiosk von El Paso transferiert. Sprich: Auch hier zieht sie eine Café-Bar auf, in der die Highlights der Karte Cocktails, Kuchen und Eis von Frida sowie Gebäck von La Tarta sind. Außerdem soll´s Tapas, Sandwiches, Waffeln und andere kleine Gerichte geben. Und natürlich Konzerte. Wie früher in Puerto Naos. Gleich an Silvester geht´s los mit einer Sause mit neun verschiedenen Musik-Acts: Bands, Sänger, DJs – Reservierungen und Infos auf Instagramm. Und natürlich sorgt Laly mit ihrer freundlichen Bestimmtheit und ihrer Aufmerksamkeit wieder für ein unnachahmliches Ambiente.
„Im Prinzip ist im Volcánica Kiosco alles wie in Puerto Naos, sogar Palmen kann man sehen, wenn man in Richtung Hiperdino schaut“, lacht Laly. „Alles da – halt nur ohne Meer.“
Dennoch hat sie den Traum von der Wiedereröffnung des Bucanero in Puerto Naos noch lange nicht begraben. Wenn das Cabildo den Badeort wieder zugänglich macht, will Laly erneut im Bucanero Regie führen. Denn der Job in El Paso hat bei allem Engagement einen finanziellen Aspekt: „Arbeiten macht mir Spaß, aber ich muss auch Geld verdienen“, erklärt die Frau mit dem Wirtinnen-Gen. „Obwohl das Bucanero geschlossen ist, muss ich zum Beispiel Sozialversicherungsbeiträge für mein Team bezahlen, das in Kurzarbeit ist.“ Auch die Steuerabschlagszahlungen seien nach wie vor zu bedienen, und Miete falle an. Bedauerlicherweise kommen die öffentlichen Hilfen laut Laly aber nicht pünktlich und nur unregelmäßig an.
Volcánica Kiosko Öffnungszeiten
Diese Öffnungszeiten gelten laut Laly vorläufig, bis sich alles einspielt: Freitag bis Dienstag von 9 bis 22 Uhr. Mittwoch und Donnerstag ist Ruhetag.
So geht es nicht nur der Wirtin des Bucanero. Auch Roger vom Franconia in Puerto Naos hat inzwischen in Los Llanos an der Plaza de España ein neues Restaurant namens Bunker eröffnet. Und Silke vom Kunsthandwerkladen Gecko überbrückte die schlimme Zeit mit einem Job bei der Zürich-Versicherung und plant nun auszuwandern. Um nur ein paar Beispiele zu nennen…
Der Ausbruch des Tajogaite hat eine Zeitenwende im Aridanetal eingeläutet. Historische Orte wie La Laguna, Las Norias oder Las Manchas sehen anders aus. Todoque gibt es nicht mehr. Alles ist in Bewegung, überall entstehen neue Straßen. In der post-vulkanischen Ära vermissen Einheimische wie Inselgäste vor allem Puerto Naos, das mit seinem Strand, seinen vielen Geschäften und Lokalen ein Ort der Begegnung war. Und so haben sich Gewohnheiten, Treffpunkte verändert. Menschen ziehen um, manche mehrmals, Wohnraum ist knapp. Viele Bekannte aus Puerto Naos treffe ich heute in El Paso, wo sie inzwischen wohnen. Bürgermeister Sergio Rodríguez dürfte sich über die zahlreichen Neuzuzüge in seiner Gemeinde freuen.
Im Gegensatz zum von der Lava ausradierten Todoque können die Menschen aus Puerto Naos zurück. Wenn das mit dem Gas endlich geklärt wird. Derzeit findet in dieser Hinsicht jedoch nur ein großes Im-Nebel-Stochern statt. Ich zumindest blicke in dem ganzen Hick-Hack um Grenzwerte und korrekte beziehungsweise nicht korrekte Messungen nicht mehr durch. Deshalb schreibe ich auch keine Details darüber. Ich will keiner Partei Vorschub leisten.
Fest steht nur eines: Sobald Puerto Naos wieder aufmacht, gehören mein Mann Harry und ich zu den ersten, die dort freitagabends aufschlagen. Auf einen Drink bei Laly, Hallo sagen bei unserer Freundin Alicia, die hoffentlich wieder im Las Olas bedient, im Moncloa eine Cerveza schnappen und aufs blaue Wasser der Playa Chica-Bucht hinausblicken… Harry schafft bestimmt noch einen Absacker im Caotico bei Minggi. Und dann fahren wir mit Ramon im Taxi nach Hause. Falls alles wieder so wird, wie´s mal war. Und alle wieder aufmachen. Was ich zwar hoffe, aber insgeheim bezweifle. Es wird anders, aber das muss ja nicht schlecht sein.
Die gute Nachricht: Bis dahin können wir bei Laly im Volcánica Kiosco in El Paso vorbeischauen. Und Freunde treffen. Oder Musik hören. Hasta pronto! Eure Gudrun
Weiße Weihnachten auf La Palma
Vom Frühling direkt in den Winter: Die Wärme der vergangenen Wochen ist vorbei, der vom aktuellen Tief bedingte Temperaratursturz hat für Regen im Tal und Schnee auf dem höchsten Berg von La Palma gesorgt. Das Cabildo informiert, dass die Zufahrt zum Roque de Los Muchachos über die LP-4 weiterhin gesperrt bleibt – Stand 27. Dezember.
Die weiteren Aussichten: Am 27. Dezember ist es noch ziemlich stürmisch auf der Insel. Sobald der Wind nachlässt, gewinnt ein Calima an Stärke. Mit dem Saharastaub steigen auch die Temperaturen und das weiße Häubchen auf den Cumbres von La Palma dürfte schnell dahinschmelzen.
Regen- und Sturmwarnungen
Die Kanarenregierung warnt am Sonntag, 25. Dezember, ab 21 Uhr vor Starkregen auf La Palma, El Hierro, La Gomera und Teneriffa. Es wird mit Niederschlägen von bis zu 20 Liter pro Quadratmter in einer Stunde und 80 Litern pro Quadratmeter in zwölf Stunden gerechnet. Am Dienstag, 27. Dezember, beginnt um 6 Uhr morgens auf allen Inseln ein Sturmalarm. Der Wind bläst aus Ost und Südost von der Küste bis zu den Vulkangipfeln, wobei er mit zunehmender Höhe von 30 auf bis zu 90 Stundenkilometern ansteigen kann – gelegentliche Orkanböen bis zu 120 km/h an den Nord- und Westhängen sind möglich. Das Wanderwegenetz auf La Palma wird bei Alarmen automatisch geschlossen – detaillierte Infos gibt es hier.
Liebe LeserInnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde,
es darf getratscht werden. Denn es geht das Gerücht um, dass sich im Kanarenkiefernwald von La Palma jedes Jahr zu Weihnachten ein seltsames Ding abspielt: Zwischen all den immergrünen Pinos zeige sich ab und zu ein rosarot geschmückter Weihnachtsbaum. Oder ist das eine Halluzination? Mein Tipp für den Heiligen Abend: Hände weg vom Alkohol und schon gar nicht kiefen wie die Kiefern. Man sieht ja, wohin das führt…
Apropos Pinos Canarios: Hier gibt´s außerdem ein Artikelchen über diese Bäume, die die Herausforderung lieben – und sie immer wieder meistern. Ich finde, das passt gut in unsere Zeit, wo so viele Menschen auf so verschiedene Art am Kämpfen sind. Ich wünsche Euch allen ein frohes Fest! Eure Gudrun Bleyhl
Beachtliche Noten für den Regionalpräsidenten
Ángel Víctor Torres leitet die Geschicke der Kanarischen Inseln jetzt seit knapp vier Jahren – und er hat seine Sache offenbar gut gemacht: Die jüngste spanienweite Umfrage des Centro de Investigaciones Sociológicas (CIS) brachte ans Licht, dass 58,2 Prozent der Befragten seine Regierung mit „gut“ oder „sehr gut“ bewerten. Dieser Wert wurde bisher nur von Aragón-Präsident Javier Lambán mit 59 Prozent übertroffen. Auf einer Pressekonferenz sagte Torres in der Weihnachtswoche zum Kanarenhaushaltsplan 2023 etwas, das die guten Noten für seinen Job begründen könnte: „Dieser Jahresabschluss zeigt, dass die Regierung trotz der Schwierigkeiten in der Lage war, geschlossen zu bleiben, was etwas Außergewöhnliches ist und einen ihrer Grundpfeiler darstellt. Dies ist eine Regierung, die ihren Haushalt mit dem größten Anstieg der Sozialausgaben, nämlich 31 Prozent, verabschiedet und den Sozialstaat, das Gesundheitswesen, die Bildung, die Investitionen und die sozialen Rechte weiter stärkt“.
(Anmerkung der Redaktion: Da kann der PSOE-Mann Ángel Víctor Torres wohl optimistisch in die nächste Regionalwahl spazieren, die am 28. Mai 2023 stattfindet. Mehr über den Urnengang auf den Kanaren in diesem Artikel des Lavastein-Blogs.)
Neues vom Besucherzentrum San Antonio
Nach dem Vulkanausbruch war mancherlei im Centro de Visitantes de los Volcanes im Süden von La Palma nicht mehr ganz auf dem neuestes Stand. Der Bürgermeister von Fuencaliente, Gregorio Alonso, informiert nun, dass die Schau am Vulkan San Antonio jetzt auch die Entwicklung des Tajogaite darstellt – in Form von neuen Schautafeln und Multimedia-Elementen. Auf großformatigen Bildschirmen zum Beispiel können die BesucherInnen die Eruption vom 19. September 2021 Tag für Tag bis zu ihrem Aus mitverfolgen. Außerdem ist ein Gesteinsfragment aus dem Meeresboden zu sehen, ein so genannter Restingolith, der bei beim Ausbruch des Tagoro im Atlantik vor El Hierro entstanden ist und nach Ansicht der Forschenden aus den Tiefen des Erdinneren stammt. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass im Besucherzentrum des Südens bald ein Restaurant eröffnet werde. (Anmerkung der Redaktion: Gute Idee nach 20 Jahren. Immerhin schauen hier Jahr für Jahr rund 110.000 Inselgäste vorbei. Die meisten spazieren ja auch über den Kegel des San Antonio und bekommen spätestens dann ordentlich Durst…)
Neuer Glanz für Hauptstraße Tazacorte
Der spanische Staat stellt 2,5 Millionen Euro für die Sanierung der alten Straße vom oben gelegenen Villa de Tazacorte nach Tazacorte-Hafen zur Verfügung. Diese Renovierung ist Teil des Projekts „Regeneration der Umwelt von der Stadt zum Hafen“. Deshalb werden entlang der Straße ein Radweg, ein Fußgängerweg und Zonen zum Ausruhen gebaut.
Genießen Sie das schöne Wetter!
Bis Weihnachten kann man auf La Palma noch schönes, ungewöhnlich warmes Wetter genießen, aber dann avisiert die staatliche Wetteragentur AEMET ein Tief. Demnach ist vom 26. Dezember bis zum 1. Januar mit „ergiebigen Niederschlägen“ und einem Temperaturrückgang zu rechnen. Grund dafür sind Stürme, die die Kanarischen Inseln erreichen.
Erste Kompostieranlage in El Paso
El Paso bietet jetzt einen Platz, auf dem ein Bioabfall-Projekt mit ausgewählten und in Kompostierungsfragen geschulten Familien durchgeführt wird. Die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo gibt bekannt, dass mit dieser neuen Anlage am Paseo Pintor Juan Fernández González jetzt sieben dieser Art auf La Palma in Betrieb sind: Kommunale Kompostierbetriebe gibt es bereits am Mercadillo in Puntallana, in El Velachero und Mirca in Santa Cruz de La Palma sowie in El Pueblo und La Rosa in Villa de Mazo. Der Kompostierplatz in El Paso verfügt über fünf Kompostmodule für 50 Familien. Dieses Programm zur Förderung der nachhaltigen Bewirtschaftung von Bioabfällen wird vom Vizeministerium für ökologische Umstellung und Klimawandel der Regionalregierung finanziell unterstützt.
Sorge um La Zarza
Die Fundación Canaria para la Recuperación del Patrimonio de Garafía ist besorgt und fordert schnelle Hilfe von den Verwaltungen: Das Kuratorium für Kulturerbe in Garafía informiert, dass die Arbeiten im Kulturpark La Zarza entgegen der Planungen noch immer nicht abgeschlossen sind. Die Einrichtung wurde am 19. Januar 2022 geschlossen, und sollte eigentlich nach sechs Monaten Renovierung wieder geöffnet werden. Laut Kuratorium haben weder die dafür zuständige Regionalregierung noch das Cabildo von La Palma Gründe dafür genannt. Besonders besorgniserregend sei, dass der Park mit seinen zahlreichen Felsritzungen der UreinwohnerInnen von La Palma trotz der Schließung täglich von zahlreichen Menschen betreten wird und die Kontrolle und der Schutz der unbewachten Höhlenstationen nun nicht möglich sei. Dieser Außenbereich ist seit 1991 Kulturgut und gilt als Wiege der Petroglyphnen auf den Kanarischen Inseln.
Der Ratonero Palmero geht seinen Weg
Die auf La Palma allerorten aus Gärten und Höfen kläffenden Winzlinge haben im Hunde-Who-is-Who Einzug gehalten: Der Perro Ratonero Palmero ist jetzt eine offiziell von der Real Sociedad Canina Española (RSCE) anerkannte „ethnische Gruppe“. Wie die ZüchterInnen von der Asociación del Perro Ratonero Palmero voller Stolz mitteilen, ist dies der erste Schritt zum Ziel, die kleinen Wächter hochoffiziell als eigene Rasse einzustufen.
Heimat des auch Ratero Palmero genannten Hundes sind die Kanaren. Er stammt von den Terriern englischer Händler ab, die sich einst mit Vierbeinern der Inseln mischten und im Laufe der Jahrhunderte zu einer eigenen Rasse wurden. Diese stand allerdings schon kurz vorm Aussterben: 1976 gab es nur noch 87 Ratoneros Palmeros auf der Insel. Doch dann begann im Jahr 2000 Andrés Rodrígruez Leal, der Präsident der 2009 gegründeten Züchtervereinigung, für die flinken kleinen Vierbeiner zu kämpfen. Woraufhin deren Zahl inzwischen auf mehr als 200 anstieg – „und zwar auf allen Inseln“, erklärt der Tierfreund voller Stolz.
Wie der Name schon sagt, zeichnet sich der Ratonero als ausgezeichneter Mäusefänger aus – eine Arbeit, die er in Bananenplantagen und Lagerhäusern auf der Insel zuverlässig erledigt. Außerdem ist er laut Andrés Rodríguez Leal sehr gelehrig und gut für Canicross- oder Agility-Wettbewerbe geeignet. Wegen seines temperamentvollen und fröhlichen Charakters, seines Mutes und seiner Treue zum Menschen werde er außerdem als Gesellschafts- und Wachhund gehalten: „Wenn der Ratonero Palmero ein Jahr alt ist, wird er ruhig und perfekt, und natürlich braucht dieser kleine Hund nicht viel Futter, er frisst alles und wird selten krank“. Last but least: Der Ratonero Palmero kommt darüber hinaus als Helfer des Podenco Canario bei der Jagd zum Einsatz. Der Podenco Canario und der Presa Canario – auch Pastor Garafiano genannt – sind übrigens weitere typisch kanarische und palmerische Hunde. Zudem gibt es Rinder, Ziegen und Schafe, die offiziell als Raza Palmera eingestuft sind.
Weihnachtsgeschenk: Tanken auf La Palma wird billiger
Cabildo kappt Treibstoffsteuer
Sprit ist auf La Palma aufgrund der doppelten Insellage teurer als auf den Hauptinseln der Kanaren. Diesen mit Herstellern, Händlern, Lieferanten und Vertretern der Regionalregierung seit Jahren diskutierten, aber nie behobenen Nachteil der „Nebeninsel“ lindert das Cabildo jetzt wenigstens etwas, indem auf die Treibstoffsteuer verzichtet wird. Energieinselrat Carlos Cabrera informiert, dass dies den Geldbeutel der Menschen auf La Palma im letzten Quartal 2022 um zwei Cent pro getanktem Liter entlaste. Umgekehrt bewirke der Steuererlass, dass pro Jahr zwischen 300.000 und eine Million Euro weniger in die Kasse des Cabildo fließen. Cabrera: „Die Ermäßigung wird bei den Tankstellen angewendet, bei denen der durchschnittliche Treibstoffpreis pro Quartal bis zu zwölf Mal höher war als auf den übrigen Kanarischen Inseln“. Dass Benzin und Diesel auf der Isla Bonita so viel teurer sind als auf den großen Inseln, erklären Hersteller und Lieferanten mit dem Kraftstoff-Transport auf dem Seeweg von Teneriffa nach La Palma. Dass die Insel von verschiedenen Unternehmen versorgt wird, erschwert die Verhandlungen über Preissenkungen.
La Palma-Gastro-Führer über die Feiertage
Welches Lokal auf der Isla Bonita hat wann und wo über die Feiertage geöffnet? Infos zu diesen Fragen liefert wie in jedem Jahr der Gastro-Guide des Verbandes touristischer Unternehmen auf La Palma CIT-Tedote. Es finden sich auch Angaben, ob Reservierungen erforderlich sind und mehr. Der CIT hat im Vorfeld rund 60 Restaurants kontaktiert, um die Daten zu sammeln, damit Einheimische und Inselgäste ihre Ausgeh-Termine entspannt planen können. Der Gastro-Führer findet sich auf der CIT-Internetseite und in den Tourismusbüros.
Kein Friede auf Erden…
Ein Streit, der nicht neu ist, aber immer mehr eskaliert: In allen palmerischen Medien ist derzeit ein Artikel der Nachrichtenagentur EFE zu finden, in dem es um die ständige Auseinandersetzung des Vulkanischen Instituts der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) mit dem pensionierten Professor Francisco Rodríguez geht. Letzerer wirft den Vulkan-Forschenden in den Medien und auf Change.org vor, dass sich die Gaskonzentrationen in Puerto Naos und La Bombilla „mit dem Leben vereinbaren“ lassen. INVOLCAN dagegen fordert den Professor auf, die Öffentlichkeit nicht länger zu verwirren. Zum Artikel in El Apurón. (Anmerkung der Redaktion: Bei dem Dauerzoff des Professors und INVOLCAN geht es um die Rückkehr der Evakuierten nach Puerto Naos und La Bombilla. Interessant in diesem Beitrag ist der Hinweis am Ende des Artikels, dass laut dem Regierungsbeauftragten für den Wiederaufbau von La Palma, Héctor Izquierdo, im spanischen Staatshaushalt drei Millionen Euro für Bohrungen in Puerto Naos und La Bombilla vorgesehen sind. Dann erhalten wir vielleicht endlich konkrete Aussagen, woher Gase wie Kohlendioxid, Helium etc. tatsächlich kommen und wie lange die ganze Sache noch gehen kann. Eine Bohrung soll wohl von INVOLCAN und eine weitere vom Instituto Geológico y Minero (IGME) durchgeführt werden.)
Besucherzentrum Roque de Los Muchachos
Nach einem Jahr mehr als 30.000 Gäste – am 25. und 31. Dezember 2022 sowie am 1. und 6. Januar 2023 geschlossen
Das Besucherzentrum auf dem Roque de Los Muchachos feiert seinen ersten Geburtstag. Und es gibt Grund zur Freude: Wie das Cabildo mitteilt, wurden in dem astronomischen Info-Tempel auf den Höhen des höchsten Berges von La Palma 31.058 Gäste registriert – eine Zahl, die Inselpräsident Mariano Zapata mit Zufriedenheit veröffentlicht: „Das Centro de Visitantes Roque de Los Muchachos ist ein Schlüsselelement für den Tourismussektor, eines der Rückgrate des Aufschwungs, in dem wir uns bereits befinden“. Tourismusinselrat Raúl Camacho betont, dass dieses Zentrum einen Raum beherberge, in dem alle BesucherInnen eine Erfahrung machen könnten, die der in den Teleskopen der Sternwarte nahe komme.
Das rund 6 Millionen Euro teure Besucherzentrum Roque de Los Muchachos ist einschließlich der Dächer, Dachplatten und der Zwischendecken mit Basalt verkleidet, um es in die Umgebung zu integrieren. Innen findet sich ein Begrüßungsraum, in dem die IAC, das Observatorium und die dort betriebenen Teleskope vorgestellt werden sowie drei Ausstellungshallen: Die erste mit dem Titel „Kanarische Inseln, ein Fenster zum Universum“, erklärt die einzigartigen Bedingungen, die die Inselgruppe und insbesondere La Palma und der Roque de los Muchachos für astronomische Beobachtungen bieten; die zweite mit dem Titel „Erforschung des Universums“ zeigt den aktuellen Stand unserer Kenntnisse über das Universum; und die dritte mit dem Titel „Zurück zur Erde“ handelt von der Natur rings um die Europäische Nordsternwarte.
Öffnungszeiten: Winter von Montag bis Sonntag 10.00 bis 16.00 Uhr. Sommer von Montag bis Sonntag 10.00 bis 16.30 Uhr. Das Zentrum kann bis zu 100 Personen gleichzeitig in verschiedenen Räumen beherbergen. Das Besucherzentrum Roque de Los Muchachos ist am 25. und 31. Dezember 2022 sowie am 1. und 6. Januar 2023 geschlossen.
Los Cancajos soll schöner werden
Los Cancajos soll ein Facelifting erhalten: Der Gemeinderat von Breña Baja hat jetzt einem Antrag der Sozialdemokraten zugestimmt und 100.000 Euro für die Aufwertung des Badeortes genehmigt. Laut PSOE-Sprecherin Ana García Suárez sollen die Verschönerungsarbeiten abgeschlossen sein, bevor der touristische Sommeransturm 2023 beginnt.
Steuersystem für Unternehmen auf den Kanaren ändert sich
Auf den Kanarischen Inseln wurde das Steuersystem vereinfacht: Firmen werden ihre Abgaben in 2023 vierteljährlich in Form zuvor vereinbarter Abschlagszahlungen bezahlen – das tatsächliche Geschäftsvolumen taxiert die Behörde erst am Jahresende. Dies gab jetzt Regionalfinanzminister Román Rodríguez bekannt. Ihmzufolge soll damit insbesondere Kleinunternehmen mit einem Umsatz von maximal 150.000 Euro geholfen werden, deren Situation aufgrund von COVID-19, dem Vulkanausbruch und der aktuellen Inflation „äußerst schwierig“ sei. Außerdem werde für alle mit Steuerwohnsitz oder Hauptbetriebsstätte auf La Palma eine generelle Ermäßigung von 10 Prozent der Jahresquote im Jahr 2022 beibehalten. Für die Gemeinden Los Llanos, El Paso, Fuencaliente und Tazacorte erhöhe sich diese Ermäßigung auf 30 Prozent. Für die Abschlagszahlungen in 2023 gelten laut Rodríguez die gleichen Sätze.
Vulkan-News
EU-Vulkanhilfe beschlossen
Das Parlament der Europäischen Union hat jetzt die versprochene Hilfe für die Vulkankatastrophe auf La Palma beschlossen. Es handelt sich um 9,45 Millionen Euro, von denen bereits im Mai 2022 ein Vorschuss geflossen ist. Insgesamt haben die EU-Regierungen schon Anfang November einem 718-Millionen-Euro-Paket zur Linderung von Naturkatastrophen in Deutschland, Belgien, Spanien, den Niederlanden, Luxemburg, Griechenland und Österreich zugstimmt. Deutschland beispielsweise erhielt für Überschwemmungsschäden mehr als 612 Millionen Euro.
IGN schließt Beobachtungsstation
Das nach dem Vulkanausbruch eingerichtete Büro des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) an der Plaza von Tajuya wird geschlossen, da es nicht mehr notwenig ist. Die Beobachtungsstation war die Operationsbasis der IGN-Forschenden. Hier wurden Arbeitsteams organisiert – während der Eruption waren hier bis zu 14 WissenschaftlerInnen im Einsatz. Das IGN betont, dass alle nach dem Ausbruch installierten Messegeräte in Betrieb bleiben: Ein Netz von 10 seismischen Sensoren, 9 GPS-Sensoren, 3 Inklinometer, 1 Gravimeter und 4 geochemische Stationen. Den Einsatz auf La Palma kommentierte der Wissenschaftler Jorge Pereda so: „Wenn man Tschernobyl nicht mitzählt, gibt es in Europa wohl keine Naturkatastrophe, die die Bevölkerung so lange beeinträchtigt hat. Denn ob Überschwemmungen, Hochwasser oder Brände, nichts hat so lange gedauert und die Bevölkerung war so nah dran“.
Staat subventioniert Infrastrukur-Wiederaufbau
Die vom Vulkan betroffenen Gemeinden auf La Palma erhalten vom Staat 38,5 Millionen Euro. Wie das Cabildo weiter mitteilte, deckt dieser Betrag 50 Prozent der Kosten für die Schäden an der Infrastruktur und den öffentlichen Einrichtungen ab. Die Zahlungsvereinbarung wurde heute bei einem Treffen mit der spanischen Ministerin für Territorialpolitik, Isabel Rodríguez, auf La Palma unterzeichnet. Sie sagte, dass „dies nicht die letzte Vereinbarung sein wird“. Dieses Versprechen dürfte Inselpräsident Mariano Zapata freuen, denn er wies darauf hin, dass das Cabildo nicht nur die vulkanbedingten Infrastruktur-Reparaturen stemmen müsse. Bis heute kommt die Inselregierung auch für die Kosten der immer noch 148 in Hotels untergebrachten Personen auf.
Vulkan-Demo auf Teneriffa
Die Plattform der vom Ausbruch des Vulkans betroffenen Menschen setzt ihre Protestserie am 19. jeden Monats fort. Diesmal soll am Montag, 19. Dezember, auf Teneriffa von 12 bis 14 Uhr eine Kundgebung in der Nähe des Parlaments der Kanarischen Inseln stattfinden. Mit der Verlegung des Protestes auf die Nachbarinsel soll gefordert werden, dass der Haushalt für das kommende Jahr, der am 20. und 21. Dezember verabschiedet wird, die Maßnahmen für einen echten sozioökonomischen Wiederaufbauplan auf La Palma enthält.
Kanaren: Ehrgeiziges Klimawandel-Gesetz
Archipel soll bis 2040 kohlendioxidfrei sein – Regionales CO2-Fußabdruck-Register auch für Beherbergungsbetriebe
Das Parlament der Kanarischen Inseln hat am 13. Dezember 2022 das Ley de Cambio Climático y Transición Energética verabschiedet. Dieses „Gesetz zu Klimawandel und Energiewende“ bildet die Grundlage für die Dekarbonisierung der Wirtschaft auf dem Archipel. Die soll schon im Jahr 2040 erreicht sein – 10 Jahre vor den von Europa und Spanien in diesem Bereich gesetzten Horizonten.
Der zuständige Miniser José Antonio Valbuena begründete dieses „ehrgeizigste Klimagesetz auf nationaler Ebene“ damit, dass Inselgebiete am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen seien. Deshalb werde das Ley de Cambio Climático auch das geplante regionale CO2-Fußabdruck-Register regeln. Beherbergungsbetriebe, Betriebe, die keine Beherbergungsbetriebe sind, und ergänzende Tourismusbetriebe, Fischerei- und Aquakulturbetriebe, Industrie- und Handelsbetriebe sowie Unternehmen, die im Rahmen der Klimaschutzstrategie gegründet wurden, sind verpflichtet, sich in dieses Register einzutragen.
Zu den vielen Regelungen in diesem Gesetz gehört auch, dass Autovermietungen innerhalb von höchstens 15 Jahren nach Inkrafttreten über einen ausschließlich emissionsfreien Fuhrpark verfügen müssen. Weiter gibt es nun Verpflichtungen auf allen Ebenen – angefangen bei den öffentlichen Verwaltungen als Vorbild für alle. Unter anderem sieht das Gesetz vor, dass bis 2030 alle öffentlichen Einrichtungen auf den Inseln zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen versorgt und alle fossilen Brennstoffen betriebene Anlagen vollständig ersetzt werden. Der konkrete Gesetzestext wird in den kommenden Tagen im Boletín Oficial de Canarias veröffentlicht.
Laut Regionalregierung soll das Ley de Cambio Climático y Transición Energética mit der größten Bürgerbeteiligung in der Geschichte der Kanaren vorbereitet worden sein. 384 Beiträge von BürgerInnen seien eingeflossen und im Vofeld mehr als 30 Treffen mit verschiedenen Gruppierungen abgehalten worden. José Valbuena: „Dieses Gesetz wird ein Vorher und Nachher in der Umweltpolitik der Kanarischen Inseln markieren und endlich damit beginnen, konkrete Maßnahmen für die Zukunft der neuen Generationen zu ergreifen, die sich dieses Umweltproblems am meisten bewusst sind“.
La Palma-Eruption ermöglicht Durchbruch in der Vulkanforschung
Ausbrüche rechtzeitig vorhersagbar
Am 13. Dezember 2021 um 22.21 Uhr wurde der Vulkanausbruch auf La Palma für beendet erklärt – und rechtzeitig zum Jahrestag kommt eine vielversprechende Meldung aus der Welt der Wissenschaft: Einem Team aus Forschenden des Instituto de Geociencias (IGEO) ist ein grundlegender Durchbruch im Blick auf die Bewertung des vulkanischen Risikos und die Planung von Infrastruktur und Stadtentwicklung auf La Palma gelungen.
Während des Vulkanausbruchs 2021 entwickelte Methoden der IGEO-WissenschaftlerInnen erlauben es demnach in Zukunft in allen vulkanischen Gebieten, Magmakonzentrationen nahe der Erdoberfläche Monate vor einer Eruption zu erkennen und den Zeitpunkt der Eruption vorauszusagen. Dabei werde modernste InSAR-Satellitenradarbeobachtung mit einer neuen Interpretationstechnik kombiniert.
Schon Ende Juli 2021, so die Forschenden, hätten ihre auf La Palma gesammelten Daten Anzeichen von Brüchigkeit in der Kruste durch einen massiveren Magma-Anstieg gezeigt: „Hätte damals schon die neue Interpretationstechnik zur Verfügung gestanden, wäre dieses Ergebnis womöglich ein Alarmzeichen für eine verstärkte Überwachung des Gebiets gewesen“. Zur gesamten Information der IGEO. Die Studie wurde hier veröffentlicht.
OECD-Konferenz auf Gran Canaria am 14. und 15. Dezember 2022
Quo vadis digitale Wirtschaft?
Wohin geht es mit der Wirtschaft im digitalen Zeitalter? Dies ist das Thema der ersten OECD-Konferenz auf europäischem Boden, deren Gastgeber am 14. und 15. Dezember die Kanarischen Inseln sind. Auf Gran Canaria werden rund 50 Delegationen – 20 davon mit MinisterInnen – aus den Ländern der 1961 gegründeten Organisation for Economic Cooperation and Development erwartet.
Thema des multilateralen Treffens ist, wie die langfristige Erholung und das Wirtschaftswachstum durch den Aufbau einer vertrauenswürdigen, nachhaltigen und integrativen digitalen Zukunft gefördert werden können. Es geht darum, wie Regierungen ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen des digitalen Wandels und dem Schutz der Menschen, der Gesellschaft und der Volkswirtschaften vor den Risiken finden können. Dass Spanien als Gastgeberland augewählt wurde, verdankt es insbesondere seiner „Charta der digitalen Rechte“, die hierzulande im Mittelpunkt der Online-Entwicklung steht.
Die OECD-Länder wollen im Zuge dieses Gipfels vier neue Empfehlungen zur digitalen Sicherheit vorlegen, die den Regierungen helfen sollen, Cyberangriffe zu bekämpfen und sicherere digitale Gesellschaften aufzubauen. Außerdem sollen neue Berichte und Ergebnisse der OECD-Arbeit zum Thema Data Governance für Wachstum und Wohlstand vorgestellt und eine Erklärung über den staatlichen Zugang zu personenbezogenen Daten im Besitz von Unternehmen des Privatsektors verabschiedet werden.
Ziel der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist ein „besseres Leben durch bessere Politik“ zu erreichen. Spanien, die Schweiz und Deutschland sind unter anderen Mitgliedsländer der ersten Stunde – heute umfasst die OECD 37 Nationen weltweit.
Mobile Week auf den großen Inseln
Parallel zur OECD-Konferenz findet die „Mobile Week“ für alle am digitalen Geschehen Interessierten statt: Am 13. und 14. Dezember in Las Palmas de Gran Canaria und am 15. und 16. Dezember in Santa Cruz und Adeje auf Teneriffa. Die Regionalregierung informiert, dass in jeder Gemeinde Workshops, runde Tische und mehr auf dem Programm stehen – die Aktivitäten am Vormittag richten sich an das Fachpublikum, die am Nachmittag an die breite Öffentlichkeit. Die Veranstaltungen umfassen Präsentationen von Red.es und Incibe zum Thema Cybersicherheit, runde Tische zur Analyse der Entwicklungsmöglichkeiten, die die Kanarischen Inseln den digitalen Nomaden bieten, oder Vorträge über die Auswirkungen der Technologie auf die Jugend sowie kostenlose Workshops und Workshops der Nationalen Beobachtungsstelle für 5G zur digitalen Transformation von KMU. Die Mobile Week hat drei hochkarätige Kooperationspartner: Learn to Check, das Verifizierungsworkshops anbietet, in denen die Teilnehmer lernen, wie sie falsche Informationen erkennen können. Huawei, das seinen Smart Bus mitbringt, ein Bildungsprojekt, das durch die Schulen des Landes tourt, um digitale Bildung und Verantwortung zu fördern. Und UNICEF, das die Bürgerinnen über die Schlüssel zur positiven Wirkung von Technologie auf Jugendliche informiert. Zum kompletten Programm der Mobile Week hier klicken.
Passagierzahlen am Airport SPC sinken
Auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma (SPC) sind im November 2022 mehr als 114.000 Passagiere gestartet und gelandet – das waren 8 Prozent weniger als 2019. Wie die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA weiter mitteilt, stieg im Gegensatz dazu das Passagieraufkommen auf allen anderen Flughäfen der Kanaren mit Ausnahme von El Hierro (-0,1 Prozent) an. Gran Canaria verzeichnete mit knapp 1,2 Millionen Fluggästen ein Plus von 8,3 Prozent, Teneriffa-Süd legte mit mehr als 1 Million um 0,6 Prozent, Lanzarote mit rund 632.000 um 11,2 Prozent und Fuerteventura mit circa 490.000 um 6,4 Prozent zu. Auf La Gomera landeten 7.830 Passagiere – eine Zunahme um 61,1 Prozent gegenüber der Vor-Corona-Ära 2019.
Die Geschichte der „Weihnachtssinger“ von La Palma
Eine besonders weihnachtliche Schau bietet ab Donnerstag, 15. Dezember, das Inselmuseum in Santa Cruz: Gezeigt wird ein Gang durch die Geschichte der Rondallas Lo Divino ab 1947 bis heute. Die Recherchen über die „Weihnachtssinger“ auf la Palma angestellt hat Facundo Daranas Ventura, der darüber auch in seiner demnächst herauskommenden Monografie schreibt. Die Ausstellung im Museo Insular zeigt Fotografien der Gruppen, außerdem gibt es Tonaufnahmen und vieles andere über das typisch palmerische Weihnachten. Die Rondallas sind in der Adventszeit natürlich immer wieder mal auf der Insel zu hören.
Tragische Bilanz eines Kanaren-Sonntags:
Zwei Ertrunkene – sechs Verletzte
Die hohen Wellen, die am Sonntag, 11. Dezember 2022, an die Kanarischen Inseln brandeten, forderten einen hohen Preis: Auf Gran Canaria ertrank ein Mann an der Playa de Tiritaña in der Gemeinde Mogán. Weder die angerückten Feuerwehrleute aus Puerto Rico noch der ebenfalls alarmierte GES-Hubschrauber konnten den Verunglückten rechtzeitig retten. Nach Angaben der Guardia Civil konnte ein weiterer Mann an der Playa del Inglés im Süden von Gran Canaria nur tot aus den Fluten geborgen werden. Die Koordinierungsstelle für Notfälle und Sicherheit, die unter der Notrufnummer 112 zu erreichen ist, meldet außerdem sechs Verletzte. Zwei von ihnen erfasste eine Welle kurz vor 13 Uhr auf der Strandpromenade von Tazacorte auf La Palma. Ihre Wunden am Bein und im Gesicht wurden im Centro Salud von Los Llanos behandelt.
Auf Teneriffa ergriff ein Brecher gegen 15 Uhr zwei Männer und eine Frau an der Punta de Teno in der Gemeinde Buenavista del Norte in einem felsigen Gebiet vor der Küste und verwundete sie. Außerdem stürzte ein Fischer bei der Arbeit vor der Küste von Fuerteventura bei Betancuria ins Meer und verletzte sich, konnte aber vom GES-Heli gerettet werden. (Anmerkung der Redaktion: Achtung Inselgäste! Gehen Sie bei hohem Wellengang niemals nahe ans Meer, um zu fotografieren oder zu filmen. Beachten Sie stets die Absperrungen und Flaggen an den Stränden: Rot signalisiert Lebensgefahr! Die meisten Unfälle und Todesfälle im Atlantik um die Kanarischen Inseln ereignen sich, weil 85 Prozent der Opfer bei hohen Wellen oder tückischen Strömungen ins Wasser gehen. Wie die Organisation „Kanarische Inseln, 1.500 km Küste“ weiter berichtet, sterben im Schnitt fünf Badende pro Monat auf den Kanaren. 2022 sind nach Zählung dieser Lebensretterorganisation von Januar bis Oktober 14 Menschen auf Teneriffa ertrunken, 11 auf Fuerteventura, 10 auf Gran Canaria, 8 auf Lanzarote, 4 auf La Gomera, 2 auf La Palma und eine Person auf El Hierro.Der Kommentar des Bürgermeisters von Tazacorte rechts im orangefarbenen Kasten bestätigt, dass sehr Viele alle Warnungen in den Wind schlagen. Ich selbst habe in Puerto Naos, wo ich viele Jahre wohnte, unzählige Male beobachtet, wie Leichtsinnige – sogar oft mit kleinen Kindern – bei hohem Wellengang am abgesperrten Strand lagen. Und ich habe auch erlebt, wie manche von einer Welle erfasst wurden. Dann müssen die Socorristas, wie hier die Bay-Watch heißt, ihr Leben riskieren, um sie aus dem schäumenden Wasser zu ziehen.)
Tazacorte muss Strand von Uneinsichtigen räumen
Der Bürgermeister von Tazacorte, David Rudiz Alvarez, äußerte sich jetzt zur gefährlichen Situation am Sonntag: „Es kam zu schwerwiegenden Zwischenfällen, da Dutzende von Personen alle Sicherheitsmaßnahmen missachteten und sogar versuchten zu schwimmen. Diese Situation wiederholte sich am Montag, 12. Dezember, woraufhin sich die örtliche Polizei gezwungen sah, den Strand am Hafen und den Strand von Tarajales zu räumen. An beiden Tagen stiegen Dutzende von Neugierigen über die Sicherheitsabsperrung, um die Wellen an der Küste von Tazacorte zu sehen oder zu baden. Das Rathaus hatte den Fußgängerübergang zum Bereich der Promenade in der Nähe der beiden Strände geschlossen, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Diese verzeichnen wir bei jedem Sturm mit starken Wellen aufgrund der Verantwortungslosigkeit von neugierigen Menschen. Ich bedanke mich bei der Polizei für ihre Arbeit, die den ganzen Tag über Leute, die sich nicht an die Absperrungen hielten, auf die Gefahren aufmerksam machte. Eine Streife musste am Strand von Tarajales sogar Familien mit Minderjährigen wegschicken. Ich möchte auch den Gemeindearbeitern danken, die in den vergangenen Tagen am Hafenstrand eine Sandbarriere vor der Mauer der Allee errichtet haben, um eine noch verheerendere Wirkung der starken Wellen am Sonntag zu vermeiden.“
Gewerkschaft droht mit Flughafen-Streiks über Weihnachten
Es ist überall auf der Welt das Gleiche: Wenn auf Flughäfen gestreikt wird, legen die Gewerkschaften das gerne auf Ferien und Feiertage. So droht auch die Federación de Servicios a la Ciudadanía de Comisiones Obreras (FSC-CCOO jetzt für mehrere Tage Arbeitsniederlegungen an den spanischen Flughäfen an: Am 22., 23., 30. und 31 Dezember 2022 sowie am 6. und 8. Januar 2023 soll demonstriert werden, es sei denn, die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA zeige endlich eine Reaktion im Blick auf die Forderungen der Arbeitnehmer: „Die Unternehmen und das Ministerium wurden bereits im vergangenen November über die Möglichkeit eines Streiks während des verlängerten Wochenendes im Dezember informiert, ein Streik, der nicht ausgerufen wurde, weil das Verkehrsministerium selbst zugesagt hatte, das Problem zu lösen, was jedoch nicht geschah. Die FSC-CCOO weist darauf hin, dass sie nicht zulassen wird, dass die Antwort weiter hinausgezögert wird, weshalb sie nächste Woche einen Streikaufruf beim Arbeitsministerium einreichen wird, der die Weihnachtszeit betreffen und im ersten Quartal des nächsten Jahres fortgesetzt wird, einschließlich der Osterwoche, falls der Konflikt andauert.
PEVOLCA-Arzt schlägt kontrollierte Rückkehr nach Puerto Naos vor
Auch unter den Mitgliedern im Komitee für den vulkanischen Notfallplan der Kanaren (PEVOLCA) gibt es eine Stimme, die für eine kontrollierte Rückkehr der evakuierten Menschen aus Puerto Naos spricht. Der Mediziner und Professor für Physiologie an der Universität von La Laguna (ULL), Aldo González Brito, hat diesen Vorschlag in der PEVOLCA-Sitzung vom 18. November gemacht – jetzt kann das bisher geheime Dokument auf der Vulkanrisiko-Website des Cabildo von La Palma öffentlich eingesehen werden. Allerdings schränkt der Arzt ein, dass die Rückkehr nur dorthin möglich sei, „wo wissenschaftliche Erkenntnisse und Gasüberwachung zeigen, dass keine Gesundheitsrisiken bestehen“ – deshalb sollten Erdgeschosse, Keller und das Gebiet um die Playa Chica zunächst nicht wieder als Wohn- und Geschäftsräume genutzt werden. González Brito kann sich vorstellen, zum Einstieg ein Pilotprojekt mit 10 Häusern durchzuführen und dieses möglicherweise sukzessive auszudehnen: „Die gesammelten Beweise zeigen, dass keiner der Arbeitnehmer an den Entsalzungsanlagen Gesundheitsprobleme aufgrund der Exposition gegenüber CO2 aus der Außenluft hat, und einige waren mehr als ein Jahr lang exponiert“. Der ULL-Professor führt noch viele Gründe mehr an, die für eine kontrollierte Rückkehr sprechen – zum ausführlichen Statement mit allen wissenschaftlichen Erklärungen – auch zur Gassituatio in La Bombilla – hier klicken und dann auf das PDF „Voto particular al la certificación…Dr. Aldo González Brito…“ gehen.
Tazacorte-Hafen: Plaza Castilla bald in neuem Glanz
In Tazacorte-Hafen haben die Erschließungsarbeiten zur Umgestaltung der Plaza Castilla und dem Bau einer Straße nach El Pozo begonnen. Bürgermeister David Ruíz informiert, dass mit diesem Projekt Wohnraum, Tourismus und Handel im historischen Fischerviertel gefördert werden sollen. Das dazu erforderliche Grundstück habe die Gemeinde schon 2020 für knapp 250.000 Euro mit Mitteln aus dem kanarischen Entwicklungsfonds FDCAN erworben. Die Kosten der Arbeiten, die rund drei Monate dauern sollen, belaufen sich laut Ruíz auf mehr als 350.000 Euro.
COVID-19 auf den Kanaren
Für die Kanarischen Inseln gilt weiterhin Corona-Alarmstufe 1 – dies bedeutet geringes Risiko. Wie das regionale Gesundheitsministerium weiter mitteilt, sind derzeit 2,31 Prozent der konventionellen und 1,24 der Intensivbetten in den Krankenhäusern des Archipels mit COVID-19-PatientInnen belegt. Die kumulative Inzidenz bei den über 60-Jährigen nach 7 Tagen liegt bei 119,72 Fällen.
La Palma Unwetter-Infos
Ich veröffentliche hier zusammengefasst die wichtigsten Meldungen zum heutigen Unwetter auf der Isla Bonita, das in der Nacht mit einem Gewitterregen begann – die staatliche Wetteragentur AEMET registrierte mehr als 2.000 Blitze über den Kanarischen Inseln.
- Die Regionalregierung hat am 7. Dezember erneut für La Palma eine Regenwarnung herausgegeben. Das heißt, das Inselwanderwegenetz ist dicht.
- Das Cabildo hat die Straße La Laguna-Las Norias am Morgen des 8. Dezember wegen schlechter Sicht geschlossen – am Nachmittag wurde sie wieder geöffnet! Auf der teilweise noch sehr heißen Lava verwandelt sich der Regen in Wasserdampf. Auch die Fran Santana-Piste durch den Wald von El Paso nach Jedey darf heute nicht befahren werden, informiert das Inselumweltamt.
- Auch die LP -214 Carretera Los Brecitos ist bis auf weiteres gesperrt.
- Die Gemeinde Fuencaliente meldet um 12.15 Uhr, dass die Carretera de Las Indias wegen mehrerer Abrutschungen aufgrund des Regens gesperrt wurde. Auch an der Straße nach El Remo gab es Erdbewegungen.
- Ein großer Erdrutsch ereignete sich auf der LP-2 auf der Höhe von Jedey. Am Nachmittag ist die Straße wieder frei. Vorsicht: freilaufende Schweine sind hier unterwegs!
- Die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA meldet, dass die Landeversuche der ersten Maschinen heute morgen fehlschlugen. Es werden im Tagesverlauf weitere Probleme erwartet – AENA informiert hier.
- Laut Radio Canarias sind in der vergangenen Nacht folgende Niederschlagsmengen gemessen worden: 57 Liter im Nationalpark Caldera, 36 Liter in der Cumbre Nueva, 36 Liter auf dem Roque de los Muchachos. Im Barranco de las Angustias in Tazacorte und im Barranco Las Nieves in Santa Cruz fließt wieder Wasser, in Mazo läuft es die Straßen hinunter, in El Paso lief der Fußballplatz voll.
- Das 112-Notfallzentrum der Kanaren weist darauf hin, dass die starken Niederschläge im Aridanetal die Vulkanasche in Schlammlawinen verwandeln kann. Deshalb wird empfohlen, das Durchqueren von Schluchten und Wasserläufen zu vermeiden. Wer von einem einer Schlammlawine überrascht wird, sollte an einem hoch gelegenen Ort Schutz suchen.
- Das Cabildo informiert, dass die Besucherzentren Caños de Fuego in Las Manchas und El Tendal in San Andrés y Sauces wegen des schlechten Wetters heute nicht öffnen.
Der Regen soll heute gegen 15 Uhr abflauen – die Website der AEMET zeigt ab Donnerstag, 8. Dezember, keine Wetterwarnung mehr für La Palma. Vorsicht auf den Straßen!
Warum Spanien den 6. und 8. Dezember feiert
Heute ist Nikolaustag – und in Spanien ist der 6. Dezember ein hoher Feiertag. Allerdings nicht wegen Santa, sondern, weil das Land an den Tag der Verfassung erinnert. Die trat zwar erst am 29. Dezember 1978 in Kraft, aber am 6. Dezember beschloss die spanische Bevölkerung die neue constitución damals per Referendum – übrigens mit überwältigender Mehrheit von 88 Prozent. Damit sicherten die Menschen ihre noch blutjunge Demokratie ab, denn sie hatten gerade erst die Franco-Diktatur überstanden.
Inselgäste aufgepasst: Am Donnerstag, 8. Dezember, haben viele Geschäfte auch auf La Palma gleich wieder geschlossen! Der nächste nationale Feiertag steht an, diesmal wie so oft in Spanien wieder hochkatholisch, denn es geht um den Día de la Inmaculada Concepción. Diesmal ruht die Arbeit spanienweit, weil die Kirche – aber nicht etwa wie dem Namen nach zu erwarten – die unbefleckte Empfängnis Jesu seitens der Jungfrau Maria feiert. Sondern es geht um die Empfängnis Marias im Körper ihrer Mutter Anna bei einer Zeugung ohne Erbsünde… Da muss man erst mal drauf kommen. Aber egal, Hauptsache frei. Außerdem gibt es noch eine Legende zum Ursprung dieses christlichen Feiertags, derzufolge sich am 8. Dezember 1585 das Wunder von Empel ereignete: Von den Niederländern im 80-jährigen Krieg eingekesselte rund 5.000 spanische Soldaten kamen mit dem Leben davon, obwohl die Dutchmen fieserweise Schleusen der umliegenden Flüsse geöffnet hatten, um sie zu ertränken. Grund: Zum Glück wurde es schlagartig saukalt, und das Wasser gefror. Die Soldaten waren sicher, dass sie dies einem Bildnis der Inmaculada Concepción verdankten, das ein Soldat zuvor beim Ausheben eines Grabes gefunden hatte. So, und fertig war der Feiertag.
Lavagebiet bewegt sich nach unten
Das Nationale Geographische Institut (IGN) veröffentlichte jetzt eine interessante Grafik. Diese zeigt die kumulierten Verschiebungen zwischen dem 31. Juli und dem 4. November auf La Palma, die mit Hilfe der InSAR-Verarbeitung ermittelt wurden. Das in Blau dargestellte Signal in dem von der neuen Lava bedeckten Gebiet wird laut IGN hauptsächlich von der Verdichtung und Abkühlung des magmatischen Materials an der Oberfläche verursacht, da dies eine vertikale Verschiebung des Gebiets nach unten bewirke. Die Signale im Norden der Insel oder auf dem Bergrücken der Cumbre Vieja hängen laut den Forschenden mit atmosphärischen Effekten zusammen.
Das IGN veröffentlichte jetzt außerdem die Erdbeben-Bilanz für den Oktober 2022 für die Kanarischen Inseln. Insgesamt zeichneten die Seismographen 272 Erschütterungen auf – die stärkste ereignete sich auf Teneriffa mit 3,4 mbLg. Nur fünf dieer Beben hätten Menschen gespürt und gemeldet. Auf La Palma wurden im Oktober 137 Erdbeben mit Magnituden zwischen 0,5 und 2,1 mbLg und Tiefen zwischen 0 und 16 Kilometer registriert, die meisten davon mit Epizentrum im Bereich des jüngsten Vulkanausbruchs.
Kanaren und La Palma 4. und 5. Dezember:
Unwetter im Unmarsch
Die Generaldirektion für Sicherheit der Regionalregierung ruft für Sonntag, 4. Dezember, ab 12 Uhr mittags für die Kanarischen Inseln eine Sturmwarnung aus. Erwartet werden Windböen von bis zu 90 Stundenkilometern, heißt es im offiziellen Text. Schaut man auf die Internetseite des staatlichen Wetterdienstes AEMET, sieht man, dass das Unwetter am Sonntag zuerst die Ostinseln Lanzarote und Fuerteventura erreicht. Am Montag kommt es der Grafik zufolge auf La Palma an: Gelben Voralarm gibt die AEMET für hohe Brandung rings um die Insel sowie Regenfälle insbesondere im Südwesten und Norden. Alarmstufe Orange rufen sowohl die Wetterfrösche als auch die Generaldirektion für Sicherheit im Blick auf Sturmböen von bis zu 90 Sachen in den Cumbres und im Osten von La Palma aus. Info für Inselgäste: Das Wanderwegenetz auf La Palma wird bei Inkrafttreten von Warnungen automatisch gesperrt. Offizielle Hinweise gibt es auf der Internetseite der Senderos de La Palma – Roten Button „Check the alerts“ drücken, um die AEMET-Seite zu studieren.
Action in Sachen Glasfaserkabel auf La Palma
Es sieht so aus, als ob die ewigen Internetprobleme in El Paso, Mazo, Fuencaliente Tijarafe und Garafía gelöst werden sollen. Dies avisierte der auf La Palma zuständige Inselrat Gonzalo Pascual nach einem Treffen mit dem Regionaldirektor der Telefónica España, Juan Flores. Dabei habe sich das Telekommunikationsunternehmen verpflichtet, La Palma bis Ende 2023 beim Ausbau von Glasfaserkabeln „über den Durchschnitt der Kanarischen Inseln zu stellen“. Dies werde insbesondere den Gebieten helfen, die bisher schlecht angebunden seien. Pacual: „Da das Cabildo keine Glasfaserleitungen verlegen kann, haben wir Telefónica España gebeten, maximale Anstrengungen zu unternehmen, um die alten Kupferkabel zu ersetzen, so dass bis Ende nächsten Jahres ein Versorgungsgrad von 83 % auf der gesamten Insel erreicht werden kann“.
Volkswagen-Oldie-Schau
Oldtimer-Fans dürfte das Herz aufgehen: Am 3. und 4. Dezember verwandeln sich der H10-Parkplatz in Los Cancajos in ein Mekka für Volkswagen-Klassiker. Alte Käfer und Bullis sind dort am Samstag ab 14 Uhr ausgestellt, und sonntags geht es um 10 Uhr weiter. Parallel dazu spielt im Lokal Pura Vida am Samstag ab 22 Uhr eine Reggae-Band. Eintritt frei.
Weinlese 2022 DOP Vinos de La Palma:
Traubenmenge des Vorjahres mehr als verdoppelt!
Die Winzer können endlich mal wieder gute Nachrichten vermelden: Nach dem Vulkanausbruch wurden auf der Isla Bonita 2022 mehr als 1,1 Millionen Kilogramm Trauben geerntet. Wie der Kontrollrat für Weine mit dem DO-Qualitäts- und Ursprungsiegel La Palma weiter mitteilt, ist dies doppelt so viel wie im Vorjahr, wo nur etwas mehr als eine halbe Million Kilo gelesen wurden. Die Ernte hat heuer übrigens 92 Tage gedauert: Vom 2. August bis 4. November – geschuldet ist dies den so unterschiedlichen Lagen der Insel.
Insgesamt haben die Weingärtner in diesem Jahr 23 verschiedene Sorten kultiviert – 48 Prozent weiße und 52 Prozent rote. Mit 27 Prozent der Gesamterzeugung der DOP Vinos de La Palma hat der Listán Blanco die Nase vorn, gefolgt vom roten Negramoll mit 21 Prozent, Albillo und Aluñeco mit 16 beziehungsweise 15 Prozent und Listán prieto mit 7 Prozent. Die restlichen 14 Prozent setzen sich aus Malvasía, Sabro, Gual sowie weiteren ausgefallenen Rebsorten zusammen.
Die Probleme sind dem Kontrollrat zufolge allerdings noch nicht überwunden: „Trotz der guten Ergebnisse dieser Ernte, die sogar besser als erwartet ausfiel, dürfen wir nicht vergessen, dass die Dürre in einigen Gebieten der Insel weiterhin verheerende Auswirkungen hat, wobei der Westen von La Palma besonders betroffen ist. Darüber hinaus ist das Einflussgebiet des Vulkanausbruchs immer noch ein Problem, und die Produktion in der Gegend von Las Manchas ist erheblich zurückgegangen.“ In dieser Hinsicht kam jetzt eine gute Nachricht vom kanarischen Regierungsrat: Der hat beschlossen, dass es 12,4 Millionen Euro Soforthilfe für die Wiederherstellung des Primärsektors auf La Palma gibt. 9,5 Millionen davon sind für die Bananenerzeuger im Aridanetal bestimmt, und 2,9 Millionen Euro für andere landwirtschaftliche Produzenten – darunter auch die Winzer. Grund: Das zuständige Ministerium der Regionalregierung ist der Meinung, dass der am stärksten vom Vulkanausbruch betroffene Sektor die Landwirtschaft ist. Insbesondere Parzellen, die ganz oder teilweise unter der Lava begraben sind oder die wegen der zerstörten Wassernetze verdorren.
Ein Jahr Agenda 2030 der Kanaren
Am 2. Dezember 2021 wurde der strategische Rahmen der Agenda 2030 der Kanaren verabschiedet, und seitdem seien die Inseln „zu einer der fortschrittlichsten Regionen Spaniens“ geworden. Dies erklärte der Generaldirektor für Forschung und Koodrinierung der nachhaltigen Entwicklung auf dem Archipel auf dem ersten kanarischen Nachhaltigkeitstreffen Encuentro Canarias Sostenible. David Padrón machte auch deutlich, dass sich „immer mehr Organisationen, nicht nur öffentliche, ihre Strategien in allen Bereichen an der Agenda ausrichten“. Die Agenda für nachhaltige Entwicklung solle nicht dazu dienen, „an Projekten herumzubasteln“, sondern sie von Anfang an mit einem Ziel zu planen.
MTB-Rennen in Mazo
Am Sonntag, 4. November, fällt im Osten von La Palma der Startschuss zum zweiten Carrera de Campeones Mazo MTB. Losgestrampelt wird auf der Rennstrecke Llano de Calvario ab 9 Uhr. Der Wettbewerb besteht aus zwei Kategorien, eine davon für die Kleinsten, ‚Campeoncitos‘, die um 9:00 Uhr beginnen. Die Erwachsenenkategorie „Champions“ beginnt um 11:00 Uhr. Anmeldungen können über die Website des Kanarischen Radsportverbandes, die sozialen Netzwerke von Dinámica Eventos oder die Website www.dinamicaeventos.es vorgenommen werden.
Meteorit rast über Kanaren
Einschlag im Meer – keine Schäden auf den Inseln
Am Mittwoch herrschte große Aufregung auf den Kanarischen Inseln, es wurde viel spekuliert, aber das Nationale Geographische Institut (IGN) kam schnell mit konkreten Berechnungen daher: Was da über den Himmel des Archipels düste und schepperte, war ein Meteorit, der in etwa 16 Kilometern Höhe und 5 Kilometer südlich von Gran Canaria in die Erdatmosphäre eintrat. Wo genau er später in den Atlantik krachte, ist noch unklar, nur dass dies nördlich von Gran Canaria war.
Blick zurück: Am Mittwoch, 30. November 2022, gingen unter der Notrufnummer 112 mehrere Anrufe von den Inseln La Palma, La Gomera und aus dem Süden Teneriffas ein. Die Menschen berichteten von einem „grünen und roten Lichtstrahl am Himmel“ und von einer „Rauchfahne Richtung Gran Canaria“, wo viele Menschen einen Knall, Dröhnen und klirrende Fensterscheiben meldeten.
Das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) führte das Geräusch schnell auf den Aufprall einer Schockwelle zurück, die von einem „natürlichen oder künstlichen“ Objekt verursacht worden sei, das sich mit Überschallgeschwindigkeit durch die Atmosphäre bewegt habe. Das IGN untermauerte diese Annahme, weil die Geschwindigkeit der Registrierung am 30. November um 15.35 Uhr an mehreren seismischen Stationen gleichzeitig der des Schalls entspreche und Erdbeben somit ausgeschlossen seien.
Das Instituto Astrofísico de Canarias (IAC) sprach von einer 95-prozentigen Wahrscheinlichkeit, dass ein Himmelskörper mit einem Durchmesser von einem halben bis einem Meter die Ereignisse verursacht habe. Damit sei dieser Meteorit der erste dieser Größe, der auf den Kanaren registriert wurde. Bei einem Einschlag auf einer der Inseln hätte dieser Weltraum-Bolide laut IAC einen Krater von 30 bis 40 Metern erzeugt.
Und so fiel Regionalpräsident Ángel Víctor Torres wohl ein sternschnuppengroßer Stein vom Herzen, als er nach dem ersten Schrecken folgendes twittern konnte: „Vor allem möchte ich mitteilen, dass keine Schäden registriert wurden“.
Straße La Laguna-Las Norias ab sofort:
24 Stunden freie Fahrt!
Darauf haben alle gewartet, das nächtliche Fahrverbot hat ein Ende: Ab Donnerstag, 1. Dezember 2022, ist die Piste übers Lavameer 24 Stunden am Tag geöffnet. 35 solarbetriebene LED-Laternen sorgen jetzt dafür, dass auch nachts gefahrlos gefahren werden kann – ihre Zahl soll nach und nach auf 140 aufgestockt werden. Das Cabildo von La Palma weist allerdings darauf hin, dass es nach wie vor verboten ist, entlang der Straße von La Laguna nach Las Norias anzuhalten und auszusteigen! Ebenfalls untersagt ist, sie mit dem Fahrrad abzustrampeln oder zu Fuß zu begehen. Grund: Es gibt gefährlich heiße Stellen und Ausgasungen im Lavageröll. Mit der Asphaltierung soll laut Cabildo in einigen Wochen begonnen werden. Rund 5.000 Fahrzeuge sind derzeit täglich auf dieser neuen Strecke unterwegs. Zuvor musste wegen der beim Vulkanausbruch 2021 entstandenen Lavazunge ein langer Umweg über den Osten der Insel in Kauf genommen werden, um von Nord nach Süd und umgekehrt zu gelangen. Die Baukosten des Projekts belaufen sich auf mehr als 8 Millionen Euro, die aus den Kassen des Cabildo bezahlt werden.
Liebe LeserInnen und Leser,
das Weihnachtsprogramm von Los Llanos liegt vor, Santa Cruz hat 60 Events angekündigt, die aber noch nicht im Netz stehen. In meinem neuen Events-Kalender werde ich alle Veranstaltungen in der schönsten Zeit des Jahres, die mich erreichen, übersichtlich und kurz veröffentlichen – auf der Veranstaltungsseite des Lavastein-Blogs finden Sie sie etwas ausführlicher beschrieben. Also, machen Sie doch auch einmal das eine oder andere Türchen im neuen Events-Kalender auf… Ich wünsche viel Spaß dabei. Ihre Gudrun Bleyhl
La Palma Etatentwurf 2023 im Zeichen der Vulkanbewältigung
Inselpräsident Mariano Zapata hat jetzt den Haushaltsplanentwurf von La Palma für das Jahr 2023 präsentiert. Das Gesamtvolumen beträgt 197 Millionen Euro – eine Steigerung um 10 Prozent oder 17 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Die darin enthaltenen Vorschläge sollen am 15. Dezember vom Inselparlament genehmigt werden. In dem Planwerk sind als größte Posten 51 Millionen Euro für Soziales und 40 Millionen Euro für Infrastrukturverbesserungen vorgesehen – 30 Millionen Euro davon für den Wiederaufbau der Insel nach dem Vulkanausbruch. Weitere rund 11 Millionen Euro sollen zur Arbeitsplatzschaffung und nochmal 5 Millionen zur Unterstützung von Unternehmen und Selbständigen verwendet werden. Knapp 12 Millionen Euro zeigt der Kontenplan im Blick auf Wasserinfrastrukturen und Tourismusförderung.
Olivenöl made in La Palma
Olivenmühle in Garafía – Insellandwirtschaftsrat verspricht „Exzellenz“
Bisher spielte Olivenöl keine besondere Rolle im Wirtschaftsgeschehen der Isla Bonita, aber das könnte sich ändern. Grund: Die Asociación de Productores de Aceitunas de la Isla de La Palma (Olipalma) hat jetzt in Garafía Ihre eigene Mühle in Betrieb genommen – und die ersten Flaschen wurden schon mit dem goldgelben Saft der aceitunas abgefüllt. Insellandwirtschaftsrat Manuel González verspricht viel: „Wir setzen uns für die Diversifizierung der Landwirtschaft auf der Insel ein, indem wir ein Qualitätsprodukt wie das auf La Palma produzierte Öl für Märkte fördern, die Wert auf Exzellenz legen“. Allerdings müssen sich Feinschmecker vorläufig noch gedulden. Denn die erste Ernte von Olipalma ist González zufolge vorerst nur für den Eigenverbrauch der ErzeugerInnen bestimmt.
Die Olivenmühle befindet sich auf dem Gelände der Viehzucht-Kooperative in San Antonio del Monte in der Gemeinde Garafía. Das Cabildo unterstützte die Olivenproduzenten von La Palma mit 70.000 Euro beim Bau der Mühle und 10.000 Euro für die Einstellung eines technischen Beraters.
Besucherzentrum Los Tilos soll schöner werden
Das Centro de Visitantes de Los Tilos im Nordosten von La Palma ist eine der Touristenattraktionen der Isla Bonita: Rund 100.000 BesucherInnen informieren sich hier jedes Jahr über die Fauna und Flora dieses als „Lorbeerwald“ berühmt gewordenen Gebietes. Jetzt nimmt das Cabildo wieder einmal Geld in die Hand, um die Einrichtung innen und außen im Grillbereich noch attraktiver zu machen. Laut der zuständigen Inselrätin dauern die Arbeiten rund einen Monat.