La Palma Nachrichten im Juli 2023
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Studie zu Vulkanasche und Gesundheit
In der Fachzeitschrift Science of The Total Environment ist ein Artikel erschienen, in dem erklärt wird, wie sich das Einatmen von Vulkanasche auf die menschliche Gesundheit auswirkt. (Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag ist hochwissenschaftlich und wohl nur von MedizinerInnen oder Fachleuten ähnlicher Fakultäten zu verstehen. Hier ist der Link zum Artikel.)
Hohe Wellen: Alarm Gelb
Achtung im Süden und Westen von La Palma: Heute und morgen rauschen ordentliche Brecher an. Die staatliche Wetteragentur AEMET gibt Wellenalarm gelb.
La Zarza und La Zarcita geschlossen
Die archäologischen Stätten La Zarza und La Zarcita in Garafía sind derzeit geschlossen. Wie das Cabildo weiter mitteilt, werde nun gemeinsam mit der Kulturerbe-Generaldirektion der Regionalregierung die Sanierung besprochen. Diese sei nach fünf großen Felsstürzen in den vergangenen Monaten unumgänglich. Verursacht würden die Erdrutsche durch ausgetrocknete Böden, die durch das Wurzelwachstum der Pflanzen zu bröckeln beginnen.
Aktuell wird bereits das Besucherzentrum renoviert und mit Cafeteria und Terrassen umgestaltet. La Zarza und La Zarcita wurden 1998 als erster archäologischer Park der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er besteht aus einem Besucherzentrum und einem Rundweg, auf dem die Felszeichnungen der UreinwohnerInnen von La Palma besichtigt werden können
Landwirte und Winzer werden entschädigt
Die Schäden der Landwirte und Weingärtner durch das Feuer in Puntagorda und Tijarafe werden erstattet. Die Regionalregierung und das Cabildo wollen 50 beziehungsweise 40 Prozent der Entschädigungen übernehmen, den Rest sollen die Gemeinden tragen. Dies haben Regionalpräsident Fernando Clavijo und Inselpräsident Sergio Rodríguez jetzt zugesagt. Darüber hinaus wollen sie einen gemeinsamen Plan ausarbeiten, der die Brandbekämpfung und Sicherheit der Landwirtschaft erhöht.
AENA will Flughafengebühren erhöhen
Regierung der Kanarischen Inseln läuft dagegen Sturm
Die staatliche Airport-Betreibergesellschaft AENA plant, die Flughafengebühren zum 1. März 2023 um 4,1 Prozent zu erhöhen. Dagegen läuft inzwischen die Coalición Canaria (CC) Sturm. Die Nationalisten befürchten, dass damit die Wettbewerbsfähigkeit der Kanarischen Inseln in Gefahr gerät. Der Plan sei „kaltes Wasser für den Tourismussektor und auch für die Wirtschaft auf dem Archipel“, da eine Gebührenerhöhung steigende Flugticketpreise zur Folge hätte. Die CC erinnert daran, dass die AENA ihre Gewinne im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits verdoppelt habe. Er sei von 277 Millionen auf 607 Millionen Euro gestiegen. Deshalb schlägt die CC vor, dass die Kanarischen Inseln als Region in äußerster Randlage Europas von allen Preiserhöhungen der Öffentlichen Hand ausgenommen werden. Außerdem fordern die Nationalisten, dass der Archipel an der Verwaltung der AENA beteiligt wird. Dabei führen sie an, dass in Artikel 161 des Autonomiestatus verankert ist, dass „die Verwaltung der Häfen und Flughäfen in die Zuständigkeit der Autonomen Gemeinschaft fällt“.
Waldbrand-Reaktivierung 27. Juli, 22 Uhr
- Das Cabildo teilt mit, dass Löschkräfte die ganze Nacht hindurch im Einsatz sein werden, um das Gebiet zu kühlen, das von der Reaktivierung des Waldbrandes betroffen war.
- Die LP-214 Los Brecitos bleibt weiterhin gesperrt. Die Bevölkerung wird gebeten, sich fernzuhalten, um die Löscharbeiten zu erleichtern.
- Das Feuer brach zwischen den Schluchten von Las Cañeras und Ciempiés aus.
- Im Laufe des Nachmittags waren fünf Hubschrauber im Einsatz. Als Vorsichtsmaßnahme wurde die Evakuierung der Bewohner von Hacienda del Cura in El Paso angeordnet. Nach entsprechenden Kontrollen konnten die Behörden jedoch feststellen, dass sich dort keine Personen aufhielten.
Waldbrand-Reaktivierung 27. Juli, 19 Uhr
- Laut Cabildo hat der Einsatz der Löschhelikopter entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte.
- Vier Hubschruber waren im Einsatz: zwei von der BRIF Tenreiffa Süd und zwei von der GES. Die beiden „Gelben Engel“ der BRIF La Palma sind auf dem Weg zurück von einem anderen Einsatz.
- Am Boden löschen Mitarbeiter des Nationalparks Caldera und vom Cabildo und EIRIF-Teams.
- Die Windstille erlaubt im Moment, dass die Helis weitere Wasserladugnen abwerfen können.
Waldbrand-Reaktivierung am Donnerstag, 27. Juli 2023 16 Uhr
- Das Cabildo informiert, das im Gebiet des neuen Feuers eine thermische Inversion den Rauch nach Osten drückt, was zum Vorteil der Löscharbeiten sei.
- Die Sicht erlaubt den Einsatz von Hubschraubern.
- Man wartet die Entwicklung des Brandes ab, um möglicherweise mehr Löschtrupps zu aktivieren.
Waldbrand-Reaktivierung am Donnerstag, 27. Juli 2023 14.30 Uhr
- Das Cabildo informiert, dass sich in der Caldera ein Brandherd reaktiviert hat. Alle verfügbaren Boden- und Luftlöscheinheiten sind bereits im Einsatz. Von Tajuya aus sieht man die BRIF-Helis mit den roten Wassersäcken wieder fliegen. Es handelt sich wohl um ein Feuer im Barranco Ciempiés.
- Um Reaktivierungen dieser Art zu vermeiden, arbeiten die EIRIF-Teams weiterhin täglich an der Absicherung der gelöschten Flächen des Waldbrandes. Die Fotos rechts zeigen, wie sie mit 17,5 Liter schweren Feuerlöschern auf dem Rücken zu Baumstümpfen wandern, die nach wie vor rauchen. Sie müssen extra gelöscht werden, da ihre Verkohlung tagelang andauert.
- Die Zufahrt zum Aussichtspunkt Cumbrecita ist gesperrt.
Las Mimbreras-Tunnel renoviert
Der von Schlaglöchern übersäte Belag des Tunnels an der LP-109 Las Mimbreras wurde saniert. Das Cabildo informiert, dass dies notwendig war, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Renovierung schlug mit mehr als 42.000 Euro zu Buche.
Straße nach Puerto Naos wird gesperrt
Die LP-213 nach Puerto Naos wird wegen Bauarbeiten im Bereich des Aussichtspunktes Las Hoyas zeitweilig gesperrt. Wie das Cabildo mitteilt, handelt es sich um den 31. Juli sowie um den 1. und 2. August. Die Straße ist an diesen Tagen von 8 bis 11 Uhr, von 11.30 bis 14.30 Uhr, und von 15.30 bis 18 Uhr geschlossen. In den übrigen Zeiten kann man hinauf und hinunter fahren.
Nach den Spanienwahlen:
Keine PP-Regierung mit CC und VOX
Die bei den Parlamentswahlen in Spanien siegreiche Partido Popular (PP) hat ihre Fühler in Richtung Koalitionspartner ausgestreckt. Der Vorsitzende und Ministerpräsidentkandidat Núñez Feijóo nahm inzwischen Kontakt mit der PNV, der UPN, der VOX und der Coalición Canaria (CC) auf, da seine Partei mit 33,05 Prozent der Stimmen und 136 Sitzen im Parlament die absolute Mehrheit verfehlte.
Doch die Bildung einer stabilen Regierung wird für Feijóo sehr schwierig. Denn die kanarischen Nationalisten spielen nicht mit, solange rechts- und linksextreme Parteien mit am Verhandlungstisch sitzen. Obwohl die CC grundsätzlich nichts gegen die PP hat, schließlich haben die beiden Parteien gerade erst im Kanarenparlament eine gemeinsame Regierung gebildet.
Während Feijóo bekanntgab, dass die Coalición Canaria ihn unterstützen werde, informierte der Präsident der Kanarischen Inseln die Medien gestern, dass dies nicht der Fall sei. Fernando Clavijo spielt nicht mit, solange Extreme im Spiel sind: „Es ist sehr verfrüht, über Vereinbarungen zu sprechen, die Coalición Canaria jedoch wird an den roten Linien festhalten, die sie während des gesamten Wahlkampfs verteidigt hat. Wir werden keine Regierung unterstützen, der VOX oder Sumar angehören.“ Die CC stehe „auf keiner ideologischen Seite, sondern auf der Seite der Kanaren“.
Die kanarischen Nationalisten errangen bei den Wahlen 114.000 Stimmen und schicken Cristina Valida als Vertreterin ins Parlament. Sie will im Rahmen der Koalitionsverhandlungen folgende Themen einbringen: „Die Einhaltung der kanarischen Gerichtsbarkeit, die regionale Finanzierung, die Einhaltung des Autonomiestatuts und die Achtung der Befugnisse der Kanarischen Inseln, die Aspekte des Wirtschafts- und Steuersystems, die heute nicht eingehalten werden, wie zum Beispiel die 100prozentige Ermäßigung der Frachttransportkosten.“
Geld für Zweitwohnsitz-Vulkanbetroffene
Wer beim Ausbruch des Tajogaite 2021 seinen Zweitwohnsitz oder touristisch genutzte Immobilien verloren hat, kann beim Cabildo Zuschüsse beantragen. Nach Angaben des Cabildo können insgesamt 4,5 Millionen Euro verteilt werden. Alle weiteren Infos finden sich auf der Internetseite der Inselregierung.
Weinmesse im Süden für Brandopfer
Fuencaliente lädt zur erste Feria del Vino in seiner Geschichte ein: Am Samstag, 29. Juli, können edle Rebsäfte der Kellereien Teneguía, Carballo, Vega Norte und Aceró von 12 bis 18 Uhr auf dem Rathausplatz verkostet werden. Die Erlöse aus dem Weinverkauf und dem Pfand für die Gläser gehen an die Bodegas Tendal, Vinarda und Matías i Torres, die vom Feuer der vergangenen Woche betroffen waren. Für Musik und Appetithäppchen ist gesorgt.
Sanjuán ist Senator von La Palma
Der nächste Senator von La Palma ist Kilian Sánchez Sanjuán. Der Politiker aus der Partei der Partido Socialista Obrero Español (PSOE) wird die Insel in den kommenden vier Jahren im Oberhaus in Madrid vertreten. Auf dem Bild oben bedankt er sich für die Stimmen, die er bei den Wahlen am 22. Juli erhalten hat.
Bewegung in Sachen Puerto Naos und LP-2
Nach der PEINPAL-Sitzung am Montag gibt es gute Nachrichten
„Es besteht Hoffnung, dass Los Lajones und andere Gebiete in Puerto Naos bald wieder geöffnet werden können.“ Dies erklärte Inselpräsident Sergio Rodríguez nach der Sitzung des Inselnotfallausschusses PEINPAL am 24. Juli.
Er kündigte an, dass sich in der kommenden Woche die Guardia Civil, das Nationale Geographie Institut und INVOLCAN bei einem Treffen über Zugangslockerungen beraten sollen. Die Sicherheit, so Rodríguez, stehe allerdings stets im Vordergrund.
Weiter berichtete der Inselchef über den Plan, weitere Absauganlagen in Puerto Naos und La Bombilla zu installieren. Alle Maschinen seien vorhanden, es fehlten jedoch Rohre. Um sie so schnell wie möglich zu beschaffen, stehe man mit einem mexikanischen Unternehmen in Kontakt. Darüber hinaus sollen im Laufe des Augusts 200 weitere Sensoren zur Echtzeitüberwachung der Gaskonzentration aufgestellt werden.
LP-2 und Industriegebiet sollen „zurückgewonnen“ werden
Im Blick auf die Rückgewinnung der von der Lava verschütteten LP-2 erklärte Sergio Rodríguez, dass „Schritte unternommen“ wurden. Die Arbeiten sollen nach einem Treffen mit dem zuständigen Regionalministerium beginnen.
Ebenfalls wiederhergestellt werden soll das lavaüberschwemmte Industriegebiet Callejón de la Gata. Laut Rodríguez sollen die dafür erforderlichen technischen Arbeiten anlaufen.
Neues Feuer in Tijarafe
Waldbrand La Palma, Sonntag, 23. Juli 2023, 16.50 Uhr
- Entwarnung: Das heute mittag um 16 Uhr ausgebrochene Feuer in El Jesús ist unter Kontrolle. Das Cabildo teilt mit, dass die Helis es bereits um 16.50 im Griff hatten. Zum Glück waren die EIRIF- und BRIF-Bodentruppen sowie Freiwillige aus Tijarafe sofort am Brandherd und löschten. Die Helis warfen 70 Wasserladungen ab.
Neues Feuer in Tijarafe
Waldbrand La Palma, Sonntag, 23. Juli 2023, 16 Uhr
- Das Cabildo gibt bekannt, dass in Tijarafe in der Zone El Jesús erneut ein Feuer ausgebrochen ist. Die BRIF-Löschhelis und der GES-Hubschrauber sind im Einsatz. Mehr ist noch nicht bekannt.
- Der Brand kann noch nicht groß sein, wir sehen von Tajuya aus noch keinen Rauch.
- Liebe Leserinnen und Leser, die Berichterstattung über den Waldbrand wurde für den Nachrichten-Blog zuviel. Deshalb finden Sie alle Informationen in einem eigenen Beitrag. Infos Waldbrand La Palma hier klicken.
Liebe Leserinnen und Leser, die Berichterstattung über den Waldbrand wurde für den Nachrichten-Blog zuviel. Deshalb finden Sie nun alle Informationen über den Fortgang des Feuers in einem eigenen Beitrag. Infos Waldbrand La Palma hier klicken.
Erste Demo gegen Asphaltwerk in El Paso
Der alte Bürgermeister und die neue Bürgermeisterin sowie der alte Gemeinderat von El Paso haben bereits Stellung gegen das angedachte Asphaltwerk in El Riachuelo bezogen, und am 21. Juli 2023 fand die erste Demonstration statt. Die Bürgerinitiative, die sich Plataforma La Graja nennt, mobilisierte nach eigenen Angaben 500 Leute, die am Cruce de La Montaña klarmachten, dass sie eine solche Anlage ablehnen. Ihr Sprecher, Francisco Fernández Afonso, erklärte, warum: „Das Gebiet, in dem die Asphaltfabrik geplant ist, ist ein Ort der Begegnung und des Vergnügens für viele Einwohner von La Palma. Das Grün der Kiefern, der Duft der Eukalyptusbäume und die atemberaubende Aussicht auf die Vulkane machen das Gelände zu einem magischen Ort. Ein Traum, der sich nun in einen Albtraum zu verwandeln scheint, weil ein Asphaltwerk gebaut werden soll.“ Die Graja-Plattform fordert die zuständigen politischen Gremien auf, Lösungen auf den Tisch zu legen, um „diesen Angriff auf die Natur zu verhindern“. Die Mitglieder erklären sich bereit, an konstruktiven Alternativen mitzuarbeiten, die den ökologischen Wert von El Riachuelo nicht beeinträchtigen.
Hilfe für Waldbrand-Betroffene
Die Regionalregierung und das Cabildo von La Palma wollen die vom Waldbrand Betroffenen mit finanziellen Mitteln unterstützen. Das Cabildo spricht von einer Million Euro, die Höhe der Hilfe der Kanarenregierung ist noch nicht bekannt. Das Feuer, das 2.900 Hektar Fläche in Puntagorda, Tijarafe und in der Caldera verschlang, gilt seit dem 19. Juli nachmittags als stabilisiert. Es bleibt auf Notstandstufe 2, bis es für endgültig unter Kontrolle erklärt werden kann.
Achtung: ladrónes in Tajuya
Wissen Sie, was ein ladrón ist? Im Bereich der Elektrizität kann das ein Mehrfachstecker, aber auch ein illegaler Stromverteiler sein. Bei der zweiten Übersetzungsmöglichkeit nähern wir uns dem Gebrauch dieses Wortes auf La Palma. Denn ladrón kann auch Dieb heißen.
Alle, die schon länger auf der Insel leben, wissen, dass immer mal wieder ladrónes unterwegs sind. Sie dringen in Apartmentanlagen und Häuser ein und machen lange Finger. Dabei gehen sie sehr listig und dreist vor. Oft sitzen die Hauseigentümer oder Touristen gemütlich auf der Terrasse, während die Diebe seelenruhig zur oft nicht abgeschlossenen Haustür reinspazieren und alles schnappen, was sie schnell erreichen können. Am liebsten Handtaschen oder Schmuck in Nachtschränkchen.
Für den Fall von Begegnungen, nachdem sie eingedrungen sind, haben ladrónes immer sofort eine Ausrede parat. In Apartmentanlagen sagen sie den Gästen gern, dass sie den Pool reinigen wollen oder Bäume schneiden würden. In Tajuya waren am Wochenende zwei besonders freche ladrónes unterwegs: Nachdem sie offensichtlich über die wirklich hohe Mauer des Anwesens gestiegen waren und von meinem Bekannten erwischt wurden, fragte einer von ihnen geistesgegenwärtig, ob sie im Pool baden könnten. Mein Bekannter hat sie natürlich ziemlich energisch zum Tor hinausgeschickt. Daraufhin besuchten sie in der Nacht die Nachbarin. Sie gelangten bis ins Haus, wo sie die resolute Frau antraf und mit lauter Stimme verjagte.
Ich schreibe das nicht, um Panik zu verbreiten. Aber die beiden sind offenbar im Gebiet von Tajuya unterwegs und versuchen, in Häuser einzudringen. Passen Sie auf, drehen Sie ab und zu eine Runde im Garten, selbst wenn das Cabildo gerade wegen der dicken Luft rät, im Haus zu bleiben. Und schließen sie die Türen ab! Wenn Sie die Jungs sehen, rufen Sie die Guardia Civil! Obwohl die beiden bisher nicht aggressiv aufgetreten sind und sogar bei einer lediglich schreienden Frau Fersengeld gegeben haben – man weiß ja nie. Der Beschreibung nach handelt es sich um zwei sehr junge Männer, einer trug ein Kapuzen-T-Shirt.
Herzliche Grüße Ihre Gudrun Bleyhl
P.S.: Heute haben mich Betroffene informiert, dass die seltsamen Burschen in drei weiteren Grundstücken in Tajuya gesichtet wurden. Einige der Hauseigentümer wollen Anzeige erstatten. Das ist wichtig, um Patrouillen der Polizei in diesem Gebiet auf den Plan zu rufen. Wie gesagt, scheuen Sie sich nicht, sich bei den Behörden zu melden, wenn Sie sich bedroht fühlen!
Keine Hitzewelle auf den Kanaren
Gute Nachrichten – auch im Blick auf den Waldbrand auf La Palma, den eine weitere Hitzewelle zusätzlich befeuern würde. Die staatliche Wetteragentur AEMET informiert, dass die Kanarischen Inseln von der dritten Hitzewelle dieses Sommers verschont bleiben. Eine Woche lang sollen die typischen Passatwinde wehen und Wolken in den nördlichen Gebieten aufziehen. Während auf dem spanischen Festland und den Balearen wieder Temperaturen über 40 Grad angesagt sind, wird es auf den Kanaren am frühen Nachmittag nur zwischen 27 und 30 Grad warm. Der Zeitraum vom 15. Juli bis zum 15. August ist laut AEMET der wärmste des Jahres. Auf dem Festland wurde in vielen Gebieten wieder Hitzealarm der Stufe Orange und eine erhöhtes Waldbrandrisiko ausgerufen.
Wetterinfos auf LaPalmaSmartIsland
Die Wetterstationen des Projekts LaPalmaSmartIsland liefern in Echtzeit Informationen über die Temperaturen auf der Insel, um den Waldbrand zu überwachen. LaPalmaSmartisland-Website hier klicken.
TransvulcaniaBike
Am 22. Juli sollen RadlerInnen aus internationalen Teams bei der Transvulcania Bike über die Vulkane von La Palma strampeln. So der Plan. Mal sehen, was der Waldbrand dazu sagt. Alle Infos auf der Website der Transvulcania Bike.
Neue Bürgermeisterin von El Paso gegen Asphaltwerk in El Riachuelo
Die neue Bürgermeisterin von El Paso lehnt den Plan des Cabildos, in El Riachuelo ein Aspahltwerk zu errichten, genauso kategorisch ab wie ihr Vorgänger. Der jetzige Inselpräsident Sergio Rodríguez hatte schon im August 2022 gemeinsam mit allen Parteien im Gemeinderat eine institutionelle Erkärung verabschiedet, die dieses Vorhaben zurückweist. Ángeles Fernández: „Das Rathaus hat nicht die Befugnis, Lizenzen für diese Art von Industrie zu erteilen. Aber wir schließen uns dem Protest der Bevölkerung an.“ Die Rathauschefin ist der Ansicht, dass El Riachuelo zum einen von der Örtlichkeit her für eine Asphaltanlage nicht geeignet ist. Zum anderen investiere die Gemeinde seit 2015 in dieses Gebiet, um hier verschiedene Projekte zu realisieren. Mehr darüber in diesem Artikel.
Ursache Waldbrand La Palma
Private Fiesta könnte das Feuer ausgelöst haben
Verschiedene Medien berichten am Montagmorgen, dass die Guardia Civil der Ursache des Waldbrandes auf La Palma, der am Samstag, 15. Juli 2023, nachts gegen 1 Uhr neben der LP-1 in der Gegend von El Fayal begann, auf der Spur ist.
Demnach könnte das Feuer durch einen Brand in einem Mülleimer eines Rastplatzes ausgelöst worden sein, wo wohl eine nächtliche Fiesta gefeiert wurde. Die Beteiligten haben das offizielle, wegen der Hitzewelle ausgesprochene Verbot von offenem Feuer im Wald offenbar missachtet. Es existiert wohl ein Video, auf dem ein Fahrzeug und der brennende Container zu sehen sind. Die Untersuchungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
Haut checken im Lichtschutzzelt in Los Llanos
Am Donnerstag, 27. Juli, wird auf der Plaza in Los Llanos ein sogenanntes Lichtschutzzelt aufgestellt. Darin kann man seine Haut testen lassen und Informationen über ihren Zustand erhalten. Diese Aktion der Spanischen Vereinigung gegen Krebs (AECC) und der Apothekerschule von Santa Cruz de Tenerife findet nun schon im dritten Jahr auf den Inseln statt und erfreut sich großen Zuspruchs. Der Präsident der Apotheker der Provinz, Manuel Ángel Galván ermutigt zur Teilnahme: „Vorbeugung ist die beste Medizin, deshalb müssen sich die Menschen des Risikos bewusst sein, wenn sie sich ungeschützt der Sonne aussetzen. Die Kanarischen Inseln sind die Region mit der höchsten UV-Strahlung im ganzen Land.“
Nach Angaben der Spanischen Vereinigung gegen Krebs erkranken jedes Jahr mehr als 78.000 Menschen im Land an Hautkrebs. Laut Präsident Andrés Orozco ist die Zahl der Fälle in den vergangenen vier Jahren um 40 Prozent gestiegen. Ein Grund dafür zeigt sich im Ergebnis einer Umfrage. 53 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie keinen Lichtschutz verwenden. Von denjenigen, die sich schützen, verwenden 87,1 Prozent den Lichtschutzfaktor 50 oder höher und die restlichen 9,7 Prozent einen Lichtschutzfaktor 30 oder höher. 59,1 Prozent tragen das Sonnenschutzmittel 30 Minuten vor der Sonnenexposition auf, was richtig ist.
HiperDino in Umfragen weit vorn
Die Lebensmittelkette DiperDino wurde jetzt zum „sozial verantwortlichsten kanarischen Unternehmen“ gewählt. Dies geht aus einem Bericht hervor, den der Spanische Unternehmerverband CEOE zusammen mit der Regionalregierung erstellt hat. Bei einer Umfrage waren 25 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich HiperDino von allen kanarischen Unternehmen am meisten für die Gesellschaft einsetzt. 8 Prozent der Befragten sprachen sich in diesem Sinne für die Reederei Fred Olsen aus und 5 Prozent für das private Krankenhausnetzwerk Hospiten. Zu den am meisten geschätzten Aspekten gehörten die Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen, Patenschaften und Sponsoring, Umweltschutz sowie Preise, Rabatte, Angebote und Werbeaktionen.
HiperDino ist die führende Lebensmittelkette auf dem Kanarenarchipel. Derzeit umfasst sie 237 Geschäfte und bietet mehr als 13.000 Artikel an, von denen 40 Prozent von lokalen Lieferanten stammen. Hiperdino beschäftigt auf fünf Inseln 8.500 Menschen – das sind mehr als 3 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung des Archipels und versorgt die übrigen Inseln per Online-Shop. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Kanarischen Inseln. Über die DinoSol-Stiftung werden Aktionen durchgeführt, die die soziale und kulturelle Entwicklung der Kanarischen Inseln unterstützen.
Kapitän Clavijo steuert erneut das Kanarenschiff
Fernando Clavijo wurde am Mittwoch, 12. Juli 2023, bereits zum zweiten Mal zum Präsidenten der Kanarischen Inseln gewählt. In der ersten Abstimmung erhielt er die Stimmen von 38 Abgeordneten im Regionalparlament – das ist die absolute Mehrheit. 19 Stimmen kamen aus der Partei Clavijos, der Coalición Canaria (CC). Darüber hinaus gaben ihm die neuen Koalitionspartner ihr Plazet: 15 aus der Partido Popular (PP), 3 aus der Agrupación Socialista Gomera (ASG) und einer aus der AHI. Fernando Clavijo stand bereits 2015 bis 2019 am Steuer des Kanarenschiffs, und wird am kommenden Montag seinen ersten Regierungsrat abhalten. Er tritt die Nachfolge des Sozialisten Ángel Víctor Torres an, dessen Partei bei den Wahlen am 28. Mai zwar die meisten Stimmen errang, aber keinen Mehrheitspakt zum Regieren schließen konnte.
Maximale Waldbrandgefahr
Auf den Kanarischen Inseln ist äußerste Vorsicht geboten
Die Generaldirektion für Sicherheit und Notfälle der Regionalregierung hat die „maximale Waldbrand-Gefahrenstufe“ ausgerufen. Sie gilt für die Inseln La Palma, El Hierro, La Gomera und Teneriffa und auf Gran Canaria ab 200 Metern über dem Meer. Der Grund, warum man maximale Vorsicht walten lassen sollte: Die 30:30:30-Regel. Das heißt, die Temperaturen liegen deutlich über 30 Grad, die Windgeschwindigkeit kann mehr als 30 Stundenkilometer erreichen, und die Luftfeuchtigkeit sinkt unter die 30 Prozent-Marke. Wie verhält man sich in dieser Situation richtig – lesen Sie es hier.
Wieder einmal hat ein Fotograf aus La Palma eine Medaille bei einem internationalen Wettbewerb gewonnen: David Rodríguez überzeugte die Jury der World Masters of Photography (WMPO) mit seinem Bild namens Shore in der Kategorie „Freies Thema“ und errang Silber. Es zeigt eine schöne Badenixe am Strand von Santa Cruz de La Palma. Rodríguez erklärt, wie er fotografiert: „Meine Arbeit wird stark von der Isla Bonita bestimmt, ich suche geheimnisvolle, von Wasser umgebene Motive – immer unter der Sonne. Ich spiele mit meinen Modellen ein Spiel der Beherrschung und des Begehrens, vielleicht durch mein Psychologiestudium an der Universität von La Laguna beeinflusst.“ Im Rahmen dieses Awards gibt es außerdem noch die Kategorien Straßenfotografie, zeitgenössische Fotografie, Fotojournalismus, Landschaft und Mode. Mehr Infos auf der WMPO-Website.
Auf La Palma gilt ab Donnerstag Hitzealarm Orange
Ab Mittwoch gilt für alle Kanarischen Inseln eine Höchsttemperatur-Warnung. Für das Landesinnere von Gran Canaria sind 38 Grad Celsius und für die übrigen Inseln 34 bis 35 Grad vorhergesagt. Dieser Alarm der Generaldirektion für Sicherheit und Notfälle der Regionalregierug tritt ab 11 Uhr am 12. Juli 2023 in Kraft.
Für La Palma hat die staatliche Wetteragentur AEMET für Mittwoch eine gelbe Warnung mit Höchsttemperaturen von 34 Grad Celsius auf der gesamten Insel herausgegeben, am Donnerstag steigt sie auf die Stufe Orange. Auf den Gipfeln der Isla Bonita erwarten die Wetterfrösche Höchsttemperaturen von 37 Grad Celsius. Achtung Inselgäste: Vermeiden Sie auf jeden Fall offenes Feuer in jedem Gebiet, das sie bewohnen oder betreten. Weitere Hinweise in diesem Artikel.
Meldungen von der Inselregierung
Mehr Power in Sachen Puerto Naos
Die neue Regierung im Cabildo von La Palma will die Maßnahmen in Puerto Naos und La Bombilla beschleunigen. Inselpräsident Sergio Rodríguez erklärte jetzt, dass er das Anbringen weiterer Belüftungssysteme in den am stärksten von Kohlendioxid-Gasen betroffenen Gebieten angeordnet hat – bisher gibt es schon Anlagen zum Absaugen von CO2, die aus Geldern der spanischen Regierung finanziert wurden.
Außerdem soll die Installation von bis zu 1.200 Gassensoren in den Küstenorten beschleunigt werden – ursprünglich war dies erst im September geplant. Um die Informationen dieser Geräte schneller zur Verfügung zu haben, will das Cabildo das Geld dafür vorschießen. Rodríguez: „Nur so werden wir in der Lage sein, die Normalität auf sichere Weise für alle wiederherzustellen.“ Dazu sei auch ein Kontrollzentrum nötig, das unter der Leitung des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) die Daten der Sensoren auswertet.
Darüber hinaus will Rodríguez den EinwohnerInnen von Puerto Naos und La Bombilla ermöglichen, über die bisher festgelegten Tage hinaus Zugang zu ihren Wohnungen zu erhalten. Last but not least wird laut dem Inselpräsidenten eine mobile App entwickelt, mit der man in Echtzeit die Konzentration von Gasen in der Luft checken kann. Alle diese Informationen gab der Inselpräsident nach der Sitzung des PEINPAL-Notfallausschusses bekannt.
Wo bleiben die 100 Millionen Euro für La Palma?
Inselpräsident Sergio Rodríguez hat die spanische Regierung in einem offiziellen Schreiben gebeten, ein Dekret in Bezug auf die 100 Millionen Euro zu erlassen, die im allgemeinen Staatshaushalt für 2023 für den Wiederaufbau auf La Palma vorgesehen sind. Dieser Betrag würde es ermöglichen, die „wesentlichen Arbeiten für den Bau von Wohnungen, die Sanierung von landwirtschaftlichen Flächen und öffentlichen Infrastrukturen sowie die wesentliche Erholung des Tourismussektors der Insel zu beginnen“.
In seinem Schreiben drängt Sergio Rodríguez darauf, dass diese Investition vor den für den 23. Juli angesetzten Parlamentswahlen getätigt wird. Grund: „Sieben Monate, nachdem der Haushaltsausschuss die 100 Millionen Euro in den Etat aufgenommen hat, sind sie noch immer nicht geflossen.
Kanaren: Staub und Wind im Anmarsch
Die Vorhersagen des Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienstes (CAMS) für Feinstaub zeigen, dass ein weiträumiger Transport von Saharastaub über den Atlantik die Karibik erreicht und voraussichtlich in den kommenden Tagen anhalten wird. CAMS informiert weiter, dass sich über den Kanarischen Inseln eine besonders dicke Staubwolke entwickelt, die im Laufe der Woche von Calima-Winden begleitet wird.
Darüber hinaus wird Saharastaub in großem Umfang über das Mittelmeer transportiert. Laut CAMS beeinträchtigt dies die Luftqualität im größten Teil des westlichen Mittelmeerraums, insbesondere in Spanien, wo hohe PM10-Werte an der Oberfläche für einen Großteil des Landes vorhergesagt werden, die am 11. Juli ihren Höhepunkt erreichen sollen.
CAMS verfolgt eine Episode des Saharastaubtransports, die am Wochenende begann. Die Beobachtungen zeigen, dass die Feinstaubkonzentration (PM10) im südlichen Mittelmeerraum aufgrund des einströmenden Staubs ansteigen wird und die Luftqualität vor allem in Spanien, aber auch im westlichen Mittelmeerraum, einschließlich Teilen Italiens und Südfrankreichs, beeinträchtigt.
In den am stärksten betroffenen Regionen werden die PM10-Werte den in der Europäischen Union für diese Art von Schadstoffen festgelegten Grenzwert von 50 µg/m3 im 24-Stunden-Mittel überschreiten. Der Staubtransport in Spanien fällt mit der Hitzewelle zusammen, die das Land heimsucht, da beide Phänomene durch heiße Luft aus der Sahara verursacht werden.
Neue Hitzewelle im Anrollen
Ab Dienstag, 11. Juli, gilt auf dem Kanarenarchipel Hitzealarm der Stufe Gelb. Die staatliche Wetteragentur AEMET warnt vor heißer Luft aus der Sahara. Dazu kommen starke Winde auf. Auf La Palma wird es ab Mittwoch, 12. Juli, richtig heiß mit Höchsttemperaturen von um die 34 Grad. Dazu bläst der Passat mit 50 bis 60 Sachen, und im Westen branden hohe Wellen an. Alle Details auf der Website der AEMET.
La Palma es un Punto
Eine neue Ausgabe der Festivalreihe La Palma es un Punto steht an. Unter diesem Titel laufen 2023 drei musikalische Abende – los geht´s am Donnerstag, 13. Juli, mit Vicente García und Graja Sound in El Paso. Am Samstag, 19. August, steigt in Breña Alta die Latin-Nacht mit Estrellas de Buenavista y más und dem Sexteto Palmero. Und zum Abschluss spielen am Samstag, 2. September, Sundri Feelings und Mamajuana´s in Los Llanos.
Schon 10.000 Unterschriften fürs Vulkangesetz
Das Ziel von 15.000 Unterschriften, um das Vulkangesetz auf den parlamentarischen Weg zu bringen, rückt näher. Inzwischen hat die Bürgerinitiative der Vulkanbetroffenen schon 10.000 Signaturen auf La Palma, Teneriffa und Gran Canaria gesammelt. In dieser Woche wird die Unterschriftenaktion auf Fuerteventura und Gran Canaria fortgesetzt. Parallel dazu bleibt ein Tisch auf der Plaza in Los Llanos geöffnet, an dem UnterstützerInnen des geplanten Vulkangesetzes täglich ihre schriftliche Zustimmung geben können. Die Bürgerinitiative hat sich gegründet, nachdem im Zuge der Folgen des Tajogaite-Ausbruchs klar wurde, dass es keine speziellen Rechtsgrundlagen für die Opfer von Vulkankatastrophen auf dem Kanarenarchipel gibt.
Pottwal hatte eine halbe Million Euro im Bauch
Ich berichtete bereits, dass der in Puntallana an der Playa Nogales angeschwemmte Pottwal verendet war, weil ein riesiger Klumpen Ambra seinen Darm verschlossen hatte. Jetzt haben die Forschenden von der Uni Las Palmas de Gran Canaria bekannt gegeben, dass der mehr als neun Kilo schwere und rund 60 Zentimeter durchmessende Brocken rund eine halbe Million Euro wert ist. Pro Kilo wird das Ambra zwischen 50.000 und 80.000 Euro gehandelt. Grund: Nur einer von hundert Pottwalen produziert es, und die Substanz wird zur Produktion teurer Parfüme gebraucht – billige Duftwässer stellt man mit einem synthetischen Ersatz her.
Übrigens kommen wegen der Ambra öfter mal Darmverschlüsse bei Pottwalen vor. Aber meistens scheiden die Meeressäuger diese Steine aus unverdaulichen Resten von Schalentieren aus, indem sie sie erbrechen. Deshalb wird das teure Zeug auch gern mal despektierlich „Walkotze“ genannt.
Jetzt geht es natürlich darum, wer in den Genuss dieses Schatzes gelangen soll. Die Forschenden schlagen vor, dass das Cabildo von La Palma ihn erhält und entscheidet. Man könnte den Ambra-Batzen in ein Museum legen oder ihn verkaufen und das Geld an bedürftige Menschen verteilen. Schaun mer mal, dann wer mer segn, wie der Bayer sagt.
Entwurf des Wohnraum-Dekrets steht
Forderungen der Vulkanbetroffenen auf La Palma enthalten
Der Entwurf des „Gesetzesdekrets zur Wiederherstellung der Normalität der Wohnsituation auf der Insel La Palma nach dem Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja“ liegt vor. Es soll in den kommenden Wochen von der nächsten Regionalregierung verabschiedet werden.
Laut dem noch amtierenden Minister für den ökologischen Übergang, Kampf gegen den Klimawandel und Raumordung, Antonio Valbuena, handelt es sich um den achten Entwurf. Dieses Dokument, das aus 20 Artikeln und verschiedenen Bestimmungen besteht, ist das Ergebnis eines Konsenses mit den Einwohnern der vom Vulkanausbruch 2021 betroffenen Gemeinden. Im Rahmen von 26 partizipativen Workshops, an denen mehr als 1.200 Personen teilnahmen, sowie durch persönliche und individuelle Betreuung von mehr als 900 Personen in den Büros von Gesplan auf La Palma wurden die Meinungen und Beiträge der vom Ausbruch betroffenen Menschen eingeholt.
Minister Valbuena gab nun bekannt, dass die Bauarbeiten – hauptsächlich an den Rändern der Lavaströme – beginnen können, sobald das Dekret verabschiedet ist. Er verkündete außerdem, dass das Dekret ermögliche, dass Betroffene ihren ursprünglichen Wohnraum zurückerhalten, wenn die Lava weniger als zehn Meter hoch ist. Alternativ könnten die Immobilien an die öffentliche Verwaltung zum Marktwert vor dem Ausbruch verkauft werden.
Im Rahmen des Dekrets wird die Agentur für die Verwaltung der Wiederherstellung der Normalität auf La Palma (AGESNORM) gegründet, in der die betroffene Bevölkerung und Verwaltungen gleichberechtigt vertreten sind. Valbuena: „Diese Einrichtung hat die Aufgabe, das Gebiet für die Wiederherstellung der Normalität zu organisieren, die Projekte für die Neupositionierung und die Flurbereinigung und die davon abgeleiteten Projekte zu formulieren, die städtischen Infrastrukturen oder Bauarbeiten durchzuführen oder so viele Studien und Arbeiten vorzubereiten, wie für die Durchführung dieser Wiederherstellung erforderlich sind. Ebenso wird sie die Gebiete für die Rückgewinnung von Wohngebieten organisieren.“ Das Gesetzesdekret hat noch viele weitere Artikel. Diese und noch mehr Informationen zu diesem Thema können hier nachgelesen werden.
EasyJet-Flieger zu schwer
Anekdote aus Lanzarote: verlängerter Urlaub für 19 Passagiere
Ob sowas auch auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma passieren kann? So manch einem Inselgast käme das wohl gelegen… Die Geschichte ereignete sich am Samstag, 8. Juli auf Lanzarote: Der Kapitän eines EasyJet Airbus A320 ließ 19 Fluggäste kurz vorm Start nach Liverpool wieder aussteigen. Grund: Eine Verkettung unglücklicher Umstände zwang ihn dazu. Denn die Passagiere des vollbesetzten Flugzeugs hatten zum einen wohl mehr eingepackt, als das kalkulierte Durchschnittsgewicht der Airline. Das allein wäre nicht so tragisch gewesen, aber zum zweiten hat der Flughafen von Lanzarote eine recht kurze Startbahn und außerdem wehte der Wind an diesem Tag alles andere als optimal. Der Kapitän sah sich außerstande, den Flieger unter diesen Bedingungen in die Lüfte zu befördern. Fazit: Der EasyJet musste abspecken, sprich, ein paar Passagiere mussten wieder raus. Und so fragte der Pilot durch, ob es Freiwillige gebe, die Lust hätten, ihren Urlaub zu verlängern. Es gab sie. Wohl nicht zuletzt, weil sie mit 500 Euro in bar sowie mit Kost und Logis auf Kosten von EasyJet bis zum Rückflug ihrer Wahl belohnt wurden.
Flüge nach La Palma
EasyJet fliegt Berlin-SPC
Endlich mal wieder gute Nachrichten im Blick auf Flugverbindungen nach Santa Cruz de La Palma. EasyJet wird im Winter 2023/24 den Airport SPC mit Berlin-Brandenburg verbinden. Die Airline bietet ab dem 8. November jeweils mittwochs und samstags Flüge an – das sind insgesamt 15.000 Sitzplätze.
Schwarmbeben im Atlantik auf Gran Canaria spürbar
Drei aufeinanderfolgende Beben der Stärke 3,7, 3,3 und 2,9 erschütterten am Donnerstag, 6. Juli, die Westküste Gran Canarias, das die Bewohner von vier Gemeinden zu spüren bekamen: Mogán, La Aldea de San Nicolás, Agaete und Gáldar. Es gab jedoch keine Schäden. Nach Angaben des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) ereignete sich das erste und stärkste dieser Erdbeben gegen 9.30 Uhr mit einem Epizentrum im Meer, etwa 20 Kilometer westlich von Agaete, und einem Schwerpunkt in 23 Kilometern Tiefe. Es folgte ein weiteres Beben der Stärke 3,3 um 9.35 Uhr mit einem Schwerpunkt in 24 Kilometern Tiefe und ein drittes der Stärke 2,9 um 9.48 Uhr mit einem Schwerpunkt in 17 Kilometern Tiefe; beide hatten ihre Epizentren im Meer, an der gleichen Stelle wie das erste.
Das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) erklärte, dass diese drei Erdbeben zu einem seismischen Schwarm gehören, bei dem heute Morgen zwischen Teneriffa und Gran Canaria weitere Erschütterungen geringerer Stärke festgestellt wurden: „Die Beben, die regelmäßig zwischen Teneriffa und Gran Canaria auftreten, wie auch der heutige Schwarm, hängen hauptsächlich mit einem System von seismischen Verwerfungen zusammen, das gelegentlich starke Erdbeben erzeugt, die auf beiden Inseln zu spüren ist.“
Dauerkarten für Atlético Paso
Wer ein Fan der Fußballer von Atlético Paso ist oder es werden will, hat jetzt die Möglichkeit, eine Dauerkarte für die Saison 2023/24 zu erwerben. Neu in diesem Jahr ist das sogenannte Abono Escuela. Ansonsten gibt es die bekannten Tickets Socio Oro, Abonado Plata, Socio Bronce, Abono Empresa und Abono Joven. Atlético Paso spielt in der Segunda División RFEF, das ist die die vierte Liga im spanischen Fußballsystem. Alle Infos gibt es auf der Website der Kicker von El Paso oder im Büro des Vereins in der Calle Fermín Sosa Pino 2. Eltern von Kindern, die Mitglied der Escuela de Fútbol Base sind, erhalten einen Rabatt von 20 Euro auf alle Dauerkartenpreise. Darüber hinaus gibt es für alle Mitglieder des Club Deportivo Atlético Paso 20 Prozent Ermäßigung auf die Eintrittskarten für das resisTIME Live Fest 2023.
Hunde reißen erneut Schafe in Garafía
Schafe leisten einen großen Beitrag zur Waldbrandvorbeugung. Denn sie roden das Land um Häuser und Höfe sowie Felder. Auf La Palma ist das durchaus ein Thema, aber die Tiere leben gefährlich. Denn mit einer gewissen Regelmäßigkeit melden Züchter aus Garafía, dass ihre Schafe gerissen werden. Aber nicht etwa von wilden Hunden, sondern laut den Betroffenen von Hunden ihrer Nachbarn. In dieser Woche beklagen sie sechs tote und mehrere verletzte ovejas, und sie verlangen, dass endlich „das Gesetz angewendet wird“. Weil dies jedoch nicht geschehe, fordern die Geschädigten, dass die offiziellen Stellen Maßnahmen ergreifen. Die Züchter verweisen darauf, dass die Schafhaltung sonst nicht mehr lohnend sei; junge Leute würden sich nicht mehr darauf einlassen, „weil sie wissen, was passiert“.
Koalitionsgespräche in Los Llanos
In Los Llanos laufen noch immer die Gespräche über eine Regierungskoalition im Rathaus – in den nächsten Tagen soll eine Einigung erzielt werden. Der am 28. Mai 2023 gewählte Javier Llamas von der Coalicion Canaria (CC) hat sein Amt als Bürgermeister im Juni angetreten und erklärte jetzt, dass seine Partei sowohl einen Pakt mit der Partido Popular (PP) als auch mit den drei sozialistischen Gemeinderäten der PSOE für machbar halte. Er schlug vor, „das Kriegsbeil zu begraben“, um eine stabile Regierung zu bilden. „Die grundlegende Achse dieser möglichen Vereinbarungen ist, dass die Menschen im Mittelpunkt der zu entwickelnden Politik stehen und Parteiinteressen beiseite gelassen werden“. (Anmerkung der Redaktion: Die CC und die PP repräsentieren zusammen fast 90 Prozent der Wählerschaft von Los Llanos. Am 28. Mai haben die WählerInnen Noelia García von der PP, die 12 Jahre im Rathaus von Los Llanos das Zepter schwang, vom Thron gestoßen. Ein Schlag ins Gesicht der Frau, die in ihrer ersten Legislaturperiode in einem Bündnis mit der PSOE regierte, in ihrer zweiten mit einer Minderheit und in der dritten mit einer absoluten Mehrheit. Ob der einst so beliebten Bürgermeisterin ihr nicht gerade bürgerfreundliches Agieren im Blick auf die Asphaltwerke im Callejón de la Gata zum Verhängnis wurde? García hat übrigens bekannt gegeben, dass sie nach Teneriffa zurückkehrt, um dort wie vor ihrer Zeit als Bürgermeisterin von Los Llanos als Rektorin einer Schule zu arbeiten.)
Adios Gesichtsmasken im Gesundheitsbereich
Spanien erklärt Covid-19-Krise für beendet – Neue Impfkampagne für über 60-Jährige im Herbst 2023
Drei Jahre nach Beginn der Pandemie gehört die Maskenpflicht in Apotheken, sozialen Einrichtungen, Krankenhäusern und Gesundheitszentren der Vergangenheit an. Der Ministerrat hat am 4. Juli 2023 den königlichen Erlass genehmigt, der die Covid-19-Krise in Spanien mit der Veröffentlichung im Staatsanzeiger beendet.
Gesundheitsminister José Miñones: „Das Zentrum für die Koordinierung von Gesundheitswarnungen und Notfällen hat mit Hilfe von Experten aus allen autonomen Regionen einvernehmlich festgestellt, dass Covid-19 unter Kontrolle ist. Die Krankheit existiert zwar noch, verursacht aber keine gesundheitliche Krisensituation mehr.“ Grund: Seit November 2022 gebe es einen „rückläufigen Trend“ bei den Todesfällen und Krankenhausaufenthalten im Blick auf SARS-CoV-2. Die Omicron-Variante sei weniger virulent und die spanische Bevölkerung zu 93 Prozent geimpft.
Gesundheitsminister setzt auf „Kultur der Verantwortung“
Gleichwohl mahnt der Gesundheitsminister an, eine „Kultur der Verantwortung“ beizubehalten. Gesichtsmasken seien zwar im Gesundheitsbereich nicht mehr obligatorisch, aber weiterhin „sehr empfohlen“ – insbesondere für Personen mit Symptomen. Miñones betonte noch einmal die Bedeutung von Impfstoffen, die „Leben retten“. Deshalb werde im September und Oktober 2023 eine neue Impfkampagne für über 60-Jährige gegen Covid-19 durchgeführt.
ABBA-Sound in Los Llanos
Eine der bekanntesten ABBA-Tribute-Bands kommt nach La Palma. Im Rahmen des Isla Bonita Love Festivals konzertiert The New Experience am Mittwoch, 5. Juli, um 21 Uhr auf der Plaza in Los Llanos. Die Band hat sich auf bekannten Festivals wie dem Pedralbes oder dem Palau de la Música einen Namen gemacht. Alle Events beim Isla Bonita Love Festival 2023 hier klicken.
Neue Impulse im Vulkan-Notfallausschuss
Der neue Inselpräsident Sergio Rodríguez bringt frischen Wind in den PEINPAL-Ausschuss, der für Entscheidungen in Vulkansachen zuständig ist. Zunächst wurde der Physologie-Professor Aldo González Brito von der Universität La Laguna (ULL) in das Gremium aufgenommen. Wie das Cabildo mitteilt, habe man weitere Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens eingeladen, um die Vulkangas-Situation in Puerto Naos und La Bombilla zu besprechen. Sergio Rodríguez will neue Experten-Meinungen in den PEINPAL-Ausschuss bringen, um „die Situation auf breite und partizipative Weise zu analysieren, um uns einer Zukunft zu nähern, in der die BewohnerInnen in ihre Häuser zurückkehren können“. PEINPAL steht für Plan Insular de Emergencias de La Palma, also für den Inselnotfallplan.
Soziale Woche beim Isla Bonita Love Festival
Das Isla Bonita Love Festival hat begonnen. Wie immer geht es mit der sogenannten „sozialen Woche“ los. Am Dienstag, 4. Juli, läuft um 20 Uhr im Teatro Chico in Santa Cruz die kabarettistische Show Vaga y Maleanta von Kiki Morgan. Eintritt frei. Das volle Programm findet sich auf der Website des Isla Bonit Love Festivals.
Fiesta in Breña Baja
In Breña Baja läuft die Fiesta de Santiago Apóstol y Santa Ana. Bis zum 26. Juli gibt es Prozessionen, Konzerte, Ausstellungen, Theater, Sommerkino und mehr. Highlights auf der Plaza de las Madres: Drag-Gala am Samstag, 8. Juli, 21.30 Uhr, Wasserfest am Sonntag, 9. Juli, 11 Uhr, Folklore-Festival Alfaguara am Freitag, 14. Juli, 20.30 Uhr, Umzug am Samstag, 15. Juli, 17 Uhr, Summer Revolution-Show am Mittwoch, 19. Juli, 19 Uhr. Zur Programmübersicht hier klicken.
Heißester Tag auf Madeira
Der Copernicus Open Data-Service hat festgestellt, dass am 27. Juni der heißteste Tag in der Klimageschichte Madeiras war. Auf der portugiesischen Nachbarinsel von La Palma im Atlantik wurden 39,1 Grad Celsius gemessen. Das Bild wurde von einem der Copernicus Sentinel-2-Satelliten am 27. Juni 2023 aufgenommen. Madeira ist Teil eines größeren Archipels, der aus vier Inseln besteht und liegt vor der westmarokkanischen Küste.
Hotelverband schlägt La Palma-Alarm
Inselpräsident Sergio Rodríguez sieht keine schnelle Lösungen
Die Regionalregierung und das Cabildo von La Palma sollen ein Treffen mit den wichtigsten Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften organisieren, um den Tourismus anzukurbeln. Dies hat jetzt der Hotel- und Gaststättenverband der Provinz Teneriffa ASHOTEL bei einer Konferenz mit dem neuen Inselpräsidenten von La Palma vorgeschlagen.
Der Verband fordert außerdem, den Flugentwicklungsfonds so schnell wie möglich auszuschreiben, rasch städtebauliche Maßnahmen zu ergreifen und neue Touristenbetten zu schaffen. Man müsse Reiseveranstaltern und Airlines ein attraktives Reiseziel und genügend Beherbergungskapazitäten bieten, damit Flugzeuge bereitgestellt werden. ASHOTEL berichtet, dass der Verwaltung bereits eine Reihe von Vorschlägen übergeben wurden. Diese zeigen Grundstücke auf, die für eine Hotelnutzung in Frage kämen. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind nach Ansicht des Verbands, die Mehrwertsteuer für Aktivitäten im Tourismus oder die Entwicklung touristischer Produkte auf null zu setzen. La Palma-Präsident Sergio Rodríguez blieb angesichts der Forderungen realistisch und sagte, dass die Situation in kurzer Zeit nicht umkehrbar, sondern nur zu lindern sei. Er kündigte an, dass die neue La Palma-Regierung das Ley de las Islas Verdes in zweierlei Hinsicht nutzen wolle. Zum einen, um touristisch nutzbare Häuser und Anlagen im ländlichen Bereich zu fördern. Zum anderen avisierte er, neue Hotelanlagen wie das Ecoresort de La Pavona zu unterstützen.
Nach dem Vulkan: Gewaltiger Tourismuseinbruch auf La Palma
Das Kanarische Institut für Statistik (Istac) hat im Blick auf den Tourismus auf La Palma folgende Zahlen ermittelt. Diese zeigen, dass die Branche nicht ohne Grund Alarm schlägt.
- Ende 2022 waren auf der Isla Bonita 4.939 Unterkünfte geöffnet. 2019 waren es 7.539 – ein Rückgang von 34,48 Prozent.
- Die Zahl der Reisenden nach Santa Cruz de La Palma sank gegenüber dem Vor-Corona-Zeitraum um 30,09 Prozent.
- Ende 2022 wurden 838.305 Übernachtungen gezählt – ein Minus im Vergleich zu 2019 von 46,02 Prozent.
- Die Gesamteinnahmen der Beherbergungsbetriebe sind 2022 um rund 10 Millionen Euro und die Belegungsrate um 46,5 Prozent gesunken.