Offener Brief ans regionale Tourismusministerium – “Katastrophe” befürchtet
Ulrich Roth (rechts auf dem Titelfoto), ist derzeit auf der Reise- und Freizeitmesse FREE in München und rührt die Werbetrommel für die Insel La Palma. Nicht das erste Mal, dass der Geschäftsführer von La Palma Travel sich für die Isla Bonita stark macht. Seit dem Vulkanausbruch ging er bereits mehrmals an die Öffentlichkeit, um auf die prekäre Situation aller im Tourismus Tätigen hinzuweisen. Und nicht nur das. Ulrich Roth übt konstruktive Kritik, indem er Lösungen für die Probleme unterbreitet. Aus diesem Grund veröffentliche ich seinen neuesten offenen Brief, der hart mit dem regionalen Tourismusministerium ins Gericht geht und es zum unverzüglichen Handeln auffordert, nachfolgend in voller Länge:
“Tourismus auf La Palma wird von Tourismusministerin Yaiza Castilla beerdigt”
23.02.2023: Die Katastrophe geht weiter. Dank der Ignoranz und Inkompetenz der kanarischen Tourismusministerin ist der touristische Markt aus Nordeuropa für die Insel La Palma bereits jetzt für den Winter 2022/23 zerstört. Das Gleiche zeichnet sich für den spanischen Markt für den Sommer 2023 ab, und wir befürchten die Fortsetzung des Desasters für den Winter 2023/24 im Blick auf Inselgäste aus Nordeuropa.
2 Millionen Euro für Marketing
Um das Schlimmste zu verhindern, fordern wir von der kanarischen Regierung bis spätestens Ende April ein Marketingbudget von mindestens 2 Millionen Euro – in der Situation, in der wir uns befinden, ist die Zeit bereits abgelaufen, um es zu beantragen. Um die Nachfrage zu erhöhen, können wir die Fluggesellschaften immer noch davon überzeugen, neue Flüge oder mehr Kapazitäten auf die Insel La Palma für den Sommer und den nächsten Winter einzurichten.
Harter Schlag auf der Hamburger Messe – Eurowings streicht alle Direktflüge
Vom 8. bis 12. Februar 2023 hat La Palma Travel auf der Reisemesse in Hamburg mit 102.000 Besuchern vier Tage lang die Insel La Palma vertreten, übrigens als einziges spanisches Reiseziel. Auf der Messe konnten wir ein sehr großes Interesse für La Palma verzeichnen, mussten aber am 10. Februar mit Bedauern erfahren, dass Eurowings alle Flüge für April ab Hamburg, Düsseldorf, München und Stuttgart gestrichen hat. Unsere in den Tagen vor der Messe ausgearbeiteten Angebote und das Marketing für März und April mit Direktflügen nach La Palma wurden damit torpediert.
Wir geben nicht auf
Vom 22. bis 26. Februar vertreten wir die Insel La Palma auch auf der Tourismusmesse in München, einer der wichtigsten in Deutschland. Ab München haben wir nur die Möglichkeit, im April 2023 einen Gabelflug nach La Palma über Gran Canaria anzubieten. Der Preisunterschied im gleichen Flugzeug für Gran Canaria und La Palma beträgt teilweise 170 Euro mehr für unsere Insel.
Wir glauben, dass wir nur durch Massenmarketing eine Trendwende herbeiführen und den für die Insel wichtigen Wirtschaftszweig des Tourismus stärken können. Um dies durchzuführen, fordern wir Regionaltourismusministerin Yaiza Castilla auf, uns bis spätestens Ende April ein 2-Millionen-Euro-Budget zur Verfügung zu stellen, damit wir die Katastrophe, die uns bevorsteht, abwenden können.
Wir denken dabei an die 2 Millionen Euro Zuschuss für den Sommer 2023, die die Ministerin allein für den spanischen Markt auf den Tisch gelegt hat. Hinzu kommen die 1,8 Millionen Euro aus dem Zuschuss der letzten Sommersaison, die ungenutzt blieben. Das macht zusammen 3,8 Millionen Euro.
Wir bitten darum, mit diesem Geld 50 Prozent des Flugpreises für Flüge von Teneriffa und Gran Canaria nach La Palma für Festlandspanier und Nordeuropäer zu subventionieren. Auf diese Weise werden wir den Tourismus ankurbeln und mehr als 42.000 Passagiere erreichen können.
Diese Touristen bleiben durchschnittlich 9 Tage – Spanier 5 und Nordeuropäer 12 Tage – auf der Insel und geben statistisch gesehen um die 150 Euro pro Tag aus. Dies bedeutet, dass mehr als 57 Millionen Euro für die Insel La Palma generiert werden.
Daher sind wir der Meinung, dass Flugsubventionen viel effektiver sind als die nur für spanische Touristen mit dem gleichen Betrag finanzierten 250 Euro-Bono-Gutscheine. Das wären etwas mehr als 14 Millionen Euro, die auf der Insel ausgegeben werden, wovon wir selbst 3,8 Millionen Euro bezahlen.
gezeichnet Ulrich Roth, Geschäftsführer La Palma Travel