Beitrag in den LSB-Nachrichten im März 2024
Erdwärme auf den Kanaren
Millionenförderung aus dem Fonds NextGenerationEU – Titelfoto: Gudrun Bleyhl
106,5 Millionen Euro – das sind 85 Prozent der landesweiten 120 Millionen Euro Geothermie-Fördermittel – gehen auf die Kanarischen Inseln. Dies erklärte am 15. Februar 2024 die spanische Vizepräsidentin und Ministerin für ökologischen Übergang und demografische Herausforderung, Teresa Ribera, auf Gran Canaria. Die Mittel wurden Spanien aus dem Fonds NextGenerationEU zugewiesen.
Zehn im Rahmen der Ausschreibung Geotermia Profunda eingereichte Vorschläge auf den Inseln erhalten Zuschüsse: sechs davon werden mit 48 Millionen Euro auf La Palma entwickelt, drei auf Teneriffa mit 43,2 Millionen Euro und eines mit 15 Millionen Euro auf Gran Canaria. Mit diesen Geldern sollen das Erdwärme-Potenzial an den ausgewählten Standorten geprüft und die ersten Tiefbohrungen von bis zu mehr als zwei Kilometern durchgeführt werden. Die Regionalregierung gibt bekannt, dass derzeit bereits an den Genehmigungen für den Beginn der Forschungsprojekte auf den Inseln gearbeitet wird.
Verlaufen die Sondierungen erfolgreich, dürfen die Träger der Projekte die Geothermie später zur Strom- oder Wärmeerzeugung nutzen. Teresa Ribera: » Die Regierung wird diese Initiativen, die ein neues Kapitel in der Entwicklung der erneuerbaren Energien in Spanien aufschlagen und in Zukunft zu einer größeren Energiesicherheit für die kanarische Gesellschaft beitragen können, so weit wie möglich erleichtern und unterstützen«.
Geothermische Energie ist sauber, überschaubar und unerschöpflich. Ihre Nutzung verringert die Abhängigkeit von ausländischer Energie, reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe und stärkt die Versorgungssicherheit, da sie einen konstanten, von saisonalen Schwankungen unabhängigen Energiefluss bietet. » Bisher haben die hohen Kosten und finanziellen Risiken, die mit Geothermie verbunden sind, ihre Nutzung verhindert«, so Ribera weiter. Doch dank der Fördermittel könnten die geothermischen Mittel- und Hochtemperaturressourcen der Kanaren, die größten des gesamten spanischen Territoriums, angegangen werden.
Beitrag in den LSB-Nachirchten vom Dezember 2023
Erdwärmenutzung auf La Palma
47,6 Millionen vom IDAE zur Standortforschung
Die Kanarischen Inseln erhalten 102 Millionen Euro, um geothermische Standorte auszuloten. Wie das Instituto para la Diversificación y Ahorro de la Energía (IDAE) weiter mitteilt, entfallen 47,6 Millionen Euro auf La Palma, wo sechs Projekte vorgeschlagen wurden. Teneriffa erhält 41 Millionen Euro und Gran Canaria 13,3 Millionen Euro.
Im September vergangenen Jahres hatten Gemeinden auf den drei Inseln öffentlich-private Konsortien gegründet, um sich für die Geothermie-Forschungsmittel zu bewerben. Nun sollen auch private Unternehmen aufgerufen werden sich zu beteiligen. Insgesamt standen 120 Millionen Euro zur Verfügung, die sich spanienweit auf 14 von 16 eingereichten Vorschlägen verteilen.
Das IDAE betont, dass Erdwärme einen doppelten Beitrag zu den Zielen im Bereich der erneuerbaren Energien leisten kann: für die thermische Nutzung und für die Stromerzeugung, wo immer sie Temperaturen über 100 Grad Celsius bietet. Die Tiefengeothermie sei aufgrund ihres erneuerbaren Charakters eine Zukunftsoption von großer Bedeutung. Weil sie ständig abrufbar ist und ein großes Potenzial hat, gilt sie als Grundlastenergie. Im Allgemeinen sind geothermische Hochtemperaturvorkommen über 150 Grad Celsius heiß und in geothermische Mitteltemperaturvorkommen kocht der Untergrund zwischen 100 und 150 Grad Celsius.
Laut dem IDAE verfügen die Kanarischen Inseln aufgrund ihrer besonderen vulkanischen Beschaffenheit über die größten Erdwärmeressourcen Spaniens. Diese könnten einen großen Teil des Strombedarfs des Archipels decken. Neben den Kanarischen Inseln gibt es in Spanien weitere Enklaven mit großem geothermischem Potenzial, darunter Almeria, das Vallés-Gebiet in Katalonien, Orense und vor allem Melilla.
Beitrag in den LSB-Nachirchten vom Juni 2023
Geothermie-Projekt La Palma
Energiewende durch öffentlich-private Kooperation – erste geothermische Anlage in Spanien könnte auf der Isla Bonita entstehen
Das Cabildo und Unternehmen von La Palma haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam in Richtung Geothermie zu gehen. Dabei verfolgen sie zunächst drei Ziele: Zum einen erlaubt der öffentlich-private Zusammenschluss, die erforderlichen Genehmigungen für die Bergbauforschung einzuholen – diese sind nötig, um die technische Realisierbarkeit von geothermischen Projekten auf La Palma zu prüfen. Zum Zweiten können die vom Staat ausgeschriebenen Subventionen im Rahmen des Geotermia Profunda-Programms beantragt werden. Und zum Dritten strebt der Verbund an, La Palma zu einem internationalen technisch-wissenschaftlichen Zentrum für erneuerbare Energie zu machen.
Das Projekt erfordert laut Cabildo eine Anfangsinvestition von bis zu 30 Millionen Euro für die Rentabilitätsprüfungen. Von dieser Investition soll die Hälfte durch die oben genannten Fonds aufgebracht werden. Sollte sich die Sache als rentabel erweisen, wären weitere 70 Millionen Euro für den Bau der ersten Geothermie-Anlage in Spanien erforderlich, die laut Cabildo nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt hätte und einen großen Teil des Strombedarfs der Insel vor Ort erzeugen könnte.
Die öffentlich-rechtliche Firma Sodepal leitet das Projekt unter dem Namen Centro de Gestión de Energías Renovables de La Palma (CGER) und koordiniert alle Beteiligten.
Beitrag in den LSB-Nachrichten vom Juni 2023
Spanien ebnet Wege für Geothermie
Spanien fördert die Geothermie mit 120 Millionen Euro für Machbarkeitsstudien dieser Technologie. Die Hälfte dieser Summe soll auf die Kanarischen Inseln gehen, weil diese aufgrund des Vulkanismus das größte Potenzial bergen.
„Geothermische Energie ist eine saubere, überschaubare und unerschöpfliche Energie, deren Nutzung zu einer geringeren Abhängigkeit von ausländischer Energie führt, den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert und die Versorgungssicherheit durch die Bereitstellung eines konstanten Energieflusses stärkt“, erklärt das Ministerium für den ökologischen Übergang. „Sie ist Teil der Energiewende-Strategie des Landes, denn der Nationale Integrierte Energie- und Klimaplan sieht vor, dass 15 Megawatt (MW) in 2025 und 30 MW bis 2030 an geothermischer Energie für die Stromerzeugung installiert werden.
Dazu fließen zunächst 120 Millionen Euro in eine Ausschreibung, in der öffentliche oder private Einrichtungen Machbarkeitsstudien erstellen. Voraussetzung ist, dass die TeilnehmerInnen Antragsteller oder Inhaber eines öffentlichen Bergbaugebiets oder Teilnehmer an einer öffentlichen Ausschreibung von Schürfrechten gemäß den geltenden Rechtsvorschriften sind. Die Anträge müssen zwischen dem 15. Juni und dem 7. September eingehen und mindestens eine Forschungsbohrung in einer Mindesttiefe von 1.000 Metern umfassen – pro Studie sind drei Bohrungen förderfähig. Alle weiteren Infos auf der Website des Instituts für Energiediversifizierung und –Einsparung (IDAE).