La Palma Nachrichten im September 2024
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelbild: In Tijarafe tanzt heuer bereits im 101. Jahr wieder der Teufel. Foto Danza del Diablo: Gemeinde
Positive Signale im La Palma-Tourismus
Cabildo: 2024 Anstieg SPC-Passagiere um rund 11 Prozent – erstmals mehr Fluggäste als vor Corona – Winter 2024/25 schon gut gebucht
Der Tourismus auf La Palma erholt sich. Dies gab jetzt Inseltourismusrätin Raquel Rebollo bekannt und legte dazu Daten der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft AENA vor. Demnach sind von Januar bis August dieses Jahres auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma 11,4 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahreszeitraum abgefertigt worden. Inzwischen sei sogar das Vor-Corona-Niveau überschritten: Im Vergleich zu 2019 registriert Rebollo ein Plus von 0,4 Prozent bei den Fluggastzahlen.
Inselpräsident Sergio Rodríguez ergänzt, dass »in den kommenden Monaten ein Anstieg der Buchungen um 20,4 Prozent« anstehe: »Einige unserer Hotelbetriebe haben aufgrund der starken Nachfrage bereits Verkaufsstopps an bestimmten Tagen der kommenden Wintersaison erreicht«.
Zufrieden ist Rodríguez außerdem mit der Bilanz der Sommermonate 2024. Die fünf wöchentlichen deutschen La Palma-Flieger seien zu 82,5 Prozent ausgelastet gewesen. Die neue Strecke aus Prag habe ihre Kapazität im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und eine Auslastung von 80 Prozent erreicht. Und die hohe Nachfrage aus den Niederlanden führte laut dem Inselchef dazu, dass im Sommer 2024 sogar ein zweiter Flug Amsterdam-SPC pro Woche stattfand.
Im Blick auf den nationalen Tourismus waren die Maschinen vom Festland der AENA zufolge von April bis August 2024 zu 85 Prozent ausgebucht. Madrid und Bilbao erreichten eine Auslastung von 90 Prozent.
El Paso-Kicker noch immer ohne Punkt
Nach dem Trainerwechsel (siehe weiter unten in den LSB-Nachrichten) traten die bislang erfolglosen Kicker vom CD Atlético Paso am gestrigen Sonntag voll neuer Hoffnung gegen die Unión Adarve an. Doch die Pech-Serie der Saison 2024/25 in der Segunda RFEF hält an: Die Grün-Schwarzen aus La Palma verließen den Platz mit einer 1:0-Niederlage.
Humor in Santa Cruz
Bitte lächeln: Am Donnerstag, 3. Oktober, eröffent der Komiker Darío López das Festival de Sonrisa in Santa Cruz de La Palma. Beginn 21 Uhr auf der Plaza de San Francisco. Eintritt frei.
Im Industriegebiet Callejón de la Gata wird eine neue Straße gebaut
Künftig auch Technologie- und Logistikfirmen?
Der erste Schritt zur Wiederbelebung des Industriegebiets Callejón de la Gata ist getan: Das Cabildo La Palma informiert, dass der Bau einer neuen Fahrbahn über der Straße, die unter der Lava begraben wurde, begonnen hat. Diese soll etwas mehr als einen Kilometer lang und zwölf Meter breit werden und zweigt von der LP-2 im Bereich der Lavaströme ab. Geplant ist, dass sie an Straßen von La Laguna angeschlossen wird.
Im 280.000 Quadratmeter großen Gewerbegebiet Callejón de la Gata waren vorm Vulkanausbruch circa 20 Firmen angesiedelt. Inselpräsident Sergio Rodríguez hofft, dass sich das bisher schwerindustrielastige Spektrum künftig ausweitet: »Die Produktionsstruktur soll wiederhergestellt und diversifiziert werden, indem wir Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Produktion oder Logistik Raum geben. Wir sind auch zuversichtlich, unseren Primärsektor zu stärken, indem wir dieses Industriegebiet für Aktivitäten nutzen, die die Innovation im Bananen- oder Avocado-Anbau fördern. Außerdem soll es wieder einen Punto Limpio geben«.
Loterías de Navidad und Ladrones
Eine vorweihnachtliche Geschichte im September aus El Paso
Liebe Leserinnen und Leser,
gestern bin ich in die Touristeninformation von El Paso spaziert, um dort wie jedes Jahr ein Zehntellos der spanischen Weihnachtslotterie zu erstehen. Denn mein Fortuna-Trick (oder Tick?) ist, die Glückszettel zwar in verschiedenen Orten auf La Palma, aber immer im jeweils gleichen Laden zu ergattern. Ja, »a wenig ausgflippt musst scho sei«, um es mal mit der Spider Murphy Gang zu sagen. Schließlich komm ich ohne den dicken Millonen-Gordo gar nie nicht in die Schickeria der Isla Bonita nei.
Zugegeben: Bisher hat meine geniale Strategie noch nicht voll umfänglich funktioniert. Und mein 2022 erzielter, einzigartiger, unvergesslicher und sensationeller Gewinn von 200 Euro ließ die Insel-VIPs nur die Nase rümpfen. Aber immerhin war mein Mann und Glücksritter Harry mega-neidisch, weil unter seinen Losen ausnahmsweise nur eines magere 20 Euro abgesahnt hatte.
Doch zurück in die Gegenwart und den i-Punkt von El Paso. Dort machte mir die sehr freundliche Dame gestern am Empfang erstmal einen Strich durch die Rechnung. Indem sie mir erklärte, sie habe keine Lose da.
»Nanü?«, dachte ich und fragte erstaunt, ob jetzt im September schon alle ausverkauft seien.
»Nein«, antwortete sie. »Wir haben aus Sicherheitsgründen keine Lose mehr in der Touristeninformation vorrätig, denn wir sind schon viermal ausgeraubt worden.«
Das wäre mir so nicht in den Sinn gekommen: Tatsächlich sind selbst Weihnachtslose für die Einbrecher, die seit langem El Paso und Los Llanos terrorisieren, eine lohnende Beute. Denn es handelt sich ja nicht um Inhaber-Wertpapiere. Lotteriespielen ohne Einsatz, aber den Gewinn einsacken. Das ist die Taktik der Ladrones, wie man diese üblen Kerle hierzulande nennt. Übrigens erzählte mir die freundliche Señora, dass die Diebe außerdem von der Kasse angezogen werden, in der die Einnahmen aus den Verkäufen der Kunsthandwerker-Produkte im i-Punkt gesammelt werden. Die Artesanos arbeiten hart für wenig Geld. Aber das ist den Ladrones ja sowas von egal.
Wegen diesem Gesindel ist die Touristeninformation in El Paso nun gezwungen, diese Gelder und ihre Loterías de Navidad außerhalb zu lagern. Aber die freundliche Dame erklärte mir, dass ich Lose reservieren könne. Bereits 20 Leute hätten das gemacht. Einfach Namen und Telefonnummer angeben. Dann werde man angerufen. Und zwar rechtzeitig, lange bevor die Kinder von San Ildefonso am 22. Dezember 2024 damit beginnen, die Gewinnzahlen zu singen.
Ich hab´s gemacht und mein El Paso-Los unter den 185 Millionen gebucht, die heuer ausgegeben werden – und zwar bis zum 21. Dezember um 22 Uhr. Immerhin winkt 2024 eine Gesamtausschüttung von 2,702 Milliarden Euro – das sind 112 Millionen mehr als 2024.
Ogottogottogott, kein Wunder, dass bei diesen Zahlen nicht nur die Spanier, sondern Fans in ganz Europa der Ziehung entgegenfiebern. Ich gebe zu, ich gehöre ebenfalls zu denen, die diesen vorweihnachtlichen Nervenkitzel lieben. Da wird das Warten aufs Christkind noch spannender. Nach der Ziehung ist noch genug Zeit für Besinnlichkeit.
Schönes Wochenende! Eure Gudrun
Jazz-Konzerte in El Paso
Zwei Events für Jazz-Fans stehen in El Paso auf dem Programm: Beim Encuentro Internacional de Saxofón de La Palma 2024 präsentiert das Iván Rojas Quartet am Samstag, 5. Oktober, sein Album um 20 Uhr in der Casa de la Cultura. Eintritt: 10 Euro. Am Sonntag, 6. Oktober, folgt ein Konzert mit den Teilnehmern des Saxophon-Treffens. Beginn: 19 Uhr, ebenfalls in der Casa de la Cultura. Einttritt frei.
Mehr Infos über das Event, bei dem man auch Kurse mit dem bekannten Saxophonisten Kike Perdomo Kurse buchen kann unter E-Mail info@eisaxlapalma.com
126 Millionen für Erneuerbare
Zur Förderung erneuerbarer Energien auf den Kanarischen Inseln sollen 126 Millionen Euro aus den EU-Töpfen der »Nächsten Generation« fließen. Dies gab jetzt das Regionalministerium für Ökologischen Wandel und Energie bekannt. Konkret seien diese Mittel für die Energieautarkie der öffentlichen Verwaltungen, die Entwicklung von Energiegemeinschaften und die Dekarbonisierung des Industriesektors bestimmt. Sie sollen damit insgesamt 109 Megawatt Strom erzeugen.
Dazu kommen die kürzlich eingeleiteten Programme zum Erzeugen von Solarstrom auf bereits genutzten Flächen. Die Bewerbungsfrist dafür läuft noch bis zum 2. November 2024.
Alle weiteren Auskünfte in den Oficinas Verdes de Canarias. Ohne Voranmeldung zwischen 9 und 13 Uhr. Weitere Infos unter 922.533.533 oder per E-Mail oficinasverdes@oficinasverdes.es
David Rodríguez schießt Silberfoto
David Rodríguez hat schon wieder einen Preis abgeräumt: Diesmal errang der Fotograf aus La Palma bei der VIEPA 2024 in Wien die Silbermedaille für die Aufnahme »Sunny« in der Kategorie »Menschen und Porträt«. Bei den Vienna International Photo Awards 2024 nahmen mehr als 1.000 Fotografen aus mehr als 70 Ländern teil, wobei rund 10.000 Werke eingereicht wurden.
Astrofest La Palma: Himmelscheck in Puntallana
Das Astrofest La Palma lädt zu einem weiteren Event ein: Am Freitag, 27. September, findet in den Außenbereichen der Casa de la Cultura in Puntallana eine Himmelsbeobachtung mit Teleskopen statt. Beginn 20 Uhr. Die Anleitung übernehmen Experten. Eintritt frei. Mehr Infos auf der Astrofest-Website.
Playa Nogales wieder offen
Die am 9. September wegen eines Erdrutsches geschlossene Playa Nogales im Osten von La Palma ist wieder geöffnet. Die Gemeinde hat in der Zwischenzeit eine Studie über die Sicherheit der Steilküste in Auftrag gegeben.
Trainerwechsel bei den El Paso-Kickern
Am vergangenen Sonntag holten die Fußballer von Atlético Paso den ersten Punkt dieser bisher sieglosen Saison in der Segunda Federación. Sie gingen gegen UD Sanse mit einem 0:0-Unentschieden vom Platz, und damit bilden die in der letzten Saison so erfolgreichen Kicker aus La Palma das Schusslicht der Tabelle.
Das ist bitter für die Grün-Schwarzen, die es 2023/24 bis in die Aufstiegsqualis zur 1.RFEF geschafft hatten. Und die torlose Bilanz nach vier Spielen hat jetzt Konsequenzen.
Der Club teilt mit, dass der Vertrag mit Trainer Juanma Pavón aufgelöst wurde. Gleichzeitig habe man den ehemaligen Sportdirektor Lluís Planagumá Ramos zurückgeholt, um die Leitung der ersten Mannschaft zu übernehmen. Das Clubmanagement hofft, dass er an seine Erfolge anknüpfen kann: »Planagumá kam im Januar 2023 zum Verein und war damit einer der Architekten zum Verbleib in der 2. RFEF«.
Einzigartiges Open-Air-Museum
Das CEM-Projekt in Los Llanos treibt weiter bunte Blüten
Inselgäste, die zum ersten Mal durch Los Llanos spazieren, wundern sich bestimmt: Insbesondere im Zentrum der Aridane-Metropole stechen allerorten Gemälde an den Fassaden ins Auge. Dabei handelt es sich um eine einzigartige Initiative, die es schon seit 2008 gibt: Die Stadt im Museum. Das Projekt trägt den wirklich langen Namen La Ciudad en el Museo Foro de Arte Contemporáneo und wird CEMfac abgekürzt.
Und CEM wächst weiter: Zunehmend mehr Hausfassaden und Mauern werden zu Leinwänden für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus nah und fern. Schön auch für die Einheimischen, dass es immer wieder neue künstlerische Überraschungen in der Open-Air-Galerie gibt. Übrigens nennt man Wandmalereien dieser Art auf La Palma efimerías.
Und warum treibt die Stadt Los Llanos diesen Aufwand? » Die Städte von heute brauchen neue Zeichen und Embleme, die den öffentlichen und sozialen Charakter ihrer Räume stärken, die die übermäßige Maschine des Wohnens menschlich machen; inmitten einer Dynamik ständiger Veränderung sind die bildenden Künstler, die in den öffentlichen Raum eingreifen, dafür verantwortlich, der Erweiterung unserer Häuser, das heißt unserer Straßen und Räume, unserer Städte, Charakter und Würde zu verleihen.«
So steht es auf der Internetseite geschrieben, die eigens für das riesige Freilichtmuseum in Los Llanos eingerichtet wurde. Hier gibt es auch Infos zu allen Künstlern, die bei dem gigantischen Farbprojekt mitmachen.
Der Stadtrat von Los Llanos denkt zudem in die Zukunft. Um die Einzigartigkeit und Besonderheiten des CEMFAC-Projekts zu schützen und es weiter zu fördern, wurde Ende September 2024 ein offizielles Reglement verabschiedet und im Amtsblatt der Provinz Santa Cruz de Tenerife veröffentlicht.
Werden die Kanaren zum Lesbos Südeuropas?
Regionalpräsident Clavijo beklagt Vernachlässigung
Man kann wohl mit Fug und Recht sagen, dass Kanarenpräsident Fernando Clavijo so langsam richtig sauer auf die Zentralregierung in Madrid ist. Ihm dränge sich der Verdacht auf, »dass sie die Kanarischen Inseln angesichts des Migrationsphänomens allein lässt und sie in ein Lesbos Südeuropas verwandeln will«.
Zwar habe man ihm vor einer Woche in Madrid noch versichert, »dass ein Treffen zwischen dem Staat, den Kanarischen Inseln und der PP möglich sei und dass sie bereits ein Modell für die Verteilung der Minderjährigen hätten, an dem sie arbeiten könnten«. Doch seitdem herrsche Funkstille.
Clavijo: »Ich frage mich, wie lange wir diese Vernachlässigung noch hinnehmen müssen, wie viele Plätze wir noch schaffen müssen, wie viele Millionen Euro wir noch investieren müssen, die wir den Kanariern aus der Tasche ziehen müssen, bevor sie uns zuhören«.
Tazacorte präsentiert die Caballos Fufos-Cerveza
Rosarotes Him-Beer für die bunten Pferde
Tijarafe hat das Bier zum Fest schon lange: Gino de Reuwe von Cervezas Isla Verde kreierte einst sein dunkles Danza del Díablo zum funkensprühenden Teufelsfest in der Nordwestgemeinde – bis heute ein voller Erfolg. Jetzt griff Tazacorte diese Idee auf und stellte dieser Tage das Caballo Fufo vor: ein Craftbeer mit roter Banane und Himbeere. Und wer macht´s? Natürlich Gino in seiner Hausbrauerei, denn er ist Experte. Zehn ausgefallene Kreationen hat er schon ausgetüftelt, die man in der Gaststätte von Cerveza Isla Verde, aber auch im Online-Shop und in vielen Geschäften auf La Palma findet.
Die Caballos Fufos sind übrigens bunte Papierpferdchen, die jedes Jahr bei der San-Miguel-Fiesta durch Tazacorte galoppieren. Und zwar seit 115 Jahren und 2024 am Samstag, 28. September (siehe Veranstaltungen im LBS-Blog).
Und da fließt natürlich die neue Caballo Fufo-Cerveza, die Gino so beschreibt: »Dieses Bier ist fruchtig, Himbeeren treten deutlich hervor, und die weichen tropischen Noten der roten Banane der Insel fügen eine exotische und verführerische Note hinzu. Dazu kommen leichte Zitrus- und Kräuteraromen«.
Wahrscheinlich nix für eingefleischte Dorada-Especial-Trinker. Aber bestimmt was für alle, die es mit 4,9 Volumenprozent leichter mögen und sich gern mal von einem neuen Geschmack überraschen lassen. Wer probieren will: Das rosarote, von cremefarbenem Schaum gekrönte Him-Beer gibt es in Tazacorte am Caballos Fufos-Kiosko und in den örtlichen Geschäften.
Neugierigen Hammerhai in die Flucht geschlagen
Begegnung Kajakfahrer-Hammerhai im Atlantik vor Tazacorte am Sonntag, 22. September 2024: Darüber läuft aktuell in den sozialen Medien ein Video. Der junge Mann im Kajak wird nicht etwa von Panik ergriffen, sondern verscheucht das Tier mit seinem Paddel und den erbosten Worten: »Cabrón sale pa’ allá, pa’ casa del carajo«. Heißt soviel wie »Verpiss Dich, blödes Vieh und schwimm nach Hause«.
(Anmerkung der Redaktion: Der Hammerhai ergriff die Flucht, denn er hatte wahrscheinlich mehr Angst vor dem paddelschwingenden Kajakfahrer als der vor ihm. Es könnte sich womöglich um Professor Doktor Haiko Hammer gehandelt haben. Der wohnt nämlich in der Piratenbucht gleich um die Ecke von Tazacorte unterhalb von Tijarafe. Zusammen mit einem Delfin namens Yo, einer Meeresschildkröte namens Torti, einem Orca namens Men und einem Pinguin. Sind alles Figuren in meinem Buch »Viere Meerestiere und ein Ping«. Die leben auf La Palma, unterhalten sich mit Hilfe künstlicher Intelligenz auch mit Menschen und retten dank einem genialen Plan von Professor Doktor Haiko Hammer das Meer vom Plastikmüll. Glaubt Ihr nicht? Klar, ist ja auch Science Fiction :0) Mehr Infos hier klicken.)
Industriegebiet: Wiederaufbau beginnt
Der Wiederaufbau des Industriegebiets Callejón de la Gata soll beginnen. Dies berichtet jetzt die Internet-Zeitung El Apurón. Die Nutzungsbedingungen des Areals sollen beibehalten werden. Der Gewerbebereich im Aridanetal auf dem Gemeindegebiet von Los Llanos wurde beim Vulkanausbruch von Lava überspült.
Minderjährige Migranten auf La Palma
Auf La Palma sind aktuell 52 minderjährige Migranten untergebracht. Wie Inselpräsident Sergio Rodríguez weiter bekanntgab, sind die Aufnahmekapazitäten durch den Vulkanausbruch und den Brand im Nordwesten 2023 »sehr erschöpft«. Er betonte allerdings, in seiner Funktion als Präsident des kanarischen Cabildoverbandes Federación Canaria de Islas (FECAI), dass die unbegleiteten jungen Flüchtlinge aus Afrika »mit der ihnen gebührend Würde« behandelt werden müssten. Rodríguez forderte die Parteien in Madrid auf, »dringend Lösungen« zu finden.
Flughafenerweiterung La Palma
AENA kündigt Beginn der Enteignungsverfahren an
Wieder einmal kommt Bewegung in die Geschichte des Airports von Santa Cruz de La Palma: Die Enteignungsverfahren zur Verbreiterung der Start- und Landebahn sollen beginnen. Dies gab jetzt die Staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA bekannt. Grund: Die Verordnung 139 der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2014 verlangt »140 Meter breite hindernisfreie« Streifen rechts und links der Piste.
Schon im Herbst 2022 hatte die Generaldirektion für Zivilluftfahrt im Staatsanzeiger veröffentlicht, dass für diese Baumaßnahme Enteignungen auf dem Gemeindegebieten von Mazo (31 Grundstücke) und Breña Baja (44 Grundstücke) erforderlich seien.
Zunächst soll nun vom 8. bis 10. Oktober eine Voruntersuchung stattfinden, um den Wert der betroffenen Flächen festzustellen. Die betroffenen Parzellen liegen teils brach und werden zum Bananenanbau oder als Lagerstätten genutzt.
Die Geschichte der Flughäfen von La Palma im Zeitraffer: 1921 wurde in Tazacorte die Luftverkehrsgesellschaft Marítimo Canaria eingerichtet, wobei die Maschinen am Strand starteten und landeten. Das hatte natürlich keine Zukunft, und da es in der Nähe der wichtigsten Gemeinden auf der Isla Bonita kaum flache Gebiete gab, erbaute man schließlich den Buenavista-Airport auf einer Hochebene in Breña Alta, der ab 1955 für den nationalen und internationalen Luftverkehr zur Verfügung stand – laut AENA gab es jeden zweiten Tag Flüge nach Santa Cruz de Tenerife. Doch Regen und Scherwinde zwangen die Luftfahrtbehörden aus Sicherheitsgründen, einen neuen Standort zu suchen.
So wurde schließlich der erste SPC-Airport an der Küste von Mazo gebaut und 1970 freigegeben. Das ständig steigende Flugaufkommen machte es nötig, einen Damm aufzuschütten, um die Start- und Landebahn zu verlängern. Diese bis heute genutzte Piste wurde 1980 freigegeben.
2011 bekam der Flughafen von La Palma schließlich ein neues Terminal, ein Parkhaus sowie ein neues Gebäude für den Rettungs- und Löschdienst. Das Vorfeld für parkende Jets und das Elektrizitätswerk wurden erweitert und ein neues Gepäcksystem eingeführt.
Am 19. September 2021 brach der Tajogaite auf La Palma aus
La Palma nach drei Jahren Wiederaufbau
Heute schreiben wir den 19. September 2024. Ein Schicksalsdatum in der Geschichte von La Palma und den Kanarischen Inseln, denn vor drei Jahren brach an diesem Tag der Vulkan Tajogaite aus. Die Lava überspülte mehr als 1.200 Hektar Land auf der Westseite der Insel und zerstörte fast 1.700 Gebäude.
Und wie ist der Stand im September 2024? Ein paar Eckdaten zeigen, dass zwar viel in Sachen Wiederaufbau geschah, aber nicht alle Menschen zufrieden sind.
- Durch die Initiative der Vulkanbetroffenen wurde das erste »Vulkangesetz« auf den Kanarischen Inseln entworfen und im Kanarischen Parlament eingebracht. Es soll den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Wiederaufbau des von der Lava betroffenen Gebiets sichern.
- Zwei große Straßen wurden über die teils noch sehr heiße Lava gezogen, eine dritte ist im Bau und eine vierte geplant. Einige Vulkanbetroffene haben neue Häuser errichtet oder sind dabei, aber sehr viele wohnen nach wie vor in Containern, bei Verwandten, in Mietwohnungen. Manche Menschen sind von der Insel weggezogen.
- Die Plataforma de Afectados por la Erupción del Volcán de Cumbre Vieja 2021 ist mit dem Verlauf des Wiederaufbaus und dem Umgang mit den Vulkanbetroffenen unzufrieden und ruft deshalb heute erneut zu einer Demonstration auf. Diese findet auf der Plaza in Los Llanos von 12 bis 15 Uhr statt. Eine weitere Kungebung ist um 19 Uhr auf der Plaza von La Laguna angesagt. Auf seiner Facebook-Seite hat dieser Verein zum dritten Jahrestag des Tajogaite einen offenen Brief veröffentlicht. Noch mehr Infos gibt es in der Internetzeitung der Vulkanbetroffenen El Valle de Aridane.
- Die Asociación Tierra Bonita ist ebenfalls weiterhin am Kämpfen. Diese Vulkanbetroffenen wollen unbedingt die Protokolle und Aufzeichnungen der Sitzungen des Ausschusses für den vulkanischen Notfallplan PEVOLCA einsehen. Es geht um die Unterlagen der Tage und Stunden vor dem Ausbruch. Tierra Bonita will wissen, warum der Ausschuss die Vulkanampel bis zum Moment der Eruption auf Gelb statt auf Orange gelassen hatte. Und warum nicht evakuiert wurde, obwohl wissenschaftliche Hinweise vorlagen, dass der Ausbruch unmittelbar bevorstand. Denn aus diesem Grund konnten insbesondere die im Hochland von El Paraíso, Alcalá und El Frontón lebenden Menschen so gut wie nichts von ihrem Hab und Gut retten. Weil die Lava ihre Häuser so rasch verschluckte, hatten die Unversicherten von ihnen nicht einmal die Chance – wie die weiter unten in Todoque und La Laguna Lebenden – innerhalb von sieben Tagen noch schnell eine Hausversicherung abzuschließen. Die PEVOLCA-Protokolle würden wohl klären, warum nicht rechtzeitig der Notfall ausgerufen und evakuiert wurde. Und die Gerichte verlangen diese Aufzeichnungen von Tierra Bonita zur Beweisführung. Doch die Regionalregierung gibt sie nicht heraus, weil sie angeblich »vertraulich und nicht von öffentlichem Interesse« seien. Aber bezeugt nicht schon die Anfrage von Tierra Bonita das öffentliche Interesse? Deshalb hat diese Initiative angekündigt, bis zum Europäischen Gerichtshof zu gehen, um an die Dokumente zu gelangen.
- Laut der Stadtverwaltung von El Paso haben inzwischen mehr als 32.000 Menschen an Führungen um den Tajogaite teilgenommen. Diese Touren seien »heute die wichtigste organisierte touristische Aktivität auf La Palma, die dem Sektor der aktiven Freizeitgestaltung auf der Insel einen noch nie dagewesenen Aufschwung« verleihe.
- Am Krater werden auch drei Jahre nach der Eruption noch Temperaturen bis zu 673 Grad Celsius gemessen. Wie das Spanische Institut für Geologie und Bergbau (IGME) weiter mitteilt, zeigen die Thermometer an manchen Stellen der Straße von La Laguna nach Las Norias in nur eineinhalb Meter Tiefe bis zu 441 Grad an. Diese Verkehrsader und die neue Küstenstraße waren weltweite Pilotprojekte beim Straßenbau über junge Lava. Das IGME hat übrigens das weltweit erste System entwickelt, das das Abkühlen der Lava checkt. Und das geschieht, wie man inzwischen sieht, sehr langsam.
Tod durch Haiangriff im Atlantik
Meldlungen wie diese schaffen es schlagartig in alle großen Medien. Allerdings sind Headlines wie »Deutsche stirbt bei Haiattacke vor den Kanaren« irreführend.
Richtig ist vielmehr, dass die Frau am Montag im Atlantik rund 515 Kilometer südlich des Kanarenarchipels auf der Höhe von Dakhla in der Westsahara angegriffen wurde. Die Küstenwache informiert, dass die 30-Jährige auf einem Katamaran unterwegs war und vom Schiff zum Baden ins Wasser sprang, als ihr ein Hai ein Bein abtrennte. Nachdem die nächstgelegene Küstenwache in Marokko wohl keinen Hubschrauber zur Verfügung hatte, startete ein Rettungsheli auf Gran Canaria, um die Verletzte ins Krankenhaus von Las Palmas zu bringen. Doch die Hilfe kam zu spät, die Frau erlitt beim Transport einem Herzstillstand.
EU-Kommissionsvizepräsident besucht Teneriffa und El Hierro
Hilfspaket für die Migrationskrise auf den Kanaren
Wie von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt, hat am 18. September 2024 ihr Stellvertreter die Kanarischen Inseln besucht. Margaritis Schinás brachte nach Angaben von Kanarenpräsident Fernando Clavijo ein Hilfspaket mit, das bei der Bewältigung der Migrationskrise auf dem Archipel helfen soll.
- Schinás kündigte an, dass zusätzlich zu den im März bereitgestellten 20 Millionen weitere 14 Millionen Euro auf die Kanaren fließen. Damit könnten die Aufnahmekapazitäten erhöht und der Druck durch weiterhin ankommende Migranten aus Afrika gelindert werden. Darüber hinaus soll laut dem EU-Kommission-Vizepräsident der Europäische Fonds für regionale Entwicklung gestärkt werden.
- Weiter bestehe die Absicht, den Einsatz von Frontex auf mehr operative Aufgaben zum Schutz der Außengrenze der Europäischen Union auszuweiten. Auch die Europäische Asylagentur solle bei der Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen verstärkt unterstützt werden.
- Laut Schinás ist geplant, die bereits bestehenden Beziehungen zu Mauretanien, dem Senegal und Gambia in den Bereichen Grenzschutz, Rückführung, Prävention des Menschenhandels und Entwicklung legaler Mobilitätskanäle zu intensivieren.
- Der Vizepräsident der EU-Kommission bekräftige sein Engagement für die Weiterentwicklung des Pakts für Migration und Asyl, »damit wir dieses Phänomen ganzheitlich und von der gesamten Union aus angehen können«.
Für Clavijo spiegelt der Besuch Schinás‘ »die Freundlichkeit, das Einfühlungsvermögen und das Engagement wider, das Europa immer für die Kanarischen Inseln gezeigt hat und das manchmal größer ist als das der spanischen Regierung«.
Margaritis Schinás, betonte, dass die Kanarischen Inseln »nicht alleine« seien. Im Blick auf den »beispiellosen Zustrom von Menschen«, der einen enormen Druck auf die Institutionen und die Gesellschaft der Kanarischen Inseln ausübe, stehe die EU auf ihrer Seite.
Vier Kanaren-Airports im Google-Maps-Ranking vorn
Wussten Sie, dass vier Flughäfen der Kanarischen im Blick auf Passagierzufriedenheit unter den Top 10 der 48 spanischen Airports sind? Dies hat das Ferienhausportal Holidu aufgrund von Nutzerbewertungen auf Google Maps herausgefunden. Auf dieser Rangliste belegen tatsächlich die beiden kleinen Airports von El Hierro und La Gomera Platz 1 und 2! Denn sie erreichten jeweils 4,5 von 5 möglichen Punkten. Auf Platz drei folgt der Aeropuerto de Fuerteventura mit 4,3 Punkten und auf Platz 7 jumpte der von La Palma. Alle weiteren Infos auf der Holidu-Website.
Herbstanfang mit Teleskopen in Fuencaliente
Am Sonntag, 22. September, ist Herbstanfang, und die Tag- und Nachtgleiche wird auf La Palma im Rahmen des Astrofestes gefeiert. Und zwar am Samstag, 21. September, im Besucherzentrum am Vulkan Antonio. Dieses Event des Astrofestes La Palma beginnt um 18 Uhr, es gibt Beobachtungen mit Teleskopen, Vorträge und eine 360-Grad-Projektion von archäologischen Stätten auf der Insel – Programm siehe Plakat. Mitmachen ist kostenlos. Noch mehr Infos und Veranstaltungen zum Astrofest La Palma 2024.
Trafallos Deluxe rocken in El Paso
Das Lunático in El Paso lädt am Freitag, 20. September, wieder zu Live-Musik ein. Um 21 Uhr gastieren die Trafallos Deluxe. Die Band aus El Paso serviert Songs, die von traditionellen kanarischen Klängen, spanischem Folk und internationalem Rock geprägt sind.
Brasilianischer Beat in Santa Cruz
Der Beat brasilianischer Musik kommt am Samstag, 21. September, nach Santa Cruz de La Palma: Um 20.30 Uhr gastiert Érico Moreira mit seiner Gitarre im Teatro Circo de Mrte im Rahmen der 21. Ausgabe von Tensamba. Eintritt: 7 Euro an der Abendkasse. Mehr Infos und Kartenvorbestellungen hier klicken.
Weiterhin Beben am Vulkan Enmedio
Als es in der vergangenen Woche am Meeresgrund zwischen Teneriffa und Gran Canaria ein paar starke Erdbeben gab, winkten die Experten vom Nationalen Geographischen Institut ab. Es hieß, dass nur Schwarmbeben auf vulkanische Aktivität hindeuteten. Doch am 12. September ging es weiter, und diesmal wurden im Bereich des Unterseevulkans Enmedio schon 35 Erdbeben geortet, von denen das stärkste eine Magnitude von 3,6 mbLg erreichte. Allerdings war deren Tiefe immer noch unter 25 Kilometern, und das IGN gab nur bekannt, dass man dieses aktive Gebiet weiterhin beobachten werde.
Bis heute, Montag, 16. September, wackelt es rings um den Enmedio weiter. Das zeigt die ständig aktualisierte IGN-Karte. Jedoch handelt es sich in den letzten zwei Tagen nur noch um vereinzelte Beben, und auch die Magnitüden sind zurückgegangen. Am Montagmorgen wurde ein terremoto in neun Kilometern Tiefe mit 1,5 mbLg aufgezeichnet.
Der Unterwasservulkan dürfte die Wissenschaft vermutlich weiter beschäftigen. Schon Anfang 2023 hatte der Meeresgrund hier 111 Mal gebebt.
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El Paso-Kicker schieben Nullrunde
Wieder keinen Punkt geholt: Die Kicker vom CD Atlético Paso verloren auch die dritte Partie der neuen Saison gegen den CP Cacerno mit 2:0. Die nächste Chance bietet sich für die Grün-Schwarzen am kommenden Sonntag bei Heimspiel im Stadion von El Paso gegen die DU San Sebastián de Los Reyes.
Oldtimer-Event in Mazo
Liebhaber schöner alter Blechkarossen, insbesondere von Landrovern, machen sich schon mal einen Knoten ins Taschentuch: Am Samstag, 12. Oktober, findet in Mazo im Nebengebäude des Kulturzentrums Andares schon zum zweiten Mal die Concentración Cultural Hierros statt. Wer dabei sein will, kann sich unter E-Mail hierrosdemazo@gmail.com oder telefonisch unter 670.772.430 anmelden.
Avenida von Tazacorte-Pueblo: »großartiger Balkon«
Die Avenida de la Constitución in Tazacorte soll umgestaltet werden. Wie die Gemeinde weiter mitteilt, wurde das Projekt zur Ausschreibung und Ausführung ans Cabildo übergeben.
Geplant ist, die Bürgersteige zu verbreitern, sowie neue Flächen für Bars und Geschäfte zu schaffen.
Tourismusgemeinderat David Ruiz betont, dass die Avenida von Tazacorte-Pueblo »in einen großartigen Balkon verwandelt werden soll, von dem aus man den Atlantik, das grüne Meer von Bananenstauden und die schönsten Sonnenuntergänge der Welt sehen kann«. Die dafür nötigen Mittel in Höhe von einer Million Euro sollen aus dem lokalen Inselentwicklungsplan Plan Insular de Desarrollo Local (PIDL) fließen.
LP-3 vor El Paso soll verbreitert werden
Die neuesten Pläne des Cabildos könnten für Rückstaus auf der LP-3 sorgen: Die Hauptstraße vom Zentrum in El Paso bis zum Stadion wird verbreitert. Ziel ist es, einen sicheren Fußgängerkorridor zum Stadion zu schaffen. In diesem Bereich müssen Kinder täglich dicht am fließenden Verkehr vorbei zur Schule spazieren. Nebenher werden Leitungen verlegt, um laut Cabildo »die notwendige Infastruktur für die künftige Entwicklung von El Paso sicherzustellen«.
Verschönerungen rings ums MAB
Die Umgebung des Museo Museo Arqueológico Benahoarita (MAB) in Los Llanos soll verschönert werden. Das Cabildo teilt mit, dass außerdem ein Parkplatz auf dem Bauplan steht.
»Lockerungen aber Ziele beibehalten«
Entwurf zum Gesetz über die nachhaltige Verwaltung der touristischen Nutzung von Unterkünften ist reif für die Vorlage im Parlament
Der Entwurf für das Ley de Ordenación Sostenible del Uso Turístico de Vivienda liegt vor – voraussichtlich im Oktober wird er ins Kanarenparlament zur Abstimmung gehen. Mit diesem »Gesetz über die nachhaltige Verwaltung der touristischen Nutzung von Unterkünften« soll die Ferienvermietung auf dem Archipel erstmals gesetzlich geregelt werden.
Regionaltourismusministerin Jessica de León erklärte, dass im Vorfeld fast 3.000 Stellungnahmen gesichtet wurden. Diese hätten sie bewogen, »einige der Anforderungen für Ferienwohnungen zu lockern, wobei jedoch die Ziele und das Grundgerüst des ursprünglichen Entwurfs« beibehalten worden seien. Man habe das Ziel, das Wachstum der Ferienunterkünfte zu begrenzen, nicht aus den Augen verloren.
Hier einige Punkte aus dem Entwurf:
- Die Mindestfläche für die touristische Nutzung einer Wohnung wird von 39 auf 25 Quadratmeter gesenkt. Darüber hinaus wird in diesen Fällen die touristische Nutzung erlaubt, wenn die Immobilie über einen mit dem Ferienhaus verbundenen Parkplatz auf demselben Grundstück, einen privaten oder gemeinschaftlichen Swimmingpool, Nachhaltigkeitszertifizierungen, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge oder einen Nachweis des Eigentümers über die Schaffung von Arbeitsplätzen verfügt.
- Es entfällt die Verpflichtung, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und einen Zugang über asphaltierte Straßen zu haben. Dafür soll das zuständige Regionalministerium selbst eine Verordnung erarbeiten.
- Die Gemeinden und Stadtverwaltungen müssen innerhalb von maximal sechs Monaten einen Inspektionsplan für Ferienhäuser erstellen und innerhalb von vier Jahren umsetzen.
- Kleineigentümer können ihre Ferienunterkunft auf unbestimmte Zeit konsolidieren. Sie müssen allerdings nachweisen können, dass sie alle Vorschriften eingehalten haben. Dieses Recht ist nicht übertragbar, wenn die Tätigkeit verkauft oder aufgegeben wird. Dann unterliegt die Immobilie dem neuen Gesetz.
- Unternehmen, die Wohnungen verwalten, die einem Dritten gehören, müssen nach einer Frist von fünf Jahren die Verantwortungserklärung nach den Kriterien des neuen Gesetzes neu beantragen.
Von der Leyen schickt Stellvertreter auf die Kanaren
Der kürzlich in einem Brief an Ursula von der Leyen geäußerte Wunsch von Kanarenpräsident Fernando Clavijo, dass sie sich vor Ort ein Bild von der Migrationskrise auf dem Archipel machen möge, geht nicht in Erfüllung. Die EU-Kommissionspräsidentin erklärte jetzt in einem Antwortschreiben, dass stattdessen ihr Stellvertreter Margaritis Schinás am Mittwoch, 18. September, auf die Kanarischen Inseln reisen werde.
Wie Fernando Clabijo weiter mitteilt, schrieb Ursula von der Leyen folgendes: »Die Migration ist eine europäische Herausforderung, die eine europäische Lösung erfordert. Wir sind uns Ihrer Situation voll bewusst und werden den Kanarischen Inseln auch weiterhin die notwendige Unterstützung zukommen lassen. Der Besuch bietet eine Gelegenheit, um zu erörtern, wie die Europäische Union die Kanarischen Inseln weiterhin finanziell und operativ unterstützen kann.« Außerdem solle ein »stärkeres Engagement« mit den Herkunfts- und Transitländern gefördert werden.
Es war das zweite Mal, dass sich Regionalpräsident Clavijo mit der Bitte um einen persönlichen Besuch vergeblich an die Chefin der Europäischen Kommission gewandt hatte. Das erste Mal geschah dies anlässlich der Versetzung des EU-Kommissars nach Lampedusa im Jahr 2023.
Kanaren-Airports im Aufwind
Der Aufwärtstrend auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma (SPC) hält an: Im August sind auf der Isla Bonita mehr als 138.000 Passagiere gestartet und gelandet – ein Plus von 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA informiert weiter, dass die kanarischen Airports im August insgesamt knapp 4,5 Millionen Fluggäste abfertigten, was einer Zunahme von 9,5 Prozent entspricht. So verzeichneten – ausgenommen La Gomera – alle Flugplätze Passagierzuwächse: Gran Canaria 1.217.366 plus 7,8 Prozent, Teneriffa Süd 1.098.803 plus 14,7 Prozent, César Manrique-Lanzarote mit 796. 872 plus 5,3 Prozent, Teneriffa Nord 623.204 plus 10,6 Prozent, Fuerteventura 571.550 plus 8,3 Prozent La Palma 138.166 plus 12,9 Prozent, El Hierro 35.541 plus 9,3 Prozent und La Gomera 13.082 minus 1Prozent.
Doc Holiday in neuen Räumen!
Liebe Leserinnen und Leser,
diejenigen unter Euch, die schon lange auf La Palma leben, kennen ihn wahrscheinlich: Alexander Luthardt von Prondzynski. Mein Mann Harry und ich sind alte Freunde von Alex, wobei mein Ehegatte ihn gern ehrfurchtslos, aber nicht ohne Respekt Doc Holiday nennt.
Warum ich hier über ihn schreibe? Weil Harry und ich sehr überrascht waren, als wir ihn trafen und er uns erzählte, dass er seine Praxis nicht länger in El Paso habe, sondern dabei sei, eine neue in Tazacorte zu eröffnen. Eingerichtet ist sie schon, laut Alex fehlt nur noch die amtliche Freigabe für die Räume im Ortsteil San Borondón gleich hinterm Schwimmbad.
Als ich ihn fragte, warum er umgezogen sei, zählte er viele Gründe auf. Wie bei anderen Selbständigen im Westen von La Palma spielte dabei der Vulkanausbruch eine große Rolle. Aber man darf ja nicht vergessen, dass Alex wie schon immer Hausbesuche macht. Wer Genaueres wissen will, ruft ihn unter seiner alten Nummer einfach an. Denn die hat sich nicht geändert, solange ich ihn kenne. Also seit fast einem viertel Jahrhundert: 0034-678.879.334.
Trotz dieser Arztinfo wünsche ich Euch allen ein schönes und hoffentlich gesundes Wochenende!
Eure Gudrun
Kleines Segelboot auf großer Reise
Das DELTA-Projekt der Plataforma Oceánica de Canarias läuft auch an Schulen
Schülerinnen und Schüler der Eusebio Barreto Lorenzo-Schule in Los Llanos auf La Palma haben ein Segelboot gebaut. Sie tauften es Mar a Delta, denn finanziert wurde das Schiffchen aus Töpfen des DELTA-Projekts der Plataforma Oceánica de Canarias PLOCAN. DELTA soll multidisziplinäre Daten in liefern, die in der »Blauen Wirtschaft« auf La Palma angewendet werden.
Daten sendet nun auch das Boot der Schüler aus La Palma, das am 12. September in Tazacorte auf seine Reise über den großen Teich ging. Denn es ist mit allerhand technischem Schnick-Schnack, GPS und einem solarbetriebenen Temperatursenosr ausgestattet. Während der Atlantiküberquerung können die Schüler mit Unterstützung der PLOCAN-TechnikerInnen die in Echtzeit übertragenen Daten analysieren, um ihr Verständnis für ozeanische Phänomene wie Meeresströmungen zu vertiefen.
Im Rahmen des DELTA-Projekts bauten Schüler inzwischen drei Boote. Eines der ersten beiden – die iFado Buche Salado2 – schaffte 2023 ganze 5.055 Kilometer von La Palma bis zur Insel Guadeloupe auf den Kleinen Antillen.
Mit dem Start von Mar a Delta sollen übrigens auch der kulturelle Austausch und die internationale Brüderlichkeit gefördert werden. Denn das kleine Segelboot ist Teil des internationalen Programms Educational Passages. »In einem kleinen Fach von etwa zwanzig Zentimetern haben die Schülerinnen und Schüler eine Beschreibung der Herkunft des Bootes platziert, so dass es bei der Bergung auf der anderen Seite des Ozeans identifiziert werden kann«, erzählt PLOCAN-Direktor José Joaquín Hernández beim »Stapellauf« des Bötchens vom Whale-Watching-Kahn Fancy2 im Atlantik vor Tazacorte.
Und der PLOCAN-Chef fügte noch ein paar Worte zum DELTA-Projekt an sich hinzu: »DELTA erleichtert die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen in Bereichen wie numerische Modellierung, Fernerkundung und ozeanographische Kampagnen. Die internationale Zusammenarbeit ist für die Überwachung großer Meeresgebiete wie des Atlantiks von entscheidender Bedeutung«.
Mehr darüber auf der Internetseite der Plataforma Oceánica de Canarias. PLOCAN ist ein Konsortium auf Gran Canaria für wissenschaftliche Forschung im Meer- und Seebereich.
Beben auf Gran Canaria und im Atlantik
Noch ein Stadtlauf in Los Llanos
Am Samstag, 28. September, findet die erste Milla Urbana de Los Llanos de Aridane San Silvestre statt. Wer dabei sein will, kann sich bis zum 26. September anmelden. Dieser Stadtlauf ist die Abschlussveranstaltung des Campeonato Insular de Millas. Die Anmeldegebühr beträgt drei Euro pro Startnummer für die Kategorien U16 bis Master, während der Kinderlauf kostenlos ist. Interessierte können sich bis zum 26. September auf der Internetseite der Stadt oder unter dieser Webadresse anmelden. Teilnehmen können sowohl Verbandsathleten, als auch Sportbegeisterte und Volksläufer.
Am 10. September ereignete sich auf Gran Canaria ein Erdbeben der Stärke 3,8 mbLg – das stärkste seit 60 Jahren. Wie das Nationale Geographische Institut (IGN) weiter mitteilt, folgten am 11. September sieben Erschütterungen im Bereich des Untersee-Vulkans Enmedio zwischen Gran Canaria und Teneriffa mit Stärken über 2 mbLg. Das Maximum betrug 2,6 mbLg – allerdings in großen Tiefen von mehr als 25 Kilometern.
Das IGN weiß noch nicht, ob die Beben zusammenhängen, gibt jedoch Entwarnung: Es handle sich nicht um vulkanische Aktivität. Diese würde – wie auf La Palma vorm Ausbruch des Tajogaite – durch Schwarmbeben mit hunderten von Erschütterungen angekündigt. »Dies ist eines der aktivsten Gebiete der Kanarischen Inseln. Die maximale Magnitude des Katalogs in diesem Gebiet beträgt 5,2 für das Erdbeben vom 9. Mai 1989. Das IGN analysiert diese Serie weiterhin, falls neue Ereignisse auftreten.«
Casting für 3. Film Accelarator auf La Palma
Die La Palma Film-Commission sucht via Instagram Leute, die sich beim dritten Film Accelarator als Schauspieler und Komparsen beteiligen wollen. Bewerben können sich Menschen jeden Alters, Geschlechts und Beruf.
Beim Film Accelarator hat der Regisseur Werner Herzog die künstlerische Leitung. Gedreht werden 25 Kurzfilme von 50 FilmemacherInnen aus 21 Ländern.
Es gibt 3 Möglichkeiten, sich an dem Projekt zu beteiligen:
1️ E-Mail an casting@laselva.coop
2️ Anrufen unter Telefon (34) 607.494.604
3️ Casting am Freitag, 13. September, zwischen 16 und 18:30 Uhr im Archäologischen Museum Banahoarita (MAB) in Los Llanos.
Werner Herzog ist ein deutscher Filmregisseur, der für seinen einzigartigen Stil bekannt ist, in dem er Elemente der Fiktion und des Dokumentarfilms miteinander verbindet, sowie für seinen kühnen und oft extremen Ansatz beim Filmemachen. Der 1942 in München geborene Herzog wurde in der Bewegung des Neuen Deutschen Films bekannt und schuf Werke, die den Kampf des Individuums im Angesicht der Natur und des Wahnsinns erforschen, wie Aguirre, der Zorn Gottes und Fitzcarraldo, in denen er bemerkenswerte filmische Leistungen vollbrachte, wie etwa ein 300 Tonnen schweres Boot durch den peruanischen Dschungel zu bewegen. Seine Filmografie ist umfangreich und vielfältig und umfasst mehr als 50 Filme. Er wurde für seine Fähigkeit gefeiert, die Schönheit und Brutalität der menschlichen Existenz einzufangen, was ihn zu einer der einflussreichsten und kontroversesten Figuren des zeitgenössischen Kinos macht.
Ist die »große Einigung« in Sicht?
Kanarenpräsident und PP verfassen Vereinbarung zum Migrationsnotstand
Offenbar ist es endlich gelungen, die Partido Popular (PP) in Sachen Migrationsnotstand auf den Kanaren ins Boot zu holen: Kanarenpräsident Fernando Clavijo berichtet heute auf seinen Kanälen über eine Vereinbarung, die alle von der Partido Popular (PP) regierten autonomen Gemeinschaften und autonomen Städte Spaniens unterschrieben haben. »Es ist ein großer Schritt nach vorne, der einen Dialog mit der spanischen Regierung einleiten kann«, so Clavijo. »Damit kann die große Einigung erreicht werden, die wir seit Monaten fordern.«
Demnach enthält das Dokument, das nun der Zentralregierung in Madrid präsentiert wird, verschiedene Punkte. Darunter ist natürlich die von den Kanarischen Inseln so dringend geforderte Weiterleitung von unbegleiteten minderjährigen Migranten aufs spanische Festland sowie die dafür notwendige Änderung von Paragraph 35 des Einwanderungsgesetzes. Diese war im ersten Anlauf vor der parlamentarischen Sommerpause von der PP im Kongress abgelehnt worden.
Die Vereinbarung schlägt vor, den nationalen Migrationsnotstand auszurufen. Weiter ist die Idee, dass die autonomen Gemeinschaften für die Minderjährigen bis zu einer Kapazitätsgrenze von 150 Prozent zuständig sein sollen. Dann könne der Staat übernehmen.
Die PP fordert in der Vereinbarung außerdem einen Aktionsplan, um die »fehlende Kontrolle der Migration zu bekämpfen«.
E-Musik-Party in Mazo
Am Freitag, 11. Oktober, steigt in Mazo die zweite Ausgabe des Los40 Session Mola Mazo Fest. Start: 19 Uhr auf der Plaza del Corpus Christi. Elektronische Musik und die neuesten Beats werden moderiert von Óscar Martínez des Radiosenders Los40. Außerdem mit dabei: bekannte DJs aus La Palma wie Jacob Alonso, DJ Rubén, DJ Yardy, DJ Equis und T3nax. Eintritt frei.
Contempora Deus in El Paso
Ralf vom Lunático in El Paso lädt begeistert zum Event am Freitag, 13. September, ein: »Oh mein Gott! Was diesen Freitag im LunÁtico uraufgeführt wird, hat so noch keiner von uns auf der Insel oder sonstwo gesehen …. ContemporaDeus nimmt das Beste aus der Kirchenmusik, arangiert es mit Cello, Klavier und Schlagzeug völlig neu und macht daraus zeitgenössische Kunst. Das Ergebnis: Ein einzigartiger, außergewöhnlicher und spannender Musikstil, den man nicht verpassen sollte. Beginn: 21 Uhr. Anschließend open stage.
Puerto Naos aktuell – Zuschüsse für Vulkanbetroffene – Wanderweg am Vulkan
Neues vom PEINPAL-Ausschuss
Bei seiner Tagung am 10. September fällte der Ausschuss für den Inselnotfallplan PEINPAL die nachfolgend beschriebenen Beschlüsse.
Inselpräsident Sergio Rodríguez gab bekannt, dass zusätzlich zu den ursprünglichen vier Millionen Euro weitere 100.000 Euro für Vulkanbetroffene bereitgestellt werden. Diese kommen Familien zugute, die vom ersten Hilfspaket nicht profitierten. Außerdem soll es Geld für Schäden an Hausrat und Elektrogeräten oder Dachreinigung geben.
Der PEINPAL-Ausschuss genehmigte zudem, dass die Überquerung der LP-213 zwischen La Laguna und Las Norias für Fußgänger geöffnet wird – bisher war dies aus Sicherheitsgründen verboten.
Weiter heißt es, dass die Arbeiten an dem beschädigte Weg hinterm Vulkankegel andauern – die umgestürzte Mauer wird wiederhergestellt. Ab nächster Woche soll ein alternativer Weg in Richtung Süden für touristische Führungen begehbar sein.
Die Probleme mit den Leitungen einiger Sensoren sind nach Angaben von Rodríguez gelöst: »Es ist wichtig, dass diese Instrumente rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Durch Satelliten- und Glasfaserverbindungen garantieren wir, dass dies der Fall ist, um die Daten zu aktualisieren und eine kontinuierliche Überwachung zu gewährleisten.« Zu diesem Zweck werden laut dem Inselchef derzeit Antennen oberhalb von Puerto Naos installiert.
Das neue Kontrollzentrum in Puerto Naos kann noch nicht bezogen werden. Grund: Es wurden Kohlendioxidwerte von mehr als 700 Parts per Million (ppm) gemessen – das ist der aktuelle Grenzwert. Das Gesundheitsamt prüft, ob dieser erhöht werden kann. Bis dieses Problem gelöst ist, läuft die Überwachung weiterhin in der Schule.
Last but not least wurden weitere sechs Häuser in Puerto Naos zum Wiederbezug freigegeben.
Nach La Palma über Teneriffa
Cabildo und Binter arbeiten mit Reiseveranstaltern zusammen – zwei Flüge täglich von TSF nach SPC
Sowohl auf dem Nord-, als auch auf dem Südflughafen von Teneriffa nehmen Flugzeuge Kurs auf La Palma. Die meisten starten allerdings im Norden der großen Insel, nur zwei Inselhüpfer täglich heben auf dem großen TSF-Airport im Süden ab.
Zur Erklärung für Nicht-La Palma-Insider: Weil auf dem großen Reina Sofia-Flughafen so viele Jets mit Touristen aus aller Welt landen, sind diese beiden Flüge nach Santa Cruz de La Palma (SPC) allerdings äußerst interessant. Grund: Man muss nicht wie früher erst mal mit Bus oder Taxi zum Airport Teneriffa-Nord gurken, um dort in einen Inselhüpfer nach SPC zu steigen.
Das Cabildo von La Palma informiert nun, dass die Teneriffa-Süd-La-Palma-Verbindung gefördert werden soll. Dafür werde mit Reiseveranstaltern zusammengearbeitet und Binter Canarias stelle vorteilhafte Tarife zur Verfügung.
Binter bietet in diesem Jahr einen Rekordflugplan mit mehr als 1,1 Millionen Sitzplätzen von und nach La Palma an. Nicht nur auf Flügen zwischen den Inseln, sondern auch dank der neuen Binter-Strecke zwischen den Kanaren und Madrid, die eine kostenlose Verbindung zwischen allen Flughäfen des Archipels beinhaltet. In den vergangenen zwölf Monaten hat La Palma mehr als 23.000 Umsteigepassagiere von nationalen und internationalen Binter-Destinationen empfangen – 35 Prozent von ihnen kamen aus Madrid.
Harley-Treffen auf El Hierro
Nach den vielen schlechten Nachrichten im Blick auf nicht endenwollende Ankünfte von Flüchtlingsbooten aus Afrika gibt es auch mal wieder positive Meldungen aus El Hierro: Vom 11. bis 15. September treffen sich Harley-Fahrer auf der kleinen Kanareninsel. Beim diesjährigen The End Route Biker Fest 2024 werden laut dem Cabildo von El Hierro rund 150 Motorradfahrer auf 100 heißen Öfen erwartet. Es gibt Rundfahrten, Rockkonzerte und auch was zu essen. Alle Infos auf der Facebook-Seite des Events.
LP-2-Neubau ohne Umweltprüfung?
Der Neubau der LP-2 von Tajuya nach Las Manchas über die Lava soll von der Umweltprüfung ausgenommen werden. Diese Ausnahmeregelung hat jetzt das zuständige Regionalministerium beantragt. Geht dieser Antrag durch, könnte laut Regionalverkehrsminister Pablo Rodríguez mit den Arbeiten schnellstmöglich begonnen werden.
Wanderfestival hat die Stiefel geschnürt
Vom 12. bis15. September wird auf La Palma wieder gewandert, was das Zeug hält. Wie das Cabildo mitteilt, haben sich rund 360 Personen beim 16. Festival de Senderismo y Montaña 2024 angemeldet, womit das Event so gut wie ausgebucht ist. Die von professionellen Guides geführten Wanderungen führen auf 15 Routen an verschiedene Punkte der Isla Bonita.
Dreh- und Angelpunkt des Festivals ist der Platz vorm Rathaus in Santa Cruz, der in diesen vier Tagen in Plaza del Senderista umbenannt wird.
Kanarische Föderation spricht von humanitärem Drama
Die spanische Regierung soll unverzüglich alle unbegleiteten Minderjährigen aus Afrika, die auf den Kanaren ankommen, auf alle autonome Gemeinschaften des Landes verteilen. Dies fordert jetzt auch die Federación Canaria de Islas (FECAI). Die Kanarische Föderation erklärt, dass dieses »humanitäre Drama nicht nur ein kanarisches Problem, sondern ein spanisches und europäisches« ist. FECAI-Präsident Sergio Rodríguez betont, dass die Föderation aus diesem Grund auch die Eröffnung weiterer Zentren für Migranten auf den Inseln ablehnt. Vielmehr müsse das Einwanderungsgesetz »sofort« geändert werden, um die Verteilung der Kinder auf ganz Spanien zu ermöglichen.
Bisher legt dieses Gesetz fest, dass sich die autonome Gemeinschaft, in der unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ankommen, um sie kümmern muss.
Premiere: Burger-Fest in Santa Cruz
Am 13. und 14. September findet im Hafen von Santa Cruz de La Palma das erste Burger Fest Canarias statt. Food Trucks aus La Palma, Teneriffa und Gan Canaria brutzeln phantasievolle Boulettenbrötchen und dazu gibt´s auf La Palma gebraute Craft-Biere, Cocktails und Süßes. Los geht´s am Freitag ab 18 Uhr, am Samstag öffnen die Trucks um 14 Uhr. Für Stimmung sorgen DJs.
Russland-Fischtrawler im Bereich der Kanaren
Das spanische digitale Wirtschaftsmagazin VozPópuli hat Pläne Russlands vor der Haustür der Kanarischen Inseln enthüllt. Demnach will Moskau bis 2030 eine Flotte von 50 Fischtrawlern auf die sogenannte Große Afrikaexpedition schicken. Angeblich geht es um die Analyse und Erforschung von Kabeljau- und Schellfisch-Vorkommen in den Gewässern von Marokko bis Sierra Leone. Die Forschungsreise beginnt im September 2024 und soll bis 2026 dauern.
Wie schon seit langem haben die Russen dabei die Unterstützung Marokkos. Denn das nordafrikanische Land ist weit davon entfernt, sich den Wirtschafts- und Finanzblockaden gegen Russland anzuschließen. Nach wie vor erneuern die beiden Staaten alle vier Jahre ein Fischereiabkommen, das es seit 1992 gibt. Demnach darf eine Flotte von zehn Schiffen in der Nähe der Kanaren fischen und dafür lässt Moskau ordentlich den Rubel rollen. Alle Details über die neuesten Entwicklungen in VozPópuli.
Kreuzfahrt-Saison auf den Kanaren
Mit der Ankunft der Britannia im Hafen von Santa Cruz de La Palma wurde die Kreuzfahrer-Saison 2024/25 auf den Kanaren eröffnet. Zu den knapp 3.700 Passagieren des schwimmenden Hotels werden nach Angaben der Hafenbehörde von Santa Cruz de Tenerife bis Dezember dieses Jahres voraussichtlich mehr als 470.000 weitere auf 256 Schiffen dazukommen.
(Anmerkung der Redaktion: LSB-Leserinnen und -Leser haben es bestimmt hie und da schon bemerkt: Ich bin keine Freundin dieser Pötte. Man müsste mich prügeln, damit ich auf so einem luftverschmutzenden Massentourismus-Dampfer mitfahre und umgeben von hunderten anderen Passagieren Inseln und Städte im Eiltempo checke. Aber die Kreuzfahrt-Branche boomt und boomt, was beweist, dass meine Meinung wohl nur wenige teilen. Schon gar nicht Inseltourismusrätin Raquel Rebollo. Die kündigte jetzt nämlich freudig an, dass sich La Palma auf einer der wichtigsten Messen dieser Zunft, der Seatrade Cruise Med am 11. und 12. September in Málaga, als Reiseziel für Kreuzfahrtpassagiere präsentieren will. Grund: Dies sei »ein wichtiger Bereich für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Insel«. Wirklich für die ganze Insel? Oder in erster Linie für Santa Cruz und ein paar Transportunternehmen? Schöne Woche! Eure Gudrun)
Erneute Schlappe für Atlético Paso
Die Saison 2024/25 in der Segunda RFEF läuft für den CD Atlético Paso nicht gut an. Wie schon das Auftaktspiel am vergangenen Wochenende gegen Guadalajara verloren die Grün-Schwarzen trotz vieler Chancen auch die zweite Partie mit 1:2 im heimischen Stadion gegen Talavera de La Reina. Atlético Paso ist die einzige Mannschaft aus La Palma, die in der vierthöchsten Liga im spanischen Fußball spielt.
Ölpest vor der Küste von Gran Canaria
Ölteppich scheint stabil zu sein – Aufräumarbeiten haben begonnen
Der Ölteppich vor der Küste von Gran Canaria ist nach wie vor vorhanden, scheint sich aber zu verkleinern. Die Regionalregierung erklärte am Freitag, dass in den kommenden Tagen allerdings noch neue Schweröl-Partikel an verschiedenen Stellen entlang der Küste auftauchen können. Die Einsätze zur Eindämmung durch Rettungsdienste, Hubschrauber, Drohnen und ein Seenotrettungsboot werden fortgesetzt. Die Aufräumarbeiten an der Küste haben begonnen.
Im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria hatte sich am Mittwoch bei einem Transfermanöver zwischen zwei Schiffen eine Umweltkatastrophe ereignet. Schweröl lief aus, schwappte aus dem Hafen und erreichte die Strände von La Restinga in Telde, Palos, San Borondon und El Baranquillo, die gesperrt wurden. Nach Angaben des Cabildos von Gran Canaria war der Ölteppich etwa zwei Kilometer lang und 400 Meter breit.
Aus diesem Grund wurde der territoriale Notfallplan für den Katastrophenschutz der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln (PLATECA) auf die Stufe 2 erhöht, wobei der Umweltnotstand das ganze Wochenende aufrecht erhalten werden soll.
Der PLATECA-Ausschuss informiert, dass die ersten Aufklärungsarbeiten aus der Luft am Freitag, 6. September, im Nordosten Gran Canarias mit Hubschraubern und Drohnen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich auf hoher See keine Treibstoffreste von der Ölpest befinden.
Die Aufräumarbeiten an der Küste haben am Freitag nach Erkundungsarbeiten in den Küstengebieten der Gemeinden Las Palmas de Gran Canaria und Telde begonnen und werden von fünf Gesplan-Teams durchgeführt, die von der Generaldirektion für Notfälle für diesen Einsatz mobilisiert und ausgebildet wurden.
Die Aufräumarbeiten werden von Hand, Stein für Stein, durchgeführt und konzentrierten sich am Freitag auf das Gebiet von Playa de La Restinga bis zum Barranco del Real de Telde, dem Gebiet, in dem die größte Konzentration des ausgelaufenen Öls aufgetreten ist.
Insgesamt sind mehr als 60 Personen im Einsatz, um das ausgelaufene Schweröl einzudämmen und die Küste der betroffenen Gebiete zu säubern.
Top-Technologie zum CO2-Check
Puerto Naos und La Bombilla: Echtzeit-Analysen im Kontrollzentrum – Daten im Internet für jedermann einsehbar – digitaler Zwilling des Gebiets in Arbeit
Auf dieser Internetseite kann jeder die Kohlendioxid-Werte in Puerto Naos und La Bombilla einsehen. Wie das Cabildo weiter mitteilt, laufen im Kontrollzentrum in Puerto Naos Echtzeit-Messwerte von mehr als 1.200 Sensoren zusammen. Diese werden mit neuester Technologie gespeichert und analysiert. Anschließend stehen die Informationen der Wissenschaft, Anwohnern und der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung.
Dieses System bildet laut Cabildo die Basis, um »unmittelbarere und wirksamere Entscheidungen zu treffen, besser planen und handeln zu können«.
Last but not least erklärt das Cabildo, dass aktuell an der Erstellung eines digitalen Zwillings des betroffenen Gebiets gearbeitet werde. Dieser erlaube detaillierte Simulationen der Umweltbedingungen und der CO2-Emissionen. Unter Berücksichtigung von Temperatur, Luftdruck, Wind und Gezeiten will man genauere Vorhersagemodelle der Kohlendioxid-Ausbreitung in Puerto Naos und La Bombilla entwickeln.
Migrationskrise auf den Kanaren kocht
Coalición Canaria will Flüchtlinge an andere Küsten bringen – Frontex kann ohne spanische Anfrage nicht helfen – Clavijo will vorm EU-Parlament sprechen
Das neue politische Jahr in Spanien hat in der ersten Septemberwoche begonnen. Und die Coalición Canarias eröffnete natürlich mit der Migrationskrise, wobei die Töne immer harscher werden. CC-Sprecherin Cristina Valido forderte, dass die spanische Regierung endlich reagiere und warnte, »dass niemand unsere Stimme als selbstverständlich ansehen kann, denn mit jedem Tag, der vergeht, sehen wir, dass das humanitäre Drama, das die Kanarischen Inseln alleine erleiden, nicht zu den Prioritäten der PSOE gehört«.
In dieses Feuer der Enttäuschung über das Engagement in Madrid goss der Exekutivdirektor der europäischen Grenzschutzagentur Frontex wohl ungewollt noch Öl. Denn Hans Leijtens versicherte am Mittwoch, dass die Hilfe, die Frontex leisten könne, »vollständig« von einem Ersuchen Spaniens abhänge. Allein: »Das Fehlen dieser Anfrage erlaubt es mir nicht, die Behörden zu unterstützen«. Dabei erklärte Leijtens, dass ihm die »besorgniserregende Situation mit dem strukturellen Anstieg« der Ankunft von Migrantenbooten auf den Kanarischen Inseln sehr wohl bekannt sei. Aktuell sind 60 Frontex-Mitarbeiter für die Registrierung und Identifizierung von Migranten auf den Kanaren vor Ort. Mehr könnten kommen, vorausgesetzt, Spanien rührt sich endlich.
Kanarenpräsident Fernando Clavijo kommentierte dies am Freitag in den sozialen Medien so: »Mir wurde gesagt, dass man mit Europa gesprochen und um Hilfe gebeten habe. Ich habe eine Gänsehaut bekommen, als ich aus den Medien erfahren habe, dass diese Petition nicht existiert«. Clavijo nannte dies »verantwortungslos«, auch im Blick darauf, dass Frontex dabei helfen könne, die Flüchtlingsboote auf der gefährlichsten Route der Welt auszumachen und Leben zu retten.
Ebenfalls in dieser Woche begannen Clavijo und die CC-Kongressabgeordnete Cristina Valido, die Idee zu verbreiten, nicht länger die Schiffe der kanarischen Seerettung einzusetzen. »Wenn es auf den Kanarischen Inseln keine Kapazitäten mehr gibt, um die Minderjährigen zu versorgen, könnte man sie mit anderen Booten an andere Küsten bringen.« Valido betonte, dass die Kanarenregierung die allein angereisten Kinder und Jugendlichen aus Afrika nicht mehr menschenwürdig betreuen könne. Deshalb hätten auch der Staat und die Europäische Union die Verpflichtung, die internationalen Konventionen zum Schutz von Minderjährigen einzuhalten.
In diesem Sinne wandte sich Kanarenpräsident Fernando Clavijo diese Woche an die EU mit der Bitte um einen Auftritt vorm Parlament. Dabei will der CC-Mann die extreme Situation auf den Inseln darlegen und um Hilfe bitten.
Die kanarische Präsidialministerin Nieves Lady Barreto stellte die provokative Frage – und damit ist sie nicht allein – »warum in Madrid keine Debatte eröffnet wurde, als mehr als 150.000 ukrainische Kinder verteilt wurden, und es jetzt so schwierig ist, die auf den Kanarischen Inseln angelandeten 6.000 jungen afrikanischen Migranten zu verteilen«.
Kanarenpräsident Fernando Clavijo fasste die Situation am Donnerstag, 5. September, bei einem Treffen mit den Betreuer-Organisationen zusammen: »Letztendlich ist das eingetreten, wovor wir gewarnt haben. Wir haben den September erreicht, ohne irgendeinen Fortschritt, der es uns erlauben würde, eine würdige Antwort für die Kinder zu garantieren. Die Aufnahmezentren auf dem Archipel brechen zusammen«.
Der Generaldirektor von Save the Children in Spanien, Andrés Conde, nannte ebenfalls die Verlegung von Minderjährigen aufs Festland als einzigen Ausweg, da es auf den Inseln nicht genügend Aufnahmeinfrastrukturen gebe und alle verfügbaren Ressourcen bereits genutzt würden.
Er appellierte an den politischen Willen. Das Drama geht weiter.
Zur Erklärung: Laut Gesetz muss die Autonome Region, in der minderjährige unbegleitete Flüchtlinge ankommen, die Verantwortung für sie übernehmen. Die Kanaren sind mit ihren Kapazitäten am Limit und haben eine Änderung von Paragraph 35 des Ausländergesetzes in die Wege geleitet, die eine Verteilung der jungen Migraten auf ganz Spanien ermöglichen würde. Diese wurde jedoch in erster Instanz von der Partido Popular (PP) abgelehnt. Jetzt wird ein Gesetzesdekret angestrebt. Spaniens Präsident Pedro Sánchez (PSOE) hat Kanarenpräsident Fernando Clavijo versprochen, auf die PP einzuwirken.
Canarias se mueve +55
Regionalregierung schnürt Mobilitätspaket für Senioren: Reisen – Ausflüge und Rabatte
Regionalpräsident Fernando Clavijo nennt es »ein bahnbrechendes Programm«: Mit Canarias se mueve +55 sollen ältere, auf den Kanaren lebende Menschen Vorteile aller Art erhalten. Das Paket umfasst die Bereiche Mobilität und Reisen, Kultur, Dienstleistungen und Produkte.
Los geht´s mit der Förderung der Mobilität von Leuten über 55: Dazu haben die Regionalregierung und Binter Canarias ein Paket von Reisen zu Sonderpreisen geschnürt, die ab dem 5. September in den Reisebüros der Kanarischen Inseln angeboten werden. Ziele sind beispielsweise Madrid, Asturien und Andalusien, wobei Kultur, Transfers und 24-Stunden-Betreuung enthalten sind. In naher Zukunft stehen Ausflüge zwischen den Inseln per Flugzeug und Schiff auf dem Programm. Weiter geplant sind Aktivitäten im kulturellen und sozialen Bereich. Last but not least sollen mit Unternehmen Rabatte und Nachlässe auf eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen für die Senioren ausgehandelt werden.
Präsident Clavijo ist sicher, mit diesem Programm »das Wohlbefinden, die Lebensqualität und die allgemeine Gesundheit« der Menschen über 55 auf dem Archipel zu fördern.
Details zu den Reisen
Madrid wird vom 20. bis 23. November von Teneriffa aus angeflogen. Abflüge gibt es zusätzlich ab La Palma, La Gomera und El Hierro. Vom 11. bis 14. Dezember geht es ab Gran Canaria mit zusätzlichen Plätzen ab Fuerteventura und Lanzarote in die Spanien-Metropole.
Eine weitere Reise führt vom 14. bis 17. Dezember von Teneriffa aus nach Asturien, mit Verbindungen ab Gran Canaria, La Palma, Lanzarote und Fuerteventura.
Kurz vor Weihnachten geht es vom 16. bis 19. Dezember nach Cádiz ab Gran Canaria mit Verbindungen ab Teneriffa, La Palma, Lanzarote und Fuerteventura.
Zwischenbilanz von Canarias 1.500 km de Costa
47 Ertrunkene in acht Monaten
Wieder einmal zieht die Vereinigung zur Verhütung von Notfällen im Wasser eine traurige Bilanz: Von Januar bis August 2024 sind laut Canarias 1.500 km de Costa auf den Kanarischen Inseln 47 Menschen ertrunken – das waren neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auf Teneriffa wurden 14 Todesfälle verzeichnet, auf Gran Canaria 12, auf Fuerteventura 9, auf Lanzarote 8, auf La Palma 3 und auf La Gomera einer. 55 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich an Stränden, 25 Prozent in Häfen und 10 Prozent jeweils in Schwimmbädern und Naturschwimmbecken. Bei weitem die meisten Todesopfer waren Männer.
Von Januar bis August 2024 zählten die Notfalleinheiten außerdem 72 Schwer- und Leichtverletzte beim Baden in Gewässern auf den Kanaren. Blick zurück: 2023 starben auf dem Archipel beim Schwimmen und Tauchen 71 Menschen – 69 von ihnen wurden gefunden, zwei sind nach wie vor vermisst.
Kampagne: »Mit dem Meer ist nicht zu spaßen!«
Liebe Leserinnen und Leser,
um davor zu warnen, wie gefährlich der Atlantik sein kann, hat Canarias 1.500 km de Costa zusammen mit der Regionalregierung und der Notrufzentrale 112 schon zum Beginn der spanischen Sommerferien eine Kampagne gestartet: »En el mar no te la juegues« – »mit dem Meer ist nicht zu spaßen« – lautet das Motto.
Ich frage mich im Blick auf die aktuellen Zahlen allerdings, warum es keine solche Kampagne für nicht-spanischsprachige Touristen gibt. Denn unter den 47 Menschen, die von Januar bis August auf den Kanarischen Inseln ertrunken sind, waren nicht nur Spanier, sondern auch Deutsche, Engländer, Franzosen, Amerikaner, Chinesen, Tschechier und Marokkaner. Und so ist das leider nicht nur 2024 – jedes Jahr sind zahlrleiche Urlauber unter den Opfern.
Deshalb veröffentliche ich hier noch einmal ein Video der Kampagne und beschreibe den Sinn der Aktion auf Deutsch. Das Filmchen zeigt, wie schnell man in Gefahr geraten – und darin umkommen kann. Dieser Spot stellt einen tödlichen Unfall eines Schwimmers nach, der sich von einer gefährlichen Klippe stürzt. Der Protagonist ist der junge Influencer Gabriel García (@gabrigarcia Seine Botschaft: »Dein Leben ist mehr wert als ein Like«.
Die Menschen sollen verstehen, wie wichtig es ist, beim Baden und Tauchen im Atlantik äußerste Vorsicht walten zu lassen, die Anweisungen der Rettungsschwimmer an den Stränden zu befolgen sowie Schilder, Warnhinweise und Flaggen zu beachten.
Ziel ist laut dem zuständigen Minister für Territorialpolitik und Notfälle, Manuel Miranda, die inakzeptablen und tragischen Zahlen der Ertrinkungstoten auf den Inseln zu reduzieren. In der Tat sterben auf den Kanaren doppelt so viele Menschen im Wasser wie im Straßenverkehr.
Also, liebe Inselgäste, halten Sie die Augen offen und schalten Sie den gesunden Menschenverstand ein! Betrachten Sie hohe Wellen respektvoll aus der Ferne, auch beim Fotografieren! Und denken Sie daran: Nur die grüne Flagge am Strand bedeutet Badespaß ohne Reue. Gelb warnt vor Wellen und unsichtbaren Unterwasserströmungen. Und der rote Wimpel sowie weiß-rote Absperrbänder bedeuten schlicht und einfach: Achtung Lebensgefahr! In die bringen Sie sich nicht nur selbst, sondern auch die Socorristas, die sie retten müssen.
Ich war übrigens früher Leistungsschwimmerin, aber vor dem Atlantik habe ich einen Riesenrespekt. Denn der lacht nur über unser Geplansche.
Ihre Gudrun Bleyhl
Premiere: Driftshow in Tazacorte
Im Hafen von Tazacorte wagen mutige Piloten in ihren heißen Kisten am Samstag, 7. September, tolle Manöver: Von 10 bis 18 Uhr bei der ersten Drifshow Isla de La Palma. Neben den spektakulären Darbietungen werden Motorräder, Tuning-Fahrzeuge und Oldtimer ausgestellt.
Drifting wurde in den späten 1990er-Jahren zu einer eigenen Disziplin im Motorsport. Bei den Rennen geht es nicht um Zeit, sondern um den Stil. Einschreibungen unter 663.466.901.
Schnäppchen bei Binter
Wieder einmal hat Binter einen sogenannten Bintazo ausgeschrieben: Diesmal gibt es Tickets für Flüge zwischen dem 1. November 2024 und dem 28. Februar 2025 um die 25 Euro für die einfache Strecke. Angeboten werden 12 Ziele in Spanien und für um die 62 Euro einfach Ziele in Portugal und Marokko. Voraussetzung: Man muss bis zum 16. September 2024 einen Hin- und Rückflug buchen und Kanarenresident sein. Alle Infos auf der Binter-Website.
El Paso verliert Auftaktspiel
Der Saisonauftakt verlief nicht gut für den CD Atlético Paso: Beim Spiel gegen den CD Guadalajara mussten die Fußballer aus La Palma zwei Tore einstecken und konnten keine Punkte machen. Am Sonntag, 8. September, wird um 12 Uhr das erste Heimspiel der Grün-Schwarzen im Stadion von El Paso angepfiffen. Erster Gegner ist Talavera de La Reina. Die Kicker aus El Paso treten 2024/25 als einziges Team aus La Palma in der Segunda RFEF an – das ist die vierthöchste Liga im spanischen Männerfußball.
Tschüss Sommer – hallo Herbst?
Liebe Leserinnen und Leser,
heute sagen manche schon Tschüss zum Sommer. Denn am 1. September beginnt für professionelle Wetterfrösche und Klimawissenschaftler der meteorologische Herbst. Für sie besteht das Jahr aus vier Zeiten zu je exakt drei Monaten. Grundlage: Die Durchschnittstemperaturen. Damit wird es leichter, Daten zu sammeln, Statistiken auszuwerten und das Wetter vorherzusagen. Der kalendarische Herbstanfang ist 2024 übrigens am 22. September während der Tag-Und-Nachtgleichen. Das sind die beiden Kalendertage eines Jahres, an denen lichter Tag und Nacht an jedem Ort der Erde gleich lang sind – ausgenommen die unmittelbare Umgebung der Pole. Die Sonne geht an diesen Tagen überall auf der Erde fast genau im Osten auf und im Westen unter.
Doch auf La Palma wird es selbst Ende September noch nicht Herbst, abgesehen davon, dass sich einige Bäume bunt färben und die Kastanienzeit anbricht. Tatsächlich beginnt auf der Isla Bonita im Oktober die Hochsaison, die sich durch Herbst und Winter bis in den April hinein erstreckt. Denn die Temperaturen sind im Mittel sehr mild, und deshalb nennt man die Kanaren auch die Inseln des Ewigen Frühlings.
In diesem Sinne wünsche ich allen, die schon einen La Palma-Urlaub gebucht haben, einen langen, langen Spätsommer! Wobei ich und wahrscheinlich auch viele andere auf der Insel uns wünschen, dass endlich wieder mal ein richtiger Landregen niedergeht.
Eure Gudrun
Kanarenregierung fördert Kohlendioxid-Einsparungen bei Wasserfahrzeugen
Zuschüsse für die Schifffahrtsbranche
Fördermittel in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro warten auf Unternehmen, die in den Bereichen Schifffahrt, Schiffbau und Schiffswartung sowie in den damit zusammenhängenden Dienstleitungen tätig sind. Voraussetzung ist, dass sie Maßnahmen planen, die ihren CO2-Fußabdruck verringern. Das kanarische Ministerium für Ökologischen Wandel und Energie informiert, dass die Projekte vom 2. September bis zum 2. November 2024 präsentiert werden können. Anschließend läuft das Bewertungs- und Beschlussverfahren an, das maximal ein halbes Jahr dauern soll.
Finanziert werden diese Subventionen aus dem EU-Fond Next Generation. Der zuständige Regionalminister Mariano Zapato hat das Ziel, dass »die Häfen und Yachthäfen der Kanarischen Inseln zu einem Maßstab für Effizienz und Umweltschutz werden«.
Laut Ministerium gliedert sich diese Initiative in zwei Hauptaktionslinien. Die erste, für die zwei Millionen Euro bereitstehen, konzentriert sich auf die Modernisierung von Schiffen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz sowie auf den Erwerb neuer emissionsfreier Schiffe mit einer Länge von bis zu zwölf Metern. Die zweite Linie, die mit insgesamt einer Million Euro ausgestattet ist, zielt auf die Verbesserung der nautischen Infrastrukturen und Dienstleistungen ab, einschließlich der Finanzierung der Installation von Ladestationen für Elektroboote, der Verbesserung des Abfall- und Abwassermanagements und der Optimierung der Energieeffizienz von Hafenanlagen.
Weitere Informationen erhalten Interessierte ohne Voranmeldung zwischen 9 und 13 Uhr in einem der Büros auf den Inseln (auf Lanzarote wird die Insel La Graciosa bedient), unter der Telefonnummer 922.53.35..33 (über die jedes Büro erreichbar ist) oder per E-Mail an oficinasverdes@oficinasverdes.es.