La Palma Nachrichten
Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
News, Infos und große Events im Juni 2022 auf der Kanareninsel La Palma: Nord-Süd-Verbindung über die Lava wird am 1. Juni für AnwohnerInnen eröffnet – Vulkan-ERTES auf La Palma sollen weiterlaufen – Bustransfer übers Lavameer – Zapata fordert Notstand für alle öffentlichen Verwaltungen – Spanische Nationalelf wirbt für kanarische Bananen – Neue Fahrtzeiten der Karawane übers Lavameer – Kontrolle des Wiederaufbaus von La Palma durch Staat und Bürger – Einträge ins Einheitsregister der Vulkanbetroffenen noch bis 24. Juni 2022 – 5 Millionen Euro für neues Wassersystem durch die Lava – Kanarisches Jazzfestival 2022 – Ehrenmedaille für Straßenbau für Borja Perdomo – Vulkanasche aus La Palma im Real Jardín Botánico in Madrid – Corona-Warnstufe im Juni – Preise auf den Kanaren steigen – Gefahren der Vulkanasche – Fast eine halbe Milliarde Euro Vulkanhilfe vom Staat nach La Palma geflossen – Vierte Corona-Impfung in Spanien für alle? – Preisgekrönt: Vulkanseite La Palma – Waldbrandsaison beginnt: BRIF-Helis sind da – Schwarmbeben auf Teneriffa – Selbsthilfe: Mit der Spitzhacke gegen die Lava – Name für den Vulkan auf La Palma gesucht – Beethovens Neunte: Benefizkonzert des Symphonieorchesters Madrid für La Palma auf DVD – Post Santa Cruz: touristische Nutzung? – Airport Santa Cruz de La Palma ist bester Flughafen Europas unter 5 Millionen Passagieren – Vulkan-ERTE verlängert – Neues Besucherzentrum Roque Los Muchachos verzeichnet stetig steigende Gästezahlen – 4 Millionen Euro für Tourismus-Wiederbelebung im Bereich Los Llanos…
4 Millionen für Los Llanos-Tourismus
Der Tourismus in den vom Vulkan betroffenen Bereichen von Los Llanos soll wiederbelebt werden. Dafür wollen der spanische Staat, die Kanarenregierung und die Stadt knapp vier Millionen Euro bereitstellen – Spanien finanziert 50 Prozent, die Regionalregierung 40 Prozent und Los Llanos 10 Prozent. Von den knapp 2.330 vulkangeschädigten Wohnhäusern standen 75 Prozent auf dem Gebiet der Aridanemetropole – darunter waren 50 Beherbergungsbetriebe. Nun sollen die verbliebenen „touristische Einzigartigkeiten“ der Gebiete von Los Llanos über Las Manchas nach Puerto Naos gefördert werden. Dazu gibt es einen „Nachhaltigkeitsplan“, der von 2023 bis 2025 unter anderem die Wiederherstellung des Weinbaugebiets Las Manchas, ein energieeffizienteres Puerto Naos und die Digitalisierung im Tourismus anvisiert.
Küstenstraße: Einigung über Abschnitt 1
Die Regionalregierung hat sich am 29. Juni mit den LandwirtInnen und AnrainerInnen der künftigen Küstenstraße von Puerto Naos nach Tazacorte im Blick auf den ersten Abschnitt geeinigt. Der zuständige Minister Sebastián Franquis sagte, dass nun lediglich 1,4 Hektar Agrarland, viel weniger als ursprünglich geplant, für die Straße geopfert werden müssten. Darüber hinaus benötige das Projekt 3 Hektar Fläche auf den nicht landwirtschaftlich genutzten Lavaströmen des 1949 ausgebrochenen Vulkans San Juan. Laut Franquis beginnt der Bau des ersten, 4,8 Kilometer langen Abschnitts nach der öffentlichen Auslegung der nötigen Enteignungen in circa drei Wochen. Dieser Teil der Küstenstraße solle noch vor Ende 2022 teilweise in Betrieb genommen werden. Im Blick auf den zweiten Bauabschnitt solle nun die von den AnrainerInnen vorgeschlagene Alternativroute untersucht werden. Diese wehren sich gegen ursprüngliche Planungen, die nach ihrer Meinung zuviel Agrarflächen, Häuser und die traditionelle Lebensweise der palmerischen Familien bedrohen.
Lava macht den Straßenbauern Feuer unterm Hintern
Auch ein halbes Jahr nach dem Aus des Vulkans auf La Palma bleibt Straßebau übers Lavameer eine heiße Sache: Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo hat jetzt ein Foto aus der Gegend des versunkenen Pampillo-Bereichs in Todoque gepostet, auf dem nach wie vor feuriges Gestein direkt unter der Oberfläche des Bodens zu sehen ist. Um die 700 Grad Celsius herrschen an diesen Stellen des Pistenbaus zwischen La Laguna und Las Norias. Deshalb hofft Perdomo auf Einsicht unter den Menschen auf La Palma, dass die einspurig und lediglich zeitweise geöffnete Notstraße aus Sicherheitsgründen nur für AnwohnerInnen und Leute, die zur Arbeit müssen, zur Verfügung steht. Unterwegs anhalten und aussteigen ist nach wie vor strengstens verboten! Das Foto unten von INVOLCAN zeigt das Gebiet um die Öffnungen des Vulkans, die von Schwefel gelb eingefärbt sind. In dieser neuen Kraterlandschaft ist es natürlich noch heißer!
Stars Island La Palma: Besucherzentrum auf dem Roque kommt an!
Die Sternengeschichten, die das brandneue Besucherzentrum Roque de Los Muchachos erzählt, haben offenbar eine magnetische Wirkung: Ein halbes Jahr nach der Eröffnung informierten sich bereits knapp 15.000 Gäste in dem futuristischen Bau zwischen den Observatorien auf dem höchsten Berg von La Palma. Und Respekt: Trotz des Vulkanausbruchs hatte es das Baudezernat des Cabildos geschafft, das manchmal sogar über den Wolken gelegene Centro de Visitantes im Dezember 2021 fertigzustellen!
Inseltourismusrat Rául Camacho ist zufrieden, denn die Zahl der BesucherInnen nimmt seither Monat für Monat zu: Waren es im Januar 2022 noch knapp 1.500, kamen im März schon mehr als 2.100 und im Mai sogar knapp 4.300 Menschen vorbei, die mehr über die Arbeit in den Sternwarten und den Himmel über der Isla Bonita erfahren wollten. Die meisten reisten von den anderen Kanareninseln und vom spanischen Festland an, gefolgt von TouristInnen aus Deutschland, England, den Niederlanden, Italien, Frankreich, Belgien, der Schweiz, Österreich, Portugal, Russland und Polen.
Reinschnuppern lohnt sich: Es gibt drei Ausstellungbereiche, die sich um die Astronomie in der Europäischen Nordsternwarte, um den aktuellen Stand der Weltraumforschung und um die Natur auf dem Roque de Los Muchachos drehen. Um dieses ehrgeizige Projekt in rund 2.400 Metern Höhe zu realisieren, nahm das Cabildo von La Palma 6 Millionen Euro in die Hand. Die flossen aus dem Fondo de Desarrollo de Canarias (FDCAN) nach La Palma. Dank diesem Kanarischen Entwicklungsfonds konnten und können übrigens noch weitere touristische Attraktionen in allen Gemeinden der Insel realisiert werden – etwa die Seilrutsche in Puntagorda, die schon im November ihren Probelauf bestanden hat, und auf deren offizielle Eröffnung nun alles wartet…
Staat verlängert Unterstützung von Vulkanbetroffenen
Am Samstag, 25. Juni 2022, genehmigte der spanische Ministerrat die Aufnahme von außerordentlichen Maßnahmen in das Real Decreto Ley 18/2021, die sich auch auf La Palma auswirken. Darüber informierte Präsident Pedro Sánchez nach der Sitzung. Das Gesetzesdekret erlaubt nun, dass durch den Vulkan arbeitslos gewordene Menschen und betroffene Selbständige weiterhin bis zum 31. Dezember 2022 finanziell unterstützt werden. Außerdem ist die Zahlungsverpflichtung von Sozialversicherungsbeiträgen um weitere drei Monate aufgeschoben worden. Diese Hilfen sollten laut der ursprünglichen Gesetzesfassung am 30. Juni auslaufen. Sie wurden verlängert, weil nach Ansicht des zuständigen Ministeriums weitere Eingriffe zur Wiederbelebung der Wirtschaft von La Palma nötig sind. Für die gesamte spanische Bevölkerung hat die Regierung an diesem Samstag zur Bewältigung der durch den Krieg in der Ukraine verursachten Krise Maßnahmen in Höhe von mehr als 9 Milliarden Euro beschlossen – 5,5 Milliarden Euro für Ausgaben zum “Schutz der Familien” und 3,6 Milliarden Euro für Mindereinnahmen durch Steuersenkungen. Insgesamt ist geplant, bis Ende dieses Jahres rund 15 Milliarden Euro – das ist mehr als 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – zu investieren. Ziel der Maßnahmen ist, den Verbraucherpreisindex (VPI) um 3,5 Prozent einzudämmen. (Anmerkung der Redaktion: Der VPI zeigt die durchschnittliche Preisentwicklung aller von Privathaushalten erworbener Konsumgüter – die Veränderung des VPI im Vergleich zur Vergangenheit wird als Inflationsrate bezeichnet.)
Großer Preis für Airport SPC: gutes Krisenmanagement!
Der Flughafen von Santa Cruz de La Palma (SPC) hat einen Preis gewonnen: Der Airports Council International Europe (ACI) kürte ihn jetzt zum „besten der Flughäfen Europas mit einem Passagieraufkommen von unter 5 Millionen“. Die Jury lobte während der Preisverleihung am 23. Juni in der italienischen Hauptstadt Rom, wie gut SPC während der COVID-19-Krise und des Vulkanausbruchs gearbeitet habe. Die MitarbeiterInnen hätten trotz der Herausforderungen ein Höchstmaß an Servicequalität und Sicherheit geboten. Die Jury setzte sich aus VertreterInnen der EU-Kommission, Eurocontrol, SESAR, des Internationalen Verkehrsforums und der Europäischen Zivilluftfahtkonferenz ECAC zusammen. Der ACI Europe vertritt die Interessen von 500 Airports in 55 europäischen Ländern. Fotos Karussell: Carlos Díaz und Gudrun Bleyhl
Cabildo eröffnet die Waldbrandsaison: Risiko hoch!
„Jetzt ist das Risiko hoch. Sei nicht die Ursache!“ Mit diesem Slogan startet das Cabildo von La Palma in die Waldbrandsaison 2022. Zur Feuerbekämpfung bereit stehen ein Budget von 2 Millionen Euro sowie insgesamt mehr als 500 mutige Männer und Frauen: 200 Cabildo-Angestellte, die inzwischen in Puntagorda stationierten BRIF-Helis und Bodenteams, die EIRIF-Truppen der Regionalregierung, die Freiwillige Feuerwehr von La Palma, das Personal des Nationalparks Caldera de Taburiente sowie die vielen freiwilligen HelferInnen von Zivilschutzverbänden wie AEA, Alfa Tango und Rotem Kreuz. Das Cabildo verfügt über insgesamt 21 Löschfahrzeuge; die Einheiten in der Luft könnten bei Bedarf durch auf Teneriffa und La Gomera stationierte Flugzeuge der Kanarenregierung sowie durch Maschinen der spanischen Regierung ergänzt werden. Inselumwelträtin María Rodriguez betont, dass im Blick auf veränderte Klimabedingungen die sogenannte Waldbrandsaison nicht mehr wie früher Mitte Oktober endet: „Die Arbeiten müssen in den Monaten mit dem höchsten Risiko stattfinden, aber die Präventivmaßnahmen gelten das ganze Jahr über“. Deshalb ruft sie alle Menschen auf La Palma zu „Sensibilität und Respekt“ im Blick auf die Feuergefahr auf. 30 Prozent der Waldbrände auf der Insel würden durch unkontrolliertes Abbrennen, 10 Prozent durch den Einsatz funkensprühender Geräte und 10 Prozent durch das Wegwerfen von Zigarettenkippen verursacht.
Kanaren – EU – Afrika
Der einstige PP-Inselrat von La Palma und jetzige EU-Abgeordnete Gabriel Mato Adrover begrüßt in einer Pressemitteilung, dass das EU-Parlament der neuen Handelsstrategie für Afrika grünes Licht gegeben hat. Die so geförderten Beziehungen würden auch dazu beitragen, die Migrationsströme in Regionen wie die Kanarischen Inseln zu steuern. Die verstärkte Präsenz der EU auf den Märkten des schwarzen Kontinents sei nicht nur im Blick auf das wirtschaftliche und demographisch wachsende Afrika wichtig. Man müsse auch beobachten, dass sich China in dieser Region positioniere.
CC warnt: zuwenig Events in Santa Cruz
Die Coalición Canaria (CC) warnt davor, dass das fehlende Freizeitangebot in Santa Cruz de La Palma aufgrund der “Vernachlässigung” durch die Rathausspitze die kritische Situation der Geschäfte und Hotels in der Hauptstadt noch verschlimmere: “Es gibt kein spezielles Programm für den Sommer, und die wenigen Veranstaltungen, die eine große Anzahl von Menschen zusammengebracht haben, sind verschwunden oder nur noch ein Schatten ihrer selbst.” CC-Sprecher Tony Acosta prangert weiter an, dass es in diesem Sommer keine Fiesta de la Noche de San Juan, kein Holi-Festival, keine Sport- oder Freizeitaktivitäten gebe und fügt hinzu: “Sie lassen die Hauptstadt der Insel sterben”. Deshalb fordert die CC fordert das Rathaus auf, mit den Wirtschaftsverbänden zusammenzuarbeiten, um dynamische Aktivitäten zu entwickeln. “Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurden zum Beispiel die Spaziergänge von der Muelle zur Alameda mit Straßenaktivitäten eingerichtet, aber auch sie sind verschwunden”.
Cervecería Isla Verde holt Medaillen in Luxemburg
Wieder einmal haben Biere aus der Hausbrauerei von Gino de Reuwe in Tijarafe die Jury überzeugt: Beim internationalen World Trophy Best Beer-Wettbewerb in Luxemburg errang die Cervecería Isla Verde die Doppel-Goldmedaille für das spritzige, leicht bittere La Graja India Pale Ale, die Goldmedaille für das dunkle Tripel La Graja Piripi und die Bronzemedaille für das schelmische naturtrübe Pícara. Derzeit finden sich in Supermärkten auf La Palma, Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote sowie in der gemütlich Braugaststätte mit Biergarten in Tijarafe zehn Sorten Schaumgekröntes von Gino – vom dunklen Danza del Diablo bis hin zum hellen, glutenfreien Julieta.
Elsa Lopez-Ausstellung in der Casa Salazar
In der Casa Salazar in Santa Cruz de La Palma läuft zur Zeit eine Austellung über das Lebenswerk der wohl berühmtesten Poetin der Insel Elsa López. Anlass: Die erst kürzlich mit der Goldmedaille der Kanaren ausgezeichnete Autorin hat dem Generalarchiv von La Palma rund 3.000 Dokumente ihrer Schaffenszeit übergeben. Ein Teil davon ist in dieser Ausstellung in Form von Fotos, Korrespondenz, Büchern, Manuskripten und Zeitungsausschnitten zu sehen und zeigt, welche Bedeutung La Palma in der Poesie, den Erzählungen und Essays von Elsa Lópzez hatte und hat.
Plattform der Küstengesetz-Betroffenen will Schwung in paralisierte Verhandlungen bringen
Das Küstengesetz soll um eine Ausnahmeregelung für die Kanarischen Inseln erweitert und die Räumungen der Küstengebiete unterdessen ausgesetzt werden. Diese Forderungen will jetzt die Plataforma Canaria de Afectados por la Ley de Costas (PCALC) bei der Generaldirektion der Küstenbehörde einbringen. Grund: Das Territorium sei „einzigartig“, und die Tradition und Wirtschaft des Archipels eng mit dem Meer verbunden. Nach Ansicht des Plattform-Vorsitzenden José Luis Langa González ist dieser Vorschlag unabdingbar, um die stockenden Verhandlungen im Blick auf die Räumungen der Küstengebiete wieder in Schwung zu bringen: „Wir warten seit mehr als sechs Jahren darauf, dass die gemischte Kommission aktiv wird, und wir haben von der Regionalregierung nichts als Verzögerungen erfahren.“ Langa spricht außerdem von einer „Beschleunigung seitens der Küstenbehörden bei den Räumungen“ in mehr als 60 Küstenorten. Zwar seien viele von ihnen per Gerichtsbeschluss gestoppt worden, jedoch gehe es darum, die grundsätzlichen Probleme mit den Verwaltungen zu klären. Auf La Palma sind zum Beispiel Bauten an der Playa Puntalarga betroffen.
Vulkanhilfe: 497 Millionen Euro
Seit dem Vulkanausbruch am 19. September 2021 flossen 497,08 Millionen Euro Hilfsgelder nach La Palma. Wie die Kanarenregierung weiter mitteilt, wurden davon 226,57 Millionen Euro für Wohnungen und Unterkünfte für Betroffene bereitgestellt. Im sogenannten Einheitsregister gingen bis zum 20. Juni 2022 7.044 Anträge ein, von denen inzwischen 6.119 abgeschlossen seien.
Immer mehr Solaranlagen auf der Isla Bonita
329 private Haushalte auf La Palma haben beim Cabildo einen Antrag auf Förderung einer Solaranlage gestellt.Laut dem zuständigen Inselrat Carlos Cabrera sind das 25 Prozent mehr als bei der vorausgegangenen Ausschreibung. Das Budget für 2022 beträgt mehr als 600.000 Euro – 570.250 Euro schießt die Regionalregierung und 30.000 Euro das Cabildo beim Photovoltaik-Kauf zu.
Große Pläne für Hauptstadt-Postgebäude
Santa Cruz plant touristische Projekte im Gebäude der Post beim Hafen – welche das genau sind, bleibt vorerst allerdings noch geheim. Bürgermeister Juan José Cabrera orakelt aber Positives: „Wir hoffen, dass wir bald sehr gute Nachrichten haben werden“. Damit die Stadt den Bau gegenüber vom Hafen für ihre neuen Ziele optimal nutzen könne, müsse zunächst die Post ihre Räumlichkeiten und Dienstleistungen an einen anderen Standort verlagern und sei bereits auf der Suche, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Ein entsprechender Vertrag wurde jetzt geschlossen. Das Correos-Haus stammt aus dem Jahr 1950 und hat eine schützenswerte klassizistische Fassade.
Symponie-Orchester Madrid produziert DVD für La Palma
Das Orquesta Sinfónica de Madrid hat eine DVD mit der Neunten Symphonie von Beethoven aufgenommen und die Erlöse für den Wiederaufbau von La Palma gespendet. Inzwischen sind durch die „Ode an die Freude“ bereits 100.000 Euro zusammengekommen. Dieses Konzert des Symphonie-Orchesters Madrid wurde unter der Regie der Arbós-Stifung und der Leitung von Juajo Mena gegeben; Mitwirkende waren die Sopranistin Raquel Lojendio, die Mezzossopranistin Nancy Fabiola Herrera, der Tenor Juan Antonio Sanabria und der Barito José Antonio López. Alle Details in diesem Programm.
Lautsprecher-Warnsystem in Puerto Naos
Puerto Naos und Bombilla sind an manchen Stellen immer noch massiv Kohlendioxid-belasted. Sollten die Küstenorte jedoch wieder freigegeben werden, ist für die Sicherheit der BewohnerInnen und Gäste gesorgt: Das Cabildo hat jetzt ein drahtlose Lautsprecher eingerichtet, um die Menschen in Notfällen zu warnen. Diese Installationen ergänzen das nach dem Vulkanausbruch aufgebaute Beschallungsnetz auf der Insel. Die mit ihnen verbundenen Systeme erkennen nicht nur schädliche Gase, sondern reagieren auf extreme Wettersituationen, Überschwemmungen und Waldbrände. Überwacht und aktiviert werden die Anlagen im Notfall-Koordinationszentrum CECOPIN.
Sonderbeauftragter für den Wiederaufbau legt los
Der neue Sonderbeauftragte des Staates für den Wiederaufbau auf La Palma, Héctor Izquierdo, hat ein erstes Treffen mit Vertretern der Plattformen der vom Vulkan Betroffenen abgehalten. Er sagte, dass er die Menschen und ihre Forderungen verstehen könne, da er selbst ein Haus im immer noch wegen Gasbelastung evakuierten Puerto Naos besitze. Gleichzeitig betonte er das Ziel des Wiederaufbaus: Dies sei nicht, zu der Insel vom 18. September 2021 zurückzukehren, sondern La Palma fortschrittlich in die Zukunft zu führen. Der spanische Ministerrat hat Héctor Izquierdo auserkoren, die dazu erforderlichen Maßnahmen zwischen allen Beteiligten zu koordinieren.
El Paso kann mitvoten: Name für den Vulkan gesucht!
Es hat gedauert, aber 9 Monate nach seinem Ausbruch soll der jüngste Vulkan auf der Kanareninsel La Palma endlich einen Namen erhalten. In der Regel wird ein Feuerspucker nach dem Ort benannt, an dem er das Licht der Welt erblickt – und manchmal auch nach Heiligen. Das Projekt Revivir El Valle geht nun neue Wege und will gemeinsam mit EinwohnerInnen von El Paso herausfinden, wie der jüngste Vulkan der Isla Bonita heißen soll. Grund: Er brach auf dem Gebiet dieser Gemeinde aus. In einer ersten Phase wurden Vorschläge gesammelt, und nun hat Phase Nummer 2 begonnen: Noch bis zum 30. Juni 2022 können in der Gemeinde El Paso registrierte Personen auf dieser Website ihr Votum abgeben. In der dritten Phase will Revivir El Valle das Abstimmungsergebnis an die zuständigen Verwaltungen weitergeben und vorschlagen, dass der Vulkan diesen Namen tragen soll. Alle weiteren Fragen werden unter E-Mail info@revivirelvalle.es beantwortet. Foto aus dem Buch Lavasteinzeit von: Gudrun Bleyhl
Mit der Spitzhacke gegen die Lava
EinwohnerInnen von La Laguna zwischen el Cruce und der Calle Baile Bueno haben das Warten auf offizielle Hilfe satt und „kämpfen mit bloßen Händen gegen die institutionelle Lähmung“: Am vergangenen Wochenende haben sie damit begonnen, ihre Häuser „Stein für Stein“ von der Lava zu befreien – den Zugang erlaubten ihnen Nachbarn über nicht vom Vulkan verschüttete Grundstücke. Sie teilen in einem Kommuniqué mit, dass sie händisch mit Spitzhacken, Eisenstangen, Schaufeln und Vorschlaghämmern zu Werke gingen. Dabei hoffen sie, endlich Unterstützung seitens der Verwaltungen in Form von schwerem Gerät zu erhalten. Zwar seien Strom- und Wasserversorgung bereits wiederhergestellt, aber die Zufahrt zu ihren Häusern sei wohl „vergessen oder nur schleppend angegangen worden“. Die Betroffenen sagen, sie seien „erschöpft und sehr müde von Versprechungen, Treffen und noch mehr Treffen und sich wiederholenden Argumenten von Politikern, die zu nichts führen“.
Parken in Santa Cruz
Im Barranco de las Nieves (gleich beim „Kolumbusschiff“) im Norden von Santa Cruz, dem Wasserablauf bei Starkregen, konnte man sein Auto bei Trockenheit zwar schon seit langem abstellen. Aber als ich gestern dort war, sah ich, dass die Parkplätze nun säuberlich mit weißer Farbe auf dem Erdboden vorgezeichnet sind. Laut Stadtverwaltung stehen hier nun offiziell bis September 100 Abstellmöglichkeiten zur Verfügung – eine Erweiterung auf 120 Stellplätze sei geplant. Das Parken ist hier übrigens an allen Tagen kostenlos, aber nur tagsüber erlaubt.
Schwarmbebeben auf Teneriffa
Die Kanarischen Inseln sind Vulkaninseln – und deshalb rumort es immer wieder im Untergrund, was normalerweise keine Meldung wert ist. Bemerkenswert allerdings: Auf Teneriffa wurde in den frühen Morgenstunden des 17. Juni 2022 eine seismische Serie mit 458 Erdbeben mit Epizentren in den Cañadas del Teide registriert. Wie das Instituto Geográfico Nacional (IGN) weiter mitteilt, waren 13 der Erschütterungen von „größerer Stärke“ – die Tiefe lag bei durchschnittlich 13 Kilometern. Auch am 18. Juni zeigt die IGN-Seite bis kurz vor 13 Uhr bereits wieder um die 30 Beben – das stärkste brachte es auf 2 mbLg.
BRIF-Mannen stehen wieder in Puntagorda bereit!
Alle EinwohnerInnen von La Palma freuen sich, wenn sie jedes Jahr Mitte Juni einfliegen: Die “gelben Engel” der Brigadas de Refuerzo en Incendios Forestales (BRIF). Denn die Piloten in den beiden Helis und die mutigen Männer der Boden-Brigaden stehen in Puntagorda bis Mitte Oktober in ständiger Bereitschaft, um die örtlichen Löschkräfte zu unterstützen. Mit der Ankunft der Hubschrauber ist die Waldbrandsaison offiziell eröffnet, und am Mittwoch, 16. Juni, sah man die Helis mit den roten Wassersäcken am Reservoir Dos Pinos schon fleißig üben. Sprich: Sie nahmen Wasser auf und schütteten es dann wieder zurück.
Die Verstärkungsbrigaden für Waldbrände gibt es seit 1992. Die großen Brände in Spanien Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre brachten diese spezialisierten Einheiten des Staates auf den Weg, um autonome Regionen wie die Kanarischen Inseln bei großen Waldbränden und anderen besonders komplexen Situationen zu unterstützen. Die “Hot Shot Crews”, die Hubschrauberbrigaden des United States Forest Service (USFS), dienten damals als Vorbilder.
Im Laufe der Jahre wurden die Anzahl der BRIF-Standorte der ständig angepasst, sodass aktuell 9 Brigaden mit circa 60 Personen und zwei Hubschraubern sowie eine Brigade mit circa 30 Personen und einem Hubschrauber in der Hochrisikozeit über das ganze Land verteilt sind. Darüber hinaus wird der Dienst seit 2005 durch fünf kleinere Winter-BRIFs im Norden und Westen der Halbinsel ergänzt; diese Periode variiert je nach Wetterlage zwischen Februar und April.
Wenn die BRIFs nicht löschen, sind sie im Bereich der Waldbrand-Präventivmaßnahmen aktiv – auf La Palma unterstützen sie die Umweltteams des Cabildos. Außerdem werden sie ständig theoretisch und praktisch weitergebildet.
Neue TILP-Busse mit antiviralen Filtern
Das Cabildo hat drei neue Busse angeschafft, die nachhaltiger fahren. Sie sind 15 Meter lang, haben extra große Fenster, bieten 57 Sitz- und 58 Stehplätze sowie eine Rampe für Personen mit eingeschränkter Mobiität. Außerdem verfügen die Busse über einen aktiven antiviralen Filter, der das Risiko einer Covid-19-Infektion verringert. Damit sollen die Transportes Insular La Palma (TILP) nach Angaben von Inselpräsident Mariano Zapata ihren Beitrag zur Erfüllung der von der Regionalregierung proklamierten Agenda 2030 leisten. An der Erneuerung der Flotte von insgesamt 70 Fahrzeugen werde ständig gearbeitet, unter anderem sei zum ersten Mal ein Hybridbus im Einsatz. In den nächsten zwei Jahren sollen vier weitere gekauft werden – insgesamt investieren die Transportes Insular 1,5 Millionen Euro in den nachhaltigeren Transport.
NovaGob Excelencia Award für Vulkanseite des Cabildos
Einer der Preise der NovaGob Excelencia Awards ging jetzt an die Website volcan.lapalma.es. Diese Internetseite wurde während des Vulkanausbruchs von MitarbeiterInnen des Cabildos von La Palma entwickelt, um die Öffentlichkeit über alles Wichtige im Blick auf die Eruption zu informieren. Die Jury begründet die Preisvergabe damit, dass es sich um ein Projekt handle, das das Potenzial von Big Data und offenen Daten für die Entscheidungsfindung zeige und sogar Leben retten könne. Die NovaGob Excelencia Awards wollen dazu beitragen, innovative Projekte und Initiativen in öffentlichen Verwaltungen bekannt zu machen.
Extrem-Run in Garafía
Der Natural Extremo in Garafía fordert am 14. August 2022 mit Hindernissen und Schlamm wieder LäuferInnen heraus, die an ihre Grenzen gehen wollen. Es gibt die Kategorien 7, 2,5 und 1 Kilometer. Einschreibungen sind ab sofort auf der dieser Internetseite möglich. Dieses Extrem-Rennen im Norden von La Palma wurde in den vergangenen beiden Jahren wegen Corona abgesagt.
Feriendomizile auf La Palma: Gute Sommerauslastung in Sicht
Die Beherbergungsbranche auf den Kanarischen Inseln ist auf dem Weg der Erholung. Im Vergleich zum Vor-Corona-Referenzsommer 2019 hat der Verband ASDETUR für La Palma im Juli und August 2022 eine Auslastung von 68,6 Prozent errechnet – das sind sogar 0,6 Punkte mehr als im Sommer 2019. Auf allen vier Inseln der Provinz Santa Cruz de Tenerife beträgt die durchschnittliche Belegungsquote 76 Prozent – 2 Punkte unter der Prognose für den Sommer 2019. Die Zahlen ergeben sich aus einer Umfrage, die zwischen dem 2. und 11. Juni 2022 bei 254 ASDETUR angeschlossenen Beherbergungsbetrieben durchgeführt wurde.
Vierte Corona-Impfung in Spanien für alle?
Kürzlich veröffentlichte das spanische Gesundheitsministerium, dass eine vierte Impfung gegen Covid-19 für Menschen ab 80 Jahren und Bewohner von Seniorenheimen geplant sei. Am 16. Juni kündigte Gesundheitsministerin Carolina Darias im Fernsehsender La Sexta nun an, dass es die vierte Impfdosis „für die gesamte Bevölkerung“ geben solle. Sie ließ allerdings den Zeitpunkt dafür offen – der Herbst sei möglich, da bis dahin neue, an die Varianten angepasste Impfstoffe erwartet würden. Dies bestätigte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Immunologen empfehlen, sich jedes Jahr gegen Covid-19 impfen zu lassen, um die Immunität zu stärken, die nicht lange anhalte. In einem Bericht von Ondacero wird der Virologe Luis Enjuanes zitiert, der auf Canal Sur davon sprach, dass sein Team derzeit an einem intranasalen Impfstoff arbeite. Im Gegensatz zu anderen Vakzimen erzeuge dieser eine sterilisierende Immunität. Soll heißen: Die Geimpften infizierten sich nicht, würden nicht krank und auch nicht zu Überträgern des Virus.
Junge norwegische FilmemacherInnen
Im Inselmuseum in Santa Cruz dreht sich an den nächsten vier Freitagen alles um Norwegen: Jeweils um 20 Uhr laufen vier Werke im Originalton mit spanischen Untertiteln, die die moderne Filmografie des skandinavischen Landes präsentieren. Alle Produktionen wurden von jungen FilmemacherInnen der Universtität Lilleammer produziert und in Zusammenarbeit des Cabildos von La Palma und der norwegischen Botschaft auf die Insel geholt. Das Programm: 17. Juni „Disco“, 24. Juni „Psychobitch“, 1. Juli „Draußen Pferde stehlen“, 8. Juli „ The Bando“.
Indien im Fokus der Kamera
Im Rahmen der Kulturtage 2022 der CajaCanarias flimmern im Kulturraum der Bank in Santa Cruz de La Palma noch zwei Filme über die Leinwand: Am Donnerstag, 16. Juni, ist der Streifen Sehar zu sehen, und am Donnerstag, 23. Juni, Maadathy – Beginn jeweils 20 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 3 Euro gibt es an der Abendkasse. Die Bank mit ihrem Kulutrraum liegent neben dem Rathaus an der Plaza de España. Die Kulturtage stehen dieses Jahr im Zeichen von Indien. Detaillierte Infos auf der Website der CajaCanarias.
Vulkanhilfe für La Palma:
Halbe Milliarde fast erreicht
Der spanische Staat hat über die Kanarenregierung inzwischen 495,75 Millionen Euro für die vom Vulkan Betroffenen bereitgestellt – in diesen Geldern sind auch die Entschädigungen des Consorcio de Compensación de Seguros (CCS) für vernichtete und beschädigte Immobilien enthalten. Mehr als 225 Millionen Euro flossen in Wohnraum und Unterkünfte für die obdachlos Gewordenen und Evakuierten.
Im sogenannten Einheitsregister der Menschen, die durch die Lava ihr Hab und Gut verloren haben, sind inzwischen 6.966 Anträge eingegangen – 6.005 sind laut Regionalregierung abgeschlossen.
Subventionen in Sachen Arbeit
Das Cabildo von La Palma hat vier Subventionslinien entwickelt, nach denen 7,135 Millionen Euro Hilfsgelder für Vulkanbetroffene verteilt werden sollen. 5,3 Millionen Euro fließen in den Wiederaufbau von Unternehmen und Selbständigen, 1,2 Millionen Euro in die Förderung von Arbeitsverträgen, 395.000 Euro in Unternehmensgründungen und 200.000 Euro in die Schaffung von Arbeitsplätzen. Details zu den Projekten und Anträgen auf die Beihilfe will Inselpräsident Mariano Zapata in den nächsten Tagen persönlich in allen 14 Gemeinden von La Palma erläutern. Außerdem sind Workshops mit Gemeinderäten und Technikern von der Insel geplant. Details auf der Website des Cabildos.
Parken in Santa Cruz
Die Internetzeitung El Apurón berichtet, dass die Stadt Santa Cruz während des Baus des geplanten Parkhauses am Hafen für alternative Parkmöglichkeiten sorgen werde. In einem Interview habe Bürgermeister Juanjo Neris erklärt, dass die Alternativen im Süden und Norden der Hauptstadt derzeit fertiggestellt würden und je nach Bedarf in Betrieb gingen. Am Hafen von Santa Cruz ist ein sogenanntes „parking desmontable“ geplant. Dort sollen 560 Abstellplätze entstehen; finanziert wird das 1,3 Millionen-Projekt aus Geldern des Kanarischen Entwicklungfonds FDCAN. Infos auf der Website der Hafenbehörde.
In einem Interview des Forums La Palma Opina haben sich jetzt zwei Allergologinnen über die Auswirkungen der Vulkanasche auf die Bevölkerung von La Palma geäußert. Zulay Almeida und Paula Jiménez arbeiten derzeit an einer entsprechenden Studie, wobei sie Gebiete nah und fern des Vulkans auf der Insel unterscheiden. Im Interview äußern die Ärztinnen unter anderem die Meinung, dass die von den Behörden empfohlenen FFP2-Masken keinen ausreichenden Schutz gegen vulkanische Gase und Asche geboten hätten. Diese Partikel seien im übrigen noch heute ein potenzielles Gesundheitsrisiko, weil sie weiterhin in der Luft schwebten und eingeatmet würden.
Solidaritätsbuch von Sterneköchen
27 der besten Köche Spaniens haben zusammen mit Palmeras und Palmeros Rezepte für Fleischgerichte zusammengestellt und daraus ein Buch gemacht, dessen Erlöse dem Wiederaufbau der Isla Bonita zugute kommen soll. Es heißt „A pedir de vaca“ und geht auf eine Initiative des Fleischverbandes Provacuno zurück. Inselpräsident Mariano Zapata sprach bei der Präsentationin Madrid von einem „Tsunami der Solidarität“ und hob den Wert des Rindfleischs der Rasse Vaca Palmera hervor, das das Gütesiegel des Weltbiosphärenreservats trägt. Der 3-Sterne-Koch Jesús Sánchez fügte hinzu, dass dieses Buch auch die Erinnerung an die Vulkankatastrophe bewahren solle. Die Präsidentin der Comunidad de Madrid, Isabel Díaz Ayuso, wies darauf hin, dass La Palma jetzt, „wo die Scheinwerfer der Medien erloschen sind“, mehr denn je Hilfe brauche.
Badespaß und Kurse im Freibad Puntagorda
Das Freibad in Puntagorda lädt ab Mittwoch, 15. Juni, wieder Einheimische und Inselgäste bis Mitte September 2022 zum Abkühlen ein. Inzwischen ist Voranmeldung aus Covid-19-Schutzgründen nicht mehr erforderlich, teilt die Gemeinde mit. Auch Schwimmkurse für Kinder und Wassergymnastik für Erwachsene soll es wieder geben, und erstmals wurden Tauchkurse ins Programm aufgenommen. Das Freibad bietet neben dem großen Schwimmbecken ein Kinderbassin, einen Hydromassagebereich und ein Solarium. Öffnungszeiten: wochentags von 10 bis 15 Uhr und von 16 bis 21 Uhr. Eintritt 2 Euro für ResidentInnen von Puntagorda, Garafía und Tijarafe, 4 Euro für BesucherInnen.
Vulkanasche im Königlichen Botanischen Garten
Wir Inselleute können sie manchmal wirklich nicht mehr sehen und räumen die Asche des Vulkans mühsam aus unseren Gärten, aber andernorts ist sie ein exotisches Material: Im Real Jardín Botánico in Madrid wurde jetzt ein Zen-Bereich angelegt, in der die schwarzen Pyroklasten des jüngsten Ausbruchs auf La Palma die Hauptrolle spielen. Die Installation stammt vom japanischen Architekten und Landschaftsplaner Hiroya Tanaka. Sie symbolisert mit acht Felsen zwischen der Vulkanasche den Kanarenarchipel und ist noch bis Ende 2022 zu besichtigen. Parallel dazu läuft als Kontrastprogramm die Ausstellung „Das Lachen der Blumen“ mit Aquarellen, Fotos, Videos und digitalen Inszenierungen von spanischen und asiatischen Künstlern. Für den schwarzen Zen-Garten wurden mehr als 70 Tonnen des Vulkanmaterials aufs Festland transportiert.
Preiserhöhungen auf den Kanaren
Das Leben auf den Kanarischen Inseln wird immer teurer. Das Nationale Statistikinstitut (INE) veröffentlichte jetzt den Verbraucherindex (VPI) vom Mai 2022, der im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,3 Prozent gestiegen ist. Demnach haben sich Lebensmittel und alkoholfreie Getränken im Vergleichzeitraum um 11,8 Prozent, der Benzinpreis um 11,6 Prozent und Mieten um 12,8 Prozent verteuert. Das INE stellte in den vergangenen 12 Monaten lediglich bei Bekleidung und Schuhen gesunkene Preise fest. Spanienweit kletterte der Verbraucherpeisindex (VPI) im Mai 2022 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent. Damit, so die INE, habe die spanienweite Inflation ihren Aufwärtstrend wieder aufgenommen, nachdem sie im April 2022 um 1,5 Punkte auf 8,3 Prozent gesunken war. Der VPI misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen.
La Palma bleibt in Corona 1
La Palma bleibt in der Corona-Warnstufe 1 – das bedeutet geringes Risiko. Dies gibt das regionale Gesundheitsministerium am 10. Juni 2022 bekannt. Die Warnstufen werden aufgrund des epidemiologischen Berichts der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit aktualisiert. Basis sind die neuen Kriterien zur Überwachung und Kontrolle von Covid-19 im Anschluss an die akute Phase der Pandemie, die sich nach der Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten richten. Auf den Kanarischen Inseln gibt es fünf Alarmstufen von 0 bis 4. Das Gesundheitsministerium informiert weiter, dass die Zahl der mit Covid-19-Patienten belegten, konventionellen Krankenhausbetten stabil und die der belegten Intensivbetten rückgängig sei.
Ojalá Muchá-Konzert im Süden
Ojalá Muchá haben ein neues Album aufgenommen: „El arte de volar“ – die Kunst des Fliegens – heißt es, und präsentiert wird es bei einem Konzert in Fuencaliente am 1. Juli. Beginn: 20.30 Uhr auf dem Fußballplatz, der Eintritt ist frei. Übrigens feiert die international populäre kanarische Band 2022 ihr 25-jähriges Bestehen. Ojalá Muchá macht Pop-Rock und überrascht immer wieder mit Elementen mit Funk, Reggae, Dance oder Soul.
Musikschule konzertiert
Am 15. Juni um 17.30 Uhr und am 18. Juni 2022 um 12 Uhr veranstaltet die Inselmusikschule Konzerte in Los Llanos, bei denen für vom Vulkan Betroffene gespendet werden kann. Stadträtin Susana Machín erklärt, dass diese Initiative “aus dem Herzen aller SchülerInnen kommt, um zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden“. Beide Konzerte finden auf der Plaza de España statt, wobei unter anderen die Kinderband, der Chor, das Saxophon Sextett der Musikschule auftreten.
Ehrenmedaille für Borja Perdomo
Er macht einen guten Job, da sind sich auf La Palma viele einig, denn seine Straßenbauprojekte funktionieren, und das teils sogar vor der angekündigten Frist: Die Rede ist von Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo. Das hat jetzt auch die Asociación Española de la Carretera bemerkt und ihm die Ehrenmedaille für Straßenbau 2022 verliehen. Wertgeschätzt wird damit „seine unermüdliche Arbeit zum Schutz der Verkehrsteilnehmer, die Aschebeseitigung und die Unterstützung der Sicherheits- und Notfallkräfte während des Vulkanausbruchs“. Perdomo wiederum gab das Kompliment weiter und dankte allen, die mit dem Cabildo zusammengearbeitet haben, um die Straßen der Insel während der schlimmsten Momente der vulkanischen Katastrophe in gutem Zustand zu halten: „Eine Zeit, in der übermenschliche Anstrengungen unternommen wurden“. Beim Blick in die Zukunft hat der Inselinfrastrukturrat logischerweise vorläufig vor allem ein gigantisches Lavafeld vor Augen: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, unter komplexen Bedingungen, die duch die Beschaffenheit des Geländes und die hohen Temperaturen bedingt sind, aber wir tun alles, was wir können“.
Umweltaktivisten kritisieren Müllpolitik
„Die Gemeinden müssen die enormen Müllmengen, die unverwertet auf den Deponien landen, drastisch reduzieren!“ Diese Forderung formulieren die Umweltaktivisten von Centinela-Ecologistas en Acción La Palma in einem offenen Brief an die gewählten VolksvertreterInnen auf La Palma und stützen sich auf die Verpflichtungen nach dem EU-Gesetz, das „offensichtlich nicht erfüllt“ werde. Nach ihren Angaben landen 85 Prozent der Abfälle der Insel auf der fast vollen Deponie von Los Morenos. Das Problem sei, dass 35 bis 40 Prozent des Siedlungsmülls aus organischem Material bestehe, das bei ordnungsgemäßer Trennung und Behandlung in Kompost umgewandelt werden könnte. Allerdings hat sich nach Ansicht der Centinelas die Braune Tonne als „ineffizient und unzureichend“ erwiesen, da die Menschen zu wenig mitmachten – dies gelte auch für die jetzt angelaufene Braune Tonnen-Aktion im Osten der Insel. Mehr auf der Website der Ecologistas en Acción.
Was das Cabildo in Sachen Recycling tut, findet sich auf der Website La Palma Recicla und auf der Internetseite La Palma Organica.
Bintazo im Juni: Günstige Tickets bei Binter
Schnäppchenflüge bei Binter Canarias: Die kanarische Airline bietet bis zum 19. Juni 2022 Tickets zu ermäßigten Preisen für Reisen zwischen dem 1. September und 30. November 2022. Ab 24,35 Euro kann man von den Kanarischen Inseln zu 13 Zielen in Spanien und ab 58,50 Euro zu 8 Zielen in Italien, Frankreich und Portugal fliegen. Alle Infos zum aktuellen Bintazo von Binter.
La Palma forciert Geschäftstourismus
MICE steht für Meetings, Incentives, Conventions und Events. In diesen heiß umkämpften Markt will nun auch La Palma einsteigen, und der Inseltourismusrat besuchte deshalb am 7. und 8. Juni 2022 die Konferenzen der Geschäftstourismusfachleute in Madrid und Barcelona. „La Palma hat viel zu bieten, nicht nur um abzuschalten und sich zu entspannen“, so Raúl Camacho. „Wir arbeiten intensiv an der Wiederbelebung von La Palma, und dazu gehört zweifellos auch der MICE-Tourismus.“
Vulkanwarnampel auf Gelb beim Ausbruch: Regionalminister will Ruhe schaffen
Die Diskussion, warum die Warnampel beim Ausbruch des Vulkans auf La Palma am 19. September 2021 auf Gelb und nicht auf Orange stand, soll beendet werden. Zumindest wenn es nach dem Regionalminister für Öffentliche Verwaltung, Justiz und Sicherheit, Julio Pérez, geht. Auf eine Anfrage der CC-PNC-Abgeordneten Nieves Lady Barreto räumte er laut der Internetzeitung El Time zwar ein, dass es unter den WissenschaftlerInnen im PEVOLCA-Komitee Meinungsverschiedenheiten darüber gegeben habe, ob die Eruption unmittelbar bevorstehe. Allerdings habe sich der wissenschaftliche Ausschuss des Komitees darauf geeinigt, die Ampel auf Gelb zu belassen, da es nicht möglich gewesen sei, einen genauen Zeitpunkt für den Ausbruch zu bestimmen. Ungeachtet dessen habe der PEVOLCA-Lenkungsausschuss mit Inselpräsident Mariano Zapata und dem technischen Direktor Manuel Morcuende an der Spitze am Morgen des 19. Septembers den Beginn der Evakuierung veranlasst. Schon zuvor sei diese vorbereitet worden, man habe die Touristen identifiziert und Listen von Menschen mit eingeschränkter Mobilität erstellt. Aus diesem Grund, so Julio Pérez, sollten Zweifel am Vorgehen des Notfallmanagements nicht ohne Grund geschürt werden. Nieves Lady Barreto betonte, dass sie dies nicht beabsichtige. Die Zweifel seien entstanden, weil einige der Forschenden im PEVOLCA-Ausschuss empfohlen hatten, die Vulkanampel am Samstag auf Orange zu schalten. Pérez antwortete, dass der Lenkungsausschuss nicht auf Einzelmeinungen hören müsse, sondern auf den Konsens aller WissenschaftlerInnen.
31. Kanarisches Jazzfestival
Jazzfans dürfen sich freuen: Vom 1. bis 24. Juli 2022 lockt erneut das Festival Canarias Jazz & Más mit mehr als 60 Konzerten auf den acht Kanarischen Inseln. Beim 31. Jazzfestival nehmen 35 Musikprojekte teil, von denen 14 auf dem Archipel geboren wurden. Knapp 200 MusikerInnen treten auf die Bühnen – darunter die zweifachen Grammy-Preisträger Markus Miller und Gregory Potter oder das San Francisco Jazz Collective unter der Leitung des Saxophonisten und Grammy-Preisträgers Chris Potter. Auf La Palma gibt es am Sonntag, 17. Juli 2022, ein großes Konzert auf der Plaza in Los Llanos. Zu Gast sind Oscar Peñas und The Buttshakers. Alle weiteren Infos und das gesamte Programm auf der Internetseite Festival Jazz & Más Canarias.
Neues Bewässerungssystem für die Landwirtschaft
Es soll ein halbes Jahr dauern, aber für die Bauern im Aridanetal ist es nun mehr als ein Hoffnungsschimmer am Horizont: Die durch den Vulkan zerstörten Leitungen für die landwirtschaftliche Bewässerung südlich des Lavameers werden durch ein neues Netz ersetzt. Dafür hat das Cabildo jetzt 5 Millionen Euro bereitgestellt. Inselwasserrat Carlos Cabrera erklärt, dass das künftige hydraulische System Verbindungen schaffe, die vor dem Vulkanausbruch durch die Kanäle LP-II, Dos Pinos-Barranco Los Hombres und die Transportleitung des Bewässerungsnetzes Las Hoyas-Remo hergestellt wurden. Das geplante Netz beginnt im Bereich des Wasserreservoirs Dos Pinos und führt über die bestehenden Leitungen bis zur Pumpstation Serradores. Von hier aus geht es weiter zur Cuesta Zapata und zur Curva de El Pollo. Die Pipeline führt nun entlang des Camino San Isidro, dann größtenteils durch das Gebiet der neuen Fajana und schließlich entlang der bestehenden Straßen im Gebiet von Las Hoyas bis zur neuen Pumpstation.
Achtung Verkehrsbehinderungen: LP-3 bei La Grama wird erneut einspurig gesperrt!
Am Donnerstag, 9. Juni 2022, wird die bergab von der Cumbre führende Spur der LP-3 im Bereich La Grama vorübergehend geschlossen. Von der Zufahrtsbrücke zum Gewerbegebiet bis zum IFA-Kreisverkehr beginnen um 7 Uhr Asphaltarbeiten. Ab dem Kreisverkehr von El Molina wird der Verkehr über die LP-204 El Zumacal-San Antoinio umgeleitet. Die Arbeiten sollen laut Cabildo zwischen 15 und 20 Tagen dauern. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro.
Staat kontrolliert Wiederaufbau von La Palma
Der Staat will den Wiederaufbau von La Palma beaufsichtigen. Ein entsprechender Beschluss soll am Dienstag, 7. Juni 2022, im Ministerrat fallen. Geplant ist, dazu eine Kommission mit Finanzstaatssekretär Héctor Izquierdo als Vorsitzendem. Sie soll mit allen Verwaltungen zusammenarbeiten, um das normale Leben so schnell wie möglich wieder herzustellen. Héctor Izquierdo ist gebürtiger Palmero und wird sein Staatssekretäramt aufgeben, um die Kommission für den Wiederaufbau zu leiten. Er ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und besitzt einen Abschluss in Rechtswissenschaften. Darüber hinaus hat er einen Abschluss als Executive MBA der IE Business School, wo er auch als Dozent tätig war.
Bürgervertreter checkt Wiederaufbau von La Palma
Dem Ombudsmann der kanarischen Bürger wurde jetzt ein von ihm eigens angeforderter Bericht über den bisherigen Wiederaufbau von La Palma vorgelegt. Damit erhält neben der neuen staatlichen Kontrollkommission auch eine Bürgerinstitution detaillierten Einblick in die Maßnahmen der Verwaltungen. Das Ángel Gabilondo vorgelegte Dokument enthält die von der Paritätischen Kommission für den Wiederaufbau der Insel erstellten Vorgänge im Vulkangebiet von La Palma von September 2021 bis März 2022 und soll ergänzt werden. Der Bericht, so die Verwaltungen, signalisiere Transparenz und Rechenschaftspflicht.
Eintragsfrist fürs Registro Único läuft aus
Vom Vulkan Betroffene können sich noch bis zum 24. Juni 2022 ins sogenannte Registro Único eintragen lassen. Die Einschreibung kann online mit Hilfe digitaler Zertifikate oder persönlich im Büro in der Casa Massieu in Argual (am Flohmarktgelände) erfolgen. Terminabsprachen unter Telefon 922.47.00.12 oder 928.30.10.12. Der Eintrag ins Einheitsregister kann auch bei allen Standesämtern der Kanarenregierung, des Cabildos und der öffentlichen Verwaltungen durchgeführt werden. Bisher sind im Registro Único 6.910 Einträge eingegangen. Auf dieser Plattform werden die Daten aller vom Vulkan Betroffenen zentralisiert, um die Spenden und Hilfen der Gemeinden, der Autonomen Gemeinschaft, des Staates und Europas zu verteilen.
Mehr Fahrten übers Lavameer
AnwohnerInnen und Beschäftigte im Bereich der Lavazunge mit vierrädrigen Fahrzeuge dürfen ab Dienstag, 7. Juni 2022, auf der provisorischen Straße von La Laguna nach Las Norias – und umgekehrt – fahren. Bisher waren nur Allradfahrzeuge zugelassen, und weiterhin ausgenommen sind Laster über 15 Tonnen. Außerdem teilt das Cabildo mit, dass die Passage morgens und abends zweimal möglich ist: Ab La Laguna setzt sich die von Sicherheitsfahrzeugen begleitete Karawane übers Lavafeld um 6.30 Uhr und 7.30 Uhr in Bewegung, nachmittags um 14.30 Uhr und abends einmal um 19.30 Uhr und einmal um 20.30 Uhr. Ab Las Norias gelten diese Abfahrtzeiten: 7 Uhr, 14 Uhr, 20 Uhr. Achtung: Beschilderung an der Strecke beachten, nicht anhalten und maximal 20 Stundenkilometer fahren!
Waldbrand-Saison auf den Kanaren im Anmarsch
Es ist Juni, die Temperaturen beginnen zu steigen, und alle Menschen auf La Palma sollten so langsam wieder daran denken, beim Grillen oder bei funkensprühenden Arbeiten im Freien mit Geräten wie einem Seitenschneider noch vorsichtiger als sonst zu sein. Bis zum Sommeranfang am 21. Juni ist es zwar noch etwas hin, aber schon jetzt kommen erste Meldungen zur Waldbrandgefahr. So teilt die Kanarenregierung mit, dass 2022 auf den Inseln 1.456 Soldaten, 156 Fahrzeuge, 14 Hubschrauber, ein ACT-Löschflugzeug sowie erstmals mehrere Drohnen in Alarmbereitschaft stehen werden. Im extremen Notfall könne man die vom Vulkanausbruch bekannten staatlichen Hilfseinheiten der Unidad Militar de Emergencias (UME) und die Flugzeuge der 43. Luftwaffengruppe zur Hilfe rufen. Die sogenannte Waldbrandsaison dauert traditionell von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Allerdings warnen immer mehr Experten im Blick auf die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel, dass das Risiko auf den Kanaren das ganze Jahr über besteht. So brannte es zum Beispiel am 14. Mai 2021 in San Andrés y Sauces in der Zone von Los Galguitos, zum Glück war das Feuer schnell unter Kontrolle.
Die Mahnungen haben ihren Grund – insbesondere wenn der Wind weht und die Funken überallhin trägt: Der Feuersturm, der am 17. August 2021 innerhalb weniger Stunden von El Paso auf Höhe der Tankstelle an der LP-3 bis nach Los Llanos hinunter in rasender Geschwindigkeit Wohngebiete verwüstete, ist der beste Beweis, wie schnell es gehen kann. Denn ausgelöst wurde das Desaster wohl durch eine aus dem Auto geworfene, brennende Zigarette. In diesem extremen Fall hatten nicht einmal mehr die Feuerwehr und die Lösch-Helis eine Chance, den vom Starkwind von Ost nach West gepeitschten Brand unter Kontrolle zu bekommen.
487 Millionen Vulkanhilfe vom Staat
Neueste Bilanz der spanischen und kanarischen Regierung im Blick auf die geleistete Hilfe für Vulkanopfer: Bis Anfang Juni 2022 wurden 487,11 Millionen Euro ausbezahlt. Der Löwenanteil der Gelder mit 223, 92 Millionen Euro war für die Unterbringung bestimmt. 87,97 Millionen Euro flossen in den Bereich soziale Notlagen und Beschäftigung, 69,05 Millionen gingen an Unternehmen und Selbständige, und unter „sonstige Maßnahmen und Beihilfen“ wurden 106,17 Millionen Euro verbucht. Im Einheitsregister der Vulkanbetroffenen sind seit dem Ausbruch 6.910 Anträge eingegangen – 5.951 sind abgeschlossen.
Refugio wieder offen
Der Grill- und Freizeitpark Refugio del Pilar ist wieder offen – allerdings mit Einschränkungen. Laut Cabildo bleibt der Campingbereich weiterhin geschlossen, und die während der Pandemie eingeführten Kapazitätsbeschränkungen gelten nach wie vor. Der beliebte Platz auf der Cumbre Vieja soll von Wachen mit Gasmessgeräten kontrolliert werden, da er sehr nahe am Vulkankegel liegt. Das Cabildo weist darauf hin, dass die BesucherInnen über ein Transportmittel verfügen müssen, das sie im Falle eines Gasalarms schnell aus dem Gebiet bringt. Das Refugio und die Anlagen wurde in den vergangenen Wochen von Asche befreit und renoviert.
Anbindung von El Paraíso-Inseln
Überall im und ums Lavameer von La Palma sieht man Bagger und Staubwolken, und auch im Gebiet von El Paraíso vermeldet das Cabildo rege Lava-Beseitigungsarbeiten: Hier ist man dabei, einige abgeschnittene Häuser im Bereich der LP-2 wieder an die Zivilisation anzubinden. In El Paraíso ist es besonders schwierig, denn diese Zone liegt dicht unterm Vulkankegel und wurde besonders hoch verschüttet. Auch das Umspannwerk der Endesa für die Wiederherstellung der Stromversorgung in diesem Bereich muss freigelegt werden. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo: „Das Ziel, das wir uns im Cabildo von La Palma gesetzt haben, war von Anfang an, die Wege wiederherzustellen, die den Zugang zu den isolierten Häusern ermöglichen – und darauf konzentrieren wir uns“.
Musikkapelle der Guardi Civil spielt im Tal des Vulkans
Das Musik-Corps der Guardia Civil aus Madrid gibt dieses Wochenende drei Konzerte auf La Palma zu Ehren der Menschen im Gebiet des Vulkanausbruchs. Am Freitag, 3. Juni, tritt die Band um 20.30 Uhr in der Avenida El Emigrante in Tazacorte auf. Am Samstag, 4. Juni, spielt sie um 11.30 Uhr auf der Plaza Fancisca de Gazmira in El Paso und am Sonntag um 12.30 Uhr auf der Plaza Juan Pablo II in Los Llanos. Der Eintritt ist immer frei.
Notstand soll Bürokratie minimieren
„Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“: Inselpräsident Mariano Zapata will die Verwaltungsbürokratie im Blick auf den Wiederherstellungsprozess nach dem Vulkanausbruch minimieren, da sie einen enormen Aufwand darstelle und die wirtschaftliche Erholung von La Palma bremse. Aus diesem Grund fordert er die spanische Regierung auf, den Notstand für alle öffentlichen Einrichtungen auf der Insel auszurufen. „Auf diese Weise erhalten die Ämter eine größere Flexibilität bei der Auftragsvergabe für die Sanierung im Vulkangebiet“, so Zapata. Zum Beispiel könnten die Rechnungen an die beteiligen Unternehmen ohne die bürokratischen Vorschriften schnell und fristgerecht bezahlt werden, was wegen des Verwaltungsprozesses derzeit kaum möglich sei. Der Inselpräsident will außerdem um weitere Hilfen für die Menschen in den nach wie vor gesperrten Bereichen wie Puerto Naos bitten. (Anmerkung der Redaktion: Ministerin Yolanda Díaz hatte bei ihrem Besuch auf La Palma am Donnerstag bereits versprochen, dass die ERTE-Gelder für diese Personen und Firmen weiterhin bezahlt werden.)
Bananenesser sehen Rot
Rot auf Gelb, das sticht ins Auge: Auf den Schalen der Plátanos de Canarias prangen jetzt Kleber mit den Konterfeis einiger „Rojas“ . Denn Bananen von den Kanaren sind die offizellen Früchte der spanischen Nationalelf und sollen große und kleine Fußballfans zum Obstessen ermutigen und wie ihre Lieblingsspieler auf ihre Ernährung zu achten. Plátanos heißen die gelben Früchtchen auf dem Archipel – sie sind kleiner, aber süßer als ihre südamerikanischen „Kolleginnen“.
Gratisbus übers Lavameer
Das Cabildo hat einen Bustransfer über die Lava eingerichtet. Dies schafft nach der begrenzten Öffnung der neuen Piste von La Laguna nach Las Norias am 1. Juni nur für Allradfahrzeuge und Anlieger mehr Gerechtigkeit. Denn viele mehr als die jetzt Fahrberechtigten müssen seit dem Vulkanausbruch den langen Umweg, verbunden mit den teuren Spritkosten, über die Südspitze der Insel in Kauf nehmen, um vom Norden in den Süden des Lavameers zu gelangen (oder umgekehrt). Der Transport erfolgt mit einem Allradbus mit 25 Sitzplätzen, der in Los Llanos am Busbahnhof um 6.45 startet, und sich um 7 Uhr dem polizeibegleiteten Konvoi über die Lava in La Laguna anschließt. Dort können weitere Fahrgäste zusteigen, wenn es noch Platz gibt. Der Bus fährt bis zur Tankstelle in Las Manchas und zurück. Weitere Starts in Los Llanos sind um 13.45 und 18.45 Uhr. Abfahrt in Las Manchas: 6.45, 13.45 und 18.45 Uhr.
Die Transportes Insular La Palma verfügen über ein Bussortiment, das weit über die Linienbusse hinausgeht. Auf dieser Website Der TILP kann man sich die schicken und zu mietenden Gefährte ansehen – darunter auch zwei 4×4-Busse.
ERTES gehen weiter!
„Die für La Palma spezifischen ERTES werden so lange gewährt, wie sie notwendig sind.“ Dies sagte die spanische Ministerin für Beschäftigung und Sozialwirtschaft, Yolanda Díaz, bei ihrem Besuch auf La Palma Anfang Juni 2022. Dies ist eine gute Nachricht für rund 1.800 Menschen, die wegen des Vulkans ihre Arbeit verloren haben, denn ihre Expedientes de Regulación Temporal de Empleo laufen am 30. Juni 2022 aus. Die Ministerin besuchte die Insel, um gemeinsam mit Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres den Plan Integral de Empleo de Canarias (PIEC) 2022 zu unterzeichnen, der 42 Millionen Euro umfasst. Zusätzlich zu diesem wurde bereits 2021 wegen des Vulkanausbruchs ein außerordentlicher Beschäftigungsplan für La Palma mit einem Budget von knapp 45 Millionen Euro genehmigt. „Ich stelle mit Genugtuung fest, dass damit bereits die Einstellung von insgesamt 1.671 Arbeitslosen möglich wurde“, so die Ministerin bei ihrem Lokaltermin auf einer Baustelle in Tacande.
Straße La Laguna-Las Norias macht auf: Anlieger in Allradfahrzeugen dürfen übers Lavafeld fahren!
Von unserem Haus in Tajuya aus entdeckten wir am Dienstag beim Blick ins Tal plötzlich weiße Fahrbahnmarkierungen entlang der im Bau befindlichen Piste von La Laguna nach Las Norias. Wir fragten uns, wofür die gut sein sollten – und dann kam am Abend völlig überraschend vom Cabildo diese Nachricht, mit der alle frühestens Mitte Juni gerechnet haben: Am Mittwoch, 1. Juni 2022, wird die Trasse übers Lavafeld von La Laguna nach Las Norias noch vor der angesagten Frist eröffnet. Wie das Cabildo weiter mitteilt, dürfen vorläufig allerdings nur AnwohnerInnen und Landwirte der Lavainseln in 4×4-Fahrzeugen auf der Lavaschotterstrecke fahren – und dies nur zu bestimmten Zeiten: Von La Laguna nach Las Norias wird die Strecke um 7, 14 und 19 Uhr feigegeben. Umgekehrt, von Las Norias nach La Laguna dürfen die Allradfahrzeuge um 7.30, 14.30 und 19.30 Uhr starten. Diese Fahrpläne gelten 7 Tage die Woche.
Die Fahrt auf der einen bereits fertiggestellten Spur in Karawanen, die von der Polizei auf der ganzen Strecke eskortiert werden. Die Bevölkerung wird aufgefordert, die Sicherheitsbedingungen strikt einzuhalten, da parallel der Bau der zweiten Fahrspur weitergeht und im Lavafeld teils noch Temperaturen um die 600 Grad Celsius herrschen. Anhalten ist verboten und die Geschwindigkeit ist auf 20 Kilometer pro Stunde begrenzt.
Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo betont, dass „mit maximaler Intensität daran gearbeitet werde, dass die Straße innerhalb der festgelegten Zeiten ohne Einschränkungen geöffnet werden kann“. Mit der vollständigen Fertigstellung der beiden Spuren von La Laguna nach Las Norias rechnet man, wenn es so gut wie bisher weiterläuft, schon im August 2022.
Alcalde kritisiert unterschiedliche Behandlung
Der Bürgermeister von El Paso kritisiert in der Internetzeitung El Apurón öffentlich, dass die Schotterpiste zwischen La Laguna und Las Norias am 1. Juni nicht für alle und nur für Allradfahrzeuge geöffnet wurde. Sergio Rodríguez begrüßt die neue Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden des Lavafeldes zwar grundsätzlich, allerdings bezeichnet er die mit der Öffnung verbundenen Einschränkungen auf AnrainerInnen als „Diskriminierung“ für die anderen. Nach wie vor müssten viele, nicht durchfahrtberechtigte Menschen in Las Manchas und Los Llanos mehr als eineinhalb Stunden Fahrt in Kauf nehmen, um auf die andere Seite der Lava zu kommen. Sergio Rodríguez: „Meiner Ansicht nach gibt es nur das Sicherheitskriterium für die Öffnung, aber nicht die Unterscheidung, wer passieren darf.“ Außerdem habe er auch andere Wagen als allradgetriebene auf der neuen Straße gesehen.