Aktuelle La Palma Nachrichten im Lavastein-Blog: Straßenbau nach der Vulkankatastrophe – Trailrunning-EM auf La Palma – Museo Naval ganz neu – Auswirkungen Ukraine-Krieg auf die Kanaren – Trinkwasser für Las Manchas und Jedey – Tigermücken-Larven gefunden – Regionalpräsidenten-Treffen und spanisches Königspaar auf La Palma: Ehrung der Vulkan-Einsatzkräfte – Reaktivierungsplan für die Inselwirtschaft – Straße Tazacorte-Puerto Naos – Sperrgebiete – 24. März: wieder Schwarmbeben auf La Palma – Notstraßenbau über die Lava geht weiter.
18. April 2022: Baubeginn Straße Tazacorte-Puerto Naos
Die Arbeiten an der Straße von Tazacorte nach Puerto Naos sollen am 18. April 2022 beginnen. Wie Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres weiter erklärt, sind für den Bau der 5,5 Kilometer langen Strecke – davon 2,5 Kilometer über die Lava – fünf Monate veranschlagt. Die Möglichkeit, dass es wegen wegen der nach wie vor teils hohen Temperaturen der Lavaströme Schwierigkeiten gibt, schließt er nicht aus. Der spanische Staat stellt für dieses Notfallprojekt rund 38 Millionen Euro zur Verfügung – 9,2 Millionen davon sind für Enteignungen im nicht von der Lava überspülten Gelände notwendig. Die erste Phase des Straßenbaus startet im Bereich der LP-215, die La Laguna mit Tazacorte verbindet.
Elsa López ausgezeichnet. Die Schriftstellerin Elsa López erhält den Literaturpreis der Kanarischen Inseln 2022. Regionalpräsident Ángel Víctor Torres hob in seiner Laudatio hervor, dass die Erzählerin, Dichterin und Redakteurin aufgrund ihrer sehr persönlichen Stimme und ihrer von zahlreichen Preisen geprägten Karriere die Kultur der Kanaren bereichert habe.
Ryanair: vier Routen nach Santa Cruz de La Palma (SPC)
Der Flugplan für den Sommer 2022 der irischen Fluggesellschaft Ryanair zeigt ab sofort wöchentliche Verbindungen ab Barcelona, Madrid und Santiago de Compostela nach Santa Cruz de La Palma (SPC). Für den Winter 2022/23 plant die für ihre billigen Flüge bekannte Airline eine Route nach Mailand Bergamo einzurichten. Insgesamt unterhält Ryanair 130 Strecken zu den kanarischen Inseln – 21 davon sind neu. Bis Freitag, 1. April 2022, um Mitternacht, gibt es Schnäppchenflüge ab 19,99 Euro für Reisen bis Ende Oktober 2022.
Es bebt weiter. Seit dem 22. März registriert das Instituto Geográfico Nacional (IGN) auf La Palma 87 Erdbeben zwischen 0,6 und 3,0 mbLg. Am 24. und 25. März werden circa 500 sogenannte „seismisch-vulkanische Ereignisse“ erfasst, wobei sich die meisten der Hypozentren weiterhin unter dem zentralen Bereich der Cumbre Vieja zwischen 0 und 16 Kilometern befinden. Dies lasse jedoch nicht auf vulkanische Aktivitäten, sondern auf Flüssigkeitsbewegungen in der Tiefe und die Zirkulation von magmatischen Gasen im Zuge des Abkühlungsprozesses schließen. Laut IGN gibt es auch keine Bodenverformungen, die auf eine Wiederbelebung des Vulkansystems hindeuteten. Fotos Vulkan vor und nach dem Starkregen am Wochenende 24./25. März von Gudrun Bleyhl
Wiederherstellung von La Palma im Netz. Wer sich für die Planungen zur Sanierung der Kanareninsel nach dem Vulkanausbruch interessiert, kann sich auf einer neuen Website informieren. Gebaut hat sie das kanarische Ministerium für den ökologischen Übergang, den Kampf gegen den Klimawandel und die Raumordnung, um der Öffentlichkeit einen Überblick über die verschiedenen Arbeiten in den betroffenen Gemeinden zu geben. Der zuständige Minister José Antonio Valbuena rät, die Rubrik Análisis urbanístico y edificatorio aufzurufen, um die kartografischen Daten zu vergleichen. Per E-Mail inforecuperacionlapalma@gesplan.es kann man sich mit dem Ministerium in Verbindung setzen. Die Internetseite werde von multidisziplinären Teams ständig aktualisiert. Darüber hinaus können Betroffene sich in vom Regionalministerium entwickelten Workshops und Nachbarschaftversammlungen einen Überblick verschaffen. Alle diese Maßnahmen finden im Rahmen des Projekts Revivir el Valle statt.
Das Freibad von Los Llanos hat wieder geöffnet. Ab sofort kann man hier montags bis freitags kostenlos schwimmen. Am 10. April beginnt laut Sportgemeinderat Víctor González die Anmeldung für Schwimmkurse im Mai, immer montags bis freitags von 11 bis 18 Uhr direkt im Schwimmbad.
Alle vorhandenen Mietwagen an Ostern schon gebucht
Der Verband touristischer Unternehmer auf La Palma CIT Tedote beklagt, dass es über Ostern zu wenige Mietwagen für Inselgäste gibt. Präsident Óscar León sagt in der Internetzeitung El Apurón, dass schon jetzt mit 70 Prozent eine gute Auslastung im Blick auf die Buchungen vorliege. Doch weitere Reservierungen seien gefährdet, weil die meisten Leute insbesondere im Urlaub im Norden oder Süden der Insel ohne Auto nicht klarkämen. Grund für das Problem: Die Mietwagen-Firmen verkauften während der Corona-Krise einen Teil ihrer Flotte, um nicht pleite zu gehen. Jetzt ist es Óscar León zufolge schwierig, sie wieder zurückzubekommen, weil die Preise zu hoch seien. Er schätzt, dass von 4.000 Mietautos vor der Pandemie jetzt nur noch 3.000 zur Verfügung stehen.
Öffentliches Wi-Fi in Breña Alta. Auf Plätzen, in Parks und öffentlichen Gebäuden von Breña Alta wird ein Wi-Fi-Netz installiert. Dies ermöglicht kostenlosen Internetzugang für alle. Bürgermeister Jonathan Felipe ist sicher, dass sowohl EinwohnerInnen als auch Gäste davon profitieren. Im Rahmen dieses Projekts hat sich die Stadtverwaltung der europäischen Initiative WiFi4EU angesschlossen, die 2018 ins Leben gerufen wurde. Seitdem haben hunderte von Gemeinden in Europa von den Zuschüssen kostenloses WLAN in öffentlichen Räumen bereitgestellt.
Das Wetter auf La Palma: Es bleibt wechselhaft, in höheren Lagen wie El Paso und im Norden ist es kühl für die Jahreszeit, in Santa Cruz und Fuencaliente wärmer, dafür windig. Tazacorte dürfte derzeit der angenehmste Platz sein, dort kann man schon am Strand liegen. Tipp: Schauen Sie auf die Webcams des Cabildos, die rings um die Insel aufgebaut sind, bevor Sie einen Ausflug machen. Foto: Gudrun Bleyhl
Unwetter: Rekorde – Flugausfälle und Ryanair-Premiere
Die Regenfälle am vergangenen Wochenende auf La Palma haben eine neue Rekordmarke erreicht. Wie die staatliche Wetteragentur AEMET mitteilt, gingen am 28. März auf dem Gemeindegebiet 63,8 Liter pro Quadratmeter nieder – die größte Menge des Tages in ganz Spanien. Das schlechte Wetter sorgte auf der ganzen Insel für Verkehrsbehinderungen und am Flughafen für zahlreiche Flugausfälle und Umleitungen. Immerhin eine der Maschinen, die erstmals von der Fluggesellschaft Ryanair nach Santa Cruz de La Palma (SPC) geschickt wurden, konnte am 28. März landen. Die für ihre billigen Flüge bekannte Airline plant wöchentliche Verbindungen nach Madrid, Barcelona und Santiago de Compostela.
JTI bleibt Schutzraum für Hausrat. Die ehemalige JTI-Tabakfabrik in El Paso steht den Vulkanopfern so lange wie nötig zur Verfügung. Dies erklärt jetzt das Cabildo im Blick auf den Hausrat von immer noch rund 100 Betroffenen, der dort untergebracht ist. Wer beim Vulkanausbruch noch die Gelegenheit hatte, rettete seine Habseligkeiten vor der Lava und konnte sie im JTI-Gelände unterstellen. Einige haben ihr Eigentum inzwischen abgeholt, weil sie eine neue Unterkunft gefunden haben.
Neues COVID-19-Medikament Paxlovid auf den Kanaren eingetroffen
Das speziell zur COVID-19-Behandlung entwickelte Medikament Paxlovid wird jetzt auch auf den Kanarischen Inseln eingesetzt. Der Servicio Canario de la Salud (SCS) teilt mit, dass am 28. März die erste Charge mit 546 Dosen eingetroffen ist und nun an die Krankenhäuser verteilt wird. Weitere Lieferungen werden erwartet. Paxlovid wird Erkrankten ab 12 Jahren verabreicht, wenn sie Vorerkrankungen haben und schwere Verläufe befürchtet werden. Laut klinischen Studien soll es auch gegen SARS-CoV-2-Varianten wie Omicron wirkam sein. Der SCS berichtet weiter, dass dieses Medikament die beiden bisher auf den Kanaren eingesetzen monoklonalen Antikörperbehandlungen Ronapreve und Sotrovimab ergänzt. Paxlovid zählt zu den antiviralen Arzneimitteln. Seine Wirkstoffkombination bremst die Virusvermehrung im menschlichen Körper deutlich.
Notstraßenbau La Laguna-Las Norias geht weiter
Am 4. April setzen die schweren Maschinen den Bau der provisorischen Straße von La Laguna übers Lavafeld nach Las Norias fort. Dies beschließt das Inselnotfallkomitee PEINPAL am 28. März. Die Piste soll knapp 3,3 Kilometer lang sein und Anbindungen an die LP-211 in Todoque sowie an die neue, während des Vulkanausbruchs gebaute Straße nach Puerto Naos haben. Der Bau der Straße war unterbrochen worden, weil der Lavauntergrund zu heiß war. Eine Machbarkeitsstudie zeigt nun einen möglichen Verlauf auf. Inselpräsident Mariano Zapata informiert, dass die Arbeiten in nördlicher und südlicher Richtung zugleich erfolgen sollen. Außerdem werde Sicherheitspersonal aufpassen, dass nichts passiert. „Diese Straße ist die dringendste Notallmaßnahme, um das Aridanetal wieder mit dem Küstengebiet von Puerto Naos-El Remo zu verbinden“.
Diebe in den evakuierten Gebieten. Offenbar kennen manche keine Grenzen und beklauen ausgerechent ohnehin schon gebeutelte Menschen: Die Online-Zeitung El Time meldet jetzt eine Welle von Diebstählen in noch evakuierten Gebieten. Die Information stammt von den Nachbarschaftsvereinigungen der vom Vulkan betroffenen Stadtteile Las Manchas, La Laguna, Todoque, El Remo und La Bomiblla. Sie beklagen „mangelnde Wachsamkeit“ der Behörden. Sie hätten bereits bei vielen Gelegenheiten eine 24-Stunden-Überwachunge gefordert, die bis heute ignoriert worden sei.
Der TÜV in El Paso ist bis auf weiteres geschlossen. Dies erklärt uns heute Fito, Chef der gleichnamigen Werkstatt in Tacande. Grund: Die starken Niederschläge am Sonntag und Montag gingen durch die Decke – wie es in der Halle “regnete”, war auf einem Video zu sehen, das durch die sozialen Netzwerke ging.
Provisorische Straße nach Todoque und Ausbau Fran Santana-Piste
Die Machbarkeitsstudie zur provisorischen Straße über die Lava von La Laguna via Todoque nach Las Norias liegt vor. Das Inselnotstandskomitee PEINPAL will die Route am Montag, 28. März, bekannt geben. Laut Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo kommt das Instituto Geológico y Minero (IGME) in der Unterstuchung zu dem Schluss, dass die geplante Strecke näher an der Küste als ursprünglich geplant verlaufen muss. Grund sind die immer noch sehr hohen Temperaturen in der Lava. Wegen dieser Gefahr und wegen möglicher Röhren unter der Oberfläche mussten die bereits begonnenen Arbeiten an dieser Strecke abgebrochen werden. Die Sicherheit der Arbeiter und Maschinen ging vor.
Darüber hinaus wird der Ausbau der Fran Santana-Piste zur Verbindung des Nordens nach Las Manchas geprüft. Perdomo berichtet, dass der jetzige Belag nur für Allradfahrzeuge geeignet sei. Es handle sich um einen schmalen und gefährlichen Weg in einem Schutzgebiet, der eingezäunt werden müsse. Kostenpunkt: eine Million Euro. Mögliche Fertigstellungsdauer: sechs Monate. Die Strecke dürfe in ihrem jetzigen Zustand nicht benutzt werden, da die Sicherheitsvorschriften auch im Blick auf Unfälle und Rettungsaktionen nicht erfüllt werden könnten, so der Inselinfrastrukturrat.
Alarm Gelb für Wind – starke Regenfälle!
Die staatliche Wetteragentur ruft für den 26. März 2022 gelben Alarm für die Provinz Santa Cruz de Tenerife und Gran Canaria aus. Auf La Palma sagt die AEMET Windstärken von bis zu 70 Kilometer sowie starke Regenfälle voraus. Die Alarmstufe gelb gilt im Osten und Westen am Samstag ab 21 Uhr und dauert bis Sonntag 23.59 Uhr. Achtung Inselgäste: Beachten Sie diese Warnungen; das Inselwanderwegenetz gilt automatisch als gesperrt.
Wieder Schwarmbeben auf La Palma. Am Abend des 24. März beginnt erneut eine Erdbebenserie unter der Cumbre Vieja. Das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) zeichnet mehr als 60 kleinere Erschütterungen in circa 10 bis 13 Kilometer Tiefe auf. Das stärkste Beben lag bei 3,1 mbLg und war für die Menschen auf der Insel nicht spürbar. Die Forschenden beruhigen die Bevölkerung: Auslöser dieser seismischen Ereignisse seien hydrothermale Flüssigkeiten, die beim Abkühlen des vulkanischen Systems entstünden. Laut INVOLCAN gibt es kein neuerliches Aufsteigen von Magma und somit auch keine Reaktivierung des Vulkans.
Airport SPC: Passagierplanung für den Sommer. Die Fluggesellschaften planen auf den Airports der Kanarischen Inseln für die Sommersaison 31,5 Millionen Sitze ein. Wie die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA weiter berichtet, bedeutet dies einen Zuwachs von 9 Prozent im Vergleich zur Sommersaison 2019. Für La Palma sagen die Airlines für den Sommer 2022 rund 1,166 Millionen Sitzplätze an – ein Plus von 7,5 Prozent verglichen mit den Zahlen vor der Pandemie. Die AENA schreibt weiter, dass die Zahlen zwar positiv sind, aber dennoch Unsicherheitsfaktoren bestehen: Die Pandemie und der Anstieg der Krafttoffpreise wegen des Ukraine-Kriegs bereiten Kopfzerbrechen. Darüber hinaus seien die Sitzplatz-Programmierungen der Airlines keine realen Verkehrsdaten. Diese liegen erst vor, wenn die Flüge durchgeführt werden und ihre Auslastung bekannt ist.
Auch kanarische Transporteure streiken jetzt. Die Federación de Empresarios de Transportes de Canarias (FET) schließt sich dem Streik der Transportbranche auf dem Festland an. Grund ist, dass die von Verkehrsministerin Raquel Sánchez vorgeschlagene Einmalzahlung von 1.000 Euro pro Fahrzeug „nicht ausreichend“ sei. Dies kompensiere in keiner Weise die Mehrkosten für den Treibstoff. Von der Kanarenregierung fordert der Transportverband unter anderem, die Steuer auf gewerbliche Kraftstoffe abzuschaffen. Tatsächlich hat der kanarische Regierungsrat dem 24. März beschlossen, die Steuererstattungen auf erdölbasierte Kraftstoffe ab April 2022 vier Monate lang zu erhöhen. Die Einzelheiten arbeite jetzt das Finanzministerium aus. Der Regierungsrat wies darauf hin, dass manche Initiativen in diesem Bereich nur auf europäischer und nationaler Ebene ergriffen werden könnten. Deshalb habe man sie an die spanische Regierung weitergeleitet. Im Blick auf die Kanarischen Inseln, die Balearen, Ceuta und Melilla müssten Maßnahmen ergriffen werden, um die treibstoffbedingten Mehrkosten der Fluggesellschaften und Reedereien auszugleichen. Bei der Konferenz der Regionalpräsidenten kürzlich auf La Palma habe man bereits eine diesbezügliche Vereinbarung getroffen.
Vulkanopfer dürfen jetzt doch in allen Gemeinden bauen. Familien, die bei Vulkanausbruch ihr Haus verloren und die Inselregierung von La Palma haben es gefordert, und nun ist es durch: Die Kanarenregierung ändert das Gesetzesdekret 1/2022 jetzt so, dass es für die gesamte Insel gilt – bisher durfte es nur in den vom Vulkan betroffenen Gemeinden Los Llanos, El Paso und Tazacorte angewendet werden. Es geht darum, dass betroffene Familien auf Grundstücken bauen können, die bisher nicht als Bauland ausgewiesen waren. Voraussetzung ist nur, dass der Grund als städtisches oder ländliches Siedlungsgebiet eingestuft ist.
Wohnraum für Vulkanopfer in Tazacorte. Auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück in Tazacorte sollen 168 Wohnungen entstehen. Die Stadtverwaltung hat das Projekt zum Bau der ersten 38 Einheiten inzwischen ausgearbeitet, heißt es. Tazacorte erwarb das Land bereits im November 2021. Dieses Grundstück will sie der Kanarenregierung übergeben, die dort Wohnraum für Vulkanopfer und sozial Schwache bauen soll. Parallel zur Calle Pedro José Vino Diaz ist außerdem eine Straße und eine Grünfläche geplant.
Vulkanbetroffene in den Hotels. „Aus den Hotels wird niemand vertrieben, bis eine Lösung für die Unterbringung gefunden ist.“ Dies versichert am 24. März Inselsozialrätin Nieves Hernández, um anderslautende Gerüchte zu unterbinden. Noch immer sind in drei Hotels auf La Palma vom Vulkan betroffene Menschen untergebracht. Die Inselsozialrätin betont, dass auf allen Ebenen von den Stadtverwaltungen Los Llanos, El Paso und Tazacorte übers Cabildo bis hin zur Kanarenregierung daran gearbeitet werde, passende Wohnlösungen für sie zu finden. Dafür miete man zum Beispiel freie Wohnungen, Ferienhäuser oder Aparthotels an. Außerdem helfe man bei der Vermittlung von Arbeisplätzen. Nieves Hernández versteht die schwierige Situation der Betroffenen und bietet auch psychologische und soziale Unterstützung an: „Es ist klar, das ein Hotelzimmer kein Ort ist, an dem man dauerhaft leben kann, und viele Familien halten sich seit September 2021 dort auf“. Viele von ihnen sind Nieves Hernández zufolge gefährdet, leiden unter psychischen oder gesundheitlichen Problemen, die auch vom Zusammenleben im Hotel mit Menschen herrühren, die völllig unterschiedliche Gewohnheiten haben.
Grüne Energie auf den Inseln. Der Anteil der erneuerbaren Energien auf den Kanaren ist von weniger als 8 Prozent im Jahr 2017 auf knapp 20 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Dies sagt der Präsident des Archipels, Ángel Víctor Torres, bei der Rede zur Halbzeitbilanz seiner PSOE-Regierung. In dieser Legislaturperiode sei die Photovoltaikleistung für den Eigenverbauch von 186 Anlagen im Jahr 2019 auf 2.000 im Jahr 2021 vervierfacht worden. Zum Regierungsantritt haben die Sozialisten im Kanarenparlament versprochen, ein Gesetz zum ökologischen Übergang auszuarbeiten. Dieses, so Torres, befinde sich inzwischen im Parlament. „Diese Regierung hat sich 2019 verpflichtet, alles zu tun, um die Kanarischen Inseln bis 2040 zu einem emissionsfreien Gebiet zu machen, zehn Jahre früher als von Europa und Spanien festgelegt.“
Spaß und gute Laune in El Paso. Vom 24. bis 26. März steigt wieder das Festival dePASO im Ortszentrum. Los geht´s am Donnerstag um 18 Uhr mit Kurzfilmvorführungen, und am Freitag, 25. März, startet die Fiesta um 11 Uhr. Dabei malt der Künstler Miguel Taño aus El Paso ein Wandbild zum Weltklimatag. Um 20 Uhr wird dieses Gemälde feierlich eingeweiht, und dann läutet die Band Buenavá den gemütlichen Teil des Abends ein. Am Samstag geht es in der Fußgängerzone Calle Manuel Taño ab 11 Uhr weiter: Das Seidenmuseum lädt zum Tag der offenen Tür ein, es gibt eine Kunstausstelllung, einen Kunsthandwerkermarkt und ein literarisches Treffen. Im Laufe des Nachmittags stehen verschiedene Events mit Musik und Unterhaltung auf dem Programm. Um 20.30 Uhr beschließt ein Gig der Tihuya Cats das dePASO-Festival.
Temperaturen am Vulkan noch immer sehr hoch. Das Insituto Geográfico Nacional (IGN) twittert am 22. März, dass an einigen Stellen im südlichsten Kraterbereich Temperaturen von um die 1.000 Grad Celsius gemessen werden. Das ist mehr als das IGN Mitte Februar aufgezeichent hat, damals war von 900 Grad Celsius die Rede.
Neuer Punto Limpio fürs Aridantal. Die Abgabestelle für Sperrmüll, Farben, elektronische Geräte und ähnliches im Industriegebiet Callejón de La Gata ist von der Lava überflutet, aber das Cabildo hat jetzt einen alternativen Punto Limpio in Los Llanos geschaffen. Der provisorische Recyclinghof im Bereich El Roque kann von allen BürgerInnen ohne Voranmeldung montags bis mittwochs von 8 bis 19.30 Uhr und donnerstags bis sonntags von 8 bis 14.30 Uhr genutzt werden. An Feiertagen ist geschlossen. Die Zufahrt zum 1.800 Quadratmeter großen Punto Limpio erfolgt über den Camino Cruz de La Paloma. Er hat zwei Ebenen: Auf der oberen haben Privatpersonen Zugang zu den Containern für die Abfälle. Die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo erinnert daran, dass die unter der Lava verschwundene Müllsammelstelle im einstigen Industriegebeit die größte Menge an Abfällenvon allen Punto Limpios auf der Insel aufgenommen hat. Zwischen Januar und September 2021 wurden dort 760 Tonnen abgegeben.
Grünes Licht für raschen Bau der Straße von Puerto Naos nach Tazacorte. Die von den Menschen im Westen von La Palma heißersehnte Straße von Tazacorte nach Puerto Naos wird von der spanischen Regierung als „vía de urgencia“ ausgeschrieben. Über diese Entscheidung des Staates informiert jetzt der kanarische Minister für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungsbau, Sebastián Franquis. Damit ist diese Verkehrsader wie vom Cabildo La Palma und der Kanarenregierung gefordert als dringendes Notfallprojekt eingestuft – eine Voraussetzung, um sie so schnell wie möglich zu realisieren. Geplant ist sie mit 8,5 Kilometer Länge, wobei circa 5,5 Kilometer über das Lavameer neu gebaut werden müssen, das nach dem Vulkanausbruch den Norden vom Süden der Inselwestseite trennt. Die Kosten sind mit 38 Millionen Euro veranschlagt – davon sind 9,3 Millionen für Enteignungen vorgesehen, denn die Straße soll auch über nicht von der Lava betroffenes Land führen. Die künftige Verbindung zwischen Puerto Naos und Tazacorte ist mit einer Breite von 3 Metern und Seitenstreifen von jeweils 1,5 Metern geplant. Franquis: „Der Bau dieser Straße bedeutet die Wiederherstellung der normalen Mobilität auf La Palma“. Der Minister betont, dass außerdem Sitzungen mit allen beteiligten Institutionen stattfänden, um den Aufbau auch der anderen durch den Vulkanausbruch beschädigten Hauptstraßen auf der Insel zu zu diskutieren.
Streik im Güterverkehr gefährdet auch Versand von Plátanos. Vor zehn Tagen hat die Plataforma en Defensa del Sector del Transporte de Mercancía die Transportarbeiter aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, und die Auswirkungen spüren inzwischen auch die Bananenproduzenten auf den Kanarischen Inseln. Der Erzeugerverband Asprocan gibt bekannt, dass man überlege, ab der kommenden Woche einen Teil der Ernte zu stoppen. Grund sei, dass in einigen Häfen auf dem spanischen Festland wegen des Streiks bereits jetzt mehr als 2,5 Millionen Tonnen kanarische Bananen blockiert seien – 35 Prozent der in dieser Woche ausgeführten. Deshalb gebe es keine Garantie, dass genügend Exportcontainer für die in der nächsten Woche geernteten Plátanos zur Verfügung stehen. Laut Asprocan exportiert der Sekrot täglich mehr als eine Million Kilo Bananen auf die Peninsula.
Vulkanhilfe-Vorschuss aus Brüssel. Aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union fließt jetzt eine Vorauszahlung von rund 5,4 Millionen Euro zur Deckung der unmittelbaren Not- und Wiederherstellungskosten nach La Palma. Es gibt noch keine Meldung darüber, wie hoch die Gesamthilfe aus diesem EU-Fonds sein wird. Dieser zahlt an Mitgliedsstaaten im Falle von Naturkatastrophen oder größeren gesundheitlichen Notlagen. Bei regionalen Katastrophen greift der Solidaritätsfonds ein, wenn der direkte Gesamtschaden 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts übersteigt. Für die Regionen in äußerster Randlage wie die Kanarischen Inseln wird dieser Schwellenwert auf 1 Prozent des BIP gesenkt. Der Vulkanausbruch auf La Palma verursachte laut Behördenschätzung einen Gesamtschaden von 862,7 Millionen Euro.
Evakuierungsaufhebungen und Sperrgebiete. Der Kontrollpunkt am Aussichtspunkt von La Muralla an der Straße nach Puerto Naos soll hinunter zur Abzweigung nach La Bombilla verlegt werden. Dies beschließt der PEINPAL-Ausschuss am 21. März. Inselpräsident Mariano Zapata erklärt, dass dadurch bisher evakuierte Bereiche frei zugänglich werden; Puerto Naos und La Bombilla müssten jedoch wegen hoher Gasbelastungen weiterhin geschlossen bleiben. Zapata betont, dass der Ausschuss zuversichtlich sei, auch diese Gebiete öffnen zu können. Es werde zudem daran gearbeitet, den Zugang nach Charco Verde und El Remo auf dem Landweg zu ermöglichen. Darüber hinaus beenden die Verantwortlichen die Evakuierung der Häuser auf der Nordseite der Straße José Pons in Los Llanos und erklären aus Sicherheitsgründen Zonen wie die Caminos Paraíso, Marta, La Aldea, Aniceto, San Isidro, La Laguna, La Majada, Todoque und Corazoncillo weiterhin zu Sperrgebieten, die nur für autorisiertes Personal zugänglich sind. PEINPAL steht für Plan Insular de Emergencias de La Palma – dies ist der spezifische Inselnotfallplan, der nach der Aufhebung des von der Kanarenregierung verwalteten Vulkan-Notstands in Kraft trat. Seitdem muss die Inselregierung von La Palma die gefährlichen Vulkanzonen in Eigenregie sichern und überwachen. Daten zur Luftqualität können hier abgerufen werden.
Besucherzentrum hinterm Namenlosen? Im Süden von La Palma informiert das Centro de Visitantes Volcan San Antonio über die Feuerspucker in Fuencaliente. Und da dachte sich der Gemeinderat El Paso nun, dass ein Besucherzentrum beim neuen, noch heißen Gipfel der Vulkanroute durchaus tourismusfördernd wäre. Nach einer Abstimmung liegt nun der Vorschlag auf dem Tisch, im hinterm namenlosen Vulkan gelegenen Gebiet Lomo del Piojo ein weiteres Centro de Visitantes zu errichten – die Finanzierung und Genehmigung muss noch geklärt werden. Als Begründung für ihren Plan nennen die PolitikerInnen den besonderen Panoramablick auf die Westwand des Kegels und über die Lavaströme hinweg bis zum Meer. Bei gutem Wetter könne von dem angedachten Besucherzenrum aus um den Vulkan herum nach Las Manchas gewandert werden. Darüber hinaus, so die Mitglieder des Stadtparlaments, plane man Räumlichkeiten für die Arbeit der Forschenden ein, da der erloschene Feuerspucker weiterhin beobachtet werden müsse.
Junge Leute haben erstmals ein Sprachrohr im Cabildo. Nach jahrelanger Pause wegen bürokratischer Hindernisse gibt das Parlament von La Palma am 21. März grünes Licht für einen Jugendrat, in dem zunächst alle am Gründungsprozess beteiligten Organisationen von jungen Menschen vertreten sein werden – weitere Beitritte sind möglich. Sozialrätin Nieves Hernández informiert, dass die aktuelle Inselregierung unter Präsident Mariano Zapata sich zum Beginn ihrer Amtszeit zur Schaffung dieses Gremiums verpflichtet habe. Bislang gab es nur einen Jugendrat im Cabildo von Gran Canaria, der ein Bindeglied zwischen Jugendlichen und der Inselregierung darstellt. Der auf La Palma ist somit der zweite auf den Kanarischen Inseln.
Operngesang in Tazacorte. Die französische Sopranistin Julie Fuchs kommt am Samstag, 26. März, im Rahmen des Rayo Verde-Festivals nach La Palma. Die Sängerin unterhält ihre Fans um 19.30 Uhr in der Casa Massieu in Tazacorte. Julie Fuchs beendet gerade im Gran Teatre del Liceo in Barcelona ein Gastspiel und wird nach ihrem Auftritt auf der Isla Bonita nach Madrid zu ihrem nächsten Engagement im Teatro Real nach Madrid weiterreisen. Kartenreservierung und weitere Infos auf der Kulturseite von La Palma.
Pipeline über die Fajanas? Über die beiden durch den Vulkan entstandenen Halbinseln könnte die dringend erforderliche Pipeline zum Wässern des Bananengürtels an der Küste gebaut werden. Dies sagt am 20. März Inselwasserrat Carlos Cabrera gegenüber El Time TV. Das Projekt sei bereits beim Cabildo und der Küstenbehörde eingereicht, weil es gegenüber dem Landweg einen Kilometer kürzer und nicht so gefährlich wie eine Strecke durch die Lava wäre. Eine Studie zur technischen und wissenschaftlichen Machbarkeit sei bereits in Auftrag gegeben. Diese Pipeline soll nach der Zerstörungen der Leitungen durch die Lava wieder Wasser aus dem Norden in die abgeschnittenen Fincas von Las Hoyas über Puerto Naso bis El Remo bringen. Die Kosten schätzt Cabrera auf mehr als vier Millionen Euro und die Bauzeit nach der Genehmigung auf wenige Monate. Solange versorgen die Entsalzungsanlagen in Puerto Naos das Gebiet. Allerdings müssen die Landwirte zum Bewässern ihrer Plantagen nach wie vor den aufwändigen Umweg über die Südspitze der Insel machen, da noch keine Straße durch das Lavameer hinunter nach Puerto Naos und den anderen Küstenorten führt.
Teils leere Regale auch in den Supermärkten auch auf den Kanaren. Hersteller und Händler haben erklärt, dass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet sei, aber genutzt hat dies wenig. Laut einer Erhebung des Beratungsunternehmens NielsenIQ gibt es auch in Spanien Hamsterkäufe aufgrund des Krieges in der Ukraine. Demnach stiegen die Umsätze der Lebensmittelmärkte vom 7. bis 13. März um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Alle Regionen Spaniens zeigten zweistellige Zuwachsraten – auf den Kanarischen Inseln kauften die Haushalte rund 25 Prozent mehr Lebensmittel als in der Vorjahreswoche – und zwar 27 Prozent mehr verpackte Produkte und 13 Prozent mehr frische Waren. Bei den getrockneten Lebensmitteln und Konserven gab es ein Plus von 47 respektive 45 Prozent, bei den Ölen um 289 Prozent. Außerdem verzeichnete man bei Drogerieartikeln sowie bei Hygiene- und Schönheitsprodukten eine um mehr als 20 Prozent erhöhte Nachfrage. Nielsen Holdings ist ein globales Performance Management Unternehmen, das ein umfassendes Verständnis darüber liefert, was Konsumenten sehen und was sie kaufen. Patricia Daimiel, Geschäftsführerin von NielsenIQ für Südeuropa, äußert die Überzeugung, dass die Lebensmittelbranche einmal mehr zeigen werde, dass sie die Aufregung schnell wieder auf null bringen kann.
Aktuelle La Palma-Nachrichten März 2022
Weiterer Schritt für neue Herbergen in Puerto Naos getan. Das Inselparlament beschließt am 21. März, dass die Planungen zur Genehmigung weiterer Übernachtungsplätze im Bereich Puerto Naos-El Remo so weit gediehen sind, dass sie der Umweltbehörde vorgelegt werden können. Derzeit gibt es laut Cabildo auf La Palma 16.000 Übernachtungsplätze, und man wolle weiter an der Tourismusentwicklung mit Respekt vor der Natur arbeiten. Dabei sollen die bestehenden Zentren wiederbelebt und effizienter werden. Die Planungen im Bereich Puerto Naos-El Remo folgen dem Instrumento de Planificación Singular Turística (IPST), einem im Bodengesetz Ley de Suelo vorgesehenen Instrument zur Raumordnung. Damit soll Rechtssicherheit für Investoren geschaffen werden, die bisher bei Landkäufen fehlte und mit ein Grund war, warum in den letzten Dekaden in Puerto Naos kein weiteres Hotel gebaut wurde. Der Leiter der Abteilung Stadtplanung im Rathaus von Los Llanos, Manuel Perera, unterstreicht am 21. März die Bedeutung des IPST für Puerto Naos: „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Entwicklung von fast 300.000 Quadratmetern für mehr als 2.500 Betten nicht nur dem Tourismus in der westlichen Region der Insel, sondern auch der Zukuft des Tourismus auf ganz La Palma einen großen Schub geben werden.“
Förderung von Telework auf La Palma. Manche nennen es Telearbeit, manche mobiles Schaffen, und manche sprechen von digitale Nomaden: Leute, die nicht in einem Betrieb vor Ort arbeiten, sondern ihre Leistung unabhängig irgendwo auf der Welt erbringen und sie via Internet zum Auftraggeber leiten. Leute diesen Schlages klappen ihre Laptops immer öfter auf La Palma auf. Inseltourismusrat Raúl Camacho hat mit einigen von ihnen gesprochen und erzählt, dass sie dies aufgrund relativ niedriger Lebenshaltungskosten, guter Internetverbindungen und des ganzjährig angenehmen Klilmas tun. Er will die Isla Bonita für diese Zielgruppe nun noch attraktiver machen, wobei er mit dem Progamm Pueblos Remotos zusammenarbeitet. Diese Initiative unterstützt die Verbindung zwischen FernarbeiterInnen und lokalen Organisationen, und Camacho glaubt, dass so auch der ländliche Tourismus gefördert werden könnte. Deshalb plane das Cabildo nun Aufenthalte für künftige Teleworker auf La Palma, um ihnen die Besonderheiten der Insel aufzuzeigen.
Tanz beim Rayo Verde-Festival. Am Freitag, 25. März, zeigt Jesús Carmona sein Können beim „Grüner Blitz“-Festival mit der flamencogeladenen Show „Tanz der Bestien“. Beginn 19.30 Uhr in der Casa Massieu in Tazacorte. Der Tänzer gewann 2021 die Premios Benois als „bester Tänzer der Welt“. Kartenvorbestellung und noch mehr Veranstaltungen des Rayo Verde-Festivals auf der Kulturwebsite von La Palma.
Neuer Aussichtspunkt namens Teneguía. Der zweitälteste Feuerspucker auf La Palma steht seit dem 19. September 2021 im Schatten des namenlosen Vulkans, der nach wie vor die Nachrichten der Insel dominiert. Doch jetzt tritt auch der 1971 ausgebrochene, ältere Bruder mal wieder ins Rampenlicht: Das Cabildo gibt am 18. März bekannt, dass seit Neuestem der Aussichtspunkt Teneguía mit Informationstafeln und Bänken zum Schauen und Verweilen einlädt. Mehr als 28.000 Euro hat der schöne Platz mit weitem Blick über die Hänge des Südens und die Salinen auf den Atlantik gekostet. Der Aussichtpunkt dient auch einem ganz praktischen Zweck: Ein Weg führt dorthin, sodass das Naturschutzgebiet nicht mehr so sehr zertrampelt wird.
FDCAN-Halbzeitbilanz für La Palma. In der Zeit von 2016 bis 2025 stehen La Palma 261,5 Millionen Euro aus dem kanarischen Entwicklungsfonds Fondo de Desarrollo de Canarias (FDCAN) zu. Inselpräsident Mariano Zapata zieht am 18. März 2022 eine Halbzeit-Bilanz. Inzwischen habe man – immer mit Abstimmung mit den 14 Gemeinden – rund 119 Millionen in die Hand genommen, wovon unter anderem mehr als 2.500 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Zu den touristischen Projekten zählen unter anderem das Ende 2021 eröffnete Besucherzentrum auf dem Roque de Los Muchachos, der voraussichtlich in der zweiten Hälfte dieses Jahres fertiggestellte Campingplatz in Barlovento oder das Thermalbad an der Heiligen Quelle, dessen Bau noch 2022 ausgeschrieben werden soll. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo verweist auf FDCAN-Investitionen, die wichtig für die Lebensqualität der Menschen auf La Palma seien: Wasserprojekte, die Schaffung von Fußgängerzonen in Santa Cruz, El Paso, Los Llanos und San Andrés y Sauces oder Schutzmaßnahmen gegen Steinschläge an Steilküsten. 86 Millionen Euro seien in Bauten wie den Bauernmarkt Breña Alta, die Umgestaltung des Bauernmarktes von Puntagorda und das landwirtschaftliche Förderzentrum von Garafía geflossen. Auch das Projekt La Palma Smart Island wird aus FDCAN-Geldern finanziert, wobei mehr Nachhaltigkeit durch Vernetzung das Ziel sei. Darüber hinaus sollen diese Mittel eingesetzt werden, um Arbeitsplätze zu schaffen. Laut Mariano Zapata haben inzwischen 732 Menschen beim Cabildo subventionierte Verträge erhalten, 207 Personen wurden zur Ausrottung des Lampenputzergrases eingestellt und 173 Jungunternehmer mit Starthilfen ausgestattet. „Das sind mehr als 1.000 Menschen, und dazu komen 1.400 Fachkräfte, die von den Gemeinden beschäftigt werden.“ Der Inselpräsident betont die „entscheidende Bedeutung“ der FDCAN-Projekte insbesondere nach dem Vulkanausbruch: „Heute geht es mehr denn je um Entwicklung, Zukunft, Innovation, Beschäftigung und natürlich um den Aufschwung – mit diesem Programm wird eine nachhaltigere Insel mit besserer Infrastruktur und mehr Möglichkeiten für die Menschen geschaffen, deshalb ist es wichtig, gerade in der post-vulkanischen Ära jede einzelne der FDCAN-Investitionen aufrechtzuerhalten.“ Den Fondo de Desarrollo de Canarias speist der spanische Staat, um einst zu Unrecht einbehaltene Steuergelder an die Kanarenregion zurückzuerstatten. Auch die anderen Inseln erhalten Anteile entsprechend ihrer Einwohnerzahl.
Vulkanopfer im Kanarenparlament. Der Unmut vieler Menschen, die durch die Eruption auf La Palma ihr Heim und/oder ihre Arbeit verloren haben, ist groß. Am Donnerstag, 17. März, haben sie Gelegenheit, ihre Sorgen und Nöte vor dem Kanarischen Parlament vorzutragen. Dabei fordern sie insbesondere eine Vorschau auf das Dokument zum Wiederaufbau, schnellere Bereitstellung der Hilfsgelder und Informationen über den Verlauf der geplanten provisorischen Straße an die Küste. Im Namen der Bevölkerung und Unternehmern aus Las Manchas, Todoque, La Laguna, La Bombilla, Puerto Naos und El Remo erklärt Sprecherin Jennifer Sánchez vor den Abgeordneten, dass eine Reihe von Leistungen wie etwas die Miethilfe im Blick auf die gestiegenen Preise unzureichend seien. Und: „Wir wollen keine weiteren Nachrichten über Gelder, die nicht ankommen“. Die Ungewissheit mache den Alltag der Betroffenen immer unerträglicher. Sánchez kritisiert unter anderem weiter, dass das Cabildo Spendengelder verwenden will, um Verluste von Erstwohnsitzen mit zusätzlichen 10.000 Euro zu entschädigen. Das sei ungerecht gegenüber denjenigen, die sich in einer kritischen Situation befänden und Hilfe brauchten. Auch die Forderung nach Tankgutscheinen für diejenigen, die wegen des Lavameers weite Umwege fahren müssen, wird laut.
Event-Premiere in El Paso. Obwohl La Palma auch nach der Aktualisierung des regionalen Gesundheitsministerium in der Corona-Warnstufe 3 bleibt, werden nach den kürzlich erfolgten Lockerungen immer mehr Veranstaltungen ausgerufen. Auch El Paso ist dabei und kündigt für Freitag, 18. März, die erste Ausgabe des Urban El Paso Festivals an. Es geht um Kultur auf La Palma und den Kanaren, es gibt ein Konzert mit dem jungen kanarischen Künstler Dellacruz, und die Vinyl-Artistinnen von Pimienta Selectora legen auf. Beginn: 19.30 Uhr im Teatro Monterrey; Eintritt frei.
Mit Musik in den Frühling. Die Stadt Los Llanos organisiert zum zweiten Mal die Konzertreihe Primavera Musical. Los geht´s am Samstag, 19. März, im Espacio Cultural Real um 21 Uhr mit Jesse Fraser und Jonay Martín. Am Samstag, 23. April, gastieren die Clásicos Vanguardistas mit Geiger Pedro José Gavilán, Klarinettistin Laura Manez und Pianist Fernando Pascual im Secadero . Am Freitag, 13. Mai, konzertieren die La Wonder Brass aus Gran Canaria im Park vor den Toren der Stadt mt Klassik, Jazz und Latin. Eintritt jeweils 5 Euro. Buchungen, weitere Infos und Wegbeschreibungen auf der La Palma Eventseite.
Vulkanbetroffene verklagen die Stadt Los Llanos. Die Asociación Plataforma Volcán Cumbre Vieja beschwert sich öffentlich darüber, dass Angestellte des Rathauses von Los Llanos von ihrem Verein aufgehängte Protest- und Informationsplakate an Privathäusern in der Calle Las Asfelfas entfernt haben. Aus diesem Grund hat dieser Verband von Vulkanbetroffenen auch Klage gegen die Stadt eingereicht. Die Plakate seien anlässlich der Konferenz der Regionalminister am 13. März 2022 an einigen Fassaden und Balkonen mit Erlaubnis der EigentümerInnen angebracht worden. Man wollte den hochrangigen VertreterInnen der verschiedenen Autonomen Gemeinschaften des Landes auf diesem Wege wichtige Informationen zur Situation der Vulkanopfer geben. Beim Entfernen hätten die Rathaus-Mitarbeiter gesagt, dass sie „Anweisungen befolgen“. Laut dem VereinVolcán Cumbre Vieja ist dies ein „beispielloser Akt“, der gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verstoße.
Pläne zum Abfedern der Futtermittelknappheit. Weil die Kanaren Tierfutter aus der Ukraine importieren und durch den Krieg mit steigenden Preisen und Mangel konfrontiert sind (siehe Nachrichten in diesem Blog weiter unten), müssen Alternativen her. Die dafür zuständige Regionalministerin Alicia Vanoostende berichtet nun, dass bei einer Konferenz mit ihren KollegInnen aus den anderen Regionen Spaniens am 16. März in Madrid über Lösungen beraten wurde. Darunter sind Überlegungen, Mais aus Argentinien und Brasilien einzuführen. Außerdem sind Beihilfen für die Viehzüchter vorgesehen. Alicia Vanoostende: „Wir arbeiten Hand in Hand mit der spanischen Regierung und der EU.“
Hafenerweiterung Tazacorte. Der Kanarenminister für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungsbau gibt am 16. März bekannt, dass die Auftragsvergabe für die Erweiterung des Kais im Hafen von Tazacorte angelaufen sei – die Ausschreibung könnte noch vor Ende des Jahres 2022 erfolgen. Sebastián Franquis berichtet, dass für die Arbeiten 3,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Ziel sei, die Schiffe im Zwischendock des Hafens besser zu schützen. Der Minister hofft, dass dieses Projekt in den Wiederaufbauplan für La Palma aufgenommen werden kann – man sei bereits im Gespräch mit dem Finanzministerium: „Wir wollen diese Art von Investitionen auf La Palma fördern, denn sie kann Nautik, Freizeitaktivitäten und Wirtschaft in dem direkt vom Vulkan betroffenen Gebiet ankurbeln.“
Klassikkonzert in Mazo. Der Tenor Besay Pérez aus La Laguna und Finalist der Fernsehsendung La Voz lässt am Samstag, 19. März 2022, in Mazo seine Stimme ertönen. Dies ist das erste Konzert des Sängers auf seiner Kanarentournee. Beginn: 20 Uhr, Kulturzentrum Antares. Der Eintritt ist frei; Masken sind obligatorisch.
Plan zur Energiewende auf den Inseln. Die Kanarenregierung strebt an, dass 2030 annähernd 60 Prozent des Stroms auf dem Archipel aus erneuerbaren Energien fließt. Dafür sollen rund 5,5 Milliarden Euro an Investitionen mobilisiert werden, um jährliche Einsparungen von rund 930 Millionen Euro zu realisieren. Dies gab das Ministerium für den ökologischen Übergang, den Kampf gegen den Klimawandel und Raumplanung am 15.März während einer Informationskonferenz zum Plan de Transición Energética de Canarias (PTECan-2030) bekannt. Auf diesem Weg sollen die Inseln im Jahr 2040 klimaneutral sein. Der für diesen Bereich zuständige Regionalminister José Antonio Valbuena: „Es ist ein Plan, der zeigt, dass es möglich ist, die gesetzten Ziele mit großen Engagement der öffentlichen Verwaltungen und der Beteiligung der verschiedenen Wirtschaftssektoren zu erreichen, ohne die Komponente der Demokratisierung der Energie zu vergessen, damit jede Familie die Energie erzeugen und verwalten kann, die sie benötigt.“ Der PTECan-2030 solle im Zuge des Genehmigungsprozesses mit allen politischen Kräften beraten sowie den KanarenbewohnerInnen näher gebracht werden. Zur Diskussion stehen nun die Realisierung von beispielsweise Photovoltaik, Energiespeicherung, Elektrofahrzeugen, Geothermie, Meeresenergie oder grüner Wasserstoff.
Menschen auf den Kanaren loben COVID-19-Impfstellen und geben Impfgründe an. Die Corona-Impfungen auf den Kanaren werden in 19 Zentren des Gesundheitsdienstes (SCS) auf den Inseln durchgeführt. Die Ergebnisse einer dort erhobenen Umfrage legt die Kanarenregierung jetzt vor: 91,9 Prozent der Befragten vergeben auf einer Skala von 1 bis 5 die Höchstnote für die erhaltene Zuwendung, 90 Prozent bewerten die Wartezeit als zufriedenstellend oder sehr zufriedenstellend. Wie die Kanarenregierung weiter informiert, haben an der Umfrage 1.191 Personen teilgenommen. 67,7 Prozent der Befragten geben als Impfgrund die soziale Verantwortung an. Am zweithäufigsten wird mit 53,4 Prozent das Vertrauen in Impfstoffe als Präventions- und Kontrollmaßnahme genannt. 22,2 Prozent haben „Angst vor der Krankheit“, 12,9 Prozent wollen Einschränkungen und 5 Prozent familiären Druck vermeiden. 61 Prozent der UmfrageteilnehmerInnen geben an, mit Termin und 33 Prozent ohne Termin zur Impfstelle gegangen zu sein. Im Rahmen der Umfrage habe insbesondere die jünger Kanarenbevölkerung vorgeschlagen, das Imfpen weiterhin zu fördern.
Reaktivierungsplan für die Inselwirtschaft ist auf den Weg gebracht. Das Unterhaus des spanischen Parlaments segnet am 15. März auf Antrag der Coalición Canaria-PNC ein Konjunkturprogramm für La Palma ab. Die Mehrheit der Abgeordneten spricht sich für einen vom Staat geführten Plan zur wirtschaftlichen Reaktivierung der Insel aus, der bis zur vollständigen Erholung von den Folgen des Vulkanausbruchs gelten soll. Darin sind Beihilfen, Darlehen und Förderungen vorgesehen. Die Eruption im Westen der Insel hat den für La Palma essentiellen Wirtschaftssektoren große Schäden zugefügt: Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Tourismus. Obendrein wurde das größte Industriegebiet im Aridanetal zerstört (siehe Foto oben). Die Wiederherstellung der mehr als 370 Hektar von Lava und Asche erdrückter Kulturflächen kostet der CC-PNC zufolge rund 110 Millionen Euro – bisher seien vom Landwirtschaftsministerium aber nur 20 Millionen bereitgestellt worden. Auch die Beihilfen im Fischereisektor müssten erhöht werden. Der Tourismusbereich ist schwer betroffen, weil nach Expertenschätzung circa 4.000 der früheren 14.000 Betten unterm Lavameer verschüttet sind. Ana Oramas, Sprecherin der CC-PNC im Abgeordnetenhaus, die den nicht-legislativen Vorschlag für den Reaktivierungsplan eingebracht hatte, fasst die Probleme so zusammen: „Die Wirtschaft von La Palma basiert zu fast 95 Prozent auf Selbständigen und Kleinstunternehmen, die die speziellen Maßnahmen des staatlich geführten Plans benötigen.“ Nur so könne ein Aufschwung erreicht und eine mögliche Massenauswanderung verhindert werden, die die Insel in der Vergangenheit nach Vulkanausbrüchen erlebt habe.
Kleine Sardinen-Feier in Barlovento. Die Nordgemeinde Barlovento ist für ihre legendäre Beerdigung der Sardine berühmt, mit der sie in Pre-Corona-Zeiten traditionell den Karneval verabschiedet hat. Seit der Pandemie war allerdings Schluss mit dem Spektakel um den brennenden Papierfisch. Jetzt geht jedoch zumindest wieder ein bisschen was, und so lädt Barlovento am Samstag, 19. März 2022, sozusagen zur Sardine-Light-Party ein. Der Tag beginnt mit dem beliebten Acantilado-Trailrun, der um 9 Uhr in Santo Domingo in Garafía angepfiffen wird und zum Ziel in Barlovento führt. Dort erwartet man die ersten Läufer gegen 11.30 Uhr. Die Sardinen-Feierlichkeiten starten um 15 Uhr mit einem Markt, bei dem die Orchester Saoco und 3 de Caña für Stimmung sorgen. Bürgermeister Jacob Qadri betont, dass es nicht so wild zugehen soll wie sonst: „Die Vorschriften und COVID-19-Protokolle müssen eingehalten werden, darunter ist auch das Verbot von Tänzen unter freiem Himmel – aber das wird uns nicht hindern, nach zwei Jahren des Wartens wieder die festliche Athmosphäre eines solch besonderen Tages für die Barloventeros und Barloventeras zu genießen.“
Aktuelle La Palma-Nachrichten März 2022
Apotheken unterstützten Suche nach Tigermücken. Auffällige, stark entzündete Moskitostiche sollten in der farmacia vorgezeigt werden. Die Apotheker auf La Palma haben mit der Generaldirektion für Gesundheit der Kanarenregierung vereinbart, dass sie beim Aufspüren von PatientInnen helfen, die von der Aedes-Aegypti-Mücke gestochen sein könnten. Auch beim Kauf von Mückenschutzmitteln oder Antihistaminika wollen die Apotheken ein Formular zur Person ausstellen und das Gesundheitsamt informieren. Anhand der übermittelten Daten begeben sich die Servicetechniker in die Wohnung oder in das Gebiet, in dem der Mückenstich aufgetreten ist, um Fallen aufzustellen und die Moskitos auszurotten. Die Apotheken wollen außerdem über mögliche Brutstätten der Aedes aegypti wie Wasserlachen informieren. Details zur Entdeckung zweier Larven der Tigermücke in diesem Nachrichtenblog weiter unten.
Transvulcania Bike kommt wieder. Vom 23. bis 24. April 2022 treffen sich RadsportlerInnen aus aller Welt auf der Isla Bonita erneut bei der Transvulcania Bike. Alle Infos und Anmeldung auf der Website der Challenge auf den Vulkanen.
Celia verabschiedet sich. Die staatliche Wetterbehörde AEMET hebt die Warnungen für Wind auf La Palma auf. Die Wanderwege bleiben laut dem Koordinationszentrum CECOPIN mindestens heute, 16. März, noch geschlossen. Das Cabildo gibt die LP-4 auf den von Schnee und Eis gekrönte Roque de Los Muchachos via Hoya Grande in Garafía frei. Die Zufahrt von Santa Cruz ist jedoch nach wie vor ab dem Pico de la Nieve wegen Glatteis gesperrt.
Schnee auf dem Roque de Los Muchachos. Wie es die Wetterfrösche im Rahmen der aktuellen Kältewelle auf La Palma vorhergesagt haben, verwandelt sich derzeit Regen auf dem Roque de Los Muchachos in Schnee und Eis. Das Cabildo informiert, dass die LP-4 ab dem Pico de la Nieve über die Zufahrt aus Santa Cruz und ab Hoya Grande über die Zufahrt via Garafía wegen Eisglätte gesperrt ist. Sturm Celia beschert den Kanaren am Montag, 14. März, landesweit die zehn stärksten Orkanböen – an der Spitze liegt La Orotava auf Teneriffa mit 124 Stundenkilometern, Platz 6 hat der Flughafen Santa Cruz de La Palma mit 104 Stundenkilometern, was zahlreiche Flugausfälle verursacht. Durch die sozialen Netzwerke geht ein Video, dass einen Katamaran von Fred Olsen zeigt, der mit dem Sturm kämpft. Die hohen Wellen fordern außerdem vier Todesopfer und Verletzte beim Baden im Meer. Die Feuerwehren auf den großen Inseln rücken am Montag hundertfach aus, einstürzende Mauern und umherfliegende Gegenstände verletzen weitere Personen. Celia bleibt uns auch am Dienstag, 15. März, erhalten: im Norden von La Palma weiterhin Regen- und Schneefälle, die Temperaturen bei Nordwind kühl – einzelne Sturmböen möglich.
Flächennutzungsplan Los Llanos wird noch komplizierter. 2015 annullierte das Oberste Verwaltungsgericht den 2010 verabschiedeten Flächennutzungsplan von Los Llanos, weil er nicht alle europäischen Richtlinien miteinbezog. Seitdem arbeitet die Gemeindeverwaltung an einem neuen Plan General de Ordenación (PGO). Am 14. März 2022 teilen die Zuständigen mit, dass der Vulkanausbruch die Sache zusätzlich kompliziere. Aus diesem Grund habe man eine Fristverlängerung im Blick auf die Umweltverträglichkeitsprüfung des PGO gestellt und erhalten. Die Lavaströme haben das Gelände verändert, deshalb müssten nun „neue Variablen“ für die Raumplanung untersucht werden, so der zuständige Stadtrat Manuel Perera: „ Das sehr komplexe Dokument ist noch komplizierter geworden, aber es wird zu keinen größeren Verzögerungen kommen, wir halten den Zeitplan ein.“ Für die Ausarbeitung der Strategischen Umweltstudie kalkuliere man siebeneinhalb Monate ein. Dann folge der nächste Schritt: Die Erstgenehmigung des PGO und der Umwelterklärung.
Kunsthandwerkstage auf La Palma. Das Cabildo lädt anlässlich der Europäischen Tage des Kunsthandwerks vom 28. März bis zum 3. April zu Messen und Workshops nach Mazo und Fuencaliente ein. Die Inselregierung möchte damit die „Reichhaltigkeit und Einzigartigkeit“ der hierzulande Artesanos und Artesanas genannten KunsthandwerkerInnen zeigen. Die Workshops finden in der Escuela Insular de Artesanía in Mazo – gleich neben der Markthalle – statt und drehen sich beispielsweise um Stoffmalerei und traditionelle palmerische Handarbeitstecniken. In Fuencaliente lernen die TeilnehmerInnen der Workshops wie man Körbe flicht. Auch auf dem Mercadillo am Wochenende, 2./3. April, in Mazo gibt es Vorführungen, und am Sonntag, 3. April, wird in Fuencaliente eine Kunsthandwerksmesse abgehalten. Details siehe Plakat.
Schreckliche Badeunfall-Bilanz. Die Internet-Plattform Canarias, 1.500 Km de Costa spricht im Blick auf das vergangene Wochenende vom „tragischten in Bezug auf den Tod durch Ertrinken in den vergangenen 15 Jahren auf den Kanarischen Inseln“: Vier Menschen verlieren im Atlantik ihr Leben, eine Minderjährige ist in kritischem Zustand, und es gibt vier Verletzte. Die tragischen Unfälle ereigneten sich an felsigen Küstengebieten und Naturschwimmbecken auf El Hierro, Teneriffa, Fuerteventura und La Gomera. Ursache sei in allen Fällen Leichtsinn, denn die Badegäste hätten die von der Kanarenregierung ausgerufene Warnung vor Wellen von bis zu fünf Metern nicht beachtet. Auch am heutigen Montag, 14. März, gilt noch immer die Warnstufe orange für Brecher bis zu sechs Metern Höhe. Die meisten der Todesopfer sind nach Angaben von Plattform-Sprecher Sebastián Quintana TouristInnen. Der Experte betont, dass die kanarische Küste an sich nicht gefährlich ist, und auf dem Archipel die „besten Notruf- und Rettungsdienste der Welt“ im Einsatz seien. Letztlich hänge jedoch alles von der persönlichen Verantwortung und dem Verhalten jedes Einzelnen ab: „Die Inselgäste kennen das Verhalten der Strömungen in diesen Gebieten nicht und wiegen sich in den Naturschwimmbecken hinter den Mauern zum offenen Meer in Sicherheit – und dann entfaltet sich das Drama.“ Oft sei auch das „Falsche-Helden-Syndrom“ zu beobachten, wenn Angehörige ins Wasser springen, um einen geliebten Menschen zu retten, und dann selbst zu Tode kommen. So geschehen am 13. März auf La Gomera, wo der Vater beim Rettungsversuch seiner Tochter starb – das Mädchen schwebt laut Quintana noch immer zwischen Leben und Tod.
Warnschilder an den Lavaströmen. Noch immer sind Teile der Feuerflüsse aus dem Vulkan teils glühend heiß und geben an manchen Stellen lebensbedrohliche Mengen an Gasen in die Umwelt ab. Aus diesem Grund hat Nieves Rosa Arroyo veranlasst, dass Warnschilder angebracht werden. Die Inselrätin für Sicherheit und Notfälle weist darauf hin, dass diese in spanischer und englischer Sprache auf die Gefahren beim Betreten dieser Zonen hinweisen. Südlich des schwarzen Gesteinsmeeres werden die Tafeln von oben nach unten in Richtung Tacande, im oberen Teil des Vulkankegels entlang des Cabeza de Vaca-Weges und am Zugang vom Llano del Jable aufgestellt.
Seidenproduktion zum Zuschauen. El Paso ist für seine Hilanderas berühmt, die im Seidenmuseum dem Publikum zeigen, wie sie arbeiten. Die Seidenherstellung von der Raupe bis zum feinen Stoff ist allerdings ein Kunsthandwerk, das kaum mehr Nachwuchs findet. Aus diesem Grund will die Gemeinde El Paso ein Förderprogramm starten. Zunächst sei die Casa de la Sericícola, in der die Raupenfäden gefärbt werden, renoviert worden, und man wolle die Öffnungszeiten des Seidenmuseums erweitern. Außerdem lädt die Gemeinde vom 14. bis 18. März zu Tagen der offenen Tür in die Sericícola in der Carretera de San Nicolás 6 zu Vorführungen der Seidenspinnerin Solbeida täglich von 16 bis 19 Uhr ein. Das Seidenmuseum El Paso liegt in der Calle Manuel Tano 4.
Sánchez verspricht „Beschleunigung“ – Torres fordert Hilfe im Blick auf Flüchtlinge. Die vom Vulkan Betroffenen demonstrieren für die schnellere Abwicklung der Hilfen, und der spanische Präsident versichert am 13. März, die Exekutive tue „alles und noch mehr, um die Verwaltungsverfahren zu beschleunigen, damit die staatlichen Mittel so schnell wie möglich ankommen“. Pedro Sánchez erklärt im Rahmen des 26. Treffens der Regionalpräsidenten auf La Palma weiter, dass rund 66 Prozent der zugesagten Hilfen von inzwischen insgesamt 500 Millionen Euro geflossen seien. Dies bestätigte Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres, indem er von „bereits eingegangenen 330 Millionen Euro seitens der Behörden und aus Spenden“ berichtet. Um die Folgen des Kriegs in der Ukraine abzufedern, legt Torres bei diesem historischen Ereignis die Idee auf den Tisch, spezielle Entschädigungsfonds für die Kanaren und Balearen einzurichten. Nicht zuletzt, weil in den kanarischen Kassen rund 1,1 Milliarden Euro durch den Corona-bedingten Ausfall von rund einer Million TouristInnen fehlten. Außerdem benötige man auf dem Archipel Hilfe und eine bessere Verteilung hinsichtlich minderjähriger Flüchtlinge, die an den kanarischen Küsten anlanden. Unter den insgesamt 50.000 afrikanischen EmigrantInnen, die die Inseln in den vergangenen zwei Jahren aufnahmen, haben sich Torres zufolge durchschnittlich 3.000 Jungen und Mädchen befunden. Deshalb fordert der Kanarenchef, dass Spanien und die anderen Regionen auf diese Flüchtlingswelle ebenso reagieren wie auf die aus der Ukraine. Im Staatshaushalt seien 2022 erstmals 50 Millionen Euro für die Migration auf den Kanarischen Inseln vorgesehen – allerdings beliefen sich die Ausgaben dafür schon 2021 auf rund 70 Millionen Euro.
Die 17 Regierungschefs der autonomen spanischen Regionen sowie die beiden Präsidenten der autonomen Städte Ceuta und Melilla verabschiedeten bei dem Gipfel auf La Palma am 13. März eine Resolution, in der sie den russischen Einmarsch in der Ukraine verurteilen und sich verpflichten, die kriegsbedingten Auswirkungen auf Spanien mit geeigneten Maßnahmen zu lindern. Ziel ist unter anderem, die Energiepreise nach unten zu bringen, um Industrie und BürgerInnen zu schützen. Im Blick auf EU-Töpfe steht in der La Palma-Erklärung, es sei essentiell, parteipolitische Unstimmigkeiten beiseite zu lassen, damit die Gelder tatsächlich überall in Spanien ankämen. Außerdem garantieren die Regionalchefs die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine; der Staat verspricht finanzielle Unterstützung. Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres unterstreicht, dass nach zehn Jahren erstmals alle Regionalpräsidenten auf der Konferenz anwesend sind. Einigkeit sei im Blick auf Krieg, Migration und Pandemie unerlässlich.
Ganz großer Bahnhof auf La Palma. An diesem Wochenende versammeln sich Regierungspräsident Pedro Sánchez und die Präsidenten der Autonomen Regionen Spaniens auf La Palma. Die Insel wurde als Austragungsort gewählt, um den hier lebenden Menschen Respekt im Blick auf die Bewältigung der Vulkankatastrophe zu zollen. Zur Ehrung der unzähligen offiziellen und freiwilligen HelferInnen sind außerdem König Felipe VI. Und Königin Letizia erneut auf La Palma eingeflogen. Das Königspaar vergibt am 12. März verschiedene Medaillen des spanischen Zivilschutz-Ordens Mérito de la Protección Civil im Rahmen eines Festaktes im Franziskaner-Kloster in Santa Cruz an insgesamt 39 öffentliche und private Organisationen, die im Rahmen des Vulkanausbruchs im Einsatz waren und manchmal noch weiterhin sind.
Weitere Gelder für die Vulkanopfer. Am zweiten Märzwochenende beschließt die Gemeinsame Kommission für den Wiederaufbau von La Palma, den Vulkanopfern noch mehr als die bisher zugesagten Hilfen zukommen zu lassen. Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres kündigt an, dass Menschen, die ihren Erstwohnsitz verloren haben, von der Regionalregierung 30.000 Euro erhalten. Inselpräsident Mariano Zapata verspricht jeweils 10.000 Euro pro im Einheitsregister aufgeführter Familieneinheit – dafür stünden 10 Millionen Euro aus Spenden und den Kassen des Cabildos bereit. Diese Summen ergänzen die bereits von der spanischen Regierung bereitgestellten 60.000 Euro pro verlorenem Erstwohnsitz.
Vulkanopfer gehen wieder auf die Straße. Im Rahmen des Treffens der Regionalpräsidenten rufen Betroffenenverbände am Sonntag, 13. März, zu einer Demonstration auf der Plaza in Los Llanos auf – die TeilnehmerInnen sollen Zelte mitbringen. Sie sind unzufrieden und bemängeln, dass „die Realität der Bürger weit entfernt von den großspurigen Ankündigungen“ liege. Außerdem beklagt die Initiative, dass die Verwaltungen sie nicht genügend in die Wiederaufbauplanungen einbeziehe. Manche sind auch mit der geplanten Unterbringung in den Containerhäusern nicht einverstanden.
Modulhaus-Prototyp steht. In Los Llanos wurde ein Prototyp der Wohncontainer aufgebaut, der den vom Vulkan Betroffenen ein Bild des Lebens darin vermitteln soll. Insgesamt hat die Kanarenregierung 85 dieser Modelle für 5,3 Millionen Euro gekauft, um die durch die Eruption verursachte Wohnungsnot zu bekämpfen. Von nun an sind organisierte Besuche mit den betroffenen Familien in dem 60 Quadratmeter großen Modulhaus mit zwei bis drei Schlafzimmern, einer Einbauküche, zwei Badezimmern und Klimaanlage geplant. Die ersten fünf der 85 Gebäude sollen auf einem Grundstück in Los Llanos nahe den bereits errichteten fünf Holzhäusern aufgebaut werden. Dazu müssen laut Stadtverwaltung zunächst Infrastrukturen wie Strom, Wasser, Straßen und Gehwege geschaffen werden; dies dauere voraussichtlich drei bis vier Monate. Rund 80 Prozent der Wohnungssuchenden nach der Eruption kommen aus Los Llanos.
Tigermückenlarven gefunden: Keine akute Gefahr, aber Augen offenhalten. Auf La Palma wurden zwei Larven der Tigermücke entdeckt. Dies teilt die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit der Kanarenregierung mit und gibt sogleich Entwarnung: „Die Anwesenheit dieser Spezies bedeutet nicht, dass Krankheiten wie Dengue-Fieber, Zika, Gelbfieber oder Chikungunya übertragen werden, da diese in unserem Gebiet – abgesehen von sporadisch importierten Fällen – nicht vorkommen.“ Die Untersuchung der Larven habe ergeben, dass sie keine Viren enthielten. Im Anschluss an die Entdeckung wurde sofort ein Aktionsplan aktiviert, der bis zur endgültigen Ausrottung der Spezies auf der Insel läuft. Damit und einem speziellen, schon 2011 installierten, entomologischen Überwachungssystem zum Schutz vor invasiven Arten habe man in Zusammenarbeit mit dem Tropeninstitut der Universität La Laguna schon 2017 auf Fuerteventura eingeschleppte Aedes aegypti aufspüren und endgültig ausrotten können. Das System erkenne Larven und Eier frühzeitig, bevor jemand gestochen werde. Im Rahmen des Aktionsplans werde alles dafür getan, die gefährlichen Moskitos auf La Palma aufzuspüren und gegebenenfalls zu eliminieren. In dem Gebiet des Larvenfundes befrage man Bewohner, suche mögliche Brutstätten und stelle mehr Fallen als sonst auf. Besonders im Blick hat die Generaldirektion Gewächshäuser, Bananenverpackungsanlagen, Friedhöfe und Reifendeponien. Am Hafen und Flughafen seien die Fallen ohnehin ständig im Einsatz. Auch in den Gesundheitszentren und Apotheken der Insel werde nun ein Programm zur Überwachung von Moskitostichen aktiviert, bei dem Verdachtsfälle sofort näher untersucht würden. Die Bevölkerung ist aufgefordert, „äußerst wachsam zu sein“ und Wasseransammlungen sowohl in den Häusern als auch auf den Straßen zu beseitigen. Dies sind bevorzugte Brutstätten der Tigermücke, die ihren Namen ihren schwarzen Streifen verdankt und kleiner als die anderen auf der Insel üblichen Mosquitos ist. Sie stechen in der Regel nicht nachts, sondern tagsüber, und ihre Bisse lösen eine starke Entzündungsreaktion aus, die von einem starken Stechen begleitet wird. Sie bewegen sich flink in Bodennähe und summen nicht. Sichtungen, Fotos der Aedes-Mücke oder von verdächtigen Stichen, sind an die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit zu schicken. E-Mail vectores.scs@gobiernodecanarias.org
Große Supermärkte beschränken Speiseöl-Einkauf. Als ich am 9. März im Hiperdino in El Paso war, sah ich am Regal mit dem Speiseöl ein Schild, dass pro Person maximal fünf Flaschen abgegeben werden. Das Regal war schon fast leer, der Preis der verbliebenen Flaschen seit meinem letzten Einkauf bereits deutlich gestiegen. Ein Regal weiter, beim Olivenöl, war alles wie immer wohlgefüllt, und es gab sogar Sonderangebote. Tatsächlich kann man den Medien entnehmen, dass spanienweit bereits einige große Handelsketten damit begonnen haben, insbesondere Sonnenblumenöl zu rationieren. Verschiedene spanische Lebensmittelverbände führen dies auf die Hamsterkäufe im Blick auf den Krieg in der Ukraine zurück. Allerdings gibt es laut der deutschen Lebensmittel-Zeitung nicht erst jetzt Engpässe bei Raps- und Sonnenblumenöl im Preiseinstiegssegment. Die Probleme begannen schon 2021 unter anderem durch Missernten oder auch durch coronagestörte Lieferketten und die Schließung von Produktionsstätten. Der Krieg in der Ukraine dürfte jedoch bei längerer Dauer die Situation im Sonnenblumenölbereich deutlich zusätzlich verschärfen, da diese Pflanzen in großen Mengen am Schwarzen Meer angebaut werden.
Wiederaufbau-Dekret endgültig beschlossen. Das Plenum des Kanarenparlaments verabschiedet am 9. März das im Januar von der Kammer genehmigte Gesetzesdekret für Vulkanopfer, die ihren Erstwohnsitz verloren haben. Sie dürfen neue Häuser auf ländlichen Grundstücken bauen, die nicht als Bauland vorgesehen waren. Allerdings gilt dieses Recht nur in den Gemeinden Los Llanos, El Paso und Tazacorte. Der Forderung vieler Betroffener und der Inselregierung, das Gesetzesdekret auf die ganze Insel auszuweiten, kam das Parlament nicht nach. Nach dieser neuen Regelung wurden für die Betroffenen auch die kanarische Mehrwertsteuer IGIC für Bauarbeiten sowie Steuern auf Grundstücksübertragungen auf null gesetzt. Die Bauparameter festzulegen bleibt Sache der Gemeinden.
Viehzüchter in Nöten: Preise für Milch und Käse könnten steigen. Weil der Krieg in der Ukraine einen Anstieg der Preise für Futtermittel wie Mais ausgelöst hat, strebt die Regionalministerin für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei einen regionalen Pakt zwischen Verwaltungen, Großhandel und Tierhaltern an. Da die Gefahr besteht, dass diese zusätzlichen Produktionskosten den Milchverkauf unrentabel machen, will Alicia Vanoostende eine außerordentliche 1,3 Millionen Euro-Beihilfe einführen, wobei für La Palma, Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura jeweils 235.000 Euro eingeplant sind; die kleineren Inseln La Gomera und El Hierro sollen jeweils 105.000 Euro erhalten. Tatsächlich fordern kurz darauf die Viehzüchter des Archipels bei einem Treffen mit der Kanarenregierung, den Milchpreis zu erhöhen. Bereits seit vier Jahren erhalten die Landwirte 45 Cent pro Liter – nun schlagen sie vor, dass er bei Kuhmilch auf 60 Cent und bei Ziegenmilch auf 80 Cent pro Liter angehoben wird. Vertreter des Zuchtverbandes begründen dies damit, dass sich das Futter bereits vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine um 45 Prozent verteuert habe, nun liege die Rate bei 75 Prozent. Auf den Kanarischen Inseln produzieren circa 17.000 Kühe, 300.000 Ziegen und 100.000 Schafe Milch. Von den Preiserhöhungen mitbetroffen wären auch die Käsereien auf dem Kanarenarchipel. Ministerin Vanoostende zufolge gibt es in dieser Branche keine Spielräume mehr, da der Käsepreis in den vergangenen sechs Jahren lediglich um 20 Cent erhöht wurde, sodass die bereits in dieser Zeit gestiegenen Produktionskosten nicht an die VerbraucherInnen weitergegeben worden seien. Sie kündigte eine Werbekampagne an, um der Käsebranche unter die Arme zu greifen. Der Tierhaltungssektor will am 20. März in Madrid einen nationalen Streik organisieren. Im Blick auf Getreideeinfuhren erklärte die Landwirtschaftsministerin wie schon am 7. März der Kanarenpräsident, dass die Inseln so gut wie keines aus der Ukraine importieren. Allerdings könnte die Verringerung des weltweiten Getreideangebots durch den Krieg zu Engpässen und höheren Preisen führen. „Wir behalten den Konflikt genau im Auge“, sagte sie.
Wasser marsch in Las Manchas und Jedey. Am 9. März gibt der Bürgermeister von El Paso bekannt, dass Las Manchas und Jedey wieder mit Trinkwasser versorgt seien. Die Stadt Los Llanos erklärt am 10. März, dafür rund 15 Kilometer neue Leitungen verlegt zu haben. Die von der Lava zerstörten Rohre mussten gekappt, Asche aus den Tanks entfernt und Schächte gegraben werden. Vor der Inbetriebnahme seien alle Leitungen desinfiziert worden. Die Evakuierung dieser beiden Orte wurde schon vor fast zwei Monaten aufgehoben, dennoch kehrten nicht alle der vielen hundert Menschen gleich zurück. Zum einen weil die Wasserversorgung lediglich über Tanklaster erfolgte und kein Strom da war. Zum anderen mussten die extrem hoch verschütteten Häuser und Gärten zuerst gesäubert werden – manchmal zeigten sich dann obendrein Beschädigungen durch den Druck und die Feuchte der Asche.
Weiterhin Hilfe für arbeitslose Vulkanopfer. Menschen auf La Palma, die durch den Vulkanausbruch ihre Arbeit verloren haben, werden weiter unterstützt: Ohne einen Antrag stellen zu müssen, erhalten die rund1.800 betroffenen Personen in der nächsten Zeit ERTE-Beihilfen (Expediente de Regulación Temporal de Empleo) in Höhe von insgesamt 2,1 Millionen Euro. Diese Gelder sind Teil des außerordentlichen Beschäftigungsplans des Staates für La Palma, der 63 Millionen Euro umfasst. Laut dem Arbeitsamt La Palma kommen die meisten der Betroffenen aus den Bereichen Fischerei, Viehzucht, Landwirtschaft und Obstverpackung, gefolgt vom Gaststättengewerbe und dem Groß- und Einzelhandel. Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres erklärt, dass bereits 50 Millionen Euro aus ERTE-Mitteln investiert worden seien und 1.316 Arbeitslose eine Anstellung gefunden hätten. Nach der kompletten Umsetzung des Progamms sollen 1.670 Menschen wieder in Lohn und Brot stehen. Viele dieser Beschäftigten arbeiten derzeit bei der Beseitigung der Vulkanasche oder bei Reparaturen der von der Lava zerstörten Infrastrukturen. Darüber hinaus, so die Kanarenregierung, habe man 305 von der Eruption betroffene Unternehmen und Selbständige auf La Palma mit Beträgen in Millionenhöhe geholfen. Insgesamt seien von den mehr als 444 Millionen Euro staatlicher Hilfsgelder bereits rund 300 Millionen Euro für den Wiederaufbau und Aufschwung im Ardianetal eingesetzt worden.
San Isidro-Zone wieder erreichbar. Am 9. März wird die rund 200 Meter lange Notstraße San Isidro-Tazacorte freigegeben. Allerdings nur für Anwohner und Landwirte, die in der zuvor von der Lava eingekesselten Enklave leben und arbeiten. Foto: Cabildo
Rayo Verde-Festival. Wer die Liebesgeschichte von Jules Verne gelesen hat, weiß, was ein Rayon Vert ist. Und wer auf La Palma lebt, hat ihn wohl auch schon gesehen: Den grünen Blitz, wenn die rote Abendsonne am wolkenlosen Horizont im Meer versinkt und ganz am Schluss sekundenlang ihre Farbe ändert. Und genauso heißt auch eines der vielen Kulturevents auf La Palma: Rayo Verde-Festival. Dabei lädt das Cabildo vom 21. bis 27. März 2022 nach Los Llanos und Tazacorte ein. Auf dem Programm stehen Gespräche, Vorträge, Filme, Tanz und Musik. Details auf dem Plakat. Alles ist auf Spanisch – Sprachkenntnisse erforderlich.
Dienstleistungen nach dem Vulkanausbruch. Von Bekannten, die jetzt so langsam wieder auf La Palma einfliegen und einen Wagen mieten wollen, werde ich öfter gefragt, was mit den Autovermietungen im Vulkanbereich los ist. Die gute Nachricht: Sowohl Monta als auch La Palma 24 arbeiten, nur dass sich die Büros jetzt in Los Llanos an der Plaza Chica gleich hinter der Kirche befinden. Außerdem wollen manche wissen, wie es um die medizinische Versorgung im Aridanetal im Blick auf deutschsprachige Ärzte stehe. Mir ist bekannt, dass unter anderen nach wie vor deutschsprachige Ärzte im Centro Médico El Paso um den Facharzt Alexander Luthardt von Prondzynsky praktizieren. Und auch der deutsche Arzt Dr. Dominik Reister und seine Frau Dra. Eva María Vela Prieto konnten nach der Evakuierungsaufhebung und den Lavaarbeiten im Ortskern von La Laguna ihr MediCenter La Palma wieder öffnen. Inselgäste haben außerdem bei plötzlichen Erkrankungen Anspruch auf eine Konsultation in den Gesundheitszentren, die es auf der ganzen Insel gibt. Im Centro Salud muss nur die Europäische Krankenversicherungskarte vorgelegt werden. Auch das Hospital General von La Palma verlangt diese Karte von UrlauberInnen, die beispielsweise nach einem Wanderunfall ärztlich versorgt werden müssen.
Aktuelle Corona-Regelungen auf La Palma. Seit dem 7. März gelten auf den Kanarischen Inseln, die sich in den Alarmstufen 1 bis 3 befinden, deutlich gelockerte Vorschriften in Sachen Covid 19. Auf La Palma herrscht Warnstufe 3: Am 8. März gibt es 521 aktive Fälle. Die wichtigsten Neuerungen in Kürze: In öffentlichen und privaten Räumen – egal ob innen oder außen – dürfen sich maximal 12 Personen aufhalten. Ausgenommen sind Menschen, die unter einem Dach leben. Auch an Tischen in der Gastronomie ist die Personenzahl auf 12 begrenzt. Bei kulturellen und sportlichen Events dürfen wieder 100 Prozent der Sitz- und Stehplatzkapazitäten genutzt werden – egal ob in geschlossenen Räumen oder im Freien. Discos dürfen öffnen, aber Tanzen ist nicht erlaubt – zudem müssen Daten zur Rückverfolgung gesammelt werden. Diese Regelungen gelten vorläufig bis zum 30. April 2022. Darüber hinaus ist es im öffentlichen Raum verboten zu rauchen, es sei denn, ein Abstand von zwei Metern kann eingehalten werden. Gastwirte können auf 3G-Regeln bestehen – in den Warnstufen 3 und 4 sind sie obligatorisch. Die Maskenpflicht im Freien ist aufgehoben. Auf La Palma zeigt das öffentliche Bild, dass dennoch die meisten Menschen den Mund-Nasen-Schutz freiwillig auch auf der Straße tragen.
Luftqualität und INVOLCAN-Messungen. Während des Vulkanausbruchs war diese Website für Menschen rings um den Vulkan der tägliche Infopunkt bei der Frage, ob man sich im Freien aufhalten kann. Auf der Site können die BesucherInnen eine Messstation in ihrer Nähe anklicken und die Schadstoffe in der Luft checken. Nachdem die Gasbelastung in Puerto Naos, El Remo und La Bombilla selbst drei Monate nach dem Aus des Vulkans sehr hoch ist, zeigt die Internetseite jetzt ganz neu Messstationen in den Küstenorten. Auch INVOLCAN schaut weiterhin nach dem Rechten: Am 7. März haben MitarbeiterInnen des Instituto Volcánico de Canarias am immer noch rauchenden Vulkan auf La Palma mit neuen Messungen begonnen.
Wieder Schwarmbeben unter der Cumbre. Nachdem die Erdstöße unter der Cumbre in letzter Zeit immer weniger wurden, zeichnen mehrere Messtationen am 5., 6. und 7. März erneut Bebenschwärme zumeist in 11 bis 18 Kilometern Tiefe auf. Laut dem Instituto Geografico Nacional (IGN), das den Vulkan nach wie vor überwacht, ist dies in der post-eruptiven Phase “normal”. Grund dafür sei, dass das Magma abkühle, sich im Volumen verringere und absetze. Ein Prozess, der noch sehr lange andauern könne. Die Beben ereigneten sich im Bereich Fuencaliente, Breña Alta, Mazo und eines im Gebiet von El Paso.
Kanarenpräsident in Sorge. Ángel Víctor Torres beriet am 7. März im Beirat für Wirtschafts- und Sozialpolitik die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Kanarischen Inseln. Der Präsident befürchtet, dass der Tourismus indirekt leiden könne, falls Länder wie England oder Deutschland wirtschaftliche Probleme bekämen – die Zahl der bisherigen Gäste aus der Ukraine sei mit circa 100.000 pro Jahr nicht gravierend gewesen. Direkte wirtschaftliche Verbindungen gebe es wenige, nur 11 kanarische Unternehmen seien in der Ukraine tätig. Außerdem würden die Inseln nicht mit Getreide aus dem Kriegsgebiet beliefert.
Wieder viel Wasser im Speicherbecken Cuatro Caminos. Laut der Wasserbehörde von La Palma sind die von der Lava zerstörten Leitungen zum Reservoir Cuatro Caminos oberhalb von Los Llanos repariert, und das Becken ist nun zu drei Vierteln gefüllt. Diese Menge wird als ausreichend erachtet, um die südlich der Lavaströme gelegenen Gebiete zu versorgen. Im Januar 2022 hatte Cuatro Caminos einen Füllstand von 19 Prozent, also rund 20.000 Kubikmeter (siehe Tabelle).
Hafenbrücke in Tazacorte offen. Nach Abschluss der Sanierung der Brücke an der Tenisca-Schlucht vorm Hafen in Tazacorte kann der Verkehr wieder fließen. Bisher wurden Fahrzeuge ab Argual über die Alternativstrecke nach Tazacorte umgeleitet. Nach Angaben von Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo hat das Projekt durch “eine Reihe von Rückschlägen” rund anderthalb Jahre länger gedauert als ursprünglich angenommen – unter anderem wurden die Arbeiten während des Vulkanausbruchs unterbrochen.
Vandalen klauen Solarmodul. Das Vulkanologische Institut der Kanaren INVOLCAN beklagt, dass immer wieder Instrumente zur Überwachung des Vulkangeschehens auf der Insel gestohlen werden. Erst kürzlich wieder seien ein Photovoltaik-Paneel und die Batterie einer seismischen Messstationen verschwunden. „Nach den Ereignissen auf La Palma und im Wissen um die Bedeutung der Wissenschaft für die Bewältigung von Naturgefahren im Rahmen des Katastrohenschutzes können wir nicht verstehen, wie jemand bei klarem Verstand in der Lage war, den Zaun zu durchbrechen und die Geräte zu entwenden“, schreiben die Forschenden in den sozialen Netzwerken.
Miethilfen für Vulkanopfer. Am 4. März können weitere acht Familien in Wohnungen einziehen, die die Kanarenregierung bereit stellt. Damit seien 89 von 104 geplanten Objekten für die vom Vulkan Betroffenen realisiert, heißt es. Fünf der neuen Wohnungen befinden sich in Tazacorte und drei in Los Llanos, alle mit zwei oder drei Schlafzimmern, Garagen und Einbauküchen. Am 3. März aktiviert der Regierungsrat der kanarischen Inseln die Mietsoforthilfe für Familien, die durch den Vulkanausbruch ihren Erstwohnsitz verloren haben. Diese soll während des Wiederaufbauprozesses maximal 36 Monate lang gewährt werden – man rechnet mit einem Aufwand von rund 3,2 Millionen Euro. Die maximale Beihilfe für jede Familie beläuft sich laut Kanarenregierung auf 594 Euro pro Monat. Es hatte sich herausgestellt, dass einige Menschen nicht über die Mittel verfügen, um die Mieten vollständig zu bezahlen.
Eintauchen in die maritime Geschichte von La Palma. Anfang März öffnet das Schifffahrtsmuseum in Santa Cruz de La Palma wieder seine Pforten. Das Zentrum für Erinnerungen an die maritime Kultur der Insel im Nachbau des Kolumbusschiffes an der Plaza de La Alameda präsentiert sich nach einer rund fünfmonatigen Umgestaltung in neuem Glanz. Neben weiteren Schiffsmodellen, die Volker Reinle-Carayon zur Verfügung gestellt hat, gibt es jetzt Audioführungen in Spanisch, Englisch und Deutsch – das dafür benötigte Zubehör zu mieten kosten zwei Euro. Nach wie vor zu sehen sind unter anderem Seekarten und Modelle von Schiffen, die in den Werften von Santa Cruz im 19. Jahrhundert gebaut wurden. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, von Mai bis September bis 20 Uhr. Mehr Infos und auf der Internetseite des Museo Naval; der Eintritt kostet 4,50 Euro – Kinder unter 12 Jahren bezahlen nichts.
Umweltschützer sind gegen den Schiffsanleger in La Bombilla. Am ersten Märzwochenende melden sich wieder einmal die Umweltschützer auf La Palma zu Wort. Die Centinela-Ecologistas en Acción stellen „die Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit“ des inzwischen im Bau befindlichen Kais in La Bombilla in Frage. Außerdem geben sie bekannt, dass sie die Küstenbehörde auffordern wollen, Genehmigungen zurückzuziehen und diese Arbeiten zu überdenken: „Dabei darf nicht vergessen werden, das es sich um eine Zone im Naturschutznetz 2000 handelt und am natürlichen Strand von Las Murgas umgesetzt werden soll – das besorgt uns“. Die Umweltaktivisten hinterfragen den Sinn des Projekts unter anderem so: „Dient es nur dem Personen- oder auch dem Fahrzeugtransport? Welche Art von Schiffen wird den Dienst anbieten und wie viele werden benötigt?“
Premiere in der Geschichte des Trailrunnings: Geländelauf-EM auf La Palma. Der Europäische Leichtathletikverband will dieses Jahr in El Paso nicht nur den zehnten Reventón ausrichten. European Athletics wird im Rahmen des beliebten Trailrun-Events vom 30. Juni bis zum 3. Juli 2022 auch die ersten Europameisterschaften im Geländelauf seiner Geschichte veranstalten. Außerdem soll La Palma in diesem Rahmen finanziell im Blick auf den Wiederaufbau nach der Vulkankatastrophe unterstützt werden, so die Organisatoren. Der Verband rechnet mit mehr als 2.000 LäuferInnen, darunter die Speerspitze Europas, bei den beiden Veranstaltungen und avisiert „Rennen auf höchstem Nieveau“.
Für mehr Sicherheit. Das Umweltdezernat der Inselregierung schafft mehrere Kameras zum Senden von Echtzeitbildern, zwei Drohnen sowie Taschenlampen mit speziellen Signalkegeln an. Sie kommen bei der Überwachung und den Sicherheitskontrollen auf der Insel zum Einsatz. Die Fahrzeuge werden unter anderem mit Leuchtbaken und Spoilern ausgerüstet. Damit können im Notfall selbst Forstwege schnell befahren und markiert werden.
Gute Nachrichten für die Küsten-Bauern. Anfang März informiert das Cabildo von La Palma, dass in Puerto Naos eine dritte Anlage zur Entsalzung von Meerwasser aufgebaut wird. Diese sei nötig, um die landwirtschaftlichen Flächen an der Küste ausreichend zu gießen. Durch diese Installation könne auf das vom Staat zur Verfügung gestellte Tankschiff Tomasso S verzichtet werden, da sie den bisherigen Wasserdurchfluss von 6.000 Kubikmetern pro Tag auf 8.000 bis 12.000 Kubikmeter erhöhe. Allerdings seien dies nur provisorische Lösungen; Ziel müsse die Wiederherstellung der Leitungen sein, die von der Lava zerstört wurden. Die Entsalzungsanlagen haben bisher rund 500.000 Liter Wasser für den Küstenstreifen produziert, wo überwiegend hierzulande Plátanos genannte Bananen wachsen. Die kanarische Landwirtschaftsministerin Alicia Vanoostende überbringt am 4. März eine weitere gute Nachricht für die Plataneros: Die Europäische Kommission werde die vom Vulkan betroffenen Erzeuger mit Beihilfen in Höhe der Vorjahre unterstützen, bis sie sich vollständig von den Schäden erholt hätten.
Notstands-Deklaration für den Straßenbau. Am 4. März treffen sich Vertreter der Regierungen Spaniens, der Kanaren und von La Palma und beschließen, dass der Staat die geplante Straße von Tazacorte nach Puerto Naos als Notstandsprojekt einstufen soll. Dies sei nötig, um den Bau der viereinhalb Kilometer langen Strecke entlang der Küste mitsamt Wasser- und Stromversorgungsleitungen so schnell wie möglich zu verwirklichen. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo betont die „grundlegende Bedeutung“ dieses Projekts zur Wiederverbindung des Nordens und Südens im Aridanetal, der durch das Lavafeld getrennt wurde. Die Kosten in Höhe von 40 bis 50 Millionen Euro übernehme die Zentralregierung.
Studie zur Überbrückung des Lavameers soll bald vorliegen. Am 2. März sagt Inselpräsident Mariano Zapata, dass die Sicherheitsstudien im Blick auf die geplante Notstraße zwischen La Laguna und Las Norias im Abschluss begriffen seien. Die wegen der Hitze im Lavafeld unterbrochenen Arbeiten sollen wieder aufgenommen werden, sobald das Spanische Institut für Geologie und Bergbau (IGME) die Ergebnisse vorlege. Zapata erklärt weiter, dass das Cabildo drei Routen vorgeschlagen habe, um das Aridanetal mit der Küste zu verbinden. Der rechtliche Weg dafür sei „bereits abgesichert“. Alle Planungen verlaufen unter den Vorschriften des insularen Notfallplans, der seit dem Ende des vulkanischen Notstands gilt. Bis an der provisorischen Straße von La Laguna nach Las Norias weitergearbeitet werden kann, bereiten die Bagger den Weg zu von der Lava eingekesselten Häuserinseln. Dabei, so der Inselpräsident, sollen nun „Zwangsbelüftungsarbeiten“ Puerto Naos und La Bombilla die immer noch hohen Gaskonzentrationen verringern. Auch der Weg mit Aussichtspunkt am Vulkan für Inselgäste stehe kurz vor der Fertigstellung. (Anmerkung: Ich hätte gerne gewusst, was Zwangsbelüftung ist, es wurde aber in der Pressemitteilung nicht weiter erklärt.)