Aktuelle La Palma Nachrichten April 2022 im Lavastein-Blog: Staatsrabatt auf den Sprit ab 1. April – Mehr als 400 Millionen Vulkanhilfsgelder sind schon geflosssen – Landwirte dürfen wieder nach La Bombilla und Las Hoyas – Spanien Schockplan von Präsident Pedro Sánchez: Lebensmittelverkaufsgesetz modifiziert und Rabatt an der Tankstelle – Vulkanausbruch La Palma Sieger im NASA-Fotowettbewerb 2021 – Führungen am Vulkan ausgebucht – Bananen teurer – Besucherzentrum Caños de Fuego nach Vulkanausbruch La Palma wieder offen – La Palma-Corona-Ampel auf Warnstufe 1 – Baggerkuss Notstraße La Laguna-Las Norias – Spritpreise auf La Palma – Evakuierte aus El Remo und Charco Verde dürfen zurück – Kreuzung La Laguna nach Tazacorte wieder offen – Planung neue Küstenstraße Tazacorte-Puerto Naos endgültig: Landwirte protestieren – Vulkanopfer erheben schwere Vorwürfe gegen Verwaltungen – Neue Schadensbilanz nach Vulkanausbruch auf La Palma: 982 Millionen Euro – Erdbeben gehen konstant zurück – Astrofest La Palma 2022 – Versicherungskonsortium bezahlt 180 Millionen Euro – Mehr als 435 Millionen Euro Hilfsgelder geflossen – Transvulcania Bike 2022 – Rock & Books-Festival: Premiere auf La Palma – Neue Omikron-XE-Variante auf den Kanaren – Fran Santana-Forstweg wird asphaltiert – La Grama-Kreuzung 2 Wochen gesperrt – Renovierung der Cueva Caría in Santa Cruz – Europäisches Solarteleskop EST: Baubeginn 2024 auf La Palma – Schutzgebiete im Lavameer?
Lavameer La Palma als Naturschutzgebiet?
In den vergangenen Tagen redeten sich viele Leute die Köpfe über einen Vorschlag des Instituto Geológico y Minero de España (IGME) über mögliche Schutzgebiete im Lavafeld auf La Palma heiß. Die Verwirrung ist nach wie vor groß, weil verschiedene Regierungsvertreter erklärt hatten, dass nur die Fajanas, der Vulkankegel und einige besondere Zonen zu Forschungszwecken unter Schutz gestellt werden sollen. Um Licht ins Dunkel zu bringen, fordert jetzt der Bürgermeister von El Paso, Sergio Rodríguez, die Regionalregierung zu einer klaren Stellungnahme auf. Die vom Vulkan Betroffnen und die Gemeindeverwaltungen von El Paso, Los Llanos und Tazacorte wollen insbesondere Gewissheit über die Eigentumsverhältnisse im Blick auf die unter der Lava begrabenen Grundstücke. Sergio Rodriguez verlangt außerdem, dass die Kanarenregierung Industrieflächen erwerben und mit Infrastruktur versehen sollte, um die Wirtschaft im Aridanetal wiederzubeleben. Diese könnten den Unternehmen mit Option auf einen späteren Erwerb für die Dauer von zehn Jahren zur Verfügung gestellt werden.
Arztpraxis in Las Manchas offen. Am Freitag, 29. April 2022, öffnet das neue Consultorio Local in Las Manchas seine Pforten. Ein Arzt und eine Krankenschwestern kümmern sich hier um Patienten aus den Gemeinden Los Llanos und El Paso, um das wegen der Lava geschlossene Centro Salud in Todoque zu ersetzen. Sprechstunden sind montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr.
EST: Flaggschiff der Sonnenphysik auf La Palma-Kurs
2024 soll mit dem Bau auf der Kanareninsel La Palma begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant, aber zunächst gibt es erstmal am 3. Mai in Madrid eine technische Präsentation: Die Rede ist vom Telescopio Solar Europeo (EST)! Diese Infos twittert am 26. April das Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC). Das Europäische Sonnenteleskop wird mit einem 4,2 Meter durchmessenden Hauptspiegel und einer Höhe von 44 Metern das größte seiner Art in Europa sein. Und natürlich ist es dann auch mit Spitzentechnologie zur tiefschürfenden Inspizierung unseres Zentralsterns ausgerüstet. Ziel des EST-Projekts: Erforscht werden sollen Struktur, Dynamik und Energie der unteren Sonnenatmosphäre. Hinter dieser technischen Meisterleistung steht die European Solar Telescope Association (EAST), die sich aus 26 Institutionen in 18 europäischen Ländern zusammensetzt und eine Gemeinschaft von mehr als 600 Sonnenphysikern vertritt. Bei der Vorstellung in Madrid läuft der Dokumentarflm Reaching for the Sun von Regisseur Emilio García. Der Streifen gibt einen Überblick über die mehr als 400-jährige Geschichte der Sonnenbeobachtung seit Galileo Galilei.
La Palma: idealer Arbeitsplatz für Digital-Nomaden. Zehn TelearbeiterInnen aus der ganzen Welt, die Spanisch sprechen, können an einem Projekt auf der Isla Bonita teilnehmen. Es findet vom 4. bis 25. Juni 2022 statt und wird vom Cabildo in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Fuencaliente und dem Programm Pueblos Remotos durchgeführt. Die TeilnehmerInnen können ihrer Telearbeit in schönen Häusern wie den Casas los Melindros oder der Casa Morera in der Gegend von Los Quemados nachgehen. Außerdem sind Aktivitäten geplant, damit sie interessante Menschen in der Umgebung kennenlernen. Inseltourismusrat Francisco Raúl Camacho: „Diese Art von Projekten sind sehr wichtig für die Reaktivierung der ländlichen Gebiete der Insel, da sie dort nicht nur positive sozioökonomische Auswirkungen haben, sondern das Land auch als attraktives Ziel für Telearbeiter aus der ganzen Welt positionieren”. Alle weiteren Infos auf der Website des Pueblo Remoto-Projekts.
Bananen aus La Palma: ein gesunder Genuss!
Aussehen ist nicht alles – innere Werte zählen. Eine Werbekampagne für die auf den Kanaren Plátanos genannten Bananen startet jetzt mit dem Motto „Eine perfekte Schale ist keine Garantie für eine bessere Frucht“. Der kanarische Produzentenverband ASPROCAN weist damit darauf hin, dass nicht nur Menschen, sondern auch Obst und Gemüse von Schönheitsnormen versklavt seien. Verdeutlicht werden soll, dass der wahre Wert von Bananen in ihrem Geschmack und ihren ernährungsphysiologischen Eigenschaften liegt. Die Kampagne hat einen konkreten Hintergrund: den Vulkanausbruch auf La Palma. Denn die Asche beschädigte einen großen Teil der Plátano-Produktion – allerdings nur, was die Schalen anbelangt. Das Fruchtfleisch, so der Verband, sei davon überhaupt nicht betroffen. Um diese Erzeugnisse dennoch zu verkaufen, hat das spanische Landwirtschaftsministerium am 11. November 2021 einen Erlass veröffentlicht. Dieser erlaubt eine zeitlich begrenzte Abweichung von den Vermarktungsvorschrifen für Bananen, die zwar im Blick auf die Ästhetik beschädigt, aber dennoch gesund und zum Verzehr geeignet sind.
Blut spenden – Leben retten. Auf den kanarischen Inseln werden täglich rund 300 Blutspenden benötigt. Dies erklärt jetzt das Instituto Canaria de Hemodonación y Hemoterapia (ICHH) im Rahmen des Aufrufs zum Mitmachen 2022. Das ICHH berichtet weiter, das 2021 knapp 46.000 SpenderInnen verzeichnet wurden – ein Anstieg um knapp 2.000 gegenüber dem Vorjahr. Die dabei 66.560 zur Verfügung gestellten Dosen seien im Blick auf die schwierige Rekrutierung in Zeiten der Pandemie „bemerkenswert“ – unter anderem, weil die Blutspendebusse nicht zum Einsatz kommen durften. Zurückzuführen sei die hohe Bereitschaft auf die Bindung der SpenderInnen, die von 55,7 Prozent im Jahr 2019 auf 62 Prozent im Jahr 2021 anstieg. 28,8 Prozent von ihnen waren 18 bis 33 Jahre alt, 44,3 Prozent bis 49 Jahre alt und 26,9 Prozent bis 65 Jahre alt. Bis heute werden die mobilen Einheiten des ICHH durch neue Sammelstellen in den Gemeinden ersetzt. Mit der aktuellen Kampagne unter dem Motto „Join the 300 Club“ versuche man nun, noch mehr SpenderInnen zu finden. Laut ICHH können Männer maximal vier Mal pro Jahr und Frauen drei Mal pro Jahr in zeitlichen Abständen von mindestens 60 Tagen ihre Spende abgeben.
Hilfsgelder fließen und fließen. Die Kanarenregierung teilt mit, dass inzwischen 441,42 Millionen Euro den vom Vulkan betroffenen Menschen zur Verfügung gestellt wurden. 193,4 Millionen Euro flossen in Wohnungen und Unterkünfte. Bis zum 25. April 2022 sind im sogenannten Einheitsregister 6.532 Anträge eingegangen, von denen 5.588 abgeschlossen seien.
Hauptstadt-Höhle als Veranstaltungsort. Die Stadt Santa Cruz ist dabei, eine weitere Attraktion für La Palma-BewohnerInnen und Inselgäste zu schaffen: Die Cueva de Caría soll verbesserte Zugänge sowie eine hydraulische Bühne für Events erhalten. Dazu läuft jetzt eine Ausschreibung, die am 18. Mai 2022 endet – die Einreichungen können auf der Plattform für öffentliche Aufträge eingesehen werden. Das Projekt wird von der Regionalregierung finanziert, da die Caría-Höhle von historischem, ethnogafischem und touristischem Wert ist. Das Basisbudget beläuft sich laut Stadtverwaltung auf mehr als 126.000 Euro.
Noch eine Nord-Süd-Straße: Baggern auf drei Ebenen
Nach der Küstenstraße von Tazacorte nach Puerto Naos und der Lavapiste von La Laguna nach Las Norias beginnen nun die Arbeiten an der dritten Nord-Süd-Trasse übers Lavameer von La Palma: Am 25. April 2022 fahren schwere Baumaschinen am Fran Santana-Forstweg auf. Ziel ist, das Aridanetal mit Jedey und Las Manchas zu verbinden, damit der Verkehr dazu nicht länger über die Südspitze fließen muss. Dafür wird der bisherige Waldweg asphaltiert und verkehrssicher gemacht. Die Route zieht sich durch den Naturpark Cumbre Vieja vom Astronomischen Aussichtspunkt Llano del Jable durch die Berge bis nach Jedey. Sie ist 9,8 Kilometer lang und ersetzt die im Bereich von El Paso von der Lava überspülte LP-2, die früher von Tahuya nach Jedey führte. Das Cabildo veranschlagt dieses Projekt mit 1,2 Millionen Euro und schätzt, dass bis zur Fertigstellung mindestens zweieinhalb Monate vergehen. Danach werde der Verkehr “zur Sicherheit der Reisenden” kontrolliert; es soll Gaskontrollen und Auflagen im Blick auf die Waldbrandgefahr geben.Die künftige Fran Santa-Straße dürfte als erste der drei Trassen fertiggestellt sein: Die geschätzte Bauzeit für die Küstenstraße von Tazacorte nach Puerto Naos schätzt das Cabildo auf mindestens ein Jahr und für die Lavapiste von La Laguna nach Las Norias auf fünf bis sechs Monate – wenn alles im Blick auf den immer noch heißen Lava-Untergrund gut geht.
Verstärkte Gasmessungen in Puerto Naos und El Remo
Die Evakuierten aus El Remo und Charco Verde durften inzwischen nach Hause zurückkehren, aber die gasbelastete Lage in Puerto Naos und La Bombilla bleibt kritisch. Aus diesem Grund plant das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) in den beiden Küstenorten jetzt eine Aufstockung der Gasmessstationen von bisher 12 auf bis zu 60. Diese sollen in Gebäuden auf Straßenniveau aufgestellt werden. Wie der wissenschaftliche Koordinator von INVOLCAN in einem Interview von Canarias7 weiter erklärte, habe es einen „gewissen Abwärtstrend“ im Blick auf die Gasbelastung gegeben. Dieser müsse jedoch durch die verstärkten Messungen erst noch bestätigt werden.
Omikron XE-Variante auf den Kanaren angelangt
Auf den Kanaren sind zum 22. April 2022 offiziell vier Fälle der Omikron XE-Variante registriert. Diese Zahl veröffentlicht jetzt das kanarische Gesundheitsministerium. Drei der betroffenen Personen seien jung und die vierte über 65 Jahre alt, wobei alle eine günstige Entwicklung ohne Krankenhausaufenthalt zeigten. Zwei der Fälle sind auf Teneriffa und zwei auf Gran Canaria aufgetreten. Der als XE bekannte Stamm sei die Kombination der Omikron-Variante BA.1 und der BA.2-Sublinie von SARS-Cov2, so das Gesundheitsministerium weiter. Bisher habe er sich nicht als dominanter als andere erwiesen. Die Entwicklung werde weiter überwacht. Die neue XE-Variante gilt als noch infektiöser als Omikron, der Stamm wurde zuerst in Großbritannien entdeckt und setzt sich inzwischen mehr und mehr in verschiedenen Ländern durch. Foto: Gobcan
Camino Aldea wieder frei. Auch der Camino de La Aldea in Los Llanos ist wieder zugänglich. Dieser Weg war von der Lava eingeschlossen und wurde von den Mitarbeitern des Cabildos auf 185 Metern wiederhergestellt. Im Camino de La Aldea befinden sich Häuser und landwirtschaftliche Betriebe. Bis dato konnten von der Lava isolierte Gebiete wie die Kreuzung von La Laguna sowie die Caminos La Majada und San Isidro „befreit“ werden.
Premiere: Centro Salud in Las Manchas
In Las Manchas wird demnächst ein kleines Centro Salud eröffnet. Dies erklärt der Vertreter des regionalen Gesundheitsministeriums auf La Palma, Kilian Sánchez. Patienten aus El Paso und Los Llanos sollen hier von einem Allgemeinmediziner und einer Krankenschwester versorgt werden. Das neue Gesundheitszentrum ist der Ersatz für das Centro Salud von Todoque, das wegen des Vulkanausbruchs geschlossen wurde.
Hilfe von der katholischen Kirche. Die Caritas-Diözese Teneriffa unterstützt im Zuge des Vulkanausbruchs rund 700 Familien und 2.000 Menschen mit Hilfe von Spendengeldern – bis Ende April investiert sie rund eine Million Euro. Darüber hinaus betreut diese Organisation der katholischen Kirche rund 1.500 Betroffene auf verschiedene Art und Weise. Unter vielem anderen werden beispielsweise Gemeinderäume für von der Lava Vertriebene und Evakuierte zur Verfügung gestellt, die zuvor in Garagen, Schuppen oder sogar Fahrzeugen hausen mussten. Finanzielle Unterstützung gewährt die Caritas weiterhin in Form von Lebensmittel- und Solidaritätskarten für lebensnotwendige Ausgaben wie Benzin, Medikamente und Ähnliches. Die Hilfe soll in der Phase des Wiederaufbaus auf La Palma fortgesetzt werden.
Wohnraum für vier Familien. Die Kanarenregierung übergibt am 22. April weitere Schlüssel an vier Familien, die ihr Heim während des Vulkanausbruchs verloren haben. Die Gebäude befinden sich in Santa Cruz sowie in Breña Baja. Im Gegensatz zu anderen Betroffenen waren diese Familien bereit, aus dem Aridanetal in den Osten von La Palma umzuziehen. Die Häuser beziehungsweise Wohnungen sind frisch renoviert und haben möblierte Küchen. Darüber hinaus gibt es Geld zum Kauf von Hausrat. Die Kanarenregierung informiert, dass außerdem die Erschließung des mehr als 12.000 Quadratmeter großen Grundstücks in El Jable in Los Llanos läuft; dort sollen in den nächsten Monaten 85 Container-Häuser aufgestellt werden. Dazu kommen die 36 von der Regionalregierung gekauften Holzhäuser an anderen Standorten in Los Llanos und El Paso.
Bürgerrat aus Vulkanbetroffenen in Gründung
Menschen, die durch den Vulkanausbruch auf La Palma ihr Hab und Gut verloren haben, sollen das von ihnen geforderte Mitspracherecht im Blick auf den Wiederaufbau im Aridanetal erhalten. Dazu leitet das Cabildo am 21. April 2022 den Prozess zur Gründung eines sogenannten „Consejo Sectorial de los Afectados por el Volcán y de la Reconstrucción de La Palma” ein. Die Verordnung der Inselgesellschaft gestattet solche Bürgerräte, wobei die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo betont, dass diese Plattform den Wiederaufbauprozess unter größtmöglicher Beteiligung der BürgerInnen vorantreiben solle. Dabei spiele auch das Bürgerbeteiligungsprojekt Revivir el Valle eine große Rolle.
Das Rock & Books-Festival kommt nach La Palma
Nach den Erfolgen auf Gran Canaria steigt die musikalische Literatur-Fete jetzt zum ersten Mal auf der Isla Bonita. Zum Auftakt gibt es am Samstag, 23. April, eine Vorstellung des Projekts in Fuencaliente mit anschließendem Konzert mit César Pérez Cabrera. Beginn: 18.30 Uhr in den Bodegas Llanovid in Fuencaliente. Am Samstag, 30. April 2022, steigt das eigentliche Rock & Books-Festival in Los Llanos. Ziel des bunten Programms im Ureinwohnermuseum: lokale Talente sowie den Spaß am Lesen fördern. Das Programm: 15:30 Uhr DJ-Session,16 Uhr Konzert mit Manu Echeva, 16:45 Uhr Slam Poetry mit neuer palmerischer Poesie und Rober Fumero, Ricardo Hernández Bravo, Héctor Rodríguez Riverol, Belén Lorenzo, Lucía Rosa González und Luis Ángel Martín. 17:30 Uhr Konzert mit Laura Henríquez, 18:15 Uhr runder Tisch mit den palmerischen SchriftstellerInnen Sandra Lorenzo, Beatriz Gómez, Lucía Rosa González und Miriam González. 19:00 Uhr Konzert mit Carlos Catana und Margarita Galván. 19:45 Uhr Theater mit Revolución Doméstika. 21:00 Konzert mit Morirán. 22 Uhr Konzert mit Sounds of Aqua, 23 Uhr Konzert mit Avernessus.
Gute Nachricht: mehr Lavasteinzeit-Bücher
Gestern schrieb ich, dass zwei Pakete mit meinem Buch “Lavasteinzeit” im Zoll feststecken, heute kam eines an – Wunder gibt es immer wieder! Wir verteilen die Vulkanschmöker nun ganz schnell an Simone vom Flohmarkt in Argual, an Britta vom Sorpresa in Los Llanos und an die Fideo-Buchhandlung in Santa Cruz. Spannende Lektüre wünscht Gudrun Bleyhl
Astrofest La Palma von April bis Ende Oktober
Vor 15 Jahren wurde auf La Palma die Starlight Declaration verabschiedet. Anlässlich des 15. Jubiläums dieser Resolution zum Schutz des Nachthimmels gibt es 2022 ein buntes Programm von April bis November, mit dem sich die Isla Bonita als internationale Referenz in Sachen Astronomie und Astrophysik sowie als Reiseziel für Sterngucker präsentiert. Das Programm des diesjährigen Astrofestes: Am Samstag, 23. April, lädt El Paso zum Auftakt in die Casa de la Cultura zum Marathon Estrellas y Telescopios ein. Wer dabei ist, lernt mit einem Teleskop umzugehen, es gibt einen Vortrag über Computer und Sterne, außerdem berichten Forschende aus dem Gran Telescopio de Canarias in einer Live-Schalte über Ihre Arbeit. Der Tag endet mit Sternenbeobachtung auf der Plaza Gazmira. Highlights in den kommenden Monaten, die noch detaillierter angekündigt werden: Nachtfotografie-Astromaster vom 22. bis 29. Mai, gastronomische Tage mit Workshops in der Berufsschule Virgen de Las Nieves in Santa Cruz vom 23. Mai bis 3. Juni, Sternenkino beim Festivalito in den Nordgemeinden, Tag des Starlight-Enotourismus in Makronesien am 15. Oktober, Starlight-Meeting vom 24. bis 29. Oktober in Fuencaliente.
Versicherungskonsortium bezahlt mehr als 180 Millionen an Vulkangeschädigte auf La Palma
Rund sieben Monate nach dem Vulkanausbruch auf La Palma hat das Consorcio de Compensación de Seguros (CCS) 180,2 Millionen Euro an Geschädigte ausbezahlt, die ihr Eigentum versichert hatten. Nach Angaben des Versicherungskonsortiums handelt es sich um die Regulierung von 2.863 privaten, von der Lava betroffenen Gebäuden, 236 Autos, 283 Firmen sowie 27 Industrieanlagen hauptsächlich in den Gemeinden Los Llanos, El Paso und Tazacorte.
Temperatur am Kegel. Der Krater des namenlosen Vulkans ist immer noch mega-heiß. Vier Monate nach dem Aus messen die Forschenden des Instituto Geográfico Nacional (IGN) um die 1.000 Grad Celsius. Das war schon vor Wochen so, und damit ist offensichtlich, dass die Abkühlung noch sehr, sehr lange dauern wird.
Millionen Liter Wasser per Tankwagen. Der Vulkanausbruch war schuld daran, dass in evakuierten Orten wie Las Manchas die Wasserversorgung ausfiel. Daraufhin bediente die Inselverwaltung die Menschen, als sie zurückkehren durften, dort per Tankwagen. Dieses Wasser war allerdings kein Trinkwasser, sondern zur Reinigung von Häusern und Gärten gedacht. Jetzt gibt die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo bekannt, dass seit Januar 2022 insgesamt mehr als 3,8 Millionen Liter Wasser auf diesem Weg in die Haushalte gelangt sind. Insgesamt habe es 1.500 Lieferungen gegeben, die vom Inselnotfalldienst CECOPIN organisiert wurde.
Straßentheater in El Paso
Am Samstag, 23. April, findet in den Gemeinden der Insel der Día del Libro statt. El Paso wartet an diesem Tag der Bücher mit etwas Besonderem auf: Theater in der Straße. Es gibt zwei klassische Stücke und einen Monolog mit dem Ensemble Dadá & Ciá an drei verschiedenen Orten im Zentrum: La Celestina wird an der Ecke Calle Tanausú/Calle Antonio González Suárez um 12 und 13 Uhr aufgeführt. Ganas de Reñir zeigen Dailo Gonher und Amelia Hernández im Jardín de La Era um 12.20 und um 13.20 Uhr. Der Klassiker Romeo und Julia kann mit Delia und Joel Hernández um 12.40 und 13.40 Uhr in der Manuel-Taño-Straße erlebt werden.
Medizinischer Notdienst für Las Manchas
Las Manchas soll ein Erste-Hilfe-Zentrum erhalten. Die Einrichtung dieses sogenannten Botiquín de Urgencia wurde jetzt von der Stadt Los Llanos beim kanarischen Gesundheitsdienst beantragt. Bürgermeisterin Noelia García weist darauf hin, dass ein solcher Notdienst genehmigt werde, wenn die nächste Apotheke oder das nächste Botequín im Blick auf Entfernung oder Verkehrsverbindungen nur schwer erreichbar sind. Eine weitere Voraussetzung sei, dass der Ort mindestens 500 EinwohnerInnen haben müsse.
Buch Lavasteinzeit von Gudrun Bleyhl auf La Palma
In eigener Sache: Ich werde immer wieder gefragt, wo es mein Buch “Lavasteinzeit” auf La Palma zu kaufen gebe – ich informiere darüber ausführlich auf dieser Website – hier klicken. Meiner Verlegerin Claudia Gehrke zufolge, die derzeit auf der Insel ist, gibt es nur noch wenige Exemplare, da zwei unserer Bücherpakete seit Wochen im Zoll festhängen und aus unerfindlichen Gründen nicht ankommen. Außerdem ist eine Containerbeiladung per Schiff unterwegs, die wir im Mai erwarten. Laut Claudia ist die “Lavasteinzeit” zum Beispiel noch in der Fideo-Buchhandlung in Santa Cruz erhältlich (siehe Fotos), wo derzeit anlässlich des Tages des Buches am 23. April die ganze Woche Stände in der Fußgängerzone stehen. Außerdem hat wohl Simone an ihrem Stand auf dem Flohmarkt noch drei Exemplare… Herzliche Grüße an alle Leseratten, Ihre Gudrun Bleyhl. P.S.: Wer eine Idee hat, wie wir schnell noch mehr Lavasteinzeit-Bücher auf die Insel bekommen, immer bei mir melden unter E-Mail lavasteinzeit@yahoo.com
Neueste Schadensbilanz nach dem Vulkanausbruch auf La Palma: 982 Millionen Euro
La Palma könnte von der Europäischen Union rund 24 Millionen Euro Hilfsgelder im Blick auf den Vulkanausbruch erhalten. Dies erklärt der kanarische Vizepräsident Román Rodríguez nach der neuesten Schadensschätzung durch das Regionalministerium für Finanzen, Haushalt und Europäische Angelegenheiten. Dieses kam kürzlich zum Schluss, dass infolge der Eruption Zerstörungen im Wert von 982 Millionen Euro entstanden seien. Auf der Basis dieser Hochrechnung kann die spanische Regierung ihren bereits eingereichten Antrag auf Aktivierung des EU-Solidaritätsfonds aktualisieren, der 2,5 Prozent der ermittelten Gesamtschäden abdeckt. „Es handelt sich um einen bescheidenen Betrag im Verhältnis zu den Verwüstungen, aber jeder Euro zählt“, sagt der Vizepräsident der Kanaren. Die Gelder dieses Fonds dürfen nur zu Instandsetzungen im öffentlichen Bereich wie beispielsweise Infrastrukturen verwendet werden.
Zutritt nach Puerto Naos. EinwohnerInnen von Puerto Naos können den wegen Gasgefahr gesperrten Ort unter kontrollierten Bedingungen zeitweise betreten. Die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo informiert, dass der Zugang beantragt werden muss und dann mit Begleitschutz 45 Minuten lang möglich ist. Damit komme man dem Wunsch von BewohnerInnen und Geschäftsleuten nach. Es zählt die Reihenfolge der Anmeldung unter E-Mail autorizacionespevolca@gmail.com
Straße Tazacorte-Puerto Naos: offizieller Baubeginn. Am Montag, 18. April 2022, starten die Arbeiten zum Bau der Küstenstraße zwischen Tazacorte und Puerto Naos. Nach Angaben des Cabildo erfolgt zunächst eine Überprüfung des Untergrundes. Die Strecke führt teils über die Lavaströme und teils über nicht vom Vulkan betroffenes Land, dessen EigentümerInnen enteignet werden. Insgesamt stellt der Staat für alle Kosten des Notfallprojekts 40 Millionen Euro bereit. Die Verkehrsader soll das von der Lava getrennte Aridanetal nach dem Vulkanausbruch wieder von Nord nach Süd verbinden.
Grundstücke für Vulkanopfer in Los Llanos und El Paso
Die Stadt Los Llanos stellt ein Grundstück zum Bau von bis zu 22 Sozialwohnungen zur Verfügung. Dort soll ein festes Bauwerk für die vom Vulkanausbruch betroffenen Menschen entstehen. Die Parzelle ist 1.210 Quadratmeter groß und befindet sich in der Calle Los Arrieros im Stadtteil Montaña de Tenisca. Auch in El Paso geht es in dieser Hinsicht voran: Die Gemeinde hat jetzt die Arbeiten zur Erschließung eines Grundstücks für 35 modulare Häuser für die Vulkangeschädigten vergeben. In circa zwei Monaten könnten sie aufgestellt werden. Der kanarische Verkehrsminister Sebastián Franquis erkärt, dass inzwischen knapp 120 Häuser und Wohnungen an Familien übergeben wurden, die ihr Heim durch die Lava verloren haben; in El Paso sollen 35 und in Los Llanos 85 module Einheiten folgen.
Ausstellung im Real 21. Noch bis zum 30. April 2022 ist im Espacio Cultural Real 21 in Los Llanos die Ausstellung “Zwischen Vulkanen und Bananenfincas hört man den Gesang der Sirenen” von Louis Lambert zu sehen. Der Künstler nennt sich 3TTMan und lebt auf Teneriffa. Seine Bilder sollen eine Hommage an das Außergewöhnliche sein, das das tägliche Leben auf den Kanarischen Inseln ausmache. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 17 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. Der Kulturraum liegt in der Calle Real 21, eine der Fußgängerzonen oberhalb der Plaza.
Tierische Hilfe tut not. Auch lange nach dem Aus des immer noch namenlosen Vulkans auf La Palma muss hunderten von Tieren geholfen werden, deren Menschen nicht auffindbar sind. Das kostet die Tierheime eine Menge Geld, und deshalb rufen die Tierhandlung Mascoteros und das Instagram-Profil @tarzatrailrunner La Palma zum Spenden auf – hier der Link. Die eingenommenen Mittel wird die renommierte Tierschutzorganisation Benawara an Hund und Katze weitergeben.
Events für Saxophon-Fans
Das eiSAXional kehrt nach Los Llanos zurück: Vom 21. bis 24. April gibt es im Rahmen dieses internationalen Treffens hochkarätiger SaxophonistInnen verschiedene Konzerte – die Tickets können auf der La Palma-Kartenwebsite vorbestellt werden. Los geht´s am Donnerstag, 21. April, 19 Uhr, mit dem Quartett Iker José Farina Mayorquín, Ashley Rodríguez Rejido, Rafa Pérez Batista und Olga García Monteagudo. Am Freitag, 22. April, 20 Uhr, unterhält das Kinetix Duo mit Fernando Ramos und Jeffery Davis. Am Samstag, 23. April, 12 Uhr, ist das Saxophon-Klavier-Duo Luis Matías Vega Guerra und Alberto Gómez Ramos zu hören. Alle Konzerte finden im Espacio Cultural El Secadero statt.
Schwere Anschuldigung der Vulkanopfer
Die Iniciativa de Apoyo Ciudadano a los Afectados por el Volcán de La Palma macht den Behörden einen schwerwiegenden Vorwurf: Die Mitglieder sind der Ansicht, dass die Verantwortlichen die Gefahr eines Vulkanausbruchs schon längst kannten und die Bevölkerung nicht rechtzeitig warnten: „Sie haben Monate damit verbracht, grafische Dokumente, technische und wissenschaftliche Berichte sowie Medieninformationen zusammenzustellen… Sie wussten es und haben es uns nicht gesagt“, so das Kollektiv in einer Presseinformation.“ Nun sollen Entschädigungen für die Menschen, die durch die Eruption und den Lavafluss Verluste erlitten haben, erstritten werden. Dazu seien bereits Anwälte und Gutachter eingeschaltet worden.
Straßenrenovierungen im Osten. In Mazo werden 14 Wege und Straßen neu asphaltiert. Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilt, liegen diese in den Vierteln Malpaíses, La Sabina, Lomo Oscuro, Tiguerorte, Tigalate, Lodero, San Simón und La Rosa. Das Projekt sei nötig, weil die Straßen „in fortgeschrittenem Alter“ sind. Dafür nimmt Mazo mehr als eine Million Euro in die Hand.
Wieder frei: La Laguna-Tazacorte!
Eine weitere Hürde bei der Wiedervereinigung des durch die Lava getrennten Aridanetals ist genommen: Am Nachmittag des 13. April 2022 wird die von der Lava befreite Kreuzung von La Laguna in Richtung Tazacorte wieder geöffnet. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo informiert, dass die Asphaltierung abgeschlossen ist, und die Arbeiten an der Straße Cruz Chica weitergehen, um auch den oberen Teil von La Laguna wieder an die Kreuzung anzubinden. Im Zuge dieses Projekts werden auch neue Wasser-, Strom- und Telekommunikationsleitungen verlegt.
Behörden legen endgültige Trasse der Küstenstraße fest
Am 12. April 2022 einigen sich die Verwaltungen auf den endgültigen Verlauf der neuen Küstenstraße zwischen Tazacorte und Puerto Naos. Nach Protesten im Blick auf die ersten Pläne, die Enteignungen von bebauten Grundstücken und landwirtschaftlichen Flächen vorsahen, seien „geringfügige Änderungen“ vorgenommen worden, so das Cabildo. Weder Wohnhäuser, noch das Viertel La Marina seien länger betroffen. Allerdings müssten nach wie vor 3,2 Hektar Bananenplantagen enteignet werden. Die Straße benötige diese Dimension, um das geplante Verkehrsaufkommen von rund 20.000 Fahrzeugen pro Tag zu bewältigen, was dem früheren Verkehrsaufkommen der LP-2 und der LP-213 entspreche. Die Arbeiten sollen am 18. April beginnen. Die Straße von Tazacorte nach Puerto Naos ist vom Staat als Notfallprojekt genehmigt, weshalb die sonst üblichen Einspruchsmöglichkeiten vor dem Bau wegfallen. 40 Millionen Euro stehen bereit; 9,5 Millionen davon sind für Enteignungen vorgesehen. La Palmas Präsident Mariano Zapata sagt, dass das Ziel „eine bessere Insel“ sei, und um dies zu erreichen brauche man „bessere Straßen“.
Warum wehren sich die Bauern gegen die Küstenstraße?
Gegen den Verlauf der mehrspurigen neuen Küstenstraße von Tazacorte nach Puerto Naos regt sich Widerstand. Grund sind die dafür erforderlichen Enteignungen. Ricardo Hernández Bravo bringt die Sorgen der Betroffenen in einem langen Leserbrief in der Online-Zeitung El Apurón auf den Punkt – hier ein paar Ausschnitte: „… Wie ein weiterer Vulkan taucht diese Straße nun auf und droht die Grundstücke und landwirtschaftlichen Betriebe, die den Vulkanausbruch überlebt haben, zu begraben… Es ist nicht schwer zu erkennen, dass der Zweck dieser neuen Straße nicht nur die vom Vulkan isolierten Fincas erschließen und eine Verbindung zum Süden des Tals herstellen soll. Das wird bereits durch die Straße zwischen La Laguna und Las Norias erreicht, die derzeit gut vorankommt… Die Alternative wäre gewesen, die bereits bestehende Straße in Tazacorte durch den Bezirk San Borondón zu nutzen und die intakten Abschnitte der alten Küstenstraße über die Lava bis zur Kreuzung zur Straße nach Puerto Naos in Las Norias zu verbinden… Viele fragen sich, warum diese einfachere Lösung nicht umgesetzt wurde…ohne neue landwirtschaftliche Produktionsflächen in Anspruch zu nehmen… Die Antwort liegt auf der Hand: Um Geld aus Madrid zu bekommen, musste eine große Straße gebaut werden…“ Ricardo Bravo meint, das Ziel sei, den Vulkan touristisch auszubeuten und die Westküste langfristig „mit zu Hotels füllen“. Er befürchtet das „Ende des Landwirtschaftsmodells und den Beginn des Massentourismusmodells“. Befördert werde dies durch die Demoralisierung der Landwirte, die im Blick auf eine unsichere Zukunft geneigt sein könnten, ihre Flächen aufzugeben und zu verkaufen… „Der Palmero, der Kanarier, ist mit dem Land verbunden. Das Land ist Teil unserer Lebensweise und unseres Weltverständnisses.“
Wasser für die Bananen. Der Bau von neuen Bewässerungssystemen zu den von der Lava isolierten Bananenplantagen im Bereich von Tazacorte beginnt. Wie Regionallandwirtschaftsministerin Alicia Vanoostende mitteilt, handelt es sich um die Gegend von El Perdido bis zu den unteren Hängen des Todoque-Berges, die von zwei Lavaströmen eingeschlossen ist. Die Arbeiten sind mit 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Dieses System soll auch einen Anschluss an die Hauptleitung zum Bewässerungsnetz über die Lava nach Las Norias und hinunter zu den Plátano-Gebieten von Las Hoyas und El Remo bieten.
Teurer Asphalt verursacht Baustellenprobleme. Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Teuerungswelle wirkt sich auch in Sachen Asphalt auf La Palma aus, meldet das Cabildo. Von den fünf Straßenbauprojekten des Cabildo müssen vier eingestellt werden. Weiter geht es nur noch an der Carretera de La Grama. Stillgelegt wurden die Baustellen in Breña Alta bis zum Anstieg von El Galeón bis zur Montaña de La Breña. Außerdem vom Asphalt-Stop betroffen sind die Straße von San Isidro zum Refugio del Pilar und damit die Verbindungsstraße zum Tunnelausgang in El Paso sowie die Straße von Tijarafe nach Puntagorda. Inselinfrastrukturrat Borja Perdoma sagt, das Cabildo warte auf ein Dekret der Kanarenregierung, um zu verhindern, dass die bestehenden Verträge gekündigt werden müssen. Ansonsten komme man nicht umhin, die Projekte neu und mit dem neuen Asphaltpreis auszuschreiben. Dies bedeute ein erhebliche Verzögerung.
Neue Stromtrasse auf La Palma wird geprüft. Vertreter des Cabildos wollen sich im April 2022 mit Vertretern des Netzbetreibers Red Eléctrica de España treffen. Es geht um neue Stromleitungen auf La Palma und die Prüfung der Bauvorhaben. „Das Netz im Süden ist bereits in der Energieplanung der Insel berücksichtigt, und es ist auch notwendig, so schnell wie möglich eine Trasse vom Kraftwerk Los Guinchos ins Valle de Aridane zu haben“, sagt der zuständige Inselrat Carlos Cabrera. Grund: Bei einem schweren Zwischenfall gebe es keine Alternativleitung, um das Aridanetal mit Strom zu versorgen. Gegenwärtig besteht das Netz auf La Palma aus einem einzigen Stromkreis. Deshalb soll es in Richtung Süden durch einen 66-Kilovolt-Ring ausgebaut werden. Zunächst muss Red Eléctrica den Trassenverlauf festlegen, dann werde das Cabildo laut Cabrera die notwendigen Genehmigungen einholen.
Falle für den Palmenschädling entwickelt. Sie wird derzeit patentiert, registriert und soll noch 2022 auf den Markt kommen: Die neue Pheromonfalle für die Diocalandra frumenti – auch als picudín de la palmera bekannt. Der Palmkäferbohrer setzt den Palmen auf den Kanarischen Inseln zu und schädigt sie durch die Übertragung von Viruserkrankungen und Pilzen. Acht Jahre lang hat das Institut für Agrarforschung des kanarischen Landwirtschafsministeriums (ICIA) die Fangvorrichtung zusammen mit dem auf Pheromone spezialisierten Unternehmen EPA SL und der kanarischen Firma Ecobertura entwickelt. Die Falle ist nachhaltig, denn sie besteht aus Pflanzenfasern, kommt ohne Insektizide aus und ist biologisch abbau- und kompostierbar. Sie wird vom Boden aus in die Palmen ohne die Hilfe von Maschinen oder Fachkräften eingesetzt. Die Diocalandra frumenti wird durch eine Lockstoff-Kombination aus einem Pheromon und einem Kairomon angelockt und dann mit einem Klebemittel gefangen. Bei Feldversuchen gingen mehr als 600 Tiere pro Woche in die Falle. Die Forschung wird teilweise von der Generaldirektion für Landwirtschaft der Kanarischen Regierung finanziert und ist Teil des europäischen Guarapo-Projekts. Damit sollen mit dem Klimawandel einhergehende Risiken wie Trockenheit und Schädlingsbefall der Palmen eingedämmt werden.
Cabildo-Plan zur Spritpreis-Senkung. Das Cabildo will die Tankstellen auf La Palma dazu „stimulieren“, ihre Kraftstoffpreise dem Niveau auf den großen Kanareninseln anzupassen – bisher kostet der Liter auf der Isla Bonita zwischen 7 und 21 Cent mehr. Dafür ist dem zuständigen Inselrat Carlos Cabrera zufolge geplant, eine Abgabe für die Betreiber abzuschaffen. Um diesen Vorteil zu erlangen, müssten die Tankstellen allerdings verschiedene Bedingungen erfüllen – unter anderem, den kanarischen Durchschnittspreis für Treibstoffe aufzurufen.
Erste Schlüsselübergabe für die Holzhäuser. Die ersten fünf Holzhäuser werden am 7. April von der Kanarenregierung an vom Vulkan Betroffene übergeben. Darüber hinaus erhalten die Familien einen Scheck über jeweils 10.000 Euro, um Hausrat zu kaufen. Die Gebäude befinden sich auf einem Grundstück in Los Llanos, das in kürzester Zeit erschlossen wurde. Insgesamt hat die Kanarenregierung mit Mitteln aus dem staatlichen Vulkanhilfefonds 36 Häuser dieser Art gekauft. Sie sind aus nordischem Fichtenholz und bieten auf 74 Quadratmetern drei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche, ein Bad un deine Toilette. Sie sind wärmegedämmt und mit Laminat ausgestattet. Die noch ausstehenden 31 Holzhäuser werden in El Paso errichtet.
Andalusien trifft Barlovento. Der traditionelle Landwirtschafts- und Kunsthandwerkermarkt in Barlovento steht am Sonntag, 10. April, unter dem Thema Andalusía. Von 10 bis 14 Uhr gibt es Live-Musik unter dem Titel Tribute to Manolo Escobar von Arturo Castillo, eine Ausstellung sevillianischer Tänze und Fahrten mit der Pferdekutsche. Wie jeden zweiten Sonntag im Monat finden die Besucher außerdem mehr als zwanzig Stände mit frischem Obst und Gemüse aus der Region, Lebensmitteln, Kunsthandwerk, Pflanzen und vielem mehr.
Lavahöhlen-Besucherzentrum wieder offen
Erst 2019 eröffnet, musste es 2021 wegen des Vulkanausbruchs wieder schließen: Das Centro de Interpretación de las Cavidades Volcánicas Caños de Fuego. Dann wurde es wie alles im Umkreis von Las Manchas von Asche nahezu verschüttet und musste wieder ausgegraben werden. Nach alledem feiert es jedoch nun am Freitag,8. April 2022, fröhliche Urständ: Das Besucherzentrum, in dem sich alles um vulkanische Röhren und Systeme dreht, öffnet erneut seine Pforten, und das Cabildo hat bereits Infos zum jüngsten Feuerspucker in einem neuen Saal eingestellt, berichtet Inseltourismusrat Raúl Camacho. Übrigens kann man hier auch in eine Höhle namens Cueva del Vidrio unterhalb des Gebäudes gehen und sich ein bisschen gruseln. Die entstand allerdings nicht bei der Eruption des jüngsten, noch immer namenlosen Vulkans auf La Palma, sondern 1949 beim Ausbruch des San Juan. Und natürlich hat man von der Terrasse des Besucherzentrums einen tollen Blick auf das Monster von 2021. Öffnungszeiten: montags und sonntags von 10 bis 15 Uhr; Dienstag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos unter Telefon 922.41.29.54 und 690.634.993 oder per E-Mail an canosdefuego@sodepal.es
Corona-Ampel: La Palma herabgestuft. Auf der Kanareninsel La Palma steht die Corona-Warnampel wegen der „günstigen Entwicklung der Pandemie“ jetzt auf Stufe 1. Dies beschließt das regionale Gesundheitsministerium auf Basis des jüngsten epidemiologischen Berichts der Generaldirektion für öffentliche Gesundheit zum 6. April 2022. Die anderen Inseln bleiben auf den bisherigen Warnstufen. Auf den Kanaren wurden kürzlich neue Ampelsignale eingeführt, die von 0 bis 4 reichen – die Null bedeutet, dass COVID-19 unter Kontrolle ist, die anderen geringes, mittleres, hohes und sehr hohes Risiko. In den Krankenhäusern geht die Belegungsrate durch Corona-Patienten auch auf den Intensivstationen zurück. Die kumulative 7-Tage-Inzidenz für Personen über 60 Jahren liegt am 4. April bei rund 333 Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen, was einem Rückgang von 12,6 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht.
Preise für Bananen und andere Lebensmittel auf den Kanaren steigen
Plátanos heißen Bananen auf den Kanaren, und auch sie sind von der aktuellen, vom Ukrainekrieg ausgelösten Preisspirale betroffen: Die Organización de Consumidores y Usarios (OCU) stellt fest, dass sich die gelben Früchte im Schnitt um 30 bis 40 Prozent verteuert haben. Die steigenden Preise bei Lebensmitteln würden die Kosten des Warenkorbs einer durchschnittlichen Familie in Spanien um mehr als 500 Euro pro Jahr in die Höhe treiben – eine Zunahme um 9,4 Prozet. Erfasst wurden 156 Produkte wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, verpackte Lebensmittel, Drogerie- und Hygieneartikel in 9 nationalen Supermarktketten. 84 Prozent der Produkte seien im Preis gestiegen, nur 16 Prozent hätten sich verbilligt.
Quasi null Spritsteuer für Transporteure und Landwirte auf den Kanaren. Die Kraftstoff-Sondersteuer Impuesto Especial de Combustible für Transportunternehmen, Landwirtschaft und Viehzucht wird für die Monate März bis Juli 2022 zu 99,9 Prozent rückerstattet – bislang waren es 68 Prozent. Dies kündigt der kanarische Vizepräsident Román Rodríguez an und dass von dieser Erleichterung 6.260 Begünstigte profitieren. Die Rückerstattung solle dazu beitragen, die Inflation zu bekämpfen, die alle betreffe: „Die Regierungen, selbst die mächtigsten, sind wehrlos, wenn es darum geht, Maßnahmen gegen den Preisanstieg zu ergreifen, und deshalb muss in jedem Fall an der Quelle der Probleme angesetzt werden.“ Rodríguez weist weiter darauf hin, „dass wir vor einer besorgniserregenden Zeit stehen, mit einer globalen Inflation, die kurzfristig nicht leicht unter Kontrolle zu bringen sein wird, und die nach den Warnungen der Experten wahrscheinlich das ganze Jahr über anhält.”
Führungen am Vulkan sofort ausgebucht. Damit Interessierte über Ostern den Vulkan aus nächster Nähe und doch in sicherer Entfernung bestaunen können, veranstaltet das Cabildo Führungen. Nach Bekanntwerden dieser Nachricht am 5. April waren die Touren für Einheimische und TouristInnen innerhalb weniger Stunden ausgebucht. Die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo weist darauf hin, dass die Routen von technischen Teams ausgearbeitet wurden, und die Guides der Touren speziell ausgebildet seien. Darüber hinaus weist das Cabildo auf folgende Aussichtspunkte hin, die auch ohne Führungen von jedermann genutzt werden können: Monumento Virgen de Fátima, Kirche in Tijuya, Straße Los Campitos am Camino Cruz Chica, der Hafen von Tazacorte, der Mirador del Castillo de la Virgen in der Montaña Tenisca.
Fran Santana-Forstweg mit Dringlichkeitsstufe. Die geplante Umwandlung des Fran Santana-Forstwegs in eine öffentlich befahrbare Strecke dauert voraussichtlich zweieinhalb Monate. Dies erklärt Inselrätin María Rodríguez, nachdem das Cabildo das Projekt mit einer Dringlichkeitserklärung versehen hat. Diese Route soll eine Verbindung vom Norden in den Süden nach Las Manchas und Jedey schaffen, da die frühere Straße LP-2 beim Vulkanausbruch an mehreren Stellen von der Lava verschüttet wurde. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Diese Piste erspart den bisher nötigen Umweg über die Inselsüdspitze, um nach Las Manchas und Jedey zu gelangen.
Widerstand gegen Tazacorte-Puerto-Naos-Strecke. Rund 1.500 Unterschriften wurden gegen den geplanten Verlauf der neuen Straße von Tazacorte nach Puerto Naos gesammelt, die teils über die Lava, aber auch über vom Vulkanausbruch verschontes Gebiet führen soll. Damit wehren sich die im Zuge dieser Baumaßnahme von Enteignung Bedrohte, weil sie „das Wenige, das der Vulkan stehen ließ“ verlieren würden. Der kanarische Minister für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungsbau, Sebastián Franquis, will über dieses Thema bei einem Treffen am 11. April mit Vertretern des Cabildos und der Städte Los Llanos, El Paso und Tazacorte beraten. Gesucht werde ein Konsens über eine Trasse, die die Häuser und Bananenplantagen in diesem Gebiet so wenig wie möglich beeinträchtige. Geplant ist mit den Arbeiten an dieser Straße am 18. April zu beginnen.
Vulkanausbruch La Palma
Champion im NASA-Wettbewerb
Der Vulkanausbruch auf La Palma ist bestes NASA-Landfoto des Jahres. Geschossen hat es der Astronaut Joshua Stevens am 4. Oktober 2021 an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Es zeigt die mehrere hundert Meter hohe Rauchfahne des bis heute namenlosen Feuerspuckers, die sich ihren Weg zwischen zwei Wolkenformationen bahnt. Die NASA schreibt dazu: „Im Jahr 2022 gefiel den Lesern die Kombination aus einem Foto von der Internationalen Raumstation und einer Falschfarbendarstellung des Ausbruchs des Vulkans La Palma. Das Bild war die Nummer 8 in der Feuer-Kategorie, und der Außenseiter setzte sich in jeder Runde gegen die höher gesetzten Kandidaten durch…“ Insgesamt umfasste das Feld 32 Nominierungen. Mit dieser Aufnahme gewinnt ein Foto von den Kanaren den NASA-Wettbewerb „Tournament Earth“ in diesem Jahrzehnt zum dritten Mal: 2013 ging der Preis an den Unterwasservulkan Tagoro auf El Hierro und 2014 an das Bild „Trailing Canarias“, auf dem es scheint, als ob die Inseln durch windgetriebene Wellen schwimmen. Alle Details zum Tournament Earth-Wettbewerb 2021 hier klicken. Hintergrundinformationen zum Siegerfoto 2021, dem Vulkanausbruch auf La Palma hier klicken.
Straßenbau La Laguna-Las Norias läuft
Der Weiterbau der Notstraße von La Laguna nach Las Norias beginnt planmäßig am 4. April. Inselinfrastrukturminister Borja Perdomo sagt, sie könne innerhalb von fünf Monaten fertig sein, wenn nichts dazwischenkomme. Die Vorsichtsmaßnahmen im Blick auf mögliche Gasemissionen oder hohe Temperaturen im Untergrund seien „extrem“ und erfolgten auf der Basis täglicher Informationen der wissenschaftlichen Teams. Da die Route teils über bis zu 25 Meter hohe Lavaberge führe, werde sie erhebliche Steigungen von bis zu 10,77 Prozent haben. Von dieser mit zerkleinertem und recyceltem Lavamaterial bedeckten Piste aus soll es Anbindungen an andere Wege und Straßen geben, um weitere isolierte Wohn- und Landwirtschaftsgebiete wie Cabrejas, El Corujo oder La Majada geben. Die Arbeiten finden im Süden und Norden des Lavafeldes gleichzeitig statt; es fallen voraussichtlich 120.000 Kubikmeter Abraum an.
Zugang für LandwirtInnen nach Las Hoyas und La Bombilla
Alle, die nach Wasser, Bananen und anderen Pflanzen in den Gebieten Las Hoyas und La Bombilla schauen müssen, dürfen wieder in diese im Notstand-Sperrgebiet gelegenen Gebiete. Dafür macht das Cabildo am 4. April die Bahn frei, allerdings unter einem strengen Präventions- und Selbstschutzplan. Es gibt ein Sicherheitsprotokoll für den Zugang, die Dauer des Aufenthalts sowie das Verlassen der landwirtschaftlichen Anlagen. Wird zum Beispiel an der Kontrollstelle des Gebiets ein hoher Gaswert festgestellt, darf niemand rein. Die LandwirtInnen müssen Multigasmessgeräte mit sich führen; außerdem begleitet sie Notfallpersonal. Sobald Gase im Arbeitsbereich auftreten, wird evakuiert.
Endlich wieder Vollmond-Lauf in Tijarafe. Für den 10. Full Moon Trail am 16. Juli 2022 in Tijarafe gibt es noch etwas mehr als 200 Startnummern, die die Gemeinde nun ausschreibt. Die Nachtläufe gehen über 25, 14 und 9 Kilometer. „Das zehnjährige Jubiläum wird nach Ausfällen wegen der Pandemie eine ganz besondere Edition“, lädt Bürgermeister Marcos Lorenzo ein. Alle Infos zu dem beliebten Trailrun unterm Sternenhimmel.
Gute Buchungszahlen auf der Isla Bonita. Die Auslastung der touristischen Übernachtungsmöglichkeiten auf La Palma über Ostern 2022 steigt auf durchschnittlich 75,69 Prozent. Dies ist laut dem Unternehmerverband des Beherbergungsgewerbes Ashotel eine deutliche Zunahme gegenüber Weihnachten, wo nur rund 35 Prozent der Betten gebucht waren.
Lebensmittler in Spanien: Kaufbegrenzungen erlaubt
Wir sehen es auch in den Supermärkten auf La Palma: Die Lebensmittler begrenzen den Kauf von Produkten wie Öl, bei denen es durch den Ukraine-Krieg Engpässe gibt. Dies war bis jetzt in Spanien nicht erlaubt, aber im Rahmen des nationalen „Schockplans“ von Präsident Pedro Sánchez zur Abfederung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise ist die Limitierung jetzt möglich. Im Staatsanzeiger vom 30. März 2022 wird das Gesetz 7/1996 zur Regulierung des Einzelhandels entsprechend geändert. Sprich: Die Verkaufsplficht der Händler kann im Falle außergewöhnlicher Umstände oder höherer Gewalt ausgesetzt werden.
Spanien: 20 Prozent Rabatt vom Staat an der Tankstelle
Mehr als 1,1 Millionen FahrerInnen auf den Kanaren profitieren ab dem 1. April 2022 vom staatlichen Treibstoffrabatt – gleiches gilt für 4.121 Personen- und Gütertransportunternehmen auf den Inseln. Die von Spaniens Präsident Pedro Sánchez angekündigte Ermäßigung von 20 Cent pro Liter Kraftstoff soll auf Diesel, Benzin, Gas und AdBlue-Zusatz bis zum 30. Juni 2022 erfolgen. Diese ist Teil des Plan Nacional de Choque, dem Nationalen Schockplan zur Abfederung der Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Wirtschaft. Dieser enthält laut dem kanarischen Regierungsprecher Anselmo Pestana auch Direktbeihilfen in Höhe von 450 Millionen Euro, von dem ebenfalls besagte 4.121 Personen- und Güterverkehrsunternehmen auf dem Archipel profitieren. Außerdem werde die jährliche Aktualisierung der Mieten auf zwei Prozent begrenzt, und mehr als 46.000 Menschen auf den Inseln würden von der 15-prozentigen Erhöhung des Existenzminimums von April bis Juni 2022 profitieren.
La Palma auf neuer COVID-19-Warnstufe 2
Die Insel La Palma wurde jetzt auf Corona-Alarm 2 festgelegt. Dies bedeutet nach der neuen, zum 1.April 2022 in Kraft getretenen Scala von 0 bis 4 „mittleres Risiko“. Dies teilt das regionale Gesundheitsministerium aufgrund der zum 30. März konsolidierten Daten mit. Auf Teneriffa und Gran Canaria gilt ebenfalls COVID-19-Alarm der Stufe 2, auf Fuerteventura, Lanzarote, La Gomera und El Hierro 1. Die Stufen geben Auskunft, ob die Corona-Lage unter Kontrolle ist (null), oder ob es sich um Situationen mit geringem, mittlerem, hohem oder sehr hohem Risiko handelt. „Die Überwachungs- und Kontrollstrategie nach der akuten Phase der Pandemie erfolgt nun auf der Grundlage von Indikatoren für die Inanspruchnahme der Gesundheitsdienste“, so das Gesundheitsministerium.
Mehr als 415 Millionen Euro für La Palma
Bisher sind rund 415,23 Millionen Euro Hilfsgelder für die vom Vulkan betroffenen Menschen auf La Palma geflossen. Zum 31. März 2022 zeigt das sogenannte Einheitsregister 6.141 Anträge, von denen laut Kanarenregierung 5.171 abgeschlossen sind. Der überwiegende Teil der Mittel ist für die Unterbringung der Menschen bestimmt: 9,2 Millionen Euro für 104 Wohnungen in Tazacorte, Fuencaliente und Los Llanos, 7,1 Millionen Euro für den Kauf von 120 Fertighäusern und 3,92 Millionen Euro für die Hotels, in denen noch immer rund 400 Betroffene leben. Weitere 1,21 Millionen Euro gehen an Familien zum Kauf von Hausrat, 249 Familien haben bisher jeweils 60.000 Euro vom Staat als Entschädigung für den Verlust ihres Erstwohnsitzes erhalten – macht 13,47 Millionen Euro. Der größte Batzen sind 137,1 Millionen Euro, die das Versicherungskonsortium inzwischen für 1.759 Vulkanschäden an Immobilien bezahlt hat. Der Rest der Gelder ist für soziale Notlagen und Beschäftigungsförderung, für Hilfen von Unternehmen, Landwirten und Fischern sowie für ERTE-Zahlungen an ArbeitnehmerInnen vorgesehen; auch die Spenden des Cabildos und der Gemeinde sind in der Gesamtsumme enthalten.