La Palma Nachrichten im Juni 2023
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelles, Geschichten und Events aus La Palma, aber auch Blicke über den Tellerrand auf die anderen Kanarischen Inseln, Spanien und Europa. Titelfoto: 49. Rally Senderos de La Palma. La Palma-Vulkanshow Ceniza y Lava auf Teneriffa – Erneuerbare Energien auf den Kanaren – PEVOLCA-Ausschuss gibt Vulkan-Infos – Wanderfestival La Palma 2023 – Sturmtief Oscar trifft La Palma – Blutspendebus auf La Palma – Fähre von Marokko nach Fuerteventura? – Unwettermeldungen: Oscar verursacht Schließungen und Probleme am Airport SPC – Kanarische Inseln nach der Regionalwahl 2023: Coalición Canarias und Partido Popular bilden Regierungskoalition – Tief Oscar am 7. Juni 2023 auf La Palma – Künftige Kanarenprogramm plant Sonderprogramm für die grünen Inseln – 25-Prozent-Rabatt bei Armas-Fahrt von La Palma nach Teneriffa – C3S-Klimabericht Mai 2023 – Spanien dreht am Schwungrad der Geothermie – Spanisches Verbraucherministerium nimmt sieben Low Cost-Airlines wegen Handgepäck-Gebühren unter die Lupe – Kritik an La Palma 2050-Gremium – Airport SPC zählt weiterhin weniger Passagiere – Wertstoff-Reycling auf den Kanarischen Inseln – Wieder Mikrobeben auf Teneriffa – Inflation auf den Kanaren sinkt, aber Lebensmittel teurer – Vulkanopfer treffen sich mit Sergio Rodríguez – Kunstfest in Los Llanos 2023 – Patenschaft für Steine aus LIG-Gebieten in Spanien – Kohlendioxid-Situation in Puerto Naos unverändert – Wirtschafts- und Tourismusverbände beklagen Versäumnisse des Regionalministeriums – Cabildo und Unternehmen von La Palma wollen erste Geothermie-Anlage Spaniens bauen – Straße La Laguna-Las Norias ab Juli 2023 mit Asphalt – Hitzewelle trifft erst spanisches Festland und später Kanaren – Flugzeugunglück am Airport SPC simuliert – Vulkangase strömen durch unterirdische Risse nach Puerto Naos: Pilotprojekt Garagenbelüftung bringt gute Ergebnisse – Maskenpflicht im spanischen Gesundheitswesen fällt bald – Hitzewelle auf den Kanaren angekommen – Sergio Rodríguez als Präsident von La Palma vereidigt – ERTE noch einmal verlängert – 3400 Unterschriften fürs Vulkangesetz – Dürre schon im Juni in Spanien – Full Moon Trail die Elfte…
Full Moon Trail mit Party
In Tijarafe findet am Samstag, 1. Juli, die elfte Ausgabe des Full Moon Trails statt. Wie die Gemeinde mitteilt, werden sich 800 TrailrunnerInnen im Schein des Vollmondes auf die verschiedenen Strecken begeben. Es gibt einen Lauf mit 9, einen mit 14 und einen mit 25 Kilometer Länge. Zum Auftakt läuft am Freitag, 30. Juni, um 20 Uhr auf der Plaza de Candelaria ein Astronomie-Workshop, es gibt ein Konzert und mehr. Am Samstag starten die Rennen um 21.30 Uhr. Alle Details auf der Website des Full Moon Trails.
Messe zum Geburtstag
In Los Cancajos läuft noch bis zum Samstag, 1. Juli, die Feria de la Biosfera. Anlass ist der 40. Jahrestag der Erklärung von Los Tilos zum Biosphärenreservat durch die UNESCO. Auf die Besucher der Messe warten Verkostungen, Infos über Produkte von La Palma, Kunsthandwerk, Musik und vieles mehr.
Die neue Ämterverteilung im Cabildo
Der neue Inselpräsident Sergio Rodríguez hat jetzt bekannt gegeben, dass er in den nächsten vier Jahren mit sieben Dezernaten und einem Büro zur Betreuung der Vulkanbetroffenen arbeiten wird. Er selbst übernehme die Territorialplanung, um andere Ansätze im Tourismus sowie in der Landwirtschaft und Viehzucht zu finden. Der Inselpräsident gab außerdem die personelle Besetzung der Ämter bekannt. Juan Ramón Felipe: Wasserwirtschaftsamt. Susa Armas: Dezernat für Ökologischen Übergang, Bekämpfung des Klimawandels, Umwelt, Abfall, Sicherheit und Notfälle. Raquel Rebollo: Tourismusressort. Fernando González: Finanzen, Handel, Ausbildung, Beschäftigung, Energie und Umwelt. Darwin Rodríguez: Bauen, Dienstleistungen und Transport. Miriam Perestelo: Wirtschaftsförderung, Innovation und digitale Transformation. Alberto Paz: Landwirtschaft, Viehzucht und Fischrei. Pablo Díaz Cobiella: Kultur, Kulturerbe und Kunsthandwerk. Ángeles Fernández: Soziales, Gleichheit, Vielfalt, Bildung und Gesundheit. Yurguen Gonzáelz: Sport, Jugend, Information und Bürgerbeteiligung. Das neue Büro für die Vulkanbetroffenen wird von Juristen, Vermessungsingenieuren und Architekten betreut.
Unterschriftenaktion fürs Vulkangesetz geht weiter
Die Iniciativa Legislativa Popular (ILP) hat auf La Palma inzwischen mehr als 3.400 Unterschriften gesammelt, um das Vulkangesetz auf den Weg zu bringen. Für die Vorlage der Petition im Regionalparlament sind 15.000 erforderlich. In Los Llanos kann weiterhin unterzeichnet werden: dienstags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und von 18 bis 20 Uhr sowie samstags von 11 bis 13 Uhr im Casino an der Plaza. Gleichzeitig setzt die ILP die Aktion auf Teneriffa fort. Die Initiative appelliert dort nicht nur an die Solidarität mit der Isla Bonita. Vielmehr wird betont, dass VulkanologInnen auch auf Teneriffa früher oder später mit einem weiteren Ausbruch rechnen – der letzte war 1909. Der Textentwurf für das Gesetz über Vulkankatastrophen kann auf der Internetseite der ILP nachgelesen werdne. Es geht um das Recht auf eine rasche und gerechte sozioökonomische Wiederherstellung für die von Eruptionen betroffenen Menschen – auch rückwirkend für die damnificados auf La Palma.
ERTE nochmal verlängert
Die staatlichen Beihilfen für La Palma zur Schadensbehebung und für den Wiederaufbau werden bis zum 31. Dezember 2023 verlängert. Dies hat jetzt die spanische Regierung mitgeteilt. Dazu gehört auch die Zahlung der expedientes de regulación temporal de empleo (ERTE). Gleichzeitig ist es Unternehmen, die öffentliche Beihilfen erhalten, ebenfalls bis zum Jahresende verboten, Beschäftigte zu entlassen.
Sergio Rodríguez im Amt des Präsidenten
Der neue Präsident der Insel La Palma hat heute seinen Amtseid abgelegt. Sergio Rodríguez versicherte, in den kommenden vier Jahren „das allgemeine Interesse über jede andere Sache zu stellen“. Sein Ziel sei, „La Palma zu einer Insel der Möglichkeiten zu machen“, wohlwissend, dass seine Amtszeit „von Schwierigkeiten und Herausforderungen geprägt“ sein wird. Deshalb äußerte der neue Chef im Cabildo die Hoffnung, dass diese Ziele „von allen getragen werden“. Sergió Rodríguez erzielte bei den Wahlen am 28. Mai die absolute Mehrheit für seine Partei, die Coalición Canaria (CC).
Neuer Inselpräsident will Puerto Naos Hoffnung geben
Der neue Inselpräsident Sergio Rodríuez hat bei seiner Amtseinführung auch zu Puerto Naos und La Bombilla Stellung bezogen. Er will die bisherige Herangehensweise des Cabildo im Blick auf die nach wie vor wegen Vulkangasen evakuierten Orte verändern. Der CC-Mann sagt, er wolle „die Menschen im Blick haben und Entscheidungen treffen, die einen Hoffnungsschimmer eröffnen“. Er hinterfragt, warum es so lange gedauert habe, mit Apps gekoppelte Messgeräte in den Häusern anzubringen oder Absauganlagen für die Gase in Garagen zu installieren. Im Blick auf die Kosten meint Rodríguez, dass das Cabildo über genügend Ressourcen verfüge und nicht auf Entscheidungen anderer Verwaltungen warten müsse.
Waldbrand-Warnung und geschlossener Strand
Die Regionalregierung gibt für La Palma, El Hierro, La Gomera, Teneriffa und Gran Canaria ab dem 27. Juni 2023 Waldbrand-Voralarm. Es werden Höchsttemperaturen vorhergesagt, die auf Gran Canaria 37 Grad Celsius und auf den Inseln El Hierro, La Palma, La Gomera und Teneriffa 34 Grad Celsius überschreiten können. Dazu kommt Wind auf, der in den Höhenlagen stark blasen kann.
Bei solchen Temperaturen geht man gerne baden. Im Westen von La Palma ist dies allerdings zur Zeit mehr als schwierig. Puerto Naos ist nach wie vor geschlossen und damit auch der Strand. Und ausgerechnet jetzt ist auch die Playa von Tazacorte gesperrt. Dort werden Sandberge bewegt. Inselgäste sind erstaunt bis verärgert. Zum Start der Sommerferien beginnt man hier den Strand auf Vordermann zu bringen? Wäre das nicht früher möglich gewesen?
Hitzewelle erreicht La Palma am Mittwoch
Auf den östlichen Kanareninseln ist es heute schon sehr heiß, und die Hitzewelle schiebt sich nach Westen. Am Mittwoch erreicht sie La Palma. Der staatliche Wetterdienst AEMET hat auf seiner Internetseite die Temperaturen aller Inseln und vom spanischen Festland gelistet.
Aber was ist eigentlich eine Hitzewelle? Wetterexperten erklären, dass dabei an mindestens drei Tagen in Folge eine Maximaltemperatur von mehr als 30 Grad Celsius und eine Minimaltemperatur von 25 Grad Celsius gemessen wird. Die spanischen Wetterfrösche sagen übrigens, dass Hitzewellen im Juni gar nicht ungewöhnlich seien. Die offiziellen Aufzeichnungen zeigen, dass seit 1975 in diesem Zeitraum zehn übers Land geschwappt sind.
Ein Leben – Drei Vulkane jetzt auf Youtube
Der 46 Minuten lange Dokumentarfilm Una vida, tres volcanes, ist jetzt auf Youtube eingestellt. Gezeigt werden zwölf ausführliche Interviews mit Menschen, die die Ausbrüche des San Juan 1949, des Teneguía 1971 und des Tajogaite 2021 erlebt haben. Archivbilder und Animationen ergänzen ihre Erzählungen. Produziert wurde diese Retrospektive von den Anthropologen Alejandro Pais und Miguel Villalba sowie dem Filmemacher Sergio Guervilla.
5-Euro-Tickets bei Canaryfly
Vom 1. September bis zum 31. Oktober 2023 bietet Canaryfly wieder auf allen Strecken 5-Euro-Tickets an – Steuern und Gebühren kommen allerdings noch obendrauf. Voraussetzung: Es muss im Aktionszeitraum vom 26. Juni bis zum 2.Juli 2023 gebucht werden. Die 5-Euro-Tickets sind fix, die Airline ändert und erstattet sie nicht. Alle weiteren Infos auf der Website von Canaryfly.
Maskenpflicht im Gesundheitsbereich fällt voraussichtlich demnächst
Die seit Dezember 2020 geltende Maskenpflicht in Krankenhäusern, Altenheimen, Gesundheitszentren und Apotheken in Spanien könnte bald fallen. Der nationale Gesundheitsrat hat dem am 23. Juni zugestimmt, das genaue Datum soll kommende Woche festgelegt werden, falls der Ministerrat dem Ende der Gesichtsmasken im Gesundheitsbereich ebenfalls zustimmt. Die Masken bleiben in kritischen Bereichen wie Intensivstationen oder bei immungeschwächten Patienten nach wie vor obligatorisch. Auch Personen mit Symptomen von Atemwegsinfektionen wird nahegelegt, in diesen Einrichtungen weiterhin freiwillig eine Gesichtsmaske zu tragen – diese Empfehlung gilt auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo die Maskenpflicht schon 2022 abgeschafft wurde. Der nationale Gesundheitsrat traf diese Entscheidung auf der Basis von Expertenmeinungen des Centro de Coordinación de Alerts y Emergencias Sanitarias.
Hoffnung für Puerto Naos?
Zwangsbelüftung einer Garage senkt CO2-Werte beträchtlich, aber das Gas strömt nach
Dies ging heute durch alle palmerische Medien: Die vulkanischen Gase gelangen durch unterirdische Risse nach Puerto Naos und La Bombilla. Laut dem Nationalen Geographischen Institut (IGN) wird die Belastung dieser Küstenorte deshalb solange andaueren, bis der Inhalt der magmatischen Kammer im Untergrund von La Palma abgekühlt ist. Weil sich das hinziehen kann und niemand Zeitangaben macht, läuft nun in Puerto Naos ein Pilotprojekt, finanziert aus dem für derartige Maßnahmen eingerichteten 3-Millionen-Euro-Budget vom Staat.
Unter der Regie von INVOLCAN und IGN wird eine Tiefgarage in der Calle Mauricio Duque Camacho über einen Kanal mit frischer Luft versorgt und das Kohlendioxid gleichzeitig über einen anderen Kanal abgesaugt. Dieses System erneuert die Luft bis zu sieben Mal pro Stunde. Ergebnis: Die Kohlendioxidwerte von 300.000 Parts per Million (ppm) fallen auf unter 3.000 und könnten noch weiter sinken, denn die Anlage läuft bisher nur mit halber Kraft. Die Messungen zeigen aber auch, dass die Werte nach dem Abschalten in kurzer Zeit wieder in den für die Gesundheit gefährlichen Bereich ansteigen.
Laut INVOLCAN ist das Ziel, das Gas aus den Kellerbereichen zu bringen, damit es die darüber liegenden Stockwerken nicht mehr erreichen kann. Das Risiko im dritten und vierten Stock sei ohnehin viel geringer, da CO2 schwerer ist als Luft. Ob tatsächlich Hoffnung auf eine baldige Rückkehr der Leute aus Puerto Naos besteht, bleibt allerdings weiterhin offen.
Unterschreiben fürs Vulkangesetz in El Paso und Tazacorte
Das Vulkangesetz hat wohl gute Chancen, auf den Weg gebracht zu werden. Wie die Comisión Promotora de la Iniciativa Legislativa Popular de la Ley de Volcanes mitteilt, wurden am 19. Juni allein in Los Llanos bereits 1.200 von 15.000 für die Petition im Regionalparlament benötigten Unterschriften gesammelt. Die Organisatoren haben dafür drei Monate Zeit. Weiter geht es am Donnerstag, 22. Juli, in El Paso und Tazacorte – die Tische sind in den Rathäusern von 10 bis 14 Uhr besetzt. Geplant sei, dass auch auf anderen Inseln Unterschriften gesammelt werden. Ziel ist, Lücken in der aktuellen Gesetzgebung zu schließen. Die vom Vulkanausbruch betroffenen Menschen monieren, dass die aktuellen Regelungen die von einem solchen Naturphänomen verursachten Schäden nicht ausreichend abdecken. Dem Förderausschuss geht es deshalb um Erweiterungen in der Rechtsprechung im Blick auf Entschädigungen, Steuererleichterungen, Annulierung von Hypotheken und Enteignungen. Die Akteure hoffen auf breite Unterstützung in der Bevölkerung: „Wir wünschen uns, dass die Gesetzesinitiative von allen Kanariern mitgetragen wird, denn diese Katastrophe ist nicht die letzte ihrer Art auf den Kanarischen Inseln“.
Vulkan macht Kanarenkiefer-Pollen aggressiver
Die Asche und die giftigen Gase des Vulkanausbruchs auf La Palma haben die Pollen der Kanarischen Kiefern aggressiver gemacht, die die Atemwege reizen. Diese Erkenntnis brachte nun eine Studie der Spanischen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (SEAIC) ans Licht. Javier Montoro, Koordinator der Studie, erklärt, dass Pflanzen mit diesem Abwehrmechanismus auf äußere Einflüsse reagieren, um ihre Fortpflanzung zu sichern. Chemisch gesehen wurde bewiesen, dass Umweltverschmutzungen Proteine der Pflanzen verändert – dies könne auch auf Gräser übertragen werden.
Ab Mitte Juli freie Fahrt auf Asphalt
Die La Laguna-Las Norias-Notpiste über die Lava, die zuletzt mit Schlaglöchern übersät und nicht angenehm zu befahren war, soll bis Mitte Juli vollständig asphaltiert sein. Dies gab jetzt Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo bekannt. Die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Aridanetal wird dann mit Überholspuren wieder geöffnet. Perdomo: „Wir haben diese Straße fast vollständig mit Material aus dem Vulkan gebaut, abgesehen von Kalk und Zement zur Regulierung der hohen Konvektionstemperaturen. (Anmerkung der Redaktion: Bisher hat Borja Perdomo seine zeitlichen Ansagen bei Straßenbauprojekten nach dem Vulkanausbruch stets eingehalten, von daher dürfte es auch diesmal klappen. Aktuell muss der Verkehr über die LP-215 und über die neue Küstenstraße umgeleitet werden.)
Hitzewelle in Spanien ab 22. Juni – auf den Kanaren voraussichtlich erst ab dem 26. Juni
Auf Spanien und die Balearen schwappt eine gigantische Hitzewelle zu. Ab Donnerstag, 22. Juni, löst laut der staatlichen Wetteragentur AEMET eine stabile Wetterlage die bisherige, eher kühle ab. Starker Sonnenschein erzeugt Wärme, gesteigert durch heiße Luftmassen aus Nordafrika. Die Temperaturen sollen dann auf Werte steigen, die „deutlich über den normalen für diese Jahreszeit liegen und den großen Teil der nächsten Woche anhalten“. Auf den Kanarischen Inseln sagt die AEMET den Temperaturanstieg ebenfalls voraus – allerdings erst ab der kommenden Woche. Details auf der AEMET-Website.
Übung auf dem Airport SPC
Auf dem Flughafen von Santa Cruz de La Palma (SPC) hat heute eine Übung stattgefunden. Es wurde getestet, wie schnell und effizient die Sicherheitsdienste des Airports und Einsatzkräfte von außen im Falle eines Flugzeugunglücks agieren. Bei der Übung wurde der Unfall eines Turboprop-Flugzeugs mit 24 Passagieren und 4 Besatzungsmitgliedern simuliert, das während des Anflugmanövers aufgrund einer plötzlichen Änderung der Windrichtung und -stärke von der Landebahn abkam. Der Unfall führte zum Bruch des Rumpfes und zu einem Großbrand aufgrund des austretenden Treibstoffs.
Geothermie-Projekt La Palma
Energiewende durch öffentlich-private Kooperation – erste geothermische Anlage in Spanien könnte auf der Isla Bonita entstehen
Das Cabildo und Unternehmen von La Palma haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam in Richtung Geothermie zu gehen. Dabei verfolgen sie zunächst drei Ziele: Zum einen erlaubt der öffentlich-private Zusammenschluss, die erforderlichen Genehmigungen für die Bergbauforschung einzuholen – diese sind nötig, um die technische Realisierbarkeit von geothermischen Projekten auf La Palma zu prüfen. Zum Zweiten können die vom Staat ausgeschriebenen Subventionen im Rahmen des Geotermia Profunda-Programms beantragt werden. Und zum Dritten strebt der Verbund an, La Palma zu einem internationalen technisch-wissenschaftlichen Zentrum für erneuerbare Energie zu machen.
Das Projekt erfordert laut Cabildo eine Anfangsinvestition von bis zu 30 Millionen Euro für die Rentabilitätsprüfungen. Von dieser Investition soll die Hälfte durch die oben genannten Fonds aufgebracht werden. Sollte sich die Sache als rentabel erweisen, wären weitere 70 Millionen Euro für den Bau der ersten Geothermie-Anlage in Spanien erforderlich, die laut Cabildo nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt hätte und einen großen Teil des Strombedarfs der Insel vor Ort erzeugen könnte.
Die öffentlich-rechtliche Firma Sodepal leitet das Projekt unter dem Namen Centro de Gestión de Energías Renovables de La Palma (CGER) und koordiniert alle Beteiligten.
CO2 in Purto Naos: Tendenz steigend
Auch nach der 67. Sitzung des PEINPAL genannten Ausschusses für Notfälle auf La Palma veröffentlichte Noch-Inselpräsident Mariano Zapata keine guten Nachrichten in Sachen Puerto Naos und La Bombilla. Die Situation im Blick auf das vulkanische Kohlendioxid gebe „keinen Anlass zum Optimismus“. Die Tendenz sei eher steigend. Im Blick auf die Sperrzonen erklärte er, dass nach Temperaturstudien in fünf Bananenplantagen am Rande der Lavaströme der Zugang erlaubt worden sei. Nach wie vor befinden sich laut Zapata 106 vom Vulkan Betroffene in Hotels, die vom Cabildo bezahlt werden. Darunter seien 10 Familien, die in Kürze in eine Wohnung umziehen könnten.
Kein Ende der Flugmisere von La Palma in Sicht
Der Verband touristischer Unternehmen auf La Palma CIT Tedote und die Wirtschaftsvereinigung FEDEPALMA haben jetzt öffentlich Kritik am regionalen Tourismusministerium geübt. Ihrer Meinung nach wurden die Verpflichtungen nach dem Vulkanausbruch nicht eingehalten.
Entgegen wiederholter Ankündigungen habe das Ministerium keine wirksamen Lösungen für die Erholung von Wirtschaft und Tourismus gefunden. So seien keine direkte Hilfen für die Airlines zur Wiederherstellung der Flugverbindungen formuliert worden. Dies zieht laut CIT und FEDEPALMA den Verlust von 60 Prozent der internationalen und 23 Prozent der nationalen Flüge in der kommenden Wintersaison 2023/24 nach sich. Sie fühlen sich von der noch amtierenden Regionstourismusministerin Yaiza Castilla getäuscht. Diese habe vor drei Monaten auf der ITB in Berlin versprochen, die Grundlage des Flugentwicklungsfonds zur Rettung von Wirtschaft und Tourismus der Isla Bonita zu ändern. Die Befreiung der Luftverkehrssteuer für Airlines, die La Palma anfliegen, habe ebenfalls nicht stattgefunden. Der CIT und FEDEPALMA befürchten, dass weitere Reiseveranstalter abspringen und infolgedessen noch weniger Flüge nach La Palma angeboten werden könnten. Nach dem Vulkanausbruch fehlen auf La Palma inklusive des Hotels in Puerto Naos 5.000 Betten für Touristen.
Patenschaft für Teneguía-Steine
Naturdenkmal im Süden von La Palma auf Spaniens LIG-Liste – Proteste gegen geplante Straße für Busse
Wussten Sie, dass Sie in Spanien die Patenschaft für einen Stein übernehmen können? Beispielsweise für das Gebiet um den Vulkan Teneguía, wo die Gemeinde Fuencaliente eine Asphaltspur für Touristenbusse bauen will.
Schon mehr als 2.100 Leute haben dagegen inzwischen auf der Plattform change.org. protestiert. Denn die Straße soll mitten durch das Monumento Natural Volcanes de Teneguía führen, das seit 1987 unter Naturschutz steht. Das Spanische Institut für Geologie und Bergbau (IGME) sieht ebenfalls die Gefahr, dass der Bau Schäden im Bereich um den Vulkan verursachen könnte.
Wer also einen Stein adoptieren will, um den Asphaltierungsplänen der Gemeinde Fuencaliente entgegenzureten, kann dies auf der IGME-Website tun. Zuerst geht man in den Bereich Lugar de Interés Geológico (LIG), wo alle geologisch interessanten Orte Spaniens aufgeführt sind. Der Code IC6003 steht für das Teneguía-Schutzgebiet. Dort führt ein direkter Link „Apadrina este LIG“ zum Patenschafts-Formular.
Man muss E-Mail, Name und Beruf angeben. Das IGME fördert mit diesem Programm die Erhaltung und Überwachung des geologischen Erbes in Spanien. Wenn Sie also denken, dass das Gebiet um den Teneguía von wissenschaftlichem, pädagogischem, informativem oder touristischem Wert ist, können Sie Steinpate oder Steinpatin werden – hier die IGME-Erklärungen. Man muss keine besonderen Gründe angeben, die Sache ist kostenlos, und man verpflichtet sich zu nichts.
Wal-Tod durch Ambra
Der Tod des kürzlich in Puntallana angespülten Pottwals wurde durch Ambra verursacht. Die graue, wachsartige Substanz hatte einen Durchmesser von 60 Zentimetern und wog neun Kilo, sodass sie den Darm des Tieres verschloss. Dies stellten Tierärzte von der Universität Las Palmas de Gran Canaria bei der Nekropsie fest. Jetzt wird untersucht, welchen Wert der Ambra-Klumpen hat, denn er besteht aus Ambrein, das bei der Parfümherstellung verwendet wird und sehr teuer ist. Laut den Veterenären wird es nur von einem von hundert Pottwalen produziert, aber nicht alle scheiden es über den Enddarm aus.
Policia Nacional nimmt Autoknacker ins Visier
Die Nationalpolizei hat in der gesamten Provinz Santa Cruz de Tenerife eine Operation im Blick auf Diebstähle aus Autos durchgeführt. In Santa Cruz de La Palma wurde ein 25-jähriger Mann verhaftet, der sieben Diebstähle aus in der Nähe des Einkaufsviertels geparkten Fahrzeugen sowie fünf Diebstähle aus verschiedenen Geschäften begangen haben soll. Auf Teneriffa wurde ein 42-jähriger Mann beim Diebstahl aus einem in der Nähe des Busbahnhofs geparkten Fahrzeugs erwischt und festgenommen. Dieser Person werden insgesamt vier gewaltsame Einbrüche in Fahrzeuge vorgeworfen, die in verschiedenen Teilen des Ortes geparkt waren. Auch in Santa Cruz de Tenerife ging den Ermittlern bei der Operation „Luna“ ein 32-jähriger Mann in die Falle, der verdächtig ist, drei Fahrzeuge in der Hauptstadt Teneriffas und vier weitere in La Laguna ausgeraubt zu haben. „Auch wenn die Zahl der gemeldeten Vorfälle nicht alarmierend ist“, so die Nationalpolizei in einer Mitteilung, „ist es wichtig, sie zu verhindern“.
Große Erwartungen an den künftigen Inselpräsidenten
Der gewählte Inselpräsident Sergio Rodríguez, der sein Amt im Juli 2023 antreten wird, erhält von zwei Bürgerinitiativen einen Vertrauensvorschuss, der allerdings mit massiven Forderungen verbunden ist. Die VertreterInnen von Tierra Bonita und der Iniciativa Ciudadana de Apoyo a los Afectados por el Volcán teilen nach einem ersten Treffen mit dem Noch-Bürgermeister von El Paso mit, dass er „Nähe, Haltung, Engagement, Festigkeit und Kompetenz zur Leitung des Wiederaufbaus mit Transparenz und Gerechtigkeit“ vermittle. Deshalb wollen sie mit ihm zusammenarbeiten, um „eine gerechte sozioökonomische Erholung der betroffenen Bevölkerung“ zu erreichen.
Allerdings betonen sie, „wie wichtig“ es sei, dass die Coalición Canaria (CC) ihre Wahlversprechen auch umsetze. Sie erwarten „größtmögliche Beteiligung der Vulkanopfer“ sowie die „Förderung einer nachhaltigen Entwicklung, die keine Modelle reproduziert, die sich auf anderen Inseln bereits als unhaltbar“ erwiesen hätten.
Ganz konkret erwarten die Initiativen diese Maßnahmen: „ein Mehrjahresplan für Investitionen in Höhe von 150 Millionen, die Beibehaltung des Abzugs der autonomen Tranche des IPRF für zehn Jahre, die Abschaffung der Sondersteuer auf Kraftstoffe (Einsparung von 28 Cent pro Liter), ein spezifischer steuerlicher Rahmen für La Palma, die Befreiung von der Selbstständigenquote für zwei Jahre (drei Jahre für junge Leute), die
Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer und eine Strategie gegen die Entvölkerung, die Entschädigung der Betroffenen für den realen Wert des Eigentums vor dem Ausbruch, Bildung eines Konsortiums zwischen den öffentlichen Verwaltungen zur Verwaltung des Wiederaufbaus, Verabschiedung des regionalen Gesetzes gegen Vulkankatastrophen der Volksinitiative, Rückgewinnung der durch den Ausbruch zerstörten landwirtschaftlichen, Wiederherstellung der Straße LP-2, spezifischer Plan für öffentlichen und privaten Wohnungsbau und erschwingliche Mieten, Verstärkung des öffentlichen Gesundheitswesens mit mehr Fachleuten und Einführung von Universitätsabschlüssen auf der Insel.“
Fiesta de Arte in Los Llanos 2023
Klassikfans machen sich schon mal einen Knoten ins Taschentuch: Am Samstag, 1. Juli, kehrt die Fiesta de Arte nach Los Llanos zurück. Das Event, das wie immer auf der Plaza stattfindet, steht 2023 im Zeichen von Maria Callas, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. Die städtische Kulturbeauftragte Charo González erklärt, dass das Kunstfest in diesem Jahr erneut von Naira Gómez und Iriome del Toro geleitet wird, die bereits 2019 Regie geführt haben. Außerdem wird die Sopranistin María Hernández, Mitglied der Gruppen Divas und Lux Aeternam und seit 2013 Mitglied des Opernchors von Teneriffa unter der Leitung von Carmen Cruz Simó, zusammen mit einem der vielversprechendsten Tenöre Spaniens, Francisco Corujo, auftreten, begleitet am Klavier von María Lorenzo. Traditionsgemäß wird die Banda Municipal de Música de Los Llanos de Aridane unter der Leitung von Gonzalo Jaubert folgende Werke aufführen: La Traviata, Vorspiel zum ersten Akt von Verdi und Fantasie aus der Oper Carmen von Bizet.
Inflation auf den Kanaren sinkt – Lebensmittel trotzdem teurer
Der Verbraucherpreisindes (VPI) auf den Kanarischen Inseln lag im Mai 2023 bei 4,9 Prozent – das waren 0,6 Prozent weniger als im April. Dennoch ist Einkaufen noch teurer geworden – das Nationale Statistikinstitut (INE) hat ausgerechnet, dass 13,4 Prozent mehr für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke hingeblättert werden mussten.
Den Rückgang der Inflation haben sinkende Kraftstoffpreise und Mieten auf nationaler Ebene ausgelöst. So ermittelte das INE im Mai 2023 spanienweit einen VPI von 3,2 Prozent – ein Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber dem April 2023. Alle Details auf der Website des INE.
Kanaren: Der Sommer könnte heiß werden
Der staatliche Wetterdienst AEMET sagt einen „sehr heißen Sommer“ in ganz Spanien voraus. Besonders große Hitze, aber auch mehr Regen und Sturm als sonst, könnte von Juni bis August 2023 auf die Kanarischen Inseln und die Balearen zukommen.
Wieder Mikrobeben auf Teneriffa
Zwischen dem Abend des 11. Juni und dem Morgen des 12. Juni registrierte das Nationale Geographische Institut (IGN) wieder eine Erdbebenserie im Bereich der Westküste von Teneriffa. In diesem Zeitraum wurden 40 Erschütterungen aufgezeichnet, die meisten ereigneten sich in einer Tiefe zwischen 40 und 50 Kilometer und waren maximalen 1,2 mbLg stark. Keines wurde von der Bevölkerung gespürt.
Das IGN analysiert diese Serie weiterhin für den Fall, dass neue Ereignisse auftreten – bis heute, 14. Juni, gab es nur drei weitere kleine Beben in diesem Bereich. IGN: „Die Serie bedeutet im Blick auf die geringe Anzahl und Größe der Ereignisse nicht a priori eine Veränderung des Zustands der vulkanischen Aktivität auf der Insel.“
Teneriffa ist im Fokus der Wissenschaft, weil es im Westen immer wiederkehrende Mikrobeben gibt und festgestellt wurde, dass unterm Teide eine Magma-Blase langsam aus 10 Kilometern Tief nach oben steigt. Mehr darüber in diesem Artikel des Lavastein-Blogs.
Wertstoff-Trennung auf den Kanaren geht voran
Jedoch: Mehr als ein Drittel der recycelbaren Verpackungen wird aus den grauen Tonnen aussortiert
2022 wurden auf den Kanarischen Inseln mehr als 83.400 Tonnen Haushaltsverpackungen zur Wiederverwertungen in Recyclinganlagen gebracht. Nach Angaben der Regionalregierung waren das 4,9 Prozent mehr als 2021.
Aufgeschlüsselt nach Materialart waren davon 31.956 Tonnen Kunststoffe, 38.665 Tonnen Papier und Karton sowie 12.785 Tonnen Metalle. 50.409 Tonnen davon hatten BürgerInnen in die gelben und blauen Container an den Straßen und in die farbigen Behälter in Freizeitparks, Flughäfen, Fußballstadien, Büros, Bars und Restaurants entsorgt. Damit wurden 33.000 Tonnen nicht in die Wertstoff-Container, sondern in die grauen Restmülltonnen am Straßenrand geworfen – mehr als ein Drittel der gesamten Menge. Das zeigt, wieviel Arbeit in Anlagen wie dem Complejo Ambiental de Los Morenos in Mazo auf La Palma geleistet wird. Denn die wiederverwertbaren Stoffe, die in den grauen Tonnen landen, müssen dort mühsam vom Hausmüll getrennt werden, um sie dem Recycling zuzuführen. Dennoch schreibt das Regionalumweltamt, dass die Bilanz zufriedenstellend sei: „Im Jahr 2022 trennte jeder Kanarier 25,1 Kilo Kunststoffverpackungen, Dosen, Tetrapacks sowie Papier und Pappe… Diese Zahlen stehen im Einklang mit den Zielen der neuen nationalen und umweltpolitischen Gesetzgebung, die Quantität und Qualität der von den Bürgern durchgeführten Mülltrennung zu verbessern.“ Auf den Inseln stehen 12.548 gelbe und 9.633 blaue Container an den Straßen sowie mehr als 3.800 farbige Recyclingbehälter in anderen Gebieten. Das Recycling wird von Ecoembes betrieben und begann vor 25 Jahren.
Steigende Passagierzahlen auf allen Kanareninseln bis auf La Palma
Die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA gibt bekannt, dass die Airports auf den Kanarischen Inseln von Januar bis Mai dieses Jahres 20,4 Prozent mehr Passagiere befördert haben als vor einem Jahr in diesem Zeitraum. Im Mai 2023 sind laut AENA 3,6 Millionen Passagiere auf dem Archipel gestartet und gelandet – 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Alle Flughäfen des Archipels verzeichneten Zuwächse, ausgenommen der Airport von Santa Cruz de La Palma, der mit etwas mehr als 107.000 registrieren Fluggästen ein Minus von 2,9 Prozent aufweist. Zum Vergleich: Gran Canaria +10,7 Prozent, Teneriffa-Süd +12,1 Prozent, Lanzarote +11,2 Prozent, Teneriffa-Nord +10 Prozent, Fuerteventura +8,8 Prozent, El Hierro +10,9 Prozent, La Gomera 32,4 Prozent.
Strategie La Palma 2050
Öko-Aktivisten kritisieren „undemokratische“ Vorgehensweise
Am 13. Juni wollen 15 VertreterInnen der Isla Bonita im Moncloa-Regierungspalast in Madrid über die Umsetzung der „Strategie La Palma 2050“ diskutieren. Die Umweltaktivisten von EcoLaPalma kritisieren in einem Offenen Brief, dass dieses Gremium kaum Menschen von der Insel und keine Vulkanbetroffene sowie nur drei Frauen umfasst. Wichtige Bereiche wie der Primärsektor und junge Leute seien ebenfalls nicht vertreten. Die Versammlung sei „elitär und exklusiv“ und entspreche keinerlei demokratischen Regeln. Deshalb fordert EcoLaPalma, dass VertreterInnen aller Gesellschaftsschichten in den Entscheidungsfindungsprozess der Strategie La Palma 2050 eingebunden werden.
Diese Menschen werden in Madrid diskutieren: Antonio Castro Cordobez (ehemaliger Regionalminister), Bernardo Álvarez (Bischof der Diözese von Nivariense), Carmen López Moreno (Wissenschaftliche Direktorin des Nationalen Geografischen Instituts IGN), Diego Rubio (derzeitiger Direktor des Nationalen Büros für Vorausschau und Länderstrategie im Amt des Premierministers), Elsa López (Schriftstellerin), Fernando Fernández Martín (ehemaliger Präsident der Kanrenregierung), Francisco García (Rektor der Universidad de La Laguna ULL), Héctor Izquierdo Triana (Regierungsbeauftragter für die Rekonstruktion von La Palma), Jerónimo Saavedra (Expräsident der Kanarischen Inseln und ehemaliger Bildungsminister), José María Brito (Chirurg und Forscher), Luis Morera (palmerischer Künstler), Miguel Ángel Ballesteros (Brigadegeneral und Experte für Geopolitik), Rafael Rebolo (Direktor des Instituto Astrofísico de Canarias, IAC), Rosana Simón (Taekwondo-Weltmeisterin) und Tomás Barreto (Präsident des Unternehmerverbandes von La Palma).
Gebühren für Handgepäck im Flieger
Werden Billig-Airlines sanktioniert? Spanien leitet Untersuchung ein
Das spanische Ministerium für Verbraucherangelegenheiten hat eine Untersuchung gegen sieben sogenannte Billig-Airlines eingeleitet, weil diese Gebühren für Handgepäck und Sitzplatzreservierungen verlangt haben.
„Die zu prüfenden Praktiken stehen im Zusammenhang mit der Berechnung von Extras für Dienstleistungen, die im Allgemeinen für Passagiere auf Reisen notwendig und unerlässlich sind“, argumentiert das Ministerium. „Dies ist beispielsweise der Fall, wenn für die Auswahl eines Sitzplatzes ein zusätzlicher Betrag oder Zuschlag verlangt wird, selbst wenn es sich um Minderjährige oder abhängige Personen handelt.“
Das Ministerium hat neue Befugnisse, um Sanktionen bei Massenbetrug zu verhängen – die von der Untersuchung betroffenen Fluglinien haben zusammen einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent, sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas. Damit wirkt sich die angeprangerte Praxis auf die Buchungen von Millionen von Passagieren aus.
Sollte sich diese Art des Geschäftemachens als „missbräuchlich oder unlauter“ herausstellen, weil sie generell gegen Verbraucherschutzvorschriften verstößt, könnte es für die Billigflieger happig werden. Denn laut Ministerium werden schwere Verstöße mit Geldbußen zwischen 10.000 und 100.000 Euro geahndet. Die Multas könnten sogar bis zum Vier- bis Sechfachen des unrechtmäßigen Gewinns oder bis zu vier Prozent des Umsatzes gehen, wenn sie sich als „weit verbreitete Praktiken in der EU“ bestätigen.
Denn der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass Handgepäck immer kostenlos sein muss – nur die Größe und das Gewicht bestimmt jede Fluglinie selbst. Und nach EU-Recht müssen Fluggesellschaften schon beim Start des Buchungsvorgangs über Zusatzkosten für das Gepäck informieren.
So checken die Ermittler in Spanien nun auch, ob die fraglichen Airlines sich „privilegierte Positionen in Suchmaschinen und Online-Flugvergleichsdiensten mit Preisen verschaffen, die weit unter denen liegen, die der Verbraucher am Ende tatsächlich bezahlt.“
Spanische Verbraucherschutzorganisationen kritisieren die Gebühren für Handgepäck und Sitzplatzreservierung schon seit 2018, weil sie im Blick auf Artikel 97 des Luftverkehrgesetzes „illegal“ seien. Dieses besagt, dass „die Airline verpflichtet ist, im Rahmen des Ticketpreises die Passagiere zusammen mit Gepäckstücken der jeweiligen Gewichtsgrenzen zu transportieren, unabhängig von der Zahl der Gespäckstücke.“ Die Verbraucherschützer befürchten außerdem, dass diese Art des Geschäftsmachens andere Fluggesellschaften zum Nachahmen ermutigen könnte. Deshalb verlangen sie Sanktionen und Bußgelder, die abschreckend wirken.
(Anmerkung der Redaktion: Die Untersuchung wird im Auftrag des Verbraucherministeriums von der Untergeneraldirektion für Inspektions- und Sanktionsverfahren durchgeführt. Deren Beschlüsse können jedoch von den Airlines vorm Ministerium und anderen Stellen angefochten werden. Dazu kommt, dass in Spanien am 23. Juli vorgezogene Parlamentswahlen anstehen, und niemand weiß, wie das Ministerium in Zukunft aussehen und arbeiten wird. Sprich: Die Lösung dieses Problems könnnte sich hinziehen. Aber gut, dass den Low Cost-Luftfahrtgesellschaften auf die Finger geschaut wird.)
Oscar zieht nach Spanien
Tief Oscar brachte für Juni außergewöhnliche Niederschlagsmengen auf die Kanarischen Inseln. Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes AEMET fielen auf dem Roque de Los Muchachos, dem höchsten Berg von La Palma, vom 6. bis 8. Juni in 48 Stunden 99 Liter Regen, in El Paso waren es 94 Liter, und auf El Hierro in El Pinar wurden sogar 106 Liter gemessen. Dieser Segen für die Landwirtschaft kommt nun auch dem spanischen Festland zugute, denn Oscar ist weitergewandert und nähert sich der Peninsula.
Spanien ebnet Wege für Geothermie
Spanien fördert die Geothermie mit 120 Millionen Euro für Machbarkeitsstudien dieser Technologie. Die Hälfte dieser Summe soll auf die Kanarischen Inseln gehen, weil diese aufgrund des Vulkanismus das größte Potenzial bergen.
„Geothermische Energie ist eine saubere, überschaubare und unerschöpfliche Energie, deren Nutzung zu einer geringeren Abhängigkeit von ausländischer Energie führt, den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert und die Versorgungssicherheit durch die Bereitstellung eines konstanten Energieflusses stärkt“, erklärt das Ministerium für den ökologischen Übergang. „Sie ist Teil der Energiewende-Strategie des Landes, denn der Nationale Integrierte Energie- und Klimaplan sieht vor, dass 15 Megawatt (MW) in 2025 und 30 MW bis 2030 an geothermischer Energie für die Stromerzeugung installiert werden.
Dazu fließen zunächst 120 Millionen Euro in eine Ausschreibung, in der öffentliche oder private Einrichtungen Machbarkeitsstudien erstellen. Voraussetzung ist, dass die TeilnehmerInnen Antragsteller oder Inhaber eines öffentlichen Bergbaugebiets oder Teilnehmer an einer öffentlichen Ausschreibung von Schürfrechten gemäß den geltenden Rechtsvorschriften sind. Die Anträge müssen zwischen dem 15. Juni und dem 7. September eingehen und mindestens eine Forschungsbohrung in einer Mindesttiefe von 1.000 Metern umfassen – pro Studie sind drei Bohrungen förderfähig. Alle weiteren Infos auf der Website des Instituts für Energiediversifizierung und –Einsparung (IDAE).
Künftige Kanarenregierung: Sonderprogramm für die grünen Inseln
Die Parteien der künftigen Regierungskoalition der Kanarischen Inseln – Coalición Canarias (CC), Partido Popular (PP) und Agrupación Herrena Independiente (AHI) und der Agrupación Socialista Gomera (ASG) haben ein Sonderprogramm entworfen. Dabei geht es um „spezifischen Maßnahmen“ für die Inseln El Hierro, La Palma und La Gomera, die wegen ihrer Lage gegenüber den großen Inseln in mancher Hinsicht benachteiligt sind.
Um die Nachteile abzumildern, soll im Rahmen des Sonderprogramm auf den drei sogenannten „grünen Inseln“ im Westen des Archipels die Sondersteuer auf Kraftstoffe abgeschafft werden – dies bedeutet laut Koalition eine Einsparung von 28 Cent pro Liter. Außerdem sollen die Einkommenssteuer für die BürgerInnen von La Palma, El Hierro und La Gomera ermäßigt und die Sozialversicherungsbeiträge gesenkt werden. Das Sonderprogramm sieht zudem vor, die in den vergangenen drei Jahren erhöhten Flughafengebühren auf den drei Inseln rückgängig zu machen und die Seeverbindungen zu verbessern. Ein weiterer Schwerpunkt ist ein Wirtschaftsentwickungsprogramm, das den Primärsektor, die Tourismusbanche und die Beschäftigung sowie die berufliche Bildung fördern will. Außerdem soll das Gesundheitswesen auf La Palma, El Hierro und La Gomera verbessert werden. Die Koalition erklärte jetzt, das Ziel sei ein „Kanarenarchipel mit gleicher Geschwindigkeit“.
Infos zur Waldbrand-Vorbeugung an der Haustür
Die diesjährige Info-Kampagne des Cabildos von La Palma zur Waldbrand-Vorbeugung sieht anders aus als sonst. Erstmals werden geschulte MitarbeiterInnen in besonders gefährdeten Gebieten von Tür zu Tür gehen und mit den Menschen über die Gefahren sprechen. Folgende Gebiete sind vorgesehen: Barrial – Carretera de Valencia (El Paso), Los Barros (El Paso), Los Pedregales (Los Llanos), Tijarafe (Stadtzentrum) – El Pinar – Las Cabezadas (Tijarafe), Puntagorda – Relva Larga und Santo Domingo – Cueva de Agua – Catela – El Castillo – Llano Negro – Hoya Grande – La Mata (Garafía).
Rabatt auf der Armas auch für Nicht-Residenten
ResidentInnen der Kanaren erhalten bei Flügen oder Schiffsreisen zwischen den Inseln oder zum spanischen Festland schon lange einen Rabatt vom Staat wegen der extremen Insellage. Aber nun macht die Reederei Armas ein Angebot, das für ResidentInnen und alle anderen Passagiere gilt: Wer bis zum 15. Juni 2023 bucht, kann mit der Armas-Fähre bis zum 17. September mit einem 25-prozentigen Rabatt auf der Strecke La Palma-Los Cristianos unterwegs sein. Der Sondertarif für die Seereise von La Palma nach Teneriffa und zurück gilt auch für Inselgäste, die eine Touristenunterkunft gebucht haben. Alle weiteren Infos auf der Internetseite der Reederei.
C3S-Bericht zu den Temperaturen im Mai 2023
Der Copernicus Climate Change Service (C3S) hat jetzt die Einschätzung des Klimas im Mai 2023 vorgelegt. Demnach war es der zweitwärmste Mai weltweit, weniger als 0,1 Grad Celsius kühler als der wärmste Mai in den Aufzeichnungen. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur der eisfreien Meere und die Meereslufttemperatur waren laut C3S die höchsten, die jemals im Mai aufgezeichnet wurden.
Weiter heißt es, dass in den meisten Teilen Europas die Durchschnittstemperaturen nahe an der Norm lagen. Dagegen sei es in Teilen Kanadas, Afrikas und Südostasiens deutlich wärmer als normal gewesen. Und über Australien und von Nordwestindien bis Südsibirien wurden Temperaturen unter den Normalwerten gemessen. Überdies zeichne sich über dem tropischen Ostpazifik weiterhin ein El-Niño-Signal ab. Der C3S wird vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage im Auftrag der Europäischen Kommission mit finanzieller Unterstützung der EU durchgeführt. Er veröffentlicht monatliche Klimabulletins, in denen über die beobachteten Veränderungen der globalen Oberflächenlufttemperatur, der Meereisbedeckung und der hydrologischen Variablen berichtet wird. Alle Ergebnisse basieren auf computergenerierten Analysen, die auf Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt beruhen.
Meldungen in Sachen Tief Oscar am 7. Juni 2023
Tropensturm Oscar sorgt auch am Mittwoch, 7. Juni, mit Wind und Dauerregen für Probleme. Heute morgen gingen folgende Meldungen ein. Ich schreibe sie weiter, sobald es neue Informationen gibt.
- Die Nationalparkverwaltung der Caldera de Taburiente informiert, dass die Strecke Barranco de Las Angustias zum Campingplatz weiterhin gesperrt ist.
- Das Cabildo teilt mit, dass das gesamte Wanderwegenetz der Insel geschlossen bleibt.
- Das Besucherzentrum auf dem Roque de Los Muchachos öfffnet auch heute nicht.
- Der Zugang zum Mirador de la Cumbrecita ist nicht möglich.
- Auf dem Flughafen von Santa Cruz de La Palma gibt es laut AENA heute morgen erneut Probleme – auch die gestern nach Teneriffa umgeleitete Maschine aus München unternahm einen weiteren, erfolglosen Versuch in SPC zu landen und wurde wieder nach Teneriffa-Süd zurückgeschickt. Die für 9.50 Uhr avisierte Condor aus Düsseldorf sowie die Binter und Canaryfly wurden ebenfalls nach Teneriffa umgeleitet. Infos auf Flightradar 24.
- Tipp für Inselgäste, die einen Ausflug machen möchten: Schauen Sie, ob die Webcams rings um La Palma eventuell irgendwo ein „blaues Loch“ zeigen. Ansonsten bleibt die Möglichkeit, die interessanten Besucherzentren oder Museen der Insel zu besuchen.
Diese Satelliten- und Radaranimation vom Morgen des 7. Juni 2023 zeigen das Tief Oscar, das sich von Südwest nach Nordost bewegt. Deshalb war heute morgen hauptsächlich La Palma betroffen.
Ab Donnerstag alles wieder im grünen Bereich
Die weiteren Aussichten: Der Alarm orange wegen Starkregens um die 30 Millimeter pro Stunde auf La Palma geht am Nachmittag des 7. Juni zu Ende. Ab dem 8. Juni zeigt der Wetterdienst AEMET keine Wetterwarnungen mehr an. Detaillierte Infos hier klicken.
Oscar-Frei war eine Fake-News
Das war ein Scherz in den Sozialen Netzwerken: Eine gefakte Meldung der Regionalregierung, wonach wegen Oscar die Schule ausfällt. Die Freude der SchülerInnen währte denn auch nicht lange. Denn das Bildungsministerium der Kanarischen Regierung teilte schnell mit, dass der Unterricht normal fortgesetzt wird.
Arbeitslosigkeit auf den Kanaren
Im Mai 2023 tiefster Stand seit 2008 – immer mehr Sozialversicherungs-Neuanmeldungen durch Bevölkerungszuwachs
Im Mai 2023 waren auf den Kanarischen Inseln 176.552 Menschen arbeitslos gemeldet – dies sind 17.190 weniger als im Mai 2022. Laut der Regionalregierung hat es in der Statistik seit 2008 keinen niedrigeren Wert mehr gegeben. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit der Zunahme der aktiven Bevölkerung in den vergangenen Jahren. So waren im Mai 2023 878.739 Personen bei der Sozialversicherung gemeldet – 37.663 mehr als vor einem Jahr. Damit liegen die Kanarischen Inseln beim Rückgang der Arbeitslosigkeit und bei den Neuanmeldungen zur Sozialversicherung um jeweilis mehr als zwei Prozent über dem Landesdurchschnitt. Im Blick auf die Neuanmeldungen wurden 139.267 Selbständige registriert, was einem Anstieg von 2,31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders erfreulich ist, dass die Arbeitslosigkeit bei den Frauen im Mai 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,66 Prozent, bei jungen Menschen unter 25 Jahren um 15,27 Prozent und bei den Langzeitarbeitslosen um 13,14 Prozent sank. Ebenfalls eine gute Nachricht: Laut Arbeitsamt setzt sich der Trend zu unbefristeten Verträgen fort, gleichzeitig geht die Zahl der Arbeitsverträge mit einer Laufzeit von weniger als sechs Monaten zurück.
CC und PP beschließen Regierungsbündnis für die Kanaren
Bei einem Treffen auf Gran Canaria haben Vertreter der Coalición Canaria (CC) und der Partido Popular (PP) am Dienstag, 6. Juni, eine Koalitionsvereinbarung getroffen, um die neue Regierung der Kanarischen Inseln zu bilden. Der CC-Generalsekretär Fernando Clavijo soll erneut als Präsident des Archipels und der PP-Mann Manuel Domínguez als Vizepräsident eingesetzt werden. Die beiden Parteien wollen in der nächsten Legislaturperiode die Steuerreform vorantreiben und einen „tiefgreifenden Wandel“ im Gesundheitswesen vollziehen. In der Presseerklärung heißt es weiter, dass sich die Agrupación Herreña Independiente dem Bündnis anschließen werde – der Vertrag soll am 7. Juni unterzeichnet werden. Die Sozialisten von der PSOE mit Noch-Regionalpräsident Ángel Víctor Torres hatten die Wahl am 28. Mai zwar mit 285.000 Stimmen gewonnen, aber die absolute Mehrheit verpasst. Aus diesem Grund sprach er nun von einem „Pakt der Verlierer“, da Fernando Clavijo nur 166.000 Stimmen erhalten hatte.
Meldungen in Sachen Regen und Sturm
Wegen des Tropensturms Oscar gingen inzwischen folgende Nachrichten ein. Offenbar spielt sich das Unwetter nicht nur wie ursprünglich avisiert, vor allem im Westen und auf den Höhenlagen ab. Meldungen aus Santa Cruz, Breña Alta und Breña Baja über Schließungen der Sportanlagen und viel Wind zeigen, dass Oscar auch im Osten zuschlägt.
- Die Nationalparkverwaltung der Caldera de Taburiente informiert, dass die Strecke Barranco de Las Angustias zum Campingplatz gesperrt ist.
- Das Cabildo teilt mit, dass das gesamte Wanderwegenetz der Insel geschlossen wurde.
- Das Besucherzentrum auf dem Roque de Los Muchachos öfffnet heute nicht.
- Der Zugang zum Mirador de la Cumbrecita ist nicht möglich.
- Auf dem Flughafen von Santa Cruz de La Palma gab es massive Probleme. Maschinen konnten gar nicht oder nur mit Verspätung landen. Der Flieger aus München wurde nach Teneriffa-Süd umgeleitet – Infos auf Flightradar 24.
- In den Cumbres der Isla Bonita gingen bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter nieder, in El Paso waren es 41,6 Liter, am Flughafen 19,4 Liter und in Tijarafe 16,8 Liter.
- Tipp für Inselgäste, die einen Ausflug machen möchten: Schauen Sie, was die Webcams rings um La Palma zeigen.
- Das Nationale Hurrikan-Beobachtungszentrum der USA (NHC) hält es mit einer „geringen Wahrscheinlichkeit“ für möglich, dass sich Oscar in den nächsten Tagen zu einem subtropischen Wirbelsturm über dem Nordostatlantik entwickelt. Realistischer sei allerdings, dass sich das Unwetter bis Ende dieser Woche in ein Gebiet mit kalten Gewässern verlagert, was einen Hurricane verhindern würde.
Wieder eine Fähre Marokko-Kanaren?
Eine Privatinitiative zur Wiederherstellung der Seeverbindung zwischen Marokko und den Kanarischen Inseln ist auf einem guten Weg. Denn Vertreter des Unternehmenskonsortiums Puerto de Tarfaya Canarias, des marokkanischen Verkehrsministeriums und der Kanarenregierung haben jetzt die nötigen Verhandlungen aufgenommen. Ins Auge gefasst wird, erneut eine Fähre auf der Strecke zwischen dem marokkanischen Hafen Tarfaya und Puerto del Rosario auf Fuerteventura einzusetzen. Diese gut gebuchte Schifffahrtslinie gab es bereits vor 15 Jahren, bis das Schiff 2008 kurz vor Tarfaya havarierte – seitdem wird diese Strecke von keiner Reederei mehr bedient. Sowohl die Regierung des Kanarenarchipels als auch der marokkanische Staat begrüßen die nun gegründete Privatinitiative, da sie sich im Blick auf den Warenverkehr für beide Seiten positive wirtschaftliche Auswirkungen versprechen.
Blut spenden in Santa Cruz und Los Llanos
In dieser und der nächsten Woche wird der Blutspendebus des Insituto Canario de Hemodanación y Hemoterapia (ICHH) auf La Palma unterwegs sein. In dieser Woche steht er in der Fußgängerzone in Santa Cruz: Vom 5. bis 7. Juni hat er jeweils von 15.45 bis 21 Uhr und am Donnerstag und Freitag, 8. und 9. Juni, von 8.45 bis 13.30 Uhr geöffnet. Ab Montag, 12. Juni, parkt der Blutspendebus in Los Llanos in der Avenida Doctor Fleming. Blut spenden kann man hier bis zum 14. Juni von 8.45 bis 14 Uhr sowie am 15. und 16. Juni von 8.45 bis 13.30 Uhr. SpenderInnen müssen zwischen 18 und 60 Jahren alt sein und mehr als 50 Kilogramm wiegen. Voranmeldung ist nicht erforderlich, aber unter der Telefonnummer 922.47.00.12 können auf Wunsch Termine vereinbart werden. Weitere Infos auf der dieser Internetseite des ICHH.
La Palma Westen und Höhenlagen
Unwetteralarm Orange am Dienstag
Schon ab Montag tröpfelt es, aber am Dienstag, 6. Juni, sollte man im Westen von La Palma besser die Schotten dicht machen: Der staatliche Wetterdienst AEMET sagt Sturm mit Böen über 90 Stundenkilometern voraus und gibt dafür Alarm Orange, was großes Risiko bedeutet. Gleichzeitig soll es ordentlich schütten – bis zu 60 Liter pro Quadratmeter in zwölf Stunden avisieren die Wetterfrösche. Betroffen sind vor allem der Nordwesten und die Höhenlagen von El Paso. Ursache des Oscar genannten Unwetters sind warme und kalte Luftmassen, die im Bereich der Kanarischen Inseln aufeinandertreffen. Alle Details auf der AEMET-Website.
Wanderfestival La Palma 2023
Das Programm des 15. Festival de Senderismo y Montaña Isla de La Palma 2023 steht. Erstmals gibt es unter den traditionellen Routen durch die Naturschutzgebiete der Insel eine mehrtägige Tour, die vom 31. August bis zum 2. September von Tijarafe über El Paso, Fuencaliente nach Santa Cruz führt. Neu sind in diesem Jahr Wanderungen zum jungen Vulkan Tajogaite, zum Pico Bejenado, zur Ruta de los Dragos von Las Tricias nach Santo Domingo, zur Capilla Sixtina de Atlántico, zum Pico de La Nieve und nach El Tablado. Alle Details und Anmeldung auf der Website des Walkingfestival La Palma.
Vulkan-Infos vom PEVOLCA-Ausschuss
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Tajogaite reaktiviert, ist „abnehmend“, obwohl weiterhin „anomale seismische und geochemische Aktivitäten“ in der Cumbre Vieja registriert werden. Sowohl an der Oberfläche des Kegels als auch in den Lavaströmen herrschen nach wie vor sehr hohe Temperaturen. Dies gibt jetzt der PEINPAL-Ausschuss bekannt. Gleichzeitig erklärt das Gremium für die Vulkanüberwachung die Kohlendioxidemissionen in den Küstenorten Puerto Naos und La Bombilla wie gehabt „im Blick auf die Werte für die öffentliche Gesundheit für mit dem Leben unvereinbar“. Insbesondere in Bereichen bis zu zwei Metern über dem Boden seien die CO2-Konzentrationen „ungewöhnlich hoch“, sowohl im Freien als auch in einigen Wohnungen. Es sei kein allgemeiner Abwärtstrend zu beobachten. Aus diesem Grund wird empfohlen, die Evakuierung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Die Schwefeldioxid-Werte in der Außenluft dagegen sind laut PEINPAL „weiterhin sehr gering“.
Parken in der Hauptstadt-Schlucht
Vom 5. Juni bis Ende September kann in Santa Cruz wieder im Barranco de Las Nieves geparkt werden. Aktuell werden die Parkplätze vorbereitet und die Schlucht, in der im Winter Regenwasser in den Atlantik läuft, gereinigt. Autos können hier auch im Sommer 2023 tagsüber sieben Tage die Woche abgstellt werden.
Playa Espíndola geschlossen
Die Gemeinde San Andrés y Sauces informiert, dass die Playa Puerto Espíndola ab Dienstag, 6. Juni, geschlossen ist. Es werden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.
La Palma-Verkehrsinfos
Die Lavapiste Las Norias-La Laguna ist ab Donnerstag, 1. Juni 2023, ab dem Kreisverkehr bis auf Weiteres wegen Basisarbeiten gesperrt. Der Verkehr wird über die neue Küstenstraße und die LP-215 umgeleitet.
Die Rennsaison auf der Isla Bonita beginnt, und am Freitag, 2. Juni, gibt es im Nordwesten wegen der Rally Senderos de La Palma folgende Sperrungen: T.C. Respira Puntagorda von 18 bis 20.20 Uhr, T.C. Cueva de Agua-Briesta in Garafía von 18.45 bis 21.05 und T.C. Tijarafe Tradición viva in Tijarafe von 19.45 bis 22.05 Uhr. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass sich die Uhrzeiten je nach Verlauf des Rennens verschieben können.
La Palma-Feuerberg-Show auf Teneriffa
Der Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC) ist eine staatliche Agentur für wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung – und seine Forschenden waren natürlich auch beim Vulkanausbruch auf La Palma aktiv. Jetzt haben sie ihre Erfahrungen mit dem Feuerberg in einer interaktiven Ausstellung mit dem Titel Ceniza y Lava – Asche und Lava – zusammen mit anderen Instituten für die Öffentlichkeit dokumentiert. Noch bis zum 4. Februar 2024 kann sie auf Teneriffa in der Hauptstadt Santa Cruz im Museo de la Ciencia y el Cosmos besichtigt werden. Unter anderem wird ein Gang durch das Innere einer Vulkanröhre simuliert. Die meisten Ausstellungsstücke stammen vom Instituto de Productos Naturales y Agrobiología (IPNA), dem Instituto Español de Oceanografía (IEO) und dem Instituto Geológico y Minero de España (IGME).
La Palma ist das Schlusslicht beim grünen Strom auf den Kanaren
Auf den Kanarischen Inseln werden im Juni 2023 mehr als 1 Gigawatt Leistung aus erneuerbaren Energien produziert. Wie das zuständige Regionalministerium weiter mitteilt, waren es vor vier Jahren noch 266,3 Megawatt (MW). Die aktuelle Leistung aus Wasserkraft, Windparks, Solaranlagen und Biogas entspreche knapp 30 Prozent der gesamten Stromkapazität auf dem Archipel. Im Blick auf die Verteilung der alternativen Energien auf die einzelnen Inseln zeigt sich, dass La Palma und La Gomera mit jeweils 15,73 MW installierte Leistung das Schlusslicht sind. Auf Platz 1 steht Gran Canaria mit 378,65 MW, gefolgt von Teneriffa mit 373,65 MW, Fuerteventura mit 103,36 MW und El Hierro mit 26,63 MW.