Frankfurter Buchmesse 2022
Werbung für La Palma auf der Leseinsel in Halle 3 – Spanien-Pavillon super-kreativ
Liebe Leserinnen und Leser,
schon mal auf der Buchmesse in Frankfurt gewesen? Für mich war es am Samstag, 22. Oktober, das erste Mal. La Palma-Mainhattan: von der kleinen Casa in El Paso zu den Wolkenkratzern der Mainmetropole – das ist schon ein Erlebnis, insbesondere, was die Anfahrt anbelangt, der ich mit etwas Bammel entgegensah. Aber alles ging gut: Meine Tochter Stephanie und ich fuhren von Bruchsal aus nach Frankfurt und dort zum gut ausgeschilderten Parkhaus Rebstock. Wir dachten, um 9 Uhr seien wir früh dran und mit die Ersten, aber denkste: Die Autos mit Kennzeichen aus allen Himmelsrichtungen stauten sich bereits, die Leute parkten in Massen und strömten zu den Shuttle-Bussen, die zu den Messehallen mitten in der Frankfurter City und zurück pendelten. Erstaunlicherweise ging es trotz der Warteschlangen recht flott, und nach wenigen Minuten Fahrzeit landeten wir im Mekka für Bücherwürmer.
Rund 4.000 AusstellerInnen aus 95 Ländern zogen heuer nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen rund 180.000 Branchenprofis und LeserInnen aller Couleur auf die Frankfurter Buchmesse: Jung und alt flanierten am Samstag durch die Gänge der Verlagsstände auf zehn Hallenebenen, auf dem Freigelände gab es eine TikTok-Bühne, und phantasievoll gekleidete Cosplayer erfreuten das Auge, denn im Congress Center fand die Deutsche Meisterschaft der Figuren aus einem Manga, Anime, Film oder Videospiel statt.
Die Kerzen auf der Literaturtorte in Frankfurt sind natürlich die Lesungen und Gespräche mit AutorInnen aller Genres in den verschiedenen Hallen. Und natürlich war es für mich ein besonderes Erlebnis, auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage in Halle 3 ein paar Zeilen aus meinem Buch Lavasteinzeit vortragen zu dürfen. Organisiert hatte dies Claudia Gehrke vom Konkursbuchverlag Tübingen, die hier auch seit vielen Jahren ihren Stand hat. Mit von der Lese-Partie war Lucía Rosa González aus La Palma, die aus ihrem Tagebuch eines Vulkans vorlas. Claudia zeigte zur Lesung Fotos vom Vulkanausbruch und andere Bilder von La Palma, so dass alle Stühle der Leseinsel besetzt waren und viele Leute drumherum stehenblieben. Ich denke, das war eine gute Werbung für die Isla Bonita – selbst wenn sie nur eine halbe Stunde dauerte.
Der besondere Fokus der diesjährigen Buchmesse richtete sich ohnehin auf Spanien: „So bunt war schon lange kein Ehrengastpavillon mehr“ schrieb Carsten Otte vom SWR und auch andere Kritiker waren äußerst angetan vom iberischen Auftritt im Forum 1. „Spanien, sprühende Kreativität – creatividad desbordante“ hieß das Motto. Und ich fand, dass mein Buch Lavasteinzeit, das in einem der Regale neben den farbigen Sitzschlangen mit seinem Vulkan-Cover herausleuchtete, in dieses Szenario passte wie die Faust aufs Auge :0) (siehe unten im Fotokarussel mit dem orangenen Pfeil).
Ach ja, fast vergessen: Als meine Tochter und ich uns am Ende mit schmerzenden Füßen – die Apple-Watch zeigte 5,5 Kilometer an – und von vollen Bücher-Tüten langgezogenen Armen zum Ausgang und via Bus ins Auto schleppten, wurde uns klar, was wir am Morgen gesehen und nicht verstanden hatten: Versierte Buchmessen-Fans reisen nämlich in weiser Voraussicht mit großen, leeren Rucksäcken an. Nur für den Fall eines Kaufrausches, in den man in diesem Eldorado für Leseratten schon mal verfallen kann.
Herzliche Grüße Ihre Gudrun Bleyhl