Erdwärme auf den Kanaren
Millionenförderung aus dem Fonds NextGenerationEU – Titelfoto: Gudrun Bleyhl
106,5 Millionen Euro – das sind 85 Prozent der landesweiten 120 Millionen Euro Geothermie-Fördermittel – gehen auf die Kanarischen Inseln. Dies erklärte am 15. Februar 2024 die spanische Vizepräsidentin und Ministerin für ökologischen Übergang und demografische Herausforderung, Teresa Ribera, auf Gran Canaria. Die Mittel wurden Spanien aus dem Fonds NextGenerationEU zugewiesen.
Zehn im Rahmen der Ausschreibung Geotermia Profunda eingereichte Vorschläge auf den Inseln erhalten Zuschüsse: sechs davon werden mit 48 Millionen Euro auf La Palma entwickelt, drei auf Teneriffa mit 43,2 Millionen Euro und eines mit 15 Millionen Euro auf Gran Canaria. Mit diesen Geldern sollen das Erdwärme-Potenzial an den ausgewählten Standorten geprüft und die ersten Tiefbohrungen von bis zu mehr als zwei Kilometern durchgeführt werden. Die Regionalregierung gibt bekannt, dass derzeit bereits an den Genehmigungen für den Beginn der Forschungsprojekte auf den Inseln gearbeitet wird.
Verlaufen die Sondierungen erfolgreich, dürfen die Träger der Projekte die Geothermie später zur Strom- oder Wärmeerzeugung nutzen. Teresa Ribera: » Die Regierung wird diese Initiativen, die ein neues Kapitel in der Entwicklung der erneuerbaren Energien in Spanien aufschlagen und in Zukunft zu einer größeren Energiesicherheit für die kanarische Gesellschaft beitragen können, so weit wie möglich erleichtern und unterstützen«.
Geothermische Energie ist sauber, überschaubar und unerschöpflich. Ihre Nutzung verringert die Abhängigkeit von ausländischer Energie, reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe und stärkt die Versorgungssicherheit, da sie einen konstanten, von saisonalen Schwankungen unabhängigen Energiefluss bietet. » Bisher haben die hohen Kosten und finanziellen Risiken, die mit Geothermie verbunden sind, ihre Nutzung verhindert«, so Ribera weiter. Doch dank der Fördermittel könnten die geothermischen Mittel- und Hochtemperaturressourcen der Kanaren, die größten des gesamten spanischen Territoriums, angegangen werden.