Titelbild: Día de Los Indianos in Santa Cruz de La Palma, die berühmteste Karnevalsveranstaltung auf der Isla Bonita.
La Palma Nachrichten im Februar 2023
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
La Palma aktuell: News, Infos und Events im Februar 2023 und Nachrichten von den anderen Kanarischen Inseln, Spanien und Europa: Wasserstoffzüge für Teneriffa und Gran Canaria? – Engpässe im Krankenhaus von La Palma – IGME will Herkunft der Gase in Puerto Naos aufspüren – Müllabfuhr-Streik auf La Palma am Rosenmontag angedroht – Pulido kettet sich in Puerto Naos an – Flugbetrieb Airport SPC läuft trotz Streikaufrufs – Roque-Straße weiterhin wegen Eisglätte gesperrt – Tazacorte-Betroffene fordern Entscheidung zur Küstenstraße – Versorgung in den Gesundheitszentren soll verbessert werden – Wird am Leuchtturm von Fuencaliente ein Kai gebaut? – Tierquäler in Santa Cruz verhaftet: spanisches neues Tierwohlgesetz sieht harte Strafen vor – Bettenmangel auf La Palma verursacht Flugrückgang – Schnee auf dem Roque de Los Muchachos – Küstenstraßen-Entscheid nun in Händen von La Palma – Karneval 2023 auf La Palma – Canarian Photo Awards mit viel Vulkan – Bürgerinitiative zum Küstenstraßenbau will Gespräche oder wird sich „vor die Bagger stellen“ – La Palma plant erstes Öko-Ressort der Insel mit Golfplatz und Luxushotel – Vivero Puntallana: Aufzucht endemischer Pflanzen und Reha-Zentrum für Wildtiere – Nordzufahrt nach Santa Cruz durch Steinschlag blockiert – Gratis-ÖPNV auf den Kanaren schlägt voll ein – CAMS beobachtet Calima – Weinfest FIVIPAL in Los Llanos – Projekt Digivolcan für bessere Vulkanüberwachung – Iniesta lehrt Kicken auf La Palma – Tourismusexperte Ulrich Roth sieht „Katastrophe für La Palma“ kommen und legt Problemlösungen vor – Corona auf den Kanaren – Tarzan aus La Palma ist Pet Influenzer Spain 2022 – Millioneninvestitionen ins Wassernetz auf La Palma – Kanaren: neues Jugendgesetz – IAG-Gruppe kauft Air Europa, Coalicion Canaria (CC) ist besorgt – Mehr als 22.000 Zugangsanträge für Puerto Naos – IOS-U-Boot taucht an den Fajanas von La Palma – Klimaprognose 21. Jahrhundert Kanarische Inseln – Wohnmobil-Camping in Barlovento…
Yellow Submarine taucht an den Fajanas von La Palma
Prominente Besatzung: Pedro Duque und Jesús Calleja an Bord
Schon seit ein paar Tagen ist es in Tazacorte zu sehen: Das gelbe Tiefsee-U-Boot Pisces VI des spanischen Instituts für Ozenanografie (IEO). Wie im Januar angekündigt, führt es Tauchgänge an den beim Vulkanausbruch entstandenen Lavadeltas durch, die man hierzulande fajanas nennt. Ziel ist, die neuen submarinen Lebensräume zu erforschen und zu dokumentieren. Wer sich für das Yellow Submarine interessiert, kann es am Dienstag, 28. Februar, von 16 bis 18 Uhr besichtigen!
Die Leitung des Projekts hat Eugenio Fraile, der IEO-Forscher auf den Kanarischen Inseln. Er informiert, dass der ehemalige ESA-Astronaut und Ex-Minister für Wissenschaft und Innovation, Pedro Duque, und der spanische Fernsehjournalist und Abenteurer Jesús Calleja gemeinsam einen Tauchgang unternommen haben. Calleja war mega-begeistert vom neuen Land in 300 Meter Meerestiefe. Immer wieder betont der Publizist im nachfolgenden Video, dass seine Augen zu den ersten gehören, die diese Unterwasserwelt sehen konnten.
Duque und Calleja planen übrigens einen gemeinsamen Ausflug auf den Roque de Los Muchachos, informiert das kanarische Tourismusministerium. Auf dem höchsten Berg von La Palma werden sie über den Sternenhimmel der Kanarischen Inseln plaudern – Calleja will Ende dieses Jahres als erster Weltraumtourist aus Spanien ins All fliegen.
Klima-Prognose für die Kanarischen Inseln im 21. Jahrhundert
Auf den Kanaren soll die Temperatur im Laufe des 21. Jahrhunderts um 1 bis 3 Grad Celsius steigen. Diese Vorhersage traf jetzt die Grupo de Observación de la Tierra y de la Atmísfera (GOTA). Die Gruppe prognostizierte außerdem mehr tropische Nächte insbesondere auf den östlichen Inseln, bei denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Laut der Studie ist auch im ungünstigsten Szenario mit 30 Prozent weniger Niederschlägen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen könnten bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in den Höhenlagen der Inseln um bis zu 4,5 Grad ansteigen. Es soll weniger Hitzeperioden geben, die allerdings länger anhalten. Details können auf der ULL-Website studiert werden. Fazit: Das Risiko von Dürren und Waldbränden steigt.
Erstellt wurde dieses Szenario im Auftrag des Regionalministeriums für den ökologischen Übergang, Kampf gegen den Klimawandel und Raumplanung. Für dieses Projekt mit der Universität von La Laguna (ULL) stehen 300.000 Euro bereit. Der zuständige Minister José Antonio Valbuena erklärte, dass öffentliche Verwaltungen Klimaszenarien kennen müssten, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.
Blauer Pfad in Tazcorte
Der Pfad zum El Time hinauf darf sich auch in diesem Jahr wieder „Sendero Azul“ nennen. In ganz Spanien gibt es inzwischen 104 solcher „blauer Wanderwege“, die sich über ein Netz von rund 600 Kilometern erstrecken. Dabei handelt es sich immer um Routen, die Strände oder Häfen verbinden, die mit der blauen Flagge der FEE ausgezeichnet sind. Sie gelten als nachhaltiger Beitrag zur Küstennutzung.
Der Sendero Azul auf La Palma hat einen geschichtsträchtigen Hintergrund: Er ist Teil des Wanderwegs GR131 von Tazacorte zum Roque de Los Muchachos und diente in den vergangenen Jahrhunderten als Verbindung in den Norden der Insel. Er führt an einer Reihe natürlicher Höhlen vorbei, die von den Benahoritas genannten UreinwohnerInnen als Wohnstätten genutzt wurden. Sportliche Berühmtheit erlangte die mega-steile Strecke zum Feuerturm El Time hinauf, weil hier das Vertical-Rennen des Trailrunning-Events Transvulcania ausgetragen wird.
Wohnmobil-Campingplatz in Barlovento bald fertig
Der neue Campingplatz für Wohnmobile in Barlovento soll noch vor dem Sommer 2023 eröffnet werden. Das erste von einer Gemeinde verwaltete Areal für Fans des Caravaning wird neben den Stellplätzen für 11 Fahrzeuge Bereiche für Sport, Kinder und Wellness bieten. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf knapp 200.000 Euro.
Mehr als 22.000 Anträge auf Zugang nach Puerto Naos bearbeitet
Seit der Evakuierung von Puerto Naos wurden 22.295 Anträge der EinwohnerInnen und Geschäftsleute auf Zugang bearbeitet. Der PEINPAL-Ausschuss informiert weiter, dass Puerto Naos weiterhin in sechs und La Bombilla in vier Bereiche eingeteilt bleiben. Diese sind je nach Gefährdungsgrad und Gasgehalt farblich gekennzeichnet. Zugangszeiten mit autorisierter Begleitperson: grüne Zone montags bis sonntags von 9 bis 19 Uhr, orangefarbene Zone samstags und sonntags von 9 bis 13 Uhr und schwarze Zone donnerstags von 9 bis 13 Uhr. Anträge für den QR-Code gibt es hier.
El Paso-Kicker ziehen den Kopf aus der Schlinge
Atlético Paso packte es am Wochenende, die Abstiegszone der Segunda Federación zu verlassen: Die Fußballer von La Palma besiegten die UD Socuéllamos CF mit einem 2:0, wobei in jeder Halbzeit ein Tor fiel. Damit behaupten sich die Kicker aus El Paso am 23. Spieltag mit 29 Punkten in Gruppe 5 der vierthöchsten Spielklasse der spanischen Fußball-Liga.
Theater in Santa Cruz
Im Teatro Circo de Marte in Santa Cruz steht am Freitag, 3. März, ein 5-Männer-Zirkus auf dem Programm. Die zeitgenössische Vorstellung mit dem Titel Suspensión der Kompanie Nueveuno aus Madrid präsentiert fünf Charaktere, die beim Theaterspielen jonglieren. Karten sind an der Theaterkasse und im Internet zum Preis von 10 Euro erhältlich.
Kanaren: Bürgergeld ab März
Ab März 2023 erhalten rund 500 sozial schwache Familien das neue Bürgergeld der Kanarischen Inseln. Die zuständige Regionalministerin Noemí Santana erklärte, dass die Renta Canaria de Ciudadanía mehr Menschen erreiche als die bisherige Prestación Canaria de Inserción (PCI). Grund: Die Berechtigungsbedingungen wurden erweitert. Außerdem sei diese Lebenshilfe höher als das PCI. Die Auszahlung des Bürgergeldes wurde von der Regionalverwaltung übernommen, sodass die Gemeinden entlastet werden. Die Kanarische Regierung stellt 2023 mehr als 42 Millionen Euro für die soziale Grundversorgung zur Verfügung – das ist circa doppelt so viel wie beim Amtsantritt im Jahr 2019.
IAG kauft Air Europa
Kanaren-Senator Fernando Clavijo befürchtet Preiserhöhungen
Der erste Anlauf im Jahr 2019 klappte nicht, 2022 wurde ein 20-Prozent-Teilkauf abgeschlossen, und nun ist der Deal komplett: Die spanische Fluggesellschaft Air Europa gehört der IAG-Gruppe. Unterm Dach dieses multinationalen Konzerns sind bereits Iberia, British Airways, Vueling, Level und Aer Lingus versammelt.
Die ständig zunehmende Marktmacht der Group macht dem kanarischen Senator Fernando Clavijo große Sorgen: „Die Übernahme von Air Europa bedroht das Wettbewerbssystem auf den Kanarischen Inseln und birgt das Risiko von Preiserhöhungen“. Denn er befürchtet, dass sowohl die Zahl der Flüge als auch die der Sitzplätze zurückgeht. Die Situation der Slots genannten Zeitfenster für Starts und Landungen entwickelt sich nach Ansicht von Clavijo ebenfalls bedenklich: „Konzentrieren sich die Slots von Air Europa in den Händen von Iberia, wird das System leiden, weil es keinen wirklichen oder effektiven Wettbewerb mehr in den Zeitfenstern mit hoher Nachfrage geben wird“.
Damit nicht genug, drückt ein weiterer Plan des Staates dem CC-Politiker und Präsidentschaftskandidaten bei den Regionalwahlen im Mai 2023 auf den Magen: Das spanische Verkehrsministerium will die Verwaltung der Tower der Flughäfen von Gran Canaria sowie die der Airports Teneriffa-Süd und Teneriffa-Nord an private Unternehmen vergeben. „Alles zusammen richtet sich gegen die Mobilität von und nach den Kanarischen Inseln“, so Clavijo.
(Anmerkung der Redaktion: Der Kanaren-Senator fordert inzwischen, dass die Präsidenten der Staatlichen Gesellschaft für Industrieeigentum (SEPI) und der Nationalen Kommission für den Wettbewerbsmarkt (CNMC) sowie der Präsident der Nationalen Kommission für den Wertpapiermarkt (CMNV) vor dem Oberhaus erscheinen. Grund: Der Air Europa-Deal ist zwar unternehmerisch beschlossene Sache, aber der spanische Staat muss ihn noch genehmigen. Insider sehen da bisher allerdings keine Probleme.)
Strand von Los Cancajos wird „eingerichtet“
Der Übergang der Zuständigkeit für die Küsten der Kanarischen Inseln vom Staat auf die Regionalregierung Anfang 2023 zeigt erste praktische Auswirkungen für La Palma: Der Strand von Los Cancajos soll schöner werden! Beantragt hatte das Make-over der Playa im Osten von La Palma die Gemeinde Breña Baja, und der zuständige Regionalrat José Antonio Valbuena erteilte die Genehmigung. Die knapp 2.300 Quadratmeter große Playa im Osten von La Palma soll mit sanitären Anlagen, Umkleideräumen, Duschen, Containern zur Mülltrennung, Liegeflächen und einem Wachturm für die Bay-Watch ausgestattet werden. Die Genehmigung gilt für vier Jahre, dann ist das „öffentliche Meeresgrundstück unverzüglich von den Anlagen zu befreien“, heißt es im offiziellen Dokument. Aber bis dahin klatschen ja noch viele Wellen ans Ufer des Badeortes.
30.000-Entschädigung wegen Überlastung verzögert
Die Kanarenregierung versprach den Menschen, die beim Vulkanausbruch auf La Palma ihren Erstwohnsitz verloren haben, eine Entschädigung von 30.000 Euro. Bisher warten die Betroffenen vergeblich darauf, und Regionalvizepräsident Román Rodríguez führt dies auf „Managementprobleme“ zurück. Er sagte bei einem Besuch in Los Llanos, dass man die Verzögerung der Auszahlung nicht auf Geldmangel zurückzuführen könne. Vielmehr sei die Regionalverwaltung nach dem Vulkanausbruch einfach mit Arbeit überlastet.
Tierisch fresh: Tarzan Trailrunner
Der Pet-Influenzer aus La Palma hat die Spürnase vorn
Tarzan Trailrunner lebt auf La Palma. Und erzählt täglich seine Bildergeschichten auf Instagram. Wie er die Welt sieht, insbesondere die Isla Bonita in ihren verschiedenen Facetten, wovon es ja bekanntlich sehr viele gibt. Und er sieht wirklich gut aus und ist sehr fotogen. All das blieb nicht unbemerkt: Der weiße Labrador findet immer mehr Fans im Netz und ist derzeit das Haustier-Profil mit den meisten Followern auf den Kanarischen Inseln. Seine steile Karriere gipfelte nun in einer nationalen Auszeichnung: Tarzan Trailrunner wurde zum besten Pet Influencer 2022 in Spanien gewählt. Dafür haben Internet-Nutzerinnen auf der Influencer Awards Spain-Plattform gevotet – dort gibt´s außerdem noch viele andere Bereiche von Mode über Architektur bis Reisen, in denen die Stars des World Wide Web die Krone aufgesetzt werden kann.
Corona auf allen Inseln im kontrollierten Bereich
Auf den Kanaren bleibt die Corona-Warnampel auf allen Inseln auf Stufe 1 – dies bedeutet geringes Risiko. Auf dem Archipel sind im Tagesdurchschnitt 0,8 Prozent der konventionellen Krankenhausbetten mit Covid-19-PatientInnen belegt. Dies bedeutet laut Gesundheitsministerium, dass die Situation unter Kontrolle ist. Die Zahl der Corona-Intensivbetten bleibt ebenfalls bei einer Belegungsrate von 0,3 Prozent. Die 7-Tage-Inzidenz bei den über 60-Jährigen pro 100.000 Einwohner zeigt 33,9 Fälle.
15 Millionen fürs Wassernetz auf La Palma
Zur Verbesserung des Wassernetzes auf La Palma stehen in diesem Jahr 15 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen rund 7 Millionen Euro für Installationen gegen die Dürre eingesetzt werden. Weitere Planungen: mehr als 2,8 Millionen Euro für Investitionen und Projekte des Hydrologischen Plans, 1,2 Millionen Euro für Ausrüstungen in den Bohrlöchern El Matadero und Las Cuevas in El Paso, 1,1 Millionen Euro für Maßnahmen im Brunnen von Izcagua. Darüber hinaus sind diese Posten vorgesehen: 200.000 Euro für den Erwerb von Grundstücken, mehr als 755.000 Euro für die Verbesserung des Kanals LP-1, 100.000 Euro für die Wartung und Reparatur der Cabildo-eigenen Kanäle und weitere 100.000 Euro für Telemetrieanlagen und Kontrollgeräte.
Gesetz pro junge Leute
Auf den Kanarischen Inseln gibt es jetzt ein Gesetz, um der jungen Bevölkerung zu mehr Rechten und Chancen zu verhelfen. Das Regionalparlament hat das Ley de Políticas de Juventud verabschiedet, da die jungen Leute „von vielen Krisen zerschlagen und psychisch zermürbt“ worden seien. Laut der zuständigen Ministerin Noemí Santana müssen nun auch Ressourcen, Mittel und Personal folgen, um eine effiziente Jugendpolitik zu realisieren. Das Gesetz schafft unter anderem die Basis für einen Rat der Jugendpolitik oder die Schaffung eines inselweiten Informationsnetzes – die Vorgängerverordnung war 15 Jahre alt.
Offener Brief von La Palma Travel-Geschäftsführer Ulrich Roth
Liebe Leserinnen und Leser,
der Geschäftsführer von La Palma Travel, Ulrich Roth, macht sich schon lange für die Isla Bonita stark. Seit dem Vulkanausbruch ging er bereits mehrmals an die Öffentlichkeit, um auf die prekäre Situation aller im Tourismus Tätigen hinzuweisen. Und nicht nur das. Ulrich Roth übt konstruktive Kritik, indem er Lösungen für die Probleme unterbreitet. Aus diesem Grund veröffentliche ich seinen neuesten offenen Brief, der hart mit dem regionalen Tourismusministerium ins Gericht geht und es zum unverzüglichen Handeln auffordert, nachfolgend in voller Länge:
Ulrich Roth warnt vor „Katastrophe“:
„Tourismus auf La Palma wird von Tourismusministerin Yaiza Castilla beerdigt“
El Paso 23/02/2023: Die Katastrophe geht weiter. Dank der Ignoranz und Inkompetenz der kanarischen Tourismusministerin ist der touristische Markt aus Nordeuropa für die Insel La Palma bereits jetzt für den Winter 2022/23 zerstört. Das Gleiche zeichnet sich für den spanischen Markt für den Sommer 2023 ab, und wir befürchten die Fortsetzung des Desasters für den Winter 2023/24 im Blick auf Inselgäste aus Nordeuropa.
2 Millionen Euro für Marketing
Um das Schlimmste zu verhindern, fordern wir von der kanarischen Regierung bis spätestens Ende April ein Marketingbudget von mindestens 2 Millionen Euro – in der Situation, in der wir uns befinden, ist die Zeit bereits abgelaufen, um es zu beantragen. Um die Nachfrage zu erhöhen, können wir die Fluggesellschaften immer noch davon überzeugen, neue Flüge oder mehr Kapazitäten auf die Insel La Palma für den Sommer und den nächsten Winter einzurichten.
Harter Schlag auf der Hamburger Messe – Eurowings streicht alle Direktflüge
Vom 8. bis 12. Februar 2023 hat La Palma Travel auf der Reisemesse in Hamburg mit 102.000 Besuchern vier Tage lang die Insel La Palma vertreten, übrigens als einziges spanisches Reiseziel. Auf der Messe konnten wir ein sehr großes Interesse für La Palma verzeichnen, mussten aber am 10. Februar mit Bedauern erfahren, dass Eurowings alle Flüge für April ab Hamburg, Düsseldorf, München und Stuttgart gestrichen hat. Unsere in den Tagen vor der Messe ausgearbeiteten Angebote und das Marketing für März und April mit Direktflügen nach La Palma wurden damit torpediert.
Wir geben nicht auf
Vom 22. bis 26. Februar vertreten wir die Insel La Palma auch auf der Tourismusmesse in München, einer der wichtigsten in Deutschland. Ab München haben wir nur die Möglichkeit, im April 2023 einen Gabelflug nach La Palma über Gran Canaria anzubieten. Der Preisunterschied im gleichen Flugzeug für Gran Canaria und La Palma beträgt teilweise 170 Euro mehr für unsere Insel.
Wir glauben, dass wir nur durch Massenmarketing eine Trendwende herbeiführen und den für die Insel wichtigen Wirtschaftszweig des Tourismus stärken können. Um dies durchzuführen, fordern wir Regionaltourismusministerin Yaiza Castilla auf, uns bis spätestens Ende April ein 2-Millionen-Euro-Budget zur Verfügung zu stellen, damit wir die Katastrophe, die uns bevorsteht, abwenden können.
Wir denken dabei an die 2 Millionen Euro Zuschuss für den Sommer 2023, die die Ministerin allein für den spanischen Markt auf den Tisch gelegt hat. Hinzu kommen die 1,8 Millionen Euro aus dem Zuschuss der letzten Sommersaison, die ungenutzt blieben. Das macht zusammen 3,8 Millionen Euro.
Wir bitten darum, mit diesem Geld 50 Prozent des Flugpreises für Flüge von Teneriffa und Gran Canaria nach La Palma für Festlandspanier und Nordeuropäer zu subventionieren. Auf diese Weise werden wir den Tourismus ankurbeln und mehr als 42.000 Passagiere erreichen können.
Diese Touristen bleiben durchschnittlich 9 Tage – Spanier 5 und Nordeuropäer 12 Tage – auf der Insel und geben statistisch gesehen um die 150 Euro pro Tag aus. Dies bedeutet, dass mehr als 57 Millionen Euro für die Insel La Palma generiert werden.
Daher sind wir der Meinung, dass Flugsubventionen viel effektiver sind als die nur für spanische Touristen mit dem gleichen Betrag finanzierten 250 Euro-Bono-Gutscheine. Das wären etwas mehr als 14 Millionen Euro, die auf der Insel ausgegeben werden, wovon wir selbst 3,8 Millionen Euro bezahlen.
gezeichnet Ulrich Roth, Geschäftsführer La Palma Travel
Doppel-Ausstellung in der Galerie Avenida 17
In der Galería Avenida 17 in Tazacorte geht es im Doppel in die dritte und letzte Ausstellungsetappe dieses Frühjahrs: Am 4. und 5. März 2023 präsentieren in der Calle Ángel 8 die Malerin und Bildhauerin Sabine Dahl aus Hamburg und der Holzbildhauer Jozef Sedmák aus der Slowakei ihre Werke. Beide leben und arbeiten auch teilweise auf La Palma. Die Schau ist an beiden Tagen von 11 bis 14 und von 16 bis 20 Uhr geöffnet, und die Vernissage beginnt am 3. März um 18 Uhr. Mehr Infos zu Sabine Dahl und Jozef Sedmák.
Pferderennen auf der San Isidro-Strecke
Breña Alta schickt wieder Caballos auf die Straße: Am 15. April 2023 findet das erste von vier Rennen des Villa-Turf Derbys statt. Die Gemeinde erklärt die Regeln: Die Pferde, die dabei jeden ihrer Läufe gewinnen, dürfen in der zweiten Phase an den Start gehen – diese ist im Rahmen der San Isidro-Fiesta im Mai geplant. Die wiederum besten Rösser messen sich dann in Phase 3 während des San Pedro Apostol-Festes im Juni 2023. Das Finale wurde auf die Fiesta zu Ehren der Heiligen Concepción im August gelegt. Galoppiert wird auf der historischen, circa 2,2 Kilometer langen Strecke von San Isidro.
2 x Sardine bitte!
Am Freitag, 24. Februar, kommen gleich zwei Sardinen auf den Rost: In Santa Cruz und Los Llanos werden die Karneval-Adios-Fische mit viel Alarm zu Grabe getragen. Mehr auf der Eventseite des Lavastein-Blogs.
Allianz und KI für bessere Vulkanüberwachung
Die Vorhersage von Vulkanausbrüchen soll durch das neue Projekt Digivolcan verbessert werden. Dazu haben jetzt das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln (INVOLCAN), das Insitut für Technologie und erneuerbare Energien (ITER), die Universitäten vo La Laguna und Granada sowie die Firma Aragón Photonics Lab ein Bündnis geschlossen. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz soll ein System geschaffen werden, das die Vulkanüberwachsungsdaten von INVOLCAN automatisch analysiert. Es ist geplant, die Erkenntnisse im Internet sowohl den Katastrophenschutzbehörden als auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Weinfest FIVIPAL in Los Llanos
Freunde der Vinos mit dem Qualitäts- und Ursprungssiegel DO La Palma machen sich schon mal einen Knoten ins Taschentuch: Am Samstag, 18. März 2023, lädt der Kontrollrat der Weine wieder zur FIVIPAL auf die Plaza in Los Llanos ein. Heuer werden bei diesem populären Weinfest acht DO-Winzer ihre Kellerschätze präsentieren. Mit dabei sind Teneguía/Llanos Negros, Vega Norte, Vitega, Tamanca, Viñarda, mil7ochentaynueve, Aceró und Azul Perdido. Grundlage für die Verkostung edler Tropfen bilden Gaumenfreuden der Lokale Café Marex, Bar Savoy, Bar Cafetería El Sevillano, Tomo Sushi, Un día es Un Día sowie vom Kochnachwuchs der Berufsschule Virgen de Las Nieves und vom Ziegenzuchtverband. Neue Idee des Kontrollrats: 2023 wird erstmals wird mit einem kontaktlosen Wistband bezahlt – ein Armband, das gekauft, an den Ständen entwertet und bei Bedarf aufgeladen werden kann. Dies soll Warteschlangen vermeiden. Die Weinproben und Pinchos kosten jeweils zwei Euro, und die Gläser der FIVIPAL sind wie jedes Jahr neu designt. Tipp für Souvenirjäger: Es handelt sich längst um Sammlerobjekte.
News vom El Paso-Fußball
Nachwuchs-Kicker gesucht
Der Fußballclub Atlético Paso informiert: Vom 3. bis zum 7. April 2023 haben Jungen und Mädchen von La Palma die Möglichkeit, an der Iniesta Academy Clinic El Paso teilzunehmen. In einem 5-tägigen Intensivprogramm werden die Methodik von Andrés Iniesta im Stadion El Municipal de El Paso vermittelt. Die offizielle Präsentation der Veranstaltung findet am Donnerstag, 23. Februar, um 12 Uhr in der Casa de la Cultura Braulio Martín Hernández in El Paso statt. Die Präsentation steht allen Interessierten offen, vor allem den Eltern, die ihren Kindern diese Erfahrung ermöglichen wollen, um zu erfahren, wie das Training der Kinder im Detail geplant ist. Anmeldungen sind ab sofort online möglich, es gibt einen Rabatt für Einwohner von El Paso und Spieler des Club Deportivo Atlético Paso.
Heimspiel am Sonntag: Bonbons für treue Fans
Die Kicker von Atlético Paso empfangen am Sonntag, 26. Februar 2023, das Team von Yugo U.D. Socuélllamos im heimischen Stadion. Anpfiff: 11.30 Uhr. Der 23. Spieltag wartet mit einem Bonbon für die Dauerkarteninhaber auf – diese treuen Fans nennt der Fußballclub übrigens die „12. Spieler“: Für sie gibt es zwei Tickets zum Preis von einem oder eines für die Hälfte. Vorverkauf: online und ab Mittwoch im offiziellen Clubbüro, im Newtex El Paso Shop, im Lavers Shop in Los Llanos und in der Churrería Isidro in Los Llanos.
Mächtiger Transport von Saharastaub nimmt Kurs auf Mitteleuropa
Auf den Kanaren heißt er Calima, in den Aerosolvorhersagen des Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) nennt man das sichtverschleiernde Phänomen Saharastaubtransport. Das zweite Vom-Winde-Verweht-Ereignis im Jahr 2023 erleben wir auf den Kanaren zur Karnevalszeit – das passt, in der wüstenstaubgeschwängerten Luft fällt der überall versprühte Babypuder kaum noch auf. Jetzt zieht die Fracht aus der Sahara laut Copernicus über Südwest- und Westeuropa weiter und hat das Potenzial nach Mittel- und Osteueropa gelangen – siehe Animation oben. Mark Parrington, leitender Wissenschaftler beim CAMS: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir zu dieser Jahreszeit den Transport von Saharastaub über Europa beobachten. Die typische Auswirkung ist ein roter oder orangefarbener Himmel, aber es besteht auch die Möglichkeit von Auswirkungen auf die Luftqualität, insbesondere in Spanien und Portugal. In den letzten Jahren haben wir Saharastaub auch am Boden in den Pyrenäen und den Alpen gesehen, wo die Berge hoch genug sind, um den längerfristigen Transport in größeren Höhen abzufangen.“
Gratis-ÖPNV auf den Kanarischen Inseln schlägt voll ein
Seit dem 1. Januar 2023 können EinwohnerInnen der Kanarischen Inseln mit den Bono Residente Canario-Tickets und ähnlichen Fahrkarten zum Nulltarif mit Bus und Straßenbahn fahren – und das kommt sehr gut an: Laut dem Regionalverkehrsministerium haben schon im ersten Monat 1,7 Millionen mehr Passagiere als im Dezember 2022 den Gratis-ÖPNV-Service genutzt – ein Anstieg um 19,77 Prozent. Dabei muss man in Rechnung stellen, dass die Fahrgastzahlen bereits seit der Einführung der 50-Prozent-Ermäßigung für Mehrfahrtenkarten im September 2022 ordentlich zugenommen hatten. Das zusätzliche Plus im Januar 2023 haut das Verkehrsministerium nun völlig von den Socken: „Dies übertrifft alle Erwartungen“, heißt es mit Blick auf die Zuwächse auf den Inseln: Den größten verzeichnet Teneriffa mit 25,83 Prozent, gefolgt von El Hierro mit 25,79 Prozent, La Gomera mit 18,49 Prozent, Gran Canaria mit 15,4 Prozent und Fuerteventura mit 13,31 Prozent. La Palma belegt mit einem Plus von 12,42 Prozent zusätzlichen Guagua-NutzerInnen den vorletzten Platz vor Schlusslicht Lanzarote mit 8,97 Prozent. Die Freifahr-Tickets werden von der Regierung in Madrid mit einem Budget im Staatshaushalt 2023 in Höhe von 81 Millionen Euro finanziert.
Weine von den Kanaren bei der Bacchus-Competition in Madrid
Das Regionalministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei unterstützt die Winzer des Archipels. Das ihm unterstellte öffentliche Unternehmen Gestión del Medio Rural de Canarias (GMR) holt und versendet Flaschen der kanarischen Kellereien, die am 21. Bacchus-Wettbewerb vom 17. bis 20. April in Madrid teilnehmen wollen. Anmeldung und alle weiteren Infos unter promocion@gmrcanarias.com. Bei der Bacchus-Competition in der spanischen Hauptstadt messen sich rund 1.500 der renommiertesten Weine aus mehr als 20 Ländern.
Steinschlag auf der Nordzufahrt von Santa Cruz am Rosenmontag
San Juanito-Kurve – schon wieder: An der gleichen Stelle wie am 9. Dezember 2022 ging laut Fernando Rodríguez, der dieses Foto schoss, am 20. Februar 2023 gegen 13.30 Uhr ein Steinschlag auf die nördliche Zufahrtsstraße von Santa Cruz de La Palma nieder. Gerade erst alles aufgeräumt und repariert, ist diese Zufahrt erneut blockiert. Und das am Día de Los Indianos, wo tausende aus allen Richtungen zu diesem Mega-Karnevalsevent in die Hauptstadt strömen und wieder nach Hause müssen. Das Cabildo informiert, dass Mitarbeiter dabei sind, die Straße zu räumen. Fahren Sie vorsichtig! Es könnte sich stauen…
Karneval auf La Palma in Bestform
Nach corona-bedingtem karnevalistischem Fasten geht es 2023 auf La Palma endlich wieder zur närrischen Sache. Weil Bilder mehr als tausend Worte sagen, stelle ich hier einfach ein paar Fotos ein, die ich aus einem Video der Whatsapp-Group Puerto Naos, von der Stadt Los Llanos und von der Internet-Plattform indianos.info erhalten habe. Dabei sind Schnappschüsse vom vergangenen Wochenende aus Los Llanos und Impressionen vom Día de Los Indianos, der heute Santa Cruz de La Palma in ein weißes Inferno verwandelt.
Müllwerker-Streik verhindert
Ernsthafte Nachricht in närrischen Zeiten: Der für den 20. Februar angedrohte Streik der Müllwerker auf La Palma wurde „lahmgelegt“. Die Gewerkschaft informiert weiter, dass eine vorläufige Vereinbarung mit dem Consorcio Insular de Servicios erzielt worden sei. Darin geht es um die umstrittenen Ruhezeiten des Personals und andere Forderungen.
Heute keine Demo der Vulkanbetroffenen
Die Plataforma de Afectados por la Erupción Volcánica de Cumbre Vieja 2021 lässt die monatliche Demonstration wegen des Karnevals ausfallen. Die Kundgebung findet normalerweise immer am 19. eines Monats statt, um an den Ausbruch des Vulkans am 19. September 2021 zu erinnern. Bei der nächsten Versammlung am 19. März hofft die Initiative auf rund 7.000 Betroffene. Die Bürgerplattform erklärt weiter, dass sie derzeit mit der Analyse des Gesetzesentwurfes zum Wiederaufbau im Aridanetal beschäftigt sei: „Der Vorschlag, den die kanarische Regierung auf den Tisch gelegt hat, führt nach unserer Ansicht zu Unstimmigkeiten über die vorgesehene Nutzung der neuen Flächen, unter denen die Besitztümer tausender Menschen begraben wurden. Außerdem bestehen zahlreiche Zweifel an dem geplanten Tausch von Wohnbauland und der Zusammenlegung von landwirtschaftlichen Flächen, den Garantien für den Erhalt des Wertes des Verlorenen, der Zeit, die benötigt wird, um wieder über bebaubares und urbanisiertes Land zu verfügen sowie an den Beihilfen für den Wiederaufbau der Häuser derjenigen.“
Gran Polvacera in LL
Karneval auf La Palma ist weiß und weiß, was sich gehört: Laut muss es sein und durchgeknallt. Deshalb baden auch am heutigen Samstag in Los Llanos bei der Gran Polvacera alle in Babypuder und lassen es mächtig krachen, wie das Foto oben von Juan aus der Whatsapp-Group Puerto Naos zeigt. In dieser Gruppe sind tolle FotografInnen und FilmemacherInnen, die immer wieder mit kreativen Ideen überraschen. Zum Beispiel das Foto von Javi: La Palma, bedeckt mit einer Schicht aus Polvo. Land unter. Carnaval en La Palma… Auf der Eventseite des Lavastein-Blogs gibt´s noch mehr narrensichere Veranstaltungen.
Lifting für den Vivero in Puntallana
Infos zum Pflanzen-Kindergarten und Reha-Zentrum für Wildtiere
Der Vivero Insular in Puntallana wird für 610.000 Euro modernisiert. Die Inselgärtnerei hat die Aufgabe, auf La Palma heimische Pflanzen und Bäume zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden endemische Gewächse in diesem „Kindergarten“ kultiviert und verkauft. Das Cabildo informiert, dass hier 2022 rund 10.000 Pflanzen heranwuchsen und anschließend AbnehmerInnen fanden. Außerdem haben die Fachleute der Anlage gefährdete Arten wie den Pico de Fuego und den Pico Cernícalo auf der Insel ausgepflanzt. Mit Erfolg: Beispielsweise am Sendero PR LP 3.2 Fuente Olén – Casa del Monte breitet sich der bodendeckende Feuerschnabel inzwischen ganz ausgezeichnet aus.
Reha für Wildtiere
Im Vivero befindet sich außerdem das Centro Rehabilitación Fauna Silvestre. Hier werden verletzte Wildtiere aufgenommen und gesund gepflegt – 2020 zum Beispiel waren es mehr als 227, darunter Tortugas Bobas, Meeresschildkröten, die sich in Fischernetzen verfangen haben, aber auch Turmfalken oder Grajas und sogar Delfine. Sind die Wunden der Patienten sehr schwer, schickt man sie in spezielle Zentren nach Teneriffa.
Wer ein hilfsbedürftiges Wildtier entdeckt, kann dies unter Telefon 647.421.317 von 8 bis 20 Uhr melden. Außerhalb dieser Zeiten sorgt das Notfallzentrum Cecopin unter Telefon 922.43.76.50 für den Transport nach Puntallan ins Reha-Zentrum. (Anmerkung der Redaktion: Ich habe im hier auch schon schönes Grünzeug erstanden, die Preise richten sich nach einer Verordnung des Cabildos und sind sehr moderat. In Puntallana fährt man Richtung Playa Nogales, dann ist der Vivero ausgeschildert. Adresse: Carretera Martín Luis, Telefon 647.421.317)
PEINPAL spricht von „guten Gaswerten“ in Puerto Naos
In diesem Jahr haben schon knapp 200 EinwohnerInnen von Puerto Naos Zutritt zu 139 Wohnungen im Los Lajones genannten, nördlichen Ortsgebiet. Das PEINPAL-Komitee erklärte jetzt weiter, dass „die Öffnungszeiten für den Zugang zur Küste flexibler gestaltet werden sollen, wenn die guten Gaswerte beibehalten werden“. Die BewohnerInnen von Los Lajones, wo schon 2022 „normalisierte und stabile“ Kohlendioxidwerte gemessen wurden, dürfen jeden Tag von 9 bis 19 Uhr in das Gebiet und erhalten zur Sicherheit ein Gasmessgerät.
Bekommt La Palma nun doch einen Golfplatz?
Im als Pavona bekannten Gebiet von Breña Alta soll das erste sogenannte Ecoresort der Insel mit 18-Loch-Golfplatz und 5-Sterne-Luxushotel samt Wellness-Klinik entstehen. Nach Angaben des Cabildo handelt es sich um eine private Initiative, die nur durch das Ley de las Islas Verdes möglich wird, denn die fragliche Fläche liegt im Natura-2000-Netz. Der zuständige Inselrat Gonzalo Pascual erklärte, dass das Verfahren eingeleitet wurde. Im Blick auf den Naturschutz müßten die Investoren Elemente wie Wanderwege oder Vogelbeobachtungsstellen wiederherstellen. Das Cabildo ist sicher, mit diesem Projekt denTourismus speziell im Astro- und Tagungsbereich sowie die nachhaltige Entwicklung von La Palma zu fördern. Auf dem Gelände sind außerdem ein Kongresszentrum, ein Planetarium, ein Wandererhaus und eine Vogelwarte geplant. Einwendungen können laut Pascual persönlich oder über die elektronische Zentrale des Cabildo eingebracht werden.
Mazo baut die „Casilla“ zur Touristen-Information um
In Mazo soll ein Informationszentrum für Inselgäste entstehen. Dafür renoviert die Gemeinde die Casa de Camineros de La Rosa für 185.000 Euro. Das ehemalige Straßenarbeiterhaus an der Hauptstraße vo La Rosa hat eine Fläche von mehr als 120 Quadratmeter und ist derzeit ungenutzt.
La Palma hat einen Hybrid-Guagua
Der erste Hybrid-Bus braust über die Straßen der Isla Bonita. Das neue Fahrzeug ist 13 Meter lang, bietet 47 Personen Platz und hat eine Rampe für Rollstühle. Angetrieben wird es von einem Elektromotor mit 19 PS und einem Verbrennungsmotor. Der zuständige Inselrat Carlos Cabrera betonte, dass das Unternehmen Transportes Insular La Palma (TILP) die Flotte von insgesamt 70 Guaguas ständig erneuert, weil sich die Nachfrage nach den inzwischen für KanarenbewohnerInnen kostenlosen Tickets stark erhöht habe. Im Jahr 2023 sei geplant, 11 weitere Fahrzeuge in die Flotte aufzunehmen – davon vier Hybridbusse für 1,5 Millionen Euro.
Dieser Calima wandert bis zum Polarkreis
Am 14. Februar 2023 wurde die Sicht auf La Palma trüb, und der Copernicus Sentinel-3-Satellit zeigt auf dem Foto oben, wie der Staubsturm aus der Sahara von der Westküste Afrikas auf den Atlantik übergreift. Zunächst auf die Kanarischen Inseln, wo diese Wetterlage Calima genannt wird. Doch die Fracht aus der Wüste zieht weiter: Laut dem Copernicus Atmosphärenüberwachungsdienstes erreichten die Partikel aus der Wüste in der Nacht zum 14. Februar Irland und kommen voraussichtlich in den nächsten Tagen am Polarkreis an.
Wut und Enttäuschung über Hin und Her der Verwaltungen
Bürgerinitiative der vom Bau der Küstenstraße Betroffenen verweist auf 32.000 Unterschriften und will sich notfalls „vor die Bagger stellen“
Nachdem die Regionalregierung am Montag dieser Woche die Entscheidung über den weiteren Bau der Küstenstraße an La Palma übergeben hatte (siehe Beitrag unten), melden sich nun die Betroffenen aus Tazacorte zu Wort. Die EinwohnerInnen von San Borondón, Marina und Las Cabezadas sind „empört und wütend“, fühlen sich „betrogen, hilflos und enttäuscht“. Grund: Das kanarische Verkehrsministerium hat den Straßenbauplan, der ihre Siedlungen in zwei Teile teilen würde, nicht endgültig vom Tisch gebracht.
„Sieben Monate nachdem der zuständige Minister Sebastián Franquis zugesagt hatte, die von uns vorgestellten Alternativen zu prüfen, übergibt er nun die Wahl der Streckenführung ans Cabildo und die Gemeinden.“ Dabei, so die Betroffenen weiter, würden ihre Alternativpläne von mehr als 32.000 Unterschriften und einem einstimmiger Antrag im Kanarischen Parlament unterstützt. Die Bürgerplattform stellt außerdem richtig, dass es völlig falsch sei, dass sie eine alternative Route weiter südlich vorgeschlagen habe, die einen halben Kilometer länger sei. Dieser Vorschlag sei vielmehr eine nicht unbedingt nötige Variante der Planungen.
Die Initiative sagt, dass nach dem ersten Bauabschnitt „nicht noch mehr Schaden“ angerichtet werden müsse: „Es gibt bereits zwei Verbindungsstrecken zur künftigen Küstenstraße“, verweisen die Betroffenen auf bestehende Verkehrswege. Sie hoffen nun auf ein Treffen mit den Zuständigen aus dem Cabildo und den Gemeinden. „Wir sind wie bisher zum Dialog bereit, aber wenn sie die Türen schließen und uns diese unmenschliche Ungerechtigkeit aufzwingen, werden wir auf die Straße gehen und uns vor die Bagger stellen.“
Die Bürgerplattform fragt, ob es „eine Minute Fahrzeit“ wert sei, dass Dutzenden von Familien direkt und indirekt die landwirtschaftliche Existenzgrundlage genommen werde. Die Bananenplantagen würden nicht nur für die Familien, sondern für das ganze Aridane-Tal einen strategischen und wirtschaftlichen Wert darstellen. Insbesondere nach dem Vulkanausbruch, der mehr als 1.200 Hektar unter Lava begraben habe. Die Betroffenen mutmaßen deshalb, dass hinter der „autoritären und festgefahrenen Haltung einiger öffentlicher Vertreter“ nur „Privatinteressen“ stecken könnten.
Auch El Paso kritisiert Regionalverkehrsminister
Auch der Bürgermeister von El Paso hat auf die Äußerungen des Regionalverkehrsministers im Blick auf die Küstenstraße reagiert. Sergio Rodríguez erklärte, dass er nicht verstehe, wie die Küstenstraße die von der Lava zerstörten Bereiche der LP-2 als Verbindung von El Paso über Jedey nach Fuencaliente ersetzen solle. Darüber sei mit Sebastián Franquis in keinem von Dutzenden von Gesprächen seit dem Ende des Vulkanausbruchs gesprochen worden. Rodríguez: „Wir werden die Wiedereröffnung der LP-2 unter keinen Umständen aufgeben – die Bewohner von El Paso, Los Llanos und Tazacorte haben bereits zu sehr gelitten, um diesen Unsinn jetzt noch hinnehmen zu müssen“.
Vulkanfotos räumen beim Canarian Photo Award 2023 ab
Mit einem Blitz im wütenden Vulkan auf La Palma ging der spanische Fotograf Santiago Leonardo als Gesamtsieger aus den Canarian Photo Awards 2023 hervor (Bild rechts). Ein weiterer Preis dieses Natur- und Landschaftswettbewerbs für KamerakünstlerInnen – die Goldmedaille in der Kategorie Mundo Canario – wurde Wilmer Valdez für seine Aufnahme einer Explosion am Feuerspucker verliehen.
La Palma Karneval-Infos 2023
Sardinen in San Andés und Barlovento
Die berühmte Sardinenbeerdigung in San Andrés y Sauces findet heuer am 4. März statt. Los geht´s um 11 Uhr auf der Plaza de Montserrat mit dem großen Umzug Cabalgata Anunciadora. In Barlovento wird der bunte Fisch am 11. März 2023 mit viel Tohuwabohu ins Jenseits befördert.
Königin und Große Dame des Karnevals in Los Llanos
Laura Acosta Morales (links auf dem großen Foto oben) ist die Karnevalskönigin 2023 von Los Llanos. Ihre aufwändige Robe namens „La Heredera de Aridane“ von Eliécer Hernández wurde zur „Fantasía Adulta del Carnaval“ erkoren. Bei der Wahl zur Gran Dama del Carnaval von Los Llanos hatte Adela Argumero Pérez das hübsche Näschen vorn – Ihre Robe heißt „Te conozco mascarita „– „ich kenne dich, kleine Maske“ – von Miguel Hernández Riverol. Fotos: Stadt
Noch mehr Infos über den Carnaval auf La Palma gibt es auf der Eventseite des Lavastein-Blogs.
Ausstellung zum Día de Los Indianos
In der Sala O´Daly in der Fußgängerzone in Santa Cruz hat eine neue Ausstellung eröffnet. Gezeigt werden die Hintergründe des Mega-Karnevalevents Día de Los Indianos – dieser tobt erneut am Rosenmontag, 20. Februar 2023, mit Pulver und Kolonial-Flair durch die Hauptstadt von La Palma. Die Schau dreht sich um das Leben im 20. Jahrhundert und um die einst arm ausgewanderten und reich aus Kuba und Venezuela zurückgekehrten Palmeros und Palmeras – diese wurden auf den Kanaren als „Indianos“ bezeichnet und beim Día de Los Indianos auf die Schippe genommen. Öffnungszeiten der Austellung: bis 27. Februar montags bis freitags von 10 bis 13 und von 17 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr.
Katastrophen und Karneval
Nach Corona und Vulkanausbruch feiert der Karneval auf La Palma heuer fröhliche Urständ. Der Tourismusbeauftragte des Cabildo de La Palma, Raúl Camacho, freut sich, dass in der närrischen Zeit vom 17. bis 26. Februar mehr als 41 zusätzliche Flüge und 27 Fährverbindungen eingerichtet wurden und erwartet 73.000 BesucherInnen auf der Insel. Die meisten von ihnen reisen natürlich für den Día de Los Indianos am Rosenmontag an. Camacho: „Diese Feste spiegeln unsere Kultur und unser Erbe wider und ziehen Inselgäste an, die mehr über unsere Geschichte und unsere Wurzeln erfahren wollen – nicht zuletzt haben sie einen großen Einfluss auf die lokale Wirtschaft“.
Regionalministerium überträgt Entscheid über Küstenstraßen-Verlauf auf La Palma
Das kanarische Verkehrsministerium überlässt die Entscheidung über den endgültigen Verlauf des zweiten Abschnitts der im Bau befindlichen Küstenstraße den zuständigen Gemeinden und dem Cabildo auf La Palma. Diese sollen ihren Entscheid bis zum 15. März 2023 mit technischen Expertisen und der öffentliche Meinung begründen. Der zuständige Minister Sebastián Franquis legte dazu am 13. Februar 2023 drei Möglichkeiten auf den Tisch: Zum einen die erste, von der Bürgerplattform der Betroffenen in Tazacorte abgelehnte Straßenführung. Die zweite Option wäre der Vorschlag der Bürgerinitiative, der die Trasse nach Westen weg von ihren Existenzen verlegen will, aber eine längere Straße erforderte. Drittens wäre es laut Verkehrsministerium auch möglich, dass die neue Küstenstraße nach dem Bau des ersten Abschnitts beendet wird. Das hieße, dass sie nur über die Lavaströme führen und anschließend auf die bestehenden, nicht von der Lava überspülten Straßen überginge. Franquis unterstrich allerdings, dass die dritte Möglichkeit die eigentlich angestrebte Verbesserung des „Mobilitätsproblems im gesamten Aridanetals nicht lösen würde“. Denn der ursprüngliche Plan sei gewesen, die von der Lava zerstörten Bereiche der LP-2 zu ersetzen, die wegen der Nähe zum heißen Vulkankegel noch nicht bearbeitet werden könnten. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo gab inzwischen bekannt, man werde die Option mit den „geringsten Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Flächen wählen“. Entweder im Konsens oder demokratisch mehrheitlich.
Neuer CT mit künstlicher Intelligenz im Krankenhaus von La Palma
Der neue Computertomograph im Hospital La Palma ist in Betrieb. In der ersten Woche wurden schon Untersuchungen durchgeführt, vor allem aber die Fachkräfte in der neuen Technik geschult. Das High Tech-Gerät kostete 347.110 Euro und wurde von der Europäischen Union im Rahmen des INVEAT-Plans finanziert. Diese EU-Mittel tragen dazu bei, dass der Technologiepark des spanischen Gesundheitssystems nicht veraltet. Der CT ist mit einer innovativen Software ausgestattet, die Programme der künstlichen Intelligenz enthält. Damit können Diagnose und Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten erleichtert und erweitert werden. Möglich sind nun beispielsweise Untersuchungen, um Nierensteine besser behandeln zu können, Aufnahmen zur Beurteilung der Herzkranzgefäße oder die Frühdiagnose von Schlaganfällen.
Immer noch massive CO2-Konzentrationen in La Bombilla
Die vom Vulkanausbruch verursachten hohen Kohlendioxid-Konzentrationen in den Häusern von La Bombilla gehen nicht zurück. Dies vermeldet das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN). Die Messgeräte hätten bisher im 14-Tage-Schnitt mehr als 50.000 Parts per Million (ppm) aufgezeichnet – Vergleichswert sei die durchschnittliche CO2-Konzentration der Außenluft von rund 400 ppm. Das sind die von INVOLCAN aufgezeichneten Tagesdurchschnitte der verschiedenen Stationen in La Bombilla – man sieht, dass die Unterschiede gravierend und stark schwankend sind: LPA36 von 20.000 bis 40.000 ppm, LPA37 von 20.000 bis 30.000 ppm, LPA38 von 10.000 bis 40.000 ppm, LPA39 von 500 bis 30.000 ppm, LPA40 von 2.500 bis 7.000 ppm, LPA41 von 500 bis 20.000 ppm, LPA42 von 500 bis 30.000 ppm.
LP-4 zum Roque ab Garafía wieder offen
Einem Sonntagsausflug auf den Roque de Los Muchachos stehen keine Gesperrt-Schilder mehr im Weg: Die Zufahrt ab Garafía ist wieder freigegeben, allerdings nur von 10 bis 16 Uhr, meldet das Cabildo! Die LP-4 ab Santa Cruz bleibt gesperrt! Die Webcams auf dem leicht mit Schnee bedeckten Gipfel zeigen heute morgen klare Sicht. Ziehen Sie sich warm an! Foto: Nordic Optical Telescope
Jetzt muss der Schneepflug auf dem Roque ran
In der Nacht auf den 11. Februar 2023 hat es auf dem Gipfel des Roque de Los Muchachos richtig geschneit, und der Schnee ist auch auf der Straße liegen geblieben. Aus diesem Grund bleibt die LP-4 zwischen dem Pico de La Nieve und der Residenz der Observatorien gesperrt. Der Schneepflug des Cabildo ist unterwegs, heißt es.
Die Webcam-Fotos vom Samstagmorgen (unten) zeigen, was La Palma auszeichnet: Auf relativ kurzen Wegen findet man völlig verschiedene Landschaften. Während ein weißes Häubchen den kalten Gipfel des Roque ziert, kann im Hafen von Tazacorte mit kurzen Ärmeln im Warmen geangelt werden.
Kanarenwirtschaft wächst mehr als der Landesdurchschnitt
Regionalfinanzminister Román Rodríguez ist zufrieden, der Archipel hat sich von COVID erholt: Die kanarische Wirtschaft ist im Jahr 2022 um 8,2 Prozent angewachsen – in ganz Spanien stieg dieser Wert im Durchschnitt nur um 5,5 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Inseln liegt demach bei 47,762 Millarden Euro und erreicht laut Rodríguez „praktisch das Vor-Corona-Niveau“. Trotz Problemen wie den gestiegenen Lebensmittelpreisen und Hypotheken blickt er zuversichtlich in die Zukunft, weil auch die kanarischen UnternehmerInnen„mittelfristig einen wachsenden Optimismus“ erkennen lassen. Im Blick auf den Tourismus sieht der Minister ebenfalls ein „ermutigendes Szenario“. Die exakten Daten kann man auf der Internetseite des Kanarischen Instituts für Statistik (ISTAC) studieren, das zum Regionalfinanzministerium gehört.
Nasser Freitag auf La Palma – Schneefall auf dem Roque
Der staatliche Wetterdienst AEMET sagt für Freitag, 10. Februar 2023, auf La Palma schlechtes Wetter an: Es wird überwiegend bewölkt sein, und örtlich kann es zu starken Regenfällen kommen – wie heute morgen im Westen bereits geschehen, hier in El Paso hat es um halb acht ordentlich geprasselt. Die Webcams zeigen Schnee am GTC auf dem Roque. Die weiteren Aussichten sind übrigens erfreulich: Am Wochenende wechseln sich Sonne und Wolken ab, und die Saukälte in den oberen Lagen ist endlich vorbei. Es wird wenigstens etwas wärmer.
Trafo-Gigant für mehr Strom auf La Palma
Im Elektrizitätswerk von Los Guinchos steht seit kurzem ein neuer 40 MVA-Transformator. Der mehr als zweieinhalb Meter hohe und 42 Tonnen schwere Bolide ist leistungsstärker als sein Vorgänger, der bereits die Hälfte der Insel mit Strom versorgt hatte. Die Demontage und der Aufbau wurde von e-Distribución durchgeführt, einer Tochtergesellschaft von Redes Endesa, unter Einsatz eines Schwerlastkrans und mit Hilfe von 15 Arbeitern – Spezialisten, die eigens aus Barcelona angereist waren. Laut dem Versorgungsunternehmen Endesa gehört der Einbau des neuen Trafos zu den Vorarbeiten, um die Stromleistung auf La Palma weiter auszubauen.
Ortung von Magmablasen verbessert
WissenschaftlerInnen der Cornell Engineering University können mit Hilfe von Studien des Vulkanausbruchs auf La Palma besser bestimmen, wo sich Magma in den Tiefen der Erde befindet. Laut Professor Esteban Gazel ist die Lage einer Blase im Blick auf die Abschätzung des Eruptionsrisikos bedeutender als Signale des hydrothermalen Systems. Bei der Voraussage seien Geschwindigkeit und Exaktheit von entscheidender Bedeutung, und dies sei nun möglich. Gazel und der Doktorrand Kyle Dayton nutzen Kohlendioxid-Einschlüsse in Olivinkristallen zur Tiefenbestimmung. Alle Details für wissenschaftlich Interessierte finden sich in diesem Artikel von ScienceAdvances.
Bettenmangel auf La Palma lässt Flugangebot sinken
Wir haben es uns alle schon gedacht, aber jetzt ist es amtlich: Der Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten für Inselgäste ist der Grund für das zurückgehende Flugangebot nach Santa Cruz de La Palma (SPC). Dies bestätigte Regionaltourismusministerin Yaiza Castilla diese Woche bei einem Besuch beim Unternehmerverband Federación de Empresarios de La Palma (FEDEPALMAL). Demnach halten sich Reiseveranstalter und Airlines zurück, weil die Flüge im Blick auf das Bettenangebot nicht mehr rentabel sind: Derzeit stehen auf der Insel nur 5.138 Schlafplätze für TouristInnen zur Verfügung – 68,3 Prozent des Angebots vor dem Vulkanausbruch, insbesondere die Unterkünfte in Puerto Naos fehlen. Ryanair beispielsweise begründete seinen Rückzug laut der Ministerin damit, dass die SPC-Verbindung „die am wenigsten rentable in der Geschichte der Airline“ war. Die einzigen Fördermöglichkeiten der Regionalregierung, so Castilla, seien der Flugentwicklungsfonds und gemeinsame Marketingkampagnen mit den Ländern, aus denen TouristInnen anreisen. Allerdings habe sich auf die Ausschreibung der Fördermittel des Fonds für 18 mögliche neue Strecken nach La Palma nur eine Airline beworben, aber die Anforderungen nicht erfüllt. Deshalb werde die Regionalregierung den sogenannten Bono Turístico und den Bono Bonito neu auflegen sowie das Budget dafür erhöhen. Dabei werden in der kommenden Sommersaison erneut Gutscheine verlost, die in erster Linie den Tourismus von den Kanarischen Inseln und dem spanischen Festland Richtung La Palma lenken sollen.
Tierquäler in Santa Cruz verhaftet
Im neuen spanischen Tierwohlgesetz drohen harte Strafen
Die Policía Nacional hat jetzt einen Mann aus Santa Cruz verhaftet, der im Verdacht steht, seine vier Hunde nicht ausreichend gefüttert und in zu kleinen Käfigen untergebracht zu haben. Die Polizei teilt weiter mit, dass sie von einem Mann alarmiert wurde, der die Tiere in ihrem besorgniserregenden Zustand während eines Spaziergangs entdeckt hatte. Der Tierschutzverein Aanipal übernahm die Versorgung der Hunde, die sich völlig ausgehungert auf bereitgestelltes Futter stürzten. Gegen den Halter läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren.
Dieser Vorfall bewog mich dazu, die Sache mit dem Tierschutz in Spanien mal genauer zu beleuchten. Denn Tiere zu misshandeln ist hierzulande seit der Verabschiedung des Ley de protección, derechos y bienestar de los animales im August 2022 beileibe kein Kavaliersdelikt mehr. Ziel des strengen „Tierwohlgesetztes“ ist, Missstände in der Haltung zu stoppen, indem Haustiere erstmals als „fühlende Wesen“ eingestuft werden – zuvor waren mascotas per Gesetz nur „Dinge“. Das kommt rund 29 Millionen „Betroffenen“ in Spanien zugute – darunter mehr als 9,3 Millionen Hunde, knapp 7,9 Millionen Fische, rund 5,8 Millionen Katzen, mehr als 1,5 Millionen kleine Säugetiere und kanpp 1,5 Millionen Reptilien – die Zahlen sind vom Verband der Tierfutterhertsteller ANFAAC 2022 erhoben worden.
Der Gesetzgeber will Gutes tun, indem nun zum einen die Haltung von zahlreichen Arten verboten ist und empfindliche Bußgelder bei Zuwiderhandlungen verhängt werden können. Auf dem Index stehen zum Beispiel Exoten wie vietnamesische Schweine, Spinnen, Echsen aller Art, Geckos und Schlangen, aber auch Meerschweinchen, Hamster und Schildkröten. (Anmerkung der Redaktion: Mache ich mich auch strafbar, wenn ein Gecko freiwillig hinter meinem Kühlschrank wohnt?)
Zum anderen geht das neue spanische Tierwohlgesetz Hand in Hand mit einer Reform des Strafgesetzbuches, so dass nun rigoroses Durchgreifen bei Misshandlungungen von tierischen Schutzbefohlenen möglich ist. Im Fall, dass ein mascota stirbt, droht den TierquälerInnen sogar Gefängnis zwischen 18 und 24 Monaten. Aber bereits Verstöße gegen das Gesetz werden drastisch geahndet: 500 bis 10.000 Euro bei geringfügigem Fehlverhalten der HalterInnen, 10.000 bis 50.000 Euro in schweren und bis zu 200.000 Euro in sehr schweren Fällen.
Auf der Website des Staatsanzeigers kann der komplette Gesetzestext als PDF heruntergeladen werden. Darin steht unter vielem anderen zum Beispel auch noch, dass Freigang-Katzen sterilisiert beziehungsweise kastriert werden müssen.
Straße auf den Roque ab Garafía wieder offen
Die LP-4 auf den Roque de Los Muchachos ist heute von 10 bis 16 Uhr ab Garafía wieder offen. Das Cabildo informiert weiter, dass die Zufahrt über Santa Cruz weiterhin wegen Eisglätte in den oberen Bereichen gesperrt bleibt. Die Straße beginnt in Mirca in Santa Cruz de La Palma, führt hoch zu den Observatorien und von dort aus im Westen wieder hinunter nach Hoya Grande in der Gemeinde Villa de Garafía.
Fuencaliente will Schiffsanleger für den Kathastrophenfall
Der Ausbruch des Tajogaite könnte Fuencaliente dazu verhelfen, eine seit einem halben Jahrhundert gestellte Forderung Wirklichkeit werden zu lassen: Der Bau einer Schiffsanlegestelle an der Playa del Faro! Die Gemeindeverwaltung hat dieses Projekt nun tatsächlich gestartet. Begründung: Menschen im Fall von Katastrophen wie Waldbränden oder Vulkanausbrüchen sicher übers Meer zu evakuieren, falls der Landweg abgeschnitten ist. Der nach der Eruption des Tajogaite erstellte kommunale Notfallplan erfordert den Bau des Kais laut Bürgermeister Gregorio Alonso als „grundlegendes Element“. Er gibt weiter bekannt, bereits mit den Hafenbehörden der Provinz Teneriffa und dem Cabildo über das Thema im Gespräch zu sein. Auch ein erster Entwurf eines Ingenieurbüros liege vor. Alonso ist sicher, „dass in nicht allzu ferner Zukunft“ eine Anlegestelle zur Verfügung stehen werde. Diese könne nicht nur für Notfälle, sondern auch von Fischern und Tauchern genutzt werden.
Bessere Versorgung in den Gesundheitszentren der Kanaren
Der kanarische Gesundheitsdienst (SCS) will die medizinische Versorgung der Menschen in den Gesundheitszentren auf den Inseln verbessern und Terminverzögerungen verringern. Dies erklärte jetzt das regionale Gesundheitsministerium. Ermöglichen soll dies ein neues Organisationsmodell, das zum 1. März 2023 in Kraft tritt. Unter anderem sind darin Quoten enthalten, die die Zahl der PatientInnen pro MedizinerIn und Tag begrenzen. Darüber hinaus sei das Ziel, mehr Personal einzustellen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Bürokratie bei den Konsultationen abzubauen. Zum Beispiel soll der Zugang zu Bildern und Diagnoseberichten erleichtert werden, insbesondere wenn die Rolle des Arztes nicht wesentlich ist. (Anmerkung der Redaktion: Schön, dass im Blick auf die Gesundheitszentren etwas passiert… Aber die Probleme im Krankenhaus von La Palma, die ich kürzlich beschrieb, mit Terminverschiebungen und –ausfällen sind damit nicht gelöst.)
Küstenstraße-Betroffene fordern Entscheidungen
Familien aus Tazacorte, die kleine Bananenplantagen im Bereich der Viertel Las Marinas, San Borondón und Las Cabezadas besitzen, melden sich erneut zu Wort. Zusammengeschlossen in der Bürgerinitiative der vom Bau der Küstenstraße Betroffenen fordern sie die Kanarische Regierung auf, sich endlich zu entscheiden. Seit dem Sommer 2022 lägen Alternativpläne für die Trassenführung vor, die nicht wie der ursprüngliche Plan der Küstenstraße ihre Anwesen zerstören würden. Falls keine Entscheidung getroffen werde, kündigt die Bürgerinitiative eine Wiederaufnahme der Proteste an.
La Palma Nummer 1 bei der Zunahme des Landhaustourismus
La Palma, El Hierro und La Gomera führen in der Provinz Teneriffa die prozentuale Zunahme der Übernachtungen in Landhäusern im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 an. In diesem Zeitraum stieg auf La Palma diese Art der touristischen Unterbringung um 17 Prozent, auf El Hierro um 14 Prozent und auf La Gomera um 12 Prozent. Wie der Verband Ashotel weiter mitteilt, ging diese Art von Übernachtungen auf der Insel Teneriffa dagegen um 1,7 Prozent zurück – in der gesamten Provinz Teneriffa waren es 312.396.
Straße auf den Roque bleibt gesperrt
Die LP-4 auf den Roque de Los Muchachos bleibt weiterhin wegen Eisglätte gesperrt. Dies teilt das Besucherzentrum auf dem höchsten Berg von La Palma mit. Die Straße beginnt in Mirca in Santa Cruz de La Palma, führt hoch zu den Observatorien und von dort aus im Westen wieder hinunter nach Hoya Grande in der Gemeinde Villa de Garafía. Das Besucherzentrum hat nicht mitgeteilt, welcher Bereich der LP-4 gesperrt wurde, das heißt, wahrscheinlich sind beide Zufahrten zu den Sternwarten gesperrt.
Karten für Atlético Paso zu gewinnen
Die Kicker vom CD Atlético Paso und die Gewerbetreibenden des Unternehmerverbandes El Paso Crece haben sich zusammengetan. In dieser Woche verlosen alle 50 an der Aktion teilnehmenden Betriebe unter ihren Kunden eine Doppelkarte für das Spiel ihrer Heimmannschaft gegen den CP Cacereño. Die Partie findet am Sonntag, 12. Februar, um 11 Uhr im Stadion von El Paso statt. Details zur Verlosung in den Geschäften.
Auch zweiter Streiktag der Fluglotsen scheint zu verpuffen
Trotz des von den Gewerkschaften am heutigen Montag, 6. Februar 2023, erneut ausgerufenen Streiks der Fluglotsen geht der Betrieb am Airport von Santa Cruz de La Palma (SPC) offenbar unbeeinträchtigt weiter – siehe Flight Radar 24. Bereits am ersten Streik-Montag vor einer Woche verpuffte die Aktion: Leitende Angestellte hatten die Arbeit der streikenden Fluglotsen übernommen, sodass es keine Auswirkungen auf Flüge und Passagiere gab. Die Gewerkschaften wollen den Streik an allen Februar-Montagen an folgenden Airports fortsetzen, solange es keine Einigung mit den Betreibergesellschaften der privatisierten Kontrolltürme gibt: La Coruña, Alicante-Elche, Castellón, Cuatro Vientos, El Hierro, Fuerteventura, Ibiza, Jerez, Lanzarote, La Palma Lérida, Murcia, Sabadell, Sevilla, Valencia und Vigo.
Kunsthandwerk in Fuencaliente
Das Museo de Artesanía in Fuencaliente wird vergrößert. Das Cabildo von La Palma hat jetzt grünes Licht für den Ausbau von zwei Stockwerke für die Präsentation von Kunsthandwerk gegeben. Dafür stehen knapp 16.000 Euro zur Verfügung. Auch traditionelle Trachten der Agrupación Folclórica Echentive sollen dort ausgestellt werden.
Los Llanos will kriminellen Handlungen vorbeugen
In Los Llanos haben sich die Gewerbetreibenden offenbar an die Bürgermeisterin gewandt, und um Hilfe in Sachen Sicherheit gebeten. Welche Vorfälle die Asociación de Comerciantes Zona Abierta (ACZA) tatsächlich beunruhigen, steht in der Pressemitteilung der Stadt nicht. Nur, dass es ein Treffen zwischen der ACZA, der Guardia Civil und der Policía Local gegeben habe. Dabei sei beschlossen worden, dass die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Guardia verstärkt werde, „um mögliche kriminelle Handlungen in der Gemeinde zu verhindern“. Bürgermeisterin Noelia García: „Los Llanos ist eine der sichersten Gemeinde der Insel, und wir werden weiter daran arbeiten, dass dies so bleibt“. (Anmerkung der Redaktion: Solche Pressemitteilungen sind eher kontraproduktiv. Denn wenn man verschweigt, warum die Gewerbetreibenden sich nicht mehr sicher fühlen, öffnet man Tür und Tor für Spekulationen und Gerüchte.)
Roque hat ein weißes Häubchen – Eisplatten auf der LP-4!
Heute morgen ist keine gute Zeit, um auf den Roque de Los Muchachos zu fahren. Die Webcams zeigen, dass es leicht geschneit hat und neblig ist. Außerdem wurde die LP-4 wegen Eisglätte gesperrt. Dies teilt das Besucherzentrum auf dem höchsten Berg von La Palma mit. Die Straße beginnt in Mirca in Santa Cruz de La Palma, führt hoch zu den Observatorien und von dort aus im Westen wieder hinunter nach Hoya Grande in der Gemeinde Villa de Garafía. Das Besucherzentrum hat nicht mitgeteilt, welcher Bereich der LP-4 gesperrt wurde, das heißt, wahrscheinlich sind beide Zufahrten zu den Sternwarten gesperrt.
Pulido kettet sich in Puerto Naos an
Francisco Rodríguez Pulido ist wieder einmal medial aktiv: Diesmal meldet sich der pensionierte Chemiker nicht schriftlich zu Wort, sondern hat sich am Sonntag, 5. Februar, in Puerto Naos angekettet und ein Video darüber in die sozialen Medien gestellt. Er will damit und einem eigenen Messgerät beweisen, dass die nach wie vor auftretenden Gase „mit dem Leben vereinbar sind“ und dass das Cabildo von La Palma ebenso wie die beteiligten WissenschaftlerInnen nicht mit korrekten Messwerten arbeiten. Deshalb hält er ein Schild mit der Aufschrift „Rückkehr – keine Lügen mehr“ in die Kamera. Pulido kämpft auf der Seite der Bürgerinitiative Jaraco an der Seite der EinwohnerInnen und Geschäftsleute von Puerto Naos und La Bombilla, die seit dem Vulkanausbruch am 19. September 2021 evakuiert sind und wegen Gasgefahr nicht in ihre Wohnungen und Geschäfte zurückdürfen.
Vorsicht bei der Fahrt auf den Roque!
Auf dem Roque de Los Muchachos herrschten schon seit Tagen Minustemperaturen, und an einigen Stellen kann man vereinzelt Schneeflecken entdecken. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo hat in den sozialen Netzerwerken davor gewarnt, dass auf der LP-4 in Höhe des Pico de la Nieve Eisflächen auf der LP-4 lauern. Unten weist ein Schild darauf hin, dass die Fahrt nur noch mit Allradfahrzeugen oder Ketten erlaubt ist! Fahren Sie vorsichtig!
Müllwerker haben genug und sind streikbereit
Nach den Fluglotsen drohen nun auch die Müllwerker auf La Palma einen Streik an. Sofern nicht zuvor Verhandlungsergebnisse erzielt werden, wollen die Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebs die Arbeit am 20. Februar niederlegen – allerdings nur drei Stunden in der Nacht und sechs Stunden am Tag. Das ist dennoch ein starkes Druckmittel, denn am Rosenmontag wird in Santa Cruz der Día de Los Indianos gefeiert, wobei tausende von BesucherInnen natürlich jede Menge Müll erzeugen. Grund für den Ausstand ist laut einer Aussage des Betriebsrats gegenüber der Internetzeitung El Apurón, dass „die Verhandlungen mit dem Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs unmöglich sind und nicht vorankommen“. Die Arbeitszeiten der Müllwerker seien ohne Zustimmung der Gewerkschaften geändert worden, und die Arbeitsbedingungen hätten sich durch Personalabbau verschlechtert. Dadurch sei insbesondere der Anspruch auf freie Sonntage nicht mehr gewährleistet, denn auf der Insel werde der Müll an sieben Tagen in der Woche abgeholt.
Neue Ausstellung in der Avenida 17
Sylvia Catharina Hess hat sich auf La Palma längst einen Namen gemacht. Jetzt stellt die Malerin, die teils in Tijarafe und teils in Deutschland lebt und arbeitet, wieder einmal in der Avenida 17 in Tazacorte aus. Eröffnet wird die Schau mit dem Titel „Morgen ist ein neuer Tag“ am Freitag, 10. Februar, um 18 Uhr. Weiter geht´s am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Februar, jeweils von 11 bis 14 und 16 bis 20 Uhr. Ich habe mit der Künstlerin ein Mini-Interview gemacht – siehe Events.
Magische Orte locken FilmemacherInnen an
Die Investitionen in die La Palma Film Commission lohnen sich offenbar: Das Inseltourismusressort hat im vergangenen Jahr 110.000 Euro für das Projekt samt Personal bereitgestellt – gleichzeitig haben Kamerateams auf der Insel in den verschiedensten Bereichen Einnahmen von mehr als 700.000 Euro generiert. Wie das Cabildo weiter mitteilt, stammen diese Zahlen von der zuständigen öffentlichen Gesellschaft Sodepal und den Produktionsfirmen. Neben diesem direkten Nutzen für La Palma sowie 53 im Zuge der Dreharbeiten beschäftigten Personen verzeichne man den indirekten Vorteil der Inselwerbung. Im Jahr 2022 betreute das Büro der La Palma Film Commission insgesamt 124 angedachte audiovisuelle Projekte, von denen 38 schließlich während insgesamt 172 Drehtagen auf La Palma realisiert wurden. Bei den übrigen handelt es sich um allgemeine Anfragen oder um Initativen für Spielfilme, Serien und Werbespots, die im Jahr 2023 gedreht werden sollen. Raquel Díaz, Leiterin der Wirtschaftsförderung auf La Palma ist zufrieden: „Die Isla Bonita bietet auf kleinem Raum eine große Vielfalt an magischen Orten, was zusammen mit anderen Vorteilen wie Steuererleichterungen dazu geführt hat, dass sich unsere Insel als natürlicher Schauplatz für audiovisuelle Produktionen konsolidieren konnte“.
Saurer Vulkanregen schädigt Proteen
Die Proteen-Ernte auf La Palma wird durch vulkanbedingte Gase einbrechen – am stärksten betroffen ist das Anbaugebiet in El Paso, wo voraussichtlich nur 60 Prozent der Blumenausbeute in den Verkauf gehen können. Der Geschäftsführer der Genossenschaft Proteas de La Palma, Francisco Molina, führt dies auf das Schwefeldioxid zurück, das der Tajogaite nach wie vor ausstoße. Es verbinde sich bei Niesel zu sogenanntem saurem Regen und verbrenne die Blattspitzen der aus Südafrika stammenden Gewächse. Die 45 Proteen-ProduzentInnen der Genossenschaft werden laut Molina im kommenden Mai nur 600.000 der Zierblumen südafrikanischen Ursprungs in der optimalen Qualität ernten können. Damit könne die Nachfrage, insbesondere in China, nicht mehr befriedigt werden.
Wieder viel mehr Arbeitslose
Der wegen des Vulkanausbruchs finanzierte, außerordentliche Beschäftigungsplan der spanischen Regierung ist Ende 2022 ausgelaufen. Dies wirkt sich bereits im Januar 2023 extrem auf die Zahl der Arbeitslosen auf La Palma aus: Deren Zahl stieg um 1.058 Personen an – das sind 15,7 Prozent mehr als im Dezember. Insgesamt sind auf der Insel nun 7.778 Menschen beim Paro gemeldet. 4.363 von ihnen sind Frauen, 3.415 Männer.
Freibad Los Llanos öffnet wieder
Ab Montag, 6. Februar, lädt das städtische Freibad in Los Llanos wieder zum Sprung ins erfrischende Nass ein. Es gibt Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr. Nach Angaben von Sportgemeinderat Víctor González wurden in der vergangenen Saison mehr als 5.000 Badegäste gezählt.
„Aufschrei“ wegen „dramatischer Situation im Hospital La Palma“
Im Hospital von La Palma fehlt medizinisches Personal. Die PP-Abgeordnete Lorena Hernández Labrador hat deshalb beim Gesundheitsministerium der Kanaren gefordert, diese „dramatische Situation für die Patienten dringend“ zu beheben. In der Bevölkerung gebe es inzwischen einen „Aufschrei über die schlechte Gesundheitssituation auf der Insel“. Seit Monaten sei es „unmöglich geworden, einen Termin bei einem Facharzt oder einer Fachärztin zu bekommen“. Außerdem würden die Termine ständig geändert und verschoben. (Anmerkung der Redaktion: Ich kann dem nur zustimmen. Ich muss mit meinem krebskranken Mann regelmäßig in die Onkologie, und auch hier wurden seit Dezember Termine verschoben oder telefonisch erledigt. Das ist für Krebspatienten eine prekäre Situation, da sie auf den Dialog mit den MedizinerInnen im Blick auf die Krankheitsentwicklung angewiesen sind. Das soll keine Kritik an den ohnehin überlasteten ÄrztInnen sein. Harry wird in der Onkologie hervorragend und trotz der angespannten Situation mit viel Engagement betreut. Aber die OnkologInnen auf La Palma sind auch nur Menschen, und bei den Citas merkt man, dass sie unter außerordentlichem Stress arbeiten – trotzdem bleiben sie immer freundlich. Doch Dauerbelastung hält niemand langfristig aus, wenn die wenigen ÄrztInnen auch noch ausfallen, was dann?)
IGME will Lavagebiete schützen und die Herkunft der Gase in Puerto Naos ergründen
Das Instituto Geológico Minero de España (IGME) hat eine Bestandsaufnahme der durch den Vulkanausbruch auf La Palma entstandenen Orte von geologischem Interesse durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Arbeiten wurden zwei Gebiete mit Lavaströmen identifiziert, die geschützt werden sollten: die Klippe, an der sich die erste Fajana gebildet hat, und das Gebiet um den Vulkankegel. Der Plan ist, die neuen Landstriche aus wissenschaftlicher, didaktischer, kultureller, pädagogischer und touristischer Sicht zu nutzen. Das Geologische Institut will bei seiner aktuellen Mission auf La Palma außerdem die Herkunft der Gase in Puerto Naos und La Bombilla geophysikalisch aufspüren. Zugrunde gelegt wird die Hypothese, dass die Gase vom Bereich der Eruption durch Grundwasserkanäle ins Küstengebiet transportiert werden – eine Magmamasse unter der Küste hält das IGME nicht für wahrscheinlich. Deshalb müsse zunächst der Grundwasserkanal gefunden werden; dann wäre es theoretisch denkbar, „eine Art Barriere zu errichten“.
Wasserstoffzüge für die großen Kanareninseln?
Könnten auf Teneriffa und Gran Canaria bald mit Wasserstoff betriebene Züge fahren? Diese Überlegung stellt der Vizepräsident der Kanarischen Inseln und Regionalminister für Finanzen an. Dazu besuchte Roman Rodríguez die einzige Strecke auf der Welt, auf der bisher eine vom Hersteller Alstrom betriebene Wasserstoffeisenbahn pendelt: und zwar in Deutschland, vom niedersächsischen Bremervörde nach Buxtehude. Das Unternehmen läuft, die Auftragsbücher von Alstom zeigen bereits Bestellungen aus Frankfurt, Italien und Frankreich. Das Projekt, die grünen Züge auch auf den Kanaren auf einem Streckennetz von 55 bis 80 Kilometern Länge einzusetzen, ist ehrgeizig, aber nicht unrealistisch. Denn dazu braucht die Regionalregierung zwar europäische Finanzmittel, an Treibstoff dürfte es freilich nicht mangeln. „Wir haben außergewöhnliche natürliche Bedingungen bei der Produktion von Wasserstoff“, so Rodríguez. „Und das könnte auch ein Beschleuniger für die Energiesouveränität der Inseln sein.“ 140 bis 160 Stundenkilometer bringt so eine Lok auf die Schiene, kann 150 bis 550 Fahrgäste ziehen und 1.175 Kilometer ohne Nachtanken zurücklegen. Das Schönste dabei: Zum Schornstein kommt nur Wasserdampf raus.