La Palma Nachrichten im April 2024
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelfoto: Die Welle von Facundo Cabrera
Wassernotstand auf Teneriffa: erste Bewässerungsvorschriften
Das Cabildo auf Teneriffa greift im Blick auf den herrschenden Wassernotstand nun zu drastischen Maßnahmen: Landwirte im Nordosten dürfen ihre Anlagen nur noch einmal pro Woche bewässern. Die Regenfälle im Frühjahr waren so spärlich, dass die Wasserreservoirs auf Teneriffa sich nur um zwei Prozent gefüllt haben.
Laut Medienberichten wurde die Insel in Zonen eingeteilt, in denen bestimmte Tage und Zeiten für die Bewässerung vorgeschrieben sind. Nur so könne der Wassermangel in den kommenden Monaten bewältigt werden. Viele Landwirte lassen nun einen Teil ihrer Felder brach liegen. Und sie sind sauer. Grund: Sie beklagen, dass Golfplätze bewässert werden dürfen und fordern, dass für alle die gleichen Regeln gelten sollen. Inzwischen berichten Medien, dass auch der Verbrauch von Haushalten eingeschränkt wurde. In der Gemeinde La Guancha darf das Wasser aus dem Reservoir nicht mehr zum Trinken oder Kochen verwendet werden. Durch die niedrigen Pegelstände des Sammelbeckens ist die Qualität zu schlecht geworden. Die Menschen in La Guancha müssen das Wasser in Flaschen kaufen. Besonders hohe Kosten entstehen dabei in der örtlichen Gastronomie.
Erstes Forstgesetz für die Kanaren geplant
Auf den Kanarischen Inseln wird das erste Forstgesetz auf den Weg gebracht – der Entwurf soll allerdings erst 2025 vorliegen. Dies hat jetzt der Regierungsrat der Inseln beschlossen. Anlass dazu gibt der Klimawandel mit den einhergehenden Waldbränden. Auf dem Kanarenarchipel gibt es knapp 580.000 Hektar Wald – das sind 78 Prozent des gesamten Territoriums. Das Gesetz befasst sich daher mit Themen wie nachhaltiger Waldbewirtschaft und klimarestistenten Landschaften.
Aldi expandiert weiter auf den Kanaren
Aldi gab jetzt bekannt, 2024 auf den Kanarischen Inseln weitere sechs Filialen zu eröffnen – bisher gibt es bereits Niederlassungen auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote, wo nun weitere geplant sind. La Palma, La Gomera und El Hierro stehen nicht auf dem diesjährigen Expansionsplan des nordrhein-westfälischen Unternehmens.
Rayden-Konzert bei der Transvulcania
Am Samstag, 11. Mai, gibt es zum Abschluss des Trailrun-Events Transvulcania ein Konzert in Los Llanos: Ab 22 Uhr tritt Rayden auf die Bühne auf der Plaza vorm Rathaus. Das Rap-Konzert kostet keinen Eintritt.
51 Menschen ertrinken vor El Hierro
Wieder einmal hat sich die Flüchtlingsroute Afrika-Kanaren als die gefährlichste der Welt erwiesen: Ein Cayuco kenterte circa 60 Meilen vor El Hierro – nur neun von 60 Menschen an Bord konnten gerettet werden. Das kanarische Rettungsboot Salvamar Adhara fand von den 51 Vermissten »keine Spur«.
Mehr Wohnungen in Puerto Naos freigegeben
Der Ausschuss für die Verwaltung des Inselnotfallplans PEINPAL hat diese Woche weitere 42 Immobilien in Puerto Naos zum Wiederbezug nach der Evakuierung freigegeben. Jetzt haben 734 Familien die Möglichkeit, in ihre Häuser zurückzukehren – acht davon auch nach La Bombilla. Bisher leben 40 Familien wieder in genehmigten Wohnungen. 374 haben einen Antrag gestellt.
Präsident Sánchez bleibt im Amt
Begründung ist ein flammender Appell zur Bewahrung der Demokratie
Nach seiner fünftägigen Nachdenk-Pause hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez am 29. April bekannt gegeben, dass er weitermacht. In der vergangenen Woche hatte er auf X in einem offenen Brief verkündet, dass er wegen der »Schmutzkampagne« gegen seine Frau seinen Rücktritt überlege. Ich veröffentlich die DeepL-Übersetzung seiner Rede hier in voller Länge, weil sie meiner Meinung nach Überlegungen beinhaltet, die nicht nur auf Spanien, sondern auch auf andere Länder zutreffen. Und bei dieser Reflexion über die Vorgänge in der Gesellschaft spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, ob man diesen Schachzug von Sánchez grundsätzlich begrüßt oder verurteilt.
Rede von Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez:
»Guten Tag. Wie Sie wissen, habe ich letzten Mittwoch einen Brief an alle Bürger geschrieben. Darin habe ich Sie gefragt, ob es sich lohnt, die Schikanen, die meine Familie seit zehn Jahren erdulden muss, als Gegenleistung für den Vorsitz in der spanischen Regierung zu ertragen. Heute, nach diesen Tagen des Nachdenkens, habe ich eine klare Antwort. Wenn wir alle als Gesellschaft akzeptieren, dass politisches Handeln den wahllosen Angriff auf unschuldige Menschen zulässt, dann ist es das nicht wert. Wenn wir zulassen, dass der parteipolitische Wettbewerb die Ausübung von Hass, Heimtücke und Falschheit gegenüber Dritten rechtfertigt, dann ist es das nicht wert. Wenn wir zulassen, dass die gröbsten Lügen eine respektvolle und rationale Debatte auf der Grundlage von Beweisen ersetzen, dann ist es das nicht wert. Es gibt keine Ehre, die es rechtfertigt, die Menschen, die man am meisten liebt und respektiert, ungerechtfertigt leiden zu lassen und ihre Würde ohne die geringste Grundlage zerstört zu sehen.
Wie ich Ihnen sagte, musste ich innehalten und über all das nachdenken. Und ich weiß, dass der Brief, den ich Ihnen geschickt habe, Sie vielleicht verunsichert hat, denn er ist nicht das Ergebnis eines politischen Kalküls. Und es ist wahr. Ich bin mir bewusst, dass ich eine Gesinnung gezeigt habe, die in der Politik normalerweise nicht zulässig ist. Ich habe denjenigen, die mich brechen wollen, nicht wegen meiner Person, sondern wegen dessen, was ich repräsentiere, zugegeben, dass es weh tut, in dieser Situation zu leben, die ich niemandem wünsche. Auch deshalb, weil wir unabhängig von unserem Beruf und unserer beruflichen Verantwortung in einer Gesellschaft leben, in der uns nur beigebracht und abverlangt wird, um jeden Preis vorwärts zu gehen. Aber es gibt Zeiten, in denen der einzige Weg nach vorn darin besteht, innezuhalten, nachzudenken und klar zu entscheiden, wohin wir gehen wollen.
Ich habe aus einer klaren Überzeugung heraus gehandelt. Entweder wir sagen, genug ist genug, oder diese Degradierung des öffentlichen Lebens wird unsere Zukunft bestimmen und uns als Land verurteilen. Es stimmt, dass ich diesen Schritt aus persönlichen Gründen getan habe, aber es sind Gründe, die jeder verstehen und als seine eigenen empfinden kann, denn sie entsprechen den Grundwerten einer solidarischen und familiären Gesellschaft, wie es die spanische Gesellschaft ist. Denn es geht hier nicht um eine ideologische Frage. Es geht um Respekt, Würde und Prinzipien, die weit über politische Meinungen hinausgehen und die uns als Gesellschaft definieren. Das hat nichts mit der legitimen Debatte zwischen politischen Optionen zu tun. Es hat mit den Spielregeln zu tun. Wenn wir zulassen, dass vorsätzliche Falschmeldungen die politische Debatte bestimmen, wenn wir die Opfer dieser Lügen zwingen, ihre Unschuld zu beweisen, dann verstößt das gegen die grundlegendste Regel unseres Rechtsstaates. Wenn wir zulassen, dass die Rolle der Frau wieder einmal auf die häusliche Sphäre reduziert wird und sie ihre berufliche Karriere zugunsten ihrer Ehemänner opfern muss. Kurzum, wenn wir zulassen, dass Unvernunft zur Routine wird, dann haben wir unserer Demokratie einen irreparablen Schaden zugefügt.
Die Forderung nach bedingungslosem Widerstand von den Führern, auf die diese Strategie abzielt, bedeutet, den Fokus auf die Opfer und nicht auf die Angreifer zu legen. Und die Freiheit der Meinungsäußerung mit der Freiheit der Diffamierung zu verwechseln, ist eine demokratische Perversion mit katastrophalen Folgen. Die Frage ist also einfach: Wollen wir das für Spanien? Meine Frau und ich wissen, dass diese Verleumdungskampagne nicht aufhören wird. Wir leiden schon seit zehn Jahren darunter. Es ist ernst, aber es ist nicht das Wichtigste. Wir können damit umgehen.
Was wichtig ist, was wirklich transzendental ist, ist, dass wir uns von ganzem Herzen für die Solidaritätsbekundungen und das Mitgefühl bedanken wollen, die wir aus allen Schichten der Bevölkerung erhalten haben. Natürlich möchte ich meiner lieben Sozialistischen Partei einen besonderen Dank aussprechen. Dank dieser sozialen Mobilisierung, die mein Denken entscheidend beeinflusst hat und der ich noch einmal danken möchte, möchte ich Ihnen allen mitteilen, was ich schließlich beschlossen habe. Ich habe beschlossen, weiterzumachen und, wenn möglich, mit noch mehr Kraft an der Spitze der spanischen Regierungspräsidentschaft zu stehen.
Mit dieser Entscheidung verpflichte ich mich vor Ihnen, unermüdlich, entschlossen und ruhig für die anstehende Erneuerung unserer Demokratie und für den Fortschritt und die Konsolidierung der Rechte und Freiheiten zu arbeiten. Ich gehe davon aus, dass ich, wenn möglich, mit noch mehr Kraft an der Spitze des spanischen Regierungsvorsitzes weiterarbeiten werde.
Es gibt nur einen Weg, um diese Situation umzukehren: dass die gesellschaftliche Mehrheit, wie sie es in den letzten fünf Tagen getan hat, sich mit einem festen Bekenntnis zu Würde und gesundem Menschenverstand mobilisiert und der Politik der Schande ein Ende setzt, die wir schon zu lange erleiden, denn es geht nicht um das Schicksal eines bestimmten Führers. Das ist das geringste Problem. Es geht darum, zu entscheiden, was für eine Gesellschaft wir sein wollen. Und ich glaube, dass unser Land diese kollektiven Überlegungen anstellen muss. In der Tat haben wir in diesen fünf Tagen bereits damit begonnen.
Ein kollektives Nachdenken, das den Weg zur Sauberkeit, zur Regeneration, zum Fairplay öffnet. Zu lange haben wir es zugelassen, dass der Schlamm ungestraft das politische und öffentliche Leben kolonisiert und durch giftige Praktiken verseucht, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar waren. Ich appelliere daher an das kollektive Gewissen der spanischen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die durch eine großzügige Vereinbarung die schrecklichen und tiefen Wunden der schlimmsten Vergangenheit überwinden konnte.
Eine Gesellschaft, die in vorbildlicher Weise alle demokratischen Herausforderungen gemeistert hat, die eine Pandemie erfolgreich überstanden hat, die trotz der schwierigen geopolitischen Lage, die wir mit den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine erleben, eine sehr gute wirtschaftliche Entwicklung erlebt und sozialen Frieden atmet. Eine Gesellschaft, die die Welt durch ihre enthusiastische Akzeptanz von Rechten und Freiheiten in Erstaunen versetzte und sich von einem obskuren Land zu einem internationalen Maßstab für Freiheit und Demokratie, Fortschritt und Koexistenz entwickelte.
Heute bitte ich die spanische Gesellschaft, dass wir wieder ein Beispiel, eine Inspiration für eine geplagte und verwundete Welt werden. Denn die Übel, die uns heimsuchen, sind bei weitem nicht nur in Spanien zu finden. Sie sind Teil einer globalen reaktionären Bewegung, die versucht, ihre regressive Agenda durch Diffamierung und Unwahrheit, Hass und den Appell an Ängste und Bedrohungen durchzusetzen, die weder der Wissenschaft noch der Rationalität entsprechen. Zeigen wir der Welt, wie die Demokratie verteidigt wird. Machen wir diesem Sumpf auf die einzig mögliche Weise ein Ende: durch kollektive, ruhige, demokratische Ablehnung, jenseits von Akronymen und Ideologien, die ich als spanischer Regierungspräsident entschlossen anführen werde. Ich danke Ihnen!«

Meilenstein in der Vereinsgeschichte der Atlético Paso-Kicker:
Grün-Schwarze Chance zum Aufstieg in die dritte Liga
Die Atlético Paso-Fußballer haben es tatsächlich geschafft: Sie sind in den Play-Offs um den Aufstieg in die Primera RFEF!
Diese Chance haben sich die Grün-Schwarzen aus La Palma durch eine Bombensaison und den notwendigen 2:1-Sieg am Sonntag gegen Gimnástica Segoviana erkämpft. Für den Verein ist die Teilnahme an der Play-Off-Runde um den Eintritt in die Drittliga des spanischen Fußballs ein historisches Event, denn das gab es seit der Gründung 1952 noch nie. Verständlich, dass der Jubel unter den mehr als 1.400 ZuschauerInnen beim Heimspiel am Wochenende überwältigend war.
Atlético Paso spielt erst in der zweiten Saison in der Segunda Federación, der vierten Liga, die in fünf Gruppen unterteilt ist. In den Play-Offs treten nun vier Mannschaften aus jeder Gruppe, also 20 Teams, gegeneinander an.
Die zweite Mannschaft aus La Palma in der Segunda Federación, der CD Mensajero aus Santa Cruz, verlor am Sonntag mit 0:3 gegen die Unión Adarve und steigt ab. Auf Platz 17 der Tabelle gibt es keine Chance auf ein Relegationsspiel.
World Photographic Cup geht nach La Palma
Der bekannte palmerische Fotograf Emilio Barrionuevo bringt einen tollen Pokal auf die Isla Bonita: den World Photographic Cup 2024, den er in den Vereinigten Staaten errang. Nach seinem Sieg beim WPC-Wettbewerb in Dallas/Texas postete der Kamerakünstler, der sich insbesondere durch seine Porträts einen Namen gemacht hat, dass er seinen Preis La Palma und seinen Menschen und der Liebe seines Lebens, Sandra, widme.

Historisches Abkommen zur Verteilung minderjähriger Flüchtlinge
Innerhalb der nächsten drei Monate soll es eine Vereinbarung zur Verteilung der Minderjährigen geben, die aus Afrika auf die Kanaren migriert sind. Dies beschlossen jetzt Regionalpräsident Fernando Clavijo und der spanische Territorialminister Ángel Víctor Torres.
Dieses von Clavijo als »historisch« bezeichnete Abkommen sieht vor, dass vom Migrationsnotstand betroffene Gemeinden wie die Kanarischen Inseln, Ceuta und Melilla 50 Prozent der minderjährigen Geflüchteten in andere Regionen des Staates schicken können, wenn ihre Aufnahmekapazitäten um 150 Prozent überschritten sind. Für die Kanaren wurde eine Kapazitätsgrenze von 3.000 Kindern und Jugendlichen festgelegt.
Um diese Vereinbarung zu realisieren, muss allerdings das spanische Einwanderungsgesetz geändert werden. Dies könnte sich bis zu einem Jahr hinziehen. Bisher muss die betroffene Region die volle Verantwortung für die ankommenden Minderjährigen übernehmen.
Auf dem Kanarenarchipel landeten im vergangenen Jahr rund 40.000 Menschen meist mit Cayucas genannten Holzbooten an – circa 4.500 von ihnen waren Kinder und Jugendliche, bis April 2024 ist deren Zahl laut der Regionalregierung auf knapp 5.500 angewachsen. Die Aufnahmekapazitäten der Inseln bieten jedoch nur angemessenen Platz für 3.000 Minderjährige.
La Palma Waldbrand-Infos
Feuerbilanz der vergangenen 23 Jahre – Vorbeugungskampagne 2024 beginnt
Auf La Palma gab es seit dem Jahr 2000 in den Monaten Mai bis September rund 400 kleinere Feuerausbrüche in der Natur und Waldbrände. Diesen fielen insgesamt rund 17.000 Hektar Felder und Wälder zum Opfer.
Hauptursache waren das Verbrennen von Stoppeln, der Einsatz von funkensprühenden Maschinen bei Hitzewellen im Freien sowie das Wegwerfen von brennenden Zigaretten aus Autos. Auch ein Profil der Verursacher wurde inzwischen vom Cabildo erstellt: Es handelt sich um männliche Einwohner in Gebieten mit hohem Brandrisiko, die über 40 Jahre alt sind und landwirtschaftliche Tätigkeiten ausüben. Weitere Gefahrenpotenziale: die Überalterung der Landbevölkerung, die fortschreitende Verödung im Landesinneren, die zu einer Anhäufung von Brennmaterial in diesen Gebieten führt, und die Orographie der Insel.
Zum Start der Waldbrand-Vorbeugungskampagne 2024 mahnte Inselpräsident Sergio Rodríguez allerdings erneut alle Menschen auf der Isla Bonita, äußerste Vorsicht walten zu lassen. In den brandgefährdeten Gebieten sollen Informanten von Haus zu Haus gehen und über die Gefahren aufklären. Hauptziel ist dem Cabildo-Chef zufolge, dass Inselbewohner zu Hütern ihrer Umwelt werden und extreme Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Luis Morera und Los Benahoare in Santa Cruz
Am Freitag, 26. April, singen und musizieren der palmerische Barde und Künstler Luis Morera und Los Benahoare gemeinsam. Das Konzert beginnt um 21 Uhr auf der Plaza de San Francisco in Santa Cruz. Der Eintritt ist frei.
Die Pferderennsaison beginnt
Am Samstag, 27. April, fällt der Startschuss zu La Palma Ecuestre 2024: In La Laguna beginnen um 17 Uhr die Distanzrennen, bei denen die Reiter immer paarweise auf die Strecke gehen. Am Sonntag, 28. April, geht es um 18 Uhr in Los Llanos weiter, wo Rösser und Jockeys sich in der Avenida Carlos Francisco Lorenzo Navarro im Sprint messen.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez erwägt Rücktritt
Manipulationsversuche über Familienmitglieder von Politikern auch auf den Kanaren
In einem auf X geposteten »Brief an die Öffentlickeit« spricht Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) von der Möglichkeit seines Rücktritts. Der sozialistische Landeschef hat seine aktuellen Termine abgesagt und will am Montag, 29. April, seine Entscheidung bekanntgeben. Grund ist eine Anzeige gegen seine Ehefrau Begoña Gómez durch die Organisation Manos Limpias. Die »Sauberen Hände« beschuldigen die First Lady, ihre Position geschäftlich ausgenutzt zu haben. Sánchez twitterte auf X, die Frage, ob sich sein Amt noch lohne, »trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen«. In der Tat muss die Anzeige der Manos Limpias mit Vorsicht betrachtet werden, da sie auf Medienberichten basiert, die sich bereits als nicht korrekt erwiesen haben. Es handelt sich um eine Organisation von Privatpersonen, die der rechtspopulistischen Partei Vox nahesteht.
Einige Politikbeobachter spekulieren indessen, dass der als politischer Überlebenskünstler bekannte Staatschef wieder einmal taktiere und wahrscheinlich plane, im Parlament die Vertrauensfrage zu stellen. Sollte Sánchez tatsächlich zurücktreten, müsste die gesamte Regierung gehen, aber bis zum Antritt einer neuen Regierung im Amt bleiben.
Unter vielen anderen verurteilte der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo von der Coalición Canaria (CC), die »Schikanen und Zerstörungen« gegen Ministerpräsident Sánchez und seine Frau. Er rief die Parteien dazu auf, »das allgemeine Interesse des Landes an die erste Stelle zu setzen«.
Clavijo musste kürzlich ebenfalls erleben, dass Menschen versuchten, ihn über seine Familie zu manipulieren. So versammelten sich während der friedlichen Kundgebungen gegen den Massentourismus am 20. April auch Demonstranten vor seinem Privathaus. Abgeordnete verschiedener Parteien bezeichneten dies inzwischen als »Einschüchterungsversuch«, »Schikane« und »unanständig«.
Der Inselpräsident von La Palma, Sergio Rodríguez von der CC, ruft am 25. April in einer Pressemitteilung zum »Respekt vor der privaten und familiären Sphäre aller von den Bürgern gewählten öffentlichen Vertreter« auf: »Wir vom Cabildo schließen uns der Verurteilung dieser Art von Demonstrationen an, die nicht nur die Person des öffentlichen Lebens betreffen, die eine Funktion im Dienste der Gesellschaft ausübt, sondern auch ihre Familie«.
Last but not least: Regionalpräsident Fernando Clavijo offen für die Forderungen der Demonstranten am 20. April und twitterte auf X: »Was letzten Samstag auf den Straßen geschah, hinterlässt eine Botschaft, die wir teilen. Die Kanarischen Inseln müssen ihr Modell überdenken, wo wir hinwollen. Das hätte sie schon während der Pandemie tun sollen, aber es ist eine Herausforderung, die wir annehmen und an der wir bereits mit den Gemeinderäten, mit den Stadträten arbeiten, und der wir uns als Gesellschaft insgesamt stellen müssen.«
Strandstraßen-Ausbau in Santa Cruz schreitet voran
Im Sommer soll die zweite Phase des Avenida Marítima-Ausbaus in Santa Cruz abgeschlossen sein. Dabei wird der Abschnitt wischen der Avenida El Puente und der Calle Tedote für mehr als 1,7 Millionen Euro verschönert und fußgängerfreundlich gemacht. Dies gab jetzt Bürgermeister Asier Antona bekannt. Im Anschluss daran soll die dritte Phase beginnen, die laut dem Rathauschef die größte und längste wird.
Premiere: Los 40 Classic auf La Palma
Am Samstag, 27. April, findet das Festival Los 40 Classic zum ersten Mal auf den Kanarischen Inseln statt. Die Show beginnt um 19 Uhr im Parque Los Alamos in Breña Alta. Mit dabei sind das Duo Complices und die Coldplay-Tributband Colday.
Bauernmarkt mit Folklore in Los Llanos
Am Sonntag, 28. April, lädt der Bauernmarkt in Los Llanos wieder zum Bummeln und Shoppen frischer Ware vom Land ein. Die Stadtverwaltung informiert, dass dazu von 12 bis 13 Uhr eine Folkloreschau geboten wird. Anlass: Der Sonntag ist der Tag des Tanzes! Mercadillo Los Llanos, Avenida Doctor Fleming, von morgens bis circa 14 Uhr.

Neues aus Puerto Naos und La Bombilla
Weitere 54 Familien können in ihre Wohnungen in Puerto Naos zurückkehren. Dies hat in dieser Woche der Inselnotfallplan-Ausschuss (PEINPAL) beschlossen. Weiter heißt es, dass damit 688 Immobilien freigegeben sind. Allerdings haben erst 321 Personen mit der Prozedur begonnen, um tatsächlich wieder in ihr seit dem Vulkanausbruch evakuiertes Zuhause einziehen zu können (Dabei werden circa vier Wochen lang Gasmessgeräte aufgestellt.) 40 Familien leben bereits dauerhaft in genehmigten Wohnungen. Auch die Schule kann wieder geöffnet werden.
Inselpräsident Sergio Rodríguez gibt bekannt, dass eine Gruppe aus Spezialisten, Wissenschaftlern und BürgerInnen gebildet wurde. Diese sollen Tests in Häusern durchführen, um die Öffnung weiterer Gebiete voranzutreiben.
Um die etwas zäh verlaufende Rückkehr zu beschleunigen, wird die Mietzulage für die Evakuierten aus Puerto Naos und La Bombilla laut dem Inselpräsidenten nur noch bis Oktober 2024 bezahlt. Die Evakuierten, die immer noch in Hotels wohnen, erhalten die Kosten dafür bis zum 15. Mai 2024 vom Cabildo erstattet. Auch die Beihilfen für die Firmen in den beiden Orten sollen schrittweise in Relation zu den erzielten Einnahmen nach der Wiedereröffnung abgebaut werden.
Zehntausende Canarios gegen Massentourismus auf der Straße
Der Aufforderung verschiedener Initiativen zu den 20A-Demonstrationen sind am vergangenen Samstag zehntausende Menschen auf den Kanarischen Inseln gefolgt. Sie zeigten damit, dass sie die Tourismuspolitik der Regionalregierung nicht länger akzeptieren wollen. Der Protest richtete sich gegen den Massentourismus mit seinen negativen Folgen wie Wohnungsnot, steigenden Immobilienpreisen oder Wasserknappheit insbesondere auf den großen und den östlichen Inseln. Sogar in Madrid und Berlin gingen Menschen von den Kanarischen Inseln auf die Straße. Auf dem Archipel haben 2,2 Millionen Menschen ihren festen Wohnsitz. Jedes Jahr kommen rund sieben Mal so viele UrlauberInnen hierher – damit macht der Tourismus rund 37 Prozent des Bruttosozialprodukts aus.
Aus diesem Grund betonen die Protestierenden, dass sie nicht gegen Inselgäste, sondern gegen das aktuelle Tourismusmodell seien. Die Regionalregierung arbeitet bereits an einem Konzept, das sie als nachhaltig bezeichnet.
La Palma-Fußball am Wochenende
Das ging daneben: Das Team von Atlético Paso musste sich am Sonntag mit dem 0:2 gegen Cacereno geschlagen geben. Nun stehen die Fußballer aus dem Westen von La Palma auf Platz 5 der Segunda Federación Gruppe 5. Die ebenfalls in dieser Liga spielenden Kicker vom CD Mensajero aus Santa Cruz bissen mit 0:4 gegen Sanse ein. Der Abstieg ist ohnehin besiegelt, da fehlte die Motivation.
Man trifft sich in Puerto Naos
Schon einmal parkte das Food-Taxi kürzlich in Puerto Naos, und sogleich trafen sich rings um den gelben Truck an der Strandpromenade jede Menge Leute. In den sozialen Medien wird verbreitet, dass das Schlemmermobil auch an diesem Wochenende wieder in den Badeort kommt: Am Samstag und Sonntag öffnet die flexible Bar ab 11 Uhr an der Playa. Zutritt zu Puerto Naos gibt es allerdings nur mit QR-Code. Den kann man hier beantragen.
Flexible »Tankstellen« für Helis
Tragbare »Speicherbecken« sollen die Waldbrandbekämpfung aus der Luft effektiver machen. Im Blick auf die erhöhte Gefahr wegen des trockenen und heißen Winters testet die kanarische Regierung jetzt diese flexiblen »Tankstellen«, aus denen Helis Wasser schöpfen können. Anlass dazu gibt der durch die Dürre verursachte Wassermangel insbesondere auf Teneriffa.
Die Mitarbeiter der Cabildos und die Fire-Fighter der EIRIF-Truppen werden derzeit im Umgang mit dem neuen System geschult. Der zuständige Minister Manuel Miranda erklärte, man müsse Vorsichtsmaßnahmen treffen, bevor es zu spät sei. Die beiden von der Regionalregierung gekauften Tanks fassen 56.000 Liter und 25.000 Liter und sollen in Gebieten zum Einsatz kommen, wo es keine Wasserspeicher gibt. Sie haben einen Durchmesser von sechs beziehungsweise vier Metern, sind 1,7 Meter hoch und aus PVC.
Im Blick auf die brenzlige Lage insbesondere in den Bergen der Inseln hatte das zuständige Regionalministerium zum ersten Mal in der Geschichte des Kanarenarchipels bereits im März Waldbrand-Voralarm ausgerufen. Diese Alarmstufe besteht nach wie vor!
Subventionen locken keine neuen Airlines nach La Palma
Die jüngste Ausschreibung des kanarischen Flugentwicklungsfonds erbrachte keine zusätzlichen Flüge für die Insel La Palma. Wie Regionaltourismusministerin Jessica de León weiter berichtet, seien EU-Vorschriften die Ursache. Um Beihilfen wie aus dem kanarischen Flugentwicklungsfonds in Anspruch nehmen zu dürfen, müssten die Airlines sehr strenge Auflagen erfüllen. Deshalb, so de León, werde man in Zusammenarbeit mit dem Cabildo von La Palma nun versuchen, das Programm effektiver zu gestalten. Außerdem machten es die durch den Vulkanausbruch weggefallenen Touristenbetten nach wie vor schwer, Airlines zu gewinnen, die auch Reiseveranstalter sind.
Wieder mal San Borondón gesichtet …
San Borondón-Sichtungen sind ja nichts Neues. Aber eigentlich stammen sie meist aus Zeiten, als es noch keine korrekten Seekarten oder kein GPS gab. Jetzt aber »sah« eine Touristengruppe beim Aufstieg auf denTeide auf Teneriffa für einige Minuten eine Insel, wo eigentlich keine sein sollte. Die Internetzeitung Diario de Avisos berichtet, dass die Wandersleute sogar Fotos von der Isla Mágica schossen und bildet eines davon ab. Denn so wird die legendäre neunte kanarische Insel auch genannt. Weil sie immer wieder auf-, aber leider meist sofort wieder abtaucht. Übrigens spielt San Borondón in meinem neuen Buch für Leute von 10 bis 100 eine große Rolle: Und natürlich ist die Isla Flotando in »Viere Meerestiere und ein Ping« genauso zickig, wie man es von ihr erwartet :0)
Herzliche Grüße, Eure Gudrun
Abschaltung von ADSL-Anschlüssen auch auf den Kanaren
Eine Meldung in Sachen Internet geht heute durch die spanischen Medien: Zum 19. April 2024 werden auch auf den Kanarischen Inseln alte ADSL-Anschlüsse abgeschaltet. Grund: Die Kupfervermittlungszentralen der Provider werden schrittweise geschlossen. Die meisten hat Telefónica. Vodafone und Orange wollen ihre Anlagen dieser Art später stilllegen. Ziel ist, dass die Kunden auf Glasfaser-Verträge um umswitchen.
(Anmerkung der Redaktion: Betroffene mit ADSL-Anschlüssen müssten normalerweise von ihrem Internetanbieter längst informiert worden sein. Allerdings hängen wohl trotzdem spanienweit immerhin noch rund 444.000 am Kupfernetz – wohl auch, weil Glasfaser nicht überall zur Verfügung steht. Die gute Nachricht für alle, die auf La Palma wie ich bei Verimax einen Vertrag haben: Dieser Provider arbeitet mit der WiMax-Technologie und ist nicht an irgendeine Kabeltechnik gebunden. Denn Verimax schickt Funkwellen von Zentralmasten aus über die Insel. Und nach meiner Erfahrung funktioniert das sehr gut, und die MitarbeiterInnen helfen sehr freundlich und kompetent, wenn man eine Frage hat.)
Regionalregierung eröffnet Büro für Vulkanopfer in Los Llanos
In der Avenida Enrique Mederos 48 in Los Llanos hat nun das Büro des Regionalministeriums zur Betreuung der Vulkanopfer geöffnet. Diese werden hier von Experten bei Anträgen und anderen Verfahren im Blick auf die jüngst von der Regionalregierung beschlossenen Dekrete beraten. Dazu stehen Architekten, Juristen, Geographen, Psychologen und Sozialarbeiter zur Verfügung. Sie helfen unter anderem bei der Wertermittlung und Schätzung der Immobilien, die von der Lava verschüttet oder beschädigt wurden, und bei der Registrierung von Unterlagen. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr, dienstags von 15 bis 17 Uhr. Im restlichen April macht das Büro außerdem donnerstags von 15 bis 17 Uhr auf.
ES-Alert-Test auf La Palma erfolgreich
Heute morgen kurz nach 10 Uhr gaben unzählige Handys auf La Palma schrille Alarmtöne von sich. Wohl alle schreckten bei diesem ungewohten Sound auf und checkten ihr Telefon. Und das war einer der Zwecke dieser Übung: Die Menschen sollen lernen, dass bei diesem Geräusch ein Notfall in ihrem Bereich eingetreten ist, die übermittelte Nachricht sofort lesen und Hinweise befolgen. Im Blick auf die ständig steigende Waldbrandgefahr steht zu befürchten, dass dieses Instrument wohl zum Einsatz kommen wird. Die Medien hatten den Probealarm des Mobiltelefon-Warnsystems ES-Alert angekündigt, und nun erklärte Inselpräsident Sergio Rodríguez, dass der Test erfolgreich verlaufen sei. Seine Idee: Man überlege, dieses nationale System auch bei möglichen Notfällen in Puerto Naos und La Bombilla einzusetzen.
Mehr Lokale in Puerto Naos freigegeben
Der Ausschuss für den vulkanischen Notfallplan PEINPAL hat am 16. April weitere Freigaben von Wohnungen, Häusern und Lokalen in Puerto Naos und La Bombilla beschlossen. Damit gibt es jetzt insgesamt 634 Immobilien mit der Genehmigung zum Wiederbezug seit der Evakuierung nach dem Vulkanausbruch. Laut dem Ausschuss haben bereits 231 Personen die Rückkehrbedingungen unterschrieben. Inselpräsident Sergio Rodríguez freut sich besonders, dass unter den nun freigegebenen Wohnungen auch fünf in La Bombilla sind. Dort waren die Kohlendioxid-Messwerte bisher zu hoch. Darüber hinaus haben nun sieben Lokale eine Genehmigung zur Wiederöffnung – darunter der Spar und die alte Apotheke. Bei der neuen Apotheke liegen die Werte noch über den gesetzlichen Vorschriften.

La Palma Fußball am Wochenende
Vor begeistertem palmerischen Publikum gelang den Atlético Paso-Kickern am Sonntag zuhause das 1:0 gegen Talavera de La Reina. Wichtige drei Punkte, die die Grün-Schwarzen auf Platz 4 im Bereich der Aufstiegs-Play-Offs der Tabelle halten. In der Spitze der RFEF Segunda División Gruppe 5 geht es drei Spiele vor Saisonschluss recht eng zu: Tabellenführer Gimnástica hat 55 Punkte auf dem Konto – Atlético Paso 50. Die Mannen des zweiten Fußball-Teams aus La Palma in dieser Liga vom CD Mensajero aus Santa Cruz verloren 3:0 gegen Badajoz. Schon in der vergangenen Woche war klar, dass der Abstieg nicht mehr zu verhindern ist.
Erstes Konzert in der Casa del Conde in Los Llanos
In der Casa del Conde in Llano de Argual findet am Freitag, 26. April, das Premieren-Konzert statt. Es unterhalten die japanische Pianistin Satomi Morimoto und die kanarische Sängerin Carla Verga. Eintritt: 18 Euro. Das Event ist Teil des des 12. Festivals Noches de Bolero y Más, das diesen Monat auf verschiedenen Inseln der Region über die Bühne geht und eine Verschmelzung von Jazz und Bolero präsentiert.
Die Casa del Conde ist ein denkmalgeschütztes Gebäude an der Plaza Llano de Argual in Los Llanos, das erst vor kurzem renoviert wurde. Dieser privat geführte Raum beginnt nun mit seinem Kulturprogramm, bei dem auch im Mai Konzerte und Ausstellungen geplant sind. Ziel ist, Inselgäste und Einwohner in diesem geschichtsträchtigen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert zusammenzubringen. Es gibt auch die Möglichkeit, hier Tagungen und Feiern abzuhalten.
Notfall-Alarm-Test auf La Palma
Am Mittwoch, 17. April, erscheint ES-Alert auf den Handys
In Spanien gibt es ein System, mit dem die Menschen in einem bestimmten Gebiet bei Notfällen oder Naturkatastrophen via Handy gewarnt werden. Dieses relativ neue Instrument des nationalen Katastrophenschutzes ist auf den Kanarischen Inseln bereits in Betrieb und wurde bei den Waldbränden auf La Palma und Teneriffa im vergangenen Jahr schon eingesetzt. Um sicherzustellen, dass es so gut wie möglich funktioniert, werden weiterhin regelmäßig Tests in verschiedenen Teilen des Archipels durchgeführt.
Es nennt sich ES-Alert und wird am Mittwoch, 17. April 2024, auf La Palma getestet. Man braucht keine App, denn es geht darum, bei Katastrophen wie beispielsweise Waldbränden, Überschwemmungen oder Vulkanausbrüchen Einheimische ebenso wie Touristen zu warnen. Deshalb erscheinen die Texte auf Spanisch und Englisch.
Alle, die am 17. April ihr Mobiltelefon eingeschaltet haben, werden den Probealarm zwischen 10 und 12 Uhr empfangen. Ist das Handy ausgeschaltet oder im Flugmodus, kommt die ES-Alert-Nachricht nicht an. Auch Schiffe in der Nähe der Küste von La Palma erhalten die Meldung. Achtung: Die Handy-Option zum Empfang von Warnungen muss aktiviert sein! Bei Geräten mit Android-Betriebssystem Version 11 oder höher oder iOS Version 15.6 oder höher ist diese Option standardmäßig aktiviert.
Die Geräte piepen und vibrieren solange, bis die Textmeldung mit dem Wort „Test“, angenommen wird. Nach dem Drücken von „akzeptieren“ verschwindet sie wieder. Man muss nicht antworten oder die 112 anrufen.
Wer die Nachricht von ES-Alert annimmt, kann auch an einer Umfrage teilnehmen. Die Organisatoren bitten darum, da die Antworten von entscheidender Bedeutung sind, um die Wirksamkeit des Tests zu ermitteln und das System weiter zu verbessern.
Wer gerade im Auto unterwegs ist, sollte in aller Ruhe an einem sicheren Ort parken und nach dem Lesen der Meldung auf „Akzeptieren“ drücken. Die Organisatoren bitten darum, ältere Menschen über die Probewarnung zu informieren, damit sie sich nicht beunruhigen.
Die Organisation übernehmen die Generaldirektion für Notfälle der kanarischen Regierung und das Koordinationszentrum für Notfälle und Sicherheit (CECOES) 112 in Zusammenarbeit mit dem Cabildo von La Palma und allen Gemeinderäten.

Proteste auf den Kanaren nehmen zu
Gegen Massentourismus und „Ausverkauf der Inseln“
Die Proteste gegen die Auswirkungen des Massentourismus auf manchen Kanarischen Inseln – insbesondere im Blick auf immer knapperen Wohnraum für Einheimische, den am 1. März 2024 ausgerufenen Wassernotstand auf Teneriffa und Eingriffe in die Landschaft – reißen nicht ab. Am Donnerstag, 11. April, 17 Uhr, versammelten sich zum Beispiel Mitglieder der Bürgerinitiative Canarias se agota vor der Kirche in La Laguna auf Teneriffa, und einige traten in den Hungerstreik.
Diese Initiative ist nicht die einzige: Dutzende Gruppen kündigen in den sozialen Netzwerken für Samstag, 20. April, Kundgebungen an: Um 12 Uhr auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote sowie um 17 Uhr auf La Palma auf dem Bauernmarkt in Puntagorda. Dabei geht es um Forderungen wie den Schutz der Natur, Öko- oder Tourismussteuern und Hindernisse gegen ausufernden Immobilienkauf durch Ausländer. Die Demonstranten befürchten einen Ausverkauf ihrer Inseln und wehren sich dagegen mit dem Slogan „Canarias no se vende“. Die Aktivisten fordern die Regionalregierung auf, dem „selbstmörderischen Modell des Tourismus“ ein Ende zu setzen. Sie betonen, dass sie nicht „tourismusfeindlich“ sind und schon gar nicht gegen BesucherInnen der Kanarischen Inseln protestieren. Vielmehr wollen sie die sozialen und ökologischen Probleme des Massentourismus deutlich machen.
(Anmerkung der Redaktion: Auf der einen Seite stehen die freudig vermeldeten Rekord-Besucherzahlen der Kanarenregierung und die Ankündigung, dass man diese weiter steigern wolle – angeblich auf nachhaltige Weise durch eine „Transformation des kanarischen Tourismusmodells“. Auf der anderen Seite positionieren sich nun Einheimische, die diese Nachhaltigkeitsversprechen anzweifeln. Sie sehen sich vor allem auf Teneriffa zunehmend von den Auswirkungen des Massentourismus wie Wohnungsnot, landschaftsgefährdende Großprojekte oder Verkehrschaos bedroht. Im Gegenzug haben RegionalpolitikerInnen und Tourismusverbände jetzt Angst, dass die Proteste die heilige Kuh Tourismus beschädigen könnten … Es bleibt spannend.)
Rekordttemperatur im April auf Teneriffa: 38,2 Grad
Dieser Calima hat es in sich: Auf Teneriffa-Süd wurde am 11. April die Höchsttemperatur von 38,2 Grad Celsius registriert. Die staatliche Wetteragentur AEMET informiert, dass dies seit 1980 der höchste an der Station Punto Rocio gemessene Aprilwert ist. Die Karte des Wetterdienstes zeigt die Temparaturen auf den Kanarischen Inseln am Freitag, 12. April, um 6 Uhr morgens! Und sie klettern auch heute nach oben – erst ab Montag soll es wieder spürbar kühler werden.
Business-Messe mit buntem Programm in Los Llanos
Am Freitag, 12. April, eröffnet in Los Llanos die Business- und Handelsmesse. Auf der Feria Empresarial y Comercial zeigen bis zum 14. April 47 Unternehmen aus La Palma ihr Angebot und Können. Parallel dazu gibt es ein buntes Programm für jung und alt in Sachen Kultur und Freizeit. Und natürlich ist auch fürs leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Highlight am Samstag, 13. April: Um 19.30 Uhr tritt die Band Ni un pelo de tonto auf die Bühne.
Parken beim Schwimmbad in Los Llanos
Im Los Llanos-Stadtteil Jable wurde neuer Parkraum geschaffen. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wurde deshalb der Verkehr in der Carretra José Viera y Clavijo neu geordnet. Die 32 Plätze liegen in der Nähe des Stadions und des Schwimmbads. Foto: Stadt
Länger am Strand in Puerto Naos
Theoretisch können jetzt 563 evakuierte Familien nach Puerto Naos zurückkehren. Der Inselnotfallausschuss PEINPAL hat weitere 100 Immobilien freigegeben, in denen der Kohlendioxidwert inzwischen unter 700 Parts per Million (ppm) liegt. Der Ausschuss informiert weiter, dass die Zugangszeit zum Strand von Puerto Naos auf 20.30 Uhr verlängert wurde. Dazu ist nach wie vor ein QR-Code erforderlich, denn man auf dieser Website des Cabildos erhält.

AESA-Flugsicherheitsstatistik 2023 – Teneriffa-Süd an der Beschwerde-Spitze
Immer mehr Rüpeleien im Flieger
Schlechtes Benehmen im Flieger – auch darüber gibt es eine Statistik, deren trauriger Sieger der Südflughafen von Teneriffa ist. 2023 wurden dort 189 Beschwerden des Bordpersonals über komplizierte Auseinandersetzungen mit Passagieren während des Fluges registriert.
Dicht darauf folgen Alicante mit 184 und Palma de Mallorca mit 177 Fällen. Warum Gran Canaria auf Platz 7 nur 64 Vorfälle verzeichnet und die Nachbarinsel Teneriffa Spitzenreiter ist, erschließt sich aus der Statistik der spanischen Agentur für Flugsicherheit (AESA) leider nicht. Auf Rang 9 landete beschwerdetechnisch der Airport auf Lanzarote, gefolgt von Fuerteventura mit 37 Randalierern in den 2023 gelandeten Jets.
Laut Gewerkschaften und Flugzeugbesatzungen nehmen die Konflikte zu – ebenso wie die körperlichen Auseinandersetzungen. Ursache für diese besorgniserregende Entwicklung seien im Blick auf Bordregeln ungehorsame, alkoholisierte, pöbelnde oder rauchende Passagiere. Ein Gewerkschaftssprecher vermutet, dass die respektlosen Fluggäste immer mehr werden, weil Bilder von ihren miesen und teils sogar gefährlichen Auftritten meist sofort in den sozialen Medien gepostet werden. So kann sich halt jeder Prol mal wie ein Star fühlen …
Allerdings dürfte das Hochgefühl nicht lange anhalten. Denn das Gesetz 21/2023 zur Sicherheit in der spanischen Luftfahrt sieht saftige Bußgelder von 60 bis 45.000 Euro für die fragwürdigen „Helden der Lüfte“ vor. In der Regel berappen die Rüpel laut AESA allerdings nur zwischen 300 und 2.000 Euro: „In den letzten Jahren hat die Zahl der Beschwerden gegen Fluggäste wegen unangemessenen oder störenden Verhaltens bei kommerziellen Flügen erheblich zugenommen. Solche Vorfälle führen nicht nur zu Verspätungen, Betriebsstörungen oder erheblichen Kosten für die Fluggesellschaften, sondern stellen auch eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit des Flugbetriebs dar“. Übrigens schlagen Pilotenvereinigungen vor, dass auffällige Reisende am besten am Boden bleiben sollten. Der Kapitän kann dies im Falle eines Falles entscheiden. Auch eine Erhöhung der Strafen wird diskutiert.
(Anmerkung der Redaktion: Irgendwie nicht weiter verwunderlich. Respektlosigkeiten beginnen verbal in den „sozialen“ Medien. Die nächste Stufe der Eskalation ist die zunehmende Aggressivität des Mobs bei den Einsätzen von Polizei, Notärzten und Feuerwehr. Und diese feinen Herrschaften reisen natürlich ebenso gern wie andere. Ganz logisch also, dass sie inzwischen selbst in Flugzeugen immer lauter und schamloser werden. Höhere Bußgelder wären gut. Oder erst gar nicht erst an Bord lassen. Wenn diese Vollpfosten nicht in der Lage sind, die Sprache der Vernunft zu verstehen, dann mit Sicherheit die des Geldes. Denn für einen so verpassten Flug gibt es keine Kostenerstattung.)

Der Sturm treibt einen Calima heran
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch strömt eine warme und trockene Luftmasse aus Afrika über die Kanarischen Inseln und lässt das Thermometer auf für April außergewöhnlich hohe Werte steigen. Wie die staatliche Wetteragentur AEMET weiter mitteilt, bringt diese Hitzewelle auch Staub aus der Sahara auf den Archipel. Dieser sogenannte Calima sorgt dafür, dass die Temperaturen zunächst auf den Höhen und dann bis hinunter an die Küsten die 30 Grad-Marke übersteigen können. Besonders heiß wird es am Mittwoch auf den östlichen Inseln, auf den westlichen wie La Palma sagt die AEMET zunächst moderatere Anstiege voraus. Erst am Donnerstag soll die Hitze auf La Palma ankommen. Nur an den Küsten im Norden könnte es kühler bleiben. Erst ab Montag kühlt es wieder ab. Mehr Infos zum Thema Calima hier klicken.
La Palma-Fußball am Wochenende
Eine gute und eine schlechte Nachricht von den Fußballern aus La Palma, die in der Gruppe 5 der Segunda Federación spielen: Die Mannen vom CD Atlético Paso sicherten sich am 7. April mit einem 0:1-Sieg gegen Ursaria drei wichtige Punkte, um im Tabellenspitzenbereich zu bleiben. Die Kicker aus Santa Cruz hatten wieder einmal Pech: Der CD Mensajero verlor 0:1 gegen Getafe B. Das heißt, der Abstieg ist nicht mehr aufzuhalten.
Sturm im Anmarsch
Die staatliche Wetteragentur warnt am Dienstag und Mittwoch, 9. und 10. April, vor starken Winden auf den Kanarischen Inseln! Gelber Alarm wird auch für den Osten und Westen von La Palma ausgerufen, wo Böen bis zu 80 Stundenkilometern erwartet werden. Gleichzeitig gibt es Alarm gelb für hohe Brandung. Achtung Inselgäste: Gehen Sie beim Fotografieren niemals nahe an die Küste und beachten Sie die Flaggen und Absperrungen an den Stränden!

Blick nach Fuerteventura:
Einwohner beginnen Kampf gegen den Abbau von Seltenen Erden
Seltene Erden sind Metalle, ohne die die Menschen im digitalen Zeitalter aufgeschmissen wären: Handys, Akkus für Elektroautos oder Energiesparlampen wären ohne sie undenkbar. Den Markt hat China mit einem Löwenanteil fest im Griff. Aber mehr und mehr wollen auch die westlichen Industrienationen ihren Anteil ausbauen.
Auf den Kanaren ist man jetzt ebenfalls auf der Spur der Seltenen Erden. Und zwar auf Fuerteventura. Allerdings ist Regionalwirtschaftsminister Manuel Domínguez von Goldgräberstimmung weit entfernt. »Wir halten zunächst nur das Gesetz im Blick auf die legalen Anträge des Unternehmens Tenárdios der kanarischen Gruppe Satocan zum Abbau der Metalle ein und müssen eine Studie genehmigen. Es wird keinen Abbau von Seltenen Erden geben, wenn die Umweltvorschriften nicht eingehalten werden«. Er verweist darauf, dass alle politischen Parteien im Regionalparlament zugestimmt hätten, die Rentabilität von Seltenen Erden auf den Kanarischen Inseln zu prüfen.
(Anmerkung der Redaktion: Auf Fuerteventura gibt es bereits massiven Widerstand gegen den möglichen Abbau von Seltenen Erden und gegen die geplanten Sondierungen. Das Unternehmen Tenáridos will 131 Bergbaublöcke im Norden und Süden der Insel erkunden, und die kanarische Regierung hat wohl schon einige Anträge genehmigt. Die GegnerInnen versichern, dass »der Kampf gegen alle, die unser Land zerstören wollen, begonnen hat«. Am Sonntag, 7. April, 12 Uhr, ist eine Demonstration in Ajuy geplant. Die Bürgerinitiative No Tierras Raras hat bereits einen Facebookauftritt. Außerdem gibt es eine Website von No Tierras Raras en Fuerteventura, wo die Umweltgefahren beim Abbau von Seltenen Erden erklärt wird und die Anträge für Bürgerproteste bereit stellt.)

»Biodiversität in den Lavadeltas von La Palma«
Eine Ausstellung zeigt Bilder der Hoffnung
Wollen Sie eine submarine Reise durch die Lavadeltas vor der Küste von La Palma unternehmen? Dazu müssen Sie nicht mal ins Wasser, denn in Tazcorte wurde jetzt eine Ausstellung eröffnet, die das neue Leben an den fajanas des Tajogaite zeigt.
Die Fotoschau wurde im Rahmen des DELTA-Programms erarbeitet, das zur Nachhaltigkeit der vom Vulkanausbruch betroffenen Küstengebiete ins Leben gerufen wurde. Denn offenbar entwickelt sich die Biodiversität auf der Unterwasserlava schneller als gedacht: 121 Arten haben die Forschenden inzwischen identifiziert –darunter Fische, Weichtiere, Stachelhäuter und Nesseltiere.
Bei der Eröffnung waren Promis von der Regionalregierung und vom Cabildo La Palma zugegen und hielten Reden über nachhaltigen Tourismus und die Funktion des DELTA-Projekts. Aber der Bürgermeister von Tazacorte brachte den Sinn der Schau an der Strandpromenade seiner Gemeinde nach all den Zerstörungen durch den Vulkan auf den Punkt: »Diese Ausstellung zeigt Bilder der Hoffnung«.
Als nächstes wird »Biodiversität in den Lavadeltas von La Palma« in Los Llanos, El Paso, Fuencaliente und Santa Cruz gezeigt.
Die Fotos wurden während der biologischen Beobachtungskampagne Ende Juli 2022 aufgenommen. Diese wurde in zwei Gebieten mit unterschiedlichen Zielen durchgeführt: in der Sperrzone, um die Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf die Artenvielfalt im Meer zu bewerten, und in einem Kontrollgebiet, das der betroffenen Region ähnelt, in dem jedoch die Bedingungen vor dem Vulkanausbruch herrschten.
Nolotil wird auf Gesundheitsschädlichkeit geprüft
Eines der in Spanien meistverkauften Medikamente mit dem Handelsnamen Nolotil hat möglicherweise gesundheitsschädliche Auswirkungen. Dies schreibt am 5. April die Internetzeitung El Diario de Avisos. Demnach hat die Staatsanwaltschaft der Audiencia Nacional jetzt eine Untersuchung eingeleitet. Anlass dazu hatte eine Beschwerde des Patientenschutzes Defensor del Paciente gegeben. Zum Nolotil-Artikel im Diario de Avisos.
Erklärung zum Medikament: Metamizol, das erstmals 1922 in Deutschland auf den Markt gebracht wurde, ist ein Analgetikum und Antipyretikum (gegen Fieber), das nach Angaben der spanischen Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (Aemps) seit mehr als 50 Jahren in Spanien unter verschiedenen Handelsnamen verkauft wird (der aktuelle lautet Nolotil).
Aperitiv auf dem Bauernmarkt in Los Llanos
Die Stadtverwaltung von Los Llanos will den sonntäglichen Bauernmarkt in der Avenida Doctor Fléming »wiederbeleben«. Dazu soll den Gästen künftig uner dem Motto Aperitivo en el Mercadillo an jedem Stand eine »kulinarische Verkostung« geboten werden. Los geht die Aktion am Sonntag, 7. April. Der Bauernmarkt findet jeden ersten Sonntag im Monat von 11 bis 13 Uhr statt.

Paradigmenwechsel auf den Kanarische Inseln
Neues Gesetz zu Wohnungsbau und Tourismus auf den Weg gebracht
Das Ley de ordenación sostenible del uso turístico de viviendas will die Weichen für die Stadtplanung und die touristische Nutzung von Wohnraum auf den Kanarischen Inseln neu stellen. Der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf könnte noch 2024 verabschiedet werden und soll die Vorschriften aus dem Jahr 2015 ablösen. Ziel: Das Recht der kanarischen BürgerInnen auf angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten.
Einer der Kernpunkte des Gesetzentwurfs ist, dass nur noch Häuser oder Apartments als Ferienunterkünfte angemeldet werden können, wenn sie bereits in der Stadtplanung der Gemeinden berücksichtigt sind. Grundsätzlich müssen die Gemeinden dabei beachten, dass auf Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura künftig 90 Prozent der bebaubaren Fläche für Dauerwohnraum genutzt werden muss. Auf den Grünen Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro sind es 80 Prozent. Dementsprechend bleiben für den Bau von Ferienunterkünften nur noch 10 beziehungsweise 20 Prozent übrig.
Darüber hinaus sieht der Gesetzentwurf Einschränkungen in der touristischen Nutzung von Immobilien vor – die gibt es bisher nicht. Demnach müssen die Besitzer bei der Umwandlung von Häusern oder Wohnungen in Ferienunterkünfte neue Vorschriften – etwa im Blick auf Nachhaltigkeit und Größe – einhalten.
Der Gesetzentwurf nimmt aber auch die 88 Gemeinden der Kanarischen Inseln in die Pflicht. Zum Beispiel müssen die Verwaltungen künftig nachweisen, dass genügend Land für den allgemeinen Wohnungsbau vorhanden ist. Erkennt die Gemeinde, dass der Wohnungsmarkt in einem Gebiet angespannt ist, soll automatisch ein Verbot für touristische Nutzung erfolgen.
Regionaltourismusministerin Jessica de León: »Es handelt sich um ein Gesetz, das einen ausgeprägten Querschnittscharakter hat, da es nicht nur die Zuständigkeiten für den Tourismus, sondern auch für den Wohnungsbau, die Stadtplanung, die Umwelt, den territorialen Schutz und den Verbraucherschutz betrifft.« Sie betont, dass es nicht um Verbote gehe, sondern dass den Gemeinden Instrumente an die Hand gegeben werden sollen.
Im Blick auf den Schutz bestehender Ferienunterkünfte heißt es seitens des Ministeriums, dass diese durch eine »declaración responsable« abgesichert seien, die bis zu fünf Jahre lang gültig sein könne. Während dieser Zeit sollen die Gemeindeverwaltungen gemäß dem künftigen Gesetz neu planen. Dann kommen die Feriendomizile erneut auf den Prüfstand.
Das öffentliche Informationsverfahren hat begonnen. Der Gesetzentwurf Anteproyecto-de-Ley-de-ordenacion-sostenible-del-uso-turistico-de-viviendas kann auf der Transparenz-Plattform der Kanarenregierung nachgelesen werden.
Zahlen in Sachen Feriendomizile auf den Kanaren 2024
- Laut dem Tourismusministerium wurden im Jahr 2022 auf den Kanarischen Inseln 2.782 Wohnungen gebaut. Demnach müssten auf dem Archipel 18 Jahre lang jährlich 3.000 neue Wohnungen entstehen, um die bestehenden rund 54.000 Ferienunterkünfte zu ersetzen.
- Das sind die Gemeinden mit der höchsten Anzahl von Ferienwohnraum im Verhältnis zur Gesamtzahl der Wohnungen: Yaiza 22 Prozent Urlaubsdomizile, La Oliva 21,5 Prozent und Adeje 13,3 Prozent.
Junge Talente in Los Llanos
Am Samstag, 6. April, geht es von 12 bis 23 Uhr auf der Plaza de España in Los Llanos rund: Das Jugendfestival Arrancadilla Cultural präsentiert junge Talente in Sachen Kunst und Musik aus La Palma.

Ascheprojekt Proresvolcan erfolgreich
Asche aus dem Vulkan Tajogaite ist geeigent, um Beton für den Bau herzustellen. Dies erklärte Kanarenpräsident Fernando Clavijo nach einem Lokaltermin im Politécnico de Las Palmas, wo Studenten beim Projekt Proresvolcan mit Vulkanasche aus La Palma und Zement experimentieren. Clavijo meint, dass der vulkanische Beton nicht nur für die Isla Bonita, »wo Zuschlagstoffe und Rohstoffe für den Wiederaufbau von Häusern, Unternehmen und Infrastrukturen gerade am dringendsten benötigt werden«, genau richtig komme. Das Projekt Proresvolcan sei auch auf »andere Teile der Welt übertragbar«. Die Verwertung der ceniza ist deshalb so wichtig, weil auf La Palma die Asche von Straßen und öffentlichen Bereichen abgefahren und bei Las Manchas abgeladen wurde. Der Wind verwirbelt nun den Staub des gigantischen Aschebergs in Richtung der Häuser. Die Einwohner fordern, dass das Problem schnell gelöst wird, denn sie befürchten gesundheitliche Schäden.
Steuererklärung in Spanien ist fällig
Die Frist für die Abgabe der Einkommenssteuererklärung für das Jahr 2023 für Residenten der Kanarischen Inseln beginnt am Mittwoch, 3. April. Wie das zuständige Regionalministerium mitteilt, sollen die bereits 2023 gewährten steuerlichen Abzugsmöglichkeiten bei der Impuesto sobre la Renta de las Personas Físicas (IRPF) beibehalten werden. Diese wurden im vergangenen Jahr wegen der Inflation verbessert.
Darüber hinaus, so das Ministerium, wird die Einkommenssteuerermäßigung in Höhe von 60 Prozent für die Steuerpflichtigen auf La Palma auch im Jahr 2023 gewährt.
Weinfest in Los Llanos – Anmeldefrist für Gastronomen beginnt
Am Samstag, 18. Mai, können auf der Plaza in Los Llanos wieder edle Tropfen verkostet werden. Dieses Weinest namens Fivipal des Kontrollrats für Vinos mit dem Qualitäts- und Ursprungssiegel La Palma eröffnet traditionell den alljährigen Reigen der Rebsaft-Fiestas auf der Isla Bonita. Wie immer gibt es Appetithäppchen – Gastronomen, die dabei sein wollen, können sich ab sofort unter E-Mail promocion@vinoslapalma.com anmelden.
La Palma-Fußball am Wochenende
Am Sonntag gab es einen Punkt für die Kicker vom Atlético Paso, denn gegen die DU San Fernando gingen sie mit einem 1:1 vom Platz. Damit halten sie Platz vier im oberen Tabellenbereich und dürfen immer noch darauf hoffen, über die Aufstiegs-Play-Offs den Sprung in die nächsthöhere Liga zu schaffen.
Der CD Mensajero, die zweite palmerische Mannschaft in der Segunda Federación, verlor am Sonntag 1:3 gegen Villanovense und bleibt auf dem vorletzten Platz weiterhin vom Abstieg bedroht.
Vom Pech verfolgt
Die Internetzeitung Diario de Avisos berichtet am 2. April von einem Palmero, der wahrlich vom Pech verfolgt scheint: Zuerst verlor er 2021 beim Ausbruch des Tajogaite sein Haus. Und jetzt stürzte sein Geländewagen von der Fähre, die von La Gomera nach Teneriffa unterwegs war. Die Ursache für das »Auto über Bord« scheint ziemlich unklar zu sein. Fest steht nur, dass der Palmero namens Matías seinen Humor nicht verloren hat. Denn er sagt, »dass er außer im Lotto alles gewonnen« habe. Zum Artikel im Diario de Avisos.
Proteste gegen Touristen auf Teneriffa
Handelskammer warnt: Tourismusphobie gefährdet die kanarische Wirtschaft
»Tourist go home« und ähnliche Parolen entdeckt man auf Fotos von Demonstrationen auf Teneriffa. Erst kürzlich überraschte eine solche Kundgebung die Passagiere auf dem Südflughafen von Teneriffa, was die Handelskammer der Region nun zu einem Statement veranlasste.
Kammerpräsident Santiago Sesé warnt vor schwerwiegenden Folgen für den Tourismus: »Das Problem bei dieser Art von Aktionen ist, dass sie nicht hier bleiben, sondern die Grenzen überschreiten und Auswirkungen auf die Herkunftsländer haben. Dieser Gedanke der Ablehnung, des Neins zu den Touristen, gefährdet unsere Wirtschaft und vermittelt ein Bild der kanarischen Gesellschaft, das nicht der Realität entspricht«.
Der Tourismus macht derzeit 35 Prozent des kanarischen Bruttoinlandprodukts aus – 40 Prozent aller Beschäftigen arbeiten in diesem Bereich. Damit ist der Fremdenverkehr der wichtigste Wirtschaftsmotor der Kanarischen Inseln. Deshalb fordert die Handelskammer von Teneriffa die Verwaltungen auf, sich dringend mit dieser Situation zu befassen, um die »Verbreitung irreführender Botschaften über die Kanarischen Inseln und ihre Vorzüge als Reiseziel zu verhindern«.
Allerdings sieht die Handelskammer schon Handlungsbedarf im Blick auf das aktuelle Tourismusmodell: »Eine Herausforderung, die darin besteht, den Sektor zu planen und zu organisieren und die unerwünschten Auswirkungen zu regulieren, die durch die Ferienvermietung verursacht werden könnten, die nach der Pandemie ein exponentielles Wachstum erfahren hat, ohne dass es bisher irgendeine Art von Kontrolle gab.«
Santiago Sesé plädiert deshalb, die öffentlichen Wohnungsbaupläne zu reaktvieren und die Verfahren zu beschleunigen. Allerdings sieht er die alleinige Schuld an der Misere nicht bei den Feriengästen: »Es kommt immer wieder vor, dass dem Tourismus pauschal die Schuld gegeben wird, ohne sich bewusst zu sein, dass die Defizite und Probleme, die wir haben, auf einen Mangel an Planung und Investitionen in unsere wesentlichen Infrastrukturen zurückzuführen sind«.
Deshalb fordert die Kammer, die »wesentlichen öffentlichen Dienstleistungen der Inseln zu messen und abzugrenzen«. Dazu bedürfe es einer »detaillierten Studie, die es ermöglicht, die Beträge zu bestimmen, die benötigt werden, um die direkt und indirekt durch Steuern generierten Gelder in das Reiseziel und in wichtige Infrastrukturen zu investieren, um die Lebensqualität der Inselbewohner und der Touristen, die uns besuchen, zu gewährleisten«.
Anmerkung der Redaktion: Die Menschen auf Teneriffa gehen insbesondere wegen der Wohnungsnot auf die Straße. Die Mieten auf den Kanarischen Inseln sind schon lange sehr hoch, und die Kanarier verdienen vergleichsweise wenig. Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren weiter zugespitzt, weil Vermieter Apartments und Häuser lieber an Plattformen wie Airbnb abgeben als sie an Einheimische zu vermieten – das ist nicht nur auf Teneriffa so. Sprich: Die Mieten im verbleibenden und immer knapper werdenden Wohnraum steigen auf allen Inseln weiter – ebenso wie die übrigen Lebenshaltungskosten. Auf Teneriffa gibt es inzwischen eine große Zahl Obdachlose – Menschen besetzen Grundstücke, leben in Zelten und Wohnmobilen. All das ist sozialer Sprengstoff und Wasser auf die Mühlen von radikalen politischen Parteien.