La Palma Nachrichten im Oktober 2024
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelbild: Herbst auf La Palma von Facundo Cabrera
Fiestas in Los Llanos und Santa Cruz gecancelt
Aus Solidarität mit den von den Überschwemmungen in Valencia, Kastilien-La Mancha und Andalusien betroffenen Familien und in Übereinstimmung mit dem königlichen Dekret 1117/2024, das als Zeichen des Respekts für die bei dieser Tragödie getöteten und vermissten Menschen eine offizielle Staatstrauer in ganz Spanien ausruft, verschiebt die Stadt Los Llanos alle für Donnerstag, Freitag und Samstag geplanten Festveranstaltungen. Auch die Halloween-Party in Santa Cruz auf der Plaza de Santo Domingo ist verschoben. Die neuen Termine sind noch nicht bekannt. Der LSB-Redaktion liegen bisher keine Meldungen von anderen Gemeinden über Stornierungen von Events vor. Das heißt allerdings nicht, das sie stattfinden. Die Staatstrauer gilt überall.

Halloween-Events auf La Palma
In El Paso spazieren Kinder in gruseligen Halloween-Kostümen am Donnerstag, 31. Oktober, vom Rathaus durch die Fußgängerzone. Der Spaß beginnt um 17.30 Uhr und dauert voraussichtlich zwei Stunden. Motto: natürlich Truco o Trato! Darüber hinaus wartet auf der Plaza Gazmira ab 17 Uhr ganz furchtbare Unterhaltung für die ganze Familie und im Espacio Crealab flimmern von 19.30 bis 23 Uhr Horrorfilme über die Leinwand. Zum Abschluss legen DJs von 21 bis 2 Uhr markerschütternde Musik auf der Plaza auf.
In Santa Cruz verwandelt sich am 31. Oktober die Plaza de Santo Domingo ab 22 Uhr in eine Geisterbahn. Bei der Fiesta de Halloween 2024 erzeugen die Bands Leyenda Joven und Nieva Línea grausige Töne, aber – keine Angst – der Eintritt ist frei.
Tazacorte lädt am Donnerstag, 31. Oktober, in die Casa Massieu zu schaurigen Erlebnissen ein. Denn der altehrwürdige Bau verwandelt sich ab 20 Uhr in ein Haus des Schreckens, durch das alle 20 Minuten Gruppen von 20 Personen ab 12 Jahren geführt werden. Auf der Horrortour geht es um einen Mord, und die Teilnehmer müssen ihn aufklären. Anmeldungen sind erforderlich – mehr Infos unter diesem Link.
Breña Baja hat am Mittwoch, 30. Oktober, eine Gruselparade organisiert. Auf dem Marsch vom Stadion zum Recinto Municipal erwartet die Halloweener Gänsehauterzeugendes. Beginn: 18.30 Uhr.
In Los Llanos gibt es zu Halloween mehrere Events. Darunter Llanoween im Haus des Schreckens, wobei sich am 30. und 31. Oktober Kids von 10 bis 14 Jahren im Kulturraum in der Calle Real 21 gruseln können. Eintritt: 2,50 Euro, Tickets müssen unter diesem Link reserviert werden. Die Events finden an beiden Tagen von 17 bis 20 Uhr statt.
Außerdem versammeln sich in Los Llanos in der Zone ums Rathaus und die Bar Utopia am 31. Oktober ab 20 Uhr Horrorgestalten aller Art. Ab 20 Uhr, und dazu legen DJs gespenstische Mucke auf.
Was machen Ziegen am Meer?
Cabras Palmeras tummeln sich üblicherweise auf den Höhen der Isla Bonita. Aber jetzt hat es sie an den Atlantik verschlagen, genauer gesagt auf die Strandpromenade von Santa Cruz. Und zwar im Bild: Der wahrscheinlich populärste Fotograf der Insel – Saúl Santos – stellt derzeit eine Auswahl seiner Werke aus, die die Arbeit der Viehzüchter würdigen soll.
Drei der Cabra-Fotos von Saúl Santos wurden übrigens schon 2021 ausgezeichnet: Bei der OVIFOTO errang er den ersten Preis und zwei besondere Erwähnungen der Jury.
Die Ziegen-Parade kann in Santa Cruz bis zum 3. November bestaunt werden, anschließend wandert sie weiter nach Fuencaliente. Dort wird sie im Rahmen der Gastromesse Saborea gezeigt. Die Rasse Cabra Palmera ist jahrhundertealt und war stets eine der Säulen der Inselwirtschaft. Heute ist die vom Aussterben bedrohte Rasse besonders geschützt und liefert die Milch für palmerischen Ziegenkäse, den es in vielen Varianten in Supermärkten und auf den Bauernmärkten rings um die Inseln gibt.
Präsidenten diskutieren Migrationsprobleme der Kanaren
Die nächste Conferencia de Presidentes in Spanien, die voraussichtlich im Dezember in Cantabrien stattfinden soll, wird unter anderem die ständig steigende Migration auf den Kanarischen Inseln zum Thema haben. Der Nationale Organisationssekretär der Coalición Canaria, David Toledo, begrüßte dies als »wichtigen Schritt, der dazu dienen sollte, Vereinbarungen zu treffen«. Gleichzeitig forderte er die Sozialisten von der PSOE und die Volkspartei (PP) auf, »Parteiinteressen ein für alle Mal außen vor zu lassen und das Ganz nicht in ein Schlachtfeld zu verwandeln«. In den überfüllten Zentren auf den Kanarischen Inseln, so Toledo, warten noch immer knapp 6.000 unbegleitete junge Migranten auf eine Antwort.
AENA unterstützt Airport SPC weiterhin
Die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA will auch 2025 einen Beitrag zur Tourismusförderung auf der Isla Bonita leisten. Aus diesem Grund soll wie schon 2022 und 2023 auf die Gebühren verzichtet werden, die am Airport von Santa Cruz de La Palma (SPC) für Passagiere anfallen würden. Diese Entgelte bezahlen normalerweise die Airlines und geben sie dann über den Ticketpreis an die Fluggäste weiter. Die AENA hofft, dass dieser Beschluss Anreize für Fluggesellschaften schafft sowie deren Planungen unterstützt. Diese Initiative ist laut der AENA vom Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau auf La Palma gefördert worden.

Kanaren: Dauer-Waldbrand-Voralarm abgeblasen
Das Risiko bleibt allerdings – Regionalregierung stuft es als »gering« ein
Der seit März anhaltende Waldbrand-Voralarm auf La Palma, Teneriffa, El Hierro und La Gomera sowie in Höhenlagen ab 400 Metern auf Gran Canaria wurde am Montagabend als beendet erklärt. Anlass dazu haben die kühleren Herbsttemperaturen sowie die Niederschläge der vergangenen Tage gegeben. Die Waldbrandgefahr besteht allerdings nach wie vor, sie wurde von den offiziellen Stellen auf das Level »gering« herabgestuft.
Anlass zum monatelang anhaltenden Voralarm hatte die extreme Trockenheit gegeben, unter der die Kanaren seit Jahren leiden. Die Regionalregierung nennt folgende Zahlen, um das Risiko zu untermauern: Seit Januar 2024 mussten die Fire-Fighter auf Teneriffa 27 Mal, auf Gran Canaria 18 Mal, auf La Gomera 8 Mal, auf La Palma 5 Mal und auf El Hierro 3 Mal Feuerausbrüche in der Natur löschen. Allerdings habe es nur einen Waldbrand im August in der Fataga-Schlucht auf Gran Canaria gegeben, der zum Glück innerhalb eines Tages als kontrolliert erklärt werden konnte. Dass dieses Jahr so glimpflich verlief, führen Experten auf »das schnelle Eingreifen und die Effizienz der Löschmannschaften auf den Inseln sowie die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung« zurück.
(Anmerkung der Redaktion: Auch ein »geringes« Waldbrandrisiko signalisiert Gefahr. Nicht überall hat es geregnet, zum Beispiel im Westen von La Palma unterhalb von El Paso. Also gilt nach wie vor Vorsicht beim Grillen und Umgang mit offenem Feuer oder funkensprühenden Geräten im Freien. Denn auch in unbewaldeten Gebieten können sich Brände rasch ausbreiten. Das hat der Feuersturm im August 2021 von El Paso hinab nach Los Llanos gezeigt. Es braucht nur eine aus dem Auto geworfene Zigarette und ordentlich Wind.)

Cabildo will neues Fremdenverkehrs-Modell
»Gemeinsam für einen besseren Tourismus auf La Palma«
La Palma will sich auf »die neue Realität des Tourismus einstellen und traditionelle Arbeitsweisen hinter sich lassen«. Dies gab das Cabildo jetzt auf einer Veranstaltung mit rund hundert VertreterInnen des Sektors bekannt. Demnach will sich die Isla Bonita der Welt künftig als »ein Reiseziel für Menschen präsentieren, die den natürlichen Reichtum mit Respekt vor dem Ökosystem erkunden wollen, ohne sich wie ein herkömmlicher Tourist zu fühlen. Menschen, denen Nachhaltigkeit und Respekt für die lokale Gemeinschaft wichtiger sind als der Preis und die Bequemlichkeit«.
»Tourismus mit geringerer Intensität«, nannte dies Inselpräsident Sergio Rodríguez. Ziel: Die Fehler, die andere gemacht haben, zu vermeiden. Und: »Die Ausgaben am Reiseziel vor die Erhöhung der Besucherzahlen zu stellen, um die Nachhaltigkeit des Sektors zu gewährleisten«.
Um diese großzügigen Inselgäste anzulocken, hat das Inseltourismusamt ein Strategiepapier entworfen. Darin sind »Maßnahmen im Bereich der Werbung und der besseren Anbindung sowie die Verbesserung des touristischen Produkts und des Besuchererlebnisses durch Innovation und Schulung« vorgesehen. Nach Ansicht von Inseltourismusrätin Raquel Rebollo mangelt es der Insel an Aktivitäten, »die es den Besuchern ermöglichen, das Reiseziel auf einprägsame Weise zu erleben«. Als Beispiel nannte sie, dass nur 15 Prozent der Besucher der Insel La Palma eine Sternenbeobachtung machen.
Raquel Rebollo erklärte bei der Präsentation, dass der Plan ein »neues Modell für das Tourismusmanagement im Cabildo-Gebiet sowie ein neues System für die Auftragsvergabe an Anbieter und die Festlegung und Durchführung von Projekten« vorsehe. Sie forderte die gesamte Branche auf, sich »gemeinsam für einen besseren Tourismus auf La Palma« einzusetzen.

Was hat das Astrofest mit der Hotelfachschule El Paso zu tun?
Liebe Leserinnen und Leser,
eigentlich veröffentliche ich keine Rückblicke im Lavastein-Blog. Aber dieses schöne Foto vom vergangenen Samstag in El Paso ist eine Erwähnung wert: Mehr als 250 Freunde des Nachthimmels nahmen am Astrofest-Event mit dem Titel »Schalte das Licht aus und die Sterne ein« teil. Dabei gingen unter anderem alle öffentlichen Lampen aus, sodass der Sternenhimmel so richtig in Szene gesetzt wurde.
Daneben kommt allerdings auch schön zur Geltung, wie weit der Bau der künftigen Hotelfachschule schon gediehen ist. Die Hotel Escuela wird die erste auf La Palma und die dritte auf den Kanarischen Inseln sein. Und so entsteht derzeit auf dem Gelände des alten Hotel Monterrey ein Gebäudekomplex mit 70 Betten, in dem Auszubildende im Tourismusbereich künftig ihre Qualifikationen im Blick auf Beherbergung und Verpflegung erlangen. Darüber hinaus wird ein Mehrzwecksaal für Veranstaltungen aller Art gebaut.
In dieses Gebäude sollen nostalgische Details aus dem ehemaligen Hotel Monterrey integriert werden. Und wie das Foto zeigt, bleibt auch das altehrwürdige Teatro Monterrey bei diesem Projekt bestehen. Der Plan sieht vor, es weiterhin als Kulturbetrieb zu nutzen. Allerdings mit Rücksicht auf seine Architektur renoviert und technisch modernisiert.
Wünsche allen eine schöne Woche! Eure Gudrun
Weihnachtliche Drohnenschau in Santa Cruz
Schöner Termin, unbedingt vormerken: Santa Cruz de La Palma läutet auch die Weihnachtssaison 2024 mit einer spektakulären Drohnenshow ein: Am 23. November werden 220 dieser Fluggeräte weihnachtliche Figuren in den Nachthimmel malen. Die Lichter sollen im ganzen Osten der Insel zu sehen sein.

Achtung Inselgäste: Bitte nicht nachmachen!
Dieses Foto postete die Vereinigung der Mitarbeiter des Inselumweltamtes von Teneriffa (Afmacanarias) am Sonntag auf Instagram. Es zeigt einen Mann, der mit einem transportablen Grill mitten im Wald ein Barbecue veranstaltet. Afmacanarias verweist darauf, dass öffentliches Grillen nur in den dafür ausgewiesenen Bereichen der Áreas Recreativas erlaubt ist. Das Gleiche gilt für alle Kanareninseln, auch für La Palma. (Anmerkung der Redaktion: Ich persönlich verleihe diesem Grilleur den großen Deppenpreis am Bändel. Die Flammen sind nur wenige Zentimeter von den super-trockenen Kiefernnadeln entfernt. Die brennen wie Zunder und ruck-zuck auch der Wald. Also, liebe Gäste, die zum ersten Mal auf den Inseln sind und es vielleicht nicht wissen: Die Waldbrandgefahr besteht inzwischen auch im Winter! Ich gehe davon aus, dass Residenten und Kanaren-Wiederholungstouristen über diese Gefahr Bescheid wissen.)
Kriminalität und Migration auf den Kanaren
Die Oberstaatsanwaltschaft der Kanarischen Inseln weist Zusammenhänge zwischen dem Anstieg der Kriminalität auf dem Archipel und Migration zurück.
Im Blick auf die geflüchteten Minderjährigen gebe es nur vier Verfahren. In den Unterbringungseinrichtungen, die sehr voll seien, verzeichne man außer Streitigkeiten keine besonderen Vorkommnisse.
Laut der Staatsanwaltschaft landeten im vergangenen Jahr knapp 41.000 Migranten aus Afrika in 697 Booten auf den Kanarenischen Inseln an. Mehr als 36.000 der Geflüchteten waren Männer, knapp 2.300 Frauen und knapp 3.200 gaben sich als minderjährig aus. Tatsächlich erwiesen sich nur knapp 2.100 als minderjährig. Seit August 2023 führt eine Spezialeinheit der Guardia Civil auf Teneriffa Altersbestimmungstests durch.
Atlético Paso bleibt auf der Verliererstraße
In dieser Saison ist der Wurm drin: Die Kicker vom CD Atlético Paso mussten auch beim Auswärtsspiel in La Fuensanta eine Niederlage einstecken: Das gegnerische UB Conquense-Team ging mit einem klaren 3:0-Sieg vom Platz. Damit bleiben die Grün-Schwarzen aus La Palma auch nach neun Spielen ohne Sieg. Zwei Punkte gab es nur für zwei Unentschieden – das ist der vorletzte Tabellenplatz der Segunda RFEF, Gruppe 5, wo sich die El Paso-Fußballer in der vergangenen Saison bis in die Aufstiegs-Playoffs spielten.
La Palma Connection live in El Paso
Am Freitag, 1. November, zu Gast im LunÁtico in El Paso: Die La Palma Connection haut fetzige Live-Musik raus. Mit dabei: Sänger Jürgen Wüst am Piano, Ralf Martens mit Saxophon und Flöte, Dominik Behringer am Schlagzeug sowie Oliver Überbach am Bass. Beginn: 21 Uhr. Ab 22.30 Open Stage.

Kanaren-Wetter zum Wochenende: regenbogenverdächtig!
Mit den sommerlichen Temperaturen ist es bald vorbei: Die Wetterfrösche sagen für die Kanarischen Inseln ab Samstag in den höheren Lagen kühleres Wetter und Schauer voraus. Auf Meereshöhe soll es warm bleiben, aber ebenfalls ab und zu regnen. Dazwischen zeigt sich die Sonne – das regenbogenverdächtige Wetter hält wohl bis weit in die kommende Woche hinein an.
Dinosaurier auf La Palma
Mama Dino, Papa Dino, Dinita, Dinito und Dinín – das ist die »Familie HiperDino«. Die lustigen Figuren sind aktuell auf La Palma zu Gast, und dinosauriern am 25. Oktober von 17 bis 19 Uhr und am 26. Oktober von 11 bis 13 Uhr in den HiperDino-Filialen in der Avendia El Puente in Santa Cruz, in El Paso, in La Grama und in Los Llanos. Die Supermarkt-Leitung verspricht »ein lustiges Einkaufserlebnis mit Foto für die ganze Familie«.
HiperDino wurde 1985 mit 100 Prozent kanarischem Kapital gegründet – heute arbeiten in dieser Kette rund 9.500 MitarbeiterInnen.
Straßenbau El Corazoncillo – San Nicolás
Die Arbeiten zur Wiederherstellung der vom Vulkan 2021 zerstörten Straße zwischen El Corazoncillo und San Nicolás haben begonnen. Der Bürgermeister von El Paso, Eloy Martín, informiert, dass dieses Projekt von »grundlegender Bedeutung für die Wiederbelebung von Las Manchas« ist. Die neue Verbindung wird südlich des äußeren Randes der Lava verlaufen und die Straßen LP-2 und LP-212, einschließlich der Calle José Antonio Giménez, miteinander verbinden. Die rund 6,3 Millionen Euro teuren Arbeiten umfassen auch einen barrierefreien Fußgängerweg. Das Cabildo geht davon aus, dass die neue Strecke in fünf Monaten fertiggestellt ist.

Regionalregierung plant Umsiedlung – Tierschützer demonstrieren
Wilde Katzen sorgen für Aufruhr
Verwilderte Katzen auf den Kanarischen Inseln gefährden den Bestand endemischer Arten wie Rieseneidechsen und sogar Seevögel. Darüber gibt es in wissenschaftlichen Kreisen keinen Zweifel. Grund: Die flinken Jäger sind invasive Arten, denn sie wurden einst von Menschen auf den Archipel gebracht und stellen seitdem eine ständige Bedrohung der einheimischen Fauna dar.
Katzen sind nicht nur in Städten, sondern auch in Wäldern, auf Berggipfeln und in den Klippen der Küsten auf der Jagd. Um gefährdete Arten auf dem Kanarenarchipel zu erhalten, hat die Regionalregierung nun einen Plan zur Umsiedlung verwilderter Katzen ausgearbeitet.
Dagegen laufen Tierschutzorganisationen Sturm und wollen am Sonntag, 27. Oktober, auf allen Inseln auf die Straße gehen – auf La Palma ist laut der Organisation Benawara eine Demo zugunsten der Katzenkolonien in der Avendia Marítima in Santa Cruz von 11 bis 14 Uhr geplant.
Klar ist, dass hier ein fast unlösbarer Konflikt vorliegt: Gesetzlich vorgeschrieben ist sowohl, die Artenvielfalt zu erhalten, als auch das Tierschutzgesetz zu respektieren. Deshalb versprechen die Verantwortlichen in den Cabildos, die Umsiedlung der Katzen mit Fingerspitzengefühl und in Koordination mit den Tierschützern vorzunehmen. Sie betonen außerdem, dass die sogenannte CER-Methode – also das Einfangen, Sterilisieren und Zurückbringen von Katzen – nicht aufgegeben werden solle. Dies sei eine Falschmeldung in den sozialen Netzwerken. Eine weitere Fake-News, die aktuell kursiere sei, dass die Regionalregierung die Verwaltungen der Inseln ermächtigt hätte, Jagd auf verwilderte Katzen zu machen.
Finanzministerium schickt Geld zur Betreuung junger Migranten auf den Kanaren
100 Millionen Euro bis Ende November
Endlich sollen die von der Kanarenregierung angeforderten Gelder zur Betreuung der Migranten aus Afrika fließen. Das spanische Finanzministerium hat angekündigt »bis Ende November 100 Millionen Euro zu überweisen, um die kritische Situation der sozialen Dienste auf den Kanarischen Inseln zu verbessern«.
Regionalpräsident Fernando Clavijo reicht dieses Angebot natürlich nicht. Deshalb betont er, er habe beim Treffen mit Finanzministerin María Jesús Montera in Madrid »erneut die Notwendigkeit für eine Änderung der Gesetzgebung vertieft«. Dabei geht es um die gesetzliche Verpflichtung, dass in Spanien allein die Flüchtlingsaufnahmeregionen für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge zuständig sind. Ziel ist, dass die Kinder und Jugendlichen in ganz Spanien verteilt werden können. Clavijo: »Es handelt sich um ein strukturelles Phänomen, die Situation in Afrika ist nicht nur weiterhin schwierig, sondern es scheint jeden Tag mehr Konflikte zu geben, und die Kanarischen Inseln können nicht allein dem gesamten Migratioinsdruck standhalten, der über die Atlantikroute nach Europa kommt«.
Wenn das Einwanderungsgesetz bis Anfang Dezember nicht wie von den Kanaren angestrebt geändert wurde, will das Finanzministerium die Ausgaben für junge Flüchtlinge auf den Kanaren erneut auf den Prüfstand stellen.

Kontra Waldbrandgefahr und Wüstenbildung
Spritsteuer-finanzierter Waldcent kommt
Ein neues Instrument im Kampf gegen den Klimawandel soll im Regionalhaushalt 2025 ertönen: Die Kanarenregierung will den sogenannten »Céntimo Forestal« einführen. Dieser »Waldcent« könnte es den Cabildos erlauben, die Kraftstoffsteuer um bis zu 0,02 Euro pro Liter zu erhöhen. Schätzungen zufolge würde dies rund 40 Millionen Euro pro Jahr in den Fond zur Bekämpfung der Gefahr von Waldbränden und der fortschreitenden Wüstenbildung auf den Kanarischen Inseln spülen.
Laut Regionalpräsident Fernando Clavijo sollen Berufstätige im Verkehrssektor vom Céntimo Forstal befreit sein. Dennoch müsse der Waldcent Clavijo »eindeutig mit dem Kohlendioxid-Fußabdruck« der Kraftfahrer verknüpft sein, »um eine klare Beziehung zwischen dem Schaden, der aus der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und der daraus resultierenden Erzeugung von Treibhausgasemissionen resultiert, und der Bestimmung der Steuer zu gewährleisten«.
Anlass zur Schaffung des Céntimo Forestal: Der Archipel investiert Clavijo zufolge aktuell weniger als einen Cent pro Quadratmeter geschützter Fläche. Der Wirtschafts- und Sozialrat der Inseln (CES) habe vor diesem Mangel an Mitteln gewarnt. Daraufhin sei eine Gruppe von 17 Experten verschiedener Fachrichtungen aus allen Teilen der Kanarischen angetreten, um den Waldcent zu erarbeiten.
Der Regierungschef unterstreicht, dass der Waldcent nur ein erster Schritt von vielen in Richtung Nachhaltigkeit sei: »Die Experten warnen insbesondere davor, dass die hohe Waldbrandgefahr zusammen mit ihrer progressiven Zunahme aufgrund des Klimawandels und des Verlusts der Landwirtschaft im Mittelland der westlichen Inseln die Entwicklung energischer Präventivmaßnahmen erfordert, um diesen Trend umzukehren. Sie halten es auch für notwendig, angesichts des extrem hohen Risikos der Wüstenbildung, das den gesamten Archipel betrifft, zu handeln, und zwar sowohl in einigen Gebieten der westlichen Inseln als auch auf allen östlichen Inseln.«
Clavijo betonte, dass die endgültige Entscheidung über den Einsatz dieser Gelder in den Händen der einzelnen Cabildos liegen werde. Dass die Verwendung ausschließlich zur Bekämpfung des Klimawandels erfolgt, soll eine Verordnung sicherstellen.
Ferienunterkünfte auf den Kanarischen Inseln:
Doppelt so viel BIP-Anteil wie Landwirtschaft
Der Beitrag der touristischen Ausgaben für Ferienunterkünfte zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Kanarischen Inseln wird für das Jahr 2024 auf 3,01 Prozent geschätzt. Dies erklärte jetzt das Colegio Oficial de Economistas de Las Palmas. Durch diesen Sektor würden rund 1,726 Milliarden Euro erwirtschaftet – was 7,68 Prozent des touristischen BIP entspreche. Die Vereinigung der Wirtschaftswissenschaftler weist darauf hin, dass die Ferienwohnungen damit doppelt so viel zum BIP beitragen wie der Primärsektor mit 1,49 Prozent.
Laut dem Dekan des Colegio, Alcibíades Trancho Lemes, hat sich diese Art von Feriendomizilen als differenzierte Marktnische innerhalb des Beherbergungsangebots etabliert, und zwar sowohl im Hinblick auf die Vermarktungswege als auch auf die spezifischen Dienstleistungen: »Auf sie zu verzichten, würde bedeuten, auf eine bestimmte Art von Touristen zu verzichten, die diese Art von Unterbringung gegenüber den traditionellen Angeboten bevorzugen«.
Das Colegio nahm außerdem die Ausgaben der Touristen während ihres Urlaubs auf den Inseln unter die Lupe. Demnach geben die Gäste der Ferienunterkünfte mehr als 51 Prozent ihres Urlaubsbudgets vor Ort aus – bei Hotelgästen sind dies nur knapp 21 Prozent.
Der Ökonomen-Verband hat weiter recherchiert, dass etwas mehr als 89 Prozent dieser Immobilien kleinen und mittleren Eigentümern gehören. Von den 62.569 Ferienunterkünften, die im Oktober 2024 auf dem Kanarenarchipel offiziell registriert waren, stehen laut dem statistischen Institut der Kanaren ISTAC nur 46.006 zur Verfügung. Dies bedeutet laut dem Colegio, dass etwa 16.563 Wohnungen beziehungsweise Häuser nicht betrieben werden.

Spanische Luftwaffe übt auf den Kanaren
Wahrscheinlich werden wir auf La Palma keine Düsenjäger hören und sehen, obwohl die spanische Luftwaffe am heutigen Dienstag, 22. Oktober, die Übung namens Sirius abhält. Denn es heißt, diese soll im Süden der Kanarischen Inseln stattfinden. Aber falls doch, hier die Infos: Mehr als 1.500 Flieger werden bei diesem fiktiven Gefecht zusammen mit der spanischen Armee und Marine sowie der portugiesischen Luftwaffe den Konflikt zwischen zwei Nationen simulieren. Der Grund, warum die Übung im äußersten Randgebiet Europas stattfindet: »Der Achipel hat einen ausgedehnten Luftraum, der 200×160 Seemeilen über dem Ozean im Süden des Archipels liegt«, informiert das zuständige Ministerium. »Dieser Raum ermöglicht Flüge von fast Meereshöhe bis in unbegrenzte Höhen. Dies bietet eine größere Flexibilität als in anderen, engeren europäischen Lufträumen. Darüber hinaus begünstigen die guten Wetterbedingungen in diesem Gebiet die Integration und Nutzung fortschrittlicher Technologien.«

Garachico auf Teneriffa ist im EU-LIFE-Programm
Unwetterwarnung und Überschwemmungsschutz
Die Inseln Makaronesiens sind zunehmend durch extreme Küstenüberschwemmungen gefährdet, die durch starke Atlantikstürme verursacht werden. Dies gab der Copernicus-Informationsservice bekannt. Da der Klimawandel diese Herausforderungen noch verschärfe, wurde Garachico jetzt in das LIFE- Programm der EU einbezogen, wobei ein Frühwarnsystem für die Stadt an der Nordküste von Teneriffa installiert wurde. Dieses schlägt bis zu 72 Stunden vor einem Unwetter Alarm für die Einwohner. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projekts innovative Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen eingeführt, darunter Bänke entlang der Küste, die als Barrieren gegen ankommende Wellen wirken. Außerdem gibt es Unterstützung bei der Entwicklung von Protokollen für das Hochwassermanagement und die Notfallmaßnahmen.
Die aus dieser Initiative gewonnenen Erkenntnisse sollen in anderen Teilen Makaronesiens weitergegeben werden, um sicherzustellen, dass mehr Gemeinden besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet sind. Mehr Infos zum LIFE-Garachico-Programm, das inzwischen schon auf Puerto de la Cruz ausgedehnt wurde, hier klicken.
Die Daten der Copernicus-Sentinel-Satelliten ermöglichen eine präzise und häufige Überwachung von Windmustern und deren Auswirkungen auf die Küstenregionen. Die Sentinel-Daten sind auch nützlich für die Kartierung von Überschwemmungsgebieten und die Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern und lokalen Gemeinschaften bei der Planung einer widerstandsfähigeren Zukunft.
Airport SPC: gute Aussichten für den Winter
Der Aufwärtstrend am Airport Santa Cruz de La Palma (SPC) hält an: Laut der Staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft AENA haben die Airlines im Winter 2024/25 mehr als 861.000 Passagierplätze avisiert. Rund 678.000 Sitze entfallen auf nationale Flieger, 183.000 auf internationale Maschinen. Insgesamt planen die Fluggesellschaften für die Kanarischen Inseln vom 27. Oktober 2024 bis zum 29. März 2025 um die 30 Millionen Sitzplätze ein – das sind 4,2 Prozent mehr als in der vergangenen Saison.
Premiere: Bierfest in Fuencaliente
Auf La Palma gibt es immer mehr Fiestas im Zeichen der Cerveza: So lädt am Samstag, 26. Oktober, Fuencaliente zum Fuenca Bier mit deutschen Schmankerln und den Edelweissern ein. Diese Band trat schon mehrmals beim Herbstfest in Tazacorte auf und hat viele Fans auf der Insel. Für noch mehr Stimmung sorgen die palmerischen Gruppen Jareagua und Parranda Los Amigos. Das Fuenca-Bier-Fest beginnt am Mittag auf dem Rathausplatz – gefeiert wird bis Mitternacht.
Filmemacher checken Drehorte auf La Palma
Wussten Sie, dass aktuell ein Dutzend Filmprofis aus den USA über La Palma chauffiert wird? Vertreter des Cabildo haben sie auf der Messe namens Shooting Locations Marketplace in Valladolid kennengelernt und freuen sich, dass ihre Einladung zur Inselbesichtigung angenommen wurde. Die Filmemacher suchen mögliche Drehorte für ihre künftigen Produktionen. Tourismusinselrätin Raquel Rebollo: »Dies ist eine Gelegenheit, unsere Insel auf dem Radar der großen Produktionen zu positionieren. Wir stärken nicht nur unsere audiovisuelle Industrie, sondern auch den mit diesem Sektor verbundenen Tourismus«. Die Besucher lobten inzwischen nicht nur die Schönheit der Insel, sondern auch die steuerlichen Anreize, die die Kanarenregierung für audiovisuelle Produktionen bietet.
Licht aus – Sterne an in El Paso
Das Astrofest La Palma geht weiter: Am Samstag, 26. Oktober, heißt es wieder Apaga la luz, encienda las estrellas. Unter diesen Licht-aus-Sterne-an-Motto steigt ab 20 Uhr in El Paso eine Party auf der Plaza Francisca de Gazmira. Musik machen Bands aus dem Aridanetal. Von 22 bis 23 Uhr werden alle öffentlichen Lichter in El Paso abgeschaltet. Dann können Astrofans unter fachkundiger Anleitung im Dunkeln gut munkeln, sprich: mit Teleskopen nachsehen, ob die Sterne gut stehen.
Wieder Demos gegen den Massentourismus auf den Kanaren
Auch auf La Palma sind am 20. Oktober Menschen gegen den Massentourismus auf die Straße gegangen. Unter dem Dachverband Canarias tiene un límite – die Kanaren haben eine Grenze – gab es am Sonntag Proteste wie schon am 20. April 2024 auf allen Inseln. Offizielle Schätzungen sprechen von insgesamt mindestens 10.000 TeilnehmerInnen, bei der Demo in Los Llanos auf La Palma wurden rund 300 gezählt. Die Menschen kritisierten nicht nur das aktuelle Tourismusmodell, sondern auch die hohen Mieten und dass »Ausländer jedes dritte Haus auf den Kanaren kaufen«.
(Anmerkung der Redaktion: Sorry, liebe Leser, heute morgen ist mir ein fataler Tippfehler unterlaufen, statt 10.000 Demonstranten habe ich 100.000 geschrieben – hatte es eilig und war bis heute Nachmittag außer Haus. Fatal deshalb, weil die geschätzten 10.000 Leute, die auf den Inseln auf die Straße gingen, weit weniger waren als die mehr als 50.000, die der Dachverband am 20. April dieses Jahres mobilisieren konnte. Warum dies so ist, bleibt spekulativ. Vielleicht sehen ja einige, dass zumindest erste Schritte getan wurden, um den Forderungen entgegenzukommen – etwa der Entwurf des neuen Ferienunterkünfte-Gesetzes oder »Touristensteuern« zur Regelung von überlaufenen Orten. Dass von April bis Oktober nicht alles, was falsch läuft, geändert werden kann, ist klar. Und auch, dass die Kanaren ohne Touristen zwar wunderschöne, aber wohl kaum wohlhabende Inseln im Atlantik wären. 35 Prozent des kanarischen Bruttoinlandproduktes steuern die Besucher des Archipels bei. Kanarenpräsident Fernando Clavijo wies schon vor den Demos am 20. Oktober auf die Grenzen der Änderungsmöglichkeiten hin. Indem er an die Tatsache erinnerte, dass der Archipel halt nun mal »von nichts anderem leben« könne als vom Tourismus.)
Neues Angebot bei den Bootsausflügen auf La Palma
Mit dem Fischerboot zum Angeln
Tazacorte hat eine neue touristische Attraktion: Geboten werden Angellausflüge auf einem traditionellen Boot, während die Fischer dort ihre Arbeit verrichten.
Ziel ist laut Gemeinde, dass die Inselgäste die Kunst der traditionellen Fischerei aus erster Hand kennenlernen. David Ruiz Álvarez, Stadtrat für Tourismus und Strände, nennt dies »ein neues touristisches Produkt, das es den Besuchern ermöglicht, eine einzigartige Erfahrung auf den Kanarischen Inseln zu machen«.
Gefahren wird in Booten der Vereinigung Cofradía de Pescadores Nuestra Señora del Carmen, die für die Ausübung des Fischereitourismus zugelassen sind. Alle weiteren Infos in der Touristikinformation in Tazacorte bei der Kirche.
El Paso-Kicker beißen wieder ein
In dieser Saison ist der Wurm drin: Die Hoffnung, auf den ersten Sieg nach acht Spielen mussten die Kicker vom CD Atlético Paso auch an diesem Sonntag begraben. Gegen den CF Rayo Majadahonda gingen sie mit einer 2:3-Niederlage vom Platz. Mit nur zwei Punkten aus den beiden Unentschied-Spielen stehen die Fußballer aus La Palma auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Segunda RFEF.
Nochmal Hilfe für Zweitwohnsitzverluste
Das Cabildo von La Palma hat die zweite Runde von Hilfen für Zweitwohnsitzverluste beim Vulkanausbruch 2021 eingeläutet. Dieses Mal stehen insgesamt 100.000 Euro für Personen und touristischen Einrichtungen zur Verfügung, die bei der ersten Ausschreibung keinen Antrag stellen konnten.

Kontrollierter Einsatz von Licht und Laser
Verstöße gegen das Himmelsgesetz bei Open-Air-Events – IAC berät Verwaltung
Wie schon einmal im LSB berichtet, gab es im vergangenen Sommer auf La Palma Verstöße gegen das Ley de Cielo durch Lichtkanonen und Laserstrahlen bei Open-Air-Veranstaltungen. Jetzt hat sich das Instituto Astrofísico de Canarias (IAC) mit Insel- und Gemeinderäten zusammengesetzt. Das Ziel formulierte das IAC in einer Pressemitteilung so: »Wir wollen den Behörden Kenntnisse über die rechtlichen Instrumente und Ratschläge vermitteln, um die Bedingungen der Nacht für die astrophysikalische Forschung und den Astro-Tourismus zu erhalten«.
Für IAC-Direktor Valentín Martínez Pillet ist wichtig, dass die Vorschriften des Himmelsgesetzes allen Beteiligten klar sein müssen. Das Ley de Cielo werde oft aus Unwissenheit verletzt. Er betonte, dass die Lichtverschmutzung der Veranstaltungen Auswirkungen auf die wissenschaftliche Forschung in den Observatorien auf dem Roque de los Muchachos haben. Dabei entstünden außerdem wirtschaftliche Verluste. Martínez Pillet vergaß auch nicht die Astro-Unternehmen zu erwähnen, deren Führungen durch die Einflüsse der Veranstaltungen ebenfalls nicht funktionierten und enttäuschte Touristen zurückblieben.
Inseltourismusrätin Raquel Rebollo Morera versicherte die Unterstützung der Regierung von La Palma sowohl für die Sternwarte als auch für die Astro-Tourismusfirmen: Erst vor kurzem habe das Plenum einstimmig eine Erklärung zum Schutz des Himmels abgegeben. Woraufhin der IAC-Chef darauf verwies, dass dies nur durch »koordiniertes Vorgehen« zu erreichen sei: »Es geht nicht darum, die Veranstaltungen zu stoppen, sondern darum, das Licht, das bei dieser Art von Aktivitäten in den Himmel fällt, zu kontrollieren und anzupassen, kurz gesagt, Freizeit und Schutz des Nachthimmels miteinander in Einklang zu bringen«.
Martínez Pillet erinnerte daran, dass die Kanarischen Inseln Vorreiter bei der Schaffung der Vorschriften in Sachen Dunkelheit waren. Andere astronomische Standorte in der Welt, wie etwa Chile, wollten diese für sich nun anpassen. Grund: Die Lebensfähigkeit ihrer Observatorien werde derzeit gerade wegen der Lichtverschmutzung in Frage gestellt.
Blick zurück: Das Himmelsgesetz wurde nach der Einrichtung der Europäischen Nordsternwarte auf dem Roque de los Muchachos 1988 auf La Palma erlassen. Es regelt zum einen alle Arten von Außenbeleuchtung auf der Insel – die Straßenlaternen zum Beispiel strahlen ihr orangefarbenes Licht nur zum Boden hin aus. Außerdem enthält das Ley de Cielo Vorschriften zur elektromagnetischen Strahlung von Funkstationen, damit die Einrichtungen und Messungen der Roque-Observatorien nicht gestört werden. Last but not least beschränkt es die Ansiedlung von umweltschädlichen Industrien oberhalb von 1.500 Metern. Dass das Himmelsgesetz eingehalten wird, überwacht das Oficina Técnica de Protección de Cielo (OTPC). Dieses hatte im Sommer 2024 einige Beschwerden eingereicht. Laut OTPC haben bei Events eingesetzte Lichtkanonen und Laserstrahlen besondere Auswirkungen auf die astronomische Qualität. Grund: Das Licht werde über den Horizont oder in den offenen Himmel gesendet und die Dunkelheit des Himmels in großer Entfernung verunreinigt. »Aus diesem Grund erfordert ihr Einsatz, auch bei Festivals und Musikveranstaltungen, ein vorheriges Verfahren seitens der Verwaltung des Ortes, an dem sie eingesetzt werden sollen. Bei Installationen von mehr als 20.000 Lumen ist ein vorheriges technisches Gutachten des IAC obligatorisch.« Das Büro steht für Beratungen offen.
513 neue Stellen für Ärzte auf den Kanaren
Regionalgesundheitsministerin kündigt Jahresbudget von 13 Millionen Euro an
Im Blick auf die teils langen Wartezeiten auf einen Termin beim Facharzt verkündete Regionalgesundheitsministerin Esther Monzón jetzt gute Neuigkeiten: Der Servicio Canario de la Salud (SCS) habe ein zeitlich befristetes Programm zur Anwerbung und Bindung von medizinischem Fachpersonal auf den Inseln genehmigt, das mit einem Jahresbudget von 13 Millionen Euro ausgestattet sei. Im Rahmen dieser Initiative sollen zunächst 513 Stellen für Mediziner entstehen. Dies ermögliche den 170 Assistenzärzten, die in diesem Jahr ihre Ausbildung abschließen, auf den Inseln zu bleiben, und anderen auf Zeit eingestellten Fachärzten, einen sicheren Arbeitsplatz.
Sozialer Wohnungsbau auf La Palma kommt voran
Würdige Unterbringung für Vulkanbetroffene
Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten flog sogar Kanarenpräsident Fernando Clavijo am 17. Oktober in Breña Baja ein: Dort gibt es in der Calle Finca Amado 42 frisch renovierte Sozialwohnungen, die vorrangig derzeit noch in Containern untergebrachten Vulkanbetroffenen zur Verfügung stehen sollen. Dieses Projekt wurde von Viviendas Sociales e Infrastructuras de Canarias SAU durchgeführt. Die Kosten beliefen sich auf eine Million Euro. Die Apartments waren zuvor touristisch genutzt.
Darüber hinaus werden in Breña Baja elf neue Sozialwohnungen im Viertel El Zumacal gebaut. Dafür gibt die Regionalregierung mehr als 2,1 Millionen Euro aus. Das Grundstück hat die Gemeinde abgetreten.
Laut Kanarenpräsident Fernando Clavijo sind weitere Projekte auf La Palma geplant: acht Sozialwohnungen in Putallana, die Sanierung von insgesamt 167 Gebäuden in Santa Cruz, die Vergabe des Projektentwurfs für 37 Gebäude auf der gesamten Insel sowie die Ausschreibung für elf Sozialwohnungen in Tijarafe. Außerdem sei die Projektbearbeitung für 100 Sozialwohnungen in Tazacorte vergeben worden.
Digitale Infos für Selbständige und Unternehmer
Am Montag, 21. Oktober, informiert die Handelskammer der Provinz Santa Cruz de Tenerife auf La Palma über ihr „Kit Digital«. Dabei geht es um digitale Lösungen zur Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz. Diese Sitzung wird in der Niederlassung in Los Llanos um 15 Uhr beginnen. Interessierte Selbständige und Unternehmen auf der Insel können sich ab sofort über diesen Link im anmelden.
Rückführung junger Migranten geplant
Kanarenpräsident Fernando Clavijo will ohne Begleitung auf den Kanaren angelandeten minderjährigen Migranten in ihrer Heimat »eine Zukunft garantieren«. Dafür hat er vor, die Kinder und Jugendlichen aus dem Senegal und Marokko zuerst in ihre Herkunftsländer zurückzuschicken und sich dann dafür einzusetzen, dass sie dort versorgt werden, wo ihre Familien seien. Gleichzeitig sprach sich Clavijo strikt dagegen aus, die jungen Geflüchteten in Drittländer abzuschieben. Dies würde ihre Rückkehr in die Heimat verzögern.
Liebe Leserinnen und Leser,
gestern musste ich die Nachrichten im LSB ausfallen lassen, da ich mich aktuell mit der Technik herumschlage – neuer PC, modifizierte Programme und neuer Bildschirm, die sich anfangs alle nicht recht vertragen haben. Aber jetzt scheint´s zu funktionieren – ich klopfe auf Holz.
Deshalb kommen erst jetzt die Wasserstandsmeldungen zum Tag, an dem endlich der langersehnte Regen auf La Palma fiel: Am Dienstag, 15. Oktober, wurden im Bereich von El Paso und Tijarafe um die 90 Liter, im Süden der Insel mehr als 70 Liter und in Las Manchas de Abajo immer noch 65 Liter pro Quadratmeter registriert. Ein Segen, denn die Wasserreservoirs waren nicht üppig gefüllt.
Seenotretter total überlastet
»Die Mitarbeiter der Seenotrettung Auf den Kanarischen Inseln arbeiten bis zu 168 Stunden pro Woche – in einigen Fällen sind der Kapitän oder der Mechaniker eines Schiffes 24 Stunden am Stück auf See.«
Diese Zahlen veröffentlichte jetzt die Sprecherin der Coalición Canaria (CC) im spanischen Abgeordnetenhaus. Ursache der Überlastung sind die ständig zunehmenden Ankünfte von Flüchtlingsbooten aus Afrika. Cristina Valido forderte deshalb die spanische Regierung auf, sich mit Vertretern der Seenotrettung zusammenzusetzen und sich über die »enorme Arbeit, die sie leisten, zu informieren«. Auch die psychische Belastung der Retter, die zum Teil nur noch tote Migranten bergen können, gelte es zu beachten.
Gute Nachrichten zur LP-2
Rückt der lange avisierte und immer wieder aufgeschobene Bau der neuen LP-2 endlich näher? Zumindest ist für die künftige Straße über die Lava von Tajuya nach Las Manchas keine neue Umweltverträglichkeitsstudie notwendig. Diese Ausnahme hat jetzt der Regierungsrat der Kanarischen Inseln zugelassen. Gründe: Das zuständige Ministerium hatte zum einen mit der Dringlichkeit des Wiederaufbaus nach dem Vulkanausbruch argumentiert. Zum anderen akzeptierte der Regierungsrat, dass bereits ein positiver Umweltverträglichkeitsbericht aus dem Jahr 2019 vorliegt. Laut Ministerium gelten die darin festgelegten Bedingungen trotz der durch die Lava veränderten Orographie weiterhin, und es soll eine strenge Überwachung zu deren Einhaltung durchgeführt werden. Darüber hinaus sei der Trassenverlauf mit dem Spanischen Institut für Geologie und Bergbau (IGME) abgestimmt, um keine Elemente zu beeinträchtigen, die von besonderem wissenschaftlichem Interesse sein könnten.
Open-Air-Kino auf der Plaza in Los Llanos
In Los Llanos läuft am Freitag, 18. Oktober, der Dokumentarfilm Arrecifes de Lava. Beginn: 19 Uhr auf dem Platz vorm Rathaus. Dieser Streifen wurde im Auftrag des Regionalministeriums für Ökologischen Wandel und Energie von Aquawork produziert und durch den EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Die Zuschauer begeben sich auf eine Entdeckungseise in die Ökosysteme der Küstengebiete des Archipels. Hier der Trailer des Streifens:
Plátano-Produzenten suchen Hilfe in Brüssel
Die Bananenproduzenten in den äußersten EU-Randlagen – Kanarische Inseln, Martinique, Guadeloupe und Madeira – haben Probleme. Diese unterbreiten sie diese Woche den Abgeordneten verschiedener Fraktionen des Europäischen Parlaments in Brüssel. Dabei geht es um den übermäßigen Anstieg der Anbau- und Exportkosten sowie die Marktlage. Der Wettbewerb werde immer härter, da die Nicht-EU-Produzenten im Blick auf Umweltauflagen und Kosten die Bananen günstiger anbauen könnten.
Der Rechtsrahmen für Bananeneinfuhren in die EU hat sich in den letzten dreißig Jahren erheblich verändert: Zwischen 2009 und 2019 wurde der Zolltarif durch aufeinanderfolgende Handelsabkommen mit Bananenerzeugern aus Drittländern von 176 Euro auf 75 Euro pro Tonne gesenkt, wodurch zusätzliche Handelszugeständnisse für importierte Bananen in Höhe von mehr als 4,3 Milliarden Euro gewährt wurden. Nach Ansicht der Plátano-Produzenten in den EU-Randlagen haben diese Vergünstigungen wenig zur Verbesserung der sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen in den Ländern der Konkurrenz beigetragen. Sie hätten jedoch die europäischen Erzeuger gezwungen, mit einem viel niedrigeren Endverbraucherpreis zu konkurrieren. All dies auf einem Markt, der aufgrund der unterschiedlichen Qualitätsstandards sowie Arbeits- und Umweltanforderungen sowieso ungleich ist.
Gegen Grippe und Covid-19
Impfsaison 2024/25 auf den Kanaren
Die Impfkampagne gegen Grippe und Covid-19 für den Winter 2024/25 ist eröffnet. Das regionale Gesundheitsministerium gibt bekannt, dass die Impfungen insbesondere älteren Menschen und Risikogruppen empfohlen werden. Wer sich impfen lassen möchte, kann unter den kostenlosen Rufnummern 922.47.00.12 und 928.30.10.12 einen Termin vereinbaren.

Thermalbad an der Heiligen Quelle droht das Aus
Cabildo plant Alternativen zur touristischen Nutzung an der Playa Echentive
Das große Projekt eines Heilbadbaus an der Heiligen Quelle im Süden von La Palma liegt schon eine ganze Weile auf Eis. Grund: Die Küstenbehörde lehnt das Projekt am geplanten Standort ab. Noch in diesem Oktober sollen die Gerichte darüber entgültig entscheiden. Damit droht den großen Plänen das Aus. Denn Inselpräsident Sergio Rodríguez sagte jetzt, dass die Costa wohl nicht die Absicht habe, von ihrer Position abzuweichen.
Allerdings gibt es einen Plan B. Laut Rodríguez arbeitet das Cabildo an einer »Art von touristischer Infrastruktur nördlich der Playa Echentive«. Wie diese aussehen soll, gab der Inselchef noch nicht bekannt.
Blick zurück: Die beim Ausbruch des Vulkans Antonio 1677 verschüttete Fuente Santa wurde vor 19 Jahren unter der Leitung des Ingenieurs Carlos Soler unter der Playa Echentive im Süden von La Palma wiederentdeckt. Wegen ihres berühmten Thermalwassers begannen daraufhin die Planungen für ein großes Spa. Ziel: eine weitere Touristenattraktin für die Isla Bonita.
Doch dieses Vorhaben wies viele Stolpersteine auf: Die Heilige Quelle liegt in einem Naturschutzgebiet, nötige Enteignungen mündeten in langwierigen Gerichtsverfahren, und es gab, wenn auch umstrittene Meldungen, dass das warme Quellwasser erkaltet sei. Fazit: Die Zahl der Gegner stieg von Jahr zu Jahr – ebenso wie die Kosten.
Selbst der Wiederentdecker Carlos Soler sprach sich gegen den Heilbadbau aus – und versammelte viele Anhänger hinter sich. 2022 sagte er öffentlich, »dass das Projekt zum Stillstand kam, ist das Beste was passieren konnte«. Der Ingenieur kritisierte, dass hier kein Thermalbad, sondern ein »Wasserpark« geplant sei.
Carlos Soler hatte eine Alternative zum vom Cabildo geplanten Bau im Sinn, wie er in einem Interview im Diario de Avisos 2022 erklärte: »Ich habe ein unterirdisches Thermalbad vorgeschlagen, das auf der bereits gebauten Galerie aufbaut und weder die Landschaft noch den Geist der Fuente Santa selbst verändern würde. Das wäre für La Palma sehr wichtig gewesen, und wir würden den Geist der ursprünglichen Anlage wiederherstellen. Außerdem würden wir mit dem Wasser aus der Fuente Santa, das entsprechend aufbereitet wird, Thermalzentren auf der ganzen Insel schaffen, um den Ort nicht zu überfüllen«.
Wieder eine Niederlage für die Grün-Schwarzen
Atlético Paso muss weiter auf dem letzten Tabellenplatz ausharren: Am Sonntag verloren die Kicker aus El Paso gegen Unión Sur Yaiza. Nach der erfolgreichen Saison 2023/24 bleibt das einzige La Palma-Team in der Segunda RFEF nach sieben Spielen ohne Sieg. Offenbar vermag auch der kürzlich vollzogene Trainerwechsel das Blatt bisher nicht zu wenden.
Coldplay-Tribut in Santa Cruz
Am Freitag, 18. Oktober, gibt es am in Santa Cruz ein Konzert auf der Plaza de Santo Domingo. Ab 21 Uhr unterhalten eine Coldplay-Tribut-Band und Fran Ramos.

Lokal-Termin in Puerto Naos
Liebe Leserinnen und Leser,
wir schreiben heute den 11. Oktober 2024, und in Puerto Naos geht es in Sachen Lokale weiter: Kürzlich hat das ehemalige »König´s« gleich um die Ecke vom Strand unter dem Namen »BarSilikum« neueröffnet. Und in der dritten Reihe neben dem Spar-Supermarkt kann man jetzt im Lädchen mit kleiner Gartenwirtschaft namens »Sabores« lokale Produkte einkaufen und probieren.
Auch am Strand ist was los – zumindest tagsüber: Die beiden Kioskos klappen täglich ihre Läden auf, Vermieter bieten Liegen und Sonnenschirme an – alles wie früher. Doch kaum betritt man die Avenida, bietet sich nach wie vor das trostlose Bild geschlossener Bars und Restaurants. Einziger Lichtblick: Der Food-Truck lädt zwischen Hotel und Dorf zum Verweilen ein.
Zwei Bekannte von uns aus Deutschland verbringen gerade mal wieder ihren Urlaub auf La Palma und haben sich im Sol eingemietet. Mit ihrem frisch renovierten Zimmer sind sie sehr zufrieden. Allerdings stellen sie ziemlich enttäuscht fest, »dass Puerto Naos abends schon noch ein Geisterdorf ist«. Auf der Pirsch nach Ess- und Trinkbarem, das ohne Autofahrt erreichbar ist, haben sie natürlich sofort die »BarSilikum« und das »Sabores« entdeckt. Dort hat es ihnen zwar gut gefallen, aber logischerweise können diese beiden Lokale, ein Food-Truck und zwei Kioskos allein nicht das bunte, lebendige Ambiente des prävulkanischen Puerto Naos wieder aufleben lassen.
Das geht nicht nur Touristen so. Auch meinem Mann und mir fehlt das einstige Flair von Puerto Naos, wenn wir ab und zu mal runterfahren. Das gute Gefühl, das beim »Hola« hier und »Hola« da entstand, weil man eigentlich so gut wie immer irgendjemand irgendwo im Dorf getroffen hat. Dann ein kleines Schwätzchen oder eine größere Versackung im – wie wir gerne sagen – Bermuda-Dreieck zwischen Lalys »Bucanero«, dem »Moncloa« und Minggis »Caotico«. Irgendwas ergab sich eigentlich immer. Auch ohne sich vorher groß zu verabreden.
Bis das wieder soweit ist, wird es noch etwas dauern – vor allem die Wiedereröffnungschancen des »Moncloa« an der nach wie vor stark kohlendioxidbelasteten Playa Chica sind schlecht.

Deshalb hört man zurzeit immer wieder den Unkenruf »Puerto Naos wird nie wieder so sein, wie es mal war«. Klar, aber das wäre selbst ohne Vulkanausbruch so gewesen. Denn die Erde dreht sich weiter und nirgendwo steht die Zeit still. Auch als die Strandpromenade vor rund zehn Jahren saniert wurde und die beliebten Kioskos wie der von Carlos der Abrissbirne zum Opfer fielen, hatten die Unken laut gerufen. Trotzdem fanden sich Residenten und Touristen schnell wieder zusammen und hatten Spaß – halt in anderen Etablissements.
Aktuell könnte man sogar sagen »Was gut ist, kommt wieder«. Denn in Puerto Naos warten einige Alteingesessene nur darauf, ihre Lokale zu öffnen. Zum Beispiel Laly will sofort aufmachen, wenn es die CO2-Werte im »Bucanero« erlauben. »Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben«, erzählte sie mir diese Woche. Und die beliebte Wirtin berichtet zudem, dass »demnächst ein paar weitere Bars eröffnen werden«. Auch für Nachtschwärmer gibt es Hoffnung: Das »Caotico« soll bald unter neuer, wohl holländischer Leitung wieder Gäste empfangen.
Na also, es geht voran. Alles eine Frage der Einstellung: »Flasche halb voll oder Flasche halb leer?« Ich gehöre eher zum halb-voll-Typ (okay, ich muss selbst lachen, wie das klingt, aber egal). Die ewigen halb-leer-Profi-Jammerer sollen bleiben wo sie sind. Und wo das ist, wissen wir ja alle.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende voller positiver Gedanken!
Eure Gudrun
Ganz schön was los am Nachthimmel
Ab dem 11. Oktober soll der Komet Tsuchinshan-Atlas nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde im Westen kurz nach Sonnenuntergang mit bloßem Auge erkennbar sein. Außerdem könnte noch bis zum 12. Oktober der Nachthimmel über den Kanarischen Inseln wie schon am 10. Mai erneut in außergewöhnlichem Rot erglühen. Die Wissenschaftler kündigen Polarlichter an, die von Sonnenstürmen erzeugt werden. Mehr über die Nordlichter auf Wikipedia.
Wale und Delfine in Tazacorte
An der Strandpromenade von Tazacorte läuft derzeit die Meeresmesse, und in diesem Rahmen ist eine tolle Ausstellung zu sehen: Wale und Delfine in Originalgröße sind echte Hingucker. Highlight ist ein begehbarer Pottwal. Die Schau bleibt bis zum 13. Oktober.
Kunsthandwerk in Los Llanos
Vom 10. bis 12. Oktober findet in Los Llanos eine Verkaufsschau mit Kunsthandwerk aus der Region statt. Die Stände werden in der Avenida Diaz Pimienta aufgebaut. Öffnungszeiten: Donnerstag, 10. Oktober, 17 bis 20 Uhr. Freitag, 11. Oktober, und Samstag, 12. Oktober, 10 bis 13.30 und 17 bis 20 Uhr.
Unternehmerinnen-Messe in Puntagorda
In der Escuela Itinerante de Emprendedoras Juana Millán in Puntagorda öffnet am Samstag, 12. Oktober, die Fogalera ihre Pforten. Auf dieser Messe zeigen von 12 bis 20 Uhr Unternehmerinnen aus dem Ort ihr Können. Dazu gibt es Wein- und Käseverkostungen, Workshops und ab 16 Uhr Musik.

Staats- und Kanarenpräsident im Gespräch
Haushaltsrückstände und Migration
Am 9. Oktober hielt Spaniens Regierungspräsident Pedro Sánchez im Kongress eine Rede zur Migration in Spanien – deren Inhalt kann in allen großen Medien verfolgt werden. Am 10. Oktober traf sich Sánchez mit Kanarenpräsident Fernando Clavijo im Regierungspalast Moncloa in Madrid.
Dabei ging es erneut um den Migrationsnotstand auf den Kanarischen Inseln, aber auch um Zahlungen des Staates an den Archipel. Clavijo forderte, dass endlich die im Haushaltsplan 2023/2024 die für die Kanaren eingestellten Gelder in Höhe von 880 Millionen Euro vollständig überwiesen werden. Bisher seien nur 17,5 Millionen Euro davon geflossen, also etwas mehr als ein Prozent. Clavijo bestand darauf, dass vor Ende 2024 insbesondere die 80 Millionen Euro für den kostenlosen öffentlichen Nahverkehr auf den Kanaren und die 100 Millionen für den Wiederaufbau von La Palma ankommen müssen: »Nur in diesem Szenario werden wir uns zusammensetzen, um über den Haushalt 2025 zu sprechen«, betonte er.
In Bezug auf den Migrationsnotstand auf den Kanaren bat der Präsident des Archipels erneut um eine nationale Antwort. Er regte die »Einführung eines Solidaritätsmechanismus an, der in Situationen wie der aktuellen auf den Kanaren automatisch zum Tragen kommt«. Außerdem forderte Clavijo eine Änderung des Gesetzes LO 4/2000 über die Rechte und Freiheiten von Ausländern in Spanien und ihre soziale Integration. Dieser Artikel legt laut Clavijo auch fest, dass der Staat die rechtliche Verpflichtung zur Solidarität im Falle von Notständen wie auf den Kanaren hat. Trotz des Streits der großen Parteien PSOE und PP im Parlament von Madrid besteht Clavijo darauf, dass eine gesetzliche Lösung zur Änderung des Ausländergesetzes gefunden werden müsse.
Wellenalarm wegen Hurrikan Kirk
Achtung Inselgäste: Die Ausläufer von Hurrikan Kirk wirken sich bis auf die Kanaren aus! Am Abend des 9. Oktober hat die Regionalregierung den Voralarm für gefährliche Brandung ausgerufen. Vom hohen Wellengang am stärksten betroffen sind demnach die Nordküste Teneriffas sowie die Nord- und Westküste von La Palma, El Hierro, Fuerteventura und Lanzarote, wobei die Wellen auf letzterer Insel höher sein können.
Die Generaldirektion für Notfälle empfiehlt, nautische oder sportliche Aktivitäten zu verschieben und nicht an abgelegenen oder unbeaufsichtigten Stränden zu baden.
An den Küsten gilt absolute Vorsicht! Um sich nicht in eine gefährliche Situation zu begeben, sollte man sich nicht auf Molen und Wellenbrechern oder an Orten in Meeresnähe aufzuhalten, wo man von den Wellen getroffen oder mitgerissen werden könnte.
Das Baden an Stränden mit roter Flagge ist verboten und den Anweisungen der Rettungsschwimmer und des Rettungspersonals immer Folge zu leisten!
Im Falle eines Notfalls sollte man sofort die 112 anrufen und um Hilfe bitten. In Situationen sind oft Verletzte oder Tote durch Ertrinken zu beklagen. Mehr über diese Gefahr in diesem Artikel des LSB.
Markenklau durch chinesische Firma verhindert
David gegen Goliath: Der kleine Cooperativa Próteas de La Palma in Breña Alta ist es gelungen, eine chinesische Firma vor Gericht zu schlagen: Geschäftsführer Fran Molina berichtet, dass das asiatische Unternehmen versucht hatte, die Marke Próteas La Palma in China registrieren zu lassen – laut Molina eine dort weit verbreitete Praxis. Ziel dieser Firmen sei, nach der Registrierung Geld von den ursprünglichen Markeninhabern zu verlangen, damit deren Produkte weiterhin in China eingeführt werden dürfen. Die palmerische Kooperative befürchtete eigentlich, den Prozess um das Markenpatent zu verlieren, gewann aber überraschend. Ein wichtiger Sieg, denn 30 Prozent der Proteen aus La Palma werden nach China exportiert. Mehr Infos über den Anbau der wunderschönen Blumen auf der Isla Bonita.
Neuer Plan für unbegleitete junge Migranten
Abschiebung nach Marokko
Das ist wohl der neueste Plan in Sachen unbegleitete, minderjährige Migranten: Einigen der Kids droht nach der lebensgefährlichen Überfahrt von Afrika auf die Kanarischen Inseln die Rückreise. Denn nach seinem Treffen mit dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita in Rabat gab Kanarenpräsident Fernando Clavijo jetzt folgendes bekannt: »Wir haben vereinbart, einen Raum zu öffnen, in dem Marokko, Spanien und die Kanarischen Inseln zusammenarbeiten können, damit unbegleitete marokkanische Minderjährige in ihre Heimat zurückkehren können«.
Zur Erinnerung: Die Kanarischen Inseln fühlen sich vom spanischen Staat im Blick auf die überfüllten Aufnahmezentren für minderjährige Flüchtlinge im Stich gelassen, die ohne Eltern auf dem Archipel anlanden. Regionalpräsident Fernando Clavijo fordert eine Gesetzesänderung, durch die die Kinder und Jungendlichen in ganz Spanien verteilt werden könnten. Bisher muss die Provinz, in der die Kids ankommen, die Verantwortung für sie übernehmen. Doch die nötige Änderung des Ausländergesetzes gestaltet sich äußerst zäh, während auf den Kanaren immer mehr Geflüchtete aufgenommen werden müssen.
Werk Nr. 46 in der Stadt im Museum
In Los Llanos gibt es ein neues Kunstwerk im Rahmen des CEMFAC-Projekts: Auf der Fassade des Durchgangs vom Polideportivo Severo Rodríguez zur Calle Luis Felipe Gómez Wangüemert prangt jetzt das 290 Quadratmeter große Werk von Ángela Gelzal. In der Stadt im Museum haben inzwischen 46 Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern die Häuser mit ihren Gemälden geschmückt. Mehr zu dieser künstlerischen Initiative mit dem ellenlangen Namen La Ciudad en el Museo, Foro de Arte Contemporáneo in diesem Artikel des LSB.
Studie zur Lava-Abkühlung
»Der Wiederaufbau neuer Straßen über heißen Lavaströmen kann kurz- bis mittelfristig nach einem Vulkanausbruch möglich sein, um Städte zu verbinden und wichtige Dienstleistungen bereitzustellen. Der Bau neuer städtischer Siedlungen auf Lavaströmen ist möglicherweise mittelfristig möglich.« Diese und mehr Ergebnisse gehen aus geothermischen und geotechnische Studien nach dem Tajogaite-Ausbruch hervor, die jetzt veröffentlicht wurden. Um die Abkühlungsraten der Lavaströme abzuschätzen, wurden zwei physikalische Modelle entwickelt. Alle Details finden sich in der Publikation des Vulkanischen Instituts der Kanarischen Inseln (INVOLCAN) in der Zeitschrift Geohazards.
Zuwanderung auf den Kanaren
Ergebnisse der Arbeitsgruppen zum nachhaltigen Wachstum werden am 15. Oktober 2024 veröffentlicht
Die fünf Arbeitsgruppen zur demografischen Herausforderung auf den Kanarischen Inseln werden ihre Vorschläge ab dem 15. Oktober vorlegen. Dies gab jetzt die Regionalregierung bekannt. Die fünf Teams sind in die Bereiche »Transparenz beim Schutz und bei der Entwicklung des Territoriums«, »Zugang zu Wohnraum«, »Besteuerung und Beschäftigung im Tourismussektor», »Umweltschutz, Zugang zu Naturschutzgebieten, Kreislaufwirtschaft, Entwicklung erneuerbarer Energien und Wasser« sowie »Demografische Herausforderung« unterteilt.
Nach Eingang der Vorschläge wird die kanarische Regierung eine öffentliche Ausstellung veranstalten. Anschließend können VertreterInnen der Wirtschaft, der sozialen Organisationen, der Universitäten, der Wissenszentren und der gesamten Zivilgesellschaft die von den Gruppen beschlossenen Initiativen durch ihre Änderungsvorschläge ergänzen.
Der Zeitplan sieht vor, diesen offenen Konsultationsprozess Anfang November abzuschließen. Im Anschluss daran sollen Initiativen zur Förderung eines Modells der nachhaltigen Entwicklung auf dem Archipel verabschiedet werden.
Die fünf Runden Tische haben in den vergangenen fünf Monaten nach Lösungen für die aktuellen Herausforderungen des Archipels geforscht. Dabei wurden Berichte analysiert, Vorschläge erörtert und Experten gehört. Ziel ist, ein nachhaltiges und geordnetes Wachstum auf den Kanaren zu gewährleisten, das das Zusammenleben von Touristen und Einwohnern sichert.
Die Teams setzen sich aus Vertretern der Autonomen Gemeinschaft, der Regionalräte und der Gemeinderäte zusammen.
Ein super Cidre aus La Palma
Trotz der vernichtenden Feuersbrunst 2023 kann die Bodega Castro & Magán wieder Erfolge feiern: Im Salon International de les Sidres im asturischen Gijón holten die beiden Chefs von Vino Tendal erneut eine Goldmedaille für ihren Apfelwein Mirla Sidrera. Schon beim Apfelwein-Wettbewerb auf der Agrocanarias 2024 wurde der Kellerei aus Tijarafe die Gran Medalla de Oro für ihr neues Produkt aus palmerischen Äpfeln verliehen.
Knatsch um junge Migranten geht weiter
- Die Kanarenregierung fordert jetzt vom Staat 157,1 Millionen Euro, um die auf dem Archipel aufgelaufenen Kosten für die »übermäßige Aufnahme und den Schutz von minderjährigen, unbegleiteten Migranten zu decken. Es sei Aufgabe des Staates, den in Artikel 2 der Verfassung verankerten Grundsatz der territorialen Solidarität zu gewährleisten.
- Eigentlich hatten der spanische Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres (PSOE), und der Kongress-Sprecher der Partido Popular (PP), Miguel Tellado, für Anfang dieser Woche ein Treffen im Blick auf die Migrationskrise auf den Kanarischen Inseln vereinbart. Aber es findet nicht statt. Grund: Die PP behauptet, dass die spanische sozialisitische Regierung »es aufgegeben habe, die EU um Unterstützung im Blick auf die Migranten um Hilfe zu bitten«. Und solange dies so sei, wollen die Populares die Verhandlungen auf Eis legen. Die Regierung streitet den Vorwurf vehement ab.
- Der Senator der Coalición Canaria im Oberhaus, Pedro San Ginés, erklärte zum Agieren von PSOE und PP, beide Parteien »sollten aufhören, plumpe Ausreden zu erfinden, um den Verhandlungtisch nur wegen Parteiinteressen zu verlassen«.

Wo landet Hurrikan Kirk an?
Das könnte womöglich sogar Flugausfälle auf Airports, die mit La Palma verbunden sind, auslösen: Hurrikan Kirk rauscht übern Atlantik und hat heute über die Azoren Kurs auf Westeuropa genommen. Seine Ausläufer sollen den Wetterfröschen zufolge Orkanböen und Starkregen von Spanien über Frankreich, die Benelux-Länder und Norddeutschland bis Dänemarkt mit sich bringen.
Eingeordnet wurde der Tropensturm in die Kategorie 4, voraussichtlich Mittwochnacht ist Kirk da. Die Wetterfrösche schätzen, dass der Hurrikan an der französischen Loire-Mündung erstmals aufs europäische Festland trifft. Allerdings kann den Verlauf dieses Wirbelsturms niemand wirklich genau voraussagen.

Bleibt der ÖPNV für Kanarenresidenten gratis?
Der kostenlose Öffentliche Nahverkehr für Residenten der Kanarischen Inseln soll 2025 weiterhin gratis bleiben. Dies hat jetzt der Coalición Canaria-Senator der Kanarischen Inseln im Oberhaus beantragt. Pedro San Ginés begründet dies damit, »dass die die Kanaren unter einem akuten Mobilitätsproblem und der Überlastung des Straßennetzes leiden und nicht von den Millionen-Investitionen in Züge auf dem Festland profitieren«.
Darüber hinaus erinnert der Senator daran, dass der Staat die 81 Millionen Euro für das Jahr 2023, in dem der Nahverkehr zum Nulltarif eingeführt wurde, noch nicht überwiesen habe – die Bilanz der Kosten im Jahr 2024 soll demnächst vorliegen. Laut San Ginés belaufen sich die tatsächlichen, von der Kanarenregierung berechneten Kosten aber auf rund 140 Millionen Euro jährlich.
Diese Investitionen würden sich allerdings lohnen, die kostenlose Beförderung habe sich positiv auf das Verkehrsnetz und Luftverschmutzung ausgewirkt. Die Zahl der Nutzer öffenlicher Verkehsmittel sei seit 2023 um 40 Prozent gestiegen.
El Paso packt ein Unentschieden
Noch immer kein Sieg, aber wenigstens ein Punkt für ein weiteres Unentschieden: Die Kicker von Atlético Paso gingen am gestrigen Sonntag gegen Real Madrid C mit 0:0 vom Platz. Damit stehen die Fußballer nun auf dem vorletzten Rang in der Tabelle der Segunda RFEF.
Auf La Palma eine Sensation:
Frauen als Zwerge und Caballos Fufos
Wussten Sie, dass 2025 die nächste Bajada de la Virgen de las Nieves über die Bühne von Santa Cruz de La Palma geht? Und dass es bei diesem größten Fest auf La Palma, das sich über Wochen mit zahlreichen Events hinzieht, eine für die Palmeros sensationelle Entwicklung im Blick auf den berühmten Danza de Enanos gibt? Zum ersten Mal in der Geschichte der Bajada werden zwei Frauen unter den großen Hüten stecken, die Erwachsene optisch wie Zwerge wirken lassen. Auch in Tazacorte tanzte 2024 bei den San Miguel-Feierlichkeiten erstmals eine Frau im Kostüm der Caballos Fufos. Wird auch langsam Zeit, oder?

Nein zum Massentourismus auf den Kanaren
Am 20. Oktober 2024 erneute Demos geplant
In Papagayo auf Lanzarote, in Maspalomas auf Gran Canaria und in Adeje auf Teneriffa soll wieder gegen den Massentourismus auf den Kanarischen Inseln protestiert werden. Dies erklärten jetzt die Organisationen, die schon am 20. April 2024 zum Gang auf die Straße aufgerufen hatten. Anlass dazu geben »fehlende Antworten der öffentlichen Verwaltungen«. Die Befürworter von 20A forderten schon im Frühjahr unter anderem die Abkehr vom Massentourismus, bezahlbaren Wohnraum für Einheimische, die Begrenzung von Immobilienerwerb durch Ausländer sowie mehr Rücksicht auf die Natur.
(Anmerkung der Redaktion: So ganz stimmt das mit dem Vorwurf der »fehlenden Antworten« nicht. Es ist durchaus etwas passiert seit dem 20. April. Einige Beispiele, über die ich auch in den Nachrichten im Lavasteinblock berichtet habe: Das Cabildo von Teneriffa testet inzwischen eine Besuchersteuer auf geschützte Gebiete im überlaufenen Tourismus-Magnet Masca. Das Cabildo von Gran Canaria hat vor, den Ansturm auf den Roque Nublo zu begrenzen. Außerdem plant die Gemeinde Mogán eine Übernachtungssteuer.
Die Forderung der 20A-Aktivisten, den Immobilienerwerb durch Ausländer zu begrenzen, ist im Blick auf EU-Gesetze von den Kanaren im Alleingang nicht machbar. Allerdings prüft die Regionalregierung inzwischen, inwieweit gesetzliche Beschränkungen möglich wären. Darüber hinaus steht mittlerweile der Entwurf des Gesetzes für einen nachhaltigen Tourismus auf den Kanarischen Inseln kurz vor der Verabschiedung im Parlament (siehe Berichte in den LSB-Nachrichten).
Dieser Gesetzentwurf passt jedoch wiederum dem Verband der Kanarischen Ferienvermieter nicht. ASCAV fordert, dass er »zurückgezogen wird«. Die Befürchtung: »Finca-Eigentümer könnten verarmen und dazu verdammt sein, ihre Immobilien an Ausländer zu verkaufen«.
ASCAV wünscht sich in der Pressemitteilung Anfang Oktober weiter einen »Konsens«. Der könne erreicht werden, »wenn man uns zuhört und versteht und nicht nur die Formalitäten erfüllt«. Meiner Meinung ist der Verband damit etwas spät dran, denn es gab ja eine monatelange, inzwischen abgeschlossene Anhörungszeit im Prozedere zum neuen Touristengesetz.
Jedenfalls geht ASCAV nun zusammen mit den schon im Frühjahr marschierenden Öko- und Bürgerinitiativen am 20. Oktober auf die Straße. Obwohl dem Verband klar ist, »dass wir dabei wieder einmal das Image eines touristenfeindlichen Reiseziels abgeben, was nicht stimmt«.
Das ist das Problem: Auf der einen Seite die Tourismusbranche, die 35 Prozent der Wirtschaftskraft des Archipels ausmacht, und auf der anderen Seite, die Menschen, die unter dem »ewigen Frühling« leiden und ihren Platz in den Städten zurückfordern.
Die internationale Berichterstattung, insbesondere im Boulevardbereich, wird wohl auch am kommenden 20. Oktober nicht auf diese schwierige Gemengelage eingehen und klarmachen, dass die Menschen gegen die Auswirkungen des Massentourismus und nicht gegen die Touristen an sich demonstrieren. In der Daily Mail beispielsweise las sich ein Artikel im Juli 2024 so: »Warnung an die Briten: Die Gruppe, die hinter den großen Antitourismus-Protesten auf Teneriffa steht, kündigt an, wieder auf die Straße zu gehen und die Haupturlaubsgebiete ins Visier zu nehmen, während sich Familien auf ihre Sommerferien vorbereiten.«
Meldungen wie diese, insbesondere in diesem Sprachstil, machen den Urlaubern und auch den Tourismusverbänden auf den Kanaren Angst. Unterm Strich scheinen jedoch weder die Demos noch die Sensationshascherei der touristischen Bilanz 2024 zu schaden: Alle Parameter deuten darauf hin, dass der 2023- Rekord auf den Kanarischen Inseln von rund 39 Millionen Feriengästen heuer locker geknackt wird. Zur Erinnerung: Auf dem gesamten Archipel leben gerade mal 2,2 Millionen Menschen!
Last but not least geht in der Berichterstattung zudem oft unter, dass in erster Linie die großen und die östlichen Kanaren-Eilande von den negativen Folgen des Zuviels an Tourismus betroffen sind. Die sogenannten »grünen Inseln« im Westen haben damit – noch – kein Problem. Allerdings wenden sich Öko- und Wasserverbände auch hier gegen geplante große Hotelprojekte.
Vor allem auf dem gebeutelten La Palma freut man sich nach dem Vulkanausbruch vor drei Jahren über nun wieder steigende Passagierzahlen am Flughafen, die sich aktuell erstmals sogar leicht über dem Vor-Corona-Niveau bewegen. Die Freude ist ganz offiziell, das zeigen enthusiastische Pressemitteilungen aus dem Cabildo.)

Der Digital-Van hilft dem Handel
Das ist neu: Eine Furgoneta soll dem Handel auf Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro dabei helfen, sich zu modernisieren und an das digitale Zeitalter anzupassen. Dieses Projekt der Industrie- und Handelskammer der Provinz Santa Cruz de Tenerife bietet den ersten 200 Firmen, die sich anmelden, kostenlose und persönliche Beratung und Unterstützung. Die Präsidentin der Kommission für Binnenhandel und Vizepräsidentin der Kammer, Victoria González, erklärte bei der Präsentation des Vans, dass »das Programm eine Digitalisierungs-Charta enthalten wird, einen Fahrplan, der Schritt für Schritt die Ziele festlegt, die die Unternehmen erreichen müssen, um innovativ zu sein und die Position in ihrem Tätigkeitsbereich zu verbessern«.
Interessierte Betriebe erhalten alle weiteren Infos auf der Website der Kammer oder unter Telefon 922.46.82.39.
Neuer Parkplatz in Los Llanos
In Argual gibt es an der Ecke der Calles Enrique Mederos und Salvador Dalí einen neuen öffentlichen Parkplatz. Dies teilt jetzt die Stadt Los Llanos mit. Demnach war es möglich, diesen Parkraum durch die Reinigung und Aufbereitung privater Grundstücke zu schaffen.
Auszeichnung fürs Love Festival
Das Isla Bonita Love Festival wurde zum »besten Festival der Kanarischen Inslen 2024 « gekürt. Der Musiksender Los40 vergab diese Auszeichnung, weil das hochkarätig mit Stars besetzte Event auch Raum für soziale und kulturelle Vielfalt schaffen will. Zum Love Festival kommen neben Menschen aus La Palma zahlreiche Fans von anderen Inseln und aus dem Ausland.
Kunstfest in Santa Cruz
Vom 9. bis 13. Oktober 2024 findet in Santa Cruz de La Palma das Festival de Artes Visuales y Escénicas statt. Alle Infos über das FAVE auf Facebook.
170.000 warten in Afrika auf Kanaren-Überfahrt
Regionalpräsident Fernando Clavijo befürchtet 2024 mehr als 50.000 Ankünfte
2024 könnten mehr als 50.000 Migranten aus Afrika die Kanarischen Inseln erreichen – 2023 waren es knapp 40.000. Dies sagte jetzt Regionalpräsident Fernando Clavijo bei einem Treffen mit Vertretern von Acnur und Unicef in Genf, bei der er »Ratschläge und internationale Hilfe« im Blick auf die unbegleiteten Minderjährigen suchte.
Claivjo brachte außerdem seine Besorgnis zum Ausdruck, dass Berichten zufolge mehr als 150.000 Menschen in Flüchtlingslagern außerhalb Mauretahiens und 20.000 Malier darauf warten, den Sprung nach Europa über die Atlantikroute zu schaffen. »Wir müssen vorbereitet sein«, so der Regionalpräsident. »Denn es ist klar, dass die Migrationsströme keine vorübergehende, sondern eine globale Herausforderung sind, die auf Dauer bestehen bleiben wird.«
In Bezug auf die unbegleiteten Minderjährigen warnte Präsident Clavijo nicht nur vor dem Zusammenbruch des Netzes von Aufnahmeeinrichtungen auf dem Archipel, sondern auch vor den Schwierigkeiten bei der Integration dieser Kinder und Jugendlichen. Er wies darauf hin, dass viele von ihnen zwischen 16 und 18 Jahre alt sind und dass »wir nach Mechanismen zur Förderung von Übergangsprogrammen suchen müssen, die es ihnen ermöglichen, die Sprache zu lernen, sich zu qualifizieren und sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren«.
Clavijo will diese Themen bei einem Treffen mit Spaniens Präsident Pedro Sánchez am 11. Oktober besprechen.
La Palma Blue Experience
Ein Fest fürs Meer – Gaststar El Potrillo gibt einziges Konzert auf den Kanaren
Das nächste Festival La Palma Blue Experience wird im Dezember wieder für den Schutz des Meeres werben und hat einen prominenten Gast im Gepäck: Alejandro Fernández, genannt El Potrillo, gibt am 7. Dezember 2024 ein Konzert in Santa Cruz, wobei er Auszüge aus seinem neuesten Album Te llevo en la sangre präsentiert, das im Mai dieses Jahres veröffentlicht wurde. Seine Live-Show umfasst außerdem legendäre Songs wie Me dediqué a perderte, Me hace tanto bien oder Procuro Olvidarte.
Eintrittskarten sind ab Mittwoch, 2. Oktober, auf der offiziellen Website des Festivals erhältlich. Hier gibt es auch alle Infos zum Festival, darunter Vorträge zum Thema Umweltbewusstsein, Workshops, Musik, Humor, Ausstellungen und eine Vielzahl von Aktivitäten zum Schutz des Meeres und der Ozeane.

Warum verteilt Correos keine Post in Puerto Naos?
Correos soll den Postdienst in Puerto Naos wieder aufnehmen. Dies hat jetzt der Bürgermeister von Los Llanos gefordert. »Es ist unverständlich, warum dies bisher nicht passiert, obwohl der Ort fast vollständig geöffnet ist und ein sorgfältiges Sicherheitssystem eingerichtet wurde«, wundert sich Javier Llamas. »Die Stadtverwaltung hat seit Februar 2024 über den territorialen insularen Notfallplan des Zivilschutzes von La Palma alle notwendigen Maßnahmen für die schrittweise Wiedereröffnung des Küstenbezirks und die Wiederherstellung des Postdienstes getroffen.« Der PEINPAL-Ausschuss sendete laut Llamas im Juli und September entsprechende technische Berichte an Correos, aber bis jetzt sei darauf keine Antwort erfolgt.
(Anmerkung der Redaktion: Vielleicht kam die PEINPAL-Anfrage ja gar nicht an? Okay, das ist jetzt ein bisschen zynisch, aber nach meinen Erfahrungen im vergangenen Jahr mit dem hiesigen Postdienst Correos würde mich das nicht wundern.
Acht Jahre wohnen mein Mann und ich schon in Tajuya und sieben davon gab es null Probleme mit der Post. Aber dann war Schluss mit lustig. Mein Mann erhält seit circa einem Jahr überhaupt kein Schreiben via Correos mehr. Bei mir klappte es noch eine Weile länger, aber nur bis Sommeranfang 2024. Das ist nicht witzig, manchmal schicken ja die Rentenversicherung oder das Finanzamt für Auslandsrentner in Neubrandenburg Mitteilungen, die man unbedingt braucht.
Ich habe mich inzwischen schon dreimal im Correos-Büro in El Paso beschwert und dort auch ein offizielles Schreiben an die Direktion abgegeben – mit Foto von unserem Eingang samt Briefkasten zur Weiterleitung an den zuständigen Postler. Darin drückte ich obendrein meine Verwunderung darüber aus, dass Briefe nicht ankommen, Pakete aber schon. Übrigens findet auch der Austräger mit den Einschreiben den Weg zu unserer Haustür.
Die nette Dame im Correos-Büro in El Paso kennt mich schon, versichert mir jedes Mal, dass sie das alles ebenfalls nicht verstehe und dass sie das undurchsichtige Problem an die Direktion weiterleite. Tatsächlich lagen wenige Tage nach meiner dritten, vor zwei Wochen vorgetragenen Beschwerde vier Briefe im Kasten. Wichtige Sachen, zum Beispiel die Aufforderung, meine Lebensbescheinigung nach Deutschland zu schicken. Und die Finanzamt-Bitte zur erstmaligen Leistung von Einkommenssteuervorauszahlungen, weil der gar-nicht-kleine-Leute-freundliche, Haushaltslöcher-stopfende deutsche Finanzminister den Grundfreibetrag für die Einstufung der Rentner als unbeschränkt steuerpflichtig 2024 um 25 Prozent gekürzt hat.
Allerdings waren diese Postsendungen vom Juli … Das mit der Lebensbescheinigung ging gerade nochmal gut, denn da gibt es eine Deadline im Oktober. Ist dieses Papier bis dahin nicht zur deutschen Post zurückgeschickt, wird die Rente erstmal einbehalten. Was dann folgt, will ich lieber gar nicht wissen …
Sprich: Um auf der sicheren Seite zu sein, muss man Alternativen zu Correos schaffen. Die Lebensbescheinigung werde ich nächstes Jahr auf digitalem Weg erledigen. Und ich habe inzwischen veranlasst, dass die Deutsche Rentenversicherung die Korrespondenz meines Mannes an seine Schwester in Deutschland schickt. Die leitet alles per E-Mail an uns weiter. Auch beim Finanzamt Neubrandenburg habe ich darum gebeten, alles Wichtige per E-Mail zu senden.
Als der Paketbote vor kurzem mein traditionelles Geburtstagspäckchen von meiner Familie aus Deutschland vorbeibrachte, fragte ich ihn, warum er unser Haus finde und der Briefepostler offenbar nicht beziehungsweise nur gelegentlich. Er lachte nur und sagte, dass selbst er schon monatelang auf seinen Führerschein wartet. Der Carnet kommt hier nämlich nach dem obligatorischen Fahrtauglichkeitstest per Correos. Oder eben auch nicht.
Bin eigentlich nicht in der Mecker-Liga. Aber das mit der Post haut mir schon langsam das Blech weg. Eure Gudrun)