Abenteuer in der Rainforest Lodge
Wie ergeht es Silke und André im neuen Leben in Panama?
Okay, so weit weg wie Silke und André hat es wohl nicht viele verschlagen, die vorm Tajogaite und den Folgen seiner vulkanischen Attacken geflohen sind. La Palma – Madrid – Panama-City – Santiago – Calovébera: Ihre Spuren enden in einer Ferienhausanlage an der Karibikküste von Panama. Denn die beiden Ex-Palmanesen schwingen jetzt in der Rainforest Lodge an der Playa Jaguar das Zepter. Allerdings – noch – ohne Gäste. Aber die Renovierung des Urlaubsparadieses, das Corona-bedingt lange Zeit im Dornröschenschlaf lag, ist in vollem Gange. „Ganz schön viel Arbeit“, sagt André. Und dass die Eröffnung für Anfang April 2023 geplant sei.
Renovieren und eine Ferienanlage in der Provinz Veraguas betreiben muss man sich allerdings dezent anders vorstellen als bei uns auf La Palma. Da fährt man nicht mal eben in die ferretería oder in den Supermarkt um die Ecke und kauft, was fehlt. Denn die Rainforest Lodge erstreckt sich zwar malerisch, aber mutterseelenallein an einem Fluss am Rande des Regenwalds.
Sprich: Silke und André müssen erstmal mit dem Motorboot bis vor zur Küste fahren, damit über die anbrandenden Wellen des Atlantiks hüpfen und auf dem Meer 30 Minuten bis zur nächsten Ortschaft namens Calovébora schippern. „War ganz schön ruckig“, lacht Silke. Und auf dem Video, das sie mir geschickt hat, kreischt sie auch ein bisschen beim ersten Ritt über die karibische Brandung.
Brauchen die beiden mehr als Lebensmittel, nehmen sie den in Calovébora geparkten Pick-up und brettern nochmal eineinhalb Stunden nach Santa Fé oder Santiago. Anschließend das ganze im Rückwärtsgang mit bis zum Anschlag vollgepacktem Auto. Zum Schluss Hund Scotty irgendwo dazwischenquetschen.
Aber die beiden wissen ja spätestens seit dem Ausbruch des Monsters auf der Isla Bonita, dass das Leben an der Küste hart sein kann. Dafür hält es aber auch Belohnungen bereit: „Es gefällt uns gut, alles ist wunderschön und spannend“, whatsappt Silke begeistert und schwärmt von „kopfgroßen Schmetterlingen, Pelikanen, Papageien und Geiern“.
Die Bilder zeigen es: Den beiden Auswanderern geht´s gut, und sie haben bei aller Arbeit viel Spaß. Etwa, wenn sie versuchen, mit dem Einbaum der Lodge zur Playa Jaguar gleich um die Ecke zu paddeln: „Wir sind zweimal umgekippt“, funken sie happy durch. Und Scotty habe das Boot verlassen, weil er den Strand so liebe (na ja, vielleicht hatte der schlaue Hund auch einfach vom ständigen Umfallen und Wiedereinsteigen die Schnauze voll). Aber irgendwann habe es geklappt, freut sich Berufsoptimistin Silke. Auch der erste Ich-Köpf-eine-Kokosnuss-mit-der-Machete-Versuch von André sei ohne größere Verletzungen geglückt. (Die Kokosnuss sah allerdings weniger glücklich aus.)
Zum Glück bleibt Tarzan und Jane noch einige Zeit, um alles zu lernen. Schließlich müssen sie das Dschungelleben im Griff haben, wenn die ersten Gäste eintrudeln. Etwa als Einbaum-Fahrlehrer, denn jedes Häuschen hat sein eigenes Kanu für individuelle Entdeckungstouren. Aber das ist noch lange nicht alles: Ein Urlaub in der Rainforest Lodge verspricht viele Abenteuer mehr, etwa Wanderungen im Dschungel und Wildtierbeobachtung. Nach den Touren können die Gäste in der idyllischen Einsamkeit am Flussufer oder am nahen Beach relaxen.
Damit das Wohlfühlprogramm der UrlauberInnen stimmt, müssen Silke und André ran an die Bouletten. Aber so, wie ich die beiden kenne, tun sie das mit vollem Elan. Wer mal dort aufschlagen will, kann sich über die Website der Rainforest Lodge informieren und mit ihnen in Verbindung setzen (denkt an den Zeitunterschied von, wenn ich richtig gerechnet habe, minus 5 Stunden!) Silke mahnt allerdings etwas Geduld an: „Wir haben Internet, aber das funktioniert nicht immer optimal, vor allem wenn es regnet – und im Regenwald regnet es halt manchmal“. Genau, abwarten und immer tranquilo bleiben. Haben die beiden ja auf La Palma gelernt.
Silke hat vor dem Umzug nach Panama in Puerto Naos gewohnt und ihr Kunsthandwerk- und Souvenirgeschäft namens Gecko betrieben. André war Wirt vom Restaurant Mariposa in Las Norias und wohnte in La Bombilla. Beim Vulkanausbruch wurden die beiden Küstenorte evakuiert und sind bis heute wegen Gasgefahr geschlossen. Das zwang das Paar, sich neu zu orientieren. Die beiden begannen zunächst, in der Niederlassung der Zürich-Versicherung in El Paso zu arbeiten und halfen vielen Vulkanbetroffenen bei der Abwicklung ihrer Angelegenheiten mit dem Versicherungskonsortium, das in Spanien in Katastrophenfällen zuständig ist. 2023 entschlossen sie sich dann, die Leitung der Rainforest Lodge in Panama zu übernehmen. Alle Freundinnen und Freunde aus La Palma wünschen Ihnen viel Glück bei ihrem Dschungelabenteuer!
Wer ist wo?
Schwarzes Brett für Durchblick im Umzugschaos
Liebe Leserinnen und Leser,
das Abenteuer von Silke und André, die vorm Auswandern nach Panama in Puerto Naos und La Bombilla wohnten, brachte mich auf eine Idee: Wie sie sind viele andere wegen Vulkanausbruch und Evakuierung umgezogen oder haben die Insel sogar verlassen. Oftmals überlegen wir im Freundeskreis, wo wohl der eine oder die andere jetzt sein mag… Da dachte ich, so geht es vielleicht noch anderen Leuten von der Insel oder von außerhalb. Deshalb möchte ich nun auf meinem Blog so eine Art schwarzes Brett installieren. Eure Gudrun Alle Infos dazu hier klicken.