La Palma Nachrichten im Oktober 2023
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle News und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelbild: Prototyp des Large Size Telescope (LST) auf dem Roque de Los Muchachos auf La Palma. Pressefoto: IAC
Große Pläne für La Palma und Tazacorte
40 Millionen Euro für die Zukunft von La Palma
„Im den nächsten Haushaltsplanungen arbeiten wir auch an der Umsetzung des Inselentwicklungsprogramms (PIDL), das mit 40 Millionen Euro über vier Jahre aus Eigenmitteln des Cabildo ausgestattet wird. Ziel ist es, die 14 Gemeinden mit Infrastrukturen auszustatten, um das tägliche Leben der Einwohner zu verbessern und dem Unternehmenssektor die Möglichkeit zu geben, wirtschaftliche Aktivitäten zu entfalten.“ Dies erklärte jetzt Inselpräsident Sergio Rodríguez im Rahmen seiner Ansprache zu den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit. Mit dem PIDL will die Inselregierung eine Wende herbeiführen und La Palma nachhaltig umgestalten. „Wir Palmeras und Palmeros sind in der Lage, die Insel zu entwerfen, die wir wollen“, so Rodríguez. Im Blick auf die Energieversorgung setzt er auf Strom aus Erdwärme, Wind, Wasser und Wasserstoff.
Ideen für die neuen Lava-Strände
Der El Charcón genannte Strandbereich auf der Gemarkung von Tazacorte soll aufgewertet werden. Tourismusrat David Ruiz erklärte jetzt, dass hier und auch in den 14 neuen Buchten der von der Lava geschaffenen fajanas verschiedene Projekte geplant sind. Unter anderem sei ein Platz für Wohnmobile vorgesehen, und auch für den Tauchtourismus sollen Anreize geschaffen werden. Derzeit würden die Pläne geprüft und warten laut Ruiz auf die Genemigung der spanischen Regierung.
Fußball-Bilanz vom Wochenende
Für den CD Mensajero sieht es weiterhin düster aus: Nach einer 3:1-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den CD Illescas bleiben die Kicker aus Santa Cruz auf dem letzten Platz der Gruppe 5 in der Segunda Federación.
Das Team vom CD Atlético El Paso dagegen fuhr am Sonntag einen Sieg ein und blieb auch im fünften Spiel in Folge ohne Gegentreffer. Mit dem 1:0 gegen die DU San Sebastián festigten die Grün-Schwarzen ihre Position in der oberen Tabellenhälfte der Gruppe 5 der Segunda Federación.
Infos aus Puerto Naos und La Bombilla
Das Cabildo von La Palma ist immer noch dabei, die Wiedereröffnung von Puerto Naos und La Bombilla vorzubereiten. Wie die Internetzeitung El Time nach einem Gespräch mit Inselpräsident Sergio Rodríguez weiter berichtet, hat sich diese wegen der Kohlendioxid-Sensoren verzögert. Offenbar macht der Zoll Probleme bei der Einfuhr der Lithiumbatterien der Geräte. Rodríguez verweist darauf, dass die Sensoren in den Küstenorten nach und nach installiert werden sollen – zwischen 50 und 150 pro Woche seien geplant. Die Messungen in den Badebereichen seien derzeit positiv. Bis Ende November sollen „Entscheidungen getroffen werden, um Puerto Naos und La Bombilla zu öffnen“.
Im Blick auf die Evakuierten, die trotz der Sperrung inzwischen in ihre Wohnungen zurückgekehrt sind, sagte der Inselpräsident folgendes: „Die Sperrzonen sind eingerichtet, weil wir uns im Blick auf den Notfallplan in Stufe 1 befinden. Das Cabildo sorgt, ebenso wie die Guardia Civil, für die Einhaltung. Aber wir können die Menschen nicht ausweisen oder ihnen die Einreise verweigern. Das würde ein Grundrecht beeinträchtigen. Nur ein Gericht könnte dies verfügen.“
Streik bei der Müllabfuhr
Am 30. und 31. Oktober wollen die Beschäftigten des Inselabfallwirtschaftsamts die Arbeit niederlegen. Der Streik beginnt in der Nacht zum Montag in Los Llanos, El Paso und Santa Cruz. Am Montag wird er in den übrigen Inselgemeinden fortgesetzt. Die Gewerkschaften fordern verbesserte Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Die bisherigen Verhandlungen verliefen in dieser Hinsicht erfolglos.
Premiere: Binter fliegt Kanaren-Madrid
Die Kanaren-Airline Binter hat im kommenden Jahr erstmals Madrid in ihrem Flugprogramm. Ab dem 1. Februar sollen vier Maschinen pro Woche Teneriffa und Gran Canaria mit der Hauptstadt verbinden – frühmorgens, vormittags sowie nachmittags und gegen Abend.
Dafür hat Binter fünf weitere Embraer-Flugzeuge mit jeweils 132 Sitzplätzen angeschafft und 300 zusätzliche Beschäftigte angestellt. 200 davon werden in Madrid arbeiten, wo auch drei der fünf Flieger parken. Mit Stützpunkten und MitarbeiterInnen außerhalb des Archipels geht die kanarische Fluggesellschaft neue Wege. Die Tickets für die Madrid-Connection von Binter können ab sofort gebucht werden und sollen laut dem Präsidenten Rodolfo Núñez „wettbewerbsfähig“ sein.
Santa Cruz: nach Norden nur bis zur Puente
Wegen der Sanierung der Uferpromenade von Santa Cruz wird der Abschnitt zwischen der Avenida El Puente und der Calle Baltasar Martín ab Montag, 30. Oktober, gesperrt. Die Arbeiten sollen circa 45 Tage andauern. Die Polizei empfiehlt, die Innenstadt während dieser Zeit über die LP-20 zu umfahren. Die zuständige Stadträtin Saray González betont, dass der Zugang zu allen Geschäften und Restaurant bis zur Weihnachtszeit wieder möglich sei. Die zweite Phase des Sanierungsprojekts der Avenida Marítima verfügt über ein Budget von über 1,7 Millionen Euro und wird von der Regionalregierung finanziert.
Camino Cumplido freilegen?
Der von der Lava verschüttete Camino Cumplido in La Laguna soll wie andere Gebiete freigelegt werden. Dies fordert eine Gruppe von Leuten, deren Häuser hier standen. Sie wollen hier wieder bauen.
Mexiko in Breña Alta
Am Samstag, 28. Oktober, heißt es in Breña Alta ab 18 Uhr auf der Plaza Bujaz Viva Mexico. Es ertönen traditionelle Klänge aus dem mittelamerikanischen Land, und alle kommen in Verkleidung.
Un volcán habitado – Ein bewohnter Vulkan
Film-Premiere in Spanien – La Palma-Premiere im Dezember
Un volcán habitado heißt der Film von David Pantaleón und José Víctor Fuentes vom Vulkanausbruch 2021 auf La Palma. Die Dokumentation feiert am 26. und 27. Oktober 2023 im Rahmen des Internationalen Filmfestivals Seminci in Valladolid seine Premiere in Spanien – die internationale Erstaufführung fand beim Europäischen Filmfestival Visions du Réel in der Schweiz statt. Im Dezember 2023 soll der Streifen erstmals auf La Palma gezeigt werden. Die Geschichte von Un volcán habitado ist weit entfernt von der konventionellen Erzählung und der Darstellung des Tajogaite-Ausbruchs in den Medien. David Pantaleón: „Wir zeigen die menschliche Dimension und die natürliche Dimension all dessen, was während des Vulkanausbruchs auf La Palma geschah. Wir wollten den Menschen als winzige Figur angesichts der Größe der Natur darstellen, und dass wir keine andere Wahl haben, als uns gegenseitig zu trösten, zu staunen und mit gefesselten Händen vor dem Schauspiel einer gottlosen Natur zu stehen“.
Vulkan Teneguía feiert seinen 52ten
26.10.2023. Wussten Sie, dass heute vor 52 Jahren der Teneguía ausbrach? Der Vulkan an der Südspitze von La Palma ist inzwischen nicht mehr der jüngste auf der Insel – diesen Titel hat ihm bekanntermaßen der Tajogaite abgerungen. Allerdings unterscheidet sich der Ausbruch am 26. Oktober 1971 extrem von dem am 19. September 2021. Als der Teneguía Feuer spuckte, war das weit weniger dramatisch als beim Wüten des Drachen vor zwei Jahren: Tausende Menschen beobachteten das Naturschauspiel damals aus sicherer Entfernung, fotografierten, filmten und picknickten. Die Lava begrub nicht wie 2021 Häuser und Straßen unter sich, sondern floss einfach ins Meer und bildete neues Land. Der Ausbruch war außerdem wesentlich kürzer, und die Evakuierten konnten nach etwas mehr als drei Wochen in ihre Häuser zurückkehren.
Übernachtungen auf La Palma drastisch gesunken
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden auf den Kanarischen Inseln 70,8 Millionen Übernachtungen gebucht. Wie das Hotel- und Beherbergungsgewerbe aufgrund von Daten des Kanarischen Instituts für Statistik weiter mitteilt, sind das 3,6 Prozent weniger als im Jahr vor der Pandemie. Lediglich Fuerteventura zeigt 3,2 Prozent mehr Übernachtungen als 2019, gefolgt vom hauchdünnen 0,01-Prozent-Plus auf Teneriffa. Auf La Palma ist der Rückgang mit minus 47,9 Prozent am deutlichsten. Die Übernachtungszahlen gingen auf La Gomera im Vergleich zu 2019 um 23,2 Prozent, auf El Hierro um 22,8 Prozent, auf Gran Canaria um 10 Prozent und auf Lanzarote um 0,9 Prozent zurück.
Mehr Sicherheit an den Stränden in Arbeit
Noch vor Ende dieses Jahres soll eine App zur Verfügung stehen, die über Aktuelles an den Stränden auf den Kanarischen Inseln informiert. Dies gab jetzt der Regionalminister für Territorialpolitik im Parlament bekannt. Laut Manuel Miranda soll die Anwendung auf Gefahren wie hohe Wellen hinweisen. Darüber hinaus sollen OneUp Totem genannte Notrufterminals in allen offiziellen Badebereichen installiert werden. Die durch Solarpanels betriebenen Säulen, von denen eine auf La Palma bereits seit 2020 am Strand von Bajamar steht, enthalten Rettungsbojen und aktivieren über die 112-Notrufzentrale Rettungsteams. Die Sicherheitspläne in den Badegebieten des Archipels müssen neu ausgearbeitet werden, nachdem der Oberste Gerichtshof das bisherige Basisdekret dafür annulliert hat. Miranda zufolge soll nun ein spezieller Plan mit Bay Watch für jeden Strand entwickelt werden.
Kulturpark Los Llanos in der „Endphase“
Das nichtendenwollende Projekt Parque Cultural Islas Canarias de Los Llanos de Aridane scheint tatsächlich seiner Fertigstellung entgegenzuschreiten. Zumindest teilt das Cabildo jetzt mit, dass der Kanarische Kulturpark „in die Endphase“ gehe. Aus diesem Anlass stattete Inselpräsident Sergio Rodríguez dem Bauwerk an der Hauptstraße der Aridane-Metropolo dieser Tage einen Besuch ab, um „festzustellen, dass die Bauarbeiten mit einer Aufstockung des Ausführungsbudgets um 2 auf mehr als 13 Millionen Euro weiter voranschreiten“.
(Anmerkung der Redaktion: Ein Blick aufs Rohbau-Foto zeigt allerdings, dass es so schnell wohl noch nichts wird. Aber wir sind das Warten ja gewohnt. Immerhin ist der Kanarische Kulturpark seit den 1990er-Jahren in Arbeit, immer wieder stand alles still und wurde erneut angeschoben. Ich erinnere mich noch an 2018, als das Cabildo – damals unter Inselpräsident Anselmo Pestana – bekannt gab, dass rund 5,3 Millionen Euro aus den FDCAN-Geldern für das Projekt bereitstünden. Tatsächlich begann die Firma Tragsa im Juni 2019 mit der Reinigung und Desinfektion der so lange leerstehenden Gebäudeteile. Das nächste Mal verschickte das Cabildo im Januar 2022 eine Pressemitteilung mit der guten Nachricht, dass nun 11,8 Millionen Euro aus dem FDCAN investiert werden könnten, und die „Arbeiten gut voranschreiten“. Im November 2022 schließlich eröffnete der damalige Inselpräsident Mariano Zapata, dass das Projekt „im Zeitplan“ liege, wobei dieser nicht näher erläutert wurde. Der Parque Cultural Islas Canarias soll ein Ort für Kongresse und Events mit sehr vielen BesucherInnen werden. Die Gelder fließen aus dem Kanarischen Entwicklungsfonds FDCAN nach Los Llanos.)
Haushaltsplanentwurf der Kanaren 2024
Regionalregierung will Sprit für grüne Inseln subventionieren
Wer im kommenden Jahr auf La Palma, El Hierro und La Gomera tankt, soll eine Steuerermäßigung von 20 Eurocent pro Liter Kraftstoff erhalten. Dies erklärte jetzt die Inselsekretärin der Coalición Canarias (CC). Laut Nieves Lady Barreto wurde der Steuernachlass in den Haushaltsplanentwurf der Kanaren aufgenommen, um die Ungleichheiten zwischen den Inseln zu korrigieren: „Wir machen Schluss mit einer ungerechten Situation für die Palmeros, die Herreños und die Gomeros, da der Unterschied der Spritpreise zwischen den grünen Inseln im Westen und dem übrigen Archipel von 20 bis 40 Cent pro Liter reicht.“ Die Preisbeobachtungsstelle des Archipels soll alle sechs Monate berichten, ob die Subvention tatsächlich günstigere Preise nach sich zieht. Gegebenenfalls soll sie angepasst werden.
Tückische Schmetterlingsraupe in El Paso
Ein nachtaktiver Schmettterling namens Kanarische Pinieneidechse verursacht Besorgnis: Seine Raupen fressen sich aktuell an den Nadeln und Knospen der Kanarischen Kiefern im Gebiet Montaña Enrique in El Paso satt und trocknen die Bäume aus. Normalerweise erholen sich die Pinos von den diesen Attacken, aber derzeit treten die Räupchen Nimmersatt laut dem Inselumweltamt in großen Mengen auf – und das ist gar nicht gut. Experten führen dies auf mehrere Faktoren zurück: Zum einen auf den Waldbrand, der 2012 in diesem Gebiet wütete, zum anderen auf die jahrelange Trockenheit. Auch die Asche und der saure Regen beim Ausbruch des Tajogaite dürften eine Rolle spielen. Abhilfe schaffen können nur Regen und Kälte – ein bisschen was davon hatten wir ja am Samstag, das macht Hoffnung. Ansonsten raten die Experten älteren Menschen, Kindern und Allergikern zur Vorsicht: Gehen Sie nicht in den betroffenen Gebieten spazieren, denn die Haare der Raupen fliegen durch die Gegend und können allergische Reaktionen hervorrufen! Empfohlen wird außerdem, darauf aufzupassen, dass Haustiere die Raupen nicht fressen.
Bodenpersonal an spanischen Flughäfen demonstriert
In ganz Spanien und auf einigen kanarischen Flughäfen – darunter auch La Palma – protestierten am 23. Oktober Beschäftigte des Iberia-Bodenpersonals. Aufgerufen hatten die Gewerkschaften CCOO und UGT, da sie befürchten, dass diese ArbeitnehmerInnen vom sozialen Abstieg bedroht sind. Anlass dazu gibt die Ausschreibung der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft AENA, die die Bodenabfertigungslizenzen neu ausgeschrieben und vergeben hatte. Dadurch verlor die Iberia-Tochter Iberia Airport Services ihre Lizenzen an mehreren Flughäfen im ganzen Land. Die hier beschäftigten Menschen rechnen nun damit, dass sich ihre Arbeitsbedingungen unter den Unternehmen, die die Ausschreibung gewonnen haben, verschlechtern werden. Betroffen sind sowohl Beschäftigte beim Be- und Entladen der Flugzeuge als auch an den Check-in-Schaltern. Iberia hat die Ausschreibung inzwischen angefochten. Die AENA betont, dass die Unternehmen mit Zuschlag die Branchentarifverträge einhalten und bisherigen Arbeitsbedingungen beibehalten müssten. Ansonsten drohten Sanktionen oder die Beendigung der Verträge.
Meldungen aus Santa Cruz de La Palma
120 neue Parkplätze in Santa Cruz
Weihnachtsbummel in der Hauptstadt ohne Parkprobleme: Bis Dezember sollen am südlichen Stadteingang von Santa Cruz gegenüber des Verkehrsamtes Tráfico 120 neue Parkplätze geschaffen werden. Dies teilte jetzt das Cabildo mit, dem das Grundstück gehört. Inselpräsident Sergio Rodríguez will damit „für besondere Termine, an denen der Verkehrsfluss zunimmt“ vorsorgen.
Plagiat-Laden hochgenommen
In einem Laden in Santa Cruz de La Palma wurden jetzt mehr als 444 gefälschte Artikel sicherstellten. Darunter waren Kleidung, Accessoires, Kosmetika, Sonnenbrillen und Schuhe im Wert von rund 50.000 Euro. Der mutmaßliche Täter hätte mit den Plagiaten den das Doppelte ihres tatsächlichen Wertes erzielen können. Gegen ihn wird nun wegen eines Verstoßes gegen das gewerbliche Eigentum ermittelt.
Neuer Standort für Busbahnhof in Santa Cruz vorgeschlagen
Die Stadt Santa Cruz hat bei der Hafenbehörde der Provinz Teneriffa beantragt, ein Grundstück für einen Parkplatz und den künftigen Busbahnhof abzutreten. Die Parzelle liegt in der Avenida de Los Indianos gegenüber von Estipalma. Grund ist, dass frühere, vom Cabildo vorgeschlagene Standorte abgelehnt wurden. Der Präsident von Puertos de Tenerife, Pedro Suárez machte Hauptstadt-Bürgermeister Asier Antona Hoffnung, da es sich um eine „vorrangige Maßnahme“ handle: „Die Verbindung zwischen dem Hafen und der Entwicklung der Stadt ist sehr eng und wir wollen Santa Cruz de La Palma so viel wie möglich geben.“
Flüchtlingskrise auf den Kanaren
Parteien unterzeichnen Kanarischen Migrationspakt
Der „Pacto Canario por la Migración” soll den Forderungen der Kanarischen Inseln in der Flüchtlingskrise Nachdruck verleihen: Mit Ausnahme von VOX haben den Kanarischen Migrationspakt am 19. Oktober alle Parlamentsfraktionen unterzeichnet. In dem Papier wird die spanische Regierung aufgefordert, „eine Migrationspolitik, die das Phänomen in seiner Gesamtheit betrachtet“ einzuleiten. Außerdem sollen die zuständigen öffentlichen Verwaltungen besser koordiniert werden. Regionalpräsident Fernando Clavijo dankte den Parlamentariern für diesen Konsens, „der die spanische Regierung dazu bringen könnte, dem Archipel in seiner dramatischen Situation zuzuhören“. Der Pakt fordert unter anderem die Verteilung der Flüchtenden in ganz Spanien. Insbesondere geht es um die Betreuung der zahlreichen Minderjährigen; die Kanaren haben inzwischen 4.000 junge Leute ohne Begleitung aufgenommen. Bisher liegt die Verantwortung für sie bei den Gemeinden. Das Regionalparlament spricht sich deshalb für „notwendige gesetzliche Änderungen“ aus. Im Blick auf die EU enthält das Dokument ein Paket von Forderungen, darunter eine „verstärkte Entsendung von Frontex auf die Kanarischen Inseln“.
Wird das EU-Katastrophenschutzverfahren aktiviert?
Regionalpräsident Fernando Clavijo zeigte Migrationsminister José Luis Escrivá bei einem Lokaltermin auf El Hierro auf El Hierro am 19. Oktober, was auf der Insel passiert, nachdem mehrere Monate lang ununterbrochen Boote mit Flüchtenden aufgenommen wurden. Dabei ersuchte er den Minister wie zuvor schon andere Staatsvertreter, dass das sogenannte „EU-Katastrophenschutzverfahren“ endlich aktiviert wird. Dieses Verfahren muss von der Regierung des Mitgliedsstaates beantragt werden, der von einer Notsituation betroffen ist. Wird der Antrag angenommen, stellt die EU unter anderem Spezialmaterial, Such- und Rettungsteams sowie medizinisches Personal. Clavijo: „Die Kanarischen Inseln als südliche Grenze Europas können nicht allein die gesamte Last der Migrationssteuerung übernehmen, insbesondere, wenn die Zahlen die Cayuco-Krise von 2006 übertreffen“.
Zweimal Jazz in Los Llanos
Im Espacio Cultural El Secadero in Los Llanos gastiert am Freitag, 20. Oktober, um 20.30 Uhr die Local Jazz Band. Am Samstag, 21. Oktober, geht es hier um 20.30 Uhr weiter mit den Jazzern der Viktorija Pilatovic-Formation. Die Konzerte sind Bestandteil des Festival Internacional Canarias Jazz & Más.
Los Coquillos und mehr auf der Plaza
Im Rahmen des Mit-Dir-am-Nachmittag-Programms heizen am Samstag, 21. Oktober, die Los Coquillos auf der Plaza in Los Llanos ein. Beginn wie immer in der Contigo-Almediodía-Reihe: 13 Uhr. Nach dem Konzert geht es weiter mit Grajasound und Elvira von 15 bis 20 Uhr und Musik von Rock über Soul bis Hip Hop und Rock´n´Roll. Noch mehr Veranstaltungen finden sich auf der Eventseite des Lavastein-Blogs.
Flüchtlingskrise auf den Kanarischen Inseln
Staat und die Europäische Union sollen helfen
Der Streit zwischen der Regierung der Kanarischen Inseln und Madrid geht weiter. Regionalpräsident Fernando Clavijo spricht im Blick auf die Flüchtlingskrise inzwischen von „Notstand“ im Blick auf eine würdige Unterbringung der Menschen. Der Sekretär der Coalición Canarias (CC), David Toledo, fordert die spanische Regierung auf „das kurze Geplappere ihrer Migrationspolitik aufzugeben, da sie in keiner Weise auf die Erfordernisse des Augenblicks“ eingehe. Die CC habe schon Monate vor der Katastrophe vor der Zunahme von Booten mit Flüchtenden aus Afrika gewarnt, da die Flaute auf dem Atlantik jeden Herbst eintrete. Auch Geheimdienstberichte hätten dies vorausgesagt. Zurzeit kommen im Schnitt mehr als 500 Personen pro Tag auf den Kanaren an. Laut Toledo ist das ein Anstieg von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahresoktober. Erneut fordert die CC, wie bei der Cayuca-Krise 2006 in Madrid eine einzige, für Migrationsfragen zuständige Kommandostelle einzurichten. Außerdem solle das Innenministerium endlich außergewöhnliche Mittel der EU für solche Fälle anfordern. Laut Regionalpräsident Clavijo ist diese Flüchtlingskreise „ein Problem des Staates und Europas“ und nicht der Kanarischen Inseln.
Schöne alte Autos auf der schönen Insel
Tipp für Freunde alter Blechkarossen: Am Samstag, 21. Oktober, werden um die hundert Klassiker über La Palma gondeln. Zu sehen sind 78 Modelle verschiedener Autohersteller. Das Event ist Teil der XXII Clásica Tenerife, einer landesweit bekannten Motorsportveranstaltung. In Los Llanos werden sich die Schönheiten circa 20 Minuten lang auf einem fünf Kilometer langen Rundkurs ein Rennen liefern (siehe Zeitplan). Mit von der Partie ist der Oldtimerclub El Paso. Am Sonntag, 22. Oktober, fahren die Klassiker über Fuencaliente nach Santa Cruz zur Fähre und zurück nach Teneriffa. Javier Llamas, Bürgermeister von Los Llanos, ist begeistert: „Es ist ein Luxus, ein Rennen wie die Clásica zu haben. Die Schönheit der Autos verbindet sich mit dem Charme von La Palma und seinen Kurven“. Noch mehr Infos zur Cláscica Tenerife 2023 hier klicken.
Einbrüche im Aridanetal: Staat und Region schalten sich ein
Nach dem Hilfeschrei der von Einbrüchen und Vandalismus geplagten Geschäftsleuten aus El Paso und Los Llanos schaltete sich jetzt die Kanarenregierung und die Allgemeine Staatsverwaltung ein. Bei einem Treffen mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden sagte der regionale Regierungsdelegierte Anselmo Pestana, dass die Guardia Civil seit dem Vulkanausbruch in Los Llanos und El Paso bereits mit mehr Personal arbeite. Die Zahl der Festnahmen und Ermittlungen seien 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: „Und das auf einer Insel, deren Kriminalitätsrate bereits unter dem Landesdurchschnitt liegt“. Bei dieser Zusammenkunft wurde vereinbart, Treffen zwischen der Regierungsdelegation, der Inseldirektion, den staatlichen Sicherheitskräften und -korps, den Stadtverwaltungen und der örtlichen Polizei einzurichten, um koordinierte Maßnahmen zur „Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bürger“ durchzuführen.
Wassermangel in der Landwirtschaft
Immer mehr Stimmen aus der Landwirtschaft werden laut und vermelden gravierenden Wassermangel. Auch das Inselwasseramt gab nun bekannt, dass das Hauptwasserreservoir von La Palma in La Laguna de Barlovento nur noch zu etwa fünf Prozent gefüllt ist. Dies reiche nur noch 20 bis 30 Tage. Allerdings stehen in den verschiedenen Speichern auf der Insel insgesamt fast eine Million Kubiketer Wasser zur Verfügung. Das sind jedoch 500.000 Kubikmeter weniger als vor einem Jahr vorrätig waren. Ursache für den Mangel sind fehlende Niederschläge zum Herbstanfang. Inselwasserrat Juan Ramón Felilpe: „Es gibt kein Patentrezept, wenn es nicht bald regnet, und es gibt keine sofortigen Lösungen – alles ist mittel- und langfristig“. Das Cabildo von La Palma habe Notfallmaßnahmen ergriffen.
Finanzspritze für Waldbrandschäden
Der spanische Ministerrat beschloss am 17. Oktober, dass annähernd 600.000 Euro für das vom Waldbrand zerstörte Gebiet im Nordwesten von La Palma bereitgestellt werden. Das Feuer brach am 15. Juli aus und vernichtete eine Fläche von circa 2.500 Hektar.
Strom fließt wieder von Nord nach Süd
Die Endesa hat 70 Prozent des beim Vulkanausbruch 2021 zerstörten Elektrizitätsnetzes wiederaufgebaut. Wie das Versorgungsunternehmen am 17. Oktober bekannt gab, wurden bisher rund sechs Millionen Euro investiert, damit der Strom wieder von Nord nach Süd und umgekehrt fließen kann. Gebaut wurden inzwischen neben einer neun Kilometer langen, unterirdischen Trasse ein Verteilerzentrum in Tajuya und fünf Umspannwerke. Das Projekt soll Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein und schlägt mit voraussichtlich elf Millionen Euro zu Buche. Insgesamt wird sich das neue unterirdische Netz über 34 Kilometer erstrecken und zwölf Umspannwerke umfassen. Laut Endesa soll das Zentrum in Tajuya für eine größere Stabilität des Stromnetzes auf La Palma sorgen. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Endesa-Tochter e-distribution. Wegen der hohen Temperaturen der Lava werden die Kabel in speziellen Kanälen verlegt.
Flüchtlingskrise auf den Kanaren
Spanien will Senegal-Küste mit Flugzeugen überwachen
Ein neuer Rekord seit der Cayuco-Krise 2006: Mehr als 8.500 Flüchtende sind in den ersten 15 Oktobertagen von den Kanarischen Inseln aufgenommen worden – 3.000 von ihnen landeten auf El Hierro an. Sie kamen in 384 Booten über den Atlantik aus Westafrika. Insgesamt zählt die Regionalregierung in diesem Jahr mehr als 23.500 MigrantInnen auf dem Archipel. Um eine weitere Zunahme zu verhindern, will Spanien nun die Küsten des Senegals und Mauretaniens ab dem 17. Oktober mit zwei Flugzeugen aus der Luft überwachen. Auf diese Weise sollen Abfahrten von Booten erkannt und unterbunden werden. Dies gab Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Montag dieser Woche bekannt. Bei seinem Besuch auf Gran Canaria sagte er: „Bei der Steuerung der Migration gibt es keine magischen Lösungen oder Abkürzungen, sondern eine konstante Anstrengung, die Spanien seit fünf Jahren unternimmt, und die allein im Jahr 2023 die Ankunft von mehr als 12.000 Migranten verhindert hat“. Seiner Ansicht nach muss die „Mafia bekämpft werden, die Menschenhandel betreibt und von der Verzweiflung profitiert“. Kanarenpräsident Fernando Clavijo verlangt weiterhin „eine weitere Aufstockung von Personal und Material“ bei der Aufnahme der Flüchtenden.
Sieg und Niederlage bei den La Palma-Kickern
La Palma hat zwei Teams in der Secunda Federación, und die Kicker von der Isla Bonita spielten am vergangenen Wochenende so:
Der CD Atlético Paso konnte gegen Getafe B einen Sieg vor heimischem Publikum einfahren. Damit gewannen die Fußballer aus El Paso schon zum zweiten Mal in dieser Saison und schafften den Durchbruch nach einer Niederlage und drei Unentschieden in den vergangenen vier Spielen. Die Grün-Schwarzen haben sich etwas Luft verschafft.
Dies gelang dem CD Mensajero allerdings nicht: Die Kicker aus Santa Cruz verloren gegen den AD Llerenense mit 1:2. Dies war die zweite Niederlage der Saison und bedeutet zusammen mit fünf Unentschieden den letzten Tabellenplatz für die Rot-Schwarzen aus Santa Cruz.
Last but not least: Die beiden Clubs bestreiten am Sonntag, 22. Oktober, das Lokalderby der Segunda RFEF. Beginn: 12 Uhr im Stadion von El Paso. Alle weiteren Infos auf der Website der El Paso-Fußballer.
Impfungen gegen Grippe und Corona
In den Gesundheitszentren der Kanarischen Inseln hat diese Woche die Kampagne für Impfungen gegen Grippe und Covid-19 begonnen. Informieren Sie sich in ihrem Centro Salud über die Bedingungen in Ihrem ganz persönlichen Fall.
Airport SPC: Minus und Plus
Im September starteten und landeten knapp 114.000 Passagiere auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma. Laut der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft AENA waren das 2,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Insgesamt verzeichnete der SPC-Flughafen von Januar bis September 2023 allerdings ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf allen Airports der Kanarischen Inseln stieg die Zahl der Fluggäste im September um7,2 Prozent auf knapp 3,8 Millionen im Vergleich zum September 2022.
Flüchtlingschaos: Zoff zwischen Kanaren und Madrid
Wie schon berichtet, kommen seit mehr als einer Woche immer mehr Boote mit Flüchtenden aus Afrika auf den Kanaren an. Ausgerechnet auf der kleinen Insel El Hierro wurden inzwischen rund 2.500 gezählt, das sind circa 20 Prozent der EinwohnerInnen. Inzwischen gibt es massiven Zoff zwischen Kanarenpräsident Fernando Clavijo und dem spanischen Innenminister Fernando Grande-Marlaska. Während Clavijo Hilfe aus Madrid anfordert, weil der Archipel mit der Unterbringung und Versorgung der Menschen aus Afrika überfordert sei, gab Grande-Marlaska bekannt, die Kanaren würden über ausreichend Ressourcen verfügen.
Was den Regionalpräsidenten noch mehr umtreibt, ist die Meeresstille im Oktober und November. Viele AfrikanerInnen warten seiner Ansicht nach darauf, nun auf die Kanarischen Inseln zu gelangen: „Blind, taub und stumm. So steht der Staat dem starken Aufschwung auf der gefährlichen Kanarenroute gegenüber. Kein Besuch, kein Anruf, keine Antwort auf unsere Forderungen… Ein weiterer Tag, an dem die Kanaren allein mit einem humanitären Drama konfrontiert sind, das inakzeptable Zahlen von ankommenden Migranten zeigt, insbesondere auf El Hierro“, schreibt Clavijo auf Twitter, das nun X heißt. „Wir arbeiten weiter und bestehen darauf, dass die Migrationskrise eine Staatsangelegenheit sein muss.“ Die Regionalregierung fordert von der Zentralregierung, „eine einzige zuständige Stelle“ zu schaffen, „damit wir nicht weiterhin mit sechs verschiedenen Ministerien gleichzeitig arbeiten müssen“.
Clavijo hat nun den Wunsch geäußert, sich am kommenden Sonntag mit Grande-Marlaska bei einem Zwischenstopp auf Gran Canaria auf dessen Reise in den Senegal zu treffen. Denn von dort stammen die Cayucos die auf El Hierro ankommen. Clavijo: „El Hierro wird sonst zum zweiten Lampedusa“. Der Kanarenchef ruft zu „gemeinsamer Arbeit“ und „Finanzierung“ auf, um den Flüchtenden, darunter viele Kinder und Jugendliche, „eine würdige Antwort“ zu geben und zu vermeiden, dass die „öffentlichen Dienste des Archipels unter Druck geraten“.
Längste Hitzewelle im Oktober
Die aktuelle Hitzewelle ist die längste im Oktober und möglicherweise die längste in diesem Zeitraum seit 1975. Dies sagte jetzt David Suarez vom staatlichen Wetterdienst AEMET. Er kündigte einen atlantischen Tiefausläufer an, der ab Dienstag nächster Woche Regen bringen könnte – auch auf La Palma.
Premiere in Santa Cruz: Sunset Fest
Eine Verbindung von Live-Musik mit Gastro-Erlebnissen soll es werden: Das erste Sunset Fest in der Hauptstadt von La Palma. Am Freitag, 20. Oktober, beginnt das Event um 19 Uhr im Bereich des städtischen Marktes – das ist die Recova-Markthalle an der Puente. Weiter geht es am 21. Oktober um 14 Uhr. Für Musik sorgen die Band The River, Fran Ramos, Los Stereo, Avernesus sowie die DJs Aguiloche und Renzzo El Selector. Fürs leibliche Wohl sind vier Food Trucks zuständig.
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Preis für La Palma Smart Island
Das Projekt La Palma Smart Island hat eine Auszeichnung erhalten: Auf der Gala des Nationalen Kongreses für Innovation und öffentliche Dienstleistungen in Madrid wurde es als „beste Initiative für die Einbindung neuer Technologien“ befunden. Inselpräsident Sergio Rodríguez: „Die Systeme dieses Projekts helfen, uns auf die Zukunft und Herausforderungen wie den Klimawandel vorzubereiten.“ Hier geht es zum Internetauftritt von La Palma Smart Island, der auch in deutscher Sprache vorliegt.
Run auf die Transvulcania 2024
Die Transvulcania 2024 stößt auf großes Interesse: Innerhalb der ersten 24 Stunden nach Eröffnung der Einschreibefrist haben sich bereits 750 TeilnehmerInnen angemeldet. Das Cabildo informiert weiter, dass inzwischen knapp 1.000 TrailrunnerInnen eingeschrieben sind. Die Startnummernpreise wurden vom Cabildo gesenkt, allerdings nur bis zum 1. Januar 2024, dann steigen sie wieder. Bis dahin kostet die Anmeldung für den Ultramarathon am 11. Mai 70 Euro für ResidentInnen und 90 Euro für Nicht-ResidentInnen, für den Marathon 40 beziehungsweise 60 Euro, für den Halbmarathon 35 beziehungsweise 55 Euro, für den Junioren-Halbmarathon 20 beziehungsweise 30 Euro und für den Vertical 30 Euro in beiden Fällen.
Subventionen für Flüge nach SPC
Das Regionaltourismusministerium hat folgende Ziele vorgelegt, die im Rahmen des Flugentwicklungsprogramms für La Palma subventioniert werden sollen: Wien, Brüssel, Aalborg, Helsinki, Oslo, Stockholm, Paris, Lyon, Nantes, Hannover, Leipzig, Nürnberg, Dublin, Mailand, Warschau, Brimingham, Bristol, Edinburgh. Für die Einrichtung dieser Flugverbindungen stellt das Tourismusministerium der Kanarischen Inseln insgesamt 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Voraussetzung ist jedoch, dass die Airlines sie mindestens zwei Jahre oder zwei aufeinanderfolgende Sommer und Winter aufrechterhalten. (Anmerkung der Redaktion: Bleibt zu hoffen, dass sich überhaupt eine Airline dafür interessiert, La Palma anzufliegen, die Ausschreibung allein macht den Kohl ja nicht fett.)
Feuer in Puntagorda
Zum Glück war es nur ein kurzer Schreck: Am Mittwochmorgen, 11. Oktober, brach oberhalb der Zone des letzten Brandes in Puntagorda ein Feuer aus. Bodenlöschtrupps und ein Hubschrauber konnten ihn jedoch schnell unter Kontrolle bringen. Der Vorfall zeigt allerdings, dass die von der Regionalregierung ausgerufene maximale Waldbrandgefahr ernst zu nehmen ist. Der Calima mit seinen hohen Temperaturen und der einhergehenden Trockenheit ist noch nicht vorbei, und es bleibt das ganze Wochenende noch heiß.
Entwürfe zum Vulkanzentrum in El Paso
In der Casa de la Cultura in El Paso ist derzeit eine Ausstellung mit architektonischen Vorschlägen zum angedachten Nationalen Vulkanologischen Zentrum zu sehen. Als Standort für dieses Projekt haben sich La Palma und Teneriffa beworben. ArchitekturstudentInnen der Universität Navarra zeigen in El Paso nun die elf Entwürfe, die von der Gemeindeverwaltung im Vorfeld in die engere Wahl gezogen wurden. Die Gebäude könnten auf La Palma im Gebiet an der LP-2/LP-212 entstehen. Inselpräsident Sergio Rodríguez macht sich für das Projekt stark: „Wir wissen, dass unsere Ressourcen knapp sind, und es wäre ein großer touristischer Anreiz für La Palma, das Centro Vulcanológico Nacional hier zu haben.“
Maximales Waldbrandrisiko
Auf den Kanarischen Inseln wurde die höchste Stufe des Sonderplan für Katastrophenschutz und Notfallhilfe bei Waldbränden (INFOCA) aktiviert. Grund sind die ungewöhnlich hohen, vom Calima ausgelösten Temperaturen und die extreme Trockenheit für diese Jahreszeit. Wegen der außergewöhnlichen Gefahrensituation hat die Regionalregierung das Ministerium für ökologischen Übergang gebeten, die beiden sonst nur bis Mitte Oktober auf La Palma stationierten Hubschrauber und die 17 Fire Fighter der BRIF nicht abzuziehen. Auch das bereits aufs Festland zurückgekehrte Frachtflugzeug Air Tracor wurde wieder angefordert. Achtung Inselgäste: Beachten Sie diese Informationen zum Verhalten bei Waldbrand-Voralarm.
Schulen auf den Kanaren:
Endlich hitzefrei!
Nachdem SchülerInnen an mehreren Schulen auf den Kanarischen Inseln in Ohnmacht gefallen waren oder einen Hitzschlag erlitten, hat die Regionalregierung nun das langersehnte Hitzefrei beschlossen. Am 11. und 13. Oktober dürfen die Kids zuhause bleiben. Außerdem wird nach Angaben des zuständigen Regionalministers Poli Suárez „ein Protokoll ausgearbeitet, um bei künftigen Hitzeperioden zu handeln“. Ein solches zu erstellen sei in den vergangenen Lesislaturperioden „vernachlässigt“ worden.
Cyber-Attacke im Rathaus von Los Llanos
Das Rathaus von Los Llanos wurde am 18. September Opfer eines Cyberangriffes. Eine Ransomware beeinträchtigte das Funktionieren der Computer der Stadtverwaltung zwei Tage lang. Bürgermeister Javier Llamas erklärte am 9. Oktober, dass die Bedrohung derzeit beseitigt sei und alle elektronischen Dienste der Verwaltung von Los Llanos wieder einwandfrei funktionierten. „Die Arbeit unserer IT-Mitarbeiter und des Cybersecurity-Unternehmens war gigantisch“, sagt Llamas. „Wir werden über alle Schritte, die wir unternehmen, mit absoluter Transparenz berichten: Derzeit haben wir zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, um künftige Angriffe zu verhindern, und wir planen Schulungen für unser gesamtes Personal, um Probleme wie dieses zu analysieren und zu verhindern“, fügt er hinzu. Der Stadtrat für neue Technologien, Álvaro Pages, berichtet, dass es der Stadtverwaltung gelungen sei, die betroffenen Bereiche der Systeme zu isolieren und zu sichern. „Wir haben die Sicherungskopien der Systeme vor dem Angriff wiederhergestellt und arbeiten eng mit allen Abteilungen im Rathaus zusammen, um den Vorfall zu untersuchen und seinen Ursprung zu ermitteln.“
Bei Ransomeware handelt es sich um Schadprogramme, die den Computer sperren oder darauf befindliche Daten verschlüsseln. Ransome ist Englisch und bedeutet Lösegeld. Mit dieser Erpressersoftware wollen Hacker klarmachen, dass die Daten nur zu ihren Bedingungen wieder frei gegeben werden.
Interview mit Alex
Alex Neubert ist nach seiner erfolgreichen Fahrradtour von Berlin nach La Palma auf der Insel. Ich habe ihn interviewt, und in seinem Reiseresümee gibt er Tipps für Biker, die sich für diese Tour interessierten. Zum Interview im Lavastein-Blog hier klicken.
HiperDino & Süßkartoffeln
Wussten Sie, dass HiperDino 60 Prozent der in seinen Filialen erhältlichen Süßkartoffeln von Lieferanten aus Lanzarote kauft? Das ist eine Menge, denn insgesamt setzt die kanarische Lebensmittelkette eine halbe Million Kilo dieser Knolle pro Jahr um. Zehn Landwirte aus Lanzarote sorgen dafür, dass auf den Tellern von Residenten und Inselgästen rote und gelbe Batatas landen. Das Unternehmen erklärt seine Philosophie: „Wir setzen uns weiterhin für die Vermarktung von Produkten kanarischer Herkunft ein, um die Landschaft des Archipels und die große Menge, Vielfalt und Qualität der vorhandenen lokalen Produkte zu unterstützen.“ HiperDino verfügt derzeit über 239 Geschäfte und beschäftigt 9.000 Menschen. Angeboten werden mehr als 13.000 Artikel, von denen 40 Prozent von lokalen Lieferanten stammen.
Ausbau der Mazo-Deponie läuft gut
Die Erweiterung am Umweltkomplex Los Morenos in Mazo wird voraussichtlich Ende dieses Jahres abgeschlossen. Dies teilt jetzt die dafür zuständige Regionalregierung mit, die diese zusätzliche Fläche für die Deponierung von Restmüll mit einem Zuschuss von 1,8 Millionen Euro finanziert. Die Kapazität in Mazo war nahezu erschöpft, durch den Ausbau kann dort weitere zwei Jahre Müll gelagert werden. Das Cabildo von La Palma informiert, dass parallel dazu an weiteren Maßnahmen gearbeitet werde.
LP-1-Renovierung im Nordwesten
Die Erneuerung des Straßenbelags der LP-1 im Bereich von Tijarafe und Puntagorda schreitet zügig voran und soll im Januar 2025 abgeschlossen sein. Das Projekt schlägt mit rund 1,7 Millionen Euro zu Buche. Inselinfrastrukturrat Darwin Rodríguez berichtet weiter, dass an einer „groß angelegten Strategie für die Straßenreparaturen“ gearbeitet werde. Dabei würden auch die Hänge gesäubert, um Erdrutsche zu verhindern.
Ansturm von Flüchtenden auf die Kanaren
Am vergangenen Wochenende ist die Versorgung von Geflüchteten auf den Kanarischen Inseln stellenweise zusammengebrochen. Allein am Sonntag, 8. Oktober, landeten mehr als 500 Menschen aus Afrika auf Lanzarote, Fuerteventura und El Hierro in Holzbooten an. Am Freitag und Samstag wurden mehr als 1.000 MigrantInnen in 13 Cayucos auf El Hierro, Teneriffa und Gran Canaria gezählt. Die Aufnahmezentren waren überfordert, und auf Teneriffa mussten Geflüchtete im Hafen von Los Cristianos auf Teneriffa auf dem Boden schlafen. Regionalpräsident Fernando Clavijo kritisierte, dass die Zentralregierung in Madrid trotz vielversprechender Gespräche die Kanaren wieder einmal im Stich gelassen habe. Das Problem dürfte sich noch verschärfen, denn in den kommenden Tagen wird mit weiteren Ankünften gerechnet. Die Kanarenroute von Westafrika über den Atlantik gilt als die gefährlichste Fluchtstrecke der Welt.
Los Llanos: die Stadt im Museum
Bisher sahen Inselgäste bei einem Spaziergang durch Los Llanos nur Bilder auf den Fassaden einiger Häuser und fragten sich wohl, was das sein soll. Die meisten ResidentInnen dagegen dürften wissen, dass es sich bei dieser zeitgenössischen Malerei um ein Projekt handelt, das den langen Namen Ciudad en el Museo, Foro de Arte Contemporáneo (CEMFAC) trägt. Aber nun bietet die Stadtverwaltung allen die Möglichkeit, sich über die „Stadt im Museum“ zu informieren. Während des Stadtbummels kann man sich auf dem Handy über die neue CEMFAC-Website informieren, wo jedes einzelne Bild aufgeführt ist. Außerdem hilft ein Stadtplan den Kunstinteressierten, die das Projekt abwandern möchten. Außerdem wurde der Katalog neu aufgelegt. In Los Llanos bemalen KünstlerInnen seit dem Jahr 2000 Hauswände mit großflächigen Bildern, die sofort ins Auge stechen. Bürgermeister Javier Llamas: „Die neue Werbestrategie soll dem CEMFAC den Platz einräumen, den es im Panorama der Kultur, der Kunst, des Kulturerbes und der Museen einnehmen sollte. Nicht nur auf der Insel und in der Region, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene.“ Hier geht es zur CEMFAC-Website.
Kampf gegen hohe Lebensmittelpreise
„Auf den Kanaren soll der Nahrungsmittelnotstand ausgerufen und der Spekulation mit Nahrungsmitteln wie Kartoffeln Einhalt geboten werden.“ Dies forderte jetzt die Plataforma Canaria frente a la Emergecia Alimentaria beim Regionallandwirtschaftsministerium ein. „Die Kanarischen Inseln haben den wahrscheinlich teuersten Warenkorb der Welt“, erklärte Eloy Cuadra von der Plattform gegen den Nahrungsmittelnotstand weiter. Dies habe der Vergleich mit den Preisen von Ländern wie Deutschland oder England ergeben – insbesondere bei Kartoffeln, Hühnern oder Eiern. Die Menschen auf den Kanaren müssten dies stemmen, obwohl hier „sehr niedrige Löhne“ bezahlt würden. Aus diesem Grund hätten viele BürgerInnen heute „Makkaroni, Tomaten, weißen Reis und industrielles Gebäck“ im Einkaufskorb, was Krankheiten wie Fettleibigkeit und Diabetes befördere. Um die Situation zu verbessern, schlägt die Plattform außerdem vor, die Preise nach französischem Vorbild zu begrenzen, die Nahrungsmittelbeihilfe für die Gemeinden aufzustocken und das Gesetz für Sozialleistungen anzupassen. Im Ministerium sagte man der Plattform zu, das Problem ins Regionalparlament und „nach Madrid“ zu bringen.
Wieder Waldbrand-Voralarm auf La Palma
Die Regionalregierung warnt erneut vor erhöhter Waldbrandgefahr auf La Palma. Warme, staubige Luftmassen aus Afrika haben die Temperaturen auf über 30 Grad klettern lassen, die Luftfeuchtigkeit ist auf unter 30 Prozent gesunken, und in den höheren Lagen bläst Wind mit teils starken Böen weit über 30 Sachen. Das ist die berühmt-berüchtigte 30:30:30-Formel, und ResidentInnen wissen um die damit verbundenen Gefahren. In diesem Lavastein-Blog-Artikel gibt es Infos für Leute, die noch nicht wissen, was bei Waldbrand-Voralarm zu beachten ist.
Transvulcania 2024: Einschreibefrist beginnt
Am Mittwoch, 4. Oktober, hat die Bewerbungsfrist für die Transvulcania 2024 begonnen. Dies hat jetzt das Cabildo von La Palma bekanntgegeben. Wie immer können die Trailrunner zwischen vier Strecken wähen. Dem 7,6 Kilometer langen Steilbergrennen zwischen Puerto de Tazacorte und dem Feuerturm El Time, dem 25 Kilometer langen Halbmarathon vom Leuchtturm von Fuencaliente zum Refugio El Pilar, dem 43 Kilometer-Marathon vom Refugio bis zum Hafen von Tazacorte und der Königsdisziplin Ultramarathon mit der 73-Kilometer-Strecke vom Leuchtturm in Fuencaliente bis zur Plaza de España in Los Llanos de Aridane. Infos auf der Website der Transvulcania.
Ricardo macht sich für Menschen mit Handicap nass
Auf La Palma ist es nicht schwierig, der bekannteste Wasserski-Fahrer der Insel zu werden – schließlich ist diese Sportart hier nicht besonders populär. Aber Ricardo Castro García hat sich sogar weit über die Isla Bonita hinaus mit spektakulären Marathon-Bretter-Touren einen Namen gemacht: Sein Rekord waren die 448 Kilometer, die er in jungen Jahren in zwei Tagen von Lanzarote über Teneriffa und weiter nach La Palma runterriss, oder Herausforderungen wie die 111 Kilometer von Mallorca nach Ibiza im Jahr 2015.
Jetzt geht der Teufelskerl aus Tijarafe auf die 50 zu und ist etwas ruhiger geworden. Dafür engagiert er sich nun – übrigens nicht zum ersten Mal – für Menschen mit Handicap: Am kommenden Wochenende, 7. und 8. Oktober, macht sich Ricardo für die Asociación de Discapacitados Físicos de La Palma (ADFILPA) nass. Unter dem Motto Mójate por Adfilpa will er auf seinen Wasserskiern einmal rings um die Insel düsen. Los geht´s am Strand von Tazacorte – die 73-Seemeilen-Tour wird von Volando La Palma aufgezeichnet und live übertragen. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Ricardo hat eine Botschaft im Gepäck: „Das Leben stellt uns Hindernisse in den Weg, du setzt die Grenzen“.
Mehr Gammastrahlen-Detektive auf dem Roque
Das CTAO beginnt mit Bau weiterer Large Size Teleskope auf La Palma
Die Europische Nordsternwarte auf dem Roque de Los Muchachos bekommt Zuwachs: Nach dem im Oktober 2018 errichteten Prototyp des Large Size Telescope (LST) wurden nun die Grundsteine für drei weitere dieser sogenannten Cherenkov-Teles gelegt. Wie das Cherenkov Telescope Array Observatory (CTAO) via X – ehemals Twitter – und DESY mitteilt, haben sich die Leitungsgremien im September 2023 darauf geeinigt, dass das Projekt jetzt in seine Bauphase überführt werden soll. In den kommenden Jahren sei geplant, 64 dieser Cherenkov-Teles in verschiedenen Größen zu bauen.
Standort auf der Nordhalbkugel ist das Observatorium des des Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) auf La Palma. Auf der Südhalbkugel sollen die LSTs, MSTs und SSTs in der Nähe der Europäischen Südsternwarte in der chilenischen Atacama-Wüste in der Nähe des Paranal-Observatoriums errichtet werden.
Dieses Projekt, das offiziell Cherenkov Telescope Array Observatory heißt, ist sozusagen ein Detektiv, der hochenergetische Gammastrahlen im All mit der größten Lupe aller Zeiten erforscht. CTAO: „Die unvergleichliche Genauigkeit und der breite Energiebereich (20 GeV – 300 TeV) des CTAO werden neue Einblicke in die extremsten und stärksten Ereignisse im Kosmos ermöglichen. Darüber hinaus werden Fragen in der Astrophysik behandelt, die sich auf drei Hauptthemen beziehen: Das Verständnis des Ursprungs und der Rolle relativistischer kosmischer Teilchen, die Erforschung extremer Umgebungen wie Schwarze Löcher und Neutronensterne und die Erforschung von Grenzbereichen der Physik wie die Natur der dunklen Materie.“