La Palma Nachrichten im Februar 2025
im Lavastein-Blog von Gudrun Bleyhl
Aktuelle Nachrichten und Infos aus La Palma, von den Kanarischen Inseln und darüber hinaus. Das Titelbild zeigt, wie man an einem Strand-Kiosko auf La Palma einfach, aber gut schlemmen kann. Foto: Frank Gerowin

Achtung: Notfall-Übung im Rathaus von Los Llanos
Nicht erschrecken: In Los Llanos wird am heutigen Freitag, 28. Februar, ein Notfall simuliert: Die Stadt teilt mit, dass um 12.30 Uhr die Sirenen losheulen und ein »Brand« im Rathaus ausgelöst wird. Dann ist geplant, dass die Feuerwehr eine »verletzte« Person birgt, und ein Krankenwagen mit Blaulicht über die Hauptstraßen ins Zentrum rast. Zu guter Letzt soll ein Rettungshubschrauber die »verletzte« Person abtransportieren.
Bereits zuvor werden um 12 Uhr die Rettungsdienste der Stadt mit Glockengeläut und Sirenengeheul geehrt.

Blue Innovation Centre in Tazacorte geplant
Motor für die Blaue Wirtschaft
Die Unternehmen und Einrichtungen auf La Palma, die in der blauen Wirtschaft tätig sind, wollen ein Blue Innovation Centre (BIC) gründen. Ziel ist, mit dem BIC die technologische Innovation im Hafen von Tazacorte zu fördern.
Bei einem dazu abgehaltenen ersten Treffen versammelten sich unter anderen Firmen, die Whale Watching, Aquakultur, Entsalzung oder Erneuerbare Energien betreiben. Dabei waren auch Vertreter der Ozeanischen Plattform der Kanraischen Inseln (PLOCAN) und des Cabildo, denn die Inselverwaltung finanziert die BIC-Machbarkeitsstudie. PLOCAN-Direktor Joaquín Hernández Brito erklärt, dass das BIC »das Potenzial hat, La Palma zu einer weltweiten Referenz in der blauen Wirtschaft zu machen und als Motor für die lokale Entwicklung zu fungieren«.
Das BIC soll im Hafen von Tazacorte auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern angesiedelt werden und Meeresforschungslabors, Schulungsräume sowie Räume für Unternehmen umfassen. Immer mit Blick auf Nachhaltigkeit sollen hier der digitale und ökologische Wandel in den Schlüsselsektoren gefördert und Talente angezogen werden. Auch die Ausbildung der lokalen Bevölkerung in Bereichen der blauen Wirtschaft ist geplant. Zudem fasst man ins Auge, das BIC in die europäischen Innovationsnetzwerke zu integrieren und die Anziehung internationaler Investitionen zu fördern.
Anti-Abfall-Aktionen an Stränden und im Meer
Fred Olsen führt 2025 zum dritten Mal Aktionstage zur Reinigung kanarischer Küsten durch. Die Reederei informiert, dass es am 10. April im Hafenbereich von El Hierro losgeht, im Juni ist Teneriffa und im September Gran Canaria an der Reihe. Alle Infos hier klicken.
Bei den beiden vorherigen Ausgaben kamen mehr als 940 Freiwiliige von allen Inseln zusammen – darunter 13 Schulen und Tauchverbände. Bei sechs Küstenreinigungen sammelten sie rund 1.900 Kilogramm Abfall und 8.300 Zigarettenstummel ein.
Bilder sagen mehr als tausend Worte – hier geht´s zu einem Video über die Fred Olsen-Umweltgeschichte.
Die größte Pulverschlacht im Aridanetal
Die Karnevalisten im Aridanetal feiern am Samstag, 1. März, ihr absolutes Highlight: Die Gran Polvacera. Ab 12.30 Uhr wird in der City aus allen Rohren mit buntem Pulver geschossen. Der Umzug startet in der Calle Real und zieht zur Plaza. Anschließend geht es auf dem Karnevalsgelände auf der Plaza Juan Pablo II mit einer Riesenfiesta und jeder Menge Live-Bands weiter.
Pamela-Festival in Los Cancajos
Am Sonntag, 2. März, sind in Los Cancajos die Narren los: Bei der Fiesta de la Pamela dreht sich alles um den Hut. Die ausgefallensten Modell werden prämiert. Beginn: 12.30 Uhr.
Noch mehr närrische Events im Karneval-Kalender des Lavastein-Blogs.

Canary Island Film zieht Jahresbilanz 2024 – 218 Millionen Euro Umsatz
Kanaren als Drehort immer beliebter
Die Kanarischen Inseln avancieren mehr und mehr zum Mekka nationaler und internationaler Filmemacher: Im vergangenen Jahr wurden 154 Filme und Serien gedreht und mehr als 14.000 Arbeitsplätze im technischen und künstlerischen Bereich geschaffen – ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zu 2023. Unterm Strich gelangen durch diese Branche mehr als 218 Millionen Euro auf den Archipel.
Dass die Sache so gut läuft, ist den Filmkommissionen der Inseln zu verdanken, die unter dem Dach der Cabildos arbeiten. Außerdem dem Programm zur Internationalisierung kanarischer Unternehmen PROEXCA und Canary Islands Film, der Abteilung der Regionalregierung, die unter anderem die Steuervergünstigungen in der kanarischen ZEC-Zone verwaltet, die es auch für die Filmbranche gibt.
Canary Islands Film erstellt außerdem die gemeinsame Jahresbilanz. Laut der stammen 80 der 154 audiovisuellen Werke des vergangenen Jahres von nationalen und 45 von internationalen Produktionsfirmen: Das waren Spielfilme und Serien im Unterhaltungs-, Dokumentar- und Animationsbereich. Dazu kamen 14 Fernsehsendungen, 17 Kurzfilme, 12 Postproduktionsarbeiten und 390 Werbespots.
Bekannteste Serien: Staffel 2 von »Der Herr der Ringe« und »Arcane« sowie natürlich das medial vielbeachtete Werk »La Palma«.
Laut Canary Islands Film stellt die Regionalregierung 2025 Subventionen in Höhe von 3,1 Millionen Euro zur Verfügung, um lokale Filmschaffende zu unterstützen. So sollen Talente sichtbar gemacht und bei Filmfestivals weltweit ausgewählt, nominiert oder mit Preisen ausgezeichnet werden.
Aber die Kanarischen Inseln wollen nicht nur attraktiv für Filmemacher sein und den regionalen Nachwuchs fördern: Die dritte Säule zur Sicherung der Zukunft des lukrativen Filmsektors ist die Internationalisierung. »Wir nehmen an Märkten und Festivals teil, um die Fachleute der Inseln zu fördern«, so Canary Islands Film. »Dabei geht es darum, Gelder oder Partner für die Produktion neuer Filme und Serien zu finden.«
Mehr Information auf den Websites von Canary Islands Film oder den Filmkommissionen der einzelnen Kanareninseln. Hier geht es zur La Palma Film Commission.
Hommage an die Leistungsschwimmer von Los Llanos
Am Freitag, 28. Januar, ehrt Los Llanos die Pioniere des Wettkampfschwimmens. Grund: Laut Sportrat Víctor González hat diese Disziplin die Sportgeschichte der Stadt entscheidend geprägt. Leistungsschwimmen hat in der Aridane-Metropole seit rund 80 Jahren Tradition, und damals gab es natürlich noch kein so schickes Schwimmbad wie heute. Vielmehr fanden 1943 die ersten Wettbewerbe in einem Wassertank – dem Estanque de los Carrillos – statt.
Wie die Chronistin von Los Llanos, María Victoria Hernández, berichtet, markierte man die Bahnen mit Seilen und improvisierten Bojen. Die Palmeros erwiesen sich als begabte Schwimmer: Beispielsweise ging José González Rodríguez – bekannt als Pepe, der Uhrmacher – in die Sportgeschichte der Stadt ein: 1949 und 1950 errang er bei den Provinzmeisterschaften auf Teneriffa mehrere Titel. Die Athleten werden nun in Form einer Gedenktafel am Paseo de Glorias del Deporte verewigt. Dieser Platz dient der Ehrung lokaler Sportgrößen.
Clavijo vermisst Gerechtigkeit
Am 24. Februar vermeldete der Staat, dass er den Autonomen Gemeinschaften einen Teil ihrer Schulden erlassen wird. Und am 25. Februar kam die prompte Antwort von Regionalpräsident Fernando Clavijo. Wer denkt, der freute sich, der irrt. Denn der Kanarenchef bezeichnete es als »ungerecht, dass die spanische Regierung Katalonien eine Schuld von 17,1 Milliarden Euro erlassen wird, was 2.258 Euro pro Einwohner entspricht, im Vergleich zu den knapp 3,6 Milliarden Euro, die dem Archipel erlassen werden, was 1.498 Euro pro Bürger entspricht«. In diesem Zusammenhang wies Clavijo darauf hin, dass er von den Grundsätzen der PSOE nie »viel« verstanden habe, sondern dass er sie »immer weniger3 verstehe, wenn der Staat der Region mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen »mehr Geld« und der mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen »weniger« gebe.

ENTWARNUNG!
Entwicklung des Risikokorridors für den Asteroiden 2024 YR4, unter Verwendung von Daten aus Beobachtungen bis zum 20. Februar 2025. Jeder rote Punkt steht für die mögliche Position des Asteroiden am 22. Dezember 2032. Der gelbe Punkt stellt die Position dar, die am besten zu den verfügbaren Beobachtungen passt. Credit: ESA/Planetary Defence Office
Asteroid-Einschlag so gut wie ausgeschlossen
Europäische Weltraumorganisation streicht 2024 YR4 von Platz 1 der Risikoliste
Der Asteroid 2024 YR4 sorgte für Alarm und Schlagzeilen, als die Wissenschaft Anfang dieses Jahres eine Einschlagswahrscheinlichkeit auf der Erde von drei Prozent errechnet hatte. Doch jetzt ist diese auf 0,01 Prozent gesunken. Wie die Europäische Südsternwarte in Chile (ESO) am 25. Februar weiter mitteilt, haben neue Beobachtungen mit dem Very Large Telescope (VLT) und in Einrichtungen auf der ganzen Welt »einen Einschlag des Asteroiden auf unserem Planeten so gut wie ausgeschlossen«. 2024 YR4 stehe nicht mehr ganz oben auf der Risikoliste der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).
An dem internationalen Programm zur Verfolgung des alarmierenden Himmelskörpers und der nun erfolgten Entwarnung beteiligt waren auch mehrere Teleskope in der Europäischen Nordsternwarte auf den Kanarischen Inseln. Der Forschungsgruppe Sonnensystem des Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) gelang es, im Gran Telescopio Canarias (GTC) auf La Palma unter Leitung von Julia de León Cruz die Zusammensetzung und Größe des Himmelskörpers zu ermitteln. »Dank der Daten des GTC konnte die ursprüngliche Schätzung des Durchmessers des Objekts, die zwischen 40 und 100 Metern lag, verbessert werden, so dass die Spanne nun zwischen 40 und 60 Metern liegt«, so das Insituto Astrofísico de Canarias (IAC). »Auch die Position des Objekts am Himmel wurde gemessen, was zur Verbesserung seiner bekannten Umlaufbahn beigetragen hat.«
Das IAC-Team will die Kometen-Beobachtung im GTC in den kommenden Wochen fortsetzen, denn im April verschwindet er aus dem Sichtfeld der Erde. Julia de León Cruz gehört außerdem zu dem Team, das im März und Mai dieses Jahres das James-Webb-Weltraumteleskop zur Untersuchung von 2024 YR4 einsetzen wird. Ziel ist, seine Größe und Zusammensetzung sowie seine Bahnparameter noch genauer zu bestimmen.
So fing es an: 2024 YR4 wurde Ende Dezember vergangenen Jahres auf einer Umlaufbahn entdeckt, auf der er am 22. Dezember 2032 mit der Erde kollidieren könnte. Aufgrund seiner Größe und Einschlagswahrscheinlichkeit stand der Asteroid schnell ganz oben auf der Risikoliste der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), einem Katalog aller Weltraumfelsen, bei denen die Gefahr eines Einschlags auf der Erde besteht. Das Internationale Asteroidenwarnnetz hatte eine Meldung über einen möglichen Asteroideneinschlag herausgegeben und alarmierte damit Gruppen zur Planetenverteidigung, einschließlich der Beratungsgruppe für die Planung von Weltraummissionen, über die Gefahr.

La Palma hat jetzt eine Agenda 2030
Der Inselrat von La Palma hat am 24. Februar einstimmig die Agenda 2030 beschlossen. Ziel ist, »Umwelressourcen rationeller zu nutzen, um eine gerechtere, ausgewogenere und nachhaltige Zukunft für alle Bürger der Insel zu ermöglichen«. Gesteuert werden soll dieser Prozess von der Reserva de la Biosfera, wobei das Team des Weltbiosphärenreservats »eng mit allen gesellschaftlichen Akteuren zusammenarbeiten« soll.
Im Prinzip will La Palma die Objetivos de Desarrollo Sostenible (ODS) erreichen. Auch als »globale Ziele« bekannt, wurden sie schon 2015 von den Vereinten Nationen als universeller Aufruf zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Gewährleistung von Frieden und Wohlstand für alle Menschen bis 2030 verabschiedet. Laut Inselpräsident Sergio Rodríguez will La Palma innerhalb dieses strategischen Rahmens die »besonderen Bedürfnisse der Inselbevölkerung, ihre natürlichen Ressourcen und ihre Anfälligkeit für Phänomene wie den Klimawandel oder vulkanische Aktivitäten berücksichtigen«.
Außerdem solle die La Palma Agenda 2030 »den Grundstein zum Nachdenken über diese neuen Herausforderungen und kritisches Denken sowie den Austausch von Meinungen und Arbeitsvorschlägen legen«.
Staat erlässt den Regionen einen Teil ihrer Schulden
Das ist eine Premiere: Der spanische Staat will einen Teil der Schulden der Autonomen Gemeinschaften übernehmen. Wie Finanzministerin María Montero am 24. Februar weiter bekanntgab, handelt es sich dabei um ein Schuldenpaket von insgesamt 83,25 Milliarden Euro. Den Kanarischen Inseln werden 3,25 Milliarden Euro erlassen, das heißt, sie sind die Autonome Gemeinschaft mit der größten prozentualen Verringerung ihrer Verbindlichkeiten.
Ziel ist, die Überschuldung zu korrigieren, zu der die Verwaltungen während der finazkrise gezwungen waren. »Weniger Schulden bedeuten mehr Sozialstaat«, so Montero. »Dank dieser Regierungsmaßnahme werden die autonomen Regionen besser in der Lage sein, öffentliche Dienstleistungen wie Gesundheit und Bildung zu stärken.« Darüber hinaus könnten sie sich unter besseren Bedingungen auf den Märkten bewegen.
Kanarische Narrenvölkerwanderung beginnt
Die »Narrenvölkerwanderung« auf den Kanarischen Inseln beginnt: Fred Olsen informiert, dass zwischen dem 28. Februar und dem 9. März mehr als 70.000 Passagiere auf den Fähren der Reederei unterwegs sind. 38.000 von ihnen pendeln zwischen Gran Canaria und Teneriffa, von denen wiederum 20.000 in Santa Cruz de La Palma von Bord gehen wollen – laut der Reederei sind das 16 Prozent mehr als 2024. Ihr Ziel ist klar: Das total durchgeknallte Babypuder-Inferno am Rosenmontag, 3. März, namens Día de Los Indianos.
El Paso packt ein Unentschieden
Offenbar haben sich die Atlético Paso-Fußballer nach der Niederlagen-Serie des vergangenen Jahres inzwischen gefangen und drei Spiele in Folge Punkte geholt. Am Sonntag gab es ein Pünktchen gegen die Unión Sur Yaiza, denn das Lokalderby ging mit einem 1:1-Unentschieden zu Ende. Dennoch bleiben die Grün-Schwarzen mit 11 Punkten Schlusslicht in der Segunda Federación, Gruppe 5. Aber sie sind einen Punkt näher an den Tabellenvorletzten Móstoles gerückt, der 18 Punkte auf dem Konto hat.

Sentinel-4 macht Fast-Echtzeit-Vorhersagen zur Luftverschmutzung möglich
Neue Ära der EU-Luftqualitätsüberwachung
Auf La Palma und den Kanarischen Inseln genießen wir eine super Luftqualität – es sei denn, es zieht mal wieder ein Calima über die Insel. Die Rede ist von Staubstürmen aus der Sahara, die ihre »reizende« Fracht nicht nur über die Kanarischen Inseln, sondern je nach Windrichtung auch über West- und Mitteleuropa transportieren. Dieser und anderen Ursachen schlechter Luft wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Straßenverkehr, Industrieemissionen oder Waldbrände wird demnächst ein neuer Luftschadstoff-Detektiv im All auf der Spur sein: Der Sentinel-4 des EU-Raumfahrtprogramms Copernicus soll im Sommer 2025 durchstarten.
Ein wichtiger Meilenstein der Überwachung, immerhin wird allein in Europa schlechte Luftqualität für fast 600.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich gemacht. Grund: Die erste geostationäre Mission zur Überwachung der Luftqualität in Europa namens Sentinel-4 liefert jede Stunde Daten zu Schadstoffen wie Ozon (O₃), Stickstoffdioxid (NO₂), Formaldehyd (HCHO) und Schwefeldioxid (SO₂). »Damit wird eine Lücke zwischen großflächiger Satellitenabdeckung und hochfrequenten bodengestützten Beobachtungen geschlossen«, kommen die Copernicus-Experten auf den Knackpunkt zu sprechen, »denn die stündlich eintreffenden Daten machen das sogenannte Nowcasting möglich.«
Nowcasting ist eine Fast-Echtzeit-Vorhersage. Sprich: Behörden können Verschmutzungsspitzen sofort erkennen und schnell reagieren. Zum Beispiel, indem sie Warnungen ausgeben, wenn sich die Luftqualität über ein sicheres Maß hinaus verschlechtert – besonders wichtig für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen. Natürlich ist Nowcasting bei der Stadtplanung und im Verkehrsmanagement ebenfalls ein neues, wertvolles Instrument.
»Diese nahezu Echtzeit-Vorhersagen bei der Luftqualität waren bisher schwierig, da beispielsweise Winde die Luftschadstoffe schnell verlagern und bodengestützte Überwachungsstationen nicht gleichmäßig über die EU verteilt sind«, erklären die Wissenschaftler von Copernicus. »Bis die Daten verarbeitet und analysiert sind, kann das Verschmutzungsereignis bereits vorbei sein. Das heißt, bisher sind politische Entscheidungsträger und Umweltbehörden nur begrenzt in der Lage, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen«.
Last but not least: Sentinel-4 ist nicht auf einen eigenen Satelliten angewiesen, sondern wird als Nutzlast an Bord des EUMETSAT-Satelliten MTG-Sounder zusammen mit dem Instrument Infrared Sounder (IRS) betrieben. Dieses innovative und effiziente Konzept »ein Satellit, zwei Missionen« ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung der Luftqualität neben meteorologischen Beobachtungen und liefert wichtige Daten über die Zusammensetzung der Atmosphäre.

Meersalz-Kreationen jetzt mit Bio-Siegel!
Neues asu den Salinen von Fuencaliente – Interview mit Andrés F. Hernández García
Das Meersalz aus den Salinen von Fuencaliente war schon immer qualitativ äußerst hochwertig. Doch Ende 2024 kam das Tüpfelchen aufs i: Die Salzkreationen aus dem sauberen Atlantik im Süden von La Palma haben das EU-Biozertifikat errungen.
Ein Grund, den Inselgästen etwas mehr über den Familienbetrieb zu erzählen. Denn viele Touristen besuchen die Anlage während ihres Aufenthalts auf der Isla Bonita. Hier können sie sehen und auf einem beschilderten Pfad im Detail erfahren, wie das Weiße Gold der Insel gewonnen wird. Sie kehren gerne im Jardín de la Sal ein und shoppen im Souvenir-Laden – feines und grobes Meersalz, die edle Salzblüte Flor de Sal und vieles mehr. Manchmal sehen die Besucherinnen und Besucher auch ein Mitglied der Salzgärtner-Familie, die die Saline seit 1967 betreibt, bei der Arbeit. Mehr über die Familie, die Situation nach dem Vulkanausbruch und das Salzgartenrestaurant gibt es im aktuellen LSB-Interview mit Chef André zu lesen.
Kanaren-Delegation in Mauretanien – Das Projekt Tierra Firme
Ausbildung statt Migration
Die Europäische Union soll ihre Entwicklungspolitik in Mauretanien verdoppeln. Dies forderte der Präsident der Kanarischen Inseln am 21. Februar am zweiten Tag seines Besuchs in dem Subsahara-Land. Diese Hilfe, so Fernando Clavijo, werde dazu beitragen, »die gefährliche atlantische Migrationsroute zu unterbinden«.
Fernando Clavijo und seine kanarische Delegation besuchten ein Unternehmen, in denen das Pilotprojekt Tierra Firme umgesetzt wird – es ist geplant, diese Initiative in den kommenden Monaten auszuweiten.
»Niemand riskiert sein Leben in einem Cayuco, wenn er in seinem eigenen Land bleiben kann«, betonte der Kanarenpräsident. »Migration ist ein strukturelles Phänomen, das durch die Suche nach Lösungen in ihren Herkunfts- und Transitländern angegangen werden muss«. Es gehe darum, sich vor Ort ein Bild zu machen und zuzuhören, um die Situation zu bewältigen. Fernando Clavijo betonte dabei die Bedeutung der öffentlich-private Zusammenarbeit mit spanischen und kanarischen Unternehmen, die sich in Mauretanien niedergelassen haben.


Lauter Protest gegen Hausbesetzer auf Teneriffa
Kürzlich habe ich in den LSB-Nachrichten über die Auseinandersetzung von Hausbesetzern und Anwohnern in Santa Cruz de Tenerife berichtet – einer der Okupas zückte sogar ein Messer. Aber die vecinos im Stadtteil El Toscal lassen sich nicht einschüchtern: Am Freitagabend sind sie auf die Straße gegangen und haben mit viel Lärm gegen den Zustand protestiert. Allerdings nicht nur gegen die Hausbesetzer, sondern auch gegen die »Untätigkeit von Justiz und Polizei«. Außerdem planen sie Bürgerpatrouillen.
Tierra Firme – ein voller Erfolg
Die Aufforderung von Regionalpräsident Fernando Clavijo an die EU zu mehr Engagement in Afrika ist keine Einbahnstraße. Denn die Kanaren sind dort selbst schon seit Jahren aktiv.
Das neueste Projekt ist Tierra Firme, das 2024 von der Regierung der Kanarischen Inseln im Senegal ins Leben gerufen wurde, um afrikanischen Jugendlichen durch Ausbildung und Praktika in kooperierenden Unternehmen eine effektive Arbeitsvermittlung zu ermöglichen. Ziel ist, den Jugendlichen des Landes, insbesondere den von Ausgrenzung bedrohten, davon abzuhalten, sich auf die gefährliche Atlantikroute zu begeben. Das Pilotprojekt für junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren wurde mit einem Budget von 60.000 Euro gestartet. Laut Fernando Clavijo war es sofort ein voller Erfolg, da hundert Prozent der Teilnehmer in den Unternehmen, in denen sie ihr Praktikum absolvierten, einen festen Arbeitsplatz erhielten.
Inzwischen wurde diese Initiative auf Mauretanien ausgeweitet. Ein Budget von 500.000 Euro soll hier mehr als 400 Jungen und Mädchen beruflich qualifizieren. Sie erhalten eine dreimonatige Berufsausbildung in Bereichen wie Tourismus und Gastgewerbe, Klempnerei und Elektrizität, Gerüstbau und Maurerarbeiten sowie Landwirtschaft, Textilien und erneuerbare Energien.
Neben Tierra Firme arbeitet die Regierung der Kanarischen Inseln mit Mauretanien in weiteren Ausbildungs- und Kooperationsinitiativen zusammen. Dabei wurden in den vergangenen drei Jahren insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro in diese Zusammenarbeit investiert. Damit zählt der Archipel neben Andalusien und Valencia zu den engagiertesten spanischen Regionen in diesem Land.
Die Zusammenarbeit der Kanarischen Inseln mit Mauretanien konzentriert sich auf Projekte zur Stärkung der Rolle der Frau durch wirtschaftliche und soziale Förderung, Ausbildung und Kapazitätsaufbau für Frauen in wichtigen Sektoren wie der Fischerei, Stärkung der Schulen und Ausbildung für Minderjährige, Zugang zu Wasser, Bekämpfung des Hungers, Gesundheitsfragen wie die Vorbeugung von Hepatitis B oder Unterernährung sowie Abfallmanagement und Aufwertung.
Darüber hinaus gibt es seit Jahren ein Ausbildungsprogramm für mauretanische Krankenschwestern und Hebammen, das Praktika im Universitätskrankenhaus Dr. Negrín auf Gran Canaria und im Complejo Hospitalario Universitario Insular Materno Infantil vorsieht. Zudem finanziert die Regionalregierung ein Stipendienprogramm für junge Afrikaner an öffentlichen Universitäten auf den Kanarischen Inseln.
Mauretanien ist für die Kanaren und Spanien ein wichtiges Land. Die Handelskammer Teneriffa informiert, dass das Subsahara-Land derzeit der wichtigste Abnehmer für kanarische Exporte ist. Spanien wiederum sei der weltweit zweitgrößte Lieferant Mauretaniens und der größte Kunde der Europäischen Union.

Wartesaal für 150.000 Migranten
Kanarenchef Clavijo in Mauretanien – Dank an Staatspräsident für Unterstützung im Kampf gegen die Bootsmafia – Erste Erfolge: Migrantenankünft auf den Kanaren Anfang 2025 zurückgegangen
Fernando Clavijo ist wieder einmal in Sachen Migrationskrise auf den Kanarischen Inseln unterwegs. Am Donnerstag, 20. Februar, hat sich der Regionalpräsident in Mauretanien mit Regierungschef Mohamed Ahmed Ould Ghazouani getroffen. Dieses Land liegt an der Grenze zu Mali, dem Senegal und der Sahelzone und dient wie die Kanarischen Inseln als Transitgebiet für Migranten, die aufs europäische Festland wollen.
Laut dem Kanarenpräsidenten warten hier in einem Flüchtlingslager 150.000 Menschen auf die Weiterreise. Viele von ihnen wollen die lebensgefährliche Route in Holzbooten über den Atlantik nehmen – Clavijo berichtet, dass 50 Prozent der Cayucos, die auf den Kanarischen Inseln ankommen, in Mauretanien in See stechen.
Deshalb forderte er, dass die Europäische Union im »geopolitischen Raum der Sahelzone mehr tun müsse«. Bisher hat die EU 500 Millionen Euro an Mauretaien für Entwicklung, Wirtschaftsförderung und Migrationssteuerung zugesagt. Der Kanarenchef ist der Meinung, dass die Zusammenarbeit mit Mauretanien und den übrigen westafrikanischen Ländern die einzige Möglichkeit ist, der Migration zu begegnen. »Sie brauchen Ressourcen und Zusammenarbeit, um hier Chancen zu schaffen, denn wenn wir darauf bestehen, Mauern zu bauen und Barrieren zu errichten, verstehen wir nichts von dem, was passiert.« Clavijo beklagte gleichzeitig, dass »Europa und Trump leider einen anderen Weg einschlagen«.
Fernando Clavijo dankte Mohamed Ahmed Ould Ghazouani für die Zusammenarbeit mit den Kanaren und wünschte sich eine »Vertiefung, insbesondere im Ausbildungsbereich«. In dieser Sache besuchen der Kanarenpräsident und Unternehmer seiner Delegation am 21. Februar Ausbildungsstätten in Mauretanien. Clavijo dankte dem mauretanischen Statschef außerdem für den Beistand im Kampf gegen die Menschenhandel-Mafia und für sein Engagement bei der Küstenüberwachung.
In diesem Zusammenhang wurde gestern auch bekannt, dass die Anti-Mafia-Einsätze sich auf den Kanarischen Inseln inzwischen deutlich auswirken. Dem Regierungsdelegierten Anselmo Pestana zufolge kamen 2025 bisher 6.600 Migranten an – ein Rückgang von 43,3 Prozent. Gemeinsame Aktionen der Guardia Civil und der spanischen Nationalpolizei mit der mauretanischen Gendarmerie hätten zur Festnahme zahlreicher Mafiosi geführt. Außerdem zwinge die senegalesische Marine viele Kanus zur Rückkehr an die Küste.
Demontage von Migranten-Cayucas verursacht Ärger
Was passiert eigentlich mit den Booten der Flüchtlinge und Migranten aus Afrika, die auf den Kanarischen Inseln anlanden? Seit 2020 gehören sie zum gewohnten Bild in den Häfen der häufig angesteuerten Inseln, und der spanische Staat ist für das Entsorgen der Pateras und Cayucas zuständig.
Am 21. Februar hat die Sprecherin der Coalición Canaria im Abgeordnetenhaus in Madrid dieses Problem angesprochen. Cristina Valido ging es dabei vor allem um El Hierro. Auf der westlichsten aller Kanareninseln landen seit zwei Jahren unaufhörlich Migranten an, und die Bewohner klagen, dass »der Großteil des kleinen Hafens mit Booten und deren Abfällen« verschmutzt sei.
Laut Cristina Valido ist die Ursache dafür, dass die vom Staat mit der Demontage der Cayucas beauftragte Tragsa die Arbeiten mitten im Hafen durchführt. Die Abgeordnete verlangt deshalb, dass »die Firma die Boote in unbewohnte Gebiete überführt, denn der Staat muss die Bevölkerung und auch ihre Gewässer schützen«.
Grund: Die Verschrottung im Hafen verursache »schlechte Gerüche, Gesundheitsgefahren für Luft und Wasser sowie Lärm«. Für die Kanaren-Delegierte der CC ist es »unverständlich, dass diese Art der Demontage in einem bewohnten Gebiet und an Orten erfolgt, die von der Bevölkerung von La Restinga sehr stark frequentiert werden«. Die Arbeiten finden nur wenige Meter von der Fischerbruderschaft entfernt statt, wo die Menschen ihren frischen Fisch kaufen. Außerdem befinde sich ein Badeplatz für Kinder und Erwachsene sowie die Kläranlage in der Nähe. Valido bezeichnet dies als »ökologischen und umweltschädlichen Unsinn«.
Rekord-Etat für eine Mega-Bajada
Die Bajada de la Virgen de las Nieves in Santa Cruz ist das größte Fest auf La Palma und geht im Sommer 2025 zum 70. Mal über die Bühnen der Hauptstadt. Weil diese Mammutfiesta, die normalerweise alle fünf Jahre stattfindet, 2000 coronabedingt ausfallen musste, hat sie heuer einen Rekord-Etat: 3,44 Millionen Euro gibt die Insel für die Events aus. Dafür zuständig ist ein Aufsichtsrat mit dem ellenlangen Namen Consejo Rector del Organismo Autónomo Local (OAL) de la Bajada de la Virgen de las Nieves. 900.000 Euro steuert die Stadt Santa Cruz bei, 600.000 die Regionalregierung, 600.000 das Cabildo von La Palma und das Kanarenparlamtent 20.000 Euro. Dazu kommen zahlreiche Spenden von Privatleuten und Firmen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Asier Antona verspricht »ein erstklassiges Programm an Aktivitäten, damit die Bajada 2025 unvergesslich wird«. Zur Bajada-Website mit dem Programm 2025.
Ungewöhnlich hohe UV-Strahlung
Die Ultraviolette Strahlung auf den Kanarischen Inseln ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich hoch. Im regionalen Aktionsplan gibt es die fünf Risikostufen niedrig, mäßig, hoch, sehr hoch und extrem. Mit dieser Warnung wendet sich die Dirección General de Salud Pública del Servicio Canario de la Salud (SCS) an die Menschen auf dem Archipel.
Wenn das Gesundheitsrisiko den Schwellenwert »hoch« erreicht, ist es laut dem Gesundheitsdienst ratsam, Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr zu verwenden. Weitere Empfehlungen: Bleiben Sie von 11 bis 17 Uhr in schattigen Bereichen, tragen Sie breitkrempige Hüte und Kleidung, die Arme und Beine bedeckt sowie eine geeignete Sonnenbrille. Kinder müssen nun ganz besonders vor der Sonne geschützt werden! Denken Sie daran, dass die Gefahr auch bei bewölktem Himmel und Wind besteht, auch wenn es gar nicht besonders heiß ist.
Nach Angaben der staatlichen Wetteragentur AEMET sind die Kanarischen Inseln die Region Spaniens mit der höchsten UV-Strahlung das ganze Jahr über. Sie gehört zum nicht sichtbaren Spektrum des Sonnenlichts und verursacht Schäden, die sich ansammeln und unter Umständen Hautkrebs verursachen können.

Condor-Flüge Winter 2025/26 auf die Kanaren buchbar!
Gute Nachricht: Condor hat – wie von der Presseabteilung gegenüber dem Lavastein-Blog Anfang dieser Woche angekündigt –, jetzt die Flüge für den Winter 2025/26 auf den Kanarischen Inseln veröffentlicht. Ab Frankfurt und Hamburg nach Santa Cruz de La Palma (SPC) geht es ab November 2025 wieder jeden Mittwoch und Sonntag. Ab München starten die Condor-Maschinen mittwochs und ab Düsseldorf samstags nach SPC.
Außerdem gibt´s aktuell gerade neue Eintagsfliegen! Zum Beispiel von Nürnberg nach Teneriffa-Süd Flüge ab 32,99 Euro. Von hier aus hebt jeden Abend ein Inselhüpfer von Binter nach La Palma ab … eine gute Anreise-Alternative insbesondere im Sommer, wenn die Isla Bonita nicht mehr von so vielen Airlines wie im Winter angeflogen wird. Zur Condor-Website.

Fünf Millionen Euro für vulkanbetroffene Firmen und Selbständige
Vom Vulkan betroffene Unternehmen, Selbständige und Landwirte auf La Palma können ab sofort Zuschüsse des Cabildo beantragen. Der zuständige Inselrat Fernando González gibt bekannt, dass insgesamt fünf Millionen Euro verteilt werden können. Antragsschluss ist der 30. März 2025. Das Verfahren läuft vollständig über die elektronische Cabildo-Zentrale. Die Gelder sollen laut González bei der Wiederherstellung und Anpassung der Geschäftsprojekte an die aktuellen Realitäten des Marktes helfen.
Kulturpark Los Llanos-Eröffnung Anfang 2026?
Die Arbeiten am Parque Cultural Islas Canarias in Los Llanos sind im Plan und sollen Anfang 2026 beendet sein. Inselpräsident Sergio Rodríguez begutachtete unter anderen auch diese Baustelle in dieser Woche und unterstrich, wie wichtig dies für die »Förderung der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des Aridane-Tals« sei. Der Bürgermeister von Los Llanos, Javier Llamas, ist sogar sicher, dass die Anlage mit Platz für 600 Gäste »einer der wichtigsten Kulturräume der Insel« wird.
Das einst mit 11,8 Millionen Euro veranschlagte Projekt hatte sich nach jahrelanger Verzögerung auf ein Budget von 13 Millionen Euro aufgeschaukelt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Theater, aber auch Büros, sanitäre Anlagen, eine Cafetería und zwei Konferenzsäle finden unterm Dach des Kulturparks Platz. In den Außenbereichen werden ein parkähnlicher Platz und ein Kiosk gebaut.
In Tijarafe entsteht ein Gründer- und Kulturzentrum
Die Arbeiten am Gründerzentrum in Tijarafe gehen gut voran. Dies erklärte jetzt Inselpräsident Sergio Rodríguez nach einem Lokaltermin. Für mehr als fünf Millionen Euro entstehen in der Nordwestgemeinde Räume, wo junge Unternehmen Instrumente und Unterstützung für erfolgreiches Arbeiten finden, sowie Wohn- und Kulturbereiche. Darüber hinaus wird eine Tiefgarage gebaut.
Die Details: Im Erdgeschoss sind sechs modulare Einheiten, ein Eingang zu den Wohnungen und ein Windfang geplant. Im ersten Stockwerk befinden sich drei Büros, eine Bar-Cafeteria und der sogenannte Kunstraum Espacio de Arte. Im zweiten Stockwerk sind drei Gewerbeeinheiten und drei Wohnungen vorgesehen, während im dritten Stockwerk weitere drei Wohnungen entstehen. Finanziert wird das Projekt aus dem Kanarischen Entwicklungsfonds (FDCAN).

Wie wirkt sich Trumps Politik auf die Kanaren aus?
»Das auf dem Tourismussektor basierende Wirtschaftsmodell weist zweifellos einige Schwächen auf, die eine gleichmäßige Verteilung des erwirtschafteten Reichtums von mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr erschweren.« Dies erklärte jetzt Regionalpräsident Fernando Clavijo. Im Blick auf die Zukunft unter den neuen globalen Einflüssen gelte es, das Potenzial der Kanarischen Inseln »angesichts der möglichen Folgen eines Zollkriegs, kriegerischer Konflikte oder des Migrationsphänomens und möglicher Auswirkungen auf die regionalen Wirtschaftssektoren, insbesondere den Tourismus, voll auszuschöpfen«.
Die Vertreterin der Kanaren für Wirtschaftsfragen in der Europäischen Union, Matilde Asián, sieht durch die Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump eine Gefahr für Exportprodukte wie kanarische Bananen und Tomaten. Sie hofft, dass die EU nicht ihrerseits mit Zollerhöhungen reagieren wird. Außerdem befürchtet Asián, dass die mögliche Erhöhung der spanischen Verteidigungsausgaben »spürbare Auswirkungen« auf die Kanarischen Inseln haben könnte.
Dies steht freilich noch nicht fest. Klar ist allerdings, dass der spanische Regierungspräsident Pedro Sánchez auf der NATO-Sicherheitskonferenz in München sagte, dass er weiterhin nicht nur die spanische, sondern auch die europäische und ukrainische Sicherheit verteidigen wolle – und das kostet. Der Staatschef begründet dies so: »An dieser Stelle müssen wir immer wieder auf die Geschichte Europas zurückgreifen und uns darüber im Klaren sein, dass die EU durch die Krise gewachsen und gestärkt ist. Dabei verwies er auf die Pandemie und die Next-Generation-Fonds, auf die durch Putins Krieg verursachte Inflationskrise, auf die iberische Lösung und die Reform des Strommarktes sowie auf die Solidarität zur Unterstützung der Ukraine. »Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment für die Europäische Union, nun ist es wichtig, die Prinzipien und Werte aufrechtzuerhalten, die der internationalen Ordnung zugrunde liegen.«
HiperDino gibt auf Mallorca Gas
Das ursprünglich rein kanarische Unternehmen HiperDino geht neue Wege und hat jetzt auf Mallorca zwei Tiendas Touristicas mit dem Namen HiperDino Express eröffnet. »Es handelt sich nicht nur um eine Expansionsmaßnahme, sondern um den Beginn einer neuen Etappe, in der wir unser Modell des Touristengeschäfts auf eine der wichtigsten Inseln des Mittelmeers bringen«, so der Vorstandsvorsitzende von DinoSol Supermercados, Javier Puga. »Das Angebot richtet sich auch mit internationalen Top-Marken speziell an die Besucher, und wir wollen auf Mallorca zu einem Bezugspunkt zu werden, wie wir es bereits auf den Kanarischen Inseln sind.«
Weniger Babies auf den Kanaren
11.718 Babys erblickten 2024 auf den Kanarischen Inseln das Licht der Welt. Dies war ein Rückgang von 2,34 Prozent gegenüber 2023 und von 28 Prozent im Vergleich zu 2014. Das Nationale Institut für Statistik informiert weiter, dass den gesunkenen Geburten eine gewachsene Zahl von 17.786 Sterbefällen gegenübersteht, so dass im vergangenen Jahr ein negatives natürliches Bevölkerungswachstum entstanden ist. Dennoch geht unterm Strich die durch Einwanderung aus Spanien und dem Ausland, insbesondere aus Europa, verursachte Bevölkerungszunahme unvermindert weiter. Auf den Kanarischen Inseln lebten Ende des vergangenen Jahres 19.465 Personen mehr als 2023.
Wieder Perückenwettbewerb in Santa Cruz
Peluca heißt Perücke auf Spanisch, und beim Karneval auf La Palma wird dieses Thema ganz groß geschrieben. So findet auch in Santa Cruz dieses Jahr wieder ein Perückentag und zuvor ein Perückenwettbewerb statt. Der Wettbewerb läuft vom 28. Februar bis zum 5. März, wobei die Teilnehmer in dieser Zeit ihren karnevalistischen Kopfschmuck in den sozialen Netzwerken präsentieren und mit Casco Histórico markieren. Zur Verfügung stehen die Kategorien Einzelperson, Paar und Gruppe. Wettbewerbsregeln auf dieser Website.
Am Freitag, 28. Februar, findet dann die große Fiesta de Peluca statt. Ab 14 Uhr füllt sich die Hauptstadt mit den verrücktesten Haarkreationen. Dazu gibt es Live-Musik auf dem Karnevalsgelände. Außerdem startet um 13 Uhr wieder der beliebte Cocktail-Wettbewerb auf der Plaza José Mata.
Zum gesamten Karnevalsprogramm von Santa Cruz de la Palma 2025 auf diesen Link klicken.
La Palmas Schüler lernen die Gebärdensprache
An den Schulen von La Palma wurde jetzt eine außergewöhnliche Aktion gestartet: Cosechando aventuras escolares heißt sie – und verspricht »Abenteuer in der Schule«. Dabei sind 96 Projekte geplant, bei denen die Kinder und Jugendlichen die Gebärdensprache lernen können. Das Ganze läuft unter der Regie der Gehörlosenvereinigung Sembrando Conciencia.

Lernen von Samsø
La Palma-Abordnung studiert erfolgreiche Energiewende auf einer Insel in Dänemark
Eine Delegation aus La Palma hat jetzt die dänische Insel Samsø besucht, um deren Energiemodell zu studieren. Ein 1977 von der »Energieakademie« des Eilands ins Leben gerufenes Projekt hat Samsø nicht nur unabhängig von fossilen Brennstoffen gemacht, sondern erzeugt inzwischen Überschüsse.
»Heute ist Samsø ein inspirierendes Beispiel für die ganze Welt, wenn es um die Dekarbonisierung der Wirtschaft geht«, erklärt der mitgereiste Inselrat für Wirtschaft und Energie, Fernando González. »Selbst auf Inseln kann Energieautarkie erreicht werden, wenn Bürger, Verwaltungen und Einrichtungen auf dasselbe Ziel hinarbeiten.«
Das Erfolgsrezept: Die Bürger auf Samsø arbeiteten von Anfang an in Genossenschaften an der Energiewende, was Eigenverantwortung und Engagement zur Folge hatte. »Derselbe Geist führte auf La Palma vor drei Jahren zur Gründung von Energía Bonita, der Energiegemeinschaft der Insel La Palma, die heute über acht Photovoltaik-Anlagen zur gemeinsamen Nutzung in verschiedenen Gemeinden auf der Isla Bonita verfügt«, erläutert Fernando González den vielversprechenden Start. »Auf diese Weise wurde ein kollaboratives Ökosystem geschaffen, das nach und nach in der Lage sein wird, seine Mitglieder mit erneuerbarer Energie zu versorgen.«
Der Inselenergierat und andere Verfechter der sogenannten »partizipativen Energiewende« auf La Palma glauben, dass Samsø ein »Vorbild« für die Isla Bonita sein kann. Vieles könne von dieser Insel auf unsere übertragen werden.
Diese Reise war dank der Koordination verschiedener Akteure und Projekte möglich. Energía Bonita wird durch das Projekt Communities for Climate der Europäischen Kommission unterstützt, außerdem aus Mitteln des Cabildo, und die Beratung auf Samsø wurde durch das Programm Saubere Energie für EU-Inseln der Europäischen Kommission finanziert. La Palma Renovable ist ein vom Cabildo getragenes Projekt, das eine zu 100 Prozent aus Erneuerbaren versorgte Insel zum Ziel mit Schwerpunkt auf dezentraler Erzeugung, lokaler Wirtschaft und Bürgerbeteiligung hat.
Nach dem Waldbrand: 40.000 neue Bäume auf Teneriffa
2023 gab es einen verheerenden Waldbrand auf Teneriffa: Rund 15.000 Hektar Wald fielen zwischen August und November den Flammen zum Opfer. Aber es wird wieder aufgeforstet. Das Cabildo hat inzwischen schon mehr als 30.000 Bäume pflanzen lassen, und laut Inselpräsidentin Rosa Dávila geht die Aktion noch weiter: Bis Ende Februar soll deren Zahl auf 40.000 anwachsen.
Bei der Aufforstung werden eingeschleppte Arten wie die Radiata-Kiefer entfernt und dafür einheimische, feuerresistente Arten wie die Monteverde-Pino neu gepflanzt. Die Arbeiten finden im Monterrey-Kiefernwald statt, der sich auf mehr als 500 Hektar über die Gemeinden El Sauzal, La Matanza, La Orotava, La Victoria, Los Realejos, Santa Úrsula und Tacoronte erstreckt. Die neuen Bäume kosten rund 1,5 Million Euro. Insgesamt wurden 5,1 Millionen Euro für die Wiederaufforstung bewilligt.
Soviel bezahlt die Kanarenregierung für die Spritrabatte
Der kanarische Regierungsrat hat jetzt 9,5 Millionen Euro für den Rabatt auf Treibstoffpreise an den Tankstellen der Nicht-Hauptstadtinseln fürs erste Quartal 2025 genehmigt. Die Auszahlung und Abwicklung übernimmt die Steuerbehörde des Archipels.
Im vergangenen Jahr gab es diesen Nachlass erstmals nur für die sogenannten Grünen Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro, um die hier höheren Spritpreise im Vergleich zu Teneriffa und Gran Canaria auszugleichen. Seit Februar sind auch Fuerteventura und Lanzarote prinzipiell berechtigt. Allerdings erhält bisher nur Fuerteventura den Rabatt, da die Mindestdifferenz zu den Preisen auf den großen Inseln 5 Cent sein muss.
Aktuell ist der Bonus auf Fuerteventura auf 5 Cent festgesetzt, auf La Palma und La Gomera auf 20 Cent und auf El Hierro auf 30 Cent. Diese Rabatte werden vierteljährlich geprüft und je nach der Preisentwicklung an den Tankstellen auf Gran Canaria und Teneriffa für jede kleine Insel neu festgesetzt.
Nur eine Bananenfinca mit Öko-Zertifikat auf Kanaren
Residenten wissen, dass Bananen auf den Kanarischen Inseln plátanos heißen. Aber wussten Sie, dass es auf den Kanarischen Inseln unter den unzähligen Fincas, die die gelben Früchtchen produzieren, nur eine einzige Finca mit Demeter-Zertifizierung gibt? Es handelt sich um das Landgut Laureles de la Mangla im Süden von Teneriffa, und das wurde kürzlich von der Firma Europlátanos in Nürnberg auf der Biofach-Messe vorgestellt. Ziel war, neue Handelsbeziehungen im Bereich ökologisch produzierter Produkte von den Kanaren zu knüpfen.
Seit 2020 produziert Laureles de la Mangla rund eine halbe Million Kilo biologische und biodynamische Plátanos auf rund acht Hektar. Europlátano und ihre Vermarktungsgesellschaft Mercamusa haben das ebenfalls erforderliche Demeter-Siegel, diese Bananen zu verkaufen: »Auf der Messe in Nürnberg wurde auch der deutliche Unterschied zwischen der europäischen Bio-Banane und der aus Drittländern stammenden Banane bestätigt«, so das Vertriebsunternehmen«. »Die Früchte aus Europa stimmen wesentlich besser mit der ökologischen Philosophie überein, da sie nicht so weit transportiert werden müssen und so einen minimalen Kohlenstoff-Fußabdruck haben, der ebenfalls zertifiziert ist.«
Davon abgesehen, sind alle Plátanos de Canarias – nicht nur die aus biologischem Anbau – im Blick auf Aussehen, Geschmack und Geruch unmöglich mit den viel größeren, dafür aber wesentlich fader schmeckenden Bananen aus Übersee zu verwechseln.
Labor für die Blaue Wirtschaft auf La Palma
In der Schule von Tazacorte-Puerto soll ein Labor der Plataforma Oceánica de Canarias (PLOCAN) eingerichtet werden. Dies hat jetzt das spanische Wissenschaftsministerium bekanntgegeben. Dafür stehen Mittel in Höhe von mehr als 212.000 Euro zur Verfügung. Dieses Projekt ist Teil der Förderpläne für die sogenannte »Blaue Wirtschaft« und der erste Schritt zum Blue Innovation Center, wo Unternehmer Unterstützung finden und neue Technologien entwickelt werden sollen. Ziel: innovative Projekte in Bereichen wie Meeresbiotechnologie oder erneuerbare Energien ins Leben zu rufen.
Der Sonderbeauftragte für den Wiederaufbau von La Palma, Héctor Izquierdo, betont, dass diese Art von Projekten zu einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung der Insel beitragen. Außerdem ziele diese Initiative darauf ab, »La Palma als Bezugspunkt für die Erforschung der Meeresökosysteme zu konsolidieren und die Position der Insel in anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Astronomie oder der Vulkanologie zu ergänzen«.
Ein buckliger schwarzer Teufel sorgt für Furore
Die Geschichte eines kleinen Fisches, der Riesen-Schlagzeilen machte
Der Seeteufel verdankt seinen Namen seiner Hässlichkeit und seinen beiden kleinen Hörnern über den Augen. Nichtsdestotrotz ist er ein beliebter, weil wohlschmeckender Speisefisch. Womöglich noch hässlicher und furchteinflößender schwimmt sein Kollege Melanocetus johnsinii daher. Der schmeckt nicht so gut wie der Seeteufel, sorgte aber dieser Tage auf Teneriffa und weit darüber hinaus für helle Aufregung.
Zuerst in wissenschaftlichen Kreisen, als ein Boot voller Forscher im Atlantik im Süden der Insel den »Diablo Negro« sichtete. Und anschließend war in den Medien der Teufel los. Grund: Das Fischlein mit dem monströsen Gesicht kommt normalerweise nie an die Oberfläche, denn es ist eine Kreatur der Tiefsee. Deshalb hat es auch eine »Stirnlampe«, mit der es in diesen dunklen Meereswelten Beute anlockt. Und so gehört es zur Gattung der Anglerfische – die Biologen nennen es den »Buckligen Anglerfisch«.
Das sensationelle an der Oberflächen-Schwimmübung des Schwarzen Teufels von Teneriffa war, dass er noch lebte. Denn er braucht ja eigentlich die großen Drücke seines bis zu 4.500 Meter tiefen Reiches.
Und so wurde zunächst spekuliert, warum der gerade mal 15 Zentimeter große kleine Meeresteufel nach diesen Ausflug ans Tageslicht noch putzmunter war. Die einen sagen, dass er vielleicht einen Fisch mit einer Schwimmblase gefressen haben könnte, welche ihn nach oben getragen hatte. Andere behaupten, dass er selbst von einem größeren Tier wie einem Wal verspeist und wieder ausgespuckt wurde.
Allerdings waren dem Buckligen alle Spekulationen egal. Er starb. Ein Beweis dafür, dass der Schwarze Teufel es langfristig wohl vorgezogen hätte, wieder im Dunkeln zu munkeln und seine Ruhe zu haben. Seine Entdecker brachten ihn ins Museo de naturaleza y Arqueología (MUNA), das dem Cabildo von Teneriffa gehört. Dort schwimmt der Diablo Negro jetzt in Ethylalkohol, also in Schnaps. Damit er schön frisch bleibt für weitere Forschungen. Und vielleicht auch irgendwann für eine Ausstellung …
Mehr über den kleinen Teufelskerl auf Instagram, wo David Jara, einer der Entdecker, ein Video eingestellt hat, oder im National Geographic.

Condor-Winterflugplan 2025/26 für die Kanaren kommt endlich
Gute Nachrichten: Finale Gespräche für Kurz- und Mittelstrecke laufen – Daten werden mit Hochdruck ins System eingebucht
Liebe Leserinnen und Leser,
diejenigen unter Euch, die aus Deutschland kommen und schon ein Haus oder Apartment für den kommenden Winter buchen wollen, dürften sich gewundert haben, dass es noch keinen Flugplan 2025/26 für die Kanaren von Condor gibt. Denn La Palma-Fans wissen: Normalerweise kann man jetzt schon ein kanarisches Sonnenziel für die in Mitteleuropa kalte Jahreszeit buchen. Auch Dörthe von Canarias Travel24 war schon ganz nervös und fragte mich, ob ich wisse, was denn da los sei.
Daraufhin habe an Condor geschrieben. Gestern, am Sonntag. Und schon heute Morgen war die Antwort da. »Die Kanaren sind bereits seit Jahren ein fester Bestandteil des Condor Flugplans, so auch im kommenden Winter.« Dickes Lob: sehr gut funktionierende Presseabteilung, aber das war schon immer so.
Die Airline schreibt, dass alle Ziele auch der Mittel- und Kurzstrecke voraussichtlich noch im Laufe dieser Woche auf der Condor-Homepage online und damit auch buchbar seien. Den Flugplan finde man dann unter diesem Link.
Bislang sind laut Condor nur die Langstreckenziele buchbar. »Zu den Kurz- und Mittelstrecken laufen noch finale Gespräche, und die »Kollegen arbeiten mit Hochdruck daran, diese ins System einzuspielen«.
Ich sage danke für die Info und wünsche Euch allen eine schöne Woche!
Eure Gudrun
Regen – Wind und Wellen-Alarm
Ab Montagnachmittag und auch für Dienstag gibt die Staatliche Wetteragentur AEMET gelben Alarm für Regen in den Cumbres und im Westen von La Palma. Außerdem werden starke Windböen erwartet. Die Nationalparkverwaltung meldet, dass am 17. Februar ab 21 Uhr der Wanderweg PRLP-13 vom Campingplatz zum Parkplatz am Barranco de Las Angustias bis auf Weiteres geschlossen wird. Mehr Infos über die Wanderwege hier klicken.
Die Notfalldirektion der Regionalregierung warnt obendrein ab Montagnacht vor sogenannten Küstenphänomenen auf allen Kanareninseln. Küstenphänomene sind hohe Wellen, die sich durch starken Wind auf dem Atlantik aufbauen und als hohe Brandung auf den Inseln ankommen – in diesem Fall sollen die Wogen zwischen drei und fünfeinhalb Meter hoch sein. Achtung Inselgäste: Nehmen Sie diese Warnungen unbedingt ernst! Auf den Kanarischen Inseln ertrinken immer wieder Urlauber, weil sie sich beispielsweise beim Wellen-Fotografieren zu weit vor wagen oder bei solchem Wellengang baden.
Kulturzentrum in Puntagorda geplant
Es ist amtlich: Puntagorda erhält ein Kulturzentrum, in dem auch die Musikschule untergebracht wird! Das Cabildo und der Gemeinderat haben dies jetzt im Rahmen des Inselentwicklungsplans PIDL beschlossen. In das Projekt sollen 2,26 Millionen Euro fließen, und Bürgermeister Vicente Rodríguez will damit »ein kulturelles Zentrum mit großer Bedeutung für die Region« schaffen.
Insgesamt stehen im Plan Insular de Desarrollo Local 40 Millionen Euro für die 14 Gemeinden auf La Palma zur Verfügung. Ziel des PIDL ist unter anderem, Landflucht zu verhindern und neue Wirtschaftszweige anzusiedeln, indem das Leben beispielsweise im Norden der Insel attraktiver gemacht wird.
Tapa-Gipfel in El Paso
Termin für Leute, bei denen die Liebe durch den Magen geht: Am Samstag, 22. Februar, steigt in El Paso wieder eine Feria Gastronómica. Im Rahmen der 14. Ruta del Gallo präsentieren Wirte aus dem Aridanetal auf der Plaza Francisca Gazmira ausgefallene Tapa-Kreationen. Die Stände haben von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Von 12 bis 14 Uhr gibt es einen Kinderkochkurs. Last but not least: Die Tapas kosten jeweils drei Euro, Getränke zwei Euro.
Noch ein Punkt für El Paso!
Bei den Kickern aus El Paso scheint es weiter bergauf zu gehen: Nach dem Sieg am vergangenen Sonntag gelang Atlético Paso beim Spiel am 16. Februar gegen Real Madrid C ein 1:1-Unentschieden. Nach der langen Durststrecke freuen sich die einzige Elf aus La Palma, die noch in der Segunda Federación mitmischt, und alle Fans der Grün-Schwarzen natürlich über jeden Punkt. Zehn davon sind jetzt auf dem Konto – leider immer noch der letzte Tabellenplatz. Aber alles drückt weiterhin die Daumen. Schließlich wird ja noch bis zum 22. Juni gespielt.

Kanarische CECOPIN-Notfallzentrale: Bilanz 2024
Die 112 hat auch eine App!
Wer die 112 wählt, landet in der Koordinierungsstelle für Notfälle und Sicherheit der Kanarischen Inseln – abgekürzt CECOES. 2024 gingen hier mehr als 740.000 Meldungen ein – sowohl Notfallmeldungen als auch Anfragen zu Informationen.
63,8 Prozent der Anrufe hatten zur Folge, dass Hilfe wie der Notarztwagen oder die Feuerwehr aktiviert wurden. Bei knapp 230.000 Personen, die die 112 wählten, bestand Gefahr für ihr Leben oder Eigentum.
Die Zahl der Anrufe von Ausländern stieg 2024 gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Prozent – auch hier spiegelt sich der Anstieg des Tourismus auf den Kanarischen Inseln wider. Seit dem Jahr 2000 haben die nicht-spanischen Meldungen bei CECOES übrigens um knapp 657 Prozent zugelegt.
In den kommenden zwei Jahren sollen in der kanarischen 112-Zentrale auch Textnachrichtensysteme oder Videobilder eingeführt werden. Dies schreibt eine Regelung der Europäischen Union vor. Bisher schon kann CECOES über Advanced Mobile Location (AML) den Standort der Notrufe orten.
Last but not least und für Touristen sehr praktisch: Es gibt eine 112 Canarias-App, die bisher allerdings noch nicht besonders genutzt wird – darüber gingen 2024 nur 138 Notrufe ein. Wer sie für den Notfall parat haben will, kann sie hier herunterladen:

Die Pino del Consuelo in Fuencaliente wird zum Mahnmal
Erinnerung an eine dunkle Zeit auf La Palma
In Fuencaliente wird derzeit das Gelände im Bereich der Pino del Consuelo zu einem Mahnmal für die palmerischen Opfer des spanischen Bürgerkrieges umgestaltet. Nach Angaben der Regionalministerin für Präsidiales, Nieves Lady Barreto, soll das 80.000 Euro-Projekt »die Vorreiterrolle von La Palma bei der Beseitigung der Schäden einer dunklen und grauen Periode« zeigen. Auf den Kanarischen Inseln arbeiten die Kommission für das demokratische Gedenken und auf La Palma die Asociacón de la Memoria Histórica an der Aufarbeitung der Franco-Ära. »Wir müssen uns an die Geschichte erinnern«, so die Ministerin, »um in die Zukunft gehen zu können, ohne radikale Optionen, die uns von einem gerechten und sozialen Zusammenleben aller Menschen entfernen«.
Die Rote Woche von La Palma: Franco-Schergen ermorden Palmeros
Blick zurück: Die Pino del Consuelo ist eine Kanarische Kiefer an der LP-1 zwischen Santa Cruz und Fuencaliente. 1994 wurde rund 100 Meter oberhalb des alten Baumes zwischen Kilometer 24 und 25 ein Grab mit den sterblichen Überresten von fünf Personen gefunden, die zwischen November 1936 und März 1937 von Putschisten des Franco-Lagers hingerichtet worden waren. Dies waren die ersten Exhumierungen von Bürgerkriegsopfern auf den Kanarischen Inseln.
Unter ihnen war der damalige republikanische Bürgermeister von Los Llanos, Francisco Rodríguez Bethencourt. Weitere Leichen wurden 2006 und 2007 gefunden. Deshalb nennt man die Ermordeten im Volksmund auch die »Dreizehn von Fuencaliente«. Die Obduktionen ergaben, dass sie brutal ermordet wurden, weil sie unter anderem bei der Versorgung von Menschen geholfen hatten, die vor den 1936 auf La Palma gelandeten Streitkräften der Putschisten in die Berge der Insel geflohen waren. Die Insel leistete sieben Tage lang Widerstand, der als »Semana Rojo« – also Rote Woche – in die Geschichte einging. Insgesamt wurden damals auf La Palma 51 Menschen im Geheimen hingerichtet.
Das Gesetz zur demokratischen Erinnerung erlaubt das Mahnmal in Fuencaliente
Die Sozialisten der PSOE beantragten 2024, die »Gräber von Pino del Consuelo« zu einem »Ort des demokratischen Gedenkens zu erklären«. Dies erlaubt das 2022 verabschiedete Ley de Memoria Democrática für Orte, die an Opfer des spanischen Bürgerkriegs erinnern.
Dieses Gesetz zur demokratischen Erinnerung reicht freilich wesentlich weiter: Es überträgt dem Staat unter anderem die Verantwortung für die Suche nach Menschen, die während des Guerra Civil Española von 1936 bis 1939 und der anschließenden Diktatur »verschwunden« sind. Tatsächlich wurden Verfechter der demokratisch gewählten Regierung der Zweiten Spanischen Republik – die Republikaner – von den Putschisten unter General Francisco Franco verschleppt und gemeuchelt.
Nach dem Tod von Franco 1975 und dem schrittweisen Übergang Spaniens in eine Demokratie wurden die Verbrechen dieser dunklen Zeit in Spanien kaum aufgearbeitet. Erst nach der Jahrtausendwende kamen – angeregt von Verbänden und Nachfahren der »verschwundenen« Menschen – verstärkt Bemühungen in dieser Hinsicht auf. Das Gesetz zur demokratischen Erinnerung und die damit bereitgestellten Gelder für Exhumierungen sollten eine neue Phase der Enthüllung einleiten – und das taten sie: Die Überreste tausender Franco-Gegner wurden seitdem gefunden und exhumiert.
Inzwischen gibt es allerdings Bestrebungen der Partido Popular (PP) und der Vox-Partei, das Ley de memoria Democrática aufzuheben. Das rechte und ultarrechte Lager ist so gar nicht scharf auf weitere Enthüllungen und will statt dem »Erinnerungsgesetz« lieber »Gesetze der Eintracht« schaffen, in denen das Wort »Diktatur« nicht vorkommt. Was nicht weiter verwundert: Die PP hieß ursprünglich Alianza Popular und änderte ihren Namen erst 1989 in Partido Popular. Die Alianza Popular war 1976 aus sieben Parteien gebildet worden, von denen sechs unter der Führung von ehemaligen Ministern der Franco-Diktatur standen. Mehr dazu auf Wikipedia.

Premiere bei der Transvulcania 2025 auf La Palma
Behinderte starten mit der Joëlette
Bei der Transvulcania 2025 auf La Palma wird zum ersten Mal seit Bestehen des Events ein Joëlette-Wettbewerb für Menschen mit Behinderungen ausgetragen. Interessenten können sich ab Freitag, 14. Februar, für 30 Euro pro Team registrieren. Die Joëlette-TeilnehmerInnen starten am Samstag, 10. Mai, am Mirador de El Time zum 7,9 Kilometer entfernten Los Llanos, wo sie durchs umjubelte Ziel der Ultramarathon-Cracks an der Plaza gehen. Alle weiteren Infos auf der Transvulcania-Website.
Joëlette ist ein geländegängiger Rollstuhl, der Menschen mit Behinderungen erlaubt, selbst schwierige Wanderrouten zu bewältigen. Hersteller des Geräts ist die Firma Ferriol-Matrat in Frankreich, die verschiedene Ausführungen je nach Art der Behinderung anfertigt.

Hausbesetzer auch auf den Kanaren
Sie sind der größte Horror von Hausbesitzern, deren Immobilie nicht ständig bewohnt ist: Okupas! So nennt man in Spanien Hausbesetzer, die auch auf den Kanarischen Inseln immer wieder für Aufruhr sorgen.
Etwa am 12. Februar im Zentrum von Santa Cruz de Tenerife. Laut einer Meldung der Internetzeitung El Día, deren Redakteure vor Ort waren, wurden zwei Häuser im Viertel Chicharrero besetzt. Nachbarn, die die Eigentümer kannten und schützen wollten, verlangten von den Besetzern, das Grundstück zu verlassen. Diese Art von Hilfe ist nicht ungefährlich, denn einer der Okupas zückte sogar ein Messer. Später kam die Polizei, erklärte den aufgebrachten Nachbarn jedoch, dass da nichts zu machen sei. Ohne gerichtliche Anordnung sei der Zutritt zum Grundstück nicht erlaubt, da es sich um Privateigentum handele. Zum gesamten Artikel.
Ein Paradox: Hausbesetzer dürfen ungestraft ein Grundstück betreten, die Polizei aber nicht. Über die komplizierte Gesetzeslage, nach der die Okupas unter bestimmten Bedingungen sogar im Recht sind und wie sich Hausbesitzer schützen können, berichtet dieser Artikel der Immobilien-Plattform idealista.com.
Last but not least: Wussten Sie, dass Hausbesetzer mit Kaugummis oder Papier arbeiten, um herauszufinden, ob eine Immobilie über längere Zeit leersteht? Sie kleben den Kaugummi ins Schloss oder stecken einen Zettel zwischen Tür und Rahmen. Dann lassen etwas Zeit vergehen und schauen nach. Sind Kaugummi und Papier noch da, ist das wie eine Einladung für die Okupas.

Tafeln über der Schlucht
Restaurant Izcagua in Puntagorda soll 2025 eröffnen
Puntagorda ist immer einen Ausflug wert. Highlight: der Mercadillo genannte Bauernmarkt jeden Samstag und Sonntag. Gleich daneben liegen weitere tolle Ziele, die beiden Aussichtspunkte und die Seilrutsche über den Barranco. Noch in diesem Jahr soll ein Restaurant dieses touristische Angebot abrunden. Wegen seiner Lage wird es wie die Schlucht heißen: Izcagua! Grund: Das Lokal schwebt 239 Meter über dem Barranco, und die Gäste können auf zwei Etagen sicher in die Tiefe schauen – oder einfach die schöne Aussicht und das Essen genießen.
Das Cabildo informiert, dass der 2022 begonnene Bau nach einigen Verzögerungen 2025 fertiggestellt werden soll. Es fehlen wohl nur noch die »Verschönerungsarbeiten«. Finanziert wird das 1,2 Millionen Euro-Projekt aus dem Kanarischen Entwicklungsfonds (FDCAN).

Vulkangesetz nicht für La Palma gültig?
PP-Antrag im Regionalparlament fordert Ausschluss – Comisión Promotora beklagt »mangelnden Respekt« für Vulkanbetroffene auf der Isla Bonita
Liebe Leserinnen und Leser,
Vulkanbetroffene auf La Palma haben es auch mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch des Tajogaite nicht leicht. Manche müssen mangels Wohnraumangebot noch immer in Containern leben, andere kämpfen nach wie vor um gerechte Entschädigungen. Und wieder andere kritisieren, dass der Wiederaufbau nur schleppend vorangehe. Ein Betroffenenverband muss auf der Suche nach der Wahrheit bis vor den Europäischen Gerichtshof ziehen, weil in Spanien noch nicht einmal ein Verfahren im Blick auf seine Klage eröffnet wird. Und jetzt beklagt die Comisión Promotora de la Ley de Volcanes de Canarias in einer Pressemitteilung, dass die Partido Popular (PP) verhindern will, dass das nach dem Ausbruch 2021 auf den Weg gebrachte Vulkangesetz auf La Palma angewendet wird. Ausgerechnet. Die vom Tajogaite verursachten Tragödien gaben doch erst den Anstoß zu dieser vom Volk ausgehenden Gesetzesinitiative.
Die Betroffenenverbände auf La Palma, aber auch Menschen auf den anderen Inseln des aus Lava geborenen Archipels machen sich seit drei Jahren für ein Vulkangesetz auf den Kanaren stark. Alle wissen, dass der Tajogaite nicht der letzte Feuerberg war, der es auf sie abgesehen hat. Sie formten die Comisión Promotora und übergaben im September 2023 dem Kanarischen Parlament tütenweise Listen mit insgesamt 19.000 Unterschriften, um den gesetzgeberischen Prozess in Gang zu bringen. Die Bearbeitung unterstützten damals alle Abgeordneten und noch einmal in einer Sitzung am 12. Juni 2024. Allerdings behielten sie sich Änderungsvorschläge vor. Einer davon ist der nun vorgelegte der PP.
Die Betroffenen auf La Palma wünschen sich ein Vulkangesetz, das ihnen auch rückwirkend Rechte im Blick auf eine gerechte und angemessene Entschädigung garantiert. Aber genau das will die PP nicht. Für Kommissionssprecher Juan González Martín ist das ein Zeichen »mangelnden Respekts für die betroffenen Menschen«. Und er fordert alle Politiker im Regionalparlament auf, das Vulkangesetz »nicht weiter als Mittel der politischen Auseinandersetzung« zu benutzen.
Denn wenn sich alle streiten, dauert´s länger. Dabei wünschen sich die Vulkanbetroffenen auf La Palma nach mehr als drei Jahren voller Debatten endlich Lösungen für ihre Probleme. Und Hick-Hack schadet bekanntlich nur einem: dem Vertrauen der Menschen in die Politik.
Gibt es Hoffnung, dass das Vulkangesetz rasch verabschiedet wird? Wohl kaum, schließlich hat nicht nur die PP Änderungsanträge gestellt. Schnell war eigentlich nur einer: Der Tajogaite, der in gerade mal 85 Tagen Lava auf 1.200 Hektar spuckte, rund 1.300 Häuser vernichtete und 7.000 Menschen vertrieb.
Mein Mann und ich hatten Glück, die Lava floss im Herbst 2021 knapp an unserem Haus vorbei. Die Schäden hielten sich in Grenzen, wir waren versichert, und das Concorcio bezahlte prompt. Für all das bin ich noch heute sowas von dankbar.
Eure Gudrun
Stellungnahme der PP-Abgeordneten von La Palma im Regionalparlament Raquel Díaz y Díaz zu den Vorwürfen der Comisión Promotora de la Ley de Volcanes de Canarias:
„Wir bedauern, dass unsere Partei beschuldigt wird, dieses Gesetz verhindern zu wollen. Wir haben technische Änderungen vorgelegt, die auf die Empfehlungen des Berichts des Kanarischen Konsultativrats eingehen, weil wir wissen, dass wir gemeinsam einen besseren Text formulieren können, der mehr Garantien bietet, einfach und anwendbar ist. Es reicht, dass der Vulkan für politische Angriffe benutzt wird. Die 19.000 Unterschriften, die von den Plattformen gesammelt wurden, spiegeln das Leid der Betroffenen wider und setzen sich aus Tausenden von Menschen aller politischen Couleur zusammen. Wir wollten einfach dazu beitragen, dass dieses Gesetz so wirksam wie möglich angewandt wird“. Die vorgeschlagenen Änderungen zielen laut der Abgeordneten darauf ab, das Verwaltungsverfahren zu vereinfachen, die Reaktion auf die Betroffenen zu beschleunigen und sicherzustellen, dass das Gesetz wirksam durchgesetzt werden kann. „Was wir wollen, ist ein Gesetz, das die Betroffenen schützt und funktioniert“.

Notfall-Krankenhaus für El Hierro beantragt
Ärzte sind überlastet – medizinische Versorgung von Migranten ist Sache des Staates – Seguridad Social legt 26 Millionen Euro aus
Auf El Hierro soll ein Notfall-Krankenhaus eingerichtet werden, um den Druck auf die Gesundheitsdienste der kleinen Insel durch Migranten zu lindern. Dieser Vorschlag des Abgeordneten der Unabhängigen Herreña-Fraktion, Raúl Acosta, wurde am 12. Februar im Regionalparlament mit nur einer Gegenstimme der Sozialistischen Fraktion angenommen. »Im Jahr 2024 kamen mehr als 24.000 Migranten im Hafen von La Restinga an, was die Gesundheitsressourcen stark belastet und für eine Insel mit knapp 11.000 Einwohnern untragbare wirtschaftliche Mehrkosten verursacht hat«, so Acosta. »Und die Zentralregierung in Madrid hat die rechtliche Verpflichtung sowie die materiellen und personellen Resourcen für ein Notfall-Krankenhaus auf der Insel.«
Auf El Hierro gibt es nur das Hospital Nuestra Señora de Los Reyes. Laut dem Abgeordneten wurde es für eine begrenzte Bevölkerungszahl konzipiert und verfügt nicht über die Kapazitäten, um der Nachfrage in der Migrationskrise gerecht zu werden. Das Hospital verfügt nur über 32 Betten und in den Gesundheitszentren von El Hierro versorgen gerade mal zehn Ärzte inzwischen im Schnitt 2.000 Einwanderer pro Monat – nicht zu vergessen die Menschen auf El Hierro. »Das Personal ist an den Grenzen der Belastbarkeit angekommen«, erinnert Raúl Acosta daran, dass eigentlich die Zentralregierung für die primäre Gesundheitsversorgung zuständig ist.
Regionalgesundheitsministerin Esther Monzón forderte am 12. Februar im Parlament ebenfalls Details über die medizinische Versorgung der Migranten, die an den Küsten des Kanarenarchipels anlanden. Demnach hat der Servicio Canario de la Salud (SCS) 2024 ingesamt um die 26 Millionen Euro in diesem Bereich aufgewendet, ohne dass die spanische Regierung bisher »irgendeine Entschädigung« angeboten habe.
Esther Monzón erläuterte, dass bisher stets eine »würdige Betreuung« der aus Afrika übergesetzten Menschen stattgefunden habe: »Es wurden Erste-Hilfe-Punkte mit Tragen, Wärmedecken, Hygienesets und schnell verdaulicher Nahrung eingerichtet. Darüber hinaus wurden Krankenwagen zur Lebenserhaltung sowie Fahrzeuge für den Transport von Patienten zu Gesundheits- oder Aufnahmezentren bereitgestellt«. Das SCS betreue außerdem erwachsene Migranten und Kinder in temporären Pflegezentren und stelle bei Bedarf Notdienste, Krankenhausbetten, Intensivstationen und Operationssäle zur Verfügung. Ebenso sei für Gesundheitspersonal und Übersetzer gesorgt worden, um die Kommunikation mit Patienten zu erleichtern.

Offizielle Starmus-Präsentation
Event-Direktor Garik Isrealian will der Sterneninsel La Palma etwas zurückgeben
Das Sternenfest mit Wissenschaft und Musik namens Starmus steigt vom 25. bis 28. April auf La Palma. Wie es sich für ein so hochkarätiges Event gehört, hat Inselpräsident Sergio Rodríguez es am 12. Februar offiziell präsentiert.
Der La Palma-Chef ist der Ansicht, dass Starmus die Isla Bonita als »weltweite Referenz im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich« zeige und zudem ein »Wirtschaftsmotor« sein könnte: »Starmus trägt zur Förderung unseres Images als hochwertiges Touristenziel bei, zieht Investitionen an und schafft Arbeitsplätze – es ist eine einzigartige Gelegenheit, der Welt die Schönheit unserer Insel und die Herzlichkeit unserer Menschen zu zeigen«.
Garik Israelian, einer der Starmus-Gründerväter und Festival-Direktor, erinnerte daran, dass das Festival vor 20 Jahren auf »der Insel der Sterne« entstanden sei. »Starmus hat La Palma viel zu verdanken und wir würden dies gerne zurückgeben«.
Auf der Präsentation wurde auf das bereits bekannte Programm 2025 verwiesen, das aus Konferenzen, den wissenschaftlichen Camps und drei großen Konzerten besteht (siehe LSB-Eventbereich). Darüber hinaus umfasst Starmus La Palma ein intensives Konferenzprogramm mit mehr als 45 Rednern. Darunter sind Nobelpreisträger, legendäre Astronauten, Weltklasse-Wissenschaftler, Experten für künstliche Intelligenz und Cybersicherheit sowie einige der berühmtesten und inspirierendsten Persönlichkeiten unserer Zeit, wie die berühmte Jane Goodall. Die Hauptkonferenzen finden am 25., 26. und 28. April von 14 bis 18:30 Uhr in Puerto Naos statt.
Die Camps in Santa Cruz und Los Llanos sind eine Premiere im Starmus-Reigen. Dabei gibt es täglich von 10 bis 20 Uhr wissenschaftliche Erlebnisse in den Expo-Zonen. In den Bühnenbereichen erleben die Gäste Vorträge, Präsentationen, Projektionen und Live-Musik. Das Beste zum Schluss: Alles ist kostenlos!

Neues Büro in Santa Cruz: Infos zum Thema Wohnen
In Santa Cruz de La Palma in der Ciudad Deportiva de Miraflores wurde jetzt ein neues Büro zur Wohnberatung eröffnet. Das Cabildo informiert, dass der Plan vorsieht, diese Anlaufstelle irgendwann ins Aridanetal zu verlegen – wann ist nicht bekannt. Laut der zuständigen Inselrätin Ángeles Fernandéz soll damit »schneller und effizienter auf eines der Hauptanliegen der Inselbevölkerung, insbesondere der Vulkanbetroffenen reagiert werden«.
In diesem Büro gibt es Ratschläge zu Beihilfen für Sanierungen im ländlichen Raum, zu öffentlich gefördertem Wohnraum und zu Mietwohnungen für junge Leute. Außerdem wird über die Programme des Integralen Beschäftigungsplans (PIE) 2024-2025 informiert.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und nach vorheriger Anmeldung unter 922.42.31.00. E-Mail: vivienda@cablapalma.es
Fred Olslen-Fähre La Palma-Teneriffa
Fred Olsen will einen Fahrplan der Schnellfähre, die zwischen Santa Cruz de La Palma und dem Teneriffa-Süd-Hafen Los Cristianos pendelt, ändern. Laut der Reederei soll so der Gütertransport erleichtert werden. Die Anpassungen seien ohne Auswirkungen auf die bereits geplanten Sonderfahrten an Events wie Karneval, Los Indianos, oder der Bajada de la Virgen de las Nieves. Es ist geplant, dass der Katamaran montags, mittwochs und freitags in Los Cristianos um 14.30 Uhr statt wie bisher um 8.30 Uhr ablegt.
Puerto Naos: 707 Wohnungen genehmigt
Am 11. Februar hat der Inselnotfallausschuss PEINPAL weitere sechs Immobilien in Puerto Naos und eine Caseta in La Bombilla zum Wiederbezug freigegeben. Darüber hinaus dürfen das Restaurant Il Forno und das Lokal des Nachbarschaftsvereins in Puerto Naos wieder aufmachen. Inzwischen können in Puerto Naos 707 Wohnungen und 15 Geschäftsräume bewohnt beziehungsweise bewirtschaftet werden – in La Bombilla sind es 43 Casetas. Das Cabildo hat 1.405 Gaszähler in den Wohnungen und Straßen installiert, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Nach Angaben von Inselpräsident Sergio Rodríguez werden in den nächsten zwei Wochen schwerpunktmäßig Garagen, Aufzüge und weitere Geschäftsräume auf ihre Gasbelastung und mögliche Wiederinbetriebnahme geprüft. Auch das Problem mit den Postsendungen solle gelöst werden. Bisher deponiert Correos sie an einem Punkt im Ort zum Abholen. Die Einwohner von Puerto Naos fordern, dass die Post wie früher in die Häuser gebracht wird.
Das Phantom der Oper kommt auf die Kanaren
Das legendäre Musical von Andrew Lloyd Webber kommt zum ersten Mal auf die Kanarischen Inseln. Nach zwei Spielzeiten in Madrid, wo die Show noch bis zum 20. April 2025 läuft, geht das Ensemble im Juni 2025 auf Tournee übers spanische Festland und gelangt im Juni 2026 nach Mallorca. Auf den Kanaren müssen Fans noch ein bisschen warten: Vom 29. Dezember 2026 bis zum 3. Januar 2027 gastiert El Fantasma de la Ópera auf Teneriffa und vom 7. bis 24. Januar 2027 auf Gran Canaria. Die Produktion gewann 2024 den Talía-Preis – bisher haben sie 160 Millionen Menschen in 195 Städten und 21 Sprachen genossen. In Spanien kam das Phantom der Oper durch die Zusammenarbeit von Andrew Lloyd Webber und Antonio Banderas zustande, die die Firma Amigos Para Siempre (APS) gründeten. Tickets kann man auf dieser Website reservieren.
Wintergrippe geht zurück
Die Grippe und Atemweginfektionen auf den Kanarischen Inseln scheinen auf dem Rückzug zu sein. Dies erklärte jetzt die zuständige Gesundheitsbehörde Salud Publica. Demnach sanken die Erkrankungszahlen in diesem Winter schon in der letzten Januarwoche auf breiter Front und stiegen nur noch bei Kleinkindern und Kindern bis 14 Jahren an. In der ersten Februarwoche gingen sie erstmals in allen Altersgruppen zurück. Die Behörde hofft, dass sich dies in den kommenden Wochen konsolidiert.
Der Höchststand der Atemwegsinfektionen im Winter 2024/25 wurde mit mehr als 1.100 Fällen pro 100.000 Einwohner festgestellt. Die aktuelle Saison verlief moderater als die letzte – es erkrankten rund 30 Prozent weniger Menschen an Grippe oder Atemwegsinfektionen.
Star-Line-Up bei der Bajada 2025 auf La Palma
Im Sommer 2025 findet nach 10 Jahren Auszeit wieder die größte Fiesta auf La Palma statt. Bei den Events, die sich in der Hauptstadt Santa Cruz über Wochen hinziehen werden, gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung folgende bestätigte Konzerte: 21. Juni Trueno im Rahmen von Los 40 Capital Pop. 22. Juni Los Sabadeños mit Olga Cerpa und Mestisay. 26. Juni Ana Belén. 27. Juni Manuel Carrasco. 3. Juli Mecano-Hommage mit Hija de la Luna. 4. Juli Große Salsanacht mit Gilberto Santa Rosa, Los Van Van, Troveros de Asieta und Changó. 5. Juli Valeria Castro. 12. Juli Mariachi Vargas. 24. Juli UB40.

Pfand auf Getränkeverpackungen kommt
Spanien arbeitet am SDDR-System für Dosen, Plastikflaschen und Briks
Seit Jahren wird landesweit erfolglos darüber diskutiert, aber jetzt muss es ganz schnell gehen: Bis November 2026 soll in ganz Spanien – also auch auf den Kanarischen Inseln – ein Pfandsystem für Getränkeverpackungen eingeführt werden. Hierzulande wird dies mit SDDR abgekürzt: sistema de depósito, devolución y retorno. Das Ziel ist klar: Die in diesem Bereich nicht so prickelnden Recyclingquoten – insbesondere bei kleinen Plastikflaschen – müssen rauf.
Inzwischen setzten sich bereits Unternehmensverbände aus den Bereichen Lebensmittel und Vertrieb mit dem Ministerium für ökologischen Wandel in Madrid über die Vorgehensweise auseinander. Fest steht bisher allerdings nur, dass laut dem Königlichen Dekret 1055/2022 auf Kunststoffflaschen, Dosen und Briks für Wasser, Säfte, Erfrischungsgetränke, Energie- und alkoholische Getränke mit einem Fassungsvermögen von weniger als drei Litern mindestens 10 Cent in den Verkaufspreis eingerechnet werden sollen. Mindestens – das heißt, es können auch ein paar Cent mehr werden. Dieses Pfand erhalten die Verbraucher dann bei Rückgabe wieder. Damit keine anderen Behälter in die Automaten geworfen werden, soll es eine besondere Kennzeichnung für SDDR-Verpackungen geben.
Details über das Rückgabe-System sind ebenfalls noch nicht bekannt. Wahrscheinlich ist, dass beispielsweise in Supermärkten Automaten aufgestellt werden. Es heißt, dass spanische Firmenvertreter in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz, wo das Pfandsystem schon längst gut läuft, recherchieren wollen. Die Unternehmen meinen, dass es dauere, bis die Verbraucher auf das Pfandsystem eingestimmt seien, und wünschen sich eine Verlängerung der Zwei-Jahres-Frist. Es sieht aber so aus, als ob das Ministerium dem nicht nachkommen will, weil die EU-Ziele erreicht werden müssen.
Ein Pfandsystem wird in Spanien schon seit Jahren diskutiert. Dass es jetzt kommen muss, liegt daran, dass Spanien die EU-Vorgaben zum Plastikflaschen-Recycling nicht eingehalten hat.
(Anmerkung der Redaktion: Das SDDR-System könnte gut laufen. Ein Anhaltspunkt für den guten Willen der Verbraucher ist eine Aktion der kanarischen Trébol-Supermarktkette, die schon seit 2019 vor einigen ihren Filialen Automaten zur Rückgabe von Dosen und Plastikflaschen aufstellt. Dafür gibt es einen kleinen Rabatt auf den Einkauf. Laut Trébol nehmen die Kunden nehmen dieses Angebot gut an.)
Warnung von Binter: Fake-Konto auf X
Die kanarische Airline Binter warnt vor einem gefälschten Profil auf der Internet-Plattform X. Unter @binterscana sind Gauner unterwegs, die persönliche Daten von Leuten abfragen, die meinen, sich auf der korrekten Binter-Seite auf X zu befinden. Binter ruft daher auf, keinesfalls private Informationen auf diesem Fake-Profil preiszugeben. Verdächtige Aktivitäten können laut der Airline unter pic.twitter.com/U31dViqdpx gemeldet werden.
Fußballer aus El Paso packen einen Sieg
Fast hätte man es nicht mehr zu hoffen gewagt: Nach drei Monaten ohne Sieg gelang den Kickern vom CD Atlético Paso am Sonntag gegen die Unión Adarve ein 3:2. Am Tabellenstand der einzigen Mannschaft aus La Palma in der Segunda División ändert sich freilich nichts: Die Fußballer aus El Paso bleiben mit 9 Punkten das Schlusslicht. Zum Vergleich: Der Vorletzte CD Móstoles hat 15 Punkte auf dem Konto und die Drittletzte Union Sur Yaiza 20 Punkte.
Deutsche reisen nach wie vor zahlreich nach La Palma
Im vergangenen Jahr kamen knapp 91.000 Touristen aus Deutschland nach La Palma. Dies teilte jetzt das Cabildo mit Bezug auf Daten des Kanarischen Instituts für Statistik (ISTAC) mit. Die Inselgäste reisten von sechs deutschen Flughäfen an und übernachteten in der Wintersaison 2024/25 pro Person durchschnittlich rund 10 Mal. 71 Prozent der Reisenden gaben an, dass sie den Isla Bonita-Urlaub wiederholen wollen.

Die Große Dame der Pilze wird 100
Zeitraffer-Spaziergang durchs Leben von Rose Marie Dähncke auf La Palma
Die Palmeros nennen sie die »große Dame der Pilze«: Rose Marie Dähncke, die seit 1979 auf La Palma lebt und am heutigen 10. Februar ihren 100. Geburtstag feiert. Denn sie hat ihr Leben der Mykologie gewidmet: vorm Auswandern in Deutschland, wo sie die Schwarzwälder Pilzlehrschau leitete und mehr als 500 Pilzberater ausbildete, anschließend auf der Isla Bonita.
Rund 1.300 setas hat die Wissenschaftlerin inzwischen auf La Palma nachgewiesen, 35 davon beschrieb sie als weltweit Erste. Doch damit nicht genug: Zeit ihres Lebens dokumentierte Rose Marie Dähncke ihre Funde und Erkenntnisse akribisch, war Ansprechpartnerin für Mykologen aus nah und fern, schrieb zahlreiche Bücher und veröffentlichte eine App mit dem Titel Dähnckes Pilzlexikon. Ihre Erkenntnisse finden sich außerdem in einem kürzlich erschienenen Buch mit dem Titel La Palma – Die Pilze. Vorgestellt wird es am 15. Februar, 19 Uhr, in der Casa Roja in Mazo zusammen mit anderen Werken des neuen Verlages von Rose Marie Dähncke, die aufgrund ihres hohen Alters allerdings nicht dabei sein kann.
Übrigens hatte La Gran Dama de las Setas erst mit 90 Jahren beschlossen, ihre wissenschaftliche Arbeit an den Nagel zu hängen. Ihr umfangreiches mykologisches Archiv schenkte sie daraufhin der Stadt Mazo, die 2015 in einem kleinen Nebengebäude des Roten Museums Casa Roja ein sogenanntes Pilzzentrum einrichtete. Der große Traum von Rose Marie Dähncke, ihr Lebenswerk in einem eigenen großen Museum in Mazo zu verewigen, ging allerdings nie in Erfüllung. Obwohl 2017 sogar die Regionalregierung eine halbe Million Euro für die Planung bereitgestellt und mehr Mittel zur Realisierung avisiert hatte. Die Gründe für das Scheitern dieses Projekts sind in den Untiefen der Lokalpolitik versunken. Gewiss sind sie nicht bei der selbst mit 100 Jahren noch tatkräftigen Großen Dame der Pilze zu suchen, die sich stets für das Museo de Setas auf La Palma eingesetzt hatte.
Hiperdino-Tankkarte weiter im Trend
Sparen beim Spritkauf und 1-Euro-Überraschung an der Kasse
Menschen auf den Kanarischen Inseln, die eine Plan-Dino-BP-Karte besitzen, haben im vergangenen Jahr insgesamt 7,8 Millionen Euro beim Tanken und Einkauf gespart. Wie die Kanaren-Supermarktkette weiter mitteilt, wird dieses Kundenbindungsprogramm sogar in seinem inzwischen elften Jahr immer beliebter: 2025 haben die Kunden mehr als 318.000 neue Karten aktiviert.
Der Plan-Dino-BP funktioniert so: Bei einem Einkauf ab 30 Euro gibt es an der Hiperdino-Kasse Punkte aufs grüne Kärtchen. Diese werden dann an einer der 60 BP-Tankstellen auf La Palma, Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote in einen Rabatt umgewandelt – pro zehn Liter Kraftstoff ein Euro. Umgekehrt funktioniert´s auch: Für jede 30 Euros an der Tanke gibt es wiederum einen Euro Nachlass auf den Einkauf bei Hiperdino.
Das Plastikticket ist kostenlos und in den Hiperdino-Filialen oder an den teilnehmenden BP-Tankstellen erhältlich.
(Anmerkung der Redaktion: Das grüne Hiperdino-Kärtchen ist eine prima Sache. Ich nutze es seit Jahren und freue mich immer wieder an der Tankstelle und natürlich auch, wenn die freundliche Kassiererin mich beim Bezahlen in der Hiperdino-Filiale in El Paso ab und zu fragt, ob ich einen Euro weniger bezahlen will. Da sag ich natürlich nicht nein und sehe oft erstaunte Gesichter der Kunden hinter mir in der Warteschlange, die nicht verstehen, warum ich jetzt einen Euro geschenkt bekomme. Aber auch ohne diesen Anreiz kaufe ich sehr gern in diesem Laden ein. Insbesondere weil Kunden dort sehr freundlich behandelt werden und weil ich finde, dass insbesondere die Hiperdino-Artikel ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.)

Vulkanbetroffene fordern weiterhin Offenlegung der PEVOLCA-Dokumente
Tierra Bonita ruft EU-Gerichtshof an
Begründung: »spanische Justiz verweigert Recht auf eine wirksame Untersuchung sowie das Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf«
Wie angekündigt hat die Asociación Tierra Bonita beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Beschwerde eingereicht. Die nach dem Vulkanausbruch 2021 gegründete Organisation klagt in Straßburg ein, »dass sich die spanische Justiz weigert, eine Untersuchung über die strafrechtliche Verantwortung von Behörden und Wissenschaftlern« bei der Bewältigung der vulkanischen Notlage auf La Palma einzuleiten.
Anlass dazu gab, dass sowohl das spanische Verfassungsgericht als auch die vorherigen Instanzen am Gericht in Los Llanos und am Provinzgericht in Santa Cruz de Tenerife die Klagen von Tierra Bonita abgewiesen hatten. Grund: Tierra Bonita könne nicht genügend Nachweise zur Begründung vorlegen. Bisher kann sich die Asociación tatsächlich nur auf öffentliche Erklärungen von Wissenschaftlern berufen. Diese sagten – und dementierten anschließend -, im vulkanischen Notfallausschuss PEVOLCA »vor einem unmittelbar bevorstehenden Ausbruch« gewarnt zu haben, ohne dass der Ausschuss daraufhin den Vulkanalarm auf Orange erhöht und wie im Notfallplan vorgeschrieben evakuiert hatte. Tierra Bonita ist der Ansicht, dies habe verhindert, dass Betroffene im Vulkangebiet wenigstens einen Teil ihres Hab und Guts retten konnten. Doch für die Gerichte ist dies nicht ausreichend. Sie verlangen von Tierra Bonita, ihre Anklage durch Sitzungsdokumente des PEVOLCA-Ausschusses zu untermauern. Und hier beisst sich die Katze in den Schwanz: Diese Akteneinsicht wird den Vulkanbetroffenen von den zuständigen Behörden auf den Kanaren seit drei Jahren verweigert.
Tierra Bonita will nun vorm EGMR anklagen, dass dies gegen das »Recht auf eine wirksame Untersuchung« sowie das »Recht auf einen wirksamen Rechtsbehelf« verletzt, da das spanische Verfassungsgericht die Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen habe.
Die Anwaltskanzlei Martínez Echevarría von Tierra Bonita bewertet die Nicht-Offenlegung der PEVOLCA-Unterlagen so: »Es gibt einige Aufzeichnungen, die sie aus unerfindlichen Gründen nicht veröffentlichen wollen, was die Folge einer kriminellen und rücksichtslosen Entscheidung zu sein scheint«. Zum gesamten Statement von Tierra Bonita auf der El Valle de Aridane-Website.
(Anmerkung der Redaktion: Erst vor ein paar Tagen hatte die Regionalregierung das von der EU-Kommission finanzierte Projekt VOLCAN angekündigt – siehe LSB-Januar-Nachrichten. Dabei geht es darum, »das Management der Risiken im Zusammenhang mit Vulkanausbrüchen, die auf dem Archipel auftreten können, zu verbessern« – sprich: Der Plan de Emergencias Volcánicas de Canarias (PEVOLCA) wird den Anforderungen wohl nicht mehr gerecht. Heißt dies im Umkehrschluss, dass man nun sogar schon in Europa erkannt hat, dass das Risikomanagement vorm Ausbruch des Tajogaite auf La Palma im Herbst 2021 hätte besser laufen können? Zugeben will das auf offizieller Seite offensichtlich niemand, der Kampf von Tierra Bonita gegen das Mauern der Behörden erinnert inzwischen stark an einen John Grisham-Roman. Aber zugegeben wird zumindest, dass der PEVOLCA besser werden muss. Denn es gibt unter Wissenschaftlern keinen Zweifel, dass wieder ein Vulkan auf den Kanarischen Inseln hochgehen wird – alles nur eine Frage der Zeit.)
La Nube – eine Wolke von Stadion
L35 Arquitectos gewinnen Ausschreibung für die künftige Arena auf Gran Canaria – Alte Siete Palmas-Anlage wird für die Fußball-WM 2030 fit gemacht
La Nube – die Wolke: So heißt der Vorschlag des Architekturbüros L35 und damit auch das künftige Stadion auf Gran Canaria. Am 7. Februar wurde dieser Entwurf aus neun Einsendungen der Ausschreibung ausgewählt, die die Vergrößerung der alten Siete Palmas-Arena zum Thema hatte. Inselpräsident Antonio Morales betont, dass das Voting einstimmig für dieses »Kolosseum des 21. Jahrhunderts« ausfiel, da »ein eleganter, moderner und symbolträchtiger« Bau das Ziel gewesen sei. Dieser werde zu den »Top 20-Fußballstadien der Welt« gehören.
Mit mehr als 101 Millionen Euro werden keine Kosten gescheut, und auch im Blick auf die Bauzeit will man Vollgas geben. Deshalb soll das Projekt für nochmal 5,7 Millionen Euro bereits im nächsten halben Jahr ausgearbeitet werden. Dann ist der Start des Umbaus geplant, denn das Werk soll spätestens wie von der FIFA vorgeschrieben im Juni 2029 vollendet und für die Fußball-Weltmeisterschaft 2030 bereit sein.
Im La Nube werden 44.000 Menschen Platz finden – im alten Stadion waren es nur etwas mehr als 32.000. Doch der Bau soll kein reiner Sporttempel sein, Gran Canaria will hier auch Kultur und jede Menge Feste feiern.
Los Llanos plant verkaufsoffene Samstagnachmittage
Das Internet zieht Geld und Kaufkraft aus den Städten, der Einzelhandel steht diesem Monster fast machtlos vis-á-vis. Auf La Palma wird deshalb viel getan, um die lokale Geschäftswelt zu stärken. Zum Beispiel gibt es jetzt in Los Llanos eine neue Idee: Die Läden sollen an einem Samstagnachmittag im Monat geöffnet bleiben – wann es losgeht, ist noch nicht bekannt. Der Beschluss jedoch steht – gemeinsam gefasst von den Verwaltungen der Stadt und der Insel sowie den Verbänden der Geschäftsleute. Ziel ist laut Bürgermeister Javier Llamas, den lokalen Handel anzukurbeln. Während der verkaufsoffenen Samstage sollen Umfragen zur Wirksamkeit dieser Maßnahme durchgeführt werden.
Informationen zum Thema Ferienwohnungen
Wieder einmal haben die El Time-Macher in ihrer Internetsendung En el Foco de El Time ein Interview mit einer Lokalpolitikerin geführt. Diesmal war Raquel Rebollo an der Reihe, die zum Thema Ferienwohnungen auf La Palma Auskunft gab. Nach Pandemie und Vulkanausbruch verzeichnet sie nun »Fortschritte«. Insbesondere die Legalisierung habe zu inzwischen 16.000 registrierten Touristenbetten geführt. Mehr dazu in diesem Artikel der Internet-Zeitung El Time, wo es auch zum Orginial-Interview auf Youtube geht.

Pro und Contra Tunnelstraße in den Süden
Landfrauenverband dagegen – touristische Unternehmer sprechen sich für das Projekt aus
Im Dezember 2024 wurde im Amtsblatt der Kanarischen Inseln das Informationsverfahren für das Bauvorhaben El Remo-La Zamora offiziell eröffnet. Kürzlich erhob der Verband Mesa de la Mujer Rural Einspruch gegen das Projekt, das die LP-209 und die LP-213 über eine 5,2 Kilometer lange Straße und einen Tunnel durch die Steilküste im Westen von La Palma verbinden will. Doch es gibt auch zahlreiche Befürworter, denn dieser Plan würde die aktuell nur über Las Manchas mögliche lange Fahrt in den Süden extrem verkürzen – von der Westküste zur Südwestküste von La Palma könnte man innerhalb von knapp zehn Minuten gelangen.
Zu den Unterstützern zählt der Verband touristischer Unternehmer CIT Tedote. »Unerschütterlich« stehe man zum El Remo-La Zamora-Projekt, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Weil es »sowohl aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht der Innovation und Entwicklung des isolierten Südens der Insel« diene.
Der CIT wertet die Argumente des Landfrauenverbandes als »Frontalopposition ohne technische oder sozioökonomische Argumente«. Er verweist auf die vorliegende Umweltverträglichkeitstudie »mit Lösungen zur Minimierung möglicher negativer Auswirkungen«. Die Einwände der Landfrauen, dass Bananenanbau-Flächen für den Straßenbau geopfert würden, sei zwar »richtig, aber unvollständig, wenn man diesen Verlust nicht in Relation zu den mittel- und langfristigen Vorteilen für zukünftige Generationen« setze. Der CIT Tedote verweist außerdem auf den Vorteil, dass der Tunnel in den Süden »die Schließung des Energieverteilungsrings zur Stärkung und Stabilisierung« der Stromversorgung mit sich bringen würde.
Der Landfrauenverband hatte Einspruch gegen das El Remo-La Zamora-Projekt »wegen mangelnder Strenge und Genauigkeit der Umweltverträglichkeitsstudie« erhoben. Darin würden »die möglichen erheblichen Auswirkungen der Arbeiten auf Bananenanbauflächen nicht ermittelt und analysiert«. Darüber hinaus verlaufe die geplante Trasse durch Land, das zum kanarischen Netz geschützter Naturräume gehöre. Last but not least habe das Projekt »unannehmbare Auswirkungen auf das Verbreitungsgebiet der Palmblatthüpfer, lateinisch Acrostira euphorbiae.

Jahresbericht des SCS und des kanarischen Gesundheitsministeriums
Wartezeiten auf Operationen gehen weiter zurück
Die Wartezeit auf einen chirurgischen Eingriff auf den Kanarischen Inseln beträgt derzeit im Schnitt 122 Tage – das sind 25 Tage weniger als vor einem Jahr. Regionalministerin Esther Monzón informierte auf der Jahrespressekonferenz zum Gesundheitswesen weiter, dass fünf der Krankenhäuser des Servicio Canario de la Salud (SCS) sogar Wartezeiten unter 90 Tagen aufweisen können. Es gibt aber auch hohe Überschreitungen: Von den 32.948 gelisteten Wartenden in 2024 mussten 7.252 länger als sechs Monate bis zur Operation ausharren – allerdings stellt selbst dies eine Verkürzung gegenüber 2023 dar. Die Statistik zeigt außerdem, dass die Hälfte der Patienten im vergangenen Jahr 83 Tage oder weniger auf ihre OP warteten.
Die 32.948 Personen auf der Warteliste sind 2,4 Prozent weniger als 2023. Bereits im Juni 2024 ist der Gesundheitsministerin zufolge die Wartezeit auf eine OP auf den Kanaren erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen auf den nationalen Durchschnitt gesenkt worden. Insgesamt wurden in den Krankenhäusern des SCS im vergangenen Jahr 145.545 Operationen durchgeführt – ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber 2023.
SCS-Präsidenten Carlos Díaz erläuterte, dass »weiterhin große Anstrengungen unternommen werden, um die Ergebnisse der Wartelisten für Ärzte-Konsultationen zu verbessern«. Demnach haben 2024 knapp 3,4 Millionen Sprechstunden stattgefunden – 124.701 mehr als im Jahr zuvor. Die Wartelisten erreichten den Rekordwert von 158.534 Personen – am längsten sind sie in der Augenheilkunde, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der Rehabilitation, der Traumatologie und der Dermatologie.
Monzón versicherte, dass der kanarische Gesundheitsdienst weiterhin daran arbeiten wird, den Patienten die benötigte Behandlung in möglichst kurzer Zeit und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln anzubieten. »Der Plan Activa hat es uns ermöglicht, die chirurgische Tätigkeit, die Konsultationen und die Untersuchungen zu intensivieren und die chirurgische Leistung bei hundert Prozent zu halten«, sagte er. »Wir arbeiten weiterhin an der Verbesserung der Effizienz des Systems mit Maßnahmen wie der Auswahl der Patienten, die am längsten für die Behandlung brauchen, der Förderung großer ambulanter Operationen, die keinen Krankenhausaufenthalt erfordern, und der wöchentlichen Bewertung der von den Diensten durchgeführten Tätigkeit und der Korrektur möglicher Abweichungen.«

Gratis-Busfahren am Día de Los Indianos
Die Karnevalisten auf La Palma zappeln schon vor Ungeduld: Am Rosenmontag, 3. März, steigt in Santa Cruz wieder der berühmt-berüchtigte Día de Los Indianos mit seinen Kolonialkostümen und Babypuderschlachten. Das Cabildo schickt schon mal eine gute Nachricht voraus: Wer bei diesem Spektakel, das abertausende von Menschen anzieht, dabei sein will, kann dies gratis mit dem Guagua tun. Das spart Parknöte, rettet unter Umständen den Führerschein und man muss das Auto hinterher nicht stundenlang vom Talkum befreien. Die Busse fahren an diesem Tag von morgens bis 2 Uhr nachts und nehmen die babygepuderten Narren – auch Touristen – zum Nulltarif mit.
Wasserreservoirs auf La Palma gut gefüllt
Die Reservoirs auf La Palma beinhalten Anfang Februar mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser – das entspricht rund 45 Prozent ihres gesamten Fassungsvermögens. Im Vergleich dazu waren die Speicher Anfang vergangenen Jahres nur zu 36 Prozent gefüllt. Auch das Sorgenkind – die Bolsa de Agua in La Laguna de Barlovento, die eine Zeitlang nur noch zu einem Prozent gefüllt war – weist nun wieder rund 176.000 Kubikmeter Wasser auf, das sind 10 Prozent des riesigen Staubeckens. Laut Inselwasserrat Juan Ramón Felipe macht darauf aufmerksam, wie das Volumen von La Laguna die Statistik »verfälscht«: Ohne diesen Speicher im Norden wären die Reservoirs auf La Palma zu 75 Prozent gefüllt.
1 Milliarde Euro Finanzspritze für Kanaren-Airports
Mehr als 52.8 Millionen Passagiere starteten und landeten 2024 auf den Kanaren-Airports. Dieser Rekord dürfte dazu beigetragen haben, dass die staatliche Betreibergesellschaft AENA bis zu einer Milliarde Euro in die acht Flughäfen auf den Kanarischen Inseln investieren will. Mit dieser Nachricht wartete Regionalpräsident Fernando Clavijo nach einem Treffen mit AENA-Chef Mairici Lucena auf.
Diese Mittel sind im Rahmen des Flughafenregulierungsdokuments Documento de Regulación Aeroportuaria (DORA) der Jahre 2027 bis 2031 festgeschrieben. Sie werden hauptsächlich für die Umgestaltung und Renovierung der Terminals der beiden Teneriffa-Airports sowie für den Flughafen von Lanzarote verwendet. Fernando Clavijo ist hocherfreut und bezeichnete dies als eine »historische Investition« im Vergleich zum aktuellen DORA, in dem nur 300.000 Euro für die Kanaren festgeschrieben seien. Laut dem Regionalpräsidenten sind die Ausschreibungen für die Projekte bereits gelaufen.
Puerto Naos: Freigaben in der »schwarzen Zone«
Der PEINPAL-Ausschuss hat am 4. Februar den Zugang zu 18 weiteren Immobilien in Puerto Naos freigegeben – 17 von ihnen liegen in der sogenannten »schwarzen Zone«, dem am stärksten mit Kohlendioxid belasteten Gebiet. Außerdem wurde der erste Stock der Garagen des Tanausú-Gebäudes geöffnet. Inselpräsident Sergio Rodríguez ist zufrieden: »Wir kommen der Wiederherstellung der völligen Normalität im Aridane-Tal immer näher, wobei die Sicherheit für Bewohner, Unternehmen und Besucher gleichermaßen gewährleistet ist«. Der einst stark kohlendioxidbelastete Badeort wird mit 1.300 Sensoren 24-Stunden am Tag überwacht.
»Calima« zieht diesmal nach Italien
Nur allzuoft weht der Wind vom afrikanischen Festland auf die Kanarischen Inseln und bringt Saharastaub mit sich. »Calima« heißt das hierzulande und ist keine angenehme Sache. Am 2. Februar kam zur Abwechslung mal ein Zyklon aus Nordafrika und trieb den roten Dunst nach Italien. Am 3. Februar drehte sich der Wind und die Staubfracht wanderte ostwärts nach Griechenland. (Anmerkung der Redaktion: Ich fand diese Copernicus-Visualisierung so toll, dass ich sie unbedingt veröffentlichen musste. Wer mehr über den Calima erfahren möchte, liest diesen Beitrag im Lavastein-Blog.)
70er-Jahre-Songs in Los Llanos
Am Freitag, 7. Februar, unterhalten in Los Llanos talentierte Musiker aus La Palma, Teneriffa und Deutschland mit einer Hommage an die Motwon-Musik der 70er-Jahre. Das Konzert bietet eine Reise durch Funk, Soul und Jazz mit Songs von Künstlern wie Stevie Wonder, Toto und Herbie Hancock. Beginn: 20 Uhr, Eintritt frei. Das Quintett besteht aus Juan Lorenzo (Schlagzeug), Jurgen Wust (Gesang und Klavier), Airam Rodríguez (Bass), Dominik Behringer (Schlagzeug) und Marcos Torres (Gitarre).
Migrationskrise: Militärflüge zur Entlastung der Kanaren
Der spanische Staat hat die Kanarischen Inseln entlastet: Wie jetzt bekannt wurde, hat die Luftwaffe kürzlich zwei Flüge mit Flüchtlingen und Migranten zum spanischen Festland durchgeführt. Eine Militärmaschine startete am 31. Dezember auf El Hierro und eine weitere am 9. Januar auf Lanzarote mit jeweils 100 Personen an Bord. Laut dem Verteidigungsministerium war der Anstieg der Ankünfte während der Weihnachtszeit so stark, dass auf kommerzielle Fluggesellschaften verzichtet wurde. Man habe »das Risiko einer Überfüllung der Zentren auf den Kanaren« vermeiden wollen.
Bereits seit 2021 transferiert Spanien Flüchtlinge und Migranten von den Kanarischen Inseln in Einrichtungen auf dem Festland. Diese Abwanderung von den Inseln in den letzten Jahren hat wesentlich dazu beigetragen, die 7.500 Plätze umfassenden Lager zu entlasten. Ziel der Zentralregierung ist, die Belegung der Aufnahmezentren auf maximal 50 Prozent zu begrenzen.

Spritpreis-Bonus auf La Palma bleibt bei 20 Prozent
IGIC-Nulltarif für die Isla Bonita bis Ende 2025 verlängert
Ende Januar gab das Regionalfinanzministerium bekannt, dass der Rabatt auf Kraftstoffpreise auf La Palma von bisher 20 Cent auf 10 Cent gesenkt werde (siehe LSB-Nachrichten). Daraufhin erinnerte Inselpräsident Sergio Rodríguez die Kanarenregierung jetzt an seine bereits vor dieser Bekanntgabe geäußerte Bitte, den bisherigen 20-Cent-Bonus beizubehalten. Diese Bitte war offensichtlich nicht berücksichtigt worden, obwohl sich laut Rodríguez ein Fehler bei der Berechnung durch die Anwendung der Vorjahresberichte eingeschlichen hatte.
Langer Rede, kurzer Sinn: Der Fehler wurde korrigiert, der kanarische Regierungsrat hat am 3. Februar eine »Dringlichkeitsentscheidung« gefällt und den 20-Prozent-Rabatt auf La Palma für Februar, März und April 2025 wiedereingeführt. Weiter beschloss das Gremium, dass auch die Allgemeine Indirekte Steuer auf den Kanaren (IGIC) für die Einfuhr von Gegenständen und Dienstleistungen bis Ende 2025 auf null bleibt – abgesehen von den bereits bekannten Ausnahmen im Immobilienbereich.
Canaryfly in neuem Look
Canaryfly hat das Design seiner Flugzeuge »aktualisiert«. Die Kanaren-Airline teilt weiter mit, dass dies Teil der »Modernisierung der Flotte« sei. Drei Maschinen fliegen nun im neuen Look über den Archipel, wobei das Logo einen achten Punkt zeigt, der für La Graciosa steht – dieses kleine Eiland wurde 2018 zur achten bewohnten Kanarischen Insel erklärt. Das neue Design von Canaryfly umfasst außerdem stärke Farben, markante Details wie die Silhouettenmaske auf dem Kabinenfenster und eine spezielle Lackierung der Triebwerke.
La Palma-Teneriffa für acht Euro
»Oferton para Residentes« heißt das aktuelle Angebot der Rederei Armas, mit der Bürger der Kanarischen Inseln für acht Euro zwischen Teneriffa und La Palma pendeln können. Es gilt für Fahrten auf der neuen Schnellfähre Volcán de Tirajana zwischen Los Cristianos und Santa Cruz de La Palma bis die »verfügbaren Plätze« ausgebucht sind.
Parallel dazu hat die Reederei eine weitere Werbeaktion gestartet, bei der man auf dieser Strecke ein kostenloses Frühstück aus einem Kaffee und einem Croissant erhält. Voraussetzung: Man reist von Montag bis Freitag zwischen 6 und 10 Uhr morgens. Hier geht´s zur Armas-Website.
Bajada 2025: 600.000 Euro und ein Lustral-Fest
2025 findet wieder das größte Fest auf La Palma statt: Die Bajada de la Virgen de las Nieves in Santa Cruz. Das Cabildo informiert, dass die wochenlange Fiesta heuer mit einer »historischen Investition von 600.000 Euro« unterstützt werde. Grund: Es soll diesmal besonders schön werden, denn coronabedingt fiel die Bajada 2020 aus. Um den traditionellen 5-Jahres-Turnus zu wahren, mussten die Palmeros diesmal 10 Jahre auf ihre beliebte Fiesta warten.
Außerdem ruft das Cabildo aus diesem Anlass ein neues Festival ins Leben: Das Lustral Fest soll »eine Sonderausgabe des Isla Bonita Love Festivals mit internationalen Spitzenkünstlern« werden.
Kanaren-Wetter im Februar
In den ersten zwei Wochen des Februars 2025 werden in ganz Spanien, auf den Kanaren und den Balearen für diese Jahreszeit »normale Niederschläge und Temperaturen« erwartet. Dies sagt jetzt der Wetterdienst eltiempo.es voraus. Auf den Kanarischen Inseln sind dies im Mittel 10 bis 12 Grad Celsius.
In der zweiten Februarhälfte prophezeien die Wetterfrösche Temperaturen über dem jahreszeitlichen Normalwert. Auf den Inseln bedeutet dies, dass die Höchstwerte die übliche 18-Grad-Grenze am Tag überschreiten können. Die Niederschläge sollen leicht unter den normalen Regenmengen liegen.
Die »fliegende« Tierärztin von La Palma
Liebe Leserinnen und Leser,
wer den Lavastein-Blog verfolgt oder mein Buch über den Vulkanausbruch auf La Palma mit dem Titel Lavasteinzeit gelesen hat, weiß wahrscheinlich, dass ich einen Kater namens Frechdachs habe. Er ist eine tolle Samtpfote, treu, lieb, aber auch lustig-frech und schlau. Kurz: Es gibt nichts an ihm auszusetzen – bis auf eines: Frechdachs will einfach nicht raus aus seiner Komfortzone. Sobald er in der Transportbox landet, schreit er zum Gotterbarmen, und das hört auch im Veterinär-Wartezimmer nicht auf. Und damit nicht genug: Vor lauter Panik verliert er unterwegs die Kontrolle über Blase und Darm. Ich hatte früher bei jedem Tierarzt-Besuch Angst, dass der sonst so coole Wächter unseres Geländes einen Herzinfarkt bekommen könnte.
So entwickelte auch ich im Laufe der ersten vier Lebensjahre von Frechdachs eine regelrechte Phobie. Die jährlichen Impfungen beim Tierarzt in El Paso waren für meinen Kater und mich Stress pur. Aber wohlgemerkt: Das hatte nichts mit Ángel zu tun, der wirklich ein fachlich versierter Veterinärmediziner ist, der sehr sanft mit seinen Patienten umgeht. Auslöser des Desasters war stets die Anreise. Die Transportbox und die Autofahrt versetzten mein Tier in Panik.
Und dann kam Christina Ueberschär. Im wahrsten Sinne des Wortes: Die junge Tierärztin fuhr nach einer unproblematischen Terminabsprache mit ihrem Doc-Mobil bei uns in Tajuya vor. Frechdachs pennte nichtsahnend in seinem roten Sessel, machte müde ein Auge auf, sah Christina und fand sie ganz offensichtlich okay. Ohne Murren und Knurren ließ er sich abtasten und impfen.
Seit dieser gelungenen Premiere war Christina schon einige Male bei uns in Tajuya. Und selbst nach verschiedenen Impfungen, einer schweren Bisswunde, deren Behandlung wirklich weh getan hat, und dem mit einer Punktionsnadel eingespritzten Mikrochip macht Frechdachs keinerlei Anstalten abzuhauen, wenn die Frau Tierdoktor mal wieder vor seinem Sessel steht. Er bleibt ganz friedlich liegen, und manchmal schnurrt er sogar bei der Untersuchung. Kein Zweifel: Er findet Christina schick und spielt den coolen Macker.
Ich schreibe diesen Kommentar über die »fliegende« Tierärztin von La Palma, weil es vielleicht anderen Eltern von Haustieren ebenso geht wie mir einst. Ihr könnt einfach unter 664.240.605 anrufen oder whatsappen und mit Christina einen Termin für den Hausbesuch vereinbaren. Sie spricht fließend Spanisch und Deutsch, denn sie ist als Kind deutscher Auswanderer auf La Palma aufgewachsen und zur Schule gegangen, hat in Córdoba Veterinärmedizin studiert und anschließend mehrere Jahre in verschiedenen Kliniken und Heimen für Tiere gearbeitet.
Seit Ende 2019 ist sie nun mit ihrem Doc-Mobil auf der Isla Bonita unterwegs und erfolgreich. Auch alle meine haustierhaltenden Freunde sind von der Nummer 909 des offiziellen Kollegiums der Tierärzte in der Provinz Santa Cruz de Tenerife begeistert. Denn Christina Ueberschärs Möglichkeiten bei den Hausbesuchen sind zwar nicht unbegrenzt – Operationen zum Beispiel gehen nicht – aber sehr umfangreich. So stellt sie etwa auch amtliche Veterinärbescheinigungen oder Pässe aus, zum Service gehören unter anderem Nagelschneiden oder ein Check mit dem tragbaren Ultraschallgerät.
Die ganze Palette und sogar eine Preisliste findet Ihr auf der Website von Christina.
Ich hoffe, ich konnte der einen oder dem anderen von Euch mit diesem Tipp helfen.
Gruß auch von Frechdachs! Eure Gudrun
Starmus La Palma 2025 – Programmsplitter
Sonic Universe-Konzert in Tazacorte – Classical Nights in Santa Cruz – Zwei Wissenschaftscamps in Los Llanos und Santa Cruz – Vorträge in Puerto Naos
Vom 25. bis 28. April 2025 ist La Palma zum ersten Mal Gastgeberin des Starmus-Festival. Jetzt haben die Organisatoren der Sternenparty mit Musik die ersten Programmbestandteile bekanntgegeben. Das Schönste daran: Alle Events sind kostenlos!
Am Samstag, 26. April, wird der Hafen von Tazacorte Schauplatz des Sonic Universe-Konzerts. Laut den Starmus-Machern erwartet die Besucher eine »unglaubliche Verschmelzung von Musikstilen für jedes Publikum, DJ-Sessions, Latin Pop-Rock und authentischem Rock & Roll«. Mit dabei Musiklegenden wie Glenn Hughes, Ron Bumblefoot Thal, Derek Sherinian, Vinny Appice, Tony Franklin und Dino Jelusic, der Sänger Jorge Drexler, die spanische Pop-Rock-Band Efecto Pasillo und viele mehr.
Am 25. und 27. April lädt Starmus zu Classical Night-Konzerten nach Santa Cruz de La Palma ein. Bei diesen Klassikabenden im Herzen der Hauptstadt unterhalten die Sopranistinnen Montserrat Martí Caballé und Simona Todaro Pavarotti in Begleitung des Baritons Luis Santana.
Starmus-Camps: Wissenschaft mit Spaßfaktor
In Sachen Science wurden zwei Starmus-Camps organisiert: eines auf dem Rathausplatz in Santa Cruz und eines auf dem Rathausplatz in Los Llanos. In den Ausstellungsbereichen warten an allen vier Tagen von 10 bis 20 Uhr wissenschaftliche Erlebnisse auf die Besucher. In den Bühnenbereichen beider Städte gibt es täglich ab 18 Uhr Vorträge, Präsentationen und Live-Musik. Zu den Ausstellern gehören die Starlight Foundation, das IAC, das Jane Goodall Institute, ITER, CTAO oder das Geophysikalische Zentrum der Kanarischen Inseln. Unter den Rednern finden sich unter anderen prominente Wissenschaftskommunikatoren wie Mar Gómez, der Weltraumtrainer und Olympia-Athlet Guillermo Rojo oder die CERN-Projektleiterin Isabel Béjar. Das nächtliche Musikprogramm wird von Bands wie Shidow, Nevada, Levanto, Terco und Macaca Radiata gestaltet.
Thema von Starmus La Palma: Schutz des Nachthimmels
Die Hauptvortragsreihe des Starmus-Festival 2025 findet am 25., 26. und 28. April in Puerto Naos statt. Dabei dreht sich alles um den Schutz des Nachthimmels. Außerdem stehen kritische Betrachtungen zu Themen wie Umweltverschmutzung und Weltraummüll auf dem Programm. Dazu werden große Ikonen unserer Zeit referieren: Etwa die renommierte Ethologin Jane Goodall, der legendäre Musiker und Starmus-Mitbegründer Brian May und acht Nobelpreisträger, darunter John Mather, Michel Mayor, Kip Thorne, Steven Chu und Donna Strickland. Darüber hinaus werden treten legendäre Astronauten wie Chris Hadfield und Kathryn Thornton sowie Experten für künstliche Intelligenz und Cybersicherheit wie Bernhard Scholkopf und Chema Alonso auf.
Das komplette Programm mit allen Details soll demnächst auf der Starmus-Website veröffentlicht werden.