La Palma Nachrichten im Juni 2025
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Titelbild von Gudrun: Der Sommer kann kommen!
Migration auf die Kanaren sinkt um ein Drittel
Frontex veröffentlicht EU-Zahlen der ersten fünf Monate 2025
Die aktuelle Entwicklung der Migration auf den Kanarischen Inseln widerspricht der kürzlich veröffentlichten Frontex-Risiko-Analyse 2025/26 (siehe LSB-Juni-Nachrichten weiter unten). Denn während die Europäische Agentur für Grenzen und Küstenwache in der Prognose eine Verstärkung der Cayuco-Ankünfte ankündigte, stellt sich nach den ersten fünf Monaten 2025 das Gegenteil heraus: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der irregulären Grenzübertritte über die gefährliche Westafrika-Route von Januar bis Mai um 35 Prozent auf knapp 11.100 Einreisende gesunken.
Dafür erkennt Frontex drei Gründe: Die verschärfte Migrationspolitik in Mauretanien, schlechtes Wetter auf dem Atlantik sowie die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der EU und den Herkunftsländern – etwa gemeinsame spanisch-marokkanische Patrouillen, die Schleusernetzwerke nahe den Kanaren zerschlagen haben.
Übrigens stellt Frontex in den ersten fünf Monaten auch bei den illegalen Einreisen in die EU allgemein einen Rückgang um 20 Prozent und im östlichen Mittelmeer um 30 Prozent fest. Nur auf der Zentralen Mittelmeerroute gab es ein Plus von 7 Prozent und auf der Kanalroute nach Großbritannien eine Zunahme um 17 Prozent.

Cabildo startet Anti-Waldbrand-Kampangne
Gute Nachricht: ein BRIF-Heli bleibt das ganze Jahr über auf La Palma
Obwohl auf den Kanarischen Inseln inzwischen das ganze Jahr über die Gefahr von Waldbränden besteht, wird es in den Sommermonaten besonders brenzlig. Aus diesem Grund hat das Cabildo von La Palma erneut die Kampagne zur Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden aktiviert. Dauer: 15. Juni bis 15. Oktober.
Inselpräsident Sergio Rodríguez erklärt, dass man gewappnet sei: »Wir haben den Einsatzteams zugehört, die Schwachstellen des Systems analysiert und unsere Anstrengungen in Bezug auf Koordination, Technologie und Abdeckung verdoppelt, vor allem nachts, wenn wir am verwundbarsten sind«.
So stehen Rodríguez zufolge in dieser heißen Jahreszeit mehr als 420 Fire Fighter in verschiedenen Schichten 24 Stunden am Tag für den Notfall bereit. Die Einsatztruppen seien verdoppelt, der Fuhrpark modernisiert und die Nachtüberwachung optimiert worden. Erstmals umgesetzt werde heuer zudem der neue Regionalplan für Waldbrände. Dieser wurde an den Klimawandel angepasst und berücksichtigt die Tatsache, dass Feuer sich nicht mehr nur im Forst abspielen, sondern auf Ortschaften übergreifen können.
»Heute löschen wir Waldbrände nicht mehr nur, sondern planen ihre Eindämmung schon Monate vor ihrem Entstehen«, erklärt Notfall-Inselrat Darwin Rodríguez, dass Antizipation Trumpf sei. »Außerdem haben wir den logistischen Einsatz und die Koordination zwischen den Verwaltungen verbessert sowie die Überwachungsstellen ausgebaut.«
Mehr Sicherheit verspricht außerdem der kanarische Vizenotfallminister Marcos Lorenzo: Ein Hubschrauber der Brigadas de Refuerzo en Incendios Forestales (BRIF) bleibt ihmzufolge das ganze Jahr auf La Palma – bisher waren die BRIF-Helis nur von Juni bis Oktober auf der Insel.
Last but not least gehört auch die Vorbeugung jedes Einzelnen auf La Palma in diese Kampagne. In diesem Beitrag des Lavastein-Blogs sind Tipps für Residenten und Inselgäste zusammengefasst.

10 Jahre Agencia Tributaria Canarias
Benutzerfreundliches Portal zum Geburtstag
Die kanarische Steuerbehörde feiert 2025 ihr zehnjähriges Bestehen. Passend dazu wurde jetzt die Website der Agencia Tributaria Canaria (ATC) umfassend erneuert. Ziel: die Steuerzahler umfassend digital zu unterstützen und unnötige Verzögerungen oder Reisen zu vermeiden.
In der neuen elektronischen Zentrale findet sich ein Steuerkalender, der über die Fristen informiert. Außerdem können hier unter anderem Termine vereinbart oder Steuerformulare für beispielsweise IGIC, Eigentumsübertragungen, Erbschaften und Schenkungen, Tabak, Glücksspiel oder Abfall eingereicht werden.
Last but not least: Die ATC informiert, dass die Sprache auf ihrem neuen Portal vereinfacht wurde. »Dies soll den Bürgern erleichtern, alle Begriffe zu verstehen und die für ihre Fragen erforderlichen Hinweise zu finden«. Obendrein helfen verschiedene Suchmaschinen den Nutzern beim Aufspüren von Informationen.
Mehr Sicherheit für Taxis in Los Llanos
Die Stadt Los Llanos arbeitet mit den Taxidiensten im Gemeindegebiet daran, dass nachts und an den Wochenenden mehr Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Dazu soll zunächst eine Studie erfolgen, um die Branche und die Bedürfnisse der Bevölkerung detailliert zu analysieren. Bisher, so die Stadtverwaltung, diskutiere man bereits die Installation von Überwachungskameras und anderen Sicherheitssystemen in den Taxis.

Nach dem zweistündigen totalen Stromausfall am 10. Juni:
»Energienotstand auch für La Palma erklären«
So langsam gewöhnen wir uns daran, dass der Plan de Emergencias de Canarias (PLATECA) aktiviert wird: Am Abend des 10. Juni rief die Regionalregierung erneut diesen Grundversorgungsalarm aus, weil auf ganz La Palma schon wieder der Strom ausgefallen war – 50.000 Menschen waren davon rund zwei Stunden lang betroffen. Es gibt Gerüchte über einen Generator-Ausfall im Kraftwerk Los Guinchos, der Netzbetrieber Red Eléctrica erklärt allerdings, dass noch ermittelt werde.
Damit haben sich allein in den vergangenen Wochen fünf Blackouts mit verschiedenen Ursachen angesammelt. Grund genug für Inselpräsident Sergio Rodríguez und seinen Energiebeauftragten Fernando González, noch um 21 Uhr eine Pressemitteilung loszuschicken. Darin bemängeln sie die inzwischen »unhaltbare Situation«, die »sowohl das Wohlergehen der Bürger als auch die Lebensfähigkeit der Wirtschaft der Insel ernsthaft beeinträchtigt«.
Deshalb fordern sie eine »sofortige und energische Reaktion, auch vom regionalen Ministerium für ökologischen Wandel und Energie«. Man solle dafür sorgen, dass La Palma bei den Lösungen, die für Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura gesucht wurden, nicht an letzter Stelle stehe.
Außerdem ging ein Schreiben an Sara Aagesen. Darin wird die spanische Ministerin für ökologischen Wandel gebeten, in Unternehmen mit staatlichen Beteiligungen »einzugreifen«, um die Stromversorgung der Menschen auf La Palma zu gewährleisten. Rodríguez und González weisen darauf hin, dass die Insel in den vergangenen 20 Jahren »mindestens sieben totale Stromausfälle« erlitten habe, zuletzt am 8. und 9. Mai 2025. Dabei waren nicht nur zigtausende Menschen ohne Elektrizität, auch Unternehmen, Geschäfte, Schulen und Gesundheitszentren seien lahmgelegt worden.
Vorwurf an den Stromversorger: mangelnde Investitionen
»Hinzu kommen ähnliche Vorfälle in den Jahren 2009, 2013, 2018 und 2019, die alle einen gemeinsamen Nenner haben: strukturelle Mängel im alternden Erzeugungs- und Verteilernetz, dem es an den notwendigen Investitionen mangelt«, so die Klage. »Das Wärmekraftwerk Los Guinchos, die wichtigste Stromerzeugungsinfrastruktur der Insel, arbeitet mit Anlagen, die ihre empfohlene Nutzungsdauer weit überschritten haben und seit mehr als 50 Jahren in Betrieb sind, was zu kaskadenartigen Ausfällen und vollständigen Abschaltungen vom Netz führt.«
Auch im Übertragungs- und Verteilungsnetz fehlen dem Inselpräsidenten zufolge die notwendigen Investitionen, und der Anteil an erneuerbaren Energien bei der Produktion liege mit weniger als zehn Prozent weit unter den nationalen und europäischen Zielen. »Diese Situation hat zu erheblichen Schäden in einem Wirtschaftsgefüge geführt, das bereits durch verschiedene Krisen wie die Pandemie oder den Vulkanausbruch geschwächt war.« Rodriguez befürchtet dadurch »einen Vertrauensverlust in private Investitionen und einen Rückschlag in Schlüsselsektoren wie Tourismus, Agrarwirtschaft und Dienstleistungen«. Dies verstoße gegen die Rechtsvorschriften über die Zuverlässigkeit der Stromversorgung.
Warum wurde La Palma vom Energienotstand ausgenommen?
Kritisiert wird außerdem, dass »La Palma aus dem Rahmen des Energienotstandes herausgenommen wurde«, den das Regionalministerium im Oktober 2024 ausgerufen hatte. So sei die Insel gegenüber anderen benachteiligt. »Lanzarote und Fuerteventura verfügen wie La Palma über ein veraltetes System, sind aber miteinander verbunden, so dass sie im Bedarfsfall die jeweils andere Insel versorgen können.« Im Falle von Gran Canaria und Teneriffa erfordere der Nachfrageüberhang ein Repowering, aber es handle sich nicht um Erzeugungsprobleme. La Gomera verfüge über ausreichende Stromerzeugungsanlagen und plane einen Verbund mit Teneriffa, El Hierro sei autoark, weil es fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien nutze.
Fazit: »In diesem Zusammenhang ist La Palma die einzige Insel, für die es keine Alternativpläne und keine Unterstützungssysteme gibt und die nicht einmal in das Dekret zur Ausrufung des Energienotstands aufgenommen wurde, was das Cabildo von La Palma hiermit fordert«.
Stimmen zum Blackout auf La Palma
CC: Zustände wie in einem Dritte-Welt-Land – Handelskammer Teneriffa: nur die Spitze des Eisbergs
Inzwischen nahm die Endesa Stellung zu dem Stromausfall vom 10. Juni auf La Palma. Carlos Lafoz, Direktor für den Vertrieb auf den Kanarischen Inseln, sagte gegenüber SER Canarias, dass die Ursachen für den totalen Blackout noch nicht klar seien. Ein inselweiter Stromausfalll dürfte eigentlich nicht eintreten, wenn nur ein einzelner Generator im Kraftwerk Los Guinchos ausfalle. Das System müsse dies verkraften. Der Endesa-Vertriebschef erklärte weiter, dass die Investitionen bei den bis zu 50 Jahre alten Generatoren nicht erfolgt seien, »weil die administrativen Voraussetzungen nicht erfüllt waren«. Eine Ausschreibung sei aber am Laufen. Außerdem habe Endesa nach dem Vulkanausbruch auf La Palma 19 Millionen Euro ins Netz investiert, für die kommenden zwei Jahren seien weitere 14 Millionen Euro geplant.
Die Sprecherin der Coalición Canaria im Abgeordnetenhaus in Madrid schloss sich den Forderungen des Cabildo von La Palma an. Cristina Valido rief die spanische Regierung auf, »alle notwendigen Entscheidungen zu treffen, um eine Wiederholung von Energie-Nullsituationen zu vermeiden, die eher typisch für ein Land der Dritten Welt sind als für ein Mitglied der Europäischen Union«. Die Regierung verzögere Maßnahmen zur Renovierung von Kraftwerken und sehe der »wiederholte Situation der eindeutigen Veralterung« der Anlagen auf La Palma »passiv zu«.
Die Industrie- und Handelskammer der Provinz Santa Cruz de Tenerife äußerte sich ebenfalls zu dem erneuten Stromausfall auf La Palma. Mehr öffentliche Investitionen in erneuerbare Energien seien ebenso notwendig wie die veralteten Erzeugungsinfrastrukturen zu renovieren oder zu ersetzen. »Dieser Cero Energético ist nur die Spitze des Eisbergs eines Problems, das den gesamten Archipel betrifft«, so Kammerpräsident Santiago Sesé im Blick auf die »fragile Situation der Inseln mit ihren weit vom Festland entfernten fragmentierten Elektrizitätssystemen. »Heute war La Palma betroffen, aber jeden Moment könnte es Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder eine andere Insel sein – es darf keine Zeit mehr verloren werden!« Für Sesé ist es »unerklärlich, dass eine Region wie die unsere, mit den besten Bedingungen in Europa für die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere der Solarenergie, eine Durchdringungsrate von nur 19 Prozent aufweist«. Im Fall von La Palma hob er zudem die Geothermie als eine Option für die Zukunft hervor. Der Kammerpräsident bedauerte in diesem Zusammenhang, dass der europäische Fonds der nächsten Generation nicht in vollem Umfang zur Förderung der Energiewende genutzt werde – dies spiegele sich in der »geringen Ausführung« dieser Gelder wider. In diesem Zusammenhang rief er dazu auf, die verbleibende Zeitspanne von etwas mehr als einem Jahr zu nutzen, um dieses Finanzinstrument, das bis August 2026 zur Verfügung steht, anzuwenden. Die Mittel der nächsten Generation können für Projekte wie lokale Energiegemeinschaften, die die Energieabhängigkeit von Unternehmen verringern, die Modernisierung der Stromnetze und die Digitalisierung der Versorgung verwendet werden. Die Unterstützung von Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) bei der Installation von Eigenverbrauchs- und Energieeffizienzsystemen sei damit ebenfalls möglich.
Trump-Politik als Chance fürs TMT auf La Palma?
Der Vizepräsident der Kanarischen Regierung schlägt der Zentralregierung in Madrid vor, eine »gemeinsame Offensive« zugunsten der Installation des Thirty-Meter-Teleskops (TMT) auf La Palma zu starten. Laut Manuel Domínguez eröffnet die Politik von US-Präsident Donald Trump »Chancen für den Reserve-Standord La Palma«. Bislang ist Hawaii die erste Wahl für das gigantische Tele, aber der Kanaren-Vize hofft, dass sich das »als Folge der von der US-Regierung angekündigten Kürzungen im Wissenschaftsbereich« ändern könnte.
Airports La Palma und Fuerteventura bald länger offen
Zum 1. November gelten auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma (SPC) neue Öffnungszeiten. Dies teilt jetzt die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA mit. Die künftigen Betriebzeiten sind von 7 bis 23 Uhr – eine Ausweitung um jeweils eine Stunde am Morgen und in der Nacht. Die AENA informiert, dass der Flughafen Fuerteventura, der aktuell von 7 bis 22:30 Uhr arbeitet, ab November bis 23 Uhr geöffnet sein wird.
Beide Flughäfen haben der AENA zufolge zudem die Möglichkeit, ihre Betriebszeiten auf Antrag bis Mitternacht zu verlängern. Dies diene dazu, kommerzielle Flüge zu bedienen, die Verspätungen erleiden und aufgrund unvorhergesehener Umstände wie betrieblicher Probleme oder Wetterbedingungen nach der regulären Schließzeit durchgeführt werden müssen.

Jahresbilanz der Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico y Social
Historische Ergebnisse und schwarze Zahlen
Das Cabildo-eigene Unternehmen Sodepal hat 2024 einen Gewinn von mehr als 83.000 Euro erwirtschaftet. Dabei hat die Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico y Social de la Isla de La Palma S.A.U. Projekte im Wert von 11,7 Millionen Euro ausgeführt. Die Zahl der Mitarbeiter ist gegenüber dem Vorjahr um 29,4 Prozent auf 88 gestiegen, wobei diese mit mehr als 400 Unternehmen und Selbständigen auf der Isla Bonita zusammenarbeiten. Die Projekte können auf der Website des öffentlichen Unternehmens eingesehen werden.
Laut Inselpräsident Sergio Rodríguez sind dies »historische Ergebnisse, die die Rolle von Sodepal als wichtigem Motor für die wirtschaftliche Wiederbelebung der Insel festigen und die kollektiven Anstrengungen widerspiegeln, die wir unternehmen, um wirksam auf die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Insel zu reagieren «. Die öffentliche Einrichtung habe Rekordzahlen bei den Investitionen, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Zusammenarbeit mit der lokalen Geschäftswelt erzielt. Die ausgeglichenen Jahresabschlüsse bewiesen, wie gut das Unternehmen funktioniere und »mit Verantwortung, Effizienz und Zukunftsvisionen« wachse.
Neuer Kunstraum in Los Llanos
Im Camino Panchón in Los Llanos finden Kunstinteressierte einen neuen Fundus von Bildern und Objekten verschiedenster Genres: den Espacio de Arte 7. Die private Galerie will »aufstrebende Künstler« in wechselnden Ausstellungen präsentieren und öffnet freitags und samstags jeweils von 11 bis 14 Uhr oder nach pesönlicher Absprache. Die Werke können auch erworben werden, wie es heißt zu »erschwinglichen Preisen« – dies sind die aktuell ausgestellten Künstler.
Die Betreiber des Kunstraums im Stadtteil Los Barrios beschreiben ihr Engagement so: »Es werden Schöpfer mit verschiedenen künstlerischen Disziplinen ausgestellt, von der Malerei bis zur Bildhauerei, die mit Werken von außergewöhnlichem ästhetischem Wert für diejenigen unterschreiben, die ein einzigartiges und emotionales Stück suchen, das die Inneneinrichtung ihres Hauses verändert«.
Unternehmerverband La Palma beklagt Raubüberfälle
Die Federación de Asociaciones de empresarios de La Palma (FAEP) auf La Palma klagt über eine »zunehmende Welle von Raubüberfällen in Geschäften in verschiedenen Teilen der Insel. Der Verband fordert deshalb »mehr Polizeipräsenz in den Straßen«. Die Geschäftsleute fürchten um »die Integrität ihrer Geschäfte und die Sicherheit ihrer Angestellten«, so die FAEP. »Denn wenige Tage vor Bajada de la Virgen, einem der wichtigsten Ereignisse auf der Insel, ist die Unsicherheit der Bürger zu einem brennenden Problem geworden.«
Arbeiten am Sombrero-Kreisel
Auf der LP-2 von Los Llanos nach El Paso kommt es am 10. Juni vorm Kreisverkehr beim Sombrero immer wieder zu Rückstaus. Grund sind Bauarbeiten an der rotonda, die noch bis zum 11. Juni andauern werden.
Engere Partnerschaft zwischen EU und Lateinamerika
Die Partnerschaft zwischen der Europäischen Union, Lateinamerika und der Karibik sollte in eine solide strategische Allianz umgewandelt werden. Dies erklärte der PP-Europaabgeordnete Gabriel Mato auf der Asamblea Parlamentaria Euro-Latinomericana (EuroLat) in Lima. Grund: Die neue globale Ordnung erfordere eine engere Zusammenarbeit.
Abkommen wie das MERCOSUR – eine Zollunion südamerikanischer Staaten mit freiem Handel – sollen nach Ansicht von Mato von der EU unterstützt werden, da sie »Pfeiler einer nachhaltigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit« seien, die hohe Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards respektierten.
Im Bereich der Sicherheit betonte er die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von organisierter Kriminalität, Cybersicherheit und Gewalt zu verstärken sowie die operative Koordinierung zwischen Europol, Eurojust und Ameripol zu fördern und Strukturen wie den Lateinamerikanischen Ausschuss für innere Sicherheit (CLASI) zu unterstützen.
Fiesta in Garafía
In Garafía laufen die Fiestas de San Antonio del Monte. Höhepunkt ist der 14. Juni mit der traditionellen Viehmesse und dem Ochsenziehen. Es gibt außerdem den populären Garafiano-Wettbewerb und eine Kunshandwerkermesse. Zum ausführlichen Programm der kompletten Woche hier klicken.

Königs mal wieder auf der Isla Bonita
Das spanische Königspaar war am Freitag, 6. Juni, zu Besuch auf La Palma. Felipe VI. und Königin Letizia unternahmen zusammen mit Inselpräsident Sergio Rodríguez einen Spaziergang in der Nähe des Vulkans Tajogaite. Außerdem trafen sie sich mit Vertretern der Vulkanbetroffenen, um sich über die aktuelle Situation zu informieren.
Sergio Rodríguez betont, den König darauf angesprochen zu haben, dass »die spanische Regierung ihren Verpflichtungen nachkommen und die Aktualisierung der Ausgaben für den Wiederaufbau der öffentlichen Infrastrukturen tatsächlich auszahlen« müsse. Man habe darüber diskutiert, wie wichtig es sei, dass Madrid weiterhin Mittel bereitstelle. Auch deshalb, weil laut dem Inselchef »die Notsituation anhalte und viele Menschen ihr Leben noch nicht wieder hergestellt haben«.
Das Fazit des Präsidenten von La Palma: »Der Besuch des Königs und der Königin hat uns einmal mehr ins internationale Rampenlicht gerückt, das ist für uns sehr wichtig«.
Gute April-Zahlen im April-Tourismus auf La Palma
Auf La Palma wurden im April 2025 mehr als 95.000 Übernachtungen von Inselgästen registriert. Dies teilt jetzt Inseltourismusrätin Raquel Rebollo mit. Nach ihren Angaben kletterten die Einnahmen aus der Beherbergung um 34,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 6,88 Millionen Euro. »Maßgeblich dazu beigetragen hat der deutsche Markt durch 33,5 Prozent mehr Passagierankünfte im Vergleich zum April 2024, während aus dem Vereinigten Königreich ein Anstieg um 21,3 Prozent zu verzeichnen war. Diese Zahlen ermutigen uns, weiter zu arbeiten«.
(Anmerkung der Redaktion: Das Plus am Airport SPC und bei den Übernachtungen hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass Ostern 2025 im April stattfand und die Semana Santa und der Ostersonntag 2024 in der letzten Märzwoche gefeiert wurden.)
KI-Schulung für Selbständige
Um Künstliche Intelligenz als Schlüsselinstrument für die Digitalisierung von Kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU) dreht sich ein viertägiger Schulungsblock im Büro Acelera Pyme der Handelskammer von Santa Cruz de Tenerife. Ab dem 11. Juni starten die von Experten des Unternehmens Aumenta Digital gehaltenen Kurse, wobei es um die Erstellung von Strategien mit Hilfe von KI-Tools, das Verfassen effektiver Inhalte, um besser zu kommunizieren und zu verkaufen, die Produktion von Bildern und Videos mit generativer Technologie und die Stärkung sozialer Netzwerke durch intelligente Automatisierung geht. Das Hauptziel besteht darin, praktische und aktuelle Lösungen anzubieten, die es Freiberuflern und Unternehmen ermöglichen, bessere Entscheidungen zu treffen, mehr Sichtbarkeit zu erlangen und ihre Kommunikationsbemühungen profitabler zu gestalten. Alle weiteren Auskünfte: oap@camaratenerife.es oder Telefon 922.10.04.00.
Neue Filmproduktionen auf den Kanaren
Auf den Kanarischen Inseln wurden von Januar bis Ende Mai 2025 schon 35 Filme gedreht. Wie der Verband Canary Island Film weiter mitteilt, ist dies der »Vielfalt der Standorte, der Steuervorteile, der konsolidierten technischen Struktur und der institutionellen Unterstützung« zu verdanken. Es sei gelungen, dass sich die Inseln zu einem der aktivesten Gebiete Spaniens in Bezug auf Dreharbeiten nationaler und internationaler Projekte avancierten.
Gran Canaria hat in den ersten fünf Monaten des Jahres 16 Produktionen aufgenommen und bereits sieben neue Dreharbeiten bestätigt. Darunter sind Spielfilme wie Hashtag, Mi amor, La cena und Trinidad, eine Superproduktion, die im amerikanischen Westen spielt, mit Paz Vega, Gabriela Andrada und Karla Sofía Gascón in den Hauptrollen, sowie Serien wie Oderbruch.
Teneriffa verzeichnete zwischen Januar und Mai 425 Drehtage. Neun Serien und fünf Spielfilme wurden auf der Insel produziert, darunter Day Drinker mit Johnny Depp und Penélope Cruz, und The End of It mit Rebecca Hall und Gael García Bernal. Serien wie Jakarta, Alea Aquarius, These Sacred Vows, Frauds und La nena wurden ebenfalls entwickelt.
Auf Fuerteventura sind seit Anfang des Jahres vier Spielfilme und ein Dokumentarfilm angelaufen. Einer der herausragenden Titel ist El ser querido unter der Regie von Rodrigo Sorogoyen. Im Oktober sollen die Dreharbeiten zu einem neuen Film unter der Regie von Víctor Moreno beginnen.
Auf Lanzarote fand ein Teil der Produktion für die neue Staffel von La reina del flow in Arrecife statt. Die Serie ist eine der meistgesehenen spanischsprachigen Produktionen auf der Plattform Netflix.

Gefährliche Situationen vorm Airport
Inselrat fordert mehr Sicherheit im Abholbereich des Flughafens von Santa Cruz de La Palma
Wer auf La Palma schon einmal jemanden zum Flughafen gebracht oder vom Airport abgeholt hat, weiß, dass es auf der einspurigen Vorfahrt je nach Tageszeit recht turbulent zugeht. Anhaltende Fahrzeuge blockieren die Strecke, aus denen die Reisenden »nur kurz« aussteigen, was allerdings je nach Gepäck etwas länger dauern kann. Wegen der so entstehenden »gefährlichen Situationen« brachte die Coalición Canaria das Thema jetzt im Inselrat auf die Tagesordnung. Auch die anderen Parteien waren der Meinung, dass etwas passieren müsse, und so wurde ein Beschluss gefällt: Das Verkehrsministerium und die staatliche Flughafenbetreibergesellschaft AENA sollen »dringend Verbesserungen« in diesem Bereich vornehmen.
Als ersten Schritt schlagen die Inselräte von La Palma eine »einfache Umgestaltung ohne große Investitionen« vor. Allerdings müsse danach eine Studie »über die mögliche Erweiterung des Zugangsbereichs auf der Nord-, Süd- und Ostseite folgen, um die Infrastruktur an das aktuelle und künftige Passagieraufkommen anzupassen«.
In diesem Rahmen fordert La Palma außerdem, die 1.500 Parkplätze unter der Start- und Landebahn im nördlichen Teil des Flughafens zur Verbesserung der Situation an Wochenenden und in der Hochsaison freizugeben.
Im Jahr 2024 sind auf dem Airport von Santa Cruz de La Palma (SPC) knapp 1,5 Millionen Passagiere gestartet und gelandet – das waren 9,3 Prozent mehr als 2023.
Puerto Naos-Strand wird sicherer
Eine langjährige Forderung vieler Besucher des Strandes von Puerto Naos geht in Erfüllung: Die Stadt Los Llanos informiert, dass die Bay Watch künftig das ganze Jahr über die Badenden bewacht. Bisher geschah dies nur in den Sommermonaten. Die Rettungsschwimmer, die hierzulande Socorristas heißen, sorgen künftg 365 Tage von 12 bis 19 Uhr für Sicherheit im Wasser.
Energieministerium prüft Stromausfälle auf La Palma
»Bei der Endesa Distribución ist ein dringender Aktionsplan im Mittelspannungsnetz in Arbeit, der sicherstellen soll, dass sich die Stromausfälle auf La Palma nicht wiederholen.« Dies erklärte jetzt Regionalminister Mariano Zapata. Zudem würden die Ausführungen des Stromversorgers über die Ursachen der Black-outs im Mai 2025 im Blick auf eventuelle Sanktionen geprüft. La Palma habe im Gegensatz zu anderen Inseln kein Defizit bei der Erzeugung von Elektrizität. Die Stromausfälle seien auf das Umspannwerk Los Guinchos und Leitungen im Mittelspannungsnetz zurückzuführen. Gleichwohl müssten die veralteten Erzeugungsanlagen erneuert werden – eine Ausschreibung werde erfolgen.

Frontex-Prognose für Migrationsströme auf der Westafrika-Route
Flucht über die Kanaren: Tendenz steigend
Die Ankunft von Cayucos aus Afrika auf den Kanarischen Inseln wird anhalten oder sich sogar noch verstärken. Zu diesem Schluss kommt Frontex in der Risiko-Analyse 2025/26. Laut der Europäischen Agentur für Grenzen und Küstenwache hat dies vier Gründe: Die Lage in der Sahel-Zone ist instabiler, Russland könnte seinen Einfluss in der Region nutzen, um Europa mit Migrationsströmen unter Druck zu setzen, und die USA haben ihre Entwicklungshilfe drastisch gekürzt. Und: Die Schmuggelgebühren auf der westafrikanischen Route sind niedriger als auf anderen Fluchtstrecken nach Europa.
Die Kanarischen Inseln sind ein Transitpunkt. Der Löwenanteil der Migraten will weiter zum europäischen Festland. Frontex zufolge wird die westafrikanische Route sowohl von Wirtschaftsmigranten als auch von Menschen genutzt, die vor der Gewalt in ihren Herkunftsländern fliehen – dies sind hauptsächlich Marokko, Mauretanien, Gambia und der Senegal. Dabei stellen organisierte Schleuserbanden, die schnell auf präventive Maßnahmen reagieren würden, eine »erhebliche Bedrohung« dar.
Frontex erklärt in seiner Risiko-Analyse ebenfalls, dass sich Mauretanien zu einem wichtigen Startpunkt für die Cayucos entwickelt hat. Dabei gesellen sich zu den Migranten aus der Sahelzone zunehmend asiatische Staatsangehörige.
Die sich verschlechternde Lage in der Sahelzone sei nicht schnell zu lösen. Grund: Mali, Burkina Faso und Niger haben die neue Allianz der Sahelstaaten (AES) gebildet und sind aus der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) ausgetreten. Frontex geht davon aus, dass dies Auswirkungen auf die Sicherheitszusammenarbeit und die Terrorismusbekämpfung haben wird.
Darüber hinaus baue Russland in Mali, Burkina Faso und Niger seinen Einfluss über private Militärunternehmen im Blick auf Ressourcen und Politik ständig aus. »Russland könnte seine Präsenz auch nutzen, um die Migration nach Europa zu fördern und die Kosten für die EU zu erhöhen«, so die Frontex-Befürchtung.
Die gekürzte US-Entwicklungshilfe in afrikanischen Ländern schafft laut Frontex Platz für extremistische und organisierte kriminelle Gruppen. Dies wiederum werde die Migrationsdynamik in der Region »erheblich verändern«.

Boykott gegen israelische Kartoffeln geplant
»Papas? Mit Mojo ja, mit Blut nein!« Mit diesem Slogan ruft die Plataforma Palmera de apoyo al pueblo Palestino zusammen mit weiteren knapp 70 Gruppen und Organisationen auf den Kanarischen Inseln zum Boykott von Kartoffeln aus Israel auf.
Die Kampagne wurde als Reaktion auf den Gaza-Krieg gestartet. Weil diese israelische Militär-Reaktion auf die Hamas-Terroranschläge vom 7. Oktober 2023 inzwischen den Tod tausender Zivilisten gefordert hat, bitten die Palästina-Unterstützergruppen die Menschen auf dem Archipel, sich durch ihren Kartoffelkauf nicht an der »Finanzierung des Völkermordes« zu beteiligen. Außerdem stütze diese Aktion die Landwirte auf den Inseln.
Geplant ist laut der Plataforma Palmera in der zweiten Juniwoche ein Runder Tisch mit verschiedenen Vertretern des Agrarsektors, Verbraucherorganisationen, der territorialen Verteidigung und anderen Akteuren. Um zu erreichen, dass sich die Verbraucher am Boykott beteiligen, hat die Plataforma Palmera bereits damit begonnen, in allen Gemeinden Plakate und Flugblätter zu verteilen.
Anti-Okupa-Hotline auf Lanzarote
Lokalpolizei in Arrecife nutzt das »flagrante delito« im Kampf gegen Hausbesetzer
Lanzarote hat dem Hausbesetzer-Horror den Kampf angesagt: Die östliche Kanareninsel prescht spanienweit nach vorn, indem sie bei der Polizei der Hauptstadt Arrecife eine Hotline eingerichtet hat. Unter der rund um die Uhr besetzten Rufnummer 682.271.466 können Eigentümer oder Nachbarn das ganze Jahr über sieben Tage in der Woche schon die ersten Anzeichen oder den Verdacht einer möglichen Hausbesetzung melden.
Die Gesetzeshüter eilen dann schnellstens zum Tatort, denn die Okupa-Abwehr muss in den ersten 24 Stunden erfolgen, weiß Arrecife-Bürgermeister Yonathan de León. Dabei spielt das sogenannte »flagrante delito« eine Rolle. Um diesen Tatbestand verfolgen zu können, muss die Polizei die Täter auf frischer Tat oder unmittelbar danach entdecken und kann sie dann abführen.
Yonathan de León ist froh über die Hotline, aber ziemlich wütend auf den spanischen Staatspräsidenten: »Die Regierung von Pedro Sánchez hat Gesetze erlassen, die den Okupas erlauben, sich in Häusern zu verewigen und die rechtmäßigen Eigentümer hilflos zurückzulassen«, wettert der Rathauschef. »Es gibt keinen Ort in der Europäischen Union, an dem Privateigentum nicht gegen diese gewaltsamen Hausbesetzungen geschützt ist, bei denen Fenster oder Türen aufgebrochen werden, um sich Zugang zu verschaffen«.
Beruhigender Wasservorrat auf La Palma
Der regenreiche Winter 2024/25 führte dazu, dass nun in den zwölf großen Staubecken auf La Palma doppelt so viel Wasser vorrätig ist als vor einem Jahr. Mehr als 2,8 Millionen Kubikmeter wurden Anfang Juni gemessen, und sogar das größte, 1,7 Millionen Kubikmeter fassende Reservoir in La Laguna de Barlovento ist inzwischen zu 38 Prozent gefüllt – am Ende des vergangenen Sommers war es nahzu leer (siehe Grafik).
Besucherzentrum Tendal wird renoviert
Das archäologische Besucherzentrum El Tendal in San Andrés y Sauces wird funktionaler und ästhetischer ausgestattet und seine Fassade mit großformatigen Figuren geschmückt. Dies gab jetzt das Cabildo bekannt. Geplant ist außerdem, den Außenbereich umzugestalten. Die Besucher sollen in einer simulierten Höhle »in die Welt der Ureinwohner eintauchen«.
Dringend Blutspender gesucht!
Auf den Kanarischen Inseln werden Konserven der Blutgruppen A+, A-, O- und B- knapp. Weil dies vor den Sommerferien immer so sei, bittet die Dirección General de Hemodonación y Hemoterapia des Kanarischen Gesundheitsdienstes (SCS) um Spenden.
Auf La Palma ist dies im Hospital General ohne Terminvereinbarung möglich: montags bis donnerstags von 10 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 15.30 Uhr, samstags und sonntags von 13 bis 20 Uhr. Weitere Auskünfte unter Telefon 922.18.53.21 und 922.18.53.20.
Grundvoraussetzungen für Spender: Sie müssen zwischen achtzehn und 65 Jahre alt sein und bis zu siebzig Jahren, wenn es sich um die erste Spende handelt. Spender müssen mehr als fünfzig Kilo wiegen, bei guter Gesundheit und nicht schwanger sein. Um etwaige Zweifel auszuräumen, bietet die Generaldirektion für Hämodonation und Hämotherapie eine kostenlose Spenderberatung unter der Nummer 900.23.40.61 an.
Organspenden retten Leben!
Auf den Kanarischen Inseln wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 95 Transplantationen durchgeführt. Die Organe hatten 53 Spenderinnen und Spender zur Verfügung gestellt. Davon waren 66 Nierentransplantationen, von denen 29 im Complejo Hospitalario Universitario Insular-Materno Infantil und 37 im Hospital Universitario de Canarias (HUC) stattfanden. Das Universitätskrankenhaus Nuestra Señora de Candelaria verpflanzte in diesem Zeitraum 14 Lebern, und das Universitätskrankenhaus von Gran Canaria Doctor Negrín neun Herzen sowie sechs Lungen.
2024 verzeichnete der Kanarische Gesundheitsdienst (SCS) in den Hospitälern der Inseln 270 Organverpflanzungen – das waren 18, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Last but not least: Auch Gewebespenden sind laut SCS dringend erforderlich, sowohl von lebenden als auch von verstorbenen Spendern. Auf diese Weise können Knochenmark, Knochen, Sehnen, Hornhaut, Amnionmembran und Herzklappen erhalten werden.
Spendenwillige müssen folgendes wissen: Der bei der Nationalen Transplantationsorganisation (ONT) und bei Patientenverbänden erhältliche Spenderausweis drückt den Willen zur Spende aus, hat aber keinen rechtlichen Wert. Deshalb ist es neben der Beantragung des Ausweises sehr wichtig, dass die Person, die als Spender in Frage kommt, ihren Wunsch der Familie mitteilt, damit er respektiert wird. Zu Lebzeiten müssen die Spender volljährig und in guter körperlicher und geistiger Verfassung sein.
Weiße und gelbe Engel auf La Palma
Wie jeden Sommer sind die Brigadas de Refuerzo en Incendios Forestales am 1. Juni auf La Palma eingeflogen. Heuer kommen die vom spanischen Staat entstandten BRIF-Helis weiß daher, wie das auf Instagram gepostete Video vom Einflug des MZ9B auf der Basis in Puntagorda zeigt.
So kann man sie am Himmel gut von den gelben Helikoptern der kanarischen EIRIF-Fire Fighter unterscheiden, die ebenfalls auf der Isla Bonita stationiert sind.
Gemeinsame Aufgabe der weißen und gelben Engel: Sie arbeiten im Wald, um Bränden vorzubeugen. Kommt es zu einem Feuer, bekämpfen sie es. Der Unterschied: Die BRIF-Teams fliegen jedes Jahr im Oktober wieder zurück aufs Festland. Die EIRIF-Truppen sind das ganze Jahr im Einsatz, weil die Waldbrandgefahr auf den Kanarischen Inseln inzwischen nicht mehr nur im Sommer besteht.
Regierungsrat genehmigt neue La Laguna-Schule
Der Rat der Kanarenregierung hat jetzt mehr als 5,2 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Centro de Educación Infantil y Primaria (CEIP) La Laguna genehmigt. Davon sollen 500.000 Euro im Jahr 2025, sowie jeweils knapp 2,6 Millionen Euro in den Jahren 2026 und 2027 fließen.
Geplant ist, das von der Lava zerstörte Gebäude der ehemaligen »Cole Azul« abzureißen und ein neues mitsamt einem Sportplatz und einer Turnhalle zu errichten. Den Neubau des Kinder- und Grundschulzentrums hatte Regionalbildungsministerin Poli Suárez bereits im April bei einem Besuch auf La Palma angekündigt.
Keine Ermittlungen wegen gekentertem Cayuco
Das zuständige Gericht auf El Hierro hat die Ermittlungen im Blick auf das am 28. Mai im Hafen von Restinga gekenterte Migranten-Cayuco eingestellt. Im Blick auf die sieben dabei ums Leben gekommenen Menschen gebe es keine Beweise für kriminelles Verhalten. Die Opfer seien im Innern des Bootes eingeklemmt gewesen.
Das Cayuco war gekentert, als einige der rund 150 Insassen versuchten, möglichst schnell auf das Salvamiento Marítimo-Schiff zu klettern. Die Aufnahme durch die Seenotrettung erfolgt üblicherweise im Hafen, weil dies weniger gefährlich als auf dem Atlantik ist.
Als das Cayuco kenterte, sprangen Zeugen des Unglücks ins Wasser und retteten zahlreiche dort treibende Migranten. Laut offiziellen Stellen hätte ein solcher Unfall beim Umsteigen auf offenem Meer ein Vielfaches an Todesopfern gefordert. Die Seenotretter betonen, dass ihre Besatzungen stets »ihr Bestes geben, um Menschenleben zu retten«. Dies bestätigen auch alle Zeugen auf El Hierro.

Kreuzfahrtziel La Palma boomt
Internationale Flugverbindungen nach Santa Cruz de La Palma sind – insbesondere im Sommer – zurückgegangen. Dafür boomt das Geschäft mit den Kreuzfahrtschiffen: Exakt 254.126 Passagiere hat Inseltourismusrätin Raquel Rebollo im vergangenen Jahr auf der Isla Bonita gezählt – ein Plus von 33,61 Prozent im Vergleich zu 2023. Herausgeklettert sind sie aus 154 schwimmenden Ferienanlagen, die im Hafen von Santa Cruz festgemacht hatten – ein Anstieg von 26,23 Prozent.
Geht es nach Rebollo, sollen das noch mehr werden. Deshalb kündigt sie weitere Treffen mit Vertretern aus der Reise-, Tourismus- und Gastrobranche an, »um ein besseres Angebot für den Kreuzfahrttourismus zu schaffen, der nach mehr Aktivitäten und exklusiven und einzigartigen Erlebnissen verlangt«.
Der Plan scheint aufzugehen: In den ersten vier Monaten 2025 registrierten die Hafenbehörden 175.542 Kreuzfahrer auf La Palma – das waren 67,67 Prozent mehr als im Vergleichzeitraum 2024.
(Anmerkung der Redaktion: Diesen Trend erlebt seit dem coronabedingten Einbruch der Kreuzfahrt-Industrie in den Jahren 2020 bis 2022 nicht nur La Palma. 2023 schipperten in diesen Pötten knapp 32 Millionen Erholungssuchende über die Weltmeere – so viele wie nie zuvor. Eine immer wahrscheinlichere Klimakatastrophe und die Tatsache, dass nach wie vor der Großteil dieser Schiffsmotoren mit Schweröl angetrieben wird, verbannen die modernen Kreuzfahrer wohl während der Reise aus ihren Gedanken – dabei müssten sie nur mal schnuppern oder an Deck den Kopf heben, um die schwarz-braun-grauen Rauchfahnen zu sehen, die fröhlich über den Schiffsschloten wehen. Das Kohlendioxid sieht und riecht man nicht, wohl aber die ebenfalls gefährlichen Rußpartikel und Stickoxide.
Dieses brisante Abgas-Gemisch zieht nach dem Anlegen – je nach Wind – schon mal in Richtung der Häuser der ständig wechselnden Ziele und belästigen die Anwohner. Grund: Die Motoren der überdimensionierten Gondeln laufen in den Häfen weiter, weil an Bord Strom benötigt wird. Im Hafen von Santa Cruz de La Palma gibt es zwar seit 2021 das „sistema de suministro de electricidad a buques de pasaje en atraque“ (OPS), aber dieses System, bei dem Strom über Kabel an Bord geleitet wird, können nur die Fähren nutzen. Nach Angaben der Hafenbehörden von Santa Cruz de Tenerife arbeitet man an einem Elektrifizierungsplan auch für Container- und Kreuzfahrtterminals.
Doch die Ozean-Touristen kratzt dies alles nicht. Sie sind ja nur kurz vor Ort, und dann meist mit Bussen, Mietwagen oder Taxis zwecks Zielbeobachtung im Zeitraffer-Tempo unterwegs. So lernt man wirklich Land und Leute kennen …
Klar, ich weiß, dass auch die Kreuzfahrtbranche modernisiert. Von Klimaneutralität ist sie aber weit entfernt. Selbst die LNG-betriebenen Schiffe sind nicht wirklich eine Lösung, denn bei der Gasverbrennung entsteht Methan. Und das erwärmt die Athmosphäre etwa 25-mal stärker als Kohlendioxid. Sprich: Umweltfreundliche Kreuzfahrtschiffe gibt es schlicht und einfach nicht. Deshalb wundert mich persönlich auch sehr, wieviele junge Leute sich für diese Art Urlaub entscheiden. Früher waren Kreuzfahrten ja mal was für alte Knacker oder reiche Leute. Schon seltsam, dass ein solcher Trend mitten in der Klimakrise zu Höchstform aufläuft. Ich höre immer wieder das Argument „Weil´s halt so toll ist, dass man in jedem Hafen was anderes sieht“, mit dem alle Bedenken vom Tisch gewischt werden. Reicht doch, wenn man sich zuhause mal wieder auf einer Klima-Demo zeigt.)
Der NABU-Deutschland hat sich mit den Kreuzfahrtschiffen ausführlich beschäftigt und einen Ratgeber mit zehn Tipps entwickelt. Ein Ranking der Kreuzfahrtschiffe hilft ebenfalls weiter.
Kartenvorverkauf fürs Lustral-Fest beginnt!
Latin-Music-Gipfel mit Marc Anthony und Nicky Jam in Santa Cruz de La Palma
2. Juni 2025: Der Kartenvorverkauf für das Lustral Fest am 25. und 26. Juli in Santa Cruz de La Palma hat begonnen. Bei diesem größten musikalischen Event der Bajada 2025 führen Salsa-King Marc Anthony und Urban Music-Ikone Nicky Jam das noch nicht endgültige Line-up der Stars an. In einer Pressemitteilung des Cabildo heißt es, dass »diejenigen, die ihre Tickets vor der Bekanntgabe kaufen, in den Genuss des besten Preises kommen werden«. Hier sind sie erhältlich: Tourismusbüro El Paso, Bajada-Geschäft in Santa Cruz gleich neben dem Rathaus, Time Street-Büro Los Llanos und online bei TomaTicket.
3. Juni 2025: Das Cabildo meldet, dass schon nach 24 Stunden mehr als 1.000 Karten für die Konzerte verkauft wurden.

Adios Regenzeit: jetzt wird´s brandgefährlich!
Es ist wieder soweit: Die »Regenzeit« auf den Kanarischen Inseln ist offiziell vorbei, und die regionale Notfalldirektion hat zum 1. Juni erneut die generelle Vorwarnstufe für Waldbrand-Gefahr auf den westlichen Kanareninseln und Gran Canaria ausgerufen. Durch die zahlreichen Niederschläge dieses Winters sind die Bedingungen besser als in den trockenen Vorjahren. Das könnte helfen, denn die Wetterfrösche sagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent voraus, dass der Sommer 2025 heißer wird als die vorangegangenen.
Auf dem Kanaren-Archipel stehen rund 2.000 Fire-Fighter, 200 Fahrzeuge sowie Flugzeuge und Drohnen zur Waldbrand-Bekämpfung bereit. Neben den örtlichen Waldbrigaden und Feuerwehren gibt es auf den Kanaren die Equipos de Refuerzo de Incendios Forestales (EIRIF), die auf La Palma, La Gomera y El Hierro stationiert sind, außerdem die Grupo de Emergencias y Salvamento (GES) sowie die Spezialisten der Nationalparks Caldera de Taburiente und Garajonay. Unterstützt werden sie durch die militärische Notfalleinheit UME des Staates mit Basen auf Gran Canaria und Teneriffa und die auf La Palma stationierte Brigada de Refuerzo en Incendios Forestales (BRIF).
Achtung Inselgäste: Wählen Sie beim ersten Anzeichen von Rauch in den Bergen sofort die 112-Notrufnummer!
Blick aus dem All aufs verschüttete Blatten
Wer könnte besser verstehen als Vulkanbetroffene auf La Palma, wie sich die Einwohner des schweizer Bergdorfs Blatten fühlen, nachdem der Birchgletscher Ende Mai 2025 abbrach? Auf der Isla Bonita verschlang die Lava 2021 beim Ausbruch des Tajogaite knapp 1.200 Häuser, in dem Dorf im Wallis sind 130 Gebäude unter Eis und Fels verschwunden. Dieses Foto des Copernicus-Sentinel-2-Satelliten veranschaulicht den Bergsturz, dessen Ablagerungen sich zwei Kilometer lang und 200 Meter breit ausdehnen. Dahinter bildete der abgeschnittene Fluss Lonza einen See – zum Glück ist die befürchtete Flutwelle bisher ausgeblieben. Offenbar sucht sich das aufgestaute Wasser in kleineren Bächen einen Weg durch das Geröll. Experten halten den Alarm für die tieferliegenden Dörfer dennoch aufrecht.

Tag der Streitkräfte auf den Kanaren
Vom 3. bis 8. Juni finden auf Teneriffa und Gran Canaria Veranstaltungen zum spanischen Dia de las Fuerzas Armadas (DIFAS25) statt. Aus diesem Anlass fliegen König Felipe VI. und Königin Letizia auf den Kanarischen Inseln ein – am Freitag, 6. Juni, kommen sie auch nach La Palma. Laut Inselpräsident Sergio Rodríguez steht ein Treffen mit Vertretern der Vulkanbetroffenen-Verbände auf dem Programm.
Das zentrale Event des Dia de las Fuerzas Armadas, an dem auch das spanische Königspaar teilnehmen will, ist am 7. Juni in Santa Cruz de Tenerife geplant. Avisiert sind ab 11.30 Uhr Paraden der Truppen und der Luftstreitkräfte.
Darüber hinaus können in Santa Cruz de Tenerife vom 3. bis 8. Juni im Parque de Calistenia, an der Hafepromenade und am Kai Schiffe der spanischen Marine gesehen werden. Hier werden am 4. Juni ab 19.15 Uhr außerdem in einer »dynamischen Ausstellung« Hubschrauber-Manöver gezeigt. Am 5. Juni, beginnt auf der Plaza de España in Santa Cruz de Tenerife um 19.15 Uhr ein Konzert der Militärkapellen.
Auf Gran Canaria können ebenfalls vom 3. bis 8. Juni im Marinestützpunkt von Las Palmas und am Kai von Santa Catalina Schiffe betrachtet werden. Am 6. Juni gibt es ab 15 Uhr eine Revista Naval mit Schiffen der spanischen Armada in der Avenida Marítima auf Höhe der Kathedrale, und am 6. Juni ab 16.30 Uhr eine »dynamische Ausstellung« unter Vorsitz des spanischen Königs an der Playa de las Alcaravaneras mit Vorführungen der Luft-, See- und Landstreitkräfte.
Laut Generaladmiral López Calderón ist das Ziel dieser Feierlichkeiten, die Öffentlichkeit über die Arbeit der Militärangehörigkeiten innerhalb und außerhalb der Grenzen Spaniens zu informieren. »Der Tag der Streitkräfte soll gegenseitiges Verständnis fördern«, so der Generaladmiral. »Er ist eine großartige Gelegenheit, um zu zeigen, dass unsere Verteidigung das Engagement aller ist, umso mehr in diesen Zeiten, in denen es wichtiger denn je ist, dieses Engagement für die Streitkräfte zu demonstrieren.«
600 Kilometer über den GR-131 gewandert
Das Contrampas-Projekt rückt Schönheit und Fragilität der Kanarenwelt in den Fokus
Das Contramapas-Team hat es gepackt: Am vergangenen Freitag erreichten die jungen Canarios nach ihrer knapp 600 Kilometer langen Wandertour über die Kanarischen Inseln das Ziel El Hierro. Die geplante Abschluss-Fiesta sagten sie allerdings wegen des Dramas vom 28. Mai ab, bei dem im Hafen von La Restinga sieben Menschen beim Kentern eines Migranten-Bootes ums Leben kamen.
Das von der Regionalregierung veranstaltete Contramapas-Projekt hatte zwei Ziele: Zum einen, den TeilnehmerInnen mehr kanarisches Wir-Gefühl zu vermitteln. Zum anderen sollte die Berichterstattung in den Medien die Landschaften des Wanderwegs GR-131 auf dem Kanaren-Archipel aufzeigen. Denn die jungen Leute bewältigten ihn vom 1. bis zum 30. Mai in 24 Etappen von La Graciosa über Lanzarote, Lobos, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma bis zum Ziel in El Hierro. Zudem gab es nach einigen Abschnitten Gemeinschaftsveranstaltungen, Umweltgespräche sowie kanarische Musik- und Tanzworkshops.
»Die Kanarischen Inseln haben uns auf diesen 600 Kilometern von ihren unglaublichen Naturräumen erzählt«, so das Resümée von Projekt-Chef Manuel Cabezudo, das exakt in die aktuellen Proteste und Diskussionen um die Auswirkungen des Massentourismus auf den Kanaren passt. »Aber auch von anderen Realitäten wie ihrem fragilen, zersplitterten Territorium, das uns sagt, dass wir unsere natürliche Umwelt, unsere Identität, aber auch unsere kulturelle Vielfalt weiter verteidigen müssen.«