Pro und Contra Tunnelstraße in den Süden
Landfrauenverband dagegen – touristische Unternehmer sprechen sich für das Projekt aus
Im Dezember 2024 wurde im Amtsblatt der Kanarischen Inseln das Informationsverfahren für das Bauvorhaben El Remo-La Zamora offiziell eröffnet. Kurz darauf erhob der Verband Mesa de la Mujer Rural Einspruch gegen das Projekt, das die LP-209 und die LP-213 über eine 5,2 Kilometer lange Straße und einen Tunnel durch die Steilküste im Westen von La Palma verbinden will. Doch es gibt auch zahlreiche Befürworter, denn dieser Plan würde die aktuell nur über Las Manchas mögliche lange Fahrt in den Süden extrem verkürzen – von der Westküste zur Südwestküste von La Palma könnte man innerhalb von knapp zehn Minuten gelangen.
Zu den Unterstützern zählt der Verband touristischer Unternehmer CIT Tedote. »Unerschütterlich« stehe man zum El Remo-La Zamora-Projekt, heißt es in einer Pressemitteilung vom Februar 2025. Weil es »sowohl aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht der Innovation und Entwicklung des isolierten Südens der Insel« diene.
Der CIT wertet die Argumente des Landfrauenverbandes als »Frontalopposition ohne technische oder sozioökonomische Argumente«. Er verweist auf die vorliegende Umweltverträglichkeitstudie »mit Lösungen zur Minimierung möglicher negativer Auswirkungen«. Die Einwände der Landfrauen, dass Bananenanbau-Flächen für den Straßenbau geopfert würden, sei zwar »richtig, aber unvollständig, wenn man diesen Verlust nicht in Relation zu den mittel- und langfristigen Vorteilen für zukünftige Generationen« setze. Der CIT Tedote verweist außerdem auf den Vorteil, dass der Tunnel in den Süden »die Schließung des Energieverteilungsrings zur Stärkung und Stabilisierung« der Stromversorgung mit sich bringen würde.
Der Landfrauenverband hatte Einspruch gegen das El Remo-La Zamora-Projekt »wegen mangelnder Strenge und Genauigkeit der Umweltverträglichkeitsstudie« erhoben. Darin würden »die möglichen erheblichen Auswirkungen der Arbeiten auf Bananenanbauflächen nicht ermittelt und analysiert«. Darüber hinaus verlaufe die geplante Trasse durch Land, das zum kanarischen Netz geschützter Naturräume gehöre. Last but not least habe das Projekt »unannehmbare Auswirkungen auf das Verbreitungsgebiet der Palmblatthüpfer, lateinisch Acrostira euphorbiae.