La Palma Nachrichten
Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Cabildo fördert Solaranlagen 2022 – Pferderennsaison Ecuestre La Palma 2022 – Mehr MitarbeiterInnen für Tierauffangstation und Vivero in Puntallana – Kanarische Inseln: Molkereien und große Supermärkte verringern Gewinnspanne zugunsten der Bauern – Gute Nachrichten aus La Palma: Verbindung über die Lava von La Laguna nach Las Norias womöglich schon im Juni 2022! – Arbeiten am Fran Santana-Forstweg wegen Gasen unterbrochen – Big Bang Beethoven im GTC – 42 Millionen Euro für Arbeitsplätze auf der Isla Bonita – Schiffsverbindung Cádiz-La Palma – Millionenschwere Werbung für Urlaub auf den Kanarischen Inseln – Bajada de la Virgen El Paso im Sommer 2022 – Vulkanroute wieder offen – Thermalbad Heilige Quelle rückt in greifbare Nähe – Gold und Silber für La Palma-Weine – Neues Industriegebiet in Tacande – Corona-Warnstufe 1 auf der Isla Bonita – Beihilfen für August-Feuer-Opfer – Mehr Wertstoff-Container für die Isla Bonita – Premiere: Asphaltrecycling auf La Palma – Diskussion um Kollaps des Vulkangebäudes Cumbre Vieja – LP-301 San Isidro-Refugio del Pilar wird geöffnet – Halbe Million fürs Wellness-Center San Andrés y Sauces – Initiative Pampillo-Todoque startet Unterschriftenaktion – MIRADAS kommt ins GTC – NOT wird 33 Jahre alt – 6 Blaue Flaggen 2022 für die Isla Bonita – High Performance Computer überwacht La Palma-Vulkan – hochpräzise Karten und Fotos auf der La Palma Open-Data-Site – Festival Sonora erstmals auf La Palma – Alkali-Fallen in Purto Naos – Kanarenwirtschaft wächst trotz weltweiter Krisen – Neue Strände an den Lavadeltas – Kanaren bis 2030 von Ökosteuer befreit – Nachfrage nach Vulkanasche – Zwei gigantische Projekte auf La Palma: Öko-Wohnviertel in Las Norias und La Laguna angedacht – Laser schützen Vögel in Windpark Fuencaliente – Starmus-Festival 2022 mit Brain May und vielen anderen Stars – 2 Fälle Monkeypox auf den Kanaren – Isla Bonita Love Festival 2022 – Finanzspritze für Hotel-Schule-Projekt Monterrey in El Paso – Gassparen in Deutschland: Rentner auf die Kanaren? – Flüge zu den Kanaren: im Aufwind – Neon Run in Los Llanos – Höhere Sterblichkeit durch den Vulkanausbruch? – Wieder Vulkanführungen für Residenten und Touristen – EU-Delegation auf der Insel – Warum war die Warnampel beim Vulkanausbruch auf Gelb? – Vulkaninfos für Touristen – ASHES: Langzeitstudie zur Gesundheit der Menschen auf La Palma – KOS Extreme Triathlon erstmals auf der Isla Bonita – Goldmedaille der Kanaren für Elsa López.
Blutspendebus zwei Wochen auf La Palma
Das Instituto Canario de Hemodonación y Hemoterapia (ICHH) schickt den Blutspendebus diese und nächste Woche nach La Palma. Vom 31. Mai bis Donnerstag, 2. Juni, steht er von 15.45 bis 21 Uhr sowie am 3. Juni von 8.45 bis 14 Uhr in der Calle O´Daly in Santa Cruz. Nächste Woche fährt die mobile Einheit weiter nach Los Llanos. Dort kann man vom 7. bis 10. Juni in der Avenida Doctor Fleming Blut spenden: Montag bis Mittwoch von 15.45 bis 21 Uhr, Donnerstag von 8.45 bis 14 Uhr und Freitag von 8.45 bis 13 Uhr. Spender können direkt hingehen oder unter 922.47.00.12 einen Termin vereinbaren. Im Hospital Universitario de La Palma sind Blutspenden an 365 Tagen im Jahr möglich. Voranmeldung unter 922.18.53.12 oder 922.18.53.20.
Verbindung mit dem Festland immer teurer
Die Gruppe Canarios sin alas – Kanarier ohne Flügel – beklagt öffentlich, dass die „Flugpreise in die Höhe schießen“. Das Kollektiv auf dem Festland lebender Personen von den Kanarischen Inseln berichtet, dass man im August 2022 nicht unter 300 Euro von Madrid nach Teneriffa fliegen könne. In dieser Sache habe man sich in den vergangenen fünf Jahren mit allen politischen Parteien getroffen, aber nicht mehr als „ein Lächeln und gute Worte“ erhalten. Dabei sei es für sie wichtig, ab und an in die Heimat zu fliegen, beispielsweise um Freunde und Verwandte zu sehen oder einen Termin mit dem Hausarzt wahrzunehmen.
Iberia Express im Sommer 2022
Iberia Express bietet in ihren Maschinen im Sommer 2022 mehr als 1,7 Millionen Sitzplätze für Reisen von Madrid auf die Kanarischen Inseln. Dabei betont die Airline, die „bemerkenswerten“ Anstiege der Kapazitäten nach Lanzarote mit einem Plus von 42 Prozent, Gran Canaria (plus 25 Prozent) und Fuerteventure (plus 24 Prozent) im Vergleich zum Sommer 2019 vor der Pandemie. Nach Teneriffa fliegt Iberia Express 48 Mal pro Woche – 34 Mal nach TF-Nord und 14 Mal nach TF-Süd. Nach La Palma stehen 10 Verbindungen pro Woche auf dem Flugplan.
Extremster Triathlon Spaniens auf La Palma
Premiere: Die Kanareninsel La Palma ist erstmals Gastgeberin des KOS Xtreme Triathlons – das extremste Event in diesem Bereich in Spanien. Am Sonntag, 5. Juni, 7 Uhr, machen sich 100 AthletInnen aus der ganzen Welt am Strand der Playa Bajamar in Breña Alta auf den Weg durch fünf Gemeinden mit Ziel Roque de Los Muchachos. Motto: Vom Meer zu den Sternen. Streckenlänge: 60 Kilometer – geschwommen werden 2 Kilometer, radgefahren 49 Kilometer und gelaufen 9 Kilometer. Höhenunterschied: 2.600 Meter. Das Cabildo unterstützt das Sportevent, weil dieser extreme Triathlon „La Palma als Referenz für Elite-Outdoor-Sportarten positioniert und den Sport- und Astrotourismus fördert“. Mit dabei sind prominente Athletinnen wie der zweifache Europameister Thomas Steger aus Österreich oder die Landesmeisterin Saleta Castro aus Pontevedra. Mehr Infos auf der Website des Kanarischen Triathlonverbandes.
Parallel zum Sportevent KOS Extreme Triathlon laden die Organisatoren am Wochenende, 4. und 5. Juni, in den Parque de los Álamos in San Pedro ein. Im sogenannten KOS-Dorf warten ein Kunsthandwerkermarkt mit Gastro- und Freizeitbereichen auf die Gäste. Die Einnahmen des KOS-Village gehen an die Vulkanopfer.
Langzeitstudie an Vulkanbetroffenen
Eine Studie namens ASHES wird die Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf La Palma auf die Atemwege der Bevölkerung untersuchen. Dies erklärten jetzt der Direktor des Gesundheitsamtes von La Palma, Kilian Sánchez, die Leiterin des Gesundheitsamtes, Mercedes Coello, und der Vizepräsident und Pulmologe der Sociedad Española de Neumología y Cirugía Torácica, Germán Peces-Barba. Vor Ort wird eine multidisziplinäre Gruppe von Ärzten und Fachleuten an der Studie beteiligt sein. Untersucht werden sollen mehr als 2.000 Menschen über fünf Jahre hinweg. Sie müssen Fragebögen ausfüllen, Atemfunktionstest absolvieren und biologische Proben abgeben. Die Probanden werden aus verschiedenen Bereichen ausgewählt: Menschen, die in der Sperrzone arbeiteten, Erwachsene und Kinder die ganz nah und am weitesten Weg vom Kegel lebten sowie Atemwegserkrankte. Um die TeilnehmerInnen zu ermitteln, werden in nächster Zeit Menschen auf der Straße angesprochen und Kampagnen in den sozialen Netzwerken durchgeführt. Interessenten müssen ein Formular ausfüllen und werden telefonisch über ihre Teilnahme informiert. ASHES steht für Analysis of Exposure and Respiratory Health Effects of Volcanic Eruption in the Canary Islands.
Finanzspritze für die Milchwirtschaft
Der spanische Staat stellt 2,7 Millionen Euro Subventionen für die Milchwirtschaft auf den Kanarischen Inseln bereit. Wie Regionallandwirtschaftsministerin Alicia Vanoostende am Samstag, 28. Mai, weiter erklärte, soll damit der Anstieg der Futtermittelkosten durch den Ukraine-Krieg abgemildert werden. Diese Liquiditätsspritze wird unter knapp 600 Betrieben auf dem Archipel verteilt. Die Kanarenregierung hatte zuvor schon mit insgesamt 16,8 Millionen Euro Beihilfen verschiedener Art versucht, das Problem zu minimieren. Ziel ist, den Fortbestand der Viehzucht zu gewährleisten. Insgesamt bezahlt die spanische Regierung die eingangs genannt Sonderbeihilfe in Höhe von insgesamt 169 Millionen Euro an 124 Millionen Kuhmilcherzeuger, 32,3 Millionen Schafmilcherzeuger und 12,7 Millione Ziegenmilcherzeuger aus.
Grünes Licht für Wohnungsbau in Tazacorte
Gute Nachricht von der Kanarenregierung: Die Direktion für Wohnungswesen hat das von der Gemeinde Tazacorte vor einigen Wochen vorgelegte Wohnbauprojekt akzeptiert. Dies meldet jetzt Bürgermeister Juan Miguel Rodríguez. Demnach kann die Erschließung des Grundstücks für den Bau von 37 Wohnungen noch in diesem Jahr beginnen – theoretisch könnten auf dem 2.842 Quadratmeter großen Areal sogar noch viel mehr Wohnungen entstehen. Tazacorte leidet schon seit langem unter Wohnraummangel; der Vulkanausbruch hat das Problem noc verschärft. Aus diesem Grund bot die Gemeindeverwaltung der Kanarenregierung den Landkauf mitsamt dem ausgearbeiteten Projekt für zunächst 37 Wohnungen ang.
Tag der Kanaren: allerorten Fiestas!
Am Montag, 30. Mai, feiern die Menschen auf dem Archipel den Día de Canarias. Es ist sozusagen der Nationalfeiertag der Kanarischen Inseln, denn der Anlass ist ein demokratischer: Am 30. Mai 1983 trat zum ersten Mal das Regionalparlament zu einer Sitzung zusammen. Deshalb lässt man an diesem Tag und heuer schon am Wochenende zuvor die Tradition hochleben: Überall gibt es Events mit Musik, Gesang und Tanz. Die Details finden sich auf der Eventseite des Lavastein-Blogs.
Ampel beim Vulkanausbruch auf Gelb: Debatte über Schuldfrage eröffnet
Die Direktorin des Instituto Geográfico Nacional (IGN) auf den Kanaren, José María Blanco, hat jetzt im wissenschaftlichen Ausschuss des Kanarischen Parlaments Bericht zum Vulkanausbruch auf La Palma erstattet. Dabei kam laut Cadena SER auch die Tatsache zur Sprache, dass am Sonntag, 19. September 2021, dem Tag der Eruption, die Vulkanampel noch auf der Stufe Gelb anstatt auf Orange stand. Hat das vulkanische Notfall-Komitee – abgekürzt genannt PEVOLCA nach dem Plan de Emergencias Volcánicas de Canarias – nicht rechtzeitig auf die Warnungen der Wissenschaft gehört und die gefährdeten Gebiete evakuiert? Blanco eröffnet mit diesen nun vor den Parlamentariern geäußerten Worten die Debatte (siehe O-Ton im Video): “Der wissenschaftliche Ausschuss im Komitee bestimmt nicht die Farbe… Jedoch wurde im wissenschaftlichen Ausschuss am 18. September gesagt, dass die Eruption unmittelbar bevorsteht. Schlagen Sie diesen Begriff im PEVOLCA nach, und Sie werden sehen, welche Farbe das Wort unmittelbar bedeutet”. Dieses Statement sorgte sofort für Aufruhr in den Medien. Deshalb erklärte José María Blanco am Samstag, 28. Mai 2022, folgendes: “Auf der Sitzung des wissenschaftlichen PEVOLCA-Ausschusses am 19. September 2021 legte jede teilnehmende Einrichtung ihre Analyse der ihr vorliegenden Informationen vor und gab eine Prognose ab. Alle Institutionen waren sich einig, dass sich der Prozess
kurzfristig entwickeln könnte, aber es gab keine Einigung darüber, ob dieser Zeitraum Stunden oder Tage beträgt, und die Einstufung des Ausbruchs als unmittelbar bevorstehend wurde ausgeschlossen. Es wurde daher beschlossen, den Bericht des Wissenschaftlichen Ausschusses wie folgt zu formulieren: Der Prozess geht weiter und kann sich kurzfristig rasch entwickeln. Derzeit befindet sich der Prozess in einer prä-eruptiven Phase, die mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer Eruption führen wird, ohne dass zum jetzigen Zeitpunkt ein Zeitfenster festgelegt werden kann“. Der PEVOLCA-Lenkungsausschuss, so Blanco, traf seine Entscheidungen auf der Grundlage der vom wissenschaftlichen Ausschuss angenommenen Berichte. Außerdem hätten einige Evakuierungen sowie Informationsgespräche schon vor dem Ausbruch stattgefunden.
Ob die vom Vulkan Betroffenen dies akzeptieren, sei dahingestellt. Denn sie sehen die Sache so – einer von ihnen äußert sich auf Youtube: “Die Eruption stand am 18. unmittelbar bevor. Sie hätten das gesamte Gebiet warnen müssen. Das hätte die Bevölkerung alarmiert, wir hätten die älteren Menschen organisiert, die Tiere eingesammelt, wir wären besser vorbereitet gewesen, ein ganzer Tag ohne Vulkan, um uns vorzubereiten”. (Anmerkung der Redaktion: Diese Diskussion gärt auf der Insel unterschwellig schon seit langem – und trotz der neuen Erklärung von José María Blanco bleibt die Frage, warum die Ampel nach der Warnung am Samstag, 18. September, nicht vorsichtshalber auf Orange gestellt wurde. Denn dies bedeutet “höchste Alarmbereitschaft. Beginn der präventiven Evakuierung”.)
Vulkaninfos speziell für Inselgäste im Internet
Eine Website mit Vulkaninfos für Inselgäste bietet jetzt detaillierte Infos, geografische Hinweise, eine Karte der betroffenen Gebiete und eine Aktualisierung der Wege. Eingestellt hat sie der touristische Unternehmensverband CIT Tedote. Präsident Óscar León: „Nach den enormen Zerstörungen ist der Vulkan heute eine touristische Attraktion, die Wohlstand schafft – es ist an der Zeit, dass die auf La Palma betrtoffenen Unternehmen damit beginnen, den Vulkan zu nutzen“. Die Website gibt es auf Spanisch, Deutsch und Englisch. Im CIT Tedote sind mehr als 200 Firmen zusammengeschlossen.
Versicherungskonsortium: Anträge reißen nicht ab
Auch vier Monate nach Ende des Vulkanausbruchs gehen beim Consorcio de Compensación de Seguros (CCS) weiterhin Anträge auf Schadensregulierung ein. Dies teilte CCS-Direktor Alejandro Izuquiza Ende Mai dem Kanarenparlament mit. Aus diesem Grund sei nicht absehbar, wie lange die Abwicklung noch andauern werde. Bislang registrierte das Versicherungskonsortium 7.768 Anträge, und 199,1 Millionen Euro wurden an die Geschädigten ausbezahlt. Insgesamt könnten 228 Millionen Euro Schadensersatzzahlungen auflaufen, so die Schätzung. Bei den noch ausstehenden Entschädigungen handelt es sich Izuquiza zufolge um Schäden in jetzt erst geöffneten Gebieten oder Zahlungen zur Aschebeseitigung.
Straße nach Puerto Naos in Arbeit
Aktuell wird die LP-213 nach Puerto Naos zwischen dem Restaurant Las Norias und der Kreuzung zum La Majada-Weg auf einer Länge von 250 Metern neu asphaltiert. Die Arbeiten sollen in der nächsten Woche abgeschlossen sein. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo erklärt, dass die nicht mehr heiße Lava hier komplett abgetragen werden konnte. Das heißt, wenn die im Bau befindliche Piste von La Laguna nach Las Norias für den Verkehr geöffnet wird, ist dieser Anschluss nach Puerto Naos fertig. Bisher wurden bereits die Kreuzung von La Laguna, die Caminos La Majada, La Aldea, San Isidro, Marta und Todoque freigegeben. Die Arbeiten an den Straßen von Las Norias de Abajo, Aniceto und El Paraíso werden fortgesetzt.
Noch mehr Geld für den Wiederaufbau
Das Cabildo von La Palma stellt weitere 27 Millionen aus Überschüssen für den Plan Recupera La Palma zur Verfügung. Diese Mittel kommen dem Wiederaufbau nach dem Vulkanausbruch laut Inselpräsident Mariano Zapata zusätzlich zu den dafür im Haushalt eingestellten 50 Millionen Euro zugute. Die Millionen sind beispielsweise für die Hotelunterbringung der Betroffenen, für Straßenbau und -sanierung, für die Wasserversorgung und andere Infrastrukturprojekte bestimmt. Weitere Gelder fließen in den wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau, in die Landwirtschaft und Fischerei, in die Beschäftigungs-, Ausbildungs- und Unternehmensförderung und sogar 200.000 Euro fürs Starmus-Festival im Sommer 2022 sind dabei. Mariano Zapata: „Die Inselregierung hat einen klaren und soliden Plan für die Wiederbelebung der Isla Bonita“.
El Paso: Beihilfen für Zweitwohnsitze
Als erste der vom Vulkan betroffenen Gemeinde will El Paso Beihilfen für Personen gewähren, deren Zweitwohnsitz zerstört oder beschädigt wurde – bislang erhalten nur EigentümerInnen von Erstwohnsitzen Hilfszahlungen. Wie das Rathaus mitteilt, ist diese Unterstützung Teil des Aufrufs zur Einreichung von Anträgen auf soziale Soforthilfe im Blick auf Einkommenseinbußen durch den Vulkan und endet am 2. Juni 2022. Bürgermeister Sergio Rodríguez will „weiterhin fordern, dass das Cabildo, die kanarische und die spanische Regierung diese Betroffenen für diese Verluste angemessen entschädigen“. Die Höhe der Hilfe wird nach einer Skala festgelegt, wobei es einen Höchstbetrag von 800 Euro zur Deckung der Grundbedürfnisse, zur Zahlung der Miete des Erstwohnsitzes oder der Hypothek gibt. Das Formular kann montags bis freitags von 7.30 bis 14 Uhr in den Büros des Sozialdienstes im Centro de Día und im 2. Stock der Casa de la Cultura abgeholt oder auf der Website des Ayuntamiento El Paso heruntergeladen werden.
Aschebilanz von Gesplan
Das zur Kanarenregierung gehörende öffentliche Unternehmen Gesplan hat in den vergangenen fünf Monaten mehr als 230.000 Kubikmeter Asche aus Häusern und landwirtschaftlichen Flächen auf La Palma entfernt. 160.000 Kubikmeter davon lagen im Gebiet von Las Manchas und Tacande, wo auf 525.000 Quadratmetern sowohl Grundstücke, deren Umgebung und Zufahrten sowie Straßen, Bürgersteige und lokale Wege bearbeitet wurden. 70.000 Kubikmeter der beseitigten Asche stammten aus Weinbergen und Bananenplantagen in den Gebieten Llano de Tamanca und Hoyo Verdugo. Dazu kamen Aufräumarbeiten auf circa 30 Kilometern Wegen und die Wiederherstellung des Erholungsgebietes El Pilar.
Puerto Naos und La Bombilla: Immer noch zuviel Gas
Keine guten Nachrichten resultierten aus einem neuerlichen Meeting des vulkanischen Notfall-Komitees PEINPAL und Forschenden des Instituto Geográfico Nacional (IGN) sowie des Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) Ende Mai 2022: Die Überwachung der Gebiete Puerto Naos und La Bombilla zeige, dass die Gaskonzentration in beiden Gebieten weiterhin hoch sei. Eine baldige Rückkehr der BewohnerInnen und Geschäftsleute sei aus aktueller Sicht wohl nicht möglich. Man arbeite jedoch an der schrittweisen Öffnung einzelner Zonen immer mit Blick auf die Sicherheit der Menschen. Laut der Direktorin des IGN, María José Blanco, ist die Kohlendioxidbelastung in La Bombilla mit teilweise um die 50.000 Parts per Million (ppm) besonders hoch. Auch in Puerto Naos sei die Lage schlecht, aber nicht so schlimm wie in La Bombilla.
La Palma-Kaserne als NATO-Quartier?
Die Kaserne El Fuerte im Osten der Insel soll künftig – wenn es nach dem derzeitigen La Palma-Senator Borja Pérez Sicilia geht – NATO-Truppen beherbergen. Er kam auf die Idee, nachdem sich Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres am 24. Mai im Parlament für einen Einsatz des hierzulande Organización del Tratado del Atlántico Norte (OTAN) genannten transatlantischen Verteidigungsbündnis auf dem Archipel ausgesprochen hatte. Pérez glaubt, dass dies „ein starker Impuls im Blick auf “Verteidigung, Soziales und Wirtschaft” für die Insel wäre. Er erinnert daran, dass man die spanische Regierung schon mehrmals gebeten habe, ein Bataillon der UME in der Kaserne zu stationieren. El Fuerte sei perfekt geeignet, weil es über eine Fläche von 147.000 Quadratmeter vollständig umzäuntes Gelände mit 24.602 Quadratmetern Betriebsräumen, Servicebereichen, Kantinen und Wohnhäusern sowie Sportanlagen verfüge.
Blue Flag-Rekord
Die Foundation for Environmental Education (FEE) verzeichnet im Sommer 2022 einen seit 35 Jahren nicht mehr erreichten Rekord: Weltweit darf erstmals wieder an mehr als 5.000 Standorten die Blaue Flagge gehisst werden – sechs davon an Playas auf der Kanareninsel La Palma in Santa Cruz, Bajamar, Los Cancajos, Charco Verde, Puerto Naos und Tazacorte. Auf dem gesamten Globus zeichnete die FEE jetzt 4.194 Strände, 732 Yachthäfen und 116 Tourismusboote mit der Blue Flag aus. Der Umweltwimpel steht für klares Wasser, saubere Strände, Sicherheit und Zugang für alle und flattert in 48 Ländern im Wind. Die Liste der Blauen Flaggen kann auf der Website des Programms über eine interaktive Karte eingesehen werden. Alle mit der Blauen Flagge ausgezeichneten Orte werden jährlich überprüft und erhalten die Fahne für die Dauer einer Saison, die bis zu einem ganzen Jahr dauern kann. Die internationale Jury prüft die Bewerber zweimal im Jahr, im April in den Ländern der nördlichen Hemisphäre und im September in den Ländern der südlichen Hemisphäre.
Schuldenpause wegen Vulkan
Die Frist für die Aussetzung von Darlehenszahlungen für vom Vulkan Betroffene lief am 6. April 2022 ab, und am 25. Mai legen die Finanzinstitute die Zahlen vor. 99 Prozent der 3.359 Anträge seien bewilligt worden, wobei sich 926 auf Hypothekendarlehen und 2.433 auf andere Kredite bezogen hätten. Laut der Banco de España belaufen sich die Verbindlichkeiten auf insgesamt 135,4 Millionen Euro – 93,1 Millionen Euro sind Hypotheken. Die Möglichkeit zum Aufschub der Verbindlichkeiten wegen der Notlage durch den Vulkanausbruch auf La Palma wurde per Gesetz möglich. 5.004 Personen nahmen diese Chance in ihrer Not in Anspruch. 22 Prozent von ihnen sind im Handel tätig, 18 Prozent im Agrarbereich und in der Fischerei sowie 15 Prozent im Hotel- und Gaststättengewerbe.
EU-Delegation inspiziert die Vulkanzone
Derzeit macht sich eine Abgeordneten-Delegation aus dem Ausschuß für regionale Entwicklung des Europäischen Parlaments auf La Palma ein Bild von den Folgen des Vulkanausbruchs. Die Mitglieder wollen persönlich sehen, wo die Gelder aus der EU investiert werden. Ihre Erfahrungen wollen sie nutzen, um im Parlament über den besten Einsatz von finanziellen Hilfen zu diskuierten. Der Antrag der Kanarischen Inseln auf Unterstützung aus dem EU-Solidaritätsfonds werde bereits bearbeitet, heißt es. Die spanische Europa-Abgeordnete Cristina Maestre kommentiert den Besuch ihrer KollegInnen so: „Sie haben es in den Nachrichten gesehen, aber sie mussten es direkt sehen, damit sie wissen, wie sehr wir die Hilfe Europas brauchen“. Eine Aufstockung der Mittel müsse deshalb im Parlament diskutiert werden.
Wieder Vulkan-Führungen
Die zu Ostern eingerichteten und schnell ausgebuchten Führungen auf dem Vulkan-Beobachtungsweg werden wieder aufgenommen. Die zuständige Inselrätin Rosa Arroyo kündigt an, dass sie im Blick auf berufstätige EinwohnerInnen von La Palma nun auch samstags und sonntags stattfinden. Die Route führt von Llano del Jable über ein Teil des Cabeza de Vaca-Weges bis zu einem Beobachtungspunkt in sicherer Entfernung zum Kegel. Das PEVOLCA-Komitee beobachtet den Bereich aus Sicherheitsgründen ständig und schließt den Weg, falls die Situation beispielsweise durch Gase gefährlich wird. Infos und Anmeldung für die Touren für die ResidentInnen von La Palma finden sich auf der Internetseite des Rathauses von El Paso. Weitere Infos in der Touristeninformation El Paso – Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 9.30 bis 17.30 Uhr, samstags nd sonntags von 10 bis 14 Uhr. Auch Wander-Firmen auf der Insel bieten Führungen an. Als da sind Canary Live Experience, Graja Tours, Isla Bonita Tours, La Palma Natural, La Palma Outdoor, La Palma Stars, La Palma Transfer und Astronorte. Last but not least: Auf dieser Website von El Paso können auch Führungen durchs Seidenmuseum, durch die Caldera, durch Höhlen oder zu den Sternen gebucht werden.
Stieg die Sterblickkeit beim Vulkanausbruch?
Eine große Frage beschäftigt derzeit die ExpertInnen: Am 21. Mai werden im Rahmen einer Debatte des Forums La Palma Opina Zahlen bekannt, die auf eine erhöhte Sterblichkeit während des Vulkanausbruchs hindeuten. Laut dem Nationalen Statistikinstitut (INE) stiegen die Todesfälle in den drei Monaten der Eruption von 190 in den Vorjahreszeiträumen auf 260. Dagegen sagte der Direktor des Servicio Canario de la Salud (SCS), Conrado Domínguez, am Montag, 23. Mai, dass ihm keine Daten vorlägen, die auf eine gestiegene Mortalität hindeuten. Der SCS-Chef bestätigte allerdings, dass Erkrankungen im Blick auf die Atemwege und dem psychischen Gesundheitszustand der Menschen zugenommen hätten. Hinsichtlich der Sterblichkeitsrate werde „das öffentliche Gesundheitswesen sehr aufmerksam auf jedes Problem achten, das Maßnahmen erfordert“. Einig sind sich alle Fachärzte, dass die ungewöhnliche Zunahme der Sterblichkeit nun in Studien genauer untersucht werden müsse.
Neon Run in Los Llanos mit Neon-Party am Sonntag
Am Sonntag, 29. Mai, illuminieren in Leuchtfarben gewandete LäuferInnen wieder die Innenstadt von Los Llanos: Beim Neon Run Spain wird um 18 Uhr der Start der Kinderrennen angepfiffen. Bei Einbruch der Dunkelheit starten um 21 Uhr die Erwachsenen auf den fünf beziehungsweise zehn Kilometer langen Asphaltkurs durch die Aridane-Metropole. Nach der Siegerehrung steigt gegen 22.30 Uhr die Neon-Party mit den Dee Jays Visac, Aguiloche und Jaime Mud. Alle Infos auf der Website des Neon Run Spain.
Affenpocken auf den Kanaren
Auf den Kanarischen Inseln ist inzwischen einer von zwei Fällen von Affenpocken offiziell bestätigt und am Montag, 23. Mai, sind fünf neue Verdachtsfälle dazugekommen. Wie schon berichtet, erklärt das regionale Gesundheitsministerium, dass die Monkey-Pox eine seltene Krankheit sind, die Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Drüsen sowie pockenartige Hautausschläge verursacht. Das Virus sei nur durch engen intimen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragbar. Alle bisherigen Fälle seien auf riskante Sexualpraktiken zurückzuführen.
Cabildo fördert Inselwirtschaft
Das Cabildo will 7,1 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Beschäftigung und die Wirtschaft auf der Insel zu fördern. Dabei geht es um Unternehmensgründungen und Selbständige – die Inselregierung vergibt Gelder sowohl an vom Vulkan geschädigte als auch an Firmen in den nicht betroffenen Gebieten. Details und Anträge finden sich auf der Website des Cabildo.
Kanaren: Tourismus-Schub erwartet
Gute Aussichten für die Kapazitäten der Flüge auf die Kanarischen Inseln: „Wir liegen im Sommer 2022 um 11 Prozent und im Winter 2022/23 um 19 Prozent über den Programmen vor der Pandemie 2019“, freut sich der Geschäftsführer von Turismo de Islas Canarias, José Juan Lorenzo, nach der Internationalen Konferenz Routes Europe im norwegischen Bergen. Nach diesem Treffen der bedeutendsten Airlines und Flughafenbetreiber der Welt wies auch die kanarische Tourismusministerin Yiza Castilla darauf hin, „dass wir im April 2022 die erste Autonome Gemeinschaft Spaniens waren, die 100 Prozent der Anbindungen im Vergleich zu anderen nationalen Reisezielen zurückgewonnen hat.“ Im internationalen Flugverkehr seien die Kanaren nur 0,2 Prozent unter den Ankünften des Vergleichsmonats 2019 geblieben: „Ein deutliches Zeichen für den erwarteten Tourismusschub 2022“. Bei der Konferenz in Bergen konzentrierte sich das Team von Turismo de Islas Canarias auf neue Routen und die Anbindung an die Ostküste der Vereinigten Staaten mit direkten und indirekten Verbindungen. Zu den Airlines, die Interesse an den Kanarischen Inseln zeigten, gehörten unter anderen Jet2, Corendon, Play, Azores Airlines, Air Transat, Volotea, Transavia, SAS, American Airlines, Vueling, Air Baltic, Edelweiss, Wizz Air, British Airways, Lufthansa, Condor, Turkish, Eurowings, Iberia Express, Brussels Airlines, EasyJet, TAP und Air Lingus.
Energiesparen in Deutschland: Langzeiturlaubs-Bonus für RentnerInnen?
Dieser Tage hat die Vorsitzende des deutschen Verbandes unabhängiger selbständiger Reisebüros, Marija Linnhoff, mit einem kreativen Vorschlag für Schlagzeilen gesorgt: Im Blick auf die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiepreissteigerungen und den von Putin angedrohten Gas-Boykott empfiehlt sie deutschen RentnerInnen, den kalten Winter in warmen Regionen wie den Kanarischen Inseln zu verbringen. Gleichzeitig regt sie den Staat an, diese Langzeitreisen mit einem Bonus von 500 Euro pro Person zu bezuschussen. Damit, so Linnhof, würden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die bisher in diesem Zusammenhang von der Politik noch nicht entlasteten RentnerInnen könnten Geld und Deutschland insgesamt Energie sparen. Problematisch: Die Idee würde den Staat rund 10 Milliarden Euro kosten, sagte die CDU-Politikerin Jana Schimke (CDU) gegenüber der Bild-Zeitung. Die Anregung scheint aber auch ohne Fördermittel zu funktionieren: Laut der Internetzeitung Teneriffa-News sind die Flugbuchungen auf die Kanaren nach Bekanntwerden des Linnhoff-Vorschlags „merklich angestiegen“.
Knapp 194 Millionen Euro Vulkanentschädigungen
Das Consorcio de Compensación de Seguros (CCS) hat bis zum 19. Mai 2022 auf der Kanareninsel La Palma 193,9 Millionen Euro Entschädigungen an die vom Vulkanausbruch Betroffenen gezahlt. Die meisten Gelder in Höhe von 167,95 Millionen Euro wurden für von der Lava zerstörte Gebäude überwiesen. Darüber hinaus erhielten 360 Unternehmen 25,09 Millionen Euro, und 299 von der Lava geschrottete Fahrzeuge wurden mit 860.000 Euro reguliert. Diese Mittel sind im Gesamtbetrag von knapp 474 Millionen-Hilfpaket für La Palma enthalten.
Heli zwei Mal im Einsatz
Gleich zweimal musste der GES-Heli am vergangenen Wochenende ausrücken, um Wanderinnen zu retten. In einem Fall handelte es sich um eine 45-Jährige, die am Samstag, 21. Mai, in der Caldera gestürzt war und sich am Bein verletzt hatte. Die zweite Wandersfrau flog der Helikopter aus dem Bereich des Roque de Los Muchachos ins Krankenhaus; sie hatte einen Hitzschlag erlitten. Der GES-Hubschrauber ist für Notfälle ständig auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma geparkt.
Schauinsland-Reisen beim Isla Bonita Love Festival aktiv
Mehr als 300 Personen und rund 100 Unternehmen werden am Isla Bonita Love Festival im Juli 2022 arbeiten. Wie das Cabildo weiter bekannt gibt, will der deutsche Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen versuchen, 5.000 BesucherInnen für das Makrokonzert am 30. Juli in Tazacorte nach La Palma zu bringen. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause geht das Event wieder im Hafen von Tazacorte über die Bühne. Mehr darüber auf der Veranstaltungsseite im Lavastein-Blog. Das Isla Bonita Love Festival wurde zur Verteidigung der Rechte des LGTBI-Kollektivs ins Leben gerufen. Die kanarische Tourismusministerin Yaiza Castilla sagt, dass es für „Toleranz, Freude und Liebe“ stehe: „Die Kanarischen Inseln haben sich schon immer für Freiheit und Respekt für jeden einzelnen der Menschen, die uns besuchen, eingesetzt“. Neben dem Konzert in Tazacorte gibt es beim Love Festival mehrere Tage lang Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen.
Erste Fälle von Monkeypox auf den Kanaren
Das Gesundheitsministerium der Kanarenregierung gibt bekannt, dass inzwischen auf Teneriffa und Gran Canaria jeweils ein Fall der Affenpocken aufgetreten ist. Beide Patienten kurieren die Krankheit zuhause aus und brauchen keine stationäre Behandlung. Gemäß den Protokollen werden die Fälle dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mitgeteilt. Am 15. Mai 2022 meldete das Vereinigte Königreich die ersten vier Fälle in Europa an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Monkeypox ist eine seltene Krankheit, die ähnlich wie die Windpocken Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Drüsen und Ausschläge an den Händen und im Gesicht verursacht. Laut Gesundheitsministerium ist das Virus nur in geringem Maße von Mensch zu Mensch übertragbar, da dies engen intimen Kontakt erfordere. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 5 und 13 und manchmal sogar bis zu 21 Tagen.
Laserlicht zum Schutz der Gelbschnabelsturmtaucher
Ende 2020 hatte es die Endesa angekündigt, und nun strahlt des Nachts grünes Laserlicht an den Windrädern in Fuencaliente: Die Tochtergesellschaft des Energieversorgers namens Enel Green Power España (EGPE) hat dieses System zum Schutz von Vögeln, insbesondere der an den Küsten von La Palma nistenden Gelbschnabelsturmtaucher, installiert. Dabei gibt die auf dem meteorologischen Turm des Windparks angebracht Anlage einen Laserstrahl auf die Welle der Windturbine ab, die dem Meer am nächsten ist – laut EGPE wird dabei übrigens das Himmelsgesetz von La Palma respektiert. Die Vögel erkennen das Lichtsignal und fliegen an den insbesondere nachts für sie gefährlichen, gigantischen Metallflügeln vorbei. Dieses System brachte bereits positive Ergebnisse beim Einsatz an Stromleitungen auf Hawaii, heißt es, nun werde es zum ersten Mal an Windrädern getestet. Die Windkraftanlage von Fuencaliente hat laut Endesa eine installierte Leistung von 22,5 Megawatt und besteht aus drei Turbinen des Typs Enercon E-44 mit einer Nabenhöhe von 56 Metern. 2019 produzierte sie mehr als 11.000 Megawattstunden Strom pro Jahr.
Verschuldung der Kanaren relativ niedrig
Die Kanarischen Inseln haben das Jahr 2021 als eine der autonomen Gemeinschaften Spaniens mit der niedrigsten Staatsverschuldung abgeschlossen – sowohl in relativen als auch in absoluten Zahlen. Dies teilt am 20. Mai 2022 die Autoridad Independiente de Responsabilidad Fiscal (AIReF) mit. Laut dieser unabhängigen Behörde für fiskalische Verantwortung legten lediglich Navarra und Madrid bessere Zahlen als die Inseln vor. Die öffentlichen Verbindlichkeiten der Kanarischen Inseln beliefen sich Ende 2021 auf 6,434 Milliarden Euro – dies entspricht 15,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Madrid war mit 14,8 Prozent des BIP und Navarra mit 15,2 Prozent des BIP verschuldet. Der Vizepräsident der Kanarischen Inseln und Minister für Finanzen, Haushalt und Europa-Angelegenheiten informiert, dass der AIReF-Bericht mit der voraussichtlichen Ankündigung der Europäischen Union über die Aussetzung der Steuervorschriften um ein weiteres Jahr zusammenfalle: „Dies wäre eine sehr gute Nachricht für alle öffentlichen Verwaltungen der Kanarischen Inseln, Spaniens und Europas, da die Folgen der Pandemie auch 2022 noch immer spürbar sind, und der Krieg in der Ukraine hinzukommt – dies bedeutet, dass auch 2023 schwierig sein wird“.
473 Millionen Euro für Vulkanopfer
Die Kanarenregierung hat bis zum 19. Mai 2022 mehr als 473 Millionen Euro für die vom Vulkan betroffenen Menschen zur Verfügung gestellt. Der Löwenanteil in Höhe von knapp 215 Millionen Euro floss in die Beschaffung von Wohnraum für die evakuierten und obdachlos gewordenen Menschen. Bis dato sind 6.796 Anträge im Einheitsregister für die Vulkangeschädigten eingegangen – 5.862 sind laut der Regierung der Kanarischen Inseln abgeschlossen.
Probleme mit Handys und Internet in Tajuya
Heute morgen, 20. Mai, war ich bei meinem Steuerberater, der in Tajuya wohnt – gar nicht weit von mir entfernt. Doch im Gegensatz zu mir – ich habe einen Vertrag mit Verimax und bin sehr zufrieden – funktioniert bei ihm das bei der Telefonica vertraglich vereinbarte Mobilfunknetz schon seit Wochen und trotz mehrerer Beschwerden nicht. Als der Vulkanausbruch die Antennen zerstörte, stellte die Telefonica eine mobile Einheit auf dem Parkplatz neben der Kirche von Tajuya auf – allerdings ist die seit der Abreise der JournalistInnen aus aller Welt wieder abgeschaltet. Kein Wunder, dass sich die EinwohnerInnen in diesem Bereich nun von den Telefongesellschaften benachteiligt fühlen – auch diejenigen, die bei Vodofone unter Vertrag sind, haben Probleme mit Mobilfunk und Internet.
Reventón Trail mit erster Trail- und Mountain-Running-EM
Am Donnerstag, 30. Juli 2022, verwandelt sich die Avenida Islas Canarias in El Paso in eine Parademeile für die Teams des ersten Campeonato de Europa de Trail y Mountain Running. Nach diesem feierlichen Startschuss berglaufen mehrere hundert AthletInnen aus 24 Ländern bis zum 3. Juli um Ruhm und Ehre. Diese Europameisterschaft-Premiere findet im Rahmen des seit Jahren beliebten Reventón-Trails El Paso statt.
Gasmessungen: keine Besserung in Sicht
Die Internetzeitung El Time titelt am 19. Mai 2022, dass die Gaskonzentrationen in Gebieten wie La Bombilla „keine Anzeichen für eine Besserung zeigen“. Das Niveau sei so hoch, dass die Evakuierten nicht kurzfristig in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren könnten. Diese Einschätzung traf Estevan Morán, der für die Gasmessungen bei der Guardia Civil seit dem Beginn der Eruption zuständig ist. Fast fünf Monate nach dem Ende des Vulkanausbruchs erreiche die Kohlendioxid-Konzentration teils immer noch äußerst gesundheitsschädliche Werte von um die 40.000 parts per million (ppm). Außerdem sei die Atmosphäre durch die Gasansammlungen in bestimmten Teilen des Tales „explosiv“.
Öko-Wohnviertel in Las Norias und La Laguna angedacht
Zusammen mit der Architektenschule La Palma fasst das Cabildo zwei Projekte ins Auge, die Wohnraum für rund 3.500 Menschen im Aridanetal schaffen würden. Vom Colegio entworfen seien zwei „umweltfreundliche Viertel mit 900 Wohnungen, Geschäften sowie Einrichtungen im Sozial- und Freizeitbereich, die mit der Agenda 2030 der Kanaren und den Zielen für nachhaltige Entwicklung im Einklang“ stünden. Projekt Nummer 1 sieht ein Öko-Viertel in der Gegend von Las Norias mit 275 Wohnungen für rund 1.000 Menschen vor. Vorschlag 2 ist im Bereich La Laguna angesiedelt und umfasst den Bau von 630 Ein- und Mehrfamilienhäusern für 2.500 Personen. Inselpräsident Mariano Zapata: „Die Beteiligung eines Architekturteams von der Insel ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft in diesem Gebiet.” Der nächste Schritt bestehe darin, sich mit Gesplan zu treffen, um zu prüfen, wie die Projekte in die Stadtplanung im Rahmen des Projekts Revivir el Valle integriert werden könnten.
Dokumentation über den Süden. Alle, die sich für die alten Königswege auf La Palma interessieren, sind am Donnerstag, 19. Mai, in Fuencaliente richtig. Im Centro Cultural wird ein Dokumentarfilm von Facundo Pérez gezeigt, dessen Hauptdarsteller die Caminos Reales im Süden der Insel sind. Darüber hinaus berichten EinwohnerInnen von Fuencaliente über ihr Leben und Arbeiten auf diesen Wegen. Beginn 19 Uhr.
La Palma hat neue Strände: Die Internetzeitung El Time hat ein Video der Gruppe Alfa Tango de La Palma veröffentlicht, das die Playas an den Lava-Deltas aus der Vogelperspektive zeigt. Beim Vulkanausbruch entstanden zwei auf der Insel Fajanas genannte Halbinseln, die 48 und 5 Hektar groß sind. Hier geht´s zum Filmchen, das Lust auf künftige Badefreuden macht.
Vulkanasche nur mit Genehmigung
Die Internetzeitung El Apurón berichtet am 16. Mai 2022 von einer französischen Firma, die 40.000 Tonnen beim Vulkanausbruch entstandene Asche abtransportieren und nutzen will. Die Redaktion erhielt auf Nachfrage beim Cabildo die Antwort, dass es noch keine offizielle Anfrage in dieser Sache gebe. Inselpräsident Mariano Zapata sagte jedoch, dass grundsätzlich alle Interessierten die Asche mitnehmen könnten. Allerdings nur mit Genehmigung vom Cabildo, denn der Abtransport müsse geordnet verlaufen. Eine solche sei beispielsweise bereits der Firma Tragsa für das Wasserspeicherbecken von Vicario erteilt worden.
Emotionale Hilfe für Vulkanopfer
Das spanische Senatsprädidium genehmigt am 17. Mai eine Million Euro für die psychologische Hilfe vom Vulkan betroffener Menschen. Die Gelder sollen dazu beitragen, die emotionalen Folgen des Vulkanausbruchs zu lindern. Den Antrag für diese Subvention hatte Senatspräsident Ander Gil nach einem Besuch auf La Palma im Februar 2022 gestellt.
Zeitgenössischer Zirkus
Die Londoner Kompanie Gandini Juggling kommt am Donnerstag, 19. Mai, nach Santa Cruz de La Palma. Im Rahmen des Festival Canarias Artes Escénicas (CAE) zeigt der zeitgenössische Zirkus um 18 Uhr seine Show mit Jonglage auf der Plaza de Santo Domingo. Der Eintritt ist frei.
Bis 2030: Keine Ökosteuer auf den Kanaren
Die Kanarischen Inseln bleiben bis 2030 von der Ökosteuer befreit. Diesen Erfolg vermeldet Präsident Ángel Víctor Torres von der Konferenz der RUP-Präsidenten am 17. Mai auf der französischen Insel Martinique. Die Regiones Ultraperiféricas sind Gebiete wie die Kanaren, die zwar zur EU gehören, aber weit vom Festland entfernt sind; die Europäische Kommission räumt ihnen deshalb Sonderkonditionen wie die Ökosteuer-Freistellung ein. Diese gilt nun für Flugverbindungen zwischen den Regionen in äußerster Randlage und dem Festland ihres jeweiligen Staates. Torres: „Dies ist ein wichtiger Schritt für die Kanarischen Inseln, aber wir fordern, dass die Befreiung auch auf Flüge mit anderen Ländern der Europäischen Union und zwischen den Inseln sowie auf den Seeverkehr angewendet wird“.
Erdbeben im April auf La Palma und den Kanaren
Im Vulkangebäude Cumbre Vieja bebte es im April 124 Mal. Die Magnituden lagen laut Instituto Geográfico Nacional (IGN) zwischen 0,5 und 2,5 mbLg in Tiefen zwischen 0 und 39 Kilometern – nur eine Erschütterung wurde mit der Intensität von II von der Bevölkerung gespürt. Das IGN informiert auf der Basis der geochemischen Überwachung auf La Palma weiter, dass sich die post-eruptiven Trends im April fortsetzen. Die Radon- und Thorongasemissionen zeigten Schwankungen, die direkt mit der Entwicklung des Prozesses zusammenhängen. Auch der hohe Kohlendioxidausstoß im Gebiet von La Bombilla bleibe bestehen. Insgesamt ereigneten sich auf den Kanarischen Inseln im April 2022 188 Erdbeben.
Premiere auf La Palma: Festivalito Sonora
Die musikalische Vielfalt der kanarischen Inseln sowie populäre nationale und internationale SängerInnen präsentiert das Festivalito Sonora, das vom 8. bis 16. Juli 2022 in El Paso und Santa Cruz de La Palma Premiere feiert. Die meisten der insgesamt 12 Konzerte kosten keinen Eintritt, abgesehen von den Auftritten der Stars Bejo und Plazeta – aber selbst hier wird für die ersten 500 Tickets ein ermäßigter Early-Bird-Preis eingeräumt. Das komplette Programm kann man auf der Website des Festivalito Sonora checken, auch Kartenreservierungen sind hier möglich. Die Erlöse der Veranstaltung gehen an die Opfer der Vulkankatastrophe, es gibt private Sponsoren, und Organisationshilfe leisten die Stadtveraltungen El Paso, Santa Cruz sowie das Cabildo.
Kanarenwirtschaft wächst trotz Widrigkeiten
Die Inseln erleben einen Aufschwung: Im Vergleich zum Vorjahr ist die kanarische Wirtschaft im ersten Quartal 2022 um 12,2 Prozent gewachsen. Das ist fast doppelt soviel wie die 6,4-prozentige Steigerung auf nationaler Ebene. Dabei verzeichneten alle Wirtschafsssektoren Zuwächse: Der Dienstleistungssektor zeigt ein Plus von 14,2 Prozent, die Landwirtschaft von 2,5 Prozent, die Industrie von 1,9 Prozent und das Baugewerbe von 1,3 Prozent. Regional-Vizepräsident und Finanzminister Román Rodríguez unterstreicht die erstaunliche Entwicklung: „Trotz der Probleme in den globalen Lieferketten, den Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine und inflationären Spannungen präsentiert die kanarische Wirtschaft eine ausgezeichnete Leistung“. So lasse sich auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit, der sich bis in den April hinein ausgedehnt habe, erklären. Die April-Zahlen zeigen 198.981 Arbeitslose auf den Inseln – laut dem Vizepräsidenten ist dies hervorragend, man habe die 200.000-Grenze seit 2008 nicht mehr unterschritten. Auch der Tourismus habe sich erholt: Im März verzeichneten die Kanaren ein Drittel der in ganz Spanien registrierten Hotelübernachtungen. Rodríguez: „All diese Zahlen geben uns Hoffnung für die Zukunft, auch wenn wir die nächsten Monate abwarten müssen, um zu sehen, ob sie sich im Blick auf die globalen Ereignisse konsolidieren können“.
Der IDECanarias-Viewer ist aktualisiert! Darin finden sich unter anderem Badegewässer der Kanarischen Inseln entlang der Küsten. Außerdem können die Probe-Entnahmestellen mit Angaben zur Wasserqualität oder die Bathymetrie der Gebiete, der Tidenhub und mehr gecheckt werden.
Hochpräzise Karten und Bilder auf der Open-Data-Site des Cabildos
Das Cabildo La Palma stellt allen Interessierten mit Laser erworbene Daten über die Lavaströme des Vulkans in höchster Qualität zur Verfügung. Die Informationen wurden zum großen Teil mit der Light Detection and Ranging-Technologie (LIDAR) mittels Drohnen gewonnen. Während der Flüge zwischen Februar und März 2022 gelangen insgesamt 306 Dateien. Die neuen Strukturen der Lavalandschaft und des Vulkans finden sich auf der Open-Data-Website des Cabildos in Form von hochpräzisen Karten und 3D-Bildern in hoher Auflösung – herunterzuladen nach Quadranten über diese Anwendung. Weitere Daten sammeln sich auf dem Vulkan-Portal der Insel. Entwickelt hat es das Digitale-Transformation-Ressort des Cabildos im Rahmen des Programms La Palma Smart Island. Diese Internetseite wurde inzwischen knapp 778.000 Mal besucht und verzeichnet durchschnittlich mehr als 2.000 Anfragen pro Tag.
Supercomputer im ITER auf Teneriffa checkt La Palma-Vulkan
Der Teide-High Performance Computer (HPC) auf Teneriffa überwacht weiterhin die vulkanische Aktivität auf La Palma. Der Präsident der großen Kanareninsel, Pedro Martín, erklärt, dass die Sammlung der Daten bereits einige Zeit vor dem Ausbruch am 19. September 2021 begonnen habe, und dass man den EinwohnerInnen von La Palma auch künftig voll und ganz zur Verfügung stehe. Der Teide-HPC-Supercomputer wird eigentlich zur Wettervorhersage genutzt. So haben die Supercomputing-Gruppe am Instituto Tecnológico y de Energías Renovables (ITER) und die Universität von La Laguna der Nachbarinsel La Palma während der Vulkaneruption außerdem mit meteorologischen und klimatologischen Simulationen und Vorhersagen – insbesondere im Blick auf die Verbreitung der vulkanischen Gase durch Winde – unterstützt. Dies trug dazu bei, effiziente und sichere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen.
Immer mehr Wohnraum für Vulkanbetroffene
Bis zum Sommer 2020 sollen 347 Familien, die beim Vulkanausbruch ihren Erstwohnsitz verloren haben, eine Wohnung oder Miethilfe erhalten. Dies erklärt am 11. Mai der zuständige Regionalminister Sebastián Franquís – insgesamt hatten 434 Familien um Hilfe bei der Wohraumsuche bei der Kanarenregierung angefragt. Bis heute seien 113 Häuser vergeben worden, und die Auslieferung von 121 modularer Wohnobjekte stünde bevor. Weitere Käufe sind laut Franquís in Arbeit, allerdings stehe in Los Llanos kein Wohnraum mehr zur Verfügung. Deshalb werde mit den Betroffenen über den Umzug in andere Gemeinden verhandelt. Dazu suche sein Ressort Immobilien zum Kauf oder zur Miete.
Wanderfestival 2022 ausgebucht
Am kommenden Wochenende wird auf La Palma wieder gewandert, was das Zeug hält: Auf insgesamt 14 Routen sind Naturfans beim Festival de Senderismo y Montaña de La Palma unterwegs. Das 14. Wanderfestival ist Inselsportrat Raúl Camacho zufolge seit fast einem Monat ausgebucht: „Das zeigt das Interesse an unserer Natur und den sie durchziehenden Wegen“.
6 Blaue Flaggen an den Stränden von La Palma
Auch im Sommer 2022 flattern wieder die Symbole für sauberes Badewasser sowie gute Sicherheitsbedingungen und ordentliche Sanitäreinrichtungen an ausgewählten Playas auf der Kanareninsel La Palma im Wind: Die Blue Flags dürfen erneut an den Stränden von Los Cancajos, Bajamar, Charco Verde, Puerto Naos, Santa Cruz und Tazacorte aufgezogen werden. Die Auszeichnung genehmigt die Federation for Environmental Education (FEE) – in Spanien koordiniert von der Verbraucherschutzorganisation Asociación de Educación Ambiental y del Consumidor (ADEAC) und den jeweiligen Gesundheitsminisiterien der Regionen. Die Bandera Azul weht auf den Kanaren im Sommer 2022 an insgesamt 54 Playas und 4 Puertos. Weltweit hissen aktuell 4.831 Strände, Jachthäfen und Touristikboote die Blaue Flagge in 50 Ländern. 2022 feiert die Auszeichnung ihr 35-jähriges Jubiläum.
Neu: Plattform Pampillo-Todoque
Familien aus Todoque, denen die Lava ihr Heim geraubt hat, wollen ihre Häuser an der ursprünglichen Stelle wieder aufbauen. Dazu haben sie jetzt die Bürgerplattform Pampillo-Todoque gegründet. Weil sie hier teils seit vielen Generationen ihre Wurzeln hatten, fordern sie, den Camino Pampillo entlang der alten Trasse wiederherzustellen. Die Initiative erinnert an das Versprechen von Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres, dass das Land unter der Lava Eigentum derjenigen bleibe, die es besaßen. Zunächst wurde eine Unterschriftensammlung auf der Online-Plattform Change.org ins Leben gerufen.
Astro-News
MIRADAS bald auf La Palma
Die „Augen“ des Gran Telescopio de Canarias (GTC) auf dem Roque des Los Muchachos werden noch schärfer: Die Forschenden in Social Media berichten, dass ein sogenannter Multi-Objekt-Spektrograph der dritten Generation namens MIRADAS kommt. Kostenpunkt: 5 Millionen Euro. Die Maschine bringt eine Auflösung von R=20.000. Nach Angaben der WissenschaftlerInnen im GranTeCan können mit MIRADAS sogar supermassive Sterne oder die Entwicklung der Galaxien im Umkreis unserer Milchstraße genauer untersucht werden. Das Sternenprojekt wird aus Töpfen des Regionalen Entwicklungsfonds der EU gefördert. Mehr über das MIRADAS-Projekt auf der Website des GTC.
33 Jahre NOT
Das Nordische Optische Teleskop auf dem Roque de Los Muchachos feiert in diesem Jahr sein 33-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass versammeln sich auf La Palma vom 7. bis 10. Juni 2022 Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, um die Zukunft des NOT zu beraten. Die Einrichtung wurde bis 2019 von den wissenschaftlichen Forschungsräten Dänemarks, Finnlands, Norwegens, Schwedens und Islands finanziert. Dann änderte sich die Organisation, und die finnischen und dänischen Universitäten Turku und Aarhus sowie weitere nordische Universitäten übernahmen die Leitung. Beim Seminar im Juni geht es insbesondere um die Modernisiserung der Ausrüstung des NOT.
Wieder freie Fahrt von San Isidro zum Refugio
Am Mittwoch, 11. Mai 2022, soll die LP-301 von San Isidro im Osten von La Palma zum Refugio El Pilar wieder für den Verkehr geöffnet werden. Das Cabildo teilt weiter mit, dass das Erholungsgebiet und die Grillplätze jedoch vorläufig noch geschlossen bleiben. Es bestehe die Gefahr herabfallender Äste, weil Aufräumteams im von der Vulkanasche beschädigten Kiefernwald arbeiten. Sollte die Gaskonzentration in diesem Gebiet ansteigen, wird die LP-301 in diesem Bereich wieder gesperrt. Das Cabildo weist darauf hin, dass die Gegend – auch mit Überwachungskameras – kontrolliert werde, um Versuche, ins Sperrgebiet zu gelangen, zu unterbinden. Die Straße wurde am 19. September 2021 nach dem Ausbruchs des noch immer namenlosen Vulkans in der Cumbre Vieja geschlossen.
Finanzspritze fürs Wellness-Zentrum San Andrés y Sauces
Das Tourismusministerium der Kanarischen Inseln will den Bau des geplanten Balneario in San Andrés y Sauces mit einer Förderung in Höhe von einer halben Million Euro voranbringen. Die Stadt im Nordosten von La Palma begann im Oktober 2020 mit der Realisierung des Projekts und hat schon zwei Millionen Euro investiert – es entsteht ein Gemeinde- und Sportzentrum mit Spa-Bereichen. Die zuständige Kanarenministerin Yaiza Castilla betont, dass ein solches Wellness-Center das touristische Angebot von La Palma durch „innovative und an die Bedürfnisse der Nutzer angepasste Dienstleistungen bereichert“. Sie bezeichnet dies als „Qualitätstourismus abseits des Massentourismus“.
Cabrejas noch nicht erreichbar. Der Weg zur von der Lava eingeschlossenen Enklave im Gebiet Las Cabrejas kann trotz Insistieren der ausgesperrten AnrainerInnen noch nicht freigegeben werden. Las Cabrejas ist einer der Abzweige, die im Zuge des Baus der Lavapiste von La Laguna nach Las Norias angelegt werden. Perdomo betont, es werde alles Menschenmögliche getan und das „hohe Tempo“, in dem die Arbeiten voranschreiten – schneller als ursprünglich geplant. Von den mehr als drei Kilometern der Strecke seien 40 Prozent bis auf eine letzte Schicht des Belags fertiggestellt. Die Piste ist noch für den Verkehr gesperrt und wird 24 Stunden am Tag überwacht. Wenn alles glatt läuft, soll eine Spur Mitte Juni aufgemacht werden.
Immer wieder ein Thema: Stabilität der Cumbre Vieja
„Das Vulkangebäude der Cumbre Vieja ist langfristig mechanisch stabil – über das menschliche Maß hinaus.“ Dieses Fazit zieht das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) in der Zeitschrift SCIENCE. Dabei wird Bezug auf eine Studie zweier renommierter Forschender genommen: Zum einen auf Mercedes Ferrer vom Instituto Geológico y Minero de España (IGME), die auch im Consejo Superior de Investigaciones Científicas tätig ist. Zum anderen auf den Honorarprofessor an der Universität von Madrid, Luís González de Vallejo, der zudem bei INVOLCAN den Bereich Vulkanische Gefahren leitet. Anlass für die aktuelle Publikation in SCIENCE: die nach dem Vulkanausbruch auf La Palma erneut aufgeflammte Debatte über die Stabilität der Westflanke der Insel sowie der CSIC-Wissenschaftler Dr. Pablo González. Dieser hatte im März 2022 in einem SCIENCE-Artikel erklärt, die Cumbre Vieja gelte seit langem als “Kandidat für einen künftigen Einsturz”, und die Eruption auf La Palma könne eine “Gelegenheit” sein, Kollapse von Vulkanen zu untersuchen und zu verstehen. Dieses Phänomen trete immer häufiger auf – beispielsweise beim St. Helens in den USA im Jahr 1980 oder im Dezember 2021 am Anak Krakatau in Indonesien. Pablo Gonzáles gab zu Bedenken, dass das Magma durch relativ senkrechte und sehr langgestreckte Gänge an die Oberfläche gestiegen sei, wobei die längste Achse mit der Richtung der Schwächelinie des Vulkans zusammenfalle. Allerdings, so Pablo González, habe sich dieses Muster in der zweiten Novemberhälfte verändert, als sich überraschend Spalten in Richtung Ost-West gebildet haben. Der Forscher meint, dass dies Hinweise sein könnten, um die bisher unbekannten Mechanismen beim Zusammenbruch von Vulkanen zu klären. (Anmerkung der Redaktion: Datenmaterial dafür liegt nach drei Monaten Vulkan La Palma jedenfalls in Hülle und Fülle vor…)
Teurer Asphalt macht Probleme – Die Lösung: Asphalt-Recycling!
Das Cabildo von La Palma berichtet von einem neuen Verfahren, das erstmals bei der Renovierung der LP-3 im Bereich La Grama angewendet werde: Eine Maschine entfernt und recycelt den Asphalt. Auf diese Weise werden rund 2.300 Kubikmeter des wertvollen Materials gespart. Den Auftrag in Höhe von 1,6 Millionen Euro führt das Unternehmen Ten Asfaltos SA aus.
Wie kürzlich schon berichtet, musste das Cabildo von La Palma wegen stark gestiegener Asphaltpreise einige Straßenbauprojekte auf der Insel aussetzen beziehungsweise verschieben. Inselinfrastrukturrat Borja Perdoma berichtet jetzt, dass die dazu geschlossenen Verträge wie befürchtet neu ausgeschrieben werden müssen. Dies bedeute erhebliche Verzögerungen im Blick auf die Asphaltierung der Straßen San Isidro, Tijarafe-Puntagorda und Las Vuletas zwischen Santa Cruz de La Palma und Breña Alta. Perdomo äußerte außerdem die Hoffnung, dass die wegen des Asphaltpreises nicht mehr bezahlbaren Verträge mit den Baufirmen einvernehmlich aufgehoben werden können. Ansonsten entstehe noch mehr Schaden als durch die Preiserhöhungen.
VermieterInnen nutzen Notlage aus
Die Caritas Teneriffa beklagt, dass der mangelnde Wohnraum im Aridanetal nach dem Vulkanausbruch viele Familien in eine rechtlich bedenkliche Lage bringe. Derzeit seien 63 Immobilien bekannt, in denen Menschen leben, ohne von den EigentümerInnen den vereinbarten Mietvertrag zu erhalten. Damit herrsche Rechtsunsicherheit, denn weder die Dauer, noch die Bedingungen des Vertrags seien klar. Klauseln im Blick auf Mieterhöhungen oder Kündigungen, so die Caritas-Anwälte, könnten sich jederzeit ändern, ohne dass die Mietenden zuvor Vereinbartes nachweisen können. In vielen Fällen fehle nicht nur der Vertrag; auch Quittungen über erfolgte Mietzahlungen würden nicht ausgestellt – diese wären aber nötig, um Beihilfen zu beantragen. Die Caritas Teneriffa hat seit dem Vulkanausbruch tausende von Betroffenen in verschiedener Form unterstützt.
Küstenstraße Tazacorte-Puerto Naos mit Tunnel?
Anrainer der künftigen Küstenstraße von Tazacorte nach Puerto Naos haben vorgeschlagen, dass die ersten 200 Meter nach dem Kreisverkehr bis zum Lavastrom in einem Tunnel verlaufen sollen. Der zuständige Regionalminister Sebastián Franquis hat inzwischen ein technisches Gutachten in Auftrag gegeben, um die Machbarkeit zu prüfen. Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo berichtet, dass auch sein Ressort Experten für den Tunnelbau konsultiert habe. Diese meinen jedoch, dass es schwierig, gefährlich und im Blick auf die europäischen Vorschriften nicht ratsam sei, einen Tunnel in einer Bodenschwelle zu bauen, denn die Straße könne dort nicht eben verlaufen.
Mehr Recycling-Container für die Isla Bonita
Derzeit werden auf La Palma 200 weitere Behälter für Abfälle wie Papier, Pappe oder Leichtverpackungen aufgestellt. Damit kommt die zuständige Inselrätin Nieves Rosa Arroyo „dem Ruf nach mehr Containern“ nach und hofft, dass so die Recycling-Quote wächst. Die zusätzlichen Standorte würden gemeinsam mit den lokalen Behörden ermittelt.
Die Wertstoffe werden von der Firma Ecoembes verwaltet – dazu gibt es eine Vereinbarung mit dem Cabildo von La Palma im Rahmen des Plan Canarias Circular.
Was macht Ecoembes eigentlich? Die Institution beschreibt sich auf ihrer Website wie folgt: Ecoembes ist eine gemeinnützige Umweltorganisation, die gegründet wurde, um sicherzustellen, dass die Verpackungsunternehmen ihre im Gesetz 11/97 festgelegten Verpflichtungen zur Verwertung und zum Recycling von Verpackungsabfällen aus Haushalten so effizient und nachhaltig wie möglich erfüllen und die Kreislauffähigkeit gewährleisten. Ecoembes koordiniert und erleichtert die getrennte Sammlung von Verpackungsabfällen in Spanien und unterstützt Gebietskörperschaften bei der Finanzierung der Kosten für die von ihnen erbrachte Dienstleistung der getrennten Sammlung von Verpackungsabfällen. Die Bewirtschaftung dieser Abfälle kostet mehr als 600 Millionen Euro pro Jahr. Die zu deckenden Kosten umfassen die Sammlung, Sortierung und Behandlung von Abfällen, Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Strukturkosten. Das Modell wird durch ein proportionales System von Beiträgen zwischen allen beteiligten Akteuren finanziert. Sie bestreiten etwa 90 % der notwendigen Einnahmen durch die Zahlung von Gebühren für den Grünen Punkt, die sich nach der Anzahl der jährlich auf den Markt gebrachten Container und der Art der Materialien richten. Die restlichen 10 % entfallen auf den Verkauf des zurückgewonnenen Materials an Recyclingunternehmen.
Verlängerung für Opfer des Augustfeuers
Am 17. August 2021 fegte ein Feuersturm von El Paso arriba hinunter nach Los Llanos und vernichtete beziehunsweise beschädigte Häuser und Gärten. Das Cabildo gibt jetzt bekannt, dass Betroffene noch bis zum 18. Mai 2022 einen Zuschuss zur Schadensbehebung beantragen können. Grund sei, dass einige diese Hilfe im vergangenen Jahr nicht in Anspruch genommen hätten. Diese Beihilfe für Wiederaufbau, Sanierung und Hausrat werde sowohl für Versicherte als auch für Nichtversicherte gewährt. Alle Informationen sowie die nötigen Formulare finden sich auf der Website des Cabildo von La Palma.
Neues Industriegebiet in Tacande
Die Planungen für ein neues Industriegebiet in Tacande können anlaufen: Der Regierungsrat der Kanarischen Inseln genehmigt dafür am 5. Mai 2022 einen Zuschuss von 300.000 Euro. Das künftige Polygon soll das von der Lava zermalmte im Callejón de la Gata ersetzen. Laut Regionalregierung handelt es sich um „eine strategische Maßnahme für den Wiederaufbau der Insel und die wirtschaftliche Erholung im Aridanetal“. Darüber hinaus habe man bereits im Dezember 2021 knapp 147.000 Euro an die Stadtverwaltung Los Llanos zur Ausarbeitung eines Projekts überwiesen, das Platz für weitere vom Vulkanausbruch betroffene Firmen im bereits bestehenden Industriegebiet Las Rosas schaffen soll.
457 Millionen Euro Vulkanhilfe
Mehr als 457 Millionen Euro sind bis zum 5. Mai 2022 als Vulkanhilfe nach La Palma geflossen. Der Löwenanteil davon wurde laut Kanarenregierung mit circa 205 Millionen Euro für die Beschaffung von Wohraum zur Verfügung gestellt. Inzwischen sind 6.667 Anträge von lavageschädigten Personen im sogenannten Einheitsregister eingegangen – 6.052 davon seien in Bearbeitung, 5.740 bereits abgewickelt.
Geringes Corona-Risiko auf der Isla Bonita
La Palma bleibt in der COVID-19-Warnstufe 1. Das kanarische Gesundheitsministerium veröffentlicht am 5. Mai 2022 außerdem, dass die anderen Inseln ebenfalls ihren bisherigen Platz auf der Corona-Ampel behalten. Sprich: Teneriffa und Grand Canaria sind in Stufe 2 mit mittlerem Risiko bewertet; Stufe 1 auf Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, La Gomera und El Herro bedeutet geringes Risiko – insgesamt gibt es fünf Alarmsituationen von 0 bis 4. Diese Einschätzung nimmt das Gesundheitsministerium inzwischen anhand der Bettenbelegung in den Krankenhäusern auf dem Archipel vor. Demnach liegt diese derzeit auf Teneriffa und Gran Canaria im mittleren Bereich, während sie auf den kleineren Inseln niedrig oder kontrolliert sei. Die Auslastung der Intensivstationen bleibe rückläufig und sei im Vergleich zur letzten Bewertung um 27,1 Prozent gesunken. Auf allen Kanarischen Inseln ist die kumulative 7-Tage-Inzidenz bei den über 60-Jährigen laut Gesundheitsministerium im Vergleich zur Vorwoche um 12 Prozent zurückgegangen.
Preisgekrönte La Palma-Weine
Zwei Vinos de La Palma kommen von der kürzlich auf Fuerteventura abgehaltenen Landwirtschaftsmesse Agrocanarias mit einer Medaille um den Flaschenhals zurück: Gold holte der Vitega genannte Tea-Wein der Bodegas Onésima Rodríguez Pérez aus Garafía, und Silber ging an den roten Vega Norte X der SAT Bodegas Noroeste. Der Kontrollrat für Weine aus La Palma mit dem DO-Qualitäts- und Ursprungssiegel weist darauf hin, dass diese Preise unter erschwerten Bedingungen errungen wurden: Durch den Vulkanausbruch im September 2021 konnten auf der ganzen Insel nur 552.000 Kilo Trauben geernet, und deshalb nur sechs Proben beim Agrocanarias-Wettbewerb eingereicht werden – umso bemerkenswerter, dass zwei davon sich unter 151 Proben mit an die Spitze setzten.
La Palma-News: Spa an der Fuente Santa rückt in greifbare Nähe
Der Realisierung des seit Jahren auf dem Reissbrett schlummernden Thermalbads an der Heiligen Quelle im Süden von La Palma steht nichts mehr im Wege: Das Cabildo La Palma informiert am 5. Mai 2022, dass die Ausschreibung Ende dieses Jahres oder Anfang 2023 erfolge. Anschließend solle sofort mit den Arbeiten begonnen werden. Die dafür erforderlichen 8 Millionen Euro würden gesichert aus dem Kanarischen Entwicklungsfonds Fondo de Desarrollo de Canarias (FDCAN) finanziert. In den auf vier Ebenen angelegten Innen- und Außenbereichen des künftigen Spa sollen Heilwasser-Becken mit verschiedenen Funktionen für Wohlbefinden der Gäste sorgen. Auch ein kleines Museum ist geplant. Die Fuente Santa mit ihrem warmen und mineralhaltigen Wasser war schon im 15. Jahrhundert ein Kurort für Kranke aus aller Welt, wurde jedoch beim Ausbruch des Vulkans San Antonio 1677 durch den Lavafluss verschüttet. Nach zahllosen vergeblichen Suchaktionen entdeckte ein Team um den Ingenieur Carlos Soler im Jahr 2005 die Heilige Quelle unter der Playa Echentive an der Küste von Fuencaliente wieder. 2014 fasste die Inselregierung den Beschluss, hier ein Heilbad zu bauen; den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb gewann der Architekt Federico Soriano aus Madrid. Zu diesem Zeitpunkt waren 6 Millionen Euro für das FDCAN-Projekt eingeplant. 2018 begannen die erforderlichen Landkäufe. Die unabdingbare Änderung der Raumordnung im Blick auf das im Naturschutzgebiet Teneguía geplante Balneario Fuente Santa zog sich allerdings hin – erst im Februar 2022 konnte das Cabildo die endgültige Überarbeitung der Schutzbestimmungen genehmigen. Die InselpolitikerInnen sind sich sicher, dass das Heilbad die Philosophie des verantwortungsvollen Tourismus verkörpere.
Vulkanroute ist wieder bewanderbar
Seit dem Vulkanausbruch auf La Palma im September 2021 war sie geschlossen, aber jetzt gibt die Inselregierung die Ruta de los Volcanes wieder frei! Dies ist allerdings mit der Warnung verbunden, Sperrungen von Wegen entlang der Strecke unbedingt zu beachten. Die neue Vulkanroute verläuft entlang der LP-301 von San Isidro und beginnt an der Feuerschneise von Birigoyo am Wasserdepot. Der gut ausgeschilderte Weg führt über die Gemarkungen von El Paso, Mazo und Fuencaliente im Naturpark Cumbre Vieja. Die Vulkanroute ist 22 Kilometer lang, und Wanderfreunde müssen einen Höhenunterschied von 1.207 Metern bewältigen. Diese Tour ist so beliebt, weil man auf dem Grat dieses Vulkangebäudes über beide Seiten der Isla Bonita auf den Atlantik schauen kann. Unterwegs sieht man nicht nur die Überlebenskünstler namens Kanarenkiefern, sondern auch endemische Tiere wie die palmerischen Arten der Alpenkrähen oder Turmfaklen – genannt Graja und Cernícalo. Das Tüpfelchen aufs i für Inselgäste: der Blick auf den neuen Kegel des immer noch namenlosen Vulkans von La Palma.
Mietpreis-Deckelung auf La Palma?
Die kanarische Regierung spricht sich dafür aus, auf La Palma und in touristischen Gebieten eine Obergrenze für Mietpreise anzuwenden. Dies sei in einem Gesetzentwurf vorgesehen und laut dem zuständigen Regionalminister Sebastián Franquis eine „gute Maßnahme“ im Blick auf die durch den Vulkanausbruch in die Höhe geschossenen Mieten. Auch in Gebieten, die wegen des Tourismus unter Druck stehen – etwa im Stadtteil Guanarteme in Las Palmas de Gran Canaria – führe der Anstieg der Mieten zur Vertreibung von Familien, die dort seit vielen Jahren leben.
Neu: Internetplattform für Vermieter und Mietsuchende. Das sogenannte Programa de Vivienda Vacía der Kanarenregierung ist am Start: Dabei handelt es sich um eine Website, auf der sich Wohnungssuchende und Eigentümer von leerstehenden Wohnungen registrieren können. Durch diese Initiative verspricht sich der Regionalminister für öffentliche Arbeiten, Verkehr und Wohnungswesen, Sebastián Franquis, in den nächsten Jahren rund 700 Wohnungen für Familien und Lebensgemeinschaften mit begrenzten Mitteln zu erschwinglichen Mieten auf den Markt zu bringen. Dieses Programm für leerstehenden Wohnraum ist mit 8,1 Millionen Euro ausgestattet, sodass die Familien nicht mehr als 30 Prozent ihres jährlichen Bruttoeinkommens Miete bezahlen müssen – zunächst für die Dauer von drei Jahren, verlängerbar auf sieben Jahre. Schlüssel des Programms, der EigentümerInnen zum Mitmachen bewegen soll: Sie erhalten die vereinbarte Miete von der mit der Durchführung des Projekts beauftragten öffentlichen Firma Visocan, unabhängig davon, ob das Objekt vermietet ist, und ob die MieterInnen zahlen oder nicht. Obendrein wird garantiert, die Immobilien am Ende des Mietzeitraums im ursprünglichen Zustand zurückzugeben.
Urlaub auf den Kanarischen Inseln: mehr als Sonne und Strand!
Werbung für die Kanaren macht seit vielen Jahren die Firma Turismo de Islas Canarias. Und weil die Werbetrommel nun verstärkt gerührt werden soll, kann diese Werbeagentur der Regionalregierung in diesem Jahr aus größeren Töpfen schöpfen: 25,4 Millionen Euro stehen 2022 zur Verfügung – 19,9 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Tourismusministerin Yaiza Castilla erläuterte im Parlamentsausschuss, wohin die Reise dank einem insgesamt mit 60,2 Millionen Euro dotierten „Aktionsplan“ gehen soll: „Er ist in vier strategische Bereiche unterteilt: Der größte ist die Steigerung der Nachfrage durch Werbung mit 42 Prozent des Gesamtbudgets, und die wichtigsten Punkte dabei heißen Sonne und Strand plus, Tele-Worker, Silber plus-Touristen, Sporttourismus, Inlandstourismus und LGTBI-BesucherInnen. Die Kampagnen finden Leute, die einen Urlaub auf den Kanaren planen, auf der Website der Kanarenregierung, die 2021 komplett erneuert und um Infos wie Sporttraining, kanarische Produkte und Tipps für sichereres Baden erweitert wurde.
La Palma-spanisches Festland per Schiff. Die Ciudad de Valencia wird weiterhin das spanische Festland mit den Kanarischen Inseln verbinden. Dies erklärt jetzt das spanische Verkehrsministerium. Demnach erhielt die Naviera Armas Trasmediterránea erneut den Zuschlag, weil die Reederei in der alle zwei Jahre durchgeführten offiziellen Ausschreibung „am besten bewertet“ wurde. Der Vertrag läuft bis zum 31. Mai 2024 und könne verlängert werden. Die Ciudad de Valencia kann 604 Passagiere sowie Waren, Autos und Lastwagen befördern. Sie startet jeden Dienstag um 14 Uhr im Hafen von Cádiz, erreicht mittwochs Lanzarote, donnerstags Gran Canaria und Teneriffa und legt immer donnerstagnachts um 21.30 Uhr im Hafen von Santa Cruz de La Palma an. Freitags um 16 Uhr macht die Ciudad de Valencia hier wieder die Leinen los. Alle Infos zur Reise von Cádiz nach La Palma auf der Internetseite der Naviera Armas Trasmediterránea.
42 Millionen für Arbeitsplätze auf La Palma
Spaniens Ministerrat hat 42 Millionen Euro für den Plan Integral de Empleo de Canarias (PIEC) genehmigt. Ziel dieses Beschäftigungsplans ist, die Auswirkungen der Pandemie und des Vulkanausbruchs auf La Palma zu bekämpfen. Außerdem sollen die strukturellen Defizite auf dem Arbeitsmarkt, bedingt durch die extreme Randlage der Kanarischen Inseln, ausgeglichen werden. Die Zentralregierung teilt weiter mit, dass der PIEC Programme zur Einstellung von Arbeitslosen fördert sowie zum Erhalt und zur Nachhaltigkeit von Arbeitsplätzen beitragen soll. Darüber hinaus werden Personen unterstützt, die von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen sind, wie beispielsweise Selbständige oder Arbeitnehmer mit befristeten Verträgen. Weitere Einsatzgebiete der Gelder: Langzeitsarbeitslose erhalten Hilfen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, der Staat finanziert Qualifizierungen wie Ausbildungen oder Umschulungen und unterstützt das Schaffen neuer Arbeitsplätze.
Ende April 2022 sind auf La Palma 7.655 Menschen arbeitslos – ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 1,18 Prozent. Verglichen mit April 2021 ist die Arbeitslosigkeit allerdings um 1.893 Personen gesunken – laut dem Observatorio de Empleo Canario (OBECAN) ein Rückgang von 19,83 Prozent.
Was hat der Big Bang mit Beethoven zu tun?
Big Bang Beethoven – das ist ein Dokumentarfilm über einen musikalischen Urknall im Gran Telescopio de Canarias (GTC) auf La Palma. Der Streifen läuft am Donnerstag, 5. Mai, um 20 Uhr im Internet auf dem Kanal von Javier Santaolalla. Zu sehen und insbesondere zu hören ist, wie Mitglieder des Orquesta Sinfónica de Tenerife Beethovens Symphonie Nr. 3 Es-Dur opus 55 im heute zweitgrößten Spiegelteleskop der Welt auf dem höchsten Berg von La Palma intonieren. Dieses auch Eroica genannte Werk gilt als die erste große Symphonie der Musikgeschichte, denn sie brach mit den Klangerscheinungen der damals gebräuchlichen symphonischen Werke. Passt zum GTC: Schließlich behauptete auch dieses gigantische Fernrohr ins All auf dem Roque de Los Muchachos Jahre seine Pionierrolle als größtes Spiegelteleskop der Welt.
Gute Aussichten: Im Juni übers Lavameer fahren
Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo wartet laut der Internetzeitung El Time mit einer guten Nachricht auf: Die erste der zwei geplanten Fahrspuren der im Bau befindlichen Notstraße übers Lavameer von La Laguna nach Las Norias soll bereits Mitte Juni 2022 für den Verkehr freigegeben werden! Damit wären in etwas mehr als einem Monat die kurzen Wege zu den jetzt von der Lava abgeschnittenen Küstenorten wie Puerto Naos und nach Las Manchas, Jedey und Fuencaliente wieder möglich. Seit dem Vulkanausbruch müssen alle, die vom nördlichen Aridanetal aus dorthin wollen, den langen Umweg über den Osten und Süden von La Palma in Kauf nehmen. Außerdem können nach der Öffnung der aus Lavamaterial gebauten Piste auch die Anrainer der jetzt von der Lava isolierten Gebiete wie Las Cabrejas oder El Corujo endlich wieder zu ihren Häusern gelangen. Die La Laguna-Las Norias-Trasse wäre die erste der inzwischen fertiggestellten Notstraßen, die nicht nur für Anwohner, sondern für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet wird. Die Fahrt auf dem Fahrstreifen dürfte jedoch nicht sehr flott erfolgen, da parallel die Bauarbeiten an der zweiten Spur laufen. Sprich: Es gibt Ampeln, man denke an die ewige Baustelle LP-2 nach Fuencaliente und die zeitraubenden Stopps…
Unterbrechung der Arbeiten an der Fran Santana-Straße
Das Cabildo informiert, dass die kürzlich begonnene Asphaltierung des Fran Santana-Forstwegs vom Aridanetal nach Jedey unterbrochen werden musste. Grund: Gase, die sich um den Vulkankegel ausbreiten. Laut Inselinfrastrukturrat Borja Perdomo können die avisierten zweieinhalb Monate Bauzeit wohl nicht eingehalten werden.
Käse & Milch auf den Kanaren: Molkereien und Supermärkte wollen Gewinnspannen verringern
Die auf den Kanaren ansässigen Molkereien und großen Supermärkte haben sich am 2. Mai verpflichtet, ihre Gewinnspannen beim Verkauf von auf den Inseln erzeugtem Käse und Milch zu verringern. Dadurch sollen die Gewinne der Milcherzeuger erhöht werden, die sich durch gestiegene Preise für Futtermittel wegen des Ukrainekriegs in Verluste verwandeln. Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres erklärt nach einem Treffen der Branchen, dass so schlussendlich auch die EndverbraucherInnen vor steigenden Preisen geschützt würden. Die kanarische Regierung trete in dieser Situation als Vermittler auf, habe aber bereits 8,2 Millionen Euro als Beihilfen für den Tierhaltungssektor aktiviert, die POSEI-Mittel vorgestreckt und Steuererleichterungen gewährt. Außerdem seien weitere 2,7 Millionen Euro vom Staat genehmigt. Der Präsident des Landwirtschaftsverbands Coordinadora de Organizaciones de Agricultores y Ganaderos de Canarias (COAG), Rafael Hernández, bewertet die Verpflichtung der Molkereien und großen Supermärkte als „zufriedenstellend“. Es bestehe die Bereitschaft, den LandwirtInnen 12 bis 15 Cent pro Liter Milch und 90 Cent pro Kilo Käse mehr zu bezahlen als bisher. Der größte Teil der auf den Kanaren erzeugten Milch von Ziegen, Schafen und Kühen fließt in die Käseproduktion. Hernández: „Wenn jetzt keine Maßnahmen ergriffen werden, verschwindet diese Branche, weil sich der Aufwand nicht mehr lohnt“.
Photovoltaik-Subventionen beantragen! Auch 2022 gibt es Förderungen für die Anschaffung von Solaranlagen auf La Palma. Insgesamt stellt die Kanarenregierung dafür 570.250 Euro zur Verfügung, und das Cabildo gibt weitere 30.000 Euro dazu. Voraussetzung ist, dass die vertraglich vereinbarte Leistung der Haushalte weniger als 10 Kilowatt (kW) beträgt. Alle weiteren Infos können InteressentInnen auf der Website des Cabildo im Bereich Subventionen einsehen. Details sind außerdem im Amtsblatt der Provinz Santa Cruz de Tenerife vom 29. April 2022 aufgeführt. Die Subventionsanträge müssen bis zum 31. Mai 2022 eingegangen sein. Das Cabildo von La Palma setzt sich in dieser und anderer Form dafür ein, die von der Regionalregierung ausgearbeitete Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Agenda 2030 zu erfüllen.
Tier- und Pflanzenretter-Teams werden verstärkt
Der von Spanien nach dem Vulkanausbruch auf La Palma finanzierte außerordentliche Beschäftigungsplan wirkt sich nun auch positiv für Pflanzen und Tiere auf der Insel aus. Denn das Cabildo kann nun im Wildtier-Rehabilitationszentrum in Puntallana mehr MitarbeiterInnen einstellen. Die Inselregierung teilt mit, dass das Team um 21 neue Fachkräfte verstärkt wird, darunter eine Tierarzthelferin und ein Biologe. In der tierischen Reha wurden im vergangenen Jahr 190 Patienten wieder aufgepäppelt. Wer ein hilfebedürftiges Wildtier sichtet, kann dies unter Telefon 647.421.317 von 8 bis 20 Uhr melden. Außerhalb dieser Zeiten nimmt die Inselnotfall-Zentrale CECOPIN Anrufe entgegen. Auf demselben Gelände in Puntallana befindet sich der Vivero Insular de Flora Autóctona. In diesem Pflanzenkindergarten für endemische Pflanzen von der Isla Bonita kann übrigens jedermann einkaufen: Die Erlöse dienen dem Studium und dem Erhalt der einheimischen Flora. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr. Der Vivero ist bei der Einfahrt nach Puntallana ausgeschildert, einfach Richtung Playa de Nogales Richtung Meer fahren.