La Palma Nachrichten im Juli 2024
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelfoto von Facundo Cabrera: Wussten Sie, dass fleißige Bienen auf La Palma ganz wundervollen Honig herstellen? Nicht das Zeug, von dem man nie weiß, ob es aus China kommt und überhaupt noch Honig ist. Den echten Miel de La Palma gibt´s auf den Bauernmärkten rings um die Isla Bonita.

Bußgelder für Wild-Camper in La Fajana
Zahlreiche Klagen – Gemeinde Barlovento informiert über rücksichtsloses Verhalten
Seit langem ein normales, wenn auch nicht gerade attraktives Bild sind Wohnmobilisten, die an Plätzen nahe der Küste von La Palma wild campen: Vom Parkplatz in Los Cancajos im Osten über die Parkplätze am Strand von Charco Verde und El Remo bis hin zum Gelände vorm Hotel Sol in Puerto Naos. An den Naturschwimmbecken von Barlovento haben sich die Camper ebenfalls ausgebreitet. Allerdings zeigt die Gemeinde im Norden weniger Toleranz als die im Osten und Westen: In einer Pressemitteilung informiert Barlovento, dass gegen mehrere Fahrzeuge ein Bußgeldverfahren eingeleitet worden sei, da sie die Parkplätze von La Fajana »missbräuchlich nutzen«.
Anlass für das Eingreifen der Gemeinde gaben zahlreiche Beschwerden: Demnach wurden die Parkplätze nicht nur durch Fahrzeuge, sondern obendrein durch Vorzelte und Tische für andere Besucher der Anlage blockiert. Darüber hinaus habe es Lärmbelastigungen zu später Stunde sowie eine »Anhäufung von Fäkalien« gegeben. Der schlimmste Vorwurf ist allerdings der, dass nach Angaben von Barlovento mitten in der Waldbrand-Voralarm-Phase Feuer gemacht wurden.

Maximaler Schutz für die See der Stille
Der erste reine Meeresnationalpark Spaniens ist auf den Kanaren geplant
Der erste reine Meeresnationalpark Spaniens soll auf den Kanarischen Inseln ausgewiesen werden. Wie das spanische Ministerium für den ökologischen Wandel heute bekanntgab, handelt es sich um ein mehr als 24.000 Meereshektar großes Gebiet im Süden von El Hierro namens Mar de las Calmas. Der Ministerrat gab dem Projekt am 30. Juli grünes Licht, womit die erste Genehmigungsphase begonnen hat.
Das Meer der Stille gehört schon längst zu den spanischen Zonas Especiales de Conservación (ZEC). Zehn Jahre wissenschaftliche Studien in diesem Schutzgebiet zeigen inzwischen die außergewöhnliche biologische Vielfalt dieses Atlantikbereichs auf. Im künftigen Parque nacional Mar de las Calmas leben laut Ministerin Teresa Ribera tropische und subtropische Arten, die im übrigen Kanarenarchipel weniger vertreten sind. Außerdem tummeln sich in Küstennähe Tiefseearten wie eine der bedeutendsten Schnabelwal-Gemeinschaften der Welt. Und auch der der 2011 im Atlantik ausgebrochene Vulkan Tagoro hat sich das stille Meer als Heimat ausgesucht.
Im Blick auf die Menschen auf El Hierro erklärt die Ministerin, dass alles getan werde, um den Meeresnationalpark für sie akzeptabel zu machen: »Der Plan berücksichtigt auch Anwohner und Fischer sowie die Inhaber von Rechten mit der notwendigen und unerlässlichen wirtschaftlichen Vision«.
Spanien kommt mit diesem Projekt seiner Verpflichtung nach, bis 2030 mindestens 30 Prozent des Landesmeeresraums zu schützen. Das Netzwerk der Nationalparks, das eine repräsentative Auswahl der wichtigsten spanischen Natursysteme umfasst, würde damit einen reinen Meeresnationalpark umfassen, den ersten seiner Art. Denn bislang umfasst das Netz neben vierzehn terrestrischen Gebiete lediglich zwei maritim-terrestrische Gebiete: den Cabrera-Archipel und die Atlantikinseln Galiciens.

Palmerische Schafe vom Aussterben bedroht
Hundeattacken bringen die Züchter zum Verzweifeln – Appell an alle Hundebesitzer
Es gibt nur noch 250 Exemplare von Schafen der Raza Palmera! Insellandwirtschaftsrat Albert Paz schlägt Alarm und appelliert an die Verantwortung aller Hundebesitzer auf der Insel. Denn immer wieder greifen die Vierbeiner die Schafherden im Norden an, insbesondere in der Gemeinde Garafía.
Bei der letzten Attacke wurden laut Alberto Paz die Hälfte einer Oveja-Herde eines Hofes getötet. Mit den wenigen verbliebenen Tieren ist diese typisch palmerische Schafsrasse ernsthaft vom Aussterben bedroht.
Der Verband der Züchter tut zwar, was er kann. Allerdings beklagen die Mitglieder, dass ihre Arbeit durch die Hundeangriffe zunichte gemacht werde. Ganz abgesehen davon, dass die Schafbesitzer natürlich große Verluste erleiden.
Obendrein verursacht der Verlust der Schafe ein Problem, das alle Bewohner von La Palma betrifft: »Bei extensiver Viehhaltung fressen die Tiere die im Frühjahr aufkommende frische Vegetation«, erklärt der Verband. »Wenn dies nicht geschieht, trocknen die Gräser im Sommer aus und begünstigen Flächenbrände«.

Knoten ins Taschentuch machen: 12. August 2024
Die Perseiden sind unterwegs
Die Perseiden erleuchten jeden Sommer von Juli bis August den Nachthimmel. Und 2024 erreicht der berühmte Meteoritenschauer, der auch Tränen des Heiligen Lorenz heißt, zwischen dem 11. und 13. August seinen Höhepunkt. In diesen Nächten sagt die Wissenschaft bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde voraus. Die beste Möglichkeit, sie zu sehen: Ein dunkler Ort, keine Lichtverschmutzung – wie etwa auf La Palma – und keine Wolken. Scheint der Mond, in die entgegengesetzte Richtung schauen!
Sternschnuppen werden von Kometen oder Asteroiden während ihrer Reise um die Sonne freigesetzt. Die Perseiden gehen auf den Kometen Swift-Tuttle zurück, der 1862 entdeckt wurde.

Neues Buch: Crónica del Volcán San Juan
Der San Juan wird 75
Freunde, die zu Besuch sind und mit mir auf dem Dach unseres Hauses in Tajuya den Vulkan Tajogaite anschauen, fragen mich immer wieder, wo denn eigentlich der Vulkan San Juan sei. Ich muss sie dann enttäuschen, denn den gibt es eigentlich gar nicht. Grund: Es waren drei Eruptionen, die im Juni und Juli 1949 nacheinander die Cumbre Vieja aufsprengten. Diese Krater und Spalten heißen Duraznero, Llano del Banco und Hoyo Negro. Und weil am 24. Juni Johannistag ist, erhielt das ganze Spektakel den Namen San Juan.
Weil so wenig über diesen Ausbruch bekannt ist, haben sich der Schriftsteller Juan Carlos Díaz Lorenzo und der Fotograf Facundo Cabrera nun hingesetzt und zu diesem Thema ein Buch herausgegeben. Titel: Crónica del Volcán de San Juan. Reich bebildert und mit Schilderungen von Zeitzeugen ist ein Werk voller Fakten und Anekdoten entstanden.
Offiziell präsentiert wird es am Dienstag, 30. Juli, um 19.30 Uhr im Besucherzentrum Caños de Fuego in Las Manchas. Der Vulkanologe Juan Carlos Carracedo erläutert das Werk und schildert Einzelheiten des Ausbruchs vor einem dreiviertel Jahrhundert.
Verteilung der afrikanischen Migrantenkinder auf ganz Spanien
Kanarenpräsident Fernando Clavijo ist optimistisch, dass der Ministerrat in Madrid am 31. Juli ein Gesetzesdekret zur Verteilung von auf den Kanaren angelandeten Kindern aus Afrika auf ganz Spanien verabschiedet. Dazu hat der Pakt für Migration, dem alle Parteien der Kanarischen Inseln außer den Rechtspopulisten von VOX angehören, erneut seine Geschlossenheit demonstriert.
Die erneute Abstimmung über dieses Thema wird nötig, weil die Partido Popular (PP) vergangene Woche im spanischen Kongress den ersten Vorstoß zur spanienweiten Unterbringung der Kinder und Jugendlichen ablehnte.
Der Fahrplan des Paktes für Migration sieht eine Änderung des Artikels 35 des Ausländergesetzes vor. Ziel ist eine obligatorische Verteilung der minderjährigen Migranten auf alle Regionen zu erreichen, wenn eine autonome Gemeinschaft 150 Prozent ihrer Kapazität überschreitet. Im Falle der Kanarischen Inseln wäre dies ab 3.000 Kindern der Fall. Die autonome Gemeinschaft beherbergt derzeit mehr als 5.600 unbegleitete minderjährige Migranten.
Um eine politische Einigung über das Gesetzesdekret zu erzielen, traf sich Clavijo in den vergangenen Tagen mit Politikern anderer Parteien, um Unterstützung »für eine Lösung für ein humanitäres Drama zu sammeln, das die Rechte der Kinder betrifft und das über der politischen Konfrontation stehen sollte«.
Weiterhin Waldbrand-Voralarm
Die Temperaturen sind zwar gesunken und die Luftfeuchtigkeit ist angestiegen, dennoch gibt es keine Entwarnung: Die Generaldirektion für Notfälle der Regionalregierung hält den Waldbrand-Voralarm auf La Palma, El Hierro, La Gomera, Gran Canaria und Teneriffa aufrecht. Grund: »Lang anhaltende meteorologische Trockenheit, hoher Wasserstress der Vegetation und hohe Brennstoffverfügbarkeit«.
Bei Waldbrand-Voralarm gelten folgende Vorschriften:
- Werfen Sie keine glühenden Zigarettenstummel oder Streichhölzer in die Landschaft. Im Wald gilt generell Rauchverbot!
- Ein No-Go sind Grillen, offene Feuer und funkensprühende Geräte im Freien.
- Raketen, Knallfrösche, Feuerwerkskörper oder andere feuergefährliche Gegenstände sind verboten.
- Auf keinen Fall Müll im Wald liegen lassen.

Einbrüche im Aridanetal nehmen wieder zu
Selbständige fordern einen »Schockplan«
Offenbar nehmen die Einbrüche im Aridanetal wieder zu, denn der Unternehmerverband von La Palma FEDEPALMA schlägt mit einem offenen Brief Alarm: »Mit der Ankunft des Sommers gab es erneut einen Anstieg von kriminellen Handlungen, insbesondere am vergangenen Wochenende in Los Llanos.« Die besorgten Selbständigen fordern gemeinsam mit Vertretern der Geschäftszonen im Aridanetal, dass die Regionalregierung »wirksam und energisch handelt, um dem Einhalt zu gebieten«. Denn abgesehen von den schweren Schäden der Unternehmen keime die Unsicherheit in der Geschäftswelt und auch in der Bevölkerung wieder auf.
Die Verbände schlagen vor, die Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen in den Straßen zu verstärken und nennen das »Schockplan«. Damit könne verhindert werden, dass Kriminelle nachts frei umherstreifen und in Geschäfte eindringen.
Dabei beschreiben die Geschädigten, dass bei den Einbrüchen oft kein Geld gestohlen werde. Grund: Die Diebe gucken in die Röhre, weil nach den Erfahrungen der vergangenen Monate niemand mehr nach Ladenschluss Bares in der Kasse lässt. Allerdings verwüsten die verhinderten Langfinger daraufhin die Betriebe.
Die Geschäftsleute und Wirte sind offenbar mit den Nerven am Ende: »Wir können diese Entmutigung, die allmählich zunimmt, nicht zulassen, und wir ziehen erneut die Möglichkeit in Betracht, selbst Wachpatrouillen einzurichten, auch wenn dies für alle mit Risiken verbunden ist«.
Dabei sind die Unternehmerverbände »überzeugt, dass dieses Problem von der zuständigen Verwaltung leicht gelöst werden kann«. Die Hilfe müsse allerdings schnell kommen, bevor die Sache eskaliere.
Zur Erinnerung: Die Kanarenregierung hatte bereits im März 2023 Einheiten der Kanarischen Polizei zur Verstärkung der Policía Local und der Guardia Civil geschickt.

Steuersparen für Unternehmen auf den Kanarischen Inseln:
Investitionen in Wind- und Sonnenenergie
Kanarische Unternehmen können über den REF in saubere Energie investieren. Dazu rief jetzt der Beauftragte für das Régimen Económico y Fiscal (REF) de Canarias, José Ramón Barrera, auf: »Die jüngste Änderung des Klimaschutzgesetzes erlaubt nicht nur Investitionen in eigene Unternehmen, sondern auch Beteiligungen an großen Wind- und Solarprojekten, die auf den Inseln installiert werden«.
Der REF enthält verschiedene steuerliche Anreize für die Errichtung, den Ausbau, die Einbindung von Technologie oder die Einstellung von Personal für Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien sowie für die Herstellung von nachhaltigen Flugkraftstoffen aus Abfällen.
Die Kanarische Investitionsreserve (RIC) ermöglicht eine Ermäßigung der Steuerlast auf Unternehmensgewinne um bis zu 90 Prozent, wenn dieses Kapital in Projekte für erneuerbare Energien investiert wird. Bei Selbstständigen beträgt die Ermäßigung der Einkommenssteuer bis zu 80 Prozent.
Die Verordnung, die am 25. Juni 2024 in Kraft getreten ist, sieht vor, dass die Träger von Projekten mit einer Kapazität von mehr als 2 Megawatt, die ausreicht, um mehr als 2.000 Haushalte zu versorgen, ihre Initiativen für die Beteiligung von Einwohnern bis zu einer Höchstgrenze von 20 Prozent öffnen können. Barrera ist der Ansicht, dass »dieser neuartige Mechanismus durch den REF erheblich verbessert werden kann«.
Die Kanarische Sonderzone (ZEC) ihrerseits stellt ihre niedrige Besteuerung in den Dienst der Erzeugung sauberer Energie und der Abfallverwertung. Die ZEC-Unternehmen zahlen 4 Prozent Körperschaftssteuer statt der üblichen 25 Prozent und genießen darüber hinaus zahlreiche weitere Vorteile. Ein Beispiel für ein erfolgreiches ZEC-Unternehmen ist das Herreña-Wasserkraftwerk von Gorona del Viento, das die Hälfte der Energie erzeugt, die von der gesamten Bevölkerung der Insel El Meridiano verbraucht wird.
Ein weiteres Instrument des REF ist die Sonderregelung für Unternehmen, die materielle Güter herstellen, wodurch die Körperschaftssteuer halbiert werden kann. Darüber hinaus werden diese Aktivitäten nicht oder nur geringfügig indirekt besteuert. Biokraftstoffe wie SAF (Sustainable Aviation Fuel) sind von der IGIC befreit, während für Strom, Gas und Biogas ein ermäßigter Satz von 3 Prozent gilt.
Die Regionalregierung arbeitet daran, die Durchdringung mit grünen Energien auf den Inseln zu erhöhen und deren Anteil von derzeit 19 auf 58 Prozent bis 2030 zu steigern, wie im Nationalen Integrierten Energie- und Klimaplan (PNIEC) vorgesehen.

Respekt vorm Urlaubsziel
Regionalregierung wirbt für Rücksichtnahme auf Fauna und Flora
Gäste auf den Kanarischen Inseln sollen für die Naturräume des Archipels von der Landung an sensibilisiert werden. Dazu hat jetzt das Regionaltourismusministerium eine neue Kampagne gestartet, die mit EU-Mitteln finanziert wird. Auf jedem Flughafen werden Bilder der jeweiligen Insel gezeigt, versehen mit dem Slogan »Respektiere ihre Umwelt und sie werden Dir ihr Herz öffnen«.
Anlass dazu geben Proteste besorgter EinwohnerInnen, die sich um Flora und Fauna des Archipels sorgen. Die zuständige Ministerin Jéssica de León nennt ein konkretes Beispiel: »Auf dem Flughafen von Fuerteventura werden zahlreiche Muscheln und Rhodolithen beschlagnahmt, die Touristen als Andenken an ihren Aufenthalt mit nach Hause nehmen. Wir wollen unsere Besucher sensibilisieren, damit sie diese Art von respektlosem Umgang mit dem Ökosystem, den sie oft aus Unwissenheit begehen, unterlassen«. Deshalb soll den Touristen gezeigt werden, dass menschliches Handeln das Gleichgewicht der Ökosysteme stört. Zum Beispiel, wenn sie von den Wegen abweichen und Fußabdrücke im Sand hinterlassen oder auf kleine Tiere oder Pflanzen treten. Mehr Infos für einen nachhaltigen Urlaub auf den Kanaren hier klicken.

PEINPAL-Ausschuss-Infos
Grünes Licht für erstes Lokal an der Strandpromenade von Puerto Naos
In Puerto Naos wurde das erste Geschäftslokal an der Strandpromenade vom Inselnotfallausschuss PEINPAL für die Wiederinbetriebnahme freigegeben. Die Messprotokolle lagen dort und außerdem in zwei Tiefgaragen dieses Bereichs unter dem Mindestwert von 700 Parts per Million (ppm) Kohlendioxid in der Luft.
Insgesamt ist nun in Puerto Naos und La Bombilla der Zugang zu 861 Wohneinheiten möglich – 560 Personen haben die Vorschriften für den Zugang erfüllt. Wie der Inselnotfallausschuss PEINPAL weiter mitteilt, wurde jetzt auch den Zugang zu Badebereich in La Bombilla genehmigt.
Weiterhin überwachen 1.156 Messgeräte in Innenräumen und 194 an öffentlichen Plätzen die Luftwerte.
PP und Junts lassen Kanaren allein
Entwurf zur Verteilung minderjähriger Migranten in ganz Spanien scheitert im Unterhaus
Das war ein Schlag für die Kanarischen Inseln: Der spanische Kongress lehnte am 23. Juli den Vorschlag von PSOE, Sumar und Coalición Canarias zur Reform des Ausländergesetzes ab. Ziel war, die auf den Kanaren ankommenden, unbegleiteten minderjährigen Migranten auf alle autonomen Gemeinschaften Spaniens zu verteilen.
Diesen Entwurf schmetterten die Partido Popular und die Juntos por Cataluña mit 177 Stimmen gegen 171 Befürworter ab. Die PP bezeichnete den Verteilungsentwurf als »unbedeutend«.
Inzwischen muss die Regierung der Kanarischen Inseln gemäß dem aktuellen Passus im Ausländergesetz mehr als 6.000 junge Flüchtlinge unterbringen, die aus Afrika mit Booten angelandet sind. Die Kapazitäten sind bereits mehr als erschöpft und fast täglich kommen weitere Kinder und Jugendliche hinzu.
Kanarenpräsident Fernando Clavijo sagte nach dem Scheitern der vorgeschlagenen Gesetzesänderung im Unterhaus, er sei völlig »perplex«, dass die Kanaren in der Migrationsfrage »allein gelassen« werden. Er könne nicht verstehen, »dass die Politik über den Menschenrechten stehe«. Clavijo betonte, er werde »weitermachen und die Verabschiedung eines Gesetzesdekrets für die Minderjährigen fordern«.
Der spanische Minister für Territorialpolitik und demokratisches Gedächtnis bezeichnete die Situation auf den Kanaren nach der Zurückweisung im Unterhaus als »unhaltbar«. Ángel Víctor Torres: »Die Lösung ist, wie ich immer gesagt habe, das Gesetz mit einer Gesetzesinitiative mit Solidarität zwischen allen Gebieten zu ändern, bis jetzt war es freiwillig, aber die Reaktion war nicht wie erwartet. Verantwortlich dafür sind diejenigen, die mit Nein gestimmt haben. Gestern wurde nicht über das Gesetz abgestimmt, sondern nur die Reise angetreten«. Spaniens Kinder- und Jugend-Ministerin, Sira Rego, erklärte inzwischen, dass die Regierung bereits an einem Plan B arbeite, um den Kanarischen Inseln beizustehen.

Spanien: Stromsteuern wieder gestiegen
Abgaben-Sparpaket des Staates läuft 2024 aus
Liebe Leserinnen und Leser,
mein Stromversorger Endesa schickt mir immer wieder Info-Mails. Im neuesten Schreiben geht es um Veränderungen im Blick auf die Abgaben, die der Staat 2024 auf Strom erhebt. Ich dachte, ich erläutere das mal ein bisschen. Denn um das Aktuelle zu verstehen, muss man zur »Energiekrise« 2021 zurückschauen: Die spanische Regierung hatte im Blick auf die steigende Wut in der Bevölkerung wegen der Rekordpreise für luz ein Abgaben-Entlastungspaket beschlossen.
- Damals wurde die Mehrwertsteuer auf Strom (IVA) von 21 auf 10 Prozent und 2022 nochmal auf 5 Prozent gesenkt. Auf den Kanaren kommt wegen der extremen Randlage die zusätzliche Regelung dazu, dass die IGIC für Stromrechnungen null Prozent beträgt.
- Die Sondersteuer auf Elektrizität – Impuesto Especial sobre la Electricidad – (IEE) fiel auf 0,5 Prozent. Allgemein wird sie einfach Stromsteuer genannt.
Ende 2023 lief das Paket aus, und 2024 steigen die Steuern wieder schrittweise. Allgemein gelten folgende Regelungen, die Endesa spezifiziert noch ein bisschen – hier klicken.
- Alle Verbraucher mit einer vertraglich vereinbarten Leistung von 10 Kilowatt (kW) oder weniger bezahlen jetzt wieder 10 Prozent IVA.
- Die Sondersteuer für Elektrizität wurde bis April 2024 auf 2,5 Prozent und bis zum ersten Juli 2024 wieder auf den ursprünglichen Wert von 5,11 Prozent angehoben.
- Darüber hinaus gibt es noch die Steuer auf die Stromproduktion. Diese IVPEE sieht der Verbraucher zwar nicht auf der Rechnung, denn sie wird den Stromerzeugern auferlegt und soll zur Nachhaltigkeit beitragen. Die IVPEE wurde Mitte 2021 ausgesetzt. Jedoch steigt sie seit 2024 ebenfalls wieder schrittweise auf 7 Prozent. Und natürlich kalkulieren die Versorger diese Mehrkosten in den Preis ein …

Mehr Hubschrauber für die Kanaren gefordert
Die Furcht vor Waldbränden auf den Kanarischen Inseln ist groß – zurecht, im Blick auf die Trockenheit und die kommenden Hitzewellen. Aus diesem Grund hat die Regionalregierung jetzt den Staat aufgefordert, mehr Hubschrauber mit größerer Löschkapazität auf den Archipel zu entsenden. Außerdem wurde die Sensibilisierungskampagne »Beim ersten Anzeichen eines Feuers rufen Sie die 112« gestartet. Dazu schaltet das zuständige Ministerium Spots in Radio, Fernsehen und auf Social Media. Wie die Regionalregierung mitteilt, gingen 2024 bereits mehr als 800 Anrufe ein, die rund 40 Feuer auf Teneriffa und Gran Canaria meldeten. Diese konnten dann rasch gelöscht werden.
Love-Festival: Soziale Woche beginnt
Das Isla Bonita Love Festival ist in vollem Gange. Jetzt wurden zur Eröffnung der sozialen Woche des Events für »Vielfalt und Freiheit« erneut die Bögen im Hafen von Tazacorte in den Regenbogen-Farben beleuchtet. Darüber hinaus tritt am Dienstagabend um 21 Uhr der Sänger Agoney auf der Strandpromenade auf. Alle Infos über die zahlreichen Veranstaltungen des Love Festivals hier klicken.
Nächste Hitzewelle rollt an
Auf den Kanarischen Inseln wird es wieder sehr heiß. Die Vorwarnstufen bewegen sich bei Gelb und auf Gran Canaria bei Orange. Wie sich die Höchsttemperaturen auf den einzelnen Inseln gestalten, kann man in dieser Vorhersage checken.
Taucher helfen der Wissenschaft
Apnoe-Einsatz in den submarinen Welten der Lavadeltas des Tajogaite
Am vergangenen Wochenende wurden an den Lavadeltas auf La Palma erneut submarine Proben genommen. Dabei arbeitete die Plataforma Oceánica de Canarias (PLOCAN) dieses Mal mit mehr als einem Dutzend professioneller Freitaucher zusammen. Die mit hochauflösenden Unterwasserkameras ausgerüsteten Apnoe-Spezialisten waren in vier verschiedenen Gebieten in der Nähe der Lavadeltas unterwegs.
Ziel dieses kanarenweit einzigartigen »Bürger-Wissenschaftsprojekts« ist laut PLOCAN, die relative Häufigkeit der Arten zu erfassen und einen audiovisuellen Katalog zu erstellen. Dies soll die Grundlage für künftige Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen Bewirtschaftung dieses Gebiets sein.
Pitayas aus La Palma: Export steigt
Der Verband der Pitaya-Erzeuger auf La Palma erwartet in diesem Jahr einen Anstieg der Exporte um 60 Prozent. Dies teilte jetzt Insellandwirtschaftsrat Alberto Paz mit. Die Pitaya gewinne zunehmend an Bedeutung und sei für die Diversifizierung des Primärsektors wichtig. Gegenwärtig dominiert der Bananenanbau die Insel, gefolgt von Avocado-Kulturen. Der Verband der Pitaya-Erzeuger erklärt, dass die Früchte vor allem nach Tschechien exportiert werden. Auf La Palma habe sich die Frucht noch nicht durchgesetzt. Die Vereinigung wurde 2019 gegründet und umfasst heute mehr als 40 Parzellen. Mehr Infos auf der Website des Pitapalma-Verbandes.
Puerto Naos: Infos vom Ausschuss zur Schadensbegrenzung
»In Puerto Naos und La Bombilla wird die Sachlage jedes einzelnen Geschäftslokals analysiert«, erklärte jetzt Inselpräsident Sergio Rodríguez. »Im Rahmen des Ausschusses für Schadensbegrenzung werden dann die zu ergreifenden Maßnahmen, die Messrichtlinien und vor allem die Einführung mechanischer Entlüftungssysteme festgelegt.«
Um dem sozialen und Kommerziellen Leben in den beiden Küstenorten den nach der langen Evakuierung nötigen Aufschwung zu geben, stehen laut dem Inselchef 300.000 Euro bereit. Erste Tests in den Geschäftsräumen seien abgeschlossen, in den nächsten Tagen werde mit Ergebnissen gerechnet, »um Entscheidungen treffen zu können«.
Der Schadensbegrenzungsausschuss Comité de Mitigación besteht aus bioklimatischen Architekten, der palmerischen Firma Hidrolab, die die Studien zum Druckgefälle durchführt, sowie einer politischen und einer wissenschaftlichen Partei und der Öffentlichkeit, darunter zwei Einwohner von Puerto Naos und zwei von La Bombilla. Sie führten Test in bestimmen Gebieten durch, um die Öffnung weiterer Räume zu erreichen.
Waldbrand-Voralarm
Transvulkania-Bike verschoben – Achtung: Regeln beim Voralarm!
Die Regionalregierung hat Waldbrand-Voralarm wegen er erneut hohen Temperaturen gegeben. Aus diesem Grund wurde die Transvulcania-Bike verschoben. Der neue Termin wird noch bekannt gegeben. Alle Vorschriften, die bei Waldbrand-Voralarm gelten, in diesem Artikel des Lavastein-Blogs.
Noch bis Sonntag ruft die staatliche Wetteragentur außerdem eine Warnung wegen hoher Temperaturen aus. Hier können die Details gecheckt werden.

Brandfass-Rum und Hoffnungswein
Wie alle beim Wiederaufbau der vom Feuer zerstörten Kellerei Tendal mithelfen können
Liebe Leserinnen und Leser,
wieder einmal haben wir Waldbrand-Voralarm, und allen La Palma-Erstgästen sei gesagt: Das ist kein Spaß! Denn vor einem Jahr um diese Zeit sprach die Regionalregierung diese Warnung ebenfalls aus, und tatsächlich begann es mitten in der Nacht auf einem Festplatz in Wald von Puntagorda zu brennen. Das aus Leichtsinn in einem Papierkorb entzündete Feuer breitete sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit bis nach Tijarafe und in den nächsten Tagen bis hinein in die Caldera aus.

Diesem Inferno fiel auch eine der bekanntesten Kellereien der Insel – die Bodega Tendal in Tijarafe – innerhalb kürzester Zeit zum Opfer. Das Lebenswerk von Nancy Castro Rodríguez und Constancio Ballesteros Magán war dahin. Zur Erinnerung: Die beiden Önologen machten nicht nur hervorragenden Wein aus im Nordwesten gereiften Trauben, von dem tausende Flaschen den Flammen zum Opfer fielen. Sie hatten auch den ersten Vino Ecológico und den ersten Sekt auf der Insel namens Zorongo kreiert und sorgten mit Winzerexperimenten wie der Unterwasserbodega für Aufsehen.
Aber das Ehepaar gab nicht auf und begann wie bei der Gründung der Bodega Tendal 1997 in der Montaña de Bellido von vorn. Und jetzt komme ich endlich darauf, warum ich heute diesen Rückblick veröffentliche: Ganz einfach, zum Wochenende erzähle ich gerne eine schöne Geschichte, auch wenn diese im vergangenen Jahr gar nicht schön angefangen hat.
Aber wie das so ist: In der Not zeigen sich die wahren Freunde. Wie zum Beispiel José Quevedo, Chef der Rumdestille Aldea in San Andrés y Sauces. Zum Jahrestag der Vernichtung präsentierte er den ersten »Ron Tendal«, um seinen alten Freunden Nancy und Constancio unter die Arme zu greifen.
»Warum erst jetzt?«, fragt man sich. Ganz einfach: Der edle Tropfen musste erst mal ein Jahr lang in einem Malvasía-Weinfass aus der vernichteten Bodega reifen, das nach dem Brand geborgen und restauriert wurde. Und der Verkaufserlös der auf 300 Flaschen limitierten Edition, so José Quvedo, soll komplett in den Wiederaufbau der Kellerei in Tijarafe fließen. »Ich hoffe, dass dieses Sandkorn dazu beiträgt, der Bodega ihren früheren Glanz zurückzugeben«, sagt der Rum-Meister bescheiden.
Übrigens hat der Feuersturm nicht alles vernichtet. Einige Flaschen vom O´Daly Tintilla, Castellana, Prieto und Listan Negro, Jahrgang 2021, wurden gerettet. Diese »Flaschen der Hoffnung« werden zum symbolischen Preis von 100 Euro verkauft, höhere Beträge können natürlich auch bezahlt werden, damit noch mehr Geld für den Wiederaufbau der Bodega zusammenkommt.
Die »Flaschen der Hoffnung« können so erworben werden: Entweder per Banküberweisung auf das Konto der CaixaBank: ES29 2100 7115 2302 0008 3396, dessen Inhaberin María Nancy Castro Rodríguez ist, mit dem Zusatz »venta solidaria«. Der andere Weg ist per Einschreiben an die Castro & Magán S.L., Camino Bellido Alto s/n, Tijarafe 38780, S/C de Tenerife. Sobald die Zahlung erfolgt, werden die Weine reserviert.
Den Tendal-Rum gibt es natürlich bei Aldea in San Andrés y Sauces. Die Destille ist sowieso immer einen Ausflug wert – weil es dort zum einen den wirklich gut sortierten Shop mit unglaublich vielen Sorten des nicht nur bei Piraten beliebten Getränks gibt. Immer ein schönes Souvenir. Zum anderen kann man einen Blick ins »Museum« werfen und bekommt eine Vorstellung über die Rumproduktion. Und ein paar Kurven weiter unten liegt die malerische Playa Espíndula mit einem urigen Restaurant.
Ich war erst vor kurzem mal wieder dort, als mich meine Tochter aus Deutschland besucht hat. Sie war ganz begeistert von diesem Ausflug, und wir hatten viel Spaß. Den wünsche ich Euch auch und außerdem ein tolles Wochenende!
Eure Gudrun
P.S.: Ich habe übrigens 2018, als ich noch als Redakteurin im La Palma 24-Journal gearbeitet habe, eine Reportage über die Unterwasser-Bodega von Tendal geschrieben. Auf den Fotos könnt Ihr sehen, wie die Kellerei auf den Höhen von Tijarafe vor dem Brand ausgesehen hat. Wer das ausgeflippte Projekt der Bodega submarina, das übrigens bis heute weitergeführt wird, nicht kennt und mehr wissen will, klickt hier.
5 Kanaren-Playas unter den Top-10
Fünf Strände der Kanarischen Inseln sind unter den Top-10 im diesjährigen Ranking des Urlaubsportals Holidu. Eindeutig die Nase vorn hat Fuerteventura 2024 mit vier bei Internet-Nutzern am beliebtesten Playas, aber auch die kleine und jüngste Kanareninsel La Graciosa hat eine Spitzenplazierung erreicht. Die Auswertung erfolgte wie schon seit Jahren über Daten von Google Maps und tausenden von Nutzerbewertungen im Blick auf Schönheit und kristallklares Wasser. Demnach hat es die Playa de Cofete in Morro Jable auf Fuerteventura auf Platz 1 geschafft, gefolgt von der Playa de Sotavento de Jandía auf Fuerteventura auf dem dritten Rang, dem Risco del Paso (Fuerteventura, Platz 6), der Playa de las Conchas (La Graciosa, Platz 7) und der Playa de Jarubio (Fuerteventura) auf Rang 10. Übrigens haben sich zwei weitere Kanareninseln unter den 30 besten Stränden Spaniens im Jahr 2024 plazieren können: Die Playa de Las Canteras auf Gran Canaria und die Playa del Duque im Süden von Teneriffa. Zum Checken hier klicken.
Touristmusunternehmen präsentieren Wunschliste
Der Verband touristischer Unternehmer auf La Palma CIT hat eine Liste mit Kritik und Vorschlägen erarbeitet
Zum einen werden die »extremen Einschränkungen« der Wanderwegebenutzung im Bereich des Tajogaite-Kegels hinterfragt. Gefordert wird eine »dringende Lösung«, damit die mit dem »neuen Vulkan verbundenen Erfahrungen dieser Landschaft« genossen werden können.
Der CIT betont, dass »die Förderung dieser Aktivitäten nicht unvereinbar mit der Erhaltung der Umwelt« sei. Vielmehr könnten sie »ein wirksames Instrument sein, um sowohl Einwohner als auch Besucher über die Bedeutung des Schutzes unserer natürlichen Ressourcen aufzuklären und zu sensibilisieren«.
Der Tourismusverband regt außerdem Aktivitäten »von Puerto Naos bis zu den neuen Lavadeltas« an. »Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen die Zusage des Cabildo und der Plataforma Oceánica de Canarias (PLOCAN) für die Ausübung des Tauchsports entlang der Küste der neuen Fajana erfolgt, wofür das Ministerium für Verkehr, Mobilität und städtische Agenda seit etwas mehr als einem Jahr die Genehmigung erteilt hat, um den Forderungen der Unternehmen für aktive Freizeitgestaltung gerecht zu werden«.
Weiter wird die Öffnung der Vulkanröhre Cueva de Las Palomas und eine stärkere Förderung des Whale-Watching-Tourismus gefordert.
Die CIT-Liste umfasst außerdem den Wunsch nach Angeboten im Radfahren und Reiten sowie die Erlaubnis für Buggys mit »grünem« oder »Öko«-Label, die Familien mit Kindern und ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen entgegenkämen.
Action an den Stränden von Puerto Naos
Wer sich während der Sommermonate sportlich betätigen will, hat dazu am Strand von Puerto Naos und Charco Verde Gelegenheit: Die Stadt Los Llanos lädt ein, an Aktivitäten wie Pilates, Yoga, Gymnastik oder Strandfußball teilzunehmen. Den Anfang macht Pilates vom 16. Juli bis zum 8. August. Los geht’s zweimal wöchentlich dienstags und donnerstags, jeweils von 9 bis 10 Uhr.

Hello again im Hotel Sol!
Ein entscheidender Schritt zur Wiederbelebung des so lange evakuierten Badeortes Puerto Naos ist getan: Am Montag, 15. Juli, hat das Hotel Sol seine Pforten wieder geöffnet. Zur Verfügung stehen aktuell 500 Betten, in den anderen Bereichen wird renoviert, denn das Sol soll einen luxuriösen Anstrich erhalten.

Verteilung minderjährigen Migraten in ganz Spanien statt nur auf den Kanaren
Änderung zum Ausländergesetz ist im Kongress
Am Montag, 15. Juli 2024, wurde im spanischen Kongress der Entwurf zur Reform von Artikel 35 des Ausländergesetzes eingebracht. Diese soll es möglich machen, unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus Afrika auf verschiedene autonome Gemeinschafen in Spanien zu verteilen – bisher sind die Kanarischen Inseln allein für die Unterbringung der rund 6.000 Kinder und Jugendlichen zuständig und damit völlig überlastet.
Kanarenpräsident Fernando Clavijo ist zwar zufrieden, dass »dieser Gesetzentwurf heute seine Reise im Parlament antreten kann« und dankte allen, die den dafür nötigen »Pacto por la Migración« unterzeichnet haben – einzige Ausnahme waren die Rechtsextremisten von VOX. Allerdings drängt er zur Eile: »Die Kanarischen Inseln können nicht länger warten, sie brauchen eine sofortige Antwort, die nur durch ein Gesetzesdekret gewährleistet werden kann«.
Grund: Ein Gesetzesdekret wäre ein paralleler Weg zur Verabschiedung der angestrebten Gesetzesänderung. Laut Clavijo erlaubt es »mehr Beweglichkeit«. Denn er hofft zwar, dass der Gesetzentwurf im nationalen Parlament auf ebenso breite Unterstützung stößt wie bei den Abgeordneten der Kanaren. »Aber es gibt immer noch Kräfte wie VOX, die bereits angekündigt haben, dass sie alle rechtlichen Hindernisse in den Weg legen werden, damit diese Initiative nicht das Licht der Welt erblickt«.
Der Unterschied von einem Gesetz zu einem Gesetzesdekret ist in Spanien folgender: Ein Gesetzesdekret – Decreto Ley – ist eine von der Regierung in Fällen außerordentlicher und dringender Notwendigkeit erlassene vorläufige gesetzgebende Verfügung, die sich jedoch nicht auf die Ordnung der grundlegenden Institutionen des Staates, auf die in Titel I der Verfassung geregelten Rechte, Pflichten und Freiheiten der Bürger, auf die Ordnung der Autonomen Gemeinschaften oder auf das allgemeine Wahlrecht beziehen darf.
Der Gesetzesvorschlag, der heute im Abgeordnetenkongress nach monatelanger Arbeit der kanarischen Regierung und der Landesregierung zur Reform des Ausländergesetzes eingebracht wurde, sieht dessen Anwendung nur in Gebieten vor, die sich in einem Migrationsnotstand befinden. Das sind derzeit die Kanarischen Inseln, Ceuta und Melilla. In der gegenwärtigen Situation würde dies bedeuten, dass innerhalb eines Zeitraums von maximal 12 Monaten etwa 2.500 unbegleitete Minderjährige von den Inseln in andere Gebiete abwandern. Außerdem könnten diejenigen verlegt werden, die ankommen, solange die Quote überschritten bleibt.
Atlantis erforscht die Lavadeltas
Auf den Kanarischen Inseln läuft derzeit das nationale Forschungsprojekt Atlantis. Dabei untersuchen unter anderen Forschende der Universität Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC) 40 Tage lang die Lavadeltas der drei jüngsten Vulkanausbrüche des Archipels. Sie wollen festhalten, wie sich das submarine Leben der fajanas des Teneguía und Tajogaite auf La Palma sowie des Tagoro auf El Hierro entwickelt hat. Noch bis zum 6. August sind die ULPGC-Teams auf dem Schiff Sarmiento de Gamoa unterwegs.
Auf La Palma erreichen die Lavaströme eine Tiefe von 350 Metern im Atlantik. Besiedelt sind die jungen vulkanischen Formationen hauptsächlich mit schwarzen Korallen.
Hitzewelle rollt weiter
Am heutigen Montag, 15. Juli, ist der erste Gipfel der aktuellen Hitzewelle erreicht. Ein Blick auf die Vorhersage der staatlichen Wetteragentur AEMET zeigt, dass die Temperaturen auf La Palma am Dienstag und Mittwoch leicht zurückgehen, aber schon am Donnerstag wieder ansteigen. Am Freitag und Samstag wird es sogar noch etwas heißer als heute.
La Palma bleibt Weltbiosphärenreservat
Auf der Sitzung des Internationalen Koordinierungsrates des Programms »Der Mensch und die Biosphäre« im marokkanischen Agadir wurde der Status der Insel La Palma als Weltbiosphärenreservat für weitere 10 Jahre beschlossen.
Inselpräsident Sergio Rodríguez ist auch Präsident des Weltbiosphärenrates. In dieser Funktion dankte er allen an diesem Projekt Beteiligten und den Bürgern von La Palma, »dass sie dieses Biosphärenreservat zu einem Beispiel gemacht haben, das auf internationaler Ebene Beachtung findet«.
Biosphärenreservate sind von der UNESCO unter Schutz gestellte Gebiete, deren Tiere und Pflanzen Besonderheiten aufweisen.
Tina Turner-Tribut-Konzert in Puerto Naos
Tina – The Rock Show Experience heißt das Musikspektakel über das Leben und die Karriere von Tina Turner, das schon auf vielen Bühnen Spaniens zu sehen war. Jetzt tourt die Show nach La Palma: Am Freitag, 19. Juli, sind die größten Erfolge der Rockkönigin aus den 1980er- und 1990er-Jahren auf der Strandpromenade von Puerto Naos zu hören. Beginn des Konzerts: 20.30 Uhr.
Das Beste daran: Das Tribut-Konzert, für das normalerweise 10 und 35 Euro hingeblättert werden müssen, ist in Puerto Naos gratis zu genießen: Eintritt frei aus Gründen der Wiederbelebung des so lange evakuierten Badeortes. Mehr über die Inszenierung in diesem Artikel des Lavastein-Blogs.
Kanaren-Problem schrottet PP-VOX-Koalitionen
Umverteilung minderjähriger Migranten von den Kanaren in Spanien erbost Rechtsextreme
Seit langem kämpfen Politiker der Kanarischen Inseln für eine Verteilung der inzwischen knapp 6.000 minderjährigen Afrika-Migranten auf alle Autonomen Gemeinschaften Spaniens – bisher müssen die Kanaren die immer größer werdende Flut der jungen Flüchtlinge allein stemmen, und die Unterkünfte sind erschöpft. Genau dieses Problem hat nun die Koalitionen der konservativen Partido Popular (PP) und der rechtspopulistischen VOX-Partei in Valencia, Extremadura, Aragon, Murcia sowie Kastilien-León gespalten.
Während die PP im Blick auf die Notsituation auf den Kanaren am Mittwoch dieser Woche einer »freiwilligen Lösung« im Blick auf gerade mal 347 Minderjährige zugestimmt hatte, war dies VOX schon zu viel. Dabei sollen in den fünf Regionen, wo die Rechtsextremen mit am Ruder sind, insgesamt nur etwas mehr als 100 Kids verteilt werden.
Die PP der Kanarischen Inseln begründete ihre Haltung in dieser Sache auf X, vormals Twitter: »Das Problem der Minderjährigen betrifft jeden, und die Umverteilung unterstreicht den Wert unserer Autonomen Gemeinschaften. Ein einzelnes Territorium wie unseres, das die PP nachweislich gut kennt, kann nicht die gesamte Last des Staates tragen«.
Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo appellierte in dieser Woche erneut an die Menschlichkeit im Blick auf die Kinder aus Afrika: » Viele von ihnen sehen ihre Väter oder Mütter auf dem Meer sterben und müssen ihre Leichen über Bord werfen; in welcher Situation kommen diese Kinder an, wer kann ihnen eine würdige Behandlung verweigern?« Für Clavijo haben »die Europäische Union und Spanien in der Vergangenheit ihre Verantwortung für die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Ländern vernachlässigt, aber jetzt, in dieser Zeit, müssen wir gemeinsam reagieren, denn die Kanarischen Inseln können diese Situation nicht länger alleine bewältigen«.
Blick zurück: Die PP vereinbarte im Frühjahr 2024 eine Koalition mit VOX in Kastilien-León. Damit erlangten Rechtsextreme zum ersten Mal seit Ende der Franco-Ära Regierungsbefugnisse. Spaniens sozialistischer Präsident Pedro Sánchez sprach damals von einem »Pakt der Schande«.

»Weiterer Gang« beim Wiederaufbau eingelegt
Wiederherstellung des Camino Cumplido in La Laguna hat begonnen
Der von der Lava verschüttete Camino Cumplido in La Laguna wird wieder aufgebaut. Die 1,6 Kilometer lange Strecke soll breiter werden als die ursprüngliche Straße. Die am Freitag, 12. Juli begonnenen Arbeiten haben ein Budget von 3,8 Millionen Euro und werden vom Staat, der Kanarischen Regierung und dem Cabildo von La Palma finanziert. Das Cabildo informiert, dass genaue Daten über die Wärmeleitfähigkeit des vulkanischen Materials vorliegen. Die Wiederaufbauarbeiten können demnach sicher durchgeführt werden, wobei recycelte Lava zum Einsatz kommt.
Der Bürgermeister von Los Llanos, Javier Llamas, bezeichnete diesen Schritt als »von zentraler Bedeutung«, unter anderem auch für die Wiederherstellung des Industriegebiets Callejón de la Gata: »Es ist an der Zeit einen weiteren Gang beim Wiederaufbau einzulegen, damit alle betroffenen Menschen ihre Lebensprojekte dort wieder aufnehmen können, wo sie sie hatten«.
Immer mehr Kreuzfahrer auf La Palma
Von Januar bis Mai 2024 sind im Hafen von Santa Cruz de La Palma mehr als 111.000 Kreuzfahrtpassagiere verzeichnet worden. Laut den Hafenbehörden entspricht dies einem Plus von 26,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Schiffe hat sich gleichzeitig um 11 auf 71 erhöht.
Der gesamte Passagierverkehr im Hafen von Santa Cruz de La Palma ist auf rund 266.000 Personen gestiegen, das sind knapp 7,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Fahrzeugverkehr hat mit insgesamt 58.495 transportierten Fahrzeugen um 0,8 Prozent zugenommen. Im Güterverkehr wurden rund 406.000 Tonnen umgeschlagen – 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Weinfest in Fuencaliente
Am Samstag, 20. Juli, lädt Fuencaliente zu seinem zweiten Weinfest ein. Zwischen 12 und 19 Uhr können auf dem Rathausplatz edle Vinos made La Palma verkostet werden. Ihre Kellerschätze präsentieren die Kellereien Llanovid, Carballo, Tamanca, Tendal, Victoria i Torres, Vega Norte sowie die Bodegas Juan Jesús Pérez und Adrian. Auch die Rumdestille Aldea ist mit von der Partie. Fürs leibliche Wohl der Gäste sorgen Gastronomen aus der Gemeinde. Und die valencianische Gruppe Bombai macht mit Pop-Rock Stimmung.
Dauerkarten für Atlético Paso
Der Verkauf der Dauerkarten für Spiele der Kicker vom CD Atlético Paso hat begonnen. Für die dritte Saison in der Segunda RFEF gibt es erneut folgende Kategorien: Socio Oro, Abono Plata, Socio Bronce, Abono Empresa, Abono Joven und Abono Escuela.
Die Gold-Mitgliedschaft, die 280 Euro kostet, beinhaltet die Spiele der Vorsaison, alle regulären Ligaspiele, einschließlich des Spiels gegen CD Teneriffa B, und die Spiele der Copa del Rey sowie weitere Vorteile, die auf der Website des Vereins nachgelesen werden können. Die silberne Dauerkarte für 180 Euro beinhaltet alle regulären Ligaspiele, außer dem Club Day, sowie weitere Vorteile, die auf der Website des Vereins nachgelesen werden können. Die Bronze-Mitgliedschaft kostet 120 Euro und umfasst eine ermäßigte Eintrittskarte für alle regulären Ligaspiele der 2RFEF, mit Ausnahme des „Club Day“. Die Schul-Dauerkarte für 60 Euro bietet Zugang zu allen Spielen der Fußballschule, der Cadete Provincial und der Juvenil División de Honor. Die 200 Euro teure Firmen-Dauerkarte schließlich umfasst alle regulären Ligaspiele, mit Ausnahme des „Club Day“. Diese Dauerkarte ist zwischen Mitarbeitern des Unternehmens übertragbar. Alle Eltern von Jungen und Mädchen, die der Escuela de Fútbol Base angehören, erhalten einen Nachlass von 20 Euro auf alle Dauerkartenpreise. Darüber hinaus können Sie für 10 Euro pro Dauerkarte die Auswärtsspiele der Mannschaft über die Streaming-Plattform FOOTBALLCLUB verfolgen. Alle Informationen zur Dauerkartenaktion finden sich auf der Website von CD Atlético Paso.

Erste »Touristensteuer« auf Teneriffa
Zum ersten Mal in der Geschichte von Teneriffa wird eine »Ökosteuer« erhoben, die nur für Touristen gilt. Das Cabildo von Teneriffa verlangt ab Freitag, 12. Juli, von Besuchern der Insel für den Zugang zur Schlucht und Anlegestelle von Masca 28 Euro Eintritt – Einheimische bezahlen nichts. Außerdem wird der Zugang zu dem Touristen-Hotspot im Naturpark Teno auf maximal 275 Personen pro Tag beschränkt. Das Cabildo zielt mit diesem Pilotversuch darauf ab, die ökologisch sensible Schlucht besser abzusichern und den seit 2018 geschlossenen Steg in diesem Sommer wiederzueröffnen. Die »Ökosteuer« soll der »erste Test« im Blick auf weitere Abgaben dieser Art im kommenden Jahr in Naturschutzgebieten auf Teneriffa sein.
Achtung: Straßensperrungen wegen der Rallye Senderos
Am Freitag und Samstag, 12. und 13. Juli, werden im Aridane-Tal Straßen wegen der Rallye de Senderos La Palma gesperrt. Auf dem Bild können die Strecken und Zeiten studiert werden.
Weitere Beihilfen für Vulkanbetroffene
Das Cabildo will vom Vulkan betroffenen Familien bei der Rückkehr in ihre Häuser in Puerto Naos und La Bombilla Geld zur Verfügung stellen. Diese Mittel sollen zum Beispiel Schäden an Möbeln und Einrichtungsgegenständen decken. Voraussetzung ist, dass die Personen die erforderlichen Genehmigungen für die Rückkehr besitzen und ins Registro Único de Afectados eingetragen sind. Die Hilfen sollen auch rückwirkend für alle gewährt werden, die bereits wieder in ihrem Hauptwohnsitz in Puerto Naos oder La Bombilla leben.
30 Millionen für Beschäftigung auf La Palma
Der spanische Staat investiert in Beschäftigungspläne der Kanarischen Inseln 45 Millionen Euro. Weitere 30 Millionen Euro fließen direkt in Beschäftigungsmaßnahmen auf La Palma. Dies hat am Dienstag der Ministerrat beschlossen.
Diese Subventionen werden von der staatlichen Arbeitsverwaltung (SEPE) bereitgestellt. Sie richten sich sowohl an Arbeitssuchende als auch an Beschäftigte zur Verbesserung ihrer Qualifikationen.
Waldbrand-Voralarm auf fünf Inseln
Die Generaldirekton für Notfälle der Kanarischen Regierung hat am 10. Juli 2024 den Alarm für hohe Waldbrandgefahr ausgerufen. Die Warnung gilt für La Palma, El Hierro, La Gomera und Teneriffa. Auf Gran Canaria tritt er in Lagen ab 600 Metern im Norden und ab 400 Metern im Süden in Kraft. Grund sind die hohen Temperaturen auf Höhen zwischen 800 und 2.100 Metern, vor allem an den West- und Südhängen der Inseln.
Die Höchsttemperaturen werden wahrscheinlich 30 Grad Celsius erreichen und überschreiten, mit lokalen Werten von 34 bis 36 Grad auf Teneriffa und 35 bis 37 Grad auf Gran Canaria. Leichter Dunst in höheren Lagen. Relative Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent in Höhenlagen über 800 bis 900 Meter. Es weht der Passatwind mäßig bis stark mit örtlich sehr starken Böen bis zu 80 Stundenkilometern.
Gelbe Engel sind jetzt blau
In Puntagorda sind im Sommer erstmals MZ9-Helis stationiert – BRIF-Fire-Fighter bereiten sich auf Waldbrand-Einsätze vor
Auf La Palma weiß jedes Kind, dass jeden Sommer die gelben Engel der Brigadas de Refuerzo en Incendios Forestales (BRIF) einfliegen. Und dass die vom Staat entsannten Helikopter und Fire Fighter für den Fall eines Waldbrandes in ihrer Basis in Puntagorda bereitstehen.
Neu im Sommer 2024 ist, dass die gelben Engel diesmal blau sind – zumindest was die Hubschrauber anbelangt, die BRIF-Bodentruppen tragen nach wie vor gelbe Schutzanzüge. Wie die aktuellen Bilder zeigen, sind in dieser Waldbrandsaison zwei Helis vom Typ MZ9 im Nordwesten von La Palma stationiert. Grund: Sie sollen bei der Bekämpfung von Waldbränden schneller und wirksamer sein als ihre kleineren gelben Vorgänger.
Der MZ9-Hubschrauber ist für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen ausgelegt, kann große Mengen Wasser und Spezialausrüstung transportieren und Präzisionsmanöver durchführen. Mit seiner Hilfe können Einsatzkräfte auch schwer zugängliche Gebiete erreichen.
Auf X – vormals Twitter – berichten die BRIF-Mannen, dass sie sich aktuell auf mögliche Einsätze – etwa durch Trainingsflüge – vorbereiten. Ansonsten drehen sie nicht etwa Däumchen, sondern bauen Feuerschneisen, brennen gezielt Unterholz gemäß eines exakten Plans ab und vieles mehr.
Hitzewellchen – Sturm und hohe Wogen
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin jedes Jahr froh, wenn die »gelben Engel« im Juni einfliegen. Denn im Sommer steigt die inzwischen ständige Waldbrandgefahr auf La Palma und den Kanarischen Inseln langsam aber sicher wieder ins Extreme. Da ist es gut, wenn die Fire Fighter von der Insel und die stets auf den Kanaren präsenten EIRIF-Truppen Verstärkung bekommen.
Jetzt erleben wir den Auftakt zur heißen Jahreszeit, denn in den nächsten Tagen wird´s brenzlig. Nicht nur was den Wind angeht – ab dem 10. Juli avisieren die Wetterfrösche auf den Kanaren und La Palma in manchen Gebieten Böen bis zu 80 Stundenkilometern. Die staatliche Wetteragentur AEMET warnt außerdem vorm ersten »Hitzewellchen« dieses Sommers, wie ich sage. Denn die Temperaturen steigen zwar an, klettern aber noch nicht ins Extreme. Last but not least rollen hohe Wogen auf viele Kanarenküsten zu.
Einheimische kennen die Gefahren, die solche Lagen mit sich bringen. Aber ich möchte insbesondere neue Inselgäste warnen: Beachten Sie unbedingt die Flaggen an den Stränden und gehen Sie nicht ins Wasser, selbst wenn es draußen sehr heiß ist. Auch beim Wellenfotografieren niemals zu nahe ans Wasser gehen!
Ansonsten gilt nun alleräußerste Vorsicht mit funkensprühenden Geräten und offenem Feuer! Liebe Inselgäste, das ist keine Panikmache, sondern einfach unbedingt erforderliche Vorsicht. Durch den regenarmen Winter ist alles staubtrocken, die Waldbrandgefahr ist hoch.
Hoffen wir, dass im Sommer 2024 alles gutgeht und nicht wieder irgendein Hirni einen Camping-Kocher im Wald anwirft, bei Sturm eine Kippe wegwirft oder im Freien mit der Flex arbeitet.
Eure besorgte Gudrun
Neue Netflix-Produktion Choice wird auf La Palma gedreht
Wieder einmal wurde La Palma für eine Netflix-Produktion auserwählt. Wie das Cabildo berichtet, soll die neue britische Serie The Choice an verschiedenen Plätzen der Isla Bonita gedreht werden. Produzent Matt Charman, der durch seine Arbeit an Betrayal und Bridge of Spies bekannt wurde, entschied sich für folgende Besetzung: Suranne Jones (Watch: Nuclear Conspiracy, Gentleman Jack, Doctor Foster) spielt Abigail Dalton, die neu gewählte britische Premierministerin, während Julie Delpy (On the Brink, The Lesson) Vivienne Toussaint, die erste weibliche Präsidentin Frankreichs, verkörpert.
Inselpräsident Sergio Rodríguez war persönlich am Set und erläutert die positiven Auswirkungen: »Es gibt bereits ein Dutzend Unternehmen, die aktiv mit dieser Art von Filmen zusammenarbeiten und eine Spezialisierung erreicht haben, die dazu führt, dass Fachleute von der Insel an Superproduktionen mitarbeiten, die auf anderen Inseln oder auf dem Festland gedreht werden«.
Blutspender dringend gesucht
Das Kanarische Institut für Hämodonation und Hämotherapie benötigt dringend SpenderInnen, um die Blutvorräte in diesem Sommer aufrecht zu erhalten.
Das Hospital Universitario General de La Palma hat eine feste Sammelstelle, in der mit oder ohne Termin montags bis donnerstags von 10 bis 20Uhr und freitags von 10bis 15:30 Uhr gespendet werden kann. Samstags ist sie geschlossen und sonntags kann man von 13 bis 20 Uhr spenden. Weitere Infos unter Telefon: 922.18.53.21 und 922.18.53.20.
BlutspenderInnen müssen zwischen 18 und 65 Jahre alt sein (maximal 60, wenn es sich um Ihre erste Spende handelt), mehr als fünfzig Kilo wiegen, einen guten allgemeinen Gesundheitszustand haben und dürfen nicht schwanger sein. Da die Eignung eines Spenders jedoch von vielen Faktoren abhängt, bietet die ICHH der Öffentlichkeit auf ihrer Website efectodonacion.com einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung an, mit dem man prüfen kann, ob man Blut spenden kann.
Windwarnung auf den Kanaren
Die staatliche Wetteragentur AEMET warnt am Mittwoch und Donnerstag vor Sturm auf einigen Kanareninseln mit der Stufe »maximal Gelb«. Auf La Palma geht es in den Cumbres und im Westen am 10. Juli gegen Mittag los. Die Wetterfrösche sagen Böen bis zu 80 Stundenkilometern voraus. Alle Details können hier studiert werden.
Seenotretter selbst in Not
Die MitarbeiterInnen der kanarischen Seenotrettung sind am Ende ihrer Kräfte. Darüber berichtet heute die Internetzeitung El Confidencial. 74 Personen sind auf den Inseln teils bis zu 24 Stunden pro Schicht unterwegs, um gefährdete Cayucos mit Migranten aus Afrika zu retten. Der Generalsekretär des Sektors Meer und Häfen von Salvamento Marítimo fordert die Regierung zum Nachdenken im Blick auf diese unzumutbare Arbeitsbelastung auf.
Manifest für La Palma
Die Medien auf den Kanaren berichten zum Wochenanfang über ein Manifest, das 27 Bürgerinitiativen von der Insel vorgelegt haben. Darin fordern VertreterInnen von Umweltverbänden, kulturellen, sozialen und anderen Initiativen ein neues Entwicklungsmodell für die Isla Bonita. Ihrer Meinung nach beuten die aktuellen Pläne sowohl Menschen als auch natürliche Ressourcen aus. Es dürften nicht die Fehler wiederholt werden, die bereits auf anderen Kanarischen Inseln gemacht wurden. Die Initiativen stellen sich ein Entwicklungsmodell mit einer effizienteren und nachhaltigeren Wasserwirtschaft, einem umweltfreundlichen Tourismus und lokal verwalteten erneuerbaren Energien vor.
30 Jahre Rabatt auf Schiff- und Flugreisen
Am 8. Juli feiert das REF auf den Kanaren 30. Geburtstag
Wussten Sie, dass sich heute, Montag, 8. Juli, die Reform des kanarischen Wirtschafts- und Steuergesetzes zum 30. Mal jährt? Dies betrifft insofern alle ResidentInnen des Archipels, weil das reformierte Régimen Económico y Fiscal (REF) auch zu Preisnachlässen bei Reisen zwischen dem Archipel und dem Festland führte.
Das sogenannte »neue wirtschaftliche REF« war ein Meilenstein, denn seine mehr als 100 Maßnahmen führten ein zersplittertes Gebiet wie die Kanaren zusammen und schufen einen Ausgleich für die Mehrkosten, die durch die Abgelegenheit des Archipels vom Festland entstehen.
Das Gesetz legte 1994 fest, dass EinwohnerInnen der Kanarischen Inseln 10 Prozent Ermäßigung auf Schiffsreisen und Flüge zwischen den Inseln und 33 Prozent Rabatt bei Reisen aufs spanische Festland erhalten. Zum Vergleich: 30 Jahre später subventioniert der Staat 75 Prozent der Flüge auf die Peninsula, für Fährfahrten auf dem Archipel bezahlen BürgerInnen die Hälfte.
Doch das REF konnte noch mehr: Sonderzonen mit niedrigen Steuern sowie subventionierte Transportkosten für Landwirtschaft und Industrie, Energie und Wasser hatten zum Ziel, die lokalen Unternehmen und Selbständigen zu fördern.
Die wichtigsten Säulen des neuen REF waren die Schaffung der Kanarischen Sonderzone (ZEC) und der Kanarischen Investitionsreserve (RIC). Zweifellos die stärksten Steuerinstrumente auf europäischer Ebene, die zur Diversifizierung der regionalen Wirtschaft beitrugen und es den Unternehmen ermöglichten, zu wachsen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Reform diente auch dazu, die Freihandelszonen zu definieren, die industrielle Aktivität mit besonderen Freibeträgen für die Produktion von Sachgütern anzukurbeln und die maritime Aktivität zu fördern, aus denen die Sonderregelung für kanarische Schiffe und Reedereien (Rebeca) hervorging.
Der REF-Beauftragte der Kanarenregierung, José Ramón Barrera, ist sicher, dass die Reform von 1994 wesentlich zum Wirtschaftswachstum beigetragen hat. Dennoch meint er, dass es »an der Zeit ist, das Gesetz erneut zu aktualisieren, da sich die Wirtschaft in den vergangenen 30 Jahren völlig verändert hat und die Technologie den Wandel immer schneller vorantreibt«.

Heroínas de Sálvora für mehr Sicherheit
Das erste zivile Seerettungsschiff der Welt mit Drohnen auf Gran Canaria stationiert
Nahezu täglich landen Cayucos genannte Holzboote mit Flüchtlingen auf den Kanarischen Inseln an. Im Blick auf die Verhältnisse in den nahen afrikanischen Ländern dürfte dies nicht besser werden – manche sprechen schon von einer Migrationslawine, die auf den Archipel zurollt. Aus diesem Grund hat der spanische Staat jetzt die Heroínas de Sálvora auf Gran Canaria stationiert.
»Sie ist das modernste, größte und vielseitigste Schiff der Gesellschaft für Seerettung und Sicherheit«, sagte Verkehrsminister Óscar Puente bei der Präsentation des 53,6 Millionen Euro teuren Kahns im Hafen von Las Palmas. »Es handelt sich um ein Mehrzweckschiff, das die Aufgaben von SASEMAR erfüllt: Suche und Rettung von Schiffswracks, Abschleppen von havarierten Schiffen, Löschen von Schiffsbränden und Bekämpfung von Umweltverschmutzungen auf See.«
Die Heroínas de Sálvora ist ist das erste zivile Rettungsschiff der Welt, das mit einem Flugdeck speziell für den Einsatz von Drohnen bis zu neun Meter Länge konzipiert wurde. Zudem verfügt sie über eine ECO-Energieverbrauchstechnologie, um die Emissionen zu reduzieren. Das Schiff wurde in Spanien, genauer gesagt in der Zamakona-Werft in Santurtzi, gebaut. Es ist 82,35 Meter lang und 18 Meter breit, hat eine Bruttotonnage von 3.996 Tonnen und eine installierte Leistung von 14.860 kW.
Der Name ist eine Hommage an vier Heldinnen: María Fernández, Cipriana Ocejo, Josefa Parada und Cipriana Crujeira. Vier Frauen, denen es im Jahr 1921 auf der galizischen Insel Sálvora im Concello de Ribeira gelang, 56 Menschen zu retten.
Aktuell besteht die kanarische Seerettungsflotte aus zehn Schiffen des Typs Salvamar und vier Patrouillenbooten des Typs Guardamar. Die Zentrale zur Koordination der Einätze befindet sich in Santa Cruz de Tenerife. Auch Hubschrauber gehören dazu. Laut dem Verkehrsminister sollen neue Guardamar- und Salvamar-Boote sowie ein großer Hubschrauber angeschafft werden. Puente erklärte weiter, dass aktuell 295 MitarbeiterInnen im Seenotrettungsdienst arbeiten. Es gebe »Spielraum, um das System bei einer Zunahme der Rettungseinsätze zu verstärken«.
Aktuell: Achtung Unfall auf der LP-2
Sonntag, 7. Juli, 13.20 Uhr: Auf der LP-2 in Tajuya, kurz nach der Abzweigung Cruz Chica, hat sich ein Unfall ereignet. Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr sind vor Ort. Es gibt Verkehrsbehinderungen.
Darf der Chef das Trinkgeld kassieren?
Zimmermädchen auf Gran Canaria fühlen sich bestohlen
Hinterlassen Sie beim Verlassen Ihres Hotelzimmers ein Trinkgeld, wenn Sie zufrieden waren? Vielleicht mit einem kurzen schriftlichen Gruß? Wenn Sie wollen, dass diese Würdigung tatsächlich die am Gast arbeitenden Menschen erreicht, ist es wohl besser, das Geld persönlich zu überreichen.
Denn auf Gran Canaria prangert jetzt die Zimmermädchen-Gruppe »Kellys« auf ihren sozialen Netzwerken an, dass einige Hotels und Restaurants die Trinkgelder einbehalten. Wie Cadena SER weiter berichtet, streiten die Chefetagen diesen Vorwurf zwar ab. Die camareras de piso geben allerdings an, dass die Zimmer im Auftrag der Hotelleitung durchsucht würden, bevor sie mit der Reinigung beginnen könnten. Sie fänden dann manchmal noch Dankesschreiben vor, aber kein Trinkgeld mehr. Die Kellys beklagen außerdem, dass es auch Restaurants gebe, wo der auf den Kanaren bote genannte Obolus einbehalten werde.
(Anmerkung der Redaktion: Sollten die Anschuldigungen der Kellys der Wahrheit entsprechen, ist dies einfach unglaublich. Insbesondere im Blick auf die Löhne in der Hotellerie und Gastronomie, die bei den hohen und ständig steigenden Lebenshaltungskosten auf den Kanarischen Inseln lächerlich sind. Ich habe selbst früher gekellnert und geputzt. Und die Trinkgelder haben meinen geringen Verdienst etwas angehoben. Das war sehr wichtig. In einem Restaurant auf La Palma, in dem ich im Service gearbeitet habe, wurde das Trinkgeld gesammelt und dann unter allen Angestellten verteilt. Ich fand das hinsichtlich der mager entlohnten Küchenhilfen in Ordnung. Aber dass auch der mehr als gut bezahlte Koch seinen Anteil bekam, kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Gibt man Trinkgeld dafür, dass der Koch seinen Job gemacht hat? Ich denke nicht. Ich zumindest lege keinen Cent hin, wenn es mir geschmeckt hat, aber der Service schlecht war. Da bin ich konsequent. Denn für mich würde dies bedeuten, dass ich eine miese Bedienung belohne. Bei freundlichem und zuvorkommendem Service gebe ich jedoch gerne und reichlich. Denn ich weiß ja aus eigener Erfahrung, dass diese Anerkennung gut tut. Nicht zuletzt wegen der unfreundlichen und arroganten Gäste, die oftmals keinen Cent bote liegenlassen. Und selbst dann heißt die Parole: »Keep smiling!«)
Neues vom Fliegen nach SPC La Palma
Inseltourismusrätin legt neueste Zahlen und Aussichten für 2025 vor
Im Sommer 2024 ist das Sitzplatzangebot in Flugzeugen nach Santa Cruz de La Palma (SPC) um knapp 38 Prozent gestiegen. Inselpräsident Sergio Rodríguez ist der Ansicht, dies sei ein »klarer Indikator für die wachsende Nachfrage und Attraktivität unserer Insel als Reiseziel«.
Inseltourismusrätin Raquel Rebollo betont, dass dies das Resultat der »kontinuierlichen Bemühungen des Cabildos, die Erreichbarkeit und Anbindung von La Palma zu verbessern« sei. Und sie hat diese Zahlen recherchiert: »Auf dem internationalen Markt ist eine Zunahme von 32.459 Sitzen im Vergleich zum Sommer 2023 zu verzeichnen, was einer Steigerung von 129,96 Prozent entspricht. Besonders hervorzuheben ist der deutsche Markt mit einem Zuwachs von 17.807 Plätzen. Auf dem Festland sind 5.841 Plätze hinzugekommen, 8,14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf dem kanarischen Markt wird La Palma mit 430.038 Sitzen einen stabilen Betrieb in den zentralen Monaten der Saison gewährleisten und Direktflüge nach Lanzarote und Fuerteventura einrichten.«
Rebollo verweist außerdem auf die vier neuen Strecken ab Prag, Frankfurt, Paris und Valencia sowie auf die zweite wöchentliche Frequenz ab Amsterdam. Mit Blick auf den Sommer 2025 wird mit der Wiederaufnahme der Strecke von Manchester aus dem Vereinigten Königreich und der Ausweitung der Frequenzen aus der Schweiz bis Mitte Juni eine positive Bilanz erwartet.
Eine weitere gute Nachricht ist laut der Inseltourismusrätin, dass Gesellschaften wie Condor dabei sind, größere Flieger auf der Strecke nach Santa Cruz de La Palma einzusetzen: »Dadurch erhöht sich ihre Kapazität um 15 Prozent, was bedeutet, dass in Frankfurt 14 Prozent, in Hamburg 20 Prozent und in München und Düsseldorf 22 Prozent mehr Plätze zur Verfügung stehen.«
Von den auf dem deutschen Markt im Sommer 2024 angebotenen Sitzen sind Rebollo zufolge bereits 76,80 Prozent gebucht, wobei die Prozentsätze der Buchungserhöhungen in diesem Markt zwischen 56 und 96,16 Prozent liegen. Auf dem englischen Markt liegt der aktuelle Belegungsgrad der für diesen Sommer angebotenen Plätze bei 68,80 Prozent, auf dem polnischen Markt bei 48 Prozent, auf dem niederländischen Markt bei 80 Prozent und auf dem tschechischen Markt bei 40 Prozent.
Der Fremdenverkehrsservice des Cabildo de La Palma setzt sich regelmäßig mit den Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern in Verbindung, um die Verkaufsdaten der angebotenen Plätze zu erfragen, um möglichst zuverlässige Informationen über den Verkauf zu erhalten und die institutionellen Beziehungen zu unseren Anbietern zu stärken.
Cabildo kritisiert neues Armas-Schiff
Das Cabildo von La Palma ist mit der neuen Geschäftspolitk der Reederei Armas nicht zufrieden. Kritisiert wird, dass die jahrelang für die Strecke Teneriffa-La Palma eingesetzte Volcán de Taburiente durch die Volcán de Tauce ersetzt wurde. Ebenfalls unzufrieden sind die Inselräte mit der Verringerung der wöchentlichen Fahrten: » Das Cabildo de La Palma ist der Ansicht, dass die jüngsten Geschäftsentscheidungen von Naviera Armas einen klaren Rückschritt in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Qualität der Dienstleistungen darstellen und zu einem Seeverkehrsdienst führen, den die Inselregierung ablehnt«.
Aus diesem Grund hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einen institutionellen Antrag verabschiedet. Dieser fordert von der Reederei, ein der Volcán de Taburiente gleichwertiges Schiff auf der La Palma-Verbindung einzusetzen. Der Text geht an Armas und an die Kanarenregierung, die für den Seeverkehr zuständig ist.
(Anmerkung der Redaktion: Die Volcán de Taburiente war verkauft worden, und nach monatelanger Unsicherheit hatte die Reederei im Mai 2024 bekanntgegeben, dass die Strecke zwischen Los Cristianos und Santa Cruz de La Palma mit der Volcán de Tauce beibehalten wird. Das war eigentlich eine gute Nachricht, denn dieses Schiff kann fast doppelt so viele Lkw befördern wie sein Vorgänger und hat ein komplettes Deck für Wohnmobile. In seiner Pressemitteilung macht das Cabildo keine Angaben, warum die Volcán de Tauce abgelehnt wird. Verständlich ist eigentlich nur, dass mehr Fahrten gefordert werden.)

Verdacht: Baufirma betrügt Vulkanbetroffene
Cabildo von La Palma will Gerichtsverfahren als Privatkläger begleiten
Ein Unglück kommt selten allein: Das alte Sprichwort bewahrheitet sich mal wieder im Blick auf zwölf Familien, die beim Vulkanausbruch auf La Palma 2021 ihr Heim verloren haben. Denn damit nicht genug: Sie wollten jetzt neue Häuser bauen, aber stattdessen berichten sie, dass die mit dem Bau beauftragte Firma sie um die vorgestreckten Gelder betrogen habe.
Zum Glück sind sie nicht allein: Das Cabildo von La Palma hat auf seiner heutigen Sitzung beschlossen, seine juristischen Dienste einzuschalten. Diese sollen prüfen, ob das Cabildo als Privatkläger in dieser Sache in einem bereits eingeleiteten Gerichtsverfahren auftreten kann. Außerdem will die Inselverwaltung die Betroffenen bei ihren nun nötigen Mietfortzahlungen unterstützen.
Inselsozialrätin Ángeles Fernández erklärt, dass die Familien angeben, zwischen 25.000 und 70.000 Euro Anzahlung für die beauftragten Arbeiten geleistet zu haben – pro Projekt 25 Prozent der Gesamtsumme. In den meisten Fällen seien dies Gelder aus den Beihilfen für Vulkanbetroffene gewesen.
(Anmerkung der Redaktion: Diese Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des Cabildos. Nähere Details, etwa über den Verbleib der Verantwortlichen der Baufirma oder der Gelder wurden bisher nicht bekannt. Das Foto zu diesem Beitrag oben hat mit den Betroffenen, die vermutlich Opfer eines Betrugs wurden, nichts zu tun; es zeigt lediglich einen Bereich von vielen auf La Palma, wo aktuell gebaut wird.)
Puerto Naos nimmt Fahrt auf
Donnerstag, Freitag, Samstag: Der Countdown fürs Wochenende läuft und passend dazu kommt eine gute Nachricht aus Puerto Naos: Das Food-Taxi ist nicht mehr alleine, jetzt hat auch der Playa-Kiosko Ocean Drive seine Läden aufgeklappt! Wie Lavastein-Blog-Korrespondent Steven weiter mitteilt, mundete sein erster Plátano-Mojito am Strand seit knapp drei Jahren wieder ganz ausgezeichnet. Öffnungszeiten des Kiosko: So ab 15 Uhr … ohne Gewehr natürlich, ist ja alles noch im Experimentierstadium. Steven hat übrigens auch rausgefunden, dass der zweite Strand-Kiosko mit dem schönen Namen Love on the beach voraussichtlich in der kommenden Woche wiedereröffnet.
Und nicht nur das: Offenbar steht ein weiteres rollendes Lokal in den Startlöchern. Genauer gesagt an der Treppe neben Lalys Bucanero parkt inzwischen Koi Streetfood. Also auf schwäbisch würde das ja »keine Straßennahrung« bedeuten. Tatsächlich aber erklären Insider, dass sich dieser Stand beim Food-Truck-Treffen in El Paso einen Namen für »super Sachen abseits von Hamurgern« gemacht hat. Wann das Wägelchen aufmacht, ist allerdings noch unklar.
Man darf also gespannt sein, wie sich die Szene an der Strandpromenade in diesem Sommer entwickelt. Ich bin es zumindest.
Schönes Wochenende!
Eure Gudrun

Neu auf den Kanarischen Inseln
Ein Labor checkt die Luftqualität
Ein Luftqualitätslabor soll ab sofort die »Lebensqualität der Einwohner der Kanarischen Inseln« verbessern. Dies sagte Regionalpräsident Fernando bei der Einweihung des Laboratorio de Calidad del Aire de Canarias (AirCanLab) am 3. Juli 2024 auf Teneriffa. Außerdem bringe es einen »quantitaive Sprung in Wisschenschaft und Forschung auf dem Archipel« mit sich. Kosten des Projekts: 2,6 Millionen Euro.
Das AirCanLab soll insbesondere im Falle von Waldbränden, Vulkanausbrüchen oder Calima-Wetterlagen in Aktion treten. Clavijo: »Das neue Labor wird in der Lage sein, schnell zu reagieren, indem es den Gehalt an potenziell schädlichen Luftbestandteilen wie etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder Schwermetalle bestimmt und den Teams, die diese Art von Notfällen bewältigen, Daten zur Verfügung stellt«.
Ein Management dieser Art fordert auch die künftige europäische Luftqualitätsrichtlinie, die im September 2024 verabschiedet werden soll. Diese wurde entwickelt, um die Bevölkerung in großen Städten vor industriellen Verschmutzungen, Holz- oder Kohleverbrennung und Verkehr in zu schützen. Auf den Kanaren ist dies nicht notwendig – Luftverschmutzung tritt nur ein, wenn der Wind bei Sandstürmen in der Sahara den Staub bis auf die Inseln trägt.
Das AirCanLab führt ein Forschungs- und Überwachungsprogramm über die Zusammensetzung von Aerosolen oder lungengängigen Partikeln des Typs PM10 durch – das sind unter 10 Mikrometer kleine Feinstaubteilchen. Diese Messungen finden an strategischen Punkten in La Graciosa, Fuerteventura, Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife statt, die als »Einfallstore für Saharastaub« gelten. Die Einrichtung von zwei weiteren Stationen ist geplant.
An diesen Standorten werden täglich Proben von PM10-Partikeln entnommen, und in jeder Probe werden zwischen 30 und 60 chemische Spezies bestimmt. Ziel ist zu quantifizieren, welcher Anteil dieser Partikel von außerhalb des Archipels stammt und welcher Anteil auf den Kanarischen Inseln durch Autos, Stromerzeugung, Schiffe und so weiter emittiert wird.
Ab Herbst 2024 sollen die Daten auf der Website des Labors für die Bevölkerung zugänglich sein. Insbesondere Ärzte können damit Krankheiten im Zusammenhang mit schlechter Luft besser diagnostizieren.
Aktuelles Thema: Wasser auf den Kanaren
Wasserknappheit auf den Kanaren:
Entsalztes Meerwasser auf sieben Inseln
Immer mehr Hitzeperioden und weniger Niederschläge als früher: Auf einigen Kanarischen Inseln ist inzwischen der Wassernotstand ausgerufen worden. Dieses Problem soll durch den Einsatz von Meerwasser gelindert werden: Präsident Fernando Clavijo gab jetzt bekannt, dass neue Entsalzungsanlagen im Wert von 13,4 Millionen Euro angeschafft werden. Damit wird eine Forderung erfüllt, die die Landwirte in den ersten Monaten 2024 bei Demonstrationen lautstark geäußert haben.
Die Anlagen gehen auf sieben Inseln, darunter auch La Palma. Es gibt große, die jeweils 2.500 Kubikmeter Meerwasser pro Tag entsalzen können und kleine mit einer Kapazität von täglich 1.300 Kubikmetern – das sind insgesamt 8,24 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Finanziert wird das Projekt aus FEADER-Mitteln, das ist der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, der im deutschsprachigen Raum mit ELER abgekürzt wird.
Wasserknappheit auf Teneriffa
Ampel regelt Speichernutzung in Santa Cruz
Im Blick auf den Wassernotstand auf Teneriffa wurde jetzt eine Ampel ins Trinkwassernetz von Santa Cruz de Tenerife eingeschaltet. Sie soll eine an die Vorräte in den Reservoirs gekoppelte Nutzung steuern. Steht die Ampel auf Grün können die Haushalte ihr Wasser ohne Einschränkungen nutzen. Dies ist der Fall, wenn die Speicher zu 45 Prozent oder mehr gefüllt sind. Bei einem Volumen zwischen 25 und 45 Prozent springt die Ampel auf orange. Dann wird das Wasser beispielsweise für Strandduschen, öffentliche und private Badeplätze oder Sport-, Freizeit- und Hotelbereiche eingeschränkt. Leuchtet die Ampel rot, ist der Pegelstand der Reservoirs unter die 25-Prozent-Marke gefallen, und die vorhin genannten Wasserentnahmestellen werden geschlossen. Außerdem ist dann Autowaschen oder das Befüllen öffentlicher und privater Schwimmbäder verboten, Parks und Gärten dürfen nicht mehr bewässert werden. Bürgermeister José Manuel Bermúdez: »Unsere Aufgabe ist es, vorausschauend und koordiniert zu arbeiten, um die Wasserversorgung zu gewährleisten und dabei Faktoren wie die Trockenheit und die hohen Temperaturen zu berücksichtigen, die in den Sommermonaten wahrscheinlich steigen werden«.
Wasserstände auf La Palma
Auf La Palma wurde kein Wassernotstand ausgerufen wie auf Teneriffa. Aber der Status quo ist nicht berauschend: Anfang Juli 2024 waren die öffentlichen Speicherbecken auf La Palma nur zu 34 Prozent gefüllt. Dies ist weniger als im Vorjahr und in den vergangenen Monaten. Gut gefüllt sind lediglich die Staubecken im Osten der Insel wie das Staubecken Manuel Remón in Puntallana mit 98 Prozent und La Caldereta in Fuencaliente mit 91 Prozent. Im Westen sieht es anders aus: Die embalse in Los Llanos namens Dos Pinos zum Beispiel, wo auch die Helis bei Waldbränden Wasser aufnehmen, fasst aktuell nur 54 Prozent ihrer Kapazität und Cuatro Caminos steht bei 32 Prozent.
Auch auf dem Festland Demonstrationen gegen Massentourismus
Der Protestsommer in Spanien wird heißer
Liebe Leserinnen und Leser,
auf den Kanaren und Balearen fing es an, und inzwischen gibt es auch Proteste gegen die Auswirkungen des Massentourismus auf dem spanischen Festland wie am vergangenen Wochenende in Málaga und Cádiz in Andalusien.
Die Gründe sind freilich überall gleich: Die Menschen gehen in erster Linie im Blick auf nicht mehr bezahlbare Mieten in den Innenstädten auf die Straße, die die sogenannte Gentrifizierung verursacht. Sprich: Die Einwohner werden verdrängt, weil Vermieter ihre Wohnungen lieber über Firmen wie Airbnb an Touristen vergeben – sie verdienen viel mehr und müssen sich nicht mit Mietern herumschlagen. Die festwütigen unter den Touristen sorgen in den Städten außerdem für Lärmbelästigung, denn sie denken nicht daran, dass die arbeitende Bevölkerung ihre Ruhe braucht. Die Einheimischen leiden unter den Ausverkäufen ihrer Umgebung und fühlen sich in ihren Städten nicht mehr zuhause.
Die Proteste machen der Politik und Wirtschaft natürlich Angst, denn der Tourismus ist in vielen Bereichen Spaniens der Wirtschaftsmotor schlechthin. Besondere Besorgnis verursacht, dass inzwischen die großen Medien in allen möglichen europäischen Ländern über die Demonstrationen in Spanien berichten. Man fürchtet Einbrüche im lukrativen Tourismusgeschäft.
Lösungsansätze von offizieller Seite: Die Kanaren arbeiten an einem neuen Tourismusgesetz und haben das Prozedere diese Woche als »dringlich« aufgestuft (siehe Artikel unten). Allerorten wird außerdem überlegt, Tourismussteuern einzuführen, illegale Touristenunterkünfte zu kontrollieren oder einkommensschwachen Familien bei der Miete mit Subventionen unter die Arme zu greifen. Allerdings sieht bislang nur auf den Kanaren das geplante neue Tourismusgesetz vor, die eigentliche Ursache des Problems, den Wildwuchs von Ferienwohnungen, einzudämmen.
Ich gehöre zu den Glücklichen, die in Tajuya in ländlicher Umgebung wohnen. Aber ich habe vollstes Verständnis, dass den Menschen in den Städten der touristischen Ballungsgebiete der Kragen platzt. Ihre Existenz ist bedroht.
Schöne Woche,
Eure Gudrun Bleyhl

Neues Toursmusgesetz als dringend eingestuft
Der Entwurf des Ley de Ordenación Sostenible del Uso Turístico de Viviendas wird im Dringlichkeitsverfahren behandelt. Dafür gab der Rat der kanarischen Regionalregierung am 1. Juli 2024 grünes Licht. Die Ministerin für Tourismus und Beschäftigung erklärte, dass eine sofortige und umfassende Regelung notwendig sei, die das Phänomen der Ferienhäuser unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit behandle.
Jéssica de León: »Es geht darum, die Ausarbeitung dieser Verordnung mit Gesetzesstatus abzuschließen, um den angemessenen Schutz des verfassungsmäßigen Rechts auf angemessenen Wohnraum, den Schutz und die Erhaltung der städtischen Umwelt, die angemessene Lebensqualität aller Bürger, die korrekte Planung und Organisation der touristischen Aktivitäten im Ökosystem der Insel und, kurz gesagt, um zu gewährleisten, dass sich die touristischen Aktivitäten gemäß den Mindestanforderungen an eine nachhaltige Entwicklung und nicht auf absolut improvisierte, spontane und sogar unberechenbare Weise entwickeln«.
Im vergangenen April hat das regionale Ministerium für Tourismus und Beschäftigung den Vorentwurf des Gesetzes zur nachhaltigen Verwaltung der touristischen Nutzung von Unterkünften zur öffentlichen Information und Anhörung vorgelegt. Während dieses Prozesses gingen 3.033 Beschwerden ein, die derzeit geprüft und bewertet werden. Aktuell sind auf dem Kanarenarchipel 58.447 Ferienwohnungen im Allgemeinen Fremdenverkehrsregister eingetragen, was einer Gesamtzahl von 244.613 Unterkunftsplätzen entspricht.
Als weitere Begleiterscheinungen des Phänomens der so genannten Ferienhäuser nannte de León die zunehmenden Probleme, die sich aus der exponentiellen Zunahme der Zahl der Immobilien ergeben, die von Wohn- in Touristenunterkünfte umgewandelt werden. Diese beträfen zahlreiche Bevölkerungszentren auf den Kanarischen Inseln. Darüber hinaus sei die Ansiedlung von Ferienhäusern zum Teil gegen die Stadt- und Raumplanung erfolgt, was das von den Bürgern demokratisch gebilligte Stadtentwicklungsmodell verzerrt und zerschlagen habe. »Diese Tatsache gefährdet die unmittelbare Zukunft der Beschäftigung, die Besteuerung, die Wettbewerbsfähigkeit und die Qualität des Tourismussektors auf den Kanarischen Inseln«, erklärte die Regionaltourismusministerin. »In Gefahr sind zudem die nachhaltige Mobilität und der Kampf gegen den Klimawandel, da die Wohnbevölkerung aus den traditionellen Zentren verdrängt wird, und der Verkehrsbedarf steigt.«

Puerto Naos: Bürgermeister trifft Hotelchef
Das Hotel Sol in Puerto Naos öffnet am 15. Juli 2024 nach vulkanbedingter Pause wieder seine Pforten. »Die Philosophie unserer Unternehmen besteht darin, Wohlstand und Entwicklungsmöglichkeiten in die Orte zu bringen, in denen sie sich niederlassen«, sagte Hoteldirektor Irving Rivot jetzt bei einem Treffen mit dem Bürgermeister von Los Llanos, Javier Llamas. »Wir wollen, dass Puerto Naos sich erholt und noch besser wird. Das wünschen wir uns für die Besucher und natürlich auch für die Bewohner von Los Llanos de Aridane.« Der Rathauschef versicherte, »dass die Wiedereröffnung des Hotels einen Meilenstein in der Erholung der Küste des Aridane-Tals« darstelle.
Fußball-WM 2030 in Spanien, Portugal und Marokko
Spiele auch auf Gran Canaria
Das wird auch die Fußball-Fans auf La Palma freuen und das größte Sportereignis auf den Kanarischen Inseln aller Zeiten: Gran Canaria ist einer der Austragungsorte bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2030. Wie die großen Medien des Archipels heute berichten, hat der Consejo Superior de Deportes (CSD) dies jetzt bestätigt – die offizielle Bestätigung soll diese Woche erfolgen. Zu den Gastgeberländern gehören demnach neben Spanien mit elf Stadien auch Portugal (3) und Marokko (6) . Um für die WM bereit zu sein, muss die Siete Palmas-Arena in Las Palmas für rund 106 Millionen Euro renoviert werden. Für das Cabildo von Gran Canaria ist die Zusage ein großer Erfolg, denn die Kandidatur läuft seit Jahren. Motto: »Gran Canaria – una isla mundial«.
Camino Cañaña lebt wieder auf
Der Camino von der Lava verschüttete Camino Cañaña wird zwischen La Laguna und Las Norias wird wiederhergestellt. Das Cabildo teilt weiter mit, dass er mit der neuen Küstenstraße und dem Camino Cabrejas verbunden wird. Auf einer Länge von knapp 600 Metern werden dabei 200 Grundstücke für Wohnzwecke, Landwirtschaft und Viehzucht erschlossen.
Halbjahresbilanz der Vereinigung gegen das Ertrinken auf den Kanaren
31 Tote – drei auf La Palma
Immer wieder geht die Vereinigung gegen den nassen Tod Canarias 1.500 km de costa mit den aktuellen Zahlen von Badeunfällen an die Öffentlichkeit. In den vergangenen Jahren gehörte La Palma immer zu den Inseln mit den wenigsten Ertrunkenen. Und so überrascht die aktuelle Zahl von drei Menschen, die im ersten Halbjahr 2024 im Wasser ums Leben kamen.
Auf allen Inseln verloren von Januar bis Juni dieses Jahres 31 Personen ihr Leben – ein Rückgang von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Außerdem wurden in diesen sechs Monaten ein nach wie vor verschwundener Badegast sowie 44 Verletzte registriert. Zwölf Leute konnten unverletzt aus der Not gerettet werden.
Auf Gran Canaria verzeichneten die Behören neunTodesfälle, auf Teneriffa acht, auf Fuerteventura sechs, auf La Palma drei, auf La Gomera einen. Nur El Hierro und La Graciosa hatten keine Ertrunkenen zu beklagen. 53 der Unfälle ereigneten sich an Stränden, 30 Prozent in Häfen und Küstengebieten, elf in Naturschwimmbekcen und sechs in Schwimmbädern.