Urlaub auf den Kanarischen Inseln – na klar. Aber:
Vorsicht beim Baden, Tauchen und Fotografieren!
1.500 km de Costa legt Bilanz 2024 für Wasserunfälle auf den Kanaren vor
Weniger Unfälle aber mehr Ertrunkene
Im Jahr 2024 sind in den Gewässern und Schwimmbädern der Kanarischen Inseln bei 186 Unfällen 72 Menschen ertrunken – der Rest wurde leicht bis sehr schwer verletzt. Damit ist die Gesamtzahl der Wasserunfälle gegenüber 2023 zwar um 26 Prozent zurückgegangen, aber dennoch bleibt ein Toter mehr zu beklagen. Wie immer hat diese Zahlen Sebastián Quintana vom Verband »Canarias, 1.500 Km de Costa« zusammengetragen.
Achtung Inselgäste – diese Zahlen sind für Touristen besonders wichtig. Denn sie zeigen, wie gefährlich Leichtsinn sein kann – der ist nach wie vor die Hauptursache der Badeunfälle: 48 der Ertrunkenen kamen beim Baden um, 14 rutschten in den Felsen der Küsten bei hohem Wellengang ins Wasser, 6 erlitten einen Tauchunfall, 5 starben beim Fischen und 3 beim Wassersport. Sie kamen aus Deutschland, England, Frankreich, den USA, China, Tschechien, Marokko, und Spanien.
Die traurige Bilanz des Jahres 2024 führt Teneriffa mit 25 Todesfällen und 43 Verletzten an, gefolgt von Gran Canaria mit 17 Toten und 15 Verletzten. Auf Fuerteventura ertranken 14 Menschen und 12 wurden verletzt, auf Lanzarote waren es 9 beziehungsweise 12. Auf La Palma gab es 5 Ertrunkene und 2 Verletzte, auf La Gomera 2 Tote und 2 Verletzte und auf El Hierro wurden 3 Verletzte gemeldet.
Achtung Inselgäste: Auf der Website von 1.500 km de Costa gibt es viele Hinweise – leicht verständlich in Form von Videos – zu Ihrer Sicherheit – und der Ihrer Kinder – im Urlaub auf den Kanarischen Inseln.
Kampagne: »Mit dem Meer ist nicht zu spaßen!«
Liebe Leserinnen und Leser,
um davor zu warnen, wie gefährlich der Atlantik sein kann, hat Canarias 1.500 km de Costa zusammen mit der Regionalregierung und der Notrufzentrale 112 zum Beginn der spanischen Sommerferien 2024 folgende Kampagne gestartet: »En el mar no te la juegues« – »mit dem Meer ist nicht zu spaßen« – lautet das Motto.
Ich frage mich im Blick auf die aktuellen Zahlen allerdings, warum es keine solche Kampagne für nicht-spanischsprachige Touristen gibt. Denn unter den Ertrunkenen des Jahres 2024, waren nicht nur Spanier, sondern auch Deutsche, Engländer, Franzosen, Amerikaner, Chinesen, Tschechier und Marokkaner. Und so ist das leider nicht nur 2024 – jedes Jahr sind zahlrleiche Urlauber unter den Opfern.
Deshalb veröffentliche ich hier noch einmal das Video der Kampagne und weise auf Deutsch auf die Gefahren hin. Das Video zeigt, wie schnell man in Gefahr geraten – und darin umkommen kann. Dieser Spot stellt einen tödlichen Unfall eines Schwimmers nach, der sich von einer gefährlichen Klippe stürzt. Der Protagonist ist der junge Influencer Gabriel García (@gabrigarcia Seine Botschaft: »Dein Leben ist mehr wert als ein Like«.
Die Menschen sollen verstehen, wie wichtig es ist, beim Baden und Tauchen im Atlantik äußerste Vorsicht walten zu lassen, die Anweisungen der Rettungsschwimmer an den Stränden zu befolgen sowie Schilder, Warnhinweise und Flaggen zu beachten.
Ziel ist laut dem zuständigen Minister für Territorialpolitik und Notfälle, Manuel Miranda, die inakzeptablen und tragischen Zahlen der Ertrinkungstoten auf den Inseln zu reduzieren. In der Tat sterben auf den Kanaren doppelt so viele Menschen im Wasser wie im Straßenverkehr.
Also, liebe Inselgäste, halten Sie die Augen offen und schalten Sie den gesunden Menschenverstand ein! Betrachten Sie hohe Wellen respektvoll aus der Ferne, auch beim Fotografieren! Und denken Sie daran: Nur die grüne Flagge am Strand bedeutet Badespaß ohne Reue. Gelb warnt vor Wellen und unsichtbaren Unterwasserströmungen. Und der rote Wimpel sowie weiß-rote Absperrbänder bedeuten schlicht und einfach: Achtung Lebensgefahr! In die bringen Sie sich nicht nur selbst, sondern auch die Socorristas, die sie retten müssen.
Ich war übrigens früher Leistungsschwimmerin, aber vor dem Atlantik habe ich einen Riesenrespekt. Denn der lacht nur über unser Geplansche.
Ihre Gudrun Bleyhl