La Palma Nachrichten im Februar 2025
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Das Titelbild zeigt, wie man an einem Strand-Kiosko auf La Palma einfach, aber gut schlemmen kann. Foto: Frank Gerowin

Vulkangesetz nicht für La Palma gültig?
PP-Antrag im Regionalparlament fordert Ausschluss – Comisión Promotora beklagt »mangelnden Respekt« für Vulkanbetroffene auf der Isla Bonita
Liebe Leserinnen und Leser,
Vulkanbetroffene auf La Palma haben es auch mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch des Tajogaite nicht leicht. Manche müssen mangels Wohnraumangebot noch immer in Containern leben, andere kämpfen nach wie vor um gerechte Entschädigungen. Und wieder andere kritisieren, dass der Wiederaufbau nur schleppend vorangehe. Ein Betroffenenverband muss auf der Suche nach der Wahrheit bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen, weil in Spanien noch nicht einmal ein Verfahren im Blick auf seine Klage eröffnet wird. Und jetzt beklagt die Comisión Promotora de la Ley de Volcanes de Canarias in einer Pressemitteilung, dass die Partido Popular (PP) verhindern will, dass das nach dem Ausbruch 2021 auf den Weg gebrachte Vulkangesetz auf La Palma angewendet wird. Ausgerechnet. Die vom Tajogaite verursachten Tragödien gaben doch erst den Anstoß zu dieser vom Volk ausgehenden Gesetzesinitiative.
Die Betroffenenverbände auf La Palma, aber auch Menschen auf den anderen Inseln des aus Lava geborenen Archipels machen sich seit drei Jahren für ein Vulkangesetz auf den Kanaren stark. Alle wissen, dass der Tajogaite nicht der letzte Feuerberg war, der es auf sie abgesehen hat. Sie formten die Comisión Promotora und übergaben im September 2023 dem Kanarischen Parlament tütenweise Listen mit insgesamt 19.000 Unterschriften, um den gesetzgeberischen Prozess in Gang zu bringen. Die Bearbeitung unterstützten damals alle Abgeordneten und noch einmal in einer Sitzung am 12. Juni 2024. Allerdings behielten sie sich Änderungsvorschläge vor. Einer davon ist der nun vorgelegte der PP.
Die Betroffenen auf La Palma wünschen sich ein Vulkangesetz, das ihnen auch rückwirkend Rechte im Blick auf eine gerechte und angemessene Entschädigung garantiert. Aber genau das will die PP nicht. Für Kommissionssprecher Juan González Martín ist das ein Zeichen »mangelnden Respekts für die betroffenen Menschen«. Und er fordert alle Politiker im Regionalparlament auf, das Vulkangesetz »nicht weiter als Mittel der politischen Auseinandersetzung« zu benutzen.
Denn wenn sich alle streiten, dauert´s länger. Dabei wünschen sich die Vulkanbetroffenen auf La Palma nach mehr als drei Jahren voller Debatten endlich Lösungen für ihre Probleme. Und Hick-Hack schadet bekanntlich nur einem: dem Vertrauen der Menschen in die Politik.
Gibt es Hoffnung, dass das Vulkangesetz rasch verabschiedet wird? Wohl kaum, schließlich hat nicht nur die PP Änderungsanträge gestellt. Schnell war eigentlich nur einer: Der Tajogaite, der in gerade mal 85 Tagen Lava auf 1.200 Hektar spuckte, rund 1.300 Häuser vernichtete und 7.000 Menschen vertrieb.
Mein Mann und ich hatten Glück, die Lava floss im Herbst 2021 knapp an unserem Haus vorbei. Die Schäden hielten sich in Grenzen, wir waren versichert, und die Versicherung bezahlte prompt. Für all das bin ich noch heute sowas von dankbar.
Eure Gudrun

Notfall-Krankenhaus für El Hierro beantragt
Ärzte sind überlastet – medizinische Versorgung von Migranten ist Sache des Staates – Seguridad Social legt 26 Millionen Euro aus
Auf El Hierro soll ein Notfall-Krankenhaus eingerichtet werden, um den Druck auf die Gesundheitsdienste der kleinen Insel durch Migranten zu lindern. Dieser Vorschlag des Abgeordneten der Unabhängigen Herreña-Fraktion, Raúl Acosta, wurde am 12. Februar im Regionalparlament mit nur einer Gegenstimme der Sozialistischen Fraktion angenommen. »Im Jahr 2024 kamen mehr als 24.000 Migranten im Hafen von La Restinga an, was die Gesundheitsressourcen stark belastet und für eine Insel mit knapp 11.000 Einwohnern untragbare wirtschaftliche Mehrkosten verursacht hat«, so Acosta. »Und die Zentralregierung in Madrid hat die rechtliche Verpflichtung sowie die materiellen und personellen Resourcen für ein Notfall-Krankenhaus auf der Insel.«
Auf El Hierro gibt es nur das Hospital Nuestra Señora de Los Reyes. Laut dem Abgeordneten wurde es für eine begrenzte Bevölkerungszahl konzipiert und verfügt nicht über die Kapazitäten, um der Nachfrage in der Migrationskrise gerecht zu werden. Das Hospital verfügt nur über 32 Betten und in den Gesundheitszentren von El Hierro versorgen gerade mal zehn Ärzte inzwischen im Schnitt 2.000 Einwanderer pro Monat – nicht zu vergessen die Menschen auf El Hierro. »Das Personal ist an den Grenzen der Belastbarkeit angekommen«, erinnert Raúl Acosta daran, dass eigentlich die Zentralregierung für die primäre Gesundheitsversorgung zuständig ist.
Regionalgesundheitsministerin Esther Monzón forderte am 12. Februar im Parlament ebenfalls Details über die medizinische Versorgung der Migranten, die an den Küsten des Kanarenarchipels anlanden. Demnach hat der Servicio Canario de la Salud (SCS) 2024 ingesamt um die 26 Millionen Euro in diesem Bereich aufgewendet, ohne dass die spanische Regierung bisher »irgendeine Entschädigung« angeboten habe.
Esther Monzón erläuterte, dass bisher stets eine »würdige Betreuung« der aus Afrika übergesetzten Menschen stattgefunden habe: »Es wurden Erste-Hilfe-Punkte mit Tragen, Wärmedecken, Hygienesets und schnell verdaulicher Nahrung eingerichtet. Darüber hinaus wurden Krankenwagen zur Lebenserhaltung sowie Fahrzeuge für den Transport von Patienten zu Gesundheits- oder Aufnahmezentren bereitgestellt«. Das SCS betreue außerdem erwachsene Migranten und Kinder in temporären Pflegezentren und stelle bei Bedarf Notdienste, Krankenhausbetten, Intensivstationen und Operationssäle zur Verfügung. Ebenso sei für Gesundheitspersonal und Übersetzer gesorgt worden, um die Kommunikation mit Patienten zu erleichtern.

Offizielle Starmus-Präsentation
Event-Direktor Garik Isrealian will der Sterneninsel La Palma etwas zurückgeben
Das Sternenfest mit Wissenschaft und Musik namens Starmus steigt vom 25. bis 28. April auf La Palma. Wie es sich für ein so hochkarätiges Event gehört, hat Inselpräsident Sergio Rodríguez es am 12. Februar offiziell präsentiert.
Der La Palma-Chef ist der Ansicht, dass Starmus die Isla Bonita als »weltweite Referenz im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich« zeige und zudem ein »Wirtschaftsmotor« sein könnte: »Starmus trägt zur Förderung unseres Images als hochwertiges Touristenziel bei, zieht Investitionen an und schafft Arbeitsplätze – es ist eine einzigartige Gelegenheit, der Welt die Schönheit unserer Insel und die Herzlichkeit unserer Menschen zu zeigen«.
Garik Israelian, einer der Starmus-Gründerväter und Festival-Direktor, erinnerte daran, dass das Festival vor 20 Jahren auf »der Insel der Sterne« entstanden sei. »Starmus hat La Palma viel zu verdanken und wir würden dies gerne zurückgeben«.
Auf der Präsentation wurde auf das bereits bekannte Programm 2025 verwiesen, das aus Konferenzen, den wissenschaftlichen Camps und drei großen Konzerten besteht (siehe LSB-Eventbereich). Darüber hinaus umfasst Starmus La Palma ein intensives Konferenzprogramm mit mehr als 45 Rednern. Darunter sind Nobelpreisträger, legendäre Astronauten, Weltklasse-Wissenschaftler, Experten für künstliche Intelligenz und Cybersicherheit sowie einige der berühmtesten und inspirierendsten Persönlichkeiten unserer Zeit, wie die berühmte Jane Goodall. Die Hauptkonferenzen finden am 25., 26. und 28. April von 14 bis 18:30 Uhr in Puerto Naos statt.
Die Camps in Santa Cruz und Los Llanos sind eine Premiere im Starmus-Reigen. Dabei gibt es täglich von 10 bis 20 Uhr wissenschaftliche Erlebnisse in den Expo-Zonen. In den Bühnenbereichen erleben die Gäste Vorträge, Präsentationen, Projektionen und Live-Musik. Das Beste zum Schluss: Alles ist kostenlos!

Neues Büro in Santa Cruz: Infos zum Thema Wohnen
In Santa Cruz de La Palma in der Ciudad Deportiva de Miraflores wurde jetzt ein neues Büro zur Wohnberatung eröffnet. Das Cabildo informiert, dass der Plan vorsieht, diese Anlaufstelle irgendwann ins Aridanetal zu verlegen – wann ist nicht bekannt. Laut der zuständigen Inselrätin Ángeles Fernandéz soll damit »schneller und effizienter auf eines der Hauptanliegen der Inselbevölkerung, insbesondere der Vulkanbetroffenen reagiert werden«.
In diesem Büro gibt es Ratschläge zu Beihilfen für Sanierungen im ländlichen Raum, zu öffentlich gefördertem Wohnraum und zu Mietwohnungen für junge Leute. Außerdem wird über die Programme des Integralen Beschäftigungsplans (PIE) 2024-2025 informiert.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und nach vorheriger Anmeldung unter 922.42.31.00. E-Mail: vivienda@cablapalma.es
Fred Olslen-Fähre La Palma-Teneriffa
Fred Olsen will einen Fahrplan der Schnellfähre, die zwischen Santa Cruz de La Palma und dem Teneriffa-Süd-Hafen Los Cristianos pendelt, ändern. Laut der Reederei soll so der Gütertransport erleichtert werden. Die Anpassungen seien ohne Auswirkungen auf die bereits geplanten Sonderfahrten an Events wie Karneval, Los Indianos, oder der Bajada de la Virgen de las Nieves. Es ist geplant, dass der Katamaran montags, mittwochs und freitags in Los Cristianos um 14.30 Uhr statt wie bisher um 8.30 Uhr ablegt.
Puerto Naos: 707 Wohnungen genehmigt
Am 11. Februar hat der Inselnotfallausschuss PEINPAL weitere sechs Immobilien in Puerto Naos und eine Caseta in La Bombilla zum Wiederbezug freigegeben. Darüber hinaus dürfen das Restaurant Il Forno und das Lokal des Nachbarschaftsvereins in Puerto Naos wieder aufmachen. Inzwischen können in Puerto Naos 707 Wohnungen und 15 Geschäftsräume bewohnt beziehungsweise bewirtschaftet werden – in La Bombilla sind es 43 Casetas. Das Cabildo hat 1.405 Gaszähler in den Wohnungen und Straßen installiert, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Nach Angaben von Inselpräsident Sergio Rodríguez werden in den nächsten zwei Wochen schwerpunktmäßig Garagen, Aufzüge und weitere Geschäftsräume auf ihre Gasbelastung und mögliche Wiederinbetriebnahme geprüft. Auch das Problem mit den Postsendungen solle gelöst werden. Bisher deponiert Correos sie an einem Punkt im Ort zum Abholen. Die Einwohner von Puerto Naos fordern, dass die Post wie früher in die Häuser gebracht wird.
Das Phantom der Oper kommt auf die Kanaren
Das legendäre Musical von Andrew Lloyd Webber kommt zum ersten Mal auf die Kanarischen Inseln. Nach zwei Spielzeiten in Madrid, wo die Show noch bis zum 20. April 2025 läuft, geht das Ensemble im Juni 2025 auf Tournee übers spanische Festland und gelangt im Juni 2026 nach Mallorca. Auf den Kanaren müssen Fans noch ein bisschen warten: Vom 29. Dezember 2026 bis zum 3. Januar 2027 gastiert El Fantasma de la Ópera auf Teneriffa und vom 7. bis 24. Januar 2027 auf Gran Canaria. Die Produktion gewann 2024 den Talía-Preis – bisher haben sie 160 Millionen Menschen in 195 Städten und 21 Sprachen genossen. In Spanien kam das Phantom der Oper durch die Zusammenarbeit von Andrew Lloyd Webber und Antonio Banderas zustande, die die Firma Amigos Para Siempre (APS) gründeten. Tickets kann man auf dieser Website reservieren.
Wintergrippe geht zurück
Die Grippe und Atemweginfektionen auf den Kanarischen Inseln scheinen auf dem Rückzug zu sein. Dies erklärte jetzt die zuständige Gesundheitsbehörde Salud Publica. Demnach sanken die Erkrankungszahlen in diesem Winter schon in der letzten Januarwoche auf breiter Front und stiegen nur noch bei Kleinkindern und Kindern bis 14 Jahren an. In der ersten Februarwoche gingen sie erstmals in allen Altersgruppen zurück. Die Behörde hofft, dass sich dies in den kommenden Wochen konsolidiert.
Der Höchststand der Atemwegsinfektionen im Winter 2024/25 wurde mit mehr als 1.100 Fällen pro 100.000 Einwohner festgestellt. Die aktuelle Saison verlief moderater als die letzte – es erkrankten rund 30 Prozent weniger Menschen an Grippe oder Atemwegsinfektionen.
Star-Line-Up bei der Bajada 2025 auf La Palma
Im Sommer 2025 findet nach 10 Jahren Auszeit wieder die größte Fiesta auf La Palma statt. Bei den Events, die sich in der Hauptstadt Santa Cruz über Wochen hinziehen werden, gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung folgende bestätigte Konzerte: 21. Juni Trueno im Rahmen von Los 40 Capital Pop. 22. Juni Los Sabadeños mit Olga Cerpa und Mestisay. 26. Juni Ana Belén. 27. Juni Manuel Carrasco. 3. Juli Mecano-Hommage mit Hija de la Luna. 4. Juli Große Salsanacht mit Gilberto Santa Rosa, Los Van Van, Troveros de Asieta und Changó. 5. Juli Valeria Castro. 12. Juli Mariachi Vargas. 24. Juli UB40.

Pfand auf Getränkeverpackungen kommt
Spanien arbeitet am SDDR-System für Dosen, Plastikflaschen und Briks
Seit Jahren wird landesweit erfolglos darüber diskutiert, aber jetzt muss es ganz schnell gehen: Bis November 2026 soll in ganz Spanien – also auch auf den Kanarischen Inseln – ein Pfandsystem für Getränkeverpackungen eingeführt werden. Hierzulande wird dies mit SDDR abgekürzt: sistema de depósito, devolución y retorno. Das Ziel ist klar: Die in diesem Bereich nicht so prickelnden Recyclingquoten – insbesondere bei kleinen Plastikflaschen – müssen rauf.
Inzwischen setzten sich bereits Unternehmensverbände aus den Bereichen Lebensmittel und Vertrieb mit dem Ministerium für ökologischen Wandel in Madrid über die Vorgehensweise auseinander. Fest steht bisher allerdings nur, dass laut dem Königlichen Dekret 1055/2022 auf Kunststoffflaschen, Dosen und Briks für Wasser, Säfte, Erfrischungsgetränke, Energie- und alkoholische Getränke mit einem Fassungsvermögen von weniger als drei Litern mindestens 10 Cent in den Verkaufspreis eingerechnet werden sollen. Mindestens – das heißt, es können auch ein paar Cent mehr werden. Dieses Pfand erhalten die Verbraucher dann bei Rückgabe wieder. Damit keine anderen Behälter in die Automaten geworfen werden, soll es eine besondere Kennzeichnung für SDDR-Verpackungen geben.
Details über das Rückgabe-System sind ebenfalls noch nicht bekannt. Wahrscheinlich ist, dass beispielsweise in Supermärkten Automaten aufgestellt werden. Es heißt, dass spanische Firmenvertreter in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz, wo das Pfandsystem schon längst gut läuft, recherchieren wollen. Die Unternehmen meinen, dass es dauere, bis die Verbraucher auf das Pfandsystem eingestimmt seien, und wünschen sich eine Verlängerung der Zwei-Jahres-Frist. Es sieht aber so aus, als ob das Ministerium dem nicht nachkommen will, weil die EU-Ziele erreicht werden müssen.
Ein Pfandsystem wird in Spanien schon seit Jahren diskutiert. Dass es jetzt kommen muss, liegt daran, dass Spanien die EU-Vorgaben zum Plastikflaschen-Recycling nicht eingehalten hat.
(Anmerkung der Redaktion: Das SDDR-System könnte gut laufen. Ein Anhaltspunkt für den guten Willen der Verbraucher ist eine Aktion der kanarischen Trébol-Supermarktkette, die schon seit 2019 vor einigen ihren Filialen Automaten zur Rückgabe von Dosen und Plastikflaschen aufstellt. Dafür gibt es einen kleinen Rabatt auf den Einkauf. Laut Trébol nehmen die Kunden nehmen dieses Angebot gut an.)
Warnung von Binter: Fake-Konto auf X
Die kanarische Airline Binter warnt vor einem gefälschten Profil auf der Internet-Plattform X. Unter @binterscana sind Gauner unterwegs, die persönliche Daten von Leuten abfragen, die meinen, sich auf der korrekten Binter-Seite auf X zu befinden. Binter ruft daher auf, keinesfalls private Informationen auf diesem Fake-Profil preiszugeben. Verdächtige Aktivitäten können laut der Airline unter pic.twitter.com/U31dViqdpx gemeldet werden.
Fußballer aus El Paso packen einen Sieg
Fast hätte man es nicht mehr zu hoffen gewagt: Nach drei Monaten ohne Sieg gelang den Kickern vom CD Atlético Paso am Sonntag gegen die Unión Adarve ein 3:2. Am Tabellenstand der einzigen Mannschaft aus La Palma in der Segunda División ändert sich freilich nichts: Die Fußballer aus El Paso bleiben mit 9 Punkten das Schlusslicht. Zum Vergleich: Der Vorletzte CD Móstoles hat 15 Punkte auf dem Konto und die Drittletzte Union Sur Yaiza 20 Punkte.
Deutsche reisen nach wie vor zahlreich nach La Palma
Im vergangenen Jahr kamen knapp 91.000 Touristen aus Deutschland nach La Palma. Dies teilte jetzt das Cabildo mit Bezug auf Daten des Kanarischen Instituts für Statistik (ISTAC) mit. Die Inselgäste reisten von sechs deutschen Flughäfen an und übernachteten in der Wintersaison 2024/25 pro Person durchschnittlich rund 10 Mal. 71 Prozent der Reisenden gaben an, dass sie den Isla Bonita-Urlaub wiederholen wollen.

Die Große Dame der Pilze wird 100
Zeitraffer-Spaziergang durchs Leben von Rose Marie Dähncke auf La Palma
Die Palmeros nennen sie die »große Dame der Pilze«: Rose Marie Dähncke, die seit 1979 auf La Palma lebt und am heutigen 10. Februar ihren 100. Geburtstag feiert. Denn sie hat ihr Leben der Mykologie gewidmet: vorm Auswandern in Deutschland, wo sie die Schwarzwälder Pilzlehrschau leitete und mehr als 500 Pilzberater ausbildete, anschließend auf der Isla Bonita.
Rund 1.300 setas hat die Wissenschaftlerin inzwischen auf La Palma nachgewiesen, 35 davon beschrieb sie als weltweit Erste. Doch damit nicht genug: Zeit ihres Lebens dokumentierte Rose Marie Dähncke ihre Funde und Erkenntnisse akribisch, war Ansprechpartnerin für Mykologen aus nah und fern, schrieb zahlreiche Bücher und veröffentlichte eine App mit dem Titel Dähnckes Pilzlexikon. Ihre Erkenntnisse finden sich außerdem in einem kürzlich erschienenen Buch mit dem Titel La Palma – Die Pilze. Vorgestellt wird es am 15. Februar, 19 Uhr, in der Casa Roja in Mazo zusammen mit anderen Werken des neuen Verlages von Rose Marie Dähncke, die aufgrund ihres hohen Alters allerdings nicht dabei sein kann.
Übrigens hatte La Gran Dama de las Setas erst mit 90 Jahren beschlossen, ihre wissenschaftliche Arbeit an den Nagel zu hängen. Ihr umfangreiches mykologisches Archiv schenkte sie daraufhin der Stadt Mazo, die 2015 in einem kleinen Nebengebäude des Roten Museums Casa Roja ein sogenanntes Pilzzentrum einrichtete. Der große Traum von Rose Marie Dähncke, ihr Lebenswerk in einem eigenen großen Museum in Mazo zu verewigen, ging allerdings nie in Erfüllung. Obwohl 2017 sogar die Regionalregierung eine halbe Million Euro für die Planung bereitgestellt und mehr Mittel zur Realisierung avisiert hatte. Die Gründe für das Scheitern dieses Projekts sind in den Untiefen der Lokalpolitik versunken. Gewiss sind sie nicht bei der selbst mit 100 Jahren noch tatkräftigen Großen Dame der Pilze zu suchen, die sich stets für das Museo de Setas auf La Palma eingesetzt hatte.
Hiperdino-Tankkarte weiter im Trend
Sparen beim Spritkauf und 1-Euro-Überraschung an der Kasse
Menschen auf den Kanarischen Inseln, die eine Plan-Dino-BP-Karte besitzen, haben im vergangenen Jahr insgesamt 7,8 Millionen Euro beim Tanken und Einkauf gespart. Wie die Kanaren-Supermarktkette weiter mitteilt, wird dieses Kundenbindungsprogramm sogar in seinem inzwischen elften Jahr immer beliebter: 2025 haben die Kunden mehr als 318.000 neue Karten aktiviert.
Der Plan-Dino-BP funktioniert so: Bei einem Einkauf ab 30 Euro gibt es an der Hiperdino-Kasse Punkte aufs grüne Kärtchen. Diese werden dann an einer der 60 BP-Tankstellen auf La Palma, Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote in einen Rabatt umgewandelt – pro zehn Liter Kraftstoff ein Euro. Umgekehrt funktioniert´s auch: Für jede 30 Euros an der Tanke gibt es wiederum einen Euro Nachlass auf den Einkauf bei Hiperdino.
Das Plastikticket ist kostenlos und in den Hiperdino-Filialen oder an den teilnehmenden BP-Tankstellen erhältlich.
(Anmerkung der Redaktion: Das grüne Hiperdino-Kärtchen ist eine prima Sache. Ich nutze es seit Jahren und freue mich immer wieder an der Tankstelle und natürlich auch, wenn die freundliche Kassiererin mich beim Bezahlen in der Hiperdino-Filiale in El Paso ab und zu fragt, ob ich einen Euro weniger bezahlen will. Da sag ich natürlich nicht nein und sehe oft erstaunte Gesichter der Kunden hinter mir in der Warteschlange, die nicht verstehen, warum ich jetzt einen Euro geschenkt bekomme. Aber auch ohne diesen Anreiz kaufe ich sehr gern in diesem Laden ein. Insbesondere weil Kunden dort sehr freundlich behandelt werden und weil ich finde, dass insbesondere die Hiperdino-Artikel ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.)

Vulkanbetroffene fordern weiterhin Offenlegung der PEVOLCA-Dokumente
Tierra Bonita ruft EU-Gerichtshof an
Begründung: »spanische Justiz verweigert Recht auf eine wirksame Untersuchung sowie das Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf«
Wie angekündigt hat die Asociación Tierra Bonita beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Beschwerde eingereicht. Die nach dem Vulkanausbruch 2021 gegründete Organisation klagt in Straßburg ein, »dass sich die spanische Justiz weigert, eine Untersuchung über die strafrechtliche Verantwortung von Behörden und Wissenschaftlern« bei der Bewältigung der vulkanischen Notlage auf La Palma einzuleiten.
Anlass dazu gab, dass sowohl das spanische Verfassungsgericht als auch die vorherigen Instanzen am Gericht in Los Llanos und am Provinzgericht in Santa Cruz de Tenerife die Klagen von Tierra Bonita abgewiesen hatten. Grund: Tierra Bonita könne nicht genügend Nachweise zur Begründung vorlegen. Bisher kann sich die Asociación tatsächlich nur auf öffentliche Erklärungen von Wissenschaftlern berufen. Diese sagten – und dementierten anschließend -, im vulkanischen Notfallausschuss PEVOLCA »vor einem unmittelbar bevorstehenden Ausbruch« gewarnt zu haben, ohne dass der Ausschuss daraufhin den Vulkanalarm auf Orange erhöht und wie im Notfallplan vorgeschrieben evakuiert hatte. Tierra Bonita ist der Ansicht, dies habe verhindert, dass Betroffene im Vulkangebiet wenigstens einen Teil ihres Hab und Guts retten konnten. Doch für die Gerichte ist dies nicht ausreichend. Sie verlangen von Tierra Bonita, ihre Anklage durch Sitzungsdokumente des PEVOLCA-Ausschusses zu untermauern. Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz: Diese Akteneinsicht wird den Vulkanbetroffenen von den zuständigen Behörden auf den Kanaren seit drei Jahren verweigert.
Tierra Bonita will nun vorm EGMR anklagen, dass dies gegen das »Recht auf eine wirksame Untersuchung« sowie das »Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf« verletzt, da das spanische Verfassungsgericht die Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen habe.
Die Anwaltskanzlei Martínez Echevarría von Tierra Bonita bewertet die Nicht-Offenlegung der PEVOLCA-Unterlagen so: »Es gibt einige Aufzeichnungen, die sie aus unerfindlichen Gründen nicht veröffentlichen wollen, was die Folge einer kriminellen und rücksichtslosen Entscheidung zu sein scheint«. Zum gesamten Statement von Tierra Bonita auf der El Valle de Aridane-Website.
(Anmerkung der Redaktion: Erst vor ein paar Tagen hatte die Regionalregierung das von der EU-Kommission finanzierte Projekt VOLCAN angekündigt – siehe LSB-Januar-Nachrichten. Dabei geht es darum, »das Management der Risiken im Zusammenhang mit Vulkanausbrüchen, die auf dem Archipel auftreten können, zu verbessern« – sprich: Der Plan de Emergencias Volcánicas de Canarias (PEVOLCA) wird den Anforderungen wohl nicht mehr gerecht. Heißt dies im Umkehrschluss, dass man nun sogar schon in Europa erkannt hat, dass das Risikomanagement vorm Ausbruch des Tajogaite auf La Palma im Herbst 2021 hätte besser laufen können? Zugeben will das auf offizieller Seite offensichtlich niemand, der Kampf von Tierra Bonita gegen das Mauern der Behörden erinnert inzwischen stark an einen John Grisham-Roman. Aber zugegeben wird zumindest, dass der PEVOLCA besser werden muss. Denn es gibt unter Wissenschaftlern keinen Zweifel, dass wieder ein Vulkan auf den Kanarischen Inseln hochgehen wird – alles nur eine Frage der Zeit.)
La Nube – eine Wolke von Stadion
L35 Arquitectos gewinnen Ausschreibung für die künftige Arena auf Gran Canaria – Alte Siete Palmas-Anlage wird für die Fußball-WM 2030 fit gemacht
La Nube – die Wolke: So heißt der Vorschlag des Architekturbüros L35 und damit auch das künftige Stadion auf Gran Canaria. Am 7. Februar wurde dieser Entwurf aus neun Einsendungen der Ausschreibung ausgewählt, die die Vergrößerung der alten Siete Palmas-Arena zum Thema hatte. Inselpräsident Antonio Morales betont, dass das Voting einstimmig für dieses »Kolosseum des 21. Jahrhunderts« ausfiel, da »ein eleganter, moderner und symbolträchtiger« Bau das Ziel gewesen sei. Dieser werde zu den »Top 20-Fußballstadien der Welt« gehören.
Mit mehr als 101 Millionen Euro werden keine Kosten gescheut, und auch im Blick auf die Bauzeit will man Vollgas geben. Deshalb soll das Projekt für nochmal 5,7 Millionen Euro bereits im nächsten halben Jahr ausgearbeitet werden. Dann ist der Start des Umbaus geplant, denn das Werk soll spätestens wie von der FIFA vorgeschrieben im Juni 2029 vollendet und für die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 bereit sein.
Im La Nube werden 44.000 Menschen Platz finden – im alten Stadion waren es nur etwas mehr als 32.000. Doch der Bau soll kein reiner Sporttempel sein, Gran Canaria will hier auch Kultur und jede Menge Feste feiern.
Los Llanos plant verkaufsoffene Samstagnachmittage
Das Internet zieht Geld und Kaufkraft aus den Städten, der Einzelhandel steht diesem Monster fast machtlos vis-á-vis. Auf La Palma wird deshalb viel getan, um die lokale Geschäftswelt zu stärken. Zum Beispiel gibt es jetzt in Los Llanos eine neue Idee: Die Läden sollen an einem Samstagnachmittag im Monat geöffnet bleiben – wann es losgeht, ist noch nicht bekannt. Der Beschluss jedoch steht – gemeinsam gefasst von den Verwaltungen der Stadt und der Insel sowie den Verbänden der Geschäftsleute. Ziel ist laut Bürgermeister Javier Llamas, den lokalen Handel anzukurbeln. Während der verkaufsoffenen Samstage sollen Umfragen zur Wirksamkeit dieser Maßnahme durchgeführt werden.
Informationen zum Thema Ferienwohnungen
Wieder einmal haben die El Time-Macher in ihrer Internetsendung En el Foco de El Time ein Interview mit einer Lokalpolitikerin geführt. Diesmal war Raquel Rebollo an der Reihe, die zum Thema Ferienwohnungen auf La Palma Auskunft gab. Nach Pandemie und Vulkanausbruch verzeichnet sie nun »Fortschritte«. Insbesondere die Legalisierung habe zu inzwischen 16.000 registrierten Touristenbetten geführt. Mehr dazu in diesem Artikel der Internet-Zeitung El Time, wo es auch zum Orginial-Interview auf Youtube geht.

Pro und Contra Tunnelstraße in den Süden
Landfrauenverband dagegen – touristische Unternehmer sprechen sich für das Projekt aus
Im Dezember 2024 wurde im Amtsblatt der Kanarischen Inseln das Informationsverfahren für das Bauvorhaben El Remo-La Zamora offiziell eröffnet. Kürzlich erhob der Verband Mesa de la Mujer Rural Einspruch gegen das Projekt, das die LP-209 und die LP-213 über eine 5,2 Kilometer lange Straße und einen Tunnel durch die Steilküste im Westen von La Palma verbinden will. Doch es gibt auch zahlreiche Befürworter, denn dieser Plan würde die aktuell nur über Las Manchas mögliche lange Fahrt in den Süden extrem verkürzen – von der Westküste zur Südwestküste von La Palma könnte man innerhalb von knapp zehn Minuten gelangen.
Zu den Unterstützern zählt der Verband touristischer Unternehmer CIT Tedote. »Unerschütterlich« stehe man zum El Remo-La Zamora-Projekt, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Weil es »sowohl aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht der Innovation und Entwicklung des isolierten Südens der Insel« diene.
Der CIT wertet die Argumente des Landfrauenverbandes als »Frontalopposition ohne technische oder sozioökonomische Argumente«. Er verweist auf die vorliegende Umweltverträglichkeitstudie »mit Lösungen zur Minimierung möglicher negativer Auswirkungen«. Die Einwände der Landfrauen, dass Bananenanbau-Flächen für den Straßenbau geopfert würden, sei zwar »richtig, aber unvollständig, wenn man diesen Verlust nicht in Relation zu den mittel- und langfristigen Vorteilen für zukünftige Generationen« setze. Der CIT Tedote verweist außerdem auf den Vorteil, dass der Tunnel in den Süden »die Schließung des Energieverteilungsrings zur Stärkung und Stabilisierung« der Stromversorgung mit sich bringen würde.
Der Landfrauenverband hatte Einspruch gegen das El Remo-La Zamora-Projekt »wegen mangelnder Strenge und Genauigkeit der Umweltverträglichkeitsstudie« erhoben. Darin würden »die möglichen erheblichen Auswirkungen der Arbeiten auf Bananenanbauflächen nicht ermittelt und analysiert«. Darüber hinaus verlaufe die geplante Trasse durch Land, das zum kanarischen Netz geschützter Naturräume gehöre. Last but not least habe das Projekt »unannehmbare Auswirkungen auf das Verbreitungsgebiet der Palmblatthüpfer, lateinisch Acrostira euphorbiae.

Jahresbericht des SCS und des kanarischen Gesundheitsministeriums
Wartezeiten auf Operationen gehen weiter zurück
Die Wartezeit auf einen chirurgischen Eingriff auf den Kanarischen Inseln beträgt derzeit im Schnitt 122 Tage – das sind 25 Tage weniger als vor einem Jahr. Regionalministerin Esther Monzón informierte auf der Jahrespressekonferenz zum Gesundheitswesen weiter, dass fünf der Krankenhäuser des Servicio Canario de la Salud (SCS) sogar Wartezeiten unter 90 Tagen aufweisen können. Es gibt aber auch hohe Überschreitungen: Von den 32.948 gelisteten Wartenden in 2024 mussten 7.252 länger als sechs Monate bis zur Operation ausharren – allerdings stellt selbst dies eine Verkürzung gegenüber 2023 dar. Die Statistik zeigt außerdem, dass die Hälfte der Patienten im vergangenen Jahr 83 Tage oder weniger auf ihre OP warteten.
Die 32.948 Personen auf der Warteliste sind 2,4 Prozent weniger als 2023. Bereits im Juni 2024 ist der Gesundheitsministerin zufolge die Wartezeit auf eine OP auf den Kanaren erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen auf den nationalen Durchschnitt gesenkt worden. Insgesamt wurden in den Krankenhäusern des SCS im vergangenen Jahr 145.545 Operationen durchgeführt – ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber 2023.
SCS-Präsidenten Carlos Díaz erläuterte, dass »weiterhin große Anstrengungen unternommen werden, um die Ergebnisse der Wartelisten für Ärzte-Konsultationen zu verbessern«. Demnach haben 2024 knapp 3,4 Millionen Sprechstunden stattgefunden – 124.701 mehr als im Jahr zuvor. Die Wartelisten erreichten den Rekordwert von 158.534 Personen – am längsten sind sie in der Augenheilkunde, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Rehabilitation, der Traumatologie und der Dermatologie.
Monzón versicherte, dass der kanarische Gesundheitsdienst weiterhin daran arbeiten wird, den Patienten die benötigte Behandlung in möglichst kurzer Zeit und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln anzubieten. »Der Plan Activa hat es uns ermöglicht, die chirurgische Tätigkeit, die Konsultationen und die Untersuchungen zu intensivieren und die chirurgische Leistung bei hundert Prozent zu halten«, sagte er. »Wir arbeiten weiterhin an der Verbesserung der Effizienz des Systems mit Maßnahmen wie der Auswahl der Patienten, die am längsten für die Behandlung brauchen, der Förderung großer ambulanter Operationen, die keinen Krankenhausaufenthalt erfordern, und der wöchentlichen Bewertung der von den Diensten durchgeführten Tätigkeit und der Korrektur möglicher Abweichungen.«

Gratis-Busfahren am Día de Los Indianos
Die Karnevalisten auf La Palma zappeln schon vor Ungeduld: Am Rosenmontag, 3. März, steigt in Santa Cruz wieder der berühmt-berüchtigte Día de Los Indianos mit seinen Kolonialkostümen und Babypuderschlachten. Das Cabildo schickt schon mal eine gute Nachricht voraus: Wer bei diesem Spektakel, das abertausende von Menschen anzieht, dabei sein will, kann dies gratis mit dem Guagua tun. Das spart Parknöte, rettet unter Umständen den Führerschein und man muss das Auto hinterher nicht stundenlang vom Talkum befreien. Die Busse fahren an diesem Tag von morgens bis 2 Uhr nachts und nehmen die babygepuderten Narren – auch Touristen – zum Nulltarif mit.
Wasserreservoirs auf La Palma gut gefüllt
Die Reservoirs auf La Palma beinhalten Anfang Februar mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser – das entspricht rund 45 Prozent ihres gesamten Fassungsvermögens. Im Vergleich dazu waren die Speicher Anfang vergangenen Jahres nur zu 36 Prozent gefüllt. Auch das Sorgenkind – die Bolsa de Agua in La Laguna de Barlovento, die eine Zeitlang nur noch zu einem Prozent gefüllt war – weist nun wieder rund 176.000 Kubikmeter Wasser auf, das sind 10 Prozent des riesigen Staubeckens. Laut Inselwasserrat Juan Ramón Felipe macht darauf aufmerksam, wie das Volumen von La Laguna die Statistik »verfälscht«: Ohne diesen Speicher im Norden wären die Reservoirs auf La Palma zu 75 Prozent gefüllt.
1 Milliarde Euro Finanzspritze für Kanaren-Airports
Mehr als 52.8 Millionen Passagiere starteten und landeten 2024 auf den Kanaren-Airports. Dieser Rekord dürfte dazu beigetragen haben, dass die staatliche Betreibergesellschaft AENA bis zu einer Milliarde Euro in die acht Flughäfen auf den Kanarischen Inseln investieren will. Mit dieser Nachricht wartete Regionalpräsident Fernando Clavijo nach einem Treffen mit AENA-Chef Mairici Lucena auf.
Diese Mittel sind im Rahmen des Flughafenregulierungsdokuments Documento de Regulación Aeroportuaria (DORA) der Jahre 2027 bis 2031 festgeschrieben. Sie werden hauptsächlich für die Umgestaltung und Renovierung der Terminals der beiden Teneriffa-Airports sowie für den Flughafen von Lanzarote verwendet. Fernando Clavijo ist hocherfreut und bezeichnete dies als eine »historische Investition« im Vergleich zum aktuellen DORA, in dem nur 300.000 Euro für die Kanaren festgeschrieben seien. Laut dem Regionalpräsidenten sind die Ausschreibungen für die Projekte bereits gelaufen.
Puerto Naos: Freigaben in der »schwarzen Zone«
Der PEINPAL-Ausschuss hat am 4. Februar den Zugang zu 18 weiteren Immobilien in Puerto Naos freigegeben – 17 von ihnen liegen in der sogenannten »schwarzen Zone«, dem am stärksten mit Kohlendioxid belasteten Gebiet. Außerdem wurde der erste Stock der Garagen des Tanausú-Gebäudes geöffnet. Inselpräsident Sergio Rodríguez ist zufrieden: »Wir kommen der Wiederherstellung der völligen Normalität im Aridane-Tal immer näher, wobei die Sicherheit für Bewohner, Unternehmen und Besucher gleichermaßen gewährleistet ist«. Der einst stark kohlendioxidbelastete Badeort wird mit 1.300 Sensoren 24-Stunden am Tag überwacht.
»Calima« zieht diesmal nach Italien
Nur allzuoft weht der Wind vom afrikanischen Festland auf die Kanarischen Inseln und bringt Saharastaub mit sich. »Calima« heißt das hierzulande und ist keine angenehme Sache. Am 2. Februar kam zur Abwechslung mal ein Zyklon aus Nordafrika und trieb den roten Dunst nach Italien. Am 3. Februar drehte sich der Wind und die Staubfracht wanderte ostwärts nach Griechenland. (Anmerkung der Redaktion: Ich fand diese Copernicus-Visualisierung so toll, dass ich sie unbedingt veröffentlichen musste. Wer mehr über den Calima erfahren möchte, liest diesen Beitrag im Lavastein-Blog.)
70er-Jahre-Songs in Los Llanos
Am Freitag, 7. Februar, unterhalten in Los Llanos talentierte Musiker aus La Palma, Teneriffa und Deutschland mit einer Hommage an die Motwon-Musik der 70er-Jahre. Das Konzert bietet eine Reise durch Funk, Soul und Jazz mit Songs von Künstlern wie Stevie Wonder, Toto und Herbie Hancock. Beginn: 20 Uhr, Eintritt frei. Das Quintett besteht aus Juan Lorenzo (Schlagzeug), Jurgen Wust (Gesang und Klavier), Airam Rodríguez (Bass), Dominik Behringer (Schlagzeug) und Marcos Torres (Gitarre).
Migrationskrise: Militärflüge zur Entlastung der Kanaren
Der spanische Staat hat die Kanarischen Inseln entlastet: Wie jetzt bekannt wurde, hat die Luftwaffe kürzlich zwei Flüge mit Flüchtlingen und Migranten zum spanischen Festland durchgeführt. Eine Militärmaschine startete am 31. Dezember auf El Hierro und eine weitere am 9. Januar auf Lanzarote mit jeweils 100 Personen an Bord. Laut dem Verteidigungsministerium war der Anstieg der Ankünfte während der Weihnachtszeit so stark, dass auf kommerzielle Fluggesellschaften verzichtet wurde. Man habe »das Risiko einer Überfüllung der Zentren auf den Kanaren« vermeiden wollen.
Bereits seit 2021 transferiert Spanien Flüchtlinge und Migranten von den Kanarischen Inseln in Einrichtungen auf dem Festland. Diese Abwanderung von den Inseln in den letzten Jahren hat wesentlich dazu beigetragen, die 7.500 Plätze umfassenden Lager zu entlasten. Ziel der Zentralregierung ist, die Belegung der Aufnahmezentren auf maximal 50 Prozent zu begrenzen.

Spritpreis-Bonus auf La Palma bleibt bei 20 Prozent
IGIC-Nulltarif für die Isla Bonita bis Ende 2025 verlängert
Ende Januar gab das Regionalfinanzministerium bekannt, dass der Rabatt auf Kraftstoffpreise auf La Palma von bisher 20 Cent auf 10 Cent gesenkt werde (siehe LSB-Nachrichten). Daraufhin erinnerte Inselpräsident Sergio Rodríguez die Kanarenregierung jetzt an seine bereits vor dieser Bekanntgabe geäußerte Bitte, den bisherigen 20-Cent-Bonus beizubehalten. Diese Bitte war offensichtlich nicht berücksichtigt worden, obwohl sich laut Rodríguez ein Fehler bei der Berechnung durch die Anwendung der Vorjahresberichte eingeschlichen hatte.
Langer Rede, kurzer Sinn: Der Fehler wurde korrigiert, der kanarische Regierungsrat hat am 3. Februar eine »Dringlichkeitsentscheidung« gefällt und den 20-Prozent-Rabatt auf La Palma für Februar, März und April 2025 wiedereingeführt. Weiter beschloss das Gremium, dass auch die Allgemeine Indirekte Steuer auf den Kanaren (IGIC) für die Einfuhr von Gegenständen und Dienstleistungen bis Ende 2025 auf null bleibt – abgesehen von den bereits bekannten Ausnahmen im Immobilienbereich.
Canaryfly in neuem Look
Canaryfly hat das Design seiner Flugzeuge »aktualisiert«. Die Kanaren-Airline teilt weiter mit, dass dies Teil der »Modernisierung der Flotte« sei. Drei Maschinen fliegen nun im neuen Look über den Archipel, wobei das Logo einen achten Punkt zeigt, der für La Graciosa steht – dieses kleine Eiland wurde 2018 zur achten bewohnten Kanarischen Insel erklärt. Das neue Design von Canaryfly umfasst außerdem stärke Farben, markante Details wie die Silhouettenmaske auf dem Kabinenfenster und eine spezielle Lackierung der Triebwerke.
La Palma-Teneriffa für acht Euro
»Oferton para Residentes« heißt das aktuelle Angebot der Rederei Armas, mit der Bürger der Kanarischen Inseln für acht Euro zwischen Teneriffa und La Palma pendeln können. Es gilt für Fahrten auf der neuen Schnellfähre Volcán de Tirajana zwischen Los Cristianos und Santa Cruz de La Palma bis die »verfügbaren Plätze« ausgebucht sind.
Parallel dazu hat die Reederei eine weitere Werbeaktion gestartet, bei der man auf dieser Strecke ein kostenloses Frühstück aus einem Kaffee und einem Croissant erhält. Voraussetzung: Man reist von Montag bis Freitag zwischen 6 und 10 Uhr morgens. Hier geht´s zur Armas-Website.
Bajada 2025: 600.000 Euro und ein Lustral-Fest
2025 findet wieder das größte Fest auf La Palma statt: Die Bajada de la Virgen de las Nieves in Santa Cruz. Das Cabildo informiert, dass die wochenlange Fiesta heuer mit einer »historischen Investition von 600.000 Euro« unterstützt werde. Grund: Es soll diesmal besonders schön werden, denn coronabedingt fiel die Bajada 2020 aus. Um den traditionellen 5-Jahres-Turnus zu wahren, mussten die Palmeros diesmal 10 Jahre auf ihre beliebte Fiesta warten.
Außerdem ruft das Cabildo aus diesem Anlass ein neues Festival ins Leben: Das Lustral Fest soll »eine Sonderausgabe des Isla Bonita Love Festivals mit internationalen Spitzenkünstlern« werden.
Kanaren-Wetter im Februar
In den ersten zwei Wochen des Februars 2025 werden in ganz Spanien, auf den Kanaren und den Balearen für diese Jahreszeit »normale Niederschläge und Temperaturen« erwartet. Dies sagt jetzt der Wetterdienst eltiempo.es voraus. Auf den Kanarischen Inseln sind dies im Mittel 10 bis 12 Grad Celsius.
In der zweiten Februarhälfte prophezeien die Wetterfrösche Temperaturen über dem jahreszeitlichen Normalwert. Auf den Inseln bedeutet dies, dass die Höchstwerte die übliche 18-Grad-Grenze am Tag überschreiten können. Die Niederschläge sollen leicht unter den normalen Regenmengen liegen.
Die »fliegende« Tierärztin von La Palma
Liebe Leserinnen und Leser,
wer den Lavastein-Blog verfolgt oder mein Buch über den Vulkanausbruch auf La Palma mit dem Titel Lavasteinzeit gelesen hat, weiß wahrscheinlich, dass ich einen Kater namens Frechdachs habe. Er ist eine tolle Samtpfote, treu, lieb, aber auch lustig-frech und schlau. Kurz: Es gibt nichts an ihm auszusetzen – bis auf eines: Frechdachs will einfach nicht raus aus seiner Komfortzone. Sobald er in der Transportbox landet, schreit er zum Gotterbarmen, und das hört auch im Veterinär-Wartezimmer nicht auf. Und damit nicht genug: Vor lauter Panik verliert er unterwegs die Kontrolle über Blase und Darm. Ich hatte früher bei jedem Tierarzt-Besuch Angst, dass der sonst so coole Wächter unseres Geländes einen Herzinfarkt bekommen könnte.
So entwickelte auch ich im Laufe der ersten vier Lebensjahre von Frechdachs eine regelrechte Phobie. Die jährlichen Impfungen beim Tierarzt in El Paso waren für meinen Kater und mich Stress pur. Aber wohlgemerkt: Das hatte nichts mit Ángel zu tun, der wirklich ein fachlich versierter Veterinärmediziner ist, der sehr sanft mit seinen Patienten umgeht. Auslöser des Desasters war stets die Anreise. Die Transportbox und die Autofahrt versetzten mein Tier in Panik.
Und dann kam Christina Ueberschär. Im wahrsten Sinne des Wortes: Die junge Tierärztin fuhr nach einer unproblematischen Terminabsprache mit ihrem Doc-Mobil bei uns in Tajuya vor. Frechdachs pennte nichtsahnend in seinem roten Sessel, machte müde ein Auge auf, sah Christina und fand sie ganz offensichtlich okay. Ohne Murren und Knurren ließ er sich abtasten und impfen.
Seit dieser gelungenen Premiere war Christina schon einige Male bei uns in Tajuya. Und selbst nach verschiedenen Impfungen, einer schweren Bisswunde, deren Behandlung wirklich weh getan hat, und dem mit einer Punktionsnadel eingespritzten Mikrochip macht Frechdachs keinerlei Anstalten abzuhauen, wenn die Frau Tierdoktor mal wieder vor seinem Sessel steht. Er bleibt ganz friedlich liegen, und manchmal schnurrt er sogar bei der Untersuchung. Kein Zweifel: Er findet Christina schick und spielt den coolen Macker.
Ich schreibe diesen Kommentar über die »fliegende« Tierärztin von La Palma, weil es vielleicht anderen Eltern von Haustieren ebenso geht wie mir einst. Ihr könnt einfach unter 664.240.605 anrufen oder whatsappen und mit Christina einen Termin für den Hausbesuch vereinbaren. Sie spricht fließend Spanisch und Deutsch, denn sie ist als Kind deutscher Auswanderer auf La Palma aufgewachsen und zur Schule gegangen, hat in Córdoba Veterinärmedizin studiert und anschließend mehrere Jahre in verschiedenen Kliniken und Heimen für Tiere gearbeitet.
Seit Ende 2019 ist sie nun mit ihrem Doc-Mobil auf der Isla Bonita unterwegs und erfolgreich. Auch alle meine haustierhaltenden Freunde sind von der Nummer 909 des offiziellen Kollegiums der Tierärzte in der Provinz Santa Cruz de Tenerife begeistert. Denn Christina Ueberschärs Möglichkeiten bei den Hausbesuchen sind zwar nicht unbegrenzt – Operationen zum Beispiel gehen nicht – aber sehr umfangreich. So stellt sie etwa auch amtliche Veterinärbescheinigungen oder Pässe aus, zum Service gehören unter anderem Nagelschneiden oder ein Check mit dem tragbaren Ultraschallgerät.
Die ganze Palette und sogar eine Preisliste findet Ihr auf der Website von Christina.
Ich hoffe, ich konnte der einen oder dem anderen von Euch mit diesem Tipp helfen.
Gruß auch von Frechdachs! Eure Gudrun
Starmus La Palma 2025 – Programmsplitter
Sonic Universe-Konzert in Tazacorte – Classical Nights in Santa Cruz – Zwei Wissenschaftscamps in Los Llanos und Santa Cruz – Vorträge in Puerto Naos
Vom 25. bis 28. April 2025 ist La Palma zum ersten Mal Gastgeberin des Starmus-Festival. Jetzt haben die Organisatoren der Sternenparty mit Musik die ersten Programmbestandteile bekanntgegeben. Das Schönste daran: Alle Events sind kostenlos!
Am Samstag, 26. April, wird der Hafen von Tazacorte Schauplatz des Sonic Universe-Konzerts. Laut den Starmus-Machern erwartet die Besucher eine »unglaubliche Verschmelzung von Musikstilen für jedes Publikum, DJ-Sessions, Latin Pop-Rock und authentischem Rock & Roll«. Mit dabei Musiklegenden wie Glenn Hughes, Ron Bumblefoot Thal, Derek Sherinian, Vinny Appice, Tony Franklin und Dino Jelusic, der Sänger Jorge Drexler, die spanische Pop-Rock-Band Efecto Pasillo und viele mehr.
Am 25. und 27. April lädt Starmus zu Classical Night-Konzerten nach Santa Cruz de La Palma ein. Bei diesen Klassikabenden im Herzen der Hauptstadt unterhalten die Sopranistinnen Montserrat Martí Caballé und Simona Todaro Pavarotti in Begleitung des Baritons Luis Santana.
Starmus-Camps: Wissenschaft mit Spaßfaktor
In Sachen Science wurden zwei Starmus-Camps organisiert: eines auf dem Rathausplatz in Santa Cruz und eines auf dem Rathausplatz in Los Llanos. In den Ausstellungsbereichen warten an allen vier Tagen von 10 bis 20 Uhr wissenschaftliche Erlebnisse auf die Besucher. In den Bühnenbereichen beider Städte gibt es täglich ab 18 Uhr Vorträge, Präsentationen und Live-Musik. Zu den Ausstellern gehören die Starlight Foundation, das IAC, das Jane Goodall Institute, ITER, CTAO oder das Geophysikalische Zentrum der Kanarischen Inseln. Unter den Rednern finden sich unter anderen prominente Wissenschaftskommunikatoren wie Mar Gómez, der Weltraumtrainer und Olympia-Athlet Guillermo Rojo oder die CERN-Projektleiterin Isabel Béjar. Das nächtliche Musikprogramm wird von Bands wie Shidow, Nevada, Levanto, Terco und Macaca Radiata gestaltet.
Thema von Starmus La Palma: Schutz des Nachthimmels
Die Hauptvortragsreihe des Starmus-Festival 2025 findet am 25., 26. und 28. April in Puerto Naos statt. Dabei dreht sich alles um den Schutz des Nachthimmels. Außerdem stehen kritische Betrachtungen zu Themen wie Umweltverschmutzung und Weltraummüll auf dem Programm. Dazu werden große Ikonen unserer Zeit referieren: Etwa die renommierte Ethologin Jane Goodall, der legendäre Musiker und Starmus-Mitbegründer Brian May und acht Nobelpreisträger, darunter John Mather, Michel Mayor, Kip Thorne, Steven Chu und Donna Strickland. Darüber hinaus werden treten legendäre Astronauten wie Chris Hadfield und Kathryn Thornton sowie Experten für künstliche Intelligenz und Cybersicherheit wie Bernhard Scholkopf und Chema Alonso auf.
Das komplette Programm mit allen Details soll demnächst auf der Starmus-Website veröffentlicht werden.