La Palma Nachrichten im September 2023
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle News und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelbild: Wolkenmeer oder Wolkenwasserfall – das Mar de Nubes auf der Isla Bonita hat viele Namen. Foto: Cabildo
Ausgehtipps auf La Palma
Mazo-Markt feiert Geburtstag
Am Samstag, 30. September, lädt Mazo zum 37. Geburtstag des Kunsthandwerker- und Bauernmarktes ein. Es gibt eine Hüpfburg für die Kleinen, DJ Tenax unterhält die Größeren, und der Koch César Pérez Pérez bereitet Appetithäppchen zur Verkostung vor den Augen des Publikums vor. Öffnungszeit: 9 bis 14 Uhr in der Markthalle neben der Kunsthandwerksschule. Am Sonntag geht der Mercadillo von 9 bis 14 Uhr weiter.
Bauernmarkt Los Llanos mit Musik
Immer wieder sonntags von 11 bis 13 Uhr öffnet der Bauernmarkt in Los Llanos und lädt zum Shoppen von lokalem Obst und Gemüse ein. Am Sonntag, 1. Oktober, wird das Dúo Palma den mercadillo musikalisch beleben.
Gastro-Messe in Santa Cruz
Am Samstag, 7. Oktober, gibt es ein kulinarisches Schmankerl in der Hauptstadt von La Palma: Die Plaza de la Alameda im Norden beim „Kolumbusschiff“ verwandelt sich in ein großes Open-Air-Lokal, in dem Tapas serviert und Craft-Biere ausgeschenkt werden. Die acht beteiligten Gastro-Betriebe rufen dafür jeweils 2,50 Euro auf. Mit dabei sind: Ajúa, Cinnamon, Bar Melchor, Sal Marina, Repostería Marroquí Sami Ziko, Dulcería de la Avenida, Kiosco La Alameda, Academia Canaria Restauración und die Hausbrauerei aus Tijarafe Cervecería Isla Verde. Dauer: 12 bis 18 Uhr.
Noch mehr Ausgehtipps gibt es auf der Eventseite des Lavastein-Blogs.
El Paso-Stürmer macht Karriere
Gute Nachricht vom Fußballclub Atlético Paso: Der Stürmer der Kicker aus La Palma, Reydel Sánchez, wurde in die kubanische Nationalmannschaft berufen. Der junge Spieler aus Kuba packte erst in diesem Jahr den Sprung von der Jugend in die erste Mannschaft von Atléctico Paso, nachdem er in der vergangenen Saison sein enormes Potenzial unter Beweis gestellt hat. Nun wird er am 12. und 15. Oktober nach Kuba reisen, um dort zu zeigen, was er kann. Sein Club auf La Palma gratuliert ihm zu dieser „großartigen Chance, die sicher ein Schlüssel zu seiner Karriere sein wird“. Die Fußballer aus El Paso spielen in der Segunda División B Segunda Federación – Grupo 5.
Neuer Glanz für die Transvulania?
Die nächste Transvulcania findet am 11. Mai 2024 statt. Dies gab jetzt das Cabildo bekannt. Seit der Auszeit durch die Pandemie scheint das Trailrunning-Events seinen internationalen Magnetismus eingebüßt zu haben, deshalb will es Inselpräsident Sergio Rodríguez umgestalten: „Ein Juwel wie die Transvulcania soll seinen Glanz zurückgewinnen.“ (Anmerkung der Redaktion: Wie er das genau bewerkstelligen will, bleibt in der Pressemitteilung offen. Es heißt nur, „dass in den Wochen vor dem Fest eine festliche Atmosphäre in den Straßen geschaffen werden soll, um bei Einheimischen und Ausländern gleichermaßen Begeisterung zu wecken“. Ob das ausreicht, darf wohl bezweifelt werden.)
Baustellen an der LP-2 sollen wieder aktiviert werden
Die Arbeiten an der LP-2 San Simón-Fuencaliente-Tajuya werden im Oktober wieder aufgenommen. Dies erklärte jetzt der Sprecher der UPF-PP, Andrés Torres. Demnach hat der Generaldirektor für Straßenbau mitgeteilt, dass die ausstehenden Zahlungen aus der letzten Legislaturperiode bereits abgewickelt wurden, um den Unternehmen Liquidität zu verschaffen. Die Asphaltierung der beiden Abschnitte Malpaíses und Tigalate, die durch die Gemeinde Mazo verlaufen, solle am 23. Oktober beginnen. Zuständig für dieses seit mehr als einem Jahrzehnt unvollendete Straßenprojekt ist die Regionalregierung.
Tag der Offenen Tür in Museen
Am Mittwoch, 27. September, laden alle Museen und Besucherzentren, die von der Inselregierung verwaltet werden, zum Tag der Offenen Tür ein. Anlass dafür ist der Internationale Tag des Tourismus. Diese Einrichtungen können bei freiem Eintritt besucht werden: Inselmuseum Museo Insular in Santa Cruz de La Palma, Museo Arqueológico Benahoarita in Los Llanos, Besucherzentrum Caños de Fuego in Las Manchas, Besucherzentrum auf dem Roque de los Muchachos und das Besucherzentrum El Tendal in San Andrés y Sauces.
Bessere Wasserversorgung im Nordwesten
Der Cicario-Wasserspeicher in Tijarafe soll bis Ende 2023 fertiggestellt sein. Dies gab jetzt Inselpräsident Sergio Rodríguez nach einem Lokaltermin bekannt. Die Anlage sei ein „Schlüsselelement für die Entwicklung des Primärsektors in der Region, insbesondere nach dem vergangenen Sommer mit schwerwiegenden Bewässerungsproblemen aufgrund der Dürre.“ Das Cicario-Reservoir soll zunächst Tijarafe, Puntagorda und Garafía mit Wasser versorgen. In der Zukunft denkt der Inselpräsident an eine Leitung zum Aridanetal, die in beiden Richtungen funktionieren soll.
Kartoffelproblem der Kanaren gelöst
Ende August 2023 erschreckte eine Meldung die Menschen auf den Kanarischen Inseln: Es hieß, dass keine Kartoffeln aus England mehr importiert würden, da dort der Kartoffelkäfer aufgetreten war. Doch nun kommt die Entwarnung: Das spanische Landwirtschaftsministerium hat die Einfuhr der Knollen aus England wieder genehmigt – mit Ausnahme von Kent, wo der Kartoffelkäfer wohl noch immer unterwegs ist.
Wie das Regionallandwirtschaftsministerium weiter mitteilt, soll größter Wert auf Kontrollen der England-Erdäpfel gelegt werden – etwa durch Verpackung und besondere Etiketten. Außerdem müssten die Briten die Kartoffeln vor der Ausfuhr von Bodenresten und Organismen reinigen.
Die englischen Potatoes werden dringend benötigt, denn die Bauern auf den Kanarischen Inseln hatten in diesem Jahr zahlreiche Probleme: Schäden durch die guatemaltekische Mottenplage, hohe Temperaturen und sintflutartige Regenfälle. Allein durch die Trockenheit seien 60 Prozent der Ernte verloren gegangen. Die neue Aussaat erfolgt jetzt im September, aber geerntet werden kann erst im kommenden Jahr.
Zeitgenössisches Musikfestival 2023
Am Dienstag, 26. September, startet das Festival Contemporáneo de Canarias 2023 auf La Palma. Um 20 Uhr eröffnet das Ensemble Disfracción im Teatro Circo de Marte in Santa Cruz den Event-Reigen, der bis zum 15. Oktober über die Kanareninseln zieht. Das ausführliche Programm der zeitgenössischen Musikreihe sowie Ticket-Links gibt es auf der Website des Festival Contemporáneo.
Vulkanbetroffene IGIC-befreit
Die Nullrunde der kanarischen Mehrwertststeuer IGIC für Vulkanbetroffene auf La Palma wird um sechs Monate verlängert. Dies erklärte jetzt Regionalpräsidialministerin Nieves Lady Barreto. Damit sollen der Erwerb eines Grundstückes und die Renovierung von beschädigten Häusern erleichtert werden. Auch die Wohnbeihilfe soll verlängert werden, da der Ministerin zufolge sehr viele Anträge eingegangen sind.
Vulkangesetz-Unterschriften übergeben
19.177 sind es geworden: Die vom Gesetz vorgeschriebenen Unterschriften, um die Debatte über den Entwurf eines Vulkangesetzes im Kanarenparlament anzuwerfen, sind mehr als erreicht. Und so konnten Mitglieder der „legislativen Volksinitiative ILP“ die Taschen mit den Zetteln Ende dieser Woche übergeben. Sie hoffen, dass das Ley de Volcanes am 13. Dezember 2023 verabschiedet wird. Die Initiative ist sehr stolz, dass auf allen Kanarischen Inseln 4.177 Unterschriften mehr als die gesetzlich erforderlichen 15.000 gesammelt werden konnten und interpretiert das Interesse – vor allem bei jungen Leuten – an dem Gesetz so: „Es ist anders, es geht von den Menschen aus und setzt sich nach oben fort“. Das Ley de Volcanes soll die Rechte der vulkangeschädigten Menschen schützen sowie eine angemessene Rückerstattung verlorenen Eigentums und angemessenen Lebensraum für Evakuierte absichern.
Nullquote: Beihilfe für GründerInnen
Wer sich in diesem Jahr auf den Kanarischen Inseln zum ersten Mal selbständig macht, erhält im ersten und zweiten Jahr Zuschüsse zur Sozialversicherung. Dies hat jetzt Regionalwirtschaftsminister Manuel Domínguez verkündet. Die sogenannte Cuota Cero funktioniert rückwirkend, sprich: Die Berechtigten erhalten die Beihilfe erst im Januar 2024. Die Subvention fließt ein Jahr lang und kann um ein Jahr verlängert werden, wenn das Nettoeinkommen unter dem branchenüblichen Mindestlohn liegt. Diese ist die erste Maßnahme, die die neue Generaldirektion für Selbständige durchführt. Diese Institution der Kanarenregierung zur Belebung der Wirtschaft arbeitet in drei Bereichen: Hilfe bei der Unternehmensgründung, Unterstützung für JungunternehmerInnen und Verbesserung ihrer sozialen Absicherung.
Revolutionär: Blaue Bananen!
Klassischerweise sind Plátanos gelb. Doch Eduardo Leon, der 1977 auf La Palma das Licht der Welt erblickte, baut jetzt auch andersfarbige an. Rund 80 Pflanzen mit blauer Schale der Sorte Musa Blue Java hat er schon kultiviert. Laut dem Plátanero haben sie einen köstlichen Vanillegeschmack. In der Zeitung El Español berichtet er auch von roten Bananen…
Autoüberschlag vorm Alten Tunnel
Schwerer Unfall am Nachmittag des 20. Septembers vorm alten Cumbre-Tunnel: Wie das Koordinationszentrum für Notfälle und Sicherheit 112 mitteilte, überschlug sich ein Auto auf der LP-3 am Eingang der Röhre. Die Feuerwehr musste die Insassen, drei junge Männern Anfang 20, befreien. Alle wurden verletzt – einer mittelschwer am Rücken, die anderen leicht. Die Unfallursache ist unbekannt.
Einbruchsserie im Aridanetal aktiviert Unternehmerverbände
Die Geschäftsleute von El Paso und im restlichen Aridanetal erhalten Unterstützung bei ihrer Hilfesuche gegen die andauernden Einbrüche und Zerstörungen in ihren Läden (siehe Offener Brief etwas weiter unten in diesem Blog). Der Unternehmerverband von La Palma (Fedepalma) und der für die Insel zuständige Arbeitgeberverband CEOE Teneriffa fordern die zuständigen Behörden nun ebenfalls in einem Offenen Brief auf, „alle möglichen Verfahren und Instrumente zu aktivieren, um die schweren Schäden zu vermeiden, die in letztere Zeit nicht nur in den Geschäften, sondern sogar in Ferien- und Privathäusern“ entstanden seien. „Wir brauchen die Hilfe der Verwaltung, die sich für die Sicherheit und die Einhaltung der Gesetze einsetzen muss, die uns die Gewissheit geben, dass wir unsere Tätigkeit weiterhin ohne dieses Risiko ausüben können“, heißt es weiter. Die Unternehmerverbände meinen außerdem, dass „unerhört ist, dass derjenige, der die Straftat begeht, mehr geschützt wird als derjenige, der sie erleidet, und unter den gegenwärtigen Umständen scheint es so zu sein, denn die Wiederholung dieser Diebstähle und Zerstörungen würde gelöst werden, wenn die Person, die sie begeht, wirklich bestraft würde“.
Die Lava-Chaussee von La Palma ist fertig
Straße Las Norias-La Laguna: „Speerspitzen-Projekt“ des Wiederaufbaus der Insel
19. September 2023: Endlich, der tägliche Umweg über die Küstenstraße ist nicht mehr nötig! Nach wochenlanger Sperrung hat Inselpräsident Sergio Rodríguez heute die Straße La Laguna-Las Norias offiziell eingeweiht. Er nannte die Verbindung, die sich nun von einer Schotterpiste zur Chaussee übers Lavafeld gemausert hat, die „Speerspitze des Wiederaufbaus von La Palma“.
Aber es wurde nicht nur asphaltiert. Auch Arbeiten im Untergrund waren im Blick auf steigende Temperaturen der Lava nötig. Sergio Rodríguez: „Experten haben uns erklärt, dass die Lavaströme ein lebendiges Gebilde sind und dass die von ihnen ausgehende Wärme in Abhängigkeit von vielen Faktoren schwankt. Die Rohre sind jetzt mit hitzebeständigen Materialien ummantelt, so dass wir in Zukunft keine Probleme mehr haben dürften“. Inselinfrastrukturrat Darwin Rodríguez erklärte bei der Eröffnung, dass die Kreisverkehre vor der Asphaltierung mit römischem Mörtel versehen worden seien, um der Straße Stabilität zu verleihen.
Und natürlich versäumte der Inselpräsident anlässlich des zweiten Jahrestags des Vulkanausbruchs nicht zu erwähnen, dass „viele der Lösungen im Rahmen des Wiederaufbaus auf globaler Ebene Pionierleistungen“ seien.
La Palma-Film auf ARTE
Zum zweijährigen Jahrestag des Vulkanausbruchs sendet ARTE am 19. September einen Film über die Isla Bonita: La Palma – eine Insel kämpft sich zurück. Beginn: 19.40 Uhr. Es geht um den Wiederaufbau anhand von persönlichen Schicksalen. Mit dabei: Laly Villalba.
Unternehmermesse in San Andrés y Sauces
Vom 3. bis 5. November organisiert das Cabildo die Feria Empresarial y Comercial in San Andrés y Sauces. Auf der Plaza de Montserrat haben Firmen der Insel die Gelegenheit, sich und ihre Produkte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Wer dabei sein will, kann sich bei der Cabildo-Firma Sodepal bis zum 11. Oktober 2023 einschreiben. Es gibt auch einen Bereich zur Verkostung lokaler Produkte, Musik und mehr.
Wiederaufbau der LP-2 mit Höhlenforschern
Beim geplanten Wiederaufbau der LP-2 zwischen Tajuya und Las Manchas will das Cabildo besonderes Augenmerk auf die Temperaturverhältnisse im Untergrund legen. Dafür wurde ein Team von Höhlenforschern engagiert. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur EFE sagt der Vizepräsident des Kanarischen Höhlenforscherverbandes, Octavio Fernández Lorzenzo, dass vor den Regional- und Kommunalwahlen Fehler gemacht worden seien. Zum Beispiel bei der Pipeline über die fajanas oder beim Bau der Straße La Laguna-Las Norias, wo es nun an manchen Stellen „ernsthafte Temperaturprobleme“ gebe. So soll beim Wiederaufbau der LP-2 in den verschütteten Bereichen vor allem darauf geachtet werden, dass die hier zahlreich vorhandenen vulkanischen Röhren nicht zerstört werden. Dies würde Lorenzo zufolge die Arbeiten komplizieren. Beim Bau von Straßen über die Lava müsse man sich immer gewahr sein, dass es in dieser „schwarzen Wüste im Winter verdammt kalt und im Sommer verdammt heiß“ sei.
Kohlenstoffemissionen 2023 über dem 20-Jahres-Durchschnitt
Man hört in den großen Medien nicht mehr viel von den Waldbränden in Kanada. Aber in Provinzen wie Alberta und British Columbia sind immer noch riesige Feuer aktiv. Dieses am 16. September 2023 aufgenommene Bild zeigt die gewaltige Rauchwolke, die von den Bränden in Alberta ausgeht und den Himmel über dem Polarkreis verschlingt. Seit Mai 2023 sind 17,3 Millionen Hektar Land durch Waldbrände verbrannt, eine Fläche größer als Österreich und Ungarn. Nach Angaben des Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) liegen die Emissionen von Waldbränden zwischen dem 1. Mai und dem 10. September 2023 deutlich über den durchschnittlichen Werten. CAMS-Analysen, die auf dem Global Fire Assimilation System (GFAS) basieren, zeigen, dass die Kohlenstoffemissionen deutlich über dem 20-Jahres-Durchschnitt liegen.
Einbrüche in Geschäfte im Aridanetal
Verzweifelter Brief der Geschäftsleute – Täter bekannt und auf freiem Fuß – Bürgerpatrouillen ins Auge gefasst
Ein offener Brief des Unternehmerverbandes von El Paso lässt die Alarmsirenen schrillen. Demnach werden Geschäfte im gesamten Aridanetal jede Nacht aufgebrochen, zerstört und geplündert. Der Verband beschuldigt die Behörden der „Apathie“, verlangt Hilfe und fasst Bürgerpatrouillen ins Auge. „Diejenigen, die dazu in der Lage sind, suchen nicht nach Lösungen und stützen sich auf eine niedrige Kriminalitätsrate. Letztere verhindert jedoch nicht, dass die Nächte nicht nur in El Paso, sondern auch in Los Llanos und Tazacorte zum Schauplatz eines Horrorfilms werden, den wir tagein, tagaus erleben müssen.“
Erschwerend dazu komme, dass die Behörden wüssten, wer die Einbrecher seien. Diese würden zwar verhaftet und von den LadeninhaberInnen angezeigt – aber dann passiere nichts mehr. „Wenn wir zu unseren Geschäften kommen, sind sie schon wieder auf der Straße, was die Angst vor möglichen Repressalien durch sie noch verstärkt. In vielen Fällen verstehen wir das Gesetz nicht, für uns ist es eine unhaltbare Situation.“ Die Geschäftsleute aus El Paso, Los Llanos und Tazacorte ordnen die mutmaßlichen Einbrecher „Evakuierten aus Puerto Naos und La Bombilla“ zu: „Wir alle wissen, wer diese Leute sind, und dass sie daran gehindert werden sollten, weiterhin nach Belieben umherzuziehen, aber es scheint, dass sie jemanden haben, der sie beschützt. Wenn einer von uns auch nur die Hälfte von dem tun würde, was sie tun, wären wir sicher nicht auf freiem Fuß”.
(Anmerkung der Redaktion: Das Gefühl, von den Behörden allein gelassen zu werden, hatten auch EinwohnerInnen von Tajuya, wo sich in den vergangenen Monaten eine Einbrecherbande herumtrieb, die sogar bei anwesenden Hausbesitzern frech durch die Gärten spazierte. Die gerufene Polizei sagte beim Anblick der Einbruchspuren an den Haustüren nur, dass sie nichts machen könne. Dazu kommt das ganz blöde Gefühl, wenn man immer wieder von brennenden Autos hört und von offizieller Seite niemals etwas zur Brandursache erfährt. Offensichtlich sind zurzeit wirklich eine Menge krimineller Gestalten unterwegs. Ob der Offene Brief der Geschäftsleute von El Paso etwas bewirkt, bleibt fraglich. Denn Polizisten und Richter berufen sich auf die Rechtslage. Kein Wunder, wenn inzwischen immer mehr Stimmen nach Bürgerpatrouillen rufen. Keine gute Lösung, denn Eskalationen im Blick auf die verzweifelten Geschäftsleute wären dann wohl vorprogrammiert…)
Brand am Stand: Markthalle zu
Am Sonntag, 17. September, brach an einem Stand in der Markthalle von Santa Cruz ein kleines Feuer aus. Brandursache war vermutlich ein Kurzschluss. Die Stadtverwaltung teilt weiter mit, dass die Struktur des Gebäudes nicht beschädigt wurde. Allerdings sind Renovierungsarbeiten nötig, weshalb die Recova am Montag, 18. September, geschlossen bleibt.
5-Euro-Flüge bei Canaryfly
Zwischen dem 18. September und dem 1. November 2023 kann man auf allen Strecken von Canaryfly für fünf Euro fliegen – plus Steuern und Emissionsgebühren. Wie die kanarische Airline weiter mitteilt, müssen diese Flüge allerdings bis zum 24. September 2023 gebucht werden. „Mit dieser Aktion möchte die Fluggesellschaft „es jedem ermöglichen, neue Reiseziele zu erkunden oder unvergessliche Urlaube zu planen“. Hier geht´s zur Website von Canaryfly.
Sommer 2024: Condor fliegt wieder SPC-Frankfurt
Nachdem in diesem Sommer keine Airline Santa Cruz de La Palma (SPC) mit Frankfurt verbunden hat, kommt eine gute Nachricht aus dem Cabildo: Im Sommer 2024 hat Condor zugesagt, wieder eine Maschine wöchentlich von der Mainmetropole auf die Isla Bonita zu schicken. Inseltourismusrätin Raquel Rebollo ist damit jedoch noch nicht zufrieden: „Wir müssen zu den Zahlen vor der Pandemie zurückkehren“, erklärt sie voller Hoffnung. „Das Engagement von Condor auf La Palma zeigt zweifellos, dass unser Gebiet etwas Besonderes ist und dass allmählich das Vertrauen in einen Ort wiederhergestellt wird, der nach allem, was man hört, sicher ist, trotz der Umstände, die wir in einigen spezifischen Punkten unserer Geographie haben“. Rebollo will zudem darauf hinarbeiten, dass La Palma „kein auf den Winter beschränktes Reiseziel“ sein soll. In diesem Sinne würden weiterhin Arbeitstreffen mit verschiedenen Airlines und Reiseveranstaltern abgehalten.
Sommer 2023: mega-heiß und ziemlich nass
Der spanische Wetterdienst AEMET hat eine Klimabilanz gezogen: Der Sommer 2023 auf den Kanarischen Inseln war der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Erstaunlicherweise verzeichnen die Wetterfrösche gleichzeitig den zweitnassesten Sommer seit 2015 mit durchschnittlichen Niederschlägen von 20,7 Millimetern. Der Herbst, so die AEMET-Prognose, soll wärmer als sonst werden, wobei eine 40-Prozent-Wahrscheinlichkeit besteht, dass mehr Regen als sonst fällt.
Die Sommertemperaturen auf dem Archipel lagen mit 23,4 Grad im Durchschnitt 1,6 Grad über dem Wert im Referenzzeitraum von 1991 bis 2020. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 12. August in Tacorón auf El Hierro, wo es 46,2 Grad Celsius erreichte. Bei den beiden Hitzewellen vom 10. bis 14. August sowie vom 20. bis 24. August mussten die Menschen Temperaturen über 40 Grad ertragen. Dazu kamen zwei „Hitzeperioden“ – eine im Juni und eine im Juli.
Vulkangesetzinitiative läuft
Der Termin für die Übergabe der mehr als 18.000 Unterschriften für den Start der Debatte über ein Vulkangesetz im Parlament der Kanarischen Inseln steht. Am Freitag, 22. September, um 12 will die gesetzgebende Volksinitiative die Blätter um 12 Uhr den Abgeordneten überreichen. Bis zum 13. September wurden die für diesen Akt erforderlichen Unterschriften auf allen Inseln des Archipels gesammelt – 3.000 mehr als die erforderlichen 15.000 kamen zusammen. Das Vulkangesetz soll die Betroffenen des Tajogaite-Ausbruchs und alle, die in Zukunft von einer solchen Katastrophe heimgesucht werden, rechtlich absichern. Bisher fehlt eine spezifische Vulkangesetzgebung auf den Kanarischen Inseln.
Lavadeltas im Grundbuch
Die fajanas, die bei den Vulkanausbrüchen auf La Palma entstanden sind, gehören dem Staat, also der spanischen Allgemeinheit. Das ist bekannt. Und so zeigt das Grundbuch der spanischen Regierung nun die 482.606 Quadratmeter große Fläche der neuen Lavadeltas, deren Gestein der Tajogaite von Septmber bis Dezember 2021 ausgespuckt hat. Die als landwirtschaftliche Nutzfläche eingestufte Parzelle gehört zur Gemeinde Tazacorte, trägt die Nummer 9004, und die Katasternummer lautet 38045A001090040000OR.
Kuba-Fiesta und Tag des Motors
Im Rahmen der San Miguel-Feiern 2023 lädt Tazacorte am Samstag, 16.September, zur Kuba-Party ein. Ab 17 Uhr spielen Bands in der Calle Caballos Fufos zum Vorglühen, und ab 21 Uhr beginnt die große Fiesta mit den Bands Los Tres de Caña und Grupo Libertad. Am Sonntag, 17. September, geht es weiter mit dem Tag des Motors. Ab 9 Uhr kann man in der Calle Caballos Fufos Oldtimer, ferngesteuerte Autos und Laster bewundern.
Noch mehr Veranstaltungen auf La Palma auf der Event-Seite des Lavastein-Blogs.
Parkplatz-Idee in Santa Cruz
Die Stadtverwaltung von Santa Cruz hat der Hafenbehörde vorgeschlagen, die Parkplätze an der Muelle in eine blaue Zone umzuwandeln. Davon verspricht man sich eine bessere Fluktuation der Autos, sodass mehr Parkplatzsuchende fündig werden. Die Autoridad Portuaria de Santa Cruz de Tenerife versprach, diese und andere Fragen anzugehen.
Aus der Lava-Piste wird eine schicke Lava-Chausee
Die Straße zwischen La Laguna und Las Norias soll am Dienstag, 19. September, endgültig fertiggestellt sein. Laut Cabildo wird sie dann wieder geöffnet. In den vergangenen Wochen wurde die zuvor als provisorische Piste befahrbare, durch die Lava führende Straße so präpariert, dass sie alle „Verkehrsnormen“ erfüllt. Der Verkehr von Nord nach Süd und umgekehrt musste den Umweg über die neue Küstenstraße von La Palma nehmen.
Inflation bei den Lebensmitteln
Wir merken es alle beim Einkaufen, und das Nationale Statistikinstitut (INE) fasst es in Zahlen zusammen: Die Lebensmittelpreise auf den Kanarischen Inseln steigen – im August mussten wir 12,6 Prozent mehr dafür hinlegen als im Vorjahresmonat. Der Verbraucherpreisindex ging im Augustvergleich jedoch leicht zurück und blieb bei einem Plus von 3,5 Prozent im Jahresvergleich. Laut INE ist nur das Wohnen gegenüber dem August 2022 um 14,9 Prozent günstiger geworden. Alkoholische Getränke und Tabak dagegen verteuerten sich um 5,6 Prozent, der Besuch von Hotels, Cafés und Restaurants um 7,7 Prozent.
Keine Gelbfiebermücken mehr auf La Palma
Das Regionalgesundheitsministerium informiert, dass die Aedes aegypti-Mücke – auch Gelbfiebermücke genannt – auf La Palma ausgerottet ist. Im März 2022 wurden mit Hilfe des Autonomen Überwachungssystems der Kanarischen Inseln zwei Mückenlarven entdeckt, die mit der Übertragung verschiedener Viruserkrankungen wie dem Dengue-Fieber und der ChiKungunya in Verbindung gebracht werden.
Sofort lief das für solche Fälle vorgesehene Protokoll ab: Umfassende Kontrollen fanden statt, und Experten postierten 112 Fallen an strategischen Punkten auf der Insel sowie am Hafen und Flughafen. In den Gesundheitszentren und Apotheken wurden Mückenstiche von Patienten gecheckt, und die Bevölkerung war aufgerufen, Moskitos oder Brutstätten in ihren Häusern und Gärten zu melden.
Nun ist die Gefahr zwar zunächst gebannt, aber das Gesundheitsministerium fordert weiterhin zur Wachsamkeit auf, um neue Einschleppungen zu verhindern. Wer den Verdacht hat, eine der gefährlichen Mücken gesehen zu haben oder von ihr gestochen worden zu sein, wendet sich direkt an die nächste Apotheke. Wer sogar eine fotografiert hat, kann das Bild an die zuständige Stelle für die Überwachung per E-Mail schicken, wobei der Ort und eine Kontakttelefonnummer angegeben werden sollten: vectores.scs@gobiernodecanarias.org
Das Dengue-Virus wird durch den Stich einer infizierten Stechmücke der Gattung Aedes, hauptsächlich Aedes aegypti, aber auch durch die Aedes albopictus – das ist die Tigermücke – übertragen und verbreitet. Das Chikungunya-Fieber wird durch das gleichnamige Virus verursacht. Auch hier erfolgt die Ansteckung durch den Stich einer Tiger- beziehungsweise Gelbfiebermücke.
Erdrutsch am El Time
Am späten Nachmittag des Sonntags, 10. September, gab es einen Erdrutsch am El Time. Gestein und Erde landeten nahe des Strandes von Tazacorte im Bereich des alten Hafenkais. Alles erschrak, aber zum Glück wurde niemand verletzt. Bereits vor zwei Jahren wurden einige Restaurants an der Strandpromenade durch Steinschläge beschädigt. Seitdem ist die Steilküste in diesem Bereich mit Netzen geschützt. Der jetzt betroffene Bereich wird von Experten untersucht.
Feuer auf Teneriffa brennt noch
Der Waldbrand auf Teneriffa, der am 15. August ausbrach, ist noch immer nicht gelöscht. Das Cabildo erinnert in den sozialen Medien immer wieder daran, dass es verboten ist, das betroffene Gebiet zu betreten. Aktuell arbeiten noch 110 Fire Fighter am Boden und in der Luft, um das Feuer unter Kontrolle zu halten. Andere sind mit Überwachungsarbeiten beschäftigt.
Gelder für Geothermie auf La Palma
Das Cabildo gibt Gas in Sachen Erdwärme und bewirbt sich um Fördermittel. Dazu beteiligt es sich an einem Wettbewerb, der vom Institut für Energiediversifizierung und -einsparung der spanischen Regierung (IDAE) durchgeführt wird. Inselpräsident Sergio Rodríguez schwärmt jetzt schon von den Möglichkeiten, die „eine totale Veränderung des Energiemixes auf La Palma“ bedeuten und „mehr Energieautonomie“ bringen würden. „Wenn es nach dem Cabildo geht, wird die Nutzung der Erdwärme auf La Palma Realität werden. Wir wollen, dass die Energiewende nicht länger ein Schlagwort bleibt.“ Auch Inselenergierat Fernando González verspricht viel: „Diese Legislaturperiode wird den Weg der Energie auf La Palma verändern.“
Klage gegen Vulkanverantwortliche abgewiesen – Berufung
Das Gericht von Los Llanos de Aridane hat die Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Vulkanausbruchs auf La Palma im September 2021 zurückgewiesen. Diese war von der Organisation Tierra Bonita eingereicht worden, die nun Berufung bei der Audiencia Provincial einlegen will. Die damit beauftragten Anwälte sind mit der Argumentation des Gerichts in Los Llanos nicht einverstanden. Dessen Urteil besagt, dass es keine Geschädigten gibt und die vorgelegten Beweise nicht im erforderlichen Zusammenhang stünden. Aus Sicht der Kläger gibt es jedoch „handfeste Beweise dafür, dass die zuständigen Behörden nicht die Maßnahmen ergriffen haben, die sie hätten ergreifen müssen, was unserer Meinung nach ein Verbrechen darstellt“. In der von Tierra Bonita eingereichten Klage wird behauptet, dass die Untätigkeit der zuständigen Behörden angesichts einer drohenden vulkanischen Katastrophe trotz wissenschaftlicher Informationen zum Verlust von materiellen Gütern verschiedener Art geführt hat, von persönlichen Gegenständen bis hin zu Haustieren und Vieh.
Fünf Lösungen für Puerto Naos und La Bombilla
Für die schrittweise Rückführung der EinwohnerInnen von Puerto Naos und La Bombilla liegen „fünf Lösungen“ auf dem Tisch. Dies erklärte Inselpräsident Sergio Rodríguez nach einem Treffen mit Präsidentschaftsminister Félix Bolaños in Madrid. An diesen Lösungen werde bereits „intensiv gearbeitet, obwohl andere nicht ausgeschlossen“ seien. Rodríguez hat auch die im Staatshaushalt bereits dafür eingestellten Gelder angefordert.
Der Fahrplan sieht vor, dass alle, die in Gebieten ohne Belastung durch Kohlendioxid zuhause sind, mittelfristig zurückkehren können. Nach der Installation von Sensoren und Zwangsbelüftungssystemen wird laut dem Inselpräsidenten auch der Zugang zu neuen Gebieten möglich sein. Intensiv mit Gas belastete Bereiche der Küstenorte sollen überwacht und abgesperrt werden. „Die Menschen sollen sich an sicheren Orten bewegen können, mit allen Garantien, immer unter der Leitung von Experten.“
Bekommt La Palma ein Waldbrand-Frühwarnsystem?
La Palmas Präsident Sergio Rodríguez hat am 6. September das Waldbrand-Alarmsystem auf Gran Canaria besichtigt. Grund: Im Blick auf den Klimawandel und das ständig steigende Feuerrisiko müsse man auch auf La Palma „Maßnahmen ergreifen“. Von der Alertagran genannten Anlage auf der großen Kanareninsel ist er ziemlich begeistert: „Diese technologische Lösung ist eine Pionierleistung in Spanien, sie ermöglicht, Flammen im Wald mit äußerster Präzision zu identifizieren“. So könnten ein Ausbruch wesentlich schneller als bisher erkannt und die Löscheinheiten in kürzerer Zeit als bisher in Gang gesetzt werden – Faktoren, die bei einem Waldbrand von entscheidender Bedeutung sind. Inselrätin Susa Armas begleitete Sergio Rodríguez auf der Gran Canaria-Tour. Sie ist auf der Isla Bonita für ökologischen Wandel, Bekämpfung des Klimawandels, Sicherheit und Notfälle zuständig und setzt im Blick auf Waldbrände nicht nur auf Früherkennung, sondern auch auf Prävention: „Wir müssen auch Mittel wie kontrollierte Beweidung und vorbeugende Forstwirtschaft nutzen.“
So funktioniert Alertagran
Als Ende Juli 2023 auf Gran Canaria ein Feuer ausbrach, hat sich das Alertagran-Sysem bereits bewährt. Zwar verschlangen die Flammen rund 500 Hektar Fläche, aber Experten sind sich einig, dass es ohne die Warntechnologie viel schlimmer gekommen wäre. Alertogran arbeitet so: Ein Netz von zehn Sensoren erkennt durch Wärmebildkameras heiße Stellen in einem Umkreis von 15 Kilometern, bevor sie zu Bränden werden. Eine Software sagt im Falle eines Ausbruchs innerhalb weniger Sekunden in Abhängigkeit von Wetter, Topografie und Brennmaterialien die Entwicklung des Waldbrands voraus. Sensoren wurden außerdem in 19 Wetterstationen installiert, von denen 13 auch den Trockenheitsgrad der Vegetation messen können. Und es gibt Sensoren in 23 Wald-Fernüberwachungsstationen mit herkömmlichen Kameras, die Rauchfahnen erkennen können.
Außerdem ermöglicht Alertagran über eine Computerplattform, jeden Zwischenfall auf großformatigen Bildschirmen darzustellen. Angezeigt werden der Ort des Zwischenfalls, wo sich die Einsatzkräfte befinden sowie der Standort von Ressourcen wie Hydranten und Wasserentnahmestellen und alle für die Bewältigung der Situation notwendigen Parameter, vom Druck bis zur Temperatur oder Strahlung. Außerdem wurden im Rahmen von Alertagran an bestimmten Punkten automatische Schranken installiert, um den Zugang zum betroffenen Gebiet zu kontrollieren. Das Cabildo von Gran Canaria schreibt auf seiner Website, dass es elf Monate gedauert habe, Alertagran zu installieren. Das System habe 2,7 Millionen Euro gekostet.
Heute Nacht tanzt der Teufel in Tijarafe
Trotz des Waldbrandes steigen in Tijarafe vom 5. bis 8. September wie geplant die Fiestas zu Ehren der Heiligen Candelaria. In der Nacht von Donnerstag, 7. September, auf Freitag, 8. September, tanzt wie immer der Diablo zusammen mit Riesen und Dickköpfen auf der Plaza de Candelaria inmitten eines Funkenfeuerwerks. Hoffentlich geht das gut… Das gesamte Programm kann online studiert werden.
Auslastungen der Pensionen und Hotels
Die Beherbungsbetriebe in der Provinz Santa Cruz de Tenerife waren im August 2023 im Durchschnitt zu 87,18 Prozent belegt. Wie der Arbeitgeberverband ASHOTEL weiter mitteilt, sind das 2 Prozent mehr als im August 2022. Ganz vorn ist Teneriffa mit 87,74 Prozent, gefolgt von El Hierro mit 85,5 Prozent. Die Auslastung auf La Palma hat sich im August 2023 gegenüber dem Juli um fast 6 Punkte auf 81,1 Prozent verbessert. Die vor Beginn des Sommers erwarteten Buchungen wurden um 27 Punkte übertroffen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Auslastung der Beherbergungsbetriebe jedoch um 9 Punkte. 43 Prozent der Betriebe im ASHOTEL-Verband der Provinz Teneriffa geben an, dass ihre Belegungsrate in diesem August höher war als im August 2022; bei fast 46 Prozent war sie sogar höher als im August 2019 vor der Pandemie.
Neue Gesichter und Meinungen im PEINPAL-Ausschuss
Bringt eine neue Herangehensweise die Öffnung von Puerto Naos voran?
Der umgebildete Ausschuss zur Verwaltung des Inselnotfallplans Plan Insular de Emergencías de La Palma PEINPAL hat diese Woche seine Arbeit aufgenommen. Nach Angaben von Inselpräsident Sergio Rodríguez bewertet nun eine Expertengruppe die vom Vulkanausbruch verursachte Situationen neu. Die Meinung der Betroffenen-Verbände wird durch den Physik- und Chemieprofessor Franciso Pulido vertreten, der schon viele offene Briefe zur Gasbelastung und Besiedelbarkeit von Puerto Naos veröffentlicht hat, jedoch noch nie im PEINPAL-Ausschuss gehört wurde. Ab nächster Woche sollen zudem Mitglieder des öffentlichen Gesundheitswesens sowie Vertreter von Organisationen zur Gas-Messung im PEINPAL-Ausschuss ihre Meinung zur Lage an der Küste des Aridane-Tals einbringen. Darunter sind laut Rodríguez WissenschaftlerInnen, die bisher nicht gehört wurden.
„Wir wollten den Ausschuss zu einem wirklich repräsentativen Ort machen, vor allem, weil wir verstehen, dass es notwendig ist, so viele maßgebliche Stimmen wie möglich zu haben, um gültige Schlussfolgerungen zu ziehen. Wie wir bereits mehrfach bekräftigt haben, muss das Problem der Gase in Puerto Naos und La Bombilla vor allem mit Rücksicht auf die Sensibilität der Bewohner angegangen werden, die seit fast zwei Jahren aus ihren Häusern vertrieben wurden. Aus diesem Grund bemühen sich alle Institutionen um eine andere Herangehensweise an dieses Thema”, so der Inselpräsident. Bei alledem stehe jedoch „die Sicherheit der Menschen an erster Stelle“.
Tijarafe und Puntagorda zum Notstandsgebiet erklärt
Die Zentralregierung in Madrid hat 37 Regionen in sieben autonomen Gemeinschaften Spaniens, in denen seit Mai Waldbrände wüteten, zu Katastrophengebieten erklärt – darunter auch Gebiete auf La Palma, Teneriffa und Gran Canaria. Laut Regierungssprecherin Isabel Rodríguez stehen insgesamt Mittel in Höhe von 2,2 Milliarden Euro für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung. Alle vom Feuer betroffenen Menschen in den Notstandsgebieten können nun Subventionen beantragen, um ihr Alltagsleben wiederherzustellen. Bis August 2023 wüteten in Spanien 87 Brände – 18 davon mit einer Gesamtfläche von 47.000 Hektar wurden als Großbrände eingestuft.
Aussichtspunkt auf die Fajanas
Der durch die Lava isolierte Zugang zum Aussichtspunkt am Charcón-Strand südlich der verschütteten Playa Nueva auf der Gemarkung von Tazacorte sowie die Promenade sollen saniert werden. Wie Stadtrat David Ruiz jetzt erklärte, bietet der Mirador einen guten Blick auf die neuen Lavadeltas, die auf La Palma fajanas heißen. Dieses touristische Projekt wird mit rund 40.000 Euro zu Buche schlagen; die Regionalregierung und das Cabildo La Palma fördern es im Rahmen des Programms Islas Verdes 2.
Provinz Teneriffa:
26.000 Fake-Produkte sichergestellt
Der Guardia Civil ist ein großer Schlag gegen den Handel mit Plagiaten gelungen. In der Provinz Santa Cruz de Tenerife wurden knapp 26.000 gefälschte Artikel hochwertiger Marken beschlagnahmt, und 39 Personen erwartet ein Strafverfahren – darunter auch Geschäftsinhaber auf la Palma.
Die Operation Etiqueta begann schon im Mai 2023, wobei von den Inhabern unbemerkt 41 Geschäfte mit Fake-Produkten wie Handtaschen, Geldbörsen, Gürtel, Schuhe, Sonnenbrillen, Parfüm, Spielzeug und mehr ermittelt wurden. Besonderes Augenmerk zollten die Beamten Kinderartikel, die nicht die vorgeschriebenen Qualitätskontrollen durchlaufen hatten und potenziell gefährlich sind. Ein Markensachverständiger half bei der Identifizierung der Ware, deren Wert mehr als 6,3 Millionen Euro beträgt. Jetzt schlugen die Gesetzeshüter zu: 120 Beamte verschiedener Einheiten kontrollierten alle zuvor entdeckten Geschäfte mit gefakter Ware auf einmal.
Last but not least: Wer in Spanien Produkte mit falschem Label kauft und erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von bis zu 700 Euro. Zu erkennen sie an minderwertigen Materialien, schlechter Verarbeitung, falsch geschriebenen Logos – und vor allem am Preis. Ist der zu schön, um wahr zu sein – einfach Finger weg!
Namen für große Stürme 2023/24
Der erste September ist der meteorologische Herbstanfang. Und er ist das Datum für den Start der nächsten Unwetter-Saison. Passend dazu veröffentlicht die spanische staatliche Wetteragentur AEMET jedes Jahr die sogenannte Sturmböenspirale. Sie zeigt die Namen, auf die wirklich mieses Wetter in den nächsten zwölf Monaten getauft wird. Ausgedacht hat sie sich die Südwesteuropäische Gruppe. Dazu gehören die AEMET sowie die nationalen Wetterdienste Portugals (IPMA), Frankreichs (Météo-France), Belgiens (RMI) und Luxemburgs (MeteoLux). Bleibt noch eine Frage: Welches Sturmtief bekommt überhaupt einen Namen? Die Experten der AEMET beantworten sie so: „Wenn große Auswirkungen durch sehr starke Winde über weitreichenden Gebieten zu erwarten sind. Oder auch bei weniger starken Winden, die sehr schlechtes Wetter durch Regen oder Schneefall verursachen können.“
Straßen auf La Palma: Video-Auge zählt
La Palma Smart Island schreitet ständig voran. Jetzt hat das Cabildo in diesem Rahmen ein „intelligentes Zählsystem“ für Personen und Fahrzeuge installiert. Dabei checken Videokameras und eine speziellen Software den Straßenverkehr. Erstmal läuft die Sache als Pilotprojekt mit einem Gerät an der LP-202 an der Ausfahrt von San Pedro in Breña Alta – später sollen weitere 19 über die ganze Insel verteilt folgen.
Ziel laut Cabildo: Verkehrssicherheit erhöhen und Informationen im Blick auf die Benutzung der Straße liefern. Die Software unterscheidet zwischen Autos, Lastwagen, Motorrädern, Radfahrern und Menschen. Die Inselrätin für digitale Transformation, Miriam Perestelo, ist vom Nutzen solcher Anlagen überzeugt: „Mit Tools wie diesem können wir Daten sammeln, die uns bei der Formulierung öffentlicher Maßnahmen nützlich sind. Wir sehen, welche Straßen am stärksten und welche am wenigsten befahren sind sowie die Problemstellen aufgrund der Art der Strecke oder der Stoßzeiten. Wir können sogar Nachrichten in Echtzeit herausgeben.“
La Palma Smart Island ist ein innovatives Projekt, das die Insel zu einem Maßstab für Nachhaltigkeit, Effizienz und Lebensqualität machen will. Durch die Einführung fortschrittlicher technologischer Lösungen sollen Mobilität, Sicherheit und Stadtplanung auf La Palma verbessert und gleichzeitig ein umfassender Ansatz für eine intelligentere und nachhaltigere Zukunft gefördert werden. Diese Initiative wird vom Entwicklungsfonds der Kanarischen Inseln (FDCAN) finanziert.
Kanaren-Tourismus boomt
Die La Palma-Zahlen sind nicht gut, aber im Schnitt liegen die Kanarischen Inseln bei der Urlaubsplanung voll im Trend. Dies zeigen die Zahlen des Nationalen Statistik-Instituts INE der ersten sieben Monate 2023. Registriert wurden 7,9 Millionen Feriengäste auf dem Archipel – ein Plus von 16,3 Prozent. Und das Geld sitzt locker, denn sie haben 11,4 Milliarden Euro ausgegeben, 17,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Spanienweit stieg die Zahl der TouristInnen ebenfalls: um 20,9 Prozent auf knapp 60 Milliarden.
Lauter Knall Samstagnacht
Eine Frage an meine Leserinnen und Leser: In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es gegen Mitternacht einen lauten Knall und anschließend ein Erdbeben. Dies berichtete mir gestern ein Freund, der in Tajuya wohnt, und er kennt wiederum Leute, die das Ereignis bestätigen. Ich habe leider tief geschlafen und nichts mitgekriegt. Heute, also Montagmorgen, habe ich bei INVOLCAN, IGN und auf 112-canarias recherchiert. Aber leider nichts gefunden, was erklären würde, was das für ein Knall war. Nur ein Beben der Magnitüde 1,6 um 23 Uhr war auf der Erdbeben-Seite des IGN aufgezeichnet. Verständlicherweise sind alle, die den Vulkanausbruch miterlebt haben, total erschrocken. Kann jemand zur Aufklärung beitragen? E-Mail: lavasteinzeit@yahoo.com
Waldbrand auf Teneriffa
GafferInnen machen Probleme
Das Feuer auf Teneriffa ist zwar „unter Kontrolle“, aber noch immer nicht gelöscht, und es ist verboten, das Brandgebiet zu betreten. Dennoch ist ein neuer Freizeitsport entstanden: Waldbrand-Gaffen. Insbesondere an den Wochenenden wandern, radeln oder reiten Neugierige durch die verbrannten Berge. So viele sind es, dass inzwischen Regionalumweltministerin Blanca Pérez die Bevölkerung offiziell daran erinnert, dass alle Waldwege nach wie vor gesperrt sind. Zum einen werden die Löschtrupps gestört, zum anderen ist dieser Katastrophen-Tourismus gefährlich. Die Kontrollen durch die Guardia Civil wurden nun verstärkt.
Der Regen am Sonntag, 3. September, hat die Löscharbeiten zwar begünstigt, kann aber Felsen und Bäume lockern – die aktuell 31 Fire Fighter am Boden müssen noch vorsichtiger als sonst sein, und auch die Hubschrauber wurden wegen der Niederschläge nicht aktiviert.
Tipp für Teneriffa-UrlauberInnen, die ins Teide-Gebiet wollen: Gesperrt sind die TF-24 ab La Esperanza und die TF-21 ab La Orotava sowie die TF-523 ab Subida Los Loros. Der Zugang ist zurzeit nur über die TF-21 bei Vilaflor und die TF-38 bei Chío möglich. Auch die meisten Wanderwege innerhalb des Nationapark sind geschlossen. Übrigens hat Teneriffas Inselpräsidentin Rosa Dávila eine erste Schadensschätzung 80,4 Millionen Euro.
Junge Leute bis 30 fliegen super-günstig
ResidentInnen der Kanarischen Inseln können mit einem Rabatt von 75 Prozent auf dem Archipel und zum spanischen Festland fliegen. Die Regionalregierung setzt für junge Menschen zwischen 12 und 30 Jahren jetzt noch einen drauf und finanziert weitere 10 Prozent Nachlass auf deren Tickets. Sprich: Mit der sogenannten Jugendkarte bezahlen sie bei der Iberia, Iberia Express und Air Nostrum nur noch 15 Prozent des regulären Flugpreises. Ziel ist, dass insbesondere Studenten in den Ferien auf ihre Heimatinseln zurückkehren können. Dazu müssen die Inhaber einer Europäischen Jugendkarte lediglich eine E-Mail mit dem Betreff Iberia Code an hola@desinquietos.es senden und im Text der Nachricht ihren vollständigen Namen, ihre Ausweisnummer und die auf ihrer Karte angegebene EYCA-Nummer angeben. Die Jugendkarte – carné joven – ist eine Initiative der Generaldirektion für Jugend der Kanarischen Regierung, die Mitglied des Programms der European Youth Card Association (EYCA) ist, das jungen EinwohnerInnen der Kanarischen Inseln im Alter zwischen 12 und 30 Jahren exklusive Vorteile und Ermäßigungen innerhalb und außerhalb der Inseln bietet.
Migrationslage auf den Kanaren spitzt sich weiter zu
Im August 2023 kamen rund 3.000 Personen aus Afrika mit Booten auf die Kanaren – 1.000 davon landeten auf der kleinen Insel El Hierro an, die über kein Versorgungssystem für Flüchtende verfügt. Die Regionalregierungspartei Coalición Canarias (CC) fordert deshalb von der spanischen Zentralregierung, die menschenwürdige Versorgung der Migranten bei ihrer Ankunft sicherzustellen. Es gebe keine Möglichkeit mehr zu improvisieren, außerdem werde sich die Situation im September, Oktober und November voraussichtlich weiter anspannen. Grund: Das Wetter biete bessere Bedingungen für Überfahrten, und in der Sahelzone und im Senegal sei die politische Lage instabil. 2023 sind bereits 11.459 Menschen aus Afrika in 211 Booten, die hierzulande pateras und cayucos genannt werden – auf den Kanaren angelandet – das sind sieben Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2022.
El Paso: Ende der Pino-Fiestas
Mit zwei Veranstaltungen klingen die El Pino-Fiestas von El Paso an diesem Wochenende aus. Am Freitag, 1. September, lädt die Gemeinde zur traditionellen Cena de Magos ein. Der Folkloreabend mit Life-Musik mit den Parrandas Los Boinas und La Laja beginnt um 21. 30 Uhr auf der Plaza Manuel Fermín Sosa Taño bei der Iglesia Nueva. Alle FestbesucherInnen werden gebeten, in Trachten zu erscheinen. Am Sonntag, 3. September, erklingt mit der Fiesta del Monte der Schlussakkord der Festivitäten zu Ehren der Schutzheiligen. Bei diesem Fest an der Pino del Virgen gibt es eine Prozession, ein Pferderennen und viel gemütliches Beisammensein. Ein Bus-Service wurde organisiert: Die Guaguas fahren von 8.30 bis 15 Uhr vom Rathaus El Paso zur Ermita del Pino und zurück.
In Tijarafe tanzt wieder der Teufel
Trotz des Waldbrandes steigen in Tijarafe vom 5. bis 8. September wie geplant die Fiestas zu Ehren der Heiligen Candelaria. In der Nacht von Donnerstag, 7. September, auf Freitag, 8. September, tanzt wie immer der Diablo zusammen mit Riesen und Dickköpfen auf der Plaza de Candelaria. Das gesamte Programm kann online studiert werden.